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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Der Streik in den Eisenkonstruktionsbetrieben.

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Schweinigel jetzt verleugnen, wundert uns nicht. Etwas anderes haben wir gar nicht erwartet. Nachdem wir nun von allen Gegenäußerungen der Gelben Notiz genommen haben, ist die An­gelegenheit Schmiegert für uns erledigt.

der Arbeifer nicht anerkannten, die Arbeit niederzulegen. Mit 625 Stimmen gegen 3 wurde dieser Beschluß gefaßt. Das Gewerk schaftskartell wird die Forderungen der Gehilfen durch Proklamies rung des Boykotts unterstützen. Am Sonntag, den 18., wird an die Eine Behauptung, die das Blatt" Der Bund " bei Erwähnung gesamte Bevölkerung ein Flugblatt verbreitet werden. Die tarif­dieser Angelegenheit aufstellt, muß noch zurüdgewiesen werden. treuen Bädermeister haben in einer Zusammenkunft mit den Ver Der Bund " behauptet, beim Bäckermeister Papst, der nicht tretern der Organisation beschlossen, auch den neuen Tarif der bewilligt hat, arbeiten Verbandsmitglieder, die nicht mitgestreift Gehilfen anzuerkennen, so daß ein ganz bedeutender Teil der Ge­haben. Das ist eine unwahrheit. Als der Streit ausbrach und hilfen in 81 Bäckereien 195 Gesellen und 18 Lehrlinge Papst die Forderungen nicht bewilligte, haben alle Verbands- den neuen Bedingungen in Arbeit verbleiben kann. mitglieder, die bei ihm in Arbeit standen, die Arbeit niedergelegt. Der Vorwurf, den die Gelben in dieser Hinsicht dem Verbande Ausland. machen wollen, ist also haltlos. Der Seemannsstreik.

Deutfches Reich.

Werftarbeiterstreik in Landsberg a. W.

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Die streifenden Eisenkonstruktionsarbeiter hatten sich gestern bormittag wiederum in den Pharusjälen versammelt, und zwar so zahlreich, daß der große Saal samt der Galerie und der Bühne gedrängt voll war. Diese Tatsache beweist schon, daß der Streit mit voller Kraft fortgeführt wird. Die Unternehmer der Eisen­tonstruktionsbranche haben früher geglaubt, daß ihre Arbeiter infolge der schlechten Löhne, mit denen sie sich die langen Jahre zufrieden gegeben hatten, überhaupt nicht genügend Kraft und Ausdauer zu einem großen Lohnkampf besäßen. Die Herren sind nun jedenfalls zu einer anderen Ansicht gekommen. Der Streit dauert bereits England. Nach uns zugegangenen Mitteilungen von J. H. in die fünfte Woche, aber die Streikenden harren einmütig im gefundenen Stichwahl der Delegierten zum Gewerkschaftskongreß Union , hatten die Seeleute in der Nacht zum 14. Juni in Sout Schneider und Schneiderinnen! Bei der am 12. Juni statt Wilson, dem Präsidenten der National Sailors and Firemens Kampfe aus und denken nicht daran, ohne annehmbare Zugeständ- wurden insgesamt 1105 Stimmen abgegeben. Hiervon waren 8 un- hampton ein gut besuchtes Meeting. Sie zwangen die Reeder nisse erreicht zu haben, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie sind gültig und 4 weiße Stimmzettel. Bon den abgegebenen gültigen von der Olympic", 6 Pfd. Sterl. pro Monat für Heizer, 5 Pfd. jedoch nach wie vor zu Verhandlungen bereit, allerdings unter der Stimmen erhielten Kaschewski 626 und Schila 467 Stimmen. Sterl. 10 Schilling für Trimmer und dasselbe für Able Bodies" Voraussetzung, daß auch wirklich über die Streitfragen verhandelt as he to sti ist somit gewählt. wird, so daß annehmbare Abmachungen getroffen werden können. Die Ortsverwaltung. Dies wurde in der Versammlung gestern nochmals besonders betont, ( befahrene Matrosen) zu bezahlen. Der Dampfer verließ darauf und zwar deswegen, weil in Unternehmerkreisen die Southampton mit voller organisierter Besatzung an Bord. Etwa Meinung berbreitet wird, daß die Streitenden 500 Bladlegs, von anderen Häfen in England zusammengeholt, erst bestimmte 3ugeständnisse verlangten, ehe sie Die Arbeiter der Werft A. Pautsch in Landsberg a. M. stehen befinden sich als Ersatz für die Kohlenbunkerleute noch dort. sich zum Verhandeln bereit finden lassen wollten. Man im Ausstand. Sie hatten durch die Bezirksleitung des Metall- Ueber 13 Schiffe warten( am 14. Juni) auf Bebunkerung.( In­will das aus dem Streitversammlungsbericht des Vorwärts" vom arbeiterverbandes Forderungen einreichen lassen. Die Firma ant- zwischen soll der Streit beendet sein.) In Liverpool werden 9. Juni herausgelesen haben, und zwar aus dem Sat:" Die Auf- wortete, daß sie mit ihren Arbeitern die Wünsche besprechen und, verschiedene Schiffe zurückgehalten. Die Forderungen lauten auf nahme weiterer Verhandlungen hängt ganz davon ab, ob die Unter- soweit es notwendig erscheint, ihnen nach Möglichkeit Rechnung 5 Pfd. Sterl. 10 Schilling und 6 Pfd. Sterl. pro Monat. Die nehmer annehmbare Zugeständnisse zu machen bereit sind." Gesagt tragen werde. Es haben nun Verhandlungen stattgefunden, aber Cunard Line hat sich bereit erklärt, eine Deputation zu empfangen, ist mit diesen Worten doch tatsächlich nichts anderes, als, daß, wenn zu feinem für die Arbeiter zufriedenstellenden Resultat geführt. um zu einer Verständigung zu kommen. Alfred Holts Line die Unternehmer von neuem verhandeln wollen, sie dazu den Die Löhne sind außerordentlich niedrig, werden doch Löhne von guten Willen mitbringen müssen, den Forde: 23 Pf. pro Stunde für die überaus schwere und gesundheitsschäd- zu Liverpool hat sich mit der Union geeinigt und gibt 10 M. pro rungen der Arbeiter so weit entgegenzukommen, liche Arbeit bezahlt. Zuzug von Metallarbeitern aller Art ist nach Monat mehr. Drei andere Reedereien in Liverpool haben ihre daß eine Einigung möglich wird. Das ist doch auch die selbst- Landsberg fernzuhalten. Zustimmung gegeben, eine Deputation der Union zu empfangen. verständliche Voraussetzung bei allen Verhandlungen, die zu In der Nacht zum 15. Juni sind in jedem Hafen Englands einer Einigung führen sollen, daß die streitenden Parteien nicht Meetings abgehalten worden, auf denen der Streit offiziell er­mit vorgefaßten Beschlüssen kommen, an denen sie unweigerlich flärt wurde. Am 15. Juni abends fand in Liverpool eine große festhalten wollen. Mit Scheinverhandlungen ist den Streifenden nicht gedient, und ebenso können die Unternehmer einen Nußen sierten Fuhrleute in Liverpool , die erst vor einigen Monaten Demonstration aller Transportarbeiter statt. Die gut organi­davon haben, daß zwecklos hin und her geredet wird. Wie der Verband Berliner Metallindustriellen gegen die zuschließen. einen glänzenden Sieg errangen, drohen, sich den Seeleuten ans ftreifenden, ja sogar gegen die schon vor Ausbruch des Streits ent­Taffenen Eisentonstruktionsarbeiter vorgeht, zeigt das folgende, vom 17. Mai 1911 datierte Rundschreiben, das an die verschiedenen Unternehmer der Metallindustrie versandt worden ist:

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Ein Kampf um das Koalitionsrecht der Seifenpulver fabrik von Dr. Thompson in Düsseldorf . lungen, in dieser Fabrik Fuß zu fassen. Die Firma entließ nun Vor kurzer Zeit war es endlich dem Fabritarbeiterverband ge­Betriebe tätig waren. Gründe für die Entlassung wurden nicht plötzlich 5 Mann, darunter 2 Mann, die bereits über ein Jahr im angegeben: Wir können entlassen, wen wir wollen, und brauchen feine Gründe dafür anzugeben" wurde den fragenden Arbeitern Amerika . In New York fordern die Heizer 40 Dollar pro vom Meister erklärt. Verhandlungen mit der Organisations- Monat, die Trimmer 30 Dollar, 75 Cents pro Tag für Beköſtigung, leitung hatten teinen Erfolg. Dem Gauleiter Funt wurde vom Beseitigung der gegenwärtigen Anmusterung und Anerkennung der Betriebsdirektor Dr. Sachs erklärt, daß an eine Wiedereinstellung Organisation. Erwähnt mag hier noch werden, daß die Hafen= der Entlassenen nicht zu denken sei, aber behauptete der Herr arbeiter und Fuhrleute in New York und Hoboken eine sogenannte Dottoreine Maßregelung sei diese Entlassung nicht. Die Leute Waterfront Federation bilden wollen, deren erste Aufgabe sein soll, seien überzählig" gewesen. Das wurde erklärt, trotzdem die ganze die im Dezember v. J. gestellten, aber wieder zurückgezogenen Woche vorher bis abends 9 Uhr gearbeitet werden mußte und Forderungen neu einzureichen. Die Organisierung der Hafen­troßdem am Entlassungstage einige Arbeiter der Siederei kom­mandiert wurden, die Arbeit der entlassenen überzähligen" Ar- arbeiter hat in der letzten Zeit an der atlantischen Küste gute Forts beiter zu verrichten. Die darauffolgende Betriebsversammlung schritte gemacht. brachte noch eine ganze Menge von Beweisen dafür herbei, daß es Holland . Von Amsterdam sollen Agenten nach Deutsch = sich in Wirklichkeit um einen Schlag gegen die Organisation handelt. I and unterwegs sein, um die berüchtigten Siebenmonatskinder" Es wurde einmütig erklärt, daß hier eine Maßregelung vorliege. zu sammeln und über die holländische Grenze zu expedieren. Die Von einer Arbeitsniederlegung, die verschiedentlich angeregt wurde, holländische Regierung kann über diesen Zuwachs angenehmer wurde vorläufig Abstand genommen, da die Organisation im Be- Staatsbürger sehr erfreut sein. Wir gratulierenk triebe noch zu jung ist. Es wurde aber einstimmig beschlossen, die Deffentlichkeit über das Verhalten der Firma zu unterrichten. Das dürfte, da die Firma den Hauptteil ihrer Erzeugnisse an Arbeiter und Arbeiterkonsumvereine abseßt, geeignet sein, der Organi­fationsfeindlichkeit der Firma einen heilsamen Dämpfer aufzu setzen.

Hierdurch teilen wir Ihnen mit, daß die Arbeiter der Eisen­fonstruktionsfirmen Belter u. Schneebogl, Wittenau , Breest u. Co., Berlin N., G. E. Dellschau, Berlin C., A. Druckenmüller, G. m. b. H., Tempelhof , H. Gossen, Reinickendorf , Hein, Lehmann u. Co., Att.- Ges, Reinickendorf , D. Hirsch, Lichtenberg , Steffens u. Nölle, Wft.- Geſ., Tempelhof , Thyssen u. Co., Berlin N., Ver­einigte Kammerichsche Werke, Aft.- Ges., Berlin N. in den Ausstand getreten sind. Wir bitten, während der Dauer des Streiks, dessen Beendigung Ihnen mitgeteilt werden wird, von der Einstellung von sämtlichen Arbeitern der oben ge­nannten Firmen mit Entlassungsscheinen vom 9. Mai an grund­fählich Abstand zu nehmen. Verband Berliner Metallindustrieller. Das Unternehmertum hat also von vornherein alles getan, um die Streifenden brotlos zu machen. Erreicht hat es damit aller­dings nichts. Der Verband Berliner Metallindustrieller hat jetzt beschlossen, seinen Nachweis in der Wusterhausener Straße des Streits wegen zu schließen. Offenbar ist man zu der Einsicht ge­Tommen, daß brauchbare Streitbrecher doch nicht zu haben sind. Die Firma erzeugt Dr. Thompsons Seifenpulver Uebrigens sind zu den im Rundschreiben des Unternehmerverbandes( Marte Schwan) und Dr. Thompsons Kernseife und Seifir". Die mitgeteilten Firmen noch Ravené sowie Spaeter hinzuge- Arbeiterschaft wird gebeten, beim Eintauf auf diese Marken zu kommen, wo die Eisenkonstruktionsarbeiter ebenfalls im Streit achten. Da es sehr wahrscheinlich ist, daß noch mehr Arbeiter ge stehen. Bei Ravené haben, wie der Vertreter des Transport- maßregelt werden die Firma sucht bereits andere Arbeiter arbeiterverbandes Franke mitteilte, die Arbeiter des Trägerplages so wird gebeten, auch den Zuzug fernzuhalten. und des Stabeisenlagers sich nun auch dem Kampf angeschlossen, weil sie sich nicht zu Streitarbeit gebrauchen lassen wollten.

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Das Ende des Streits auf Zeche Glück auf Segen". Am Freitag hat die Belegschaft von Zeche Glüd auf Segen" mit übergroßer Mehrheit beschlossen, den Streit abzubrechen. Von der 1600 Mann starken Belegschaft, die noch im Streit stand, stimmten nur etwa 100 für Weiterführung des Streits. Der Streit hat volle 13 Wochen gedauert. Die Belegschaft sah ein, daß in diesem Kampfe, in dem der Zechenverband hinter dieser einen Beche stand und sie unterſtüßte, nichts mehr zu erzielen war. Die Belegschaft ging ge= schlossen, wie sie den Streit begonnen hatte, wieder zum Schacht. zwei Reviere konnten sich sofort zur Anfahrt melden, die übrigen sollen Sonnabend früh aufahren.

Ferner wurde in der gestrigen Versammlung wieder einmal ausführte, bei besprochen. Wie der Streifleiter Handle ausführte, benimmt sich ein Teil der Polizeibeamten den Streifpoſten gegenüber ruhig und fachlich, aber in den Vor­orten, z. B. in Tempelhof , sei das nicht der Fall. Dort gingen die Gendarmen und anderen Polizeibeamten recht rigoros vor, und da es doch eigentlich ihre Aufgabe sein müsse, für Ruhe und Ordnung auf den Straßen zu sorgen, wäre es besser, wenn sie sich ein Bei­spiel an dem fachlichen und ruhigen Verhalten der Streitposten der Arbeiter nehmen wollten. Wenn die Leitung der Polizei nicht imstande sein sollte, ihren unteren Beamten das flar zu machen, feien die Organisationsleitung und Streikleitung gerne erbötig, ihnen die nötigen Instruktionen zu geben. Daß Beamte sich als Erfolgreicher Fleischerboykott in Bremen . Arbeiter verkleideten, um von den Streikposten angesprochen zu werden, sei doch gewiß ein Verfahren, das als gänzlich unan- raub wurde von der Arbeiterschaft durch einen Boykott erfolgreich Ein gegen die Fleischergesellen verübter brutaler Stoalitions. gebracht erscheinen müsse. Wie von einem Streifenden in der abgeschlagen. Die Fleischermeister wandten allen erdenklichen Diskussion mitgeteilt wurde, soll ein Gendarm zu einem Streik- Terrorismus gegen die boykottfreien Geschäfte an. Sofort wurde posten unter anderem gesagt haben:" Ich habe Sie aufgeschrieben; der Viehentzug und die Fleischzufuhr für die boykottfreien Geschäfte aber Sie brauchen die Strafe nicht zu zahlen, wenn Sie

die Arbeit morgen wieder aufnehmen."

ständlich keine Wirkung. Sie bewegen sich streng im Rahmen der Auf die Streikenden hat das Verhalten der Beamten selbstber. Gesetze, lassen sich aber in der Ausübung ihrer Rechte nicht im mindesten stören. Die Versammlung schloß mit einstimmiger Annahme folgender Resolution:

Die Versammlung der streifenden Arbeiter der Eisenkon­struktionsbetriebe nimmt Kenntnis von dem gegenwärtigen Stand des Streiks und erklärt, trotz aller Gegenmaßregeln der Unternehmerorganisation nach wie vor im Streit ausharren zu wollen. Gleichzeitig erklären die Streikenden sich jedoch zu Ver­handlungen bereit und sehen das Vertrauen in die Streifleitung, daß, falls Verhandlungen zustande kommen, die Interessen der Streitenden nach wie vor von der Streifleitung am besten ge­wahrt werden."

Letzte Nachrichten.

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Eine Erklärung des spanischen Ministerpräsidenten. Madrid , 17. Juni. ( W. T. B.) Ministerpräsident Cand. Tejas erflärte, Spanien werde sich darauf beschränken, für die Sicherheit der Gebiete von Ceuta und Melilla zu sorgen und die Tabors in Larrasch und Elffar zu verstärken. Spanien denfe feineswegs daran, in der Richtung auf Arzilas, Tanger oder einen anderen Punkt vorzurüden; es jabe Truppen nach Elffar geschickt, ebenso wie Frankreich auf der anderen Seite des Luftos, um die gitation zu unterdrüden. Canalejas schloß: Wir haben Marines infanterie und einige Abteilungen Kavallerie nach Giffar geschickt, wir denken aber nicht daran, noch mehr zu entsenden, außer wenn die Kabylen uns angreifen.

Die Castro- Fahrt ein fauler Wit?

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London , 17. Juni. Die Central News" veröffentlichen folgende seltsame Nachricht aus Port- au- Prince , die, wenn sie sich bewahrheiten sollte, in der Tat eine glänzende Eulenspiegelei dartun würde: Der Kapitän des Kreuzers Conful Grotstück" erklärt, daß er die Nachricht vom Präsidenten Castro an Bord seines Dampfers selbst in die Welt gesezt habe. Er wollte dadurch sehen, was für abenteuerliche Geschichten die Weltpolitit aus diesem Märchen machen würde. Sechs Bergleute verschüttet.

Waldenburg i. Schl., 17. Juni. ( W. T. B.) Auf der Grube

Vom Eisenbahnzuge überfahren.

in die Wege geleitet. Man erzwang dadurch auch die Aushängung" Caesar" wurden sechs Bergleute durch plötzlich hereinbrechende Ge­eines Plakates in das Schaufenster jedes Fleischermeisters mit der steinsmassen verschüttet. Drei wurden geborgen, von denen aber verkaufe boykottierte Fleischwaren". Wer die sichtbare Aushängung find noch nicht geborgen worden. Aufschrift: Ich erkläre mich mit meinen Kollegen solidarisch und einer bald nach der Auffindung gestorben ist. Die drei anderen im Schaufenster verweigerte, erhielt weder Fleisch noch Vieh. Die Platate der Boykottlommission wurden von den Beauftragten der terroristischen Maßnahmen brachten eine berechtigte Erbitterung winkel sind zwei arbeitsuchende taliener von einem Zuge der Innung teilweise aus den Läden geholt und zerrissen. Alle diese Solingen , 17. Juni. ( B. H. ) Zwischen Solingen und Boh unter die Arbeiterschaft, die durch noch schärferen Boykott zum Ausdruck kam. Der Terrorismus der Innung ging noch weiter. Staatsbahn überfahren worden. Der eine von ihnen wurde auf Die boykottfreien Geschäfte wurden durch den Viehentzug zur Ab- der Stelle getötet, während der andere schwere Verlegungen da­gabe folgender Erklärung in dem dortigen Parteiorgan gezwungen: bontrug.

,, Endesunterzeichneter erklärt hiermit, daß die Bezeichnung seines Geschäftes als sogenanntes boykottfreies ohne Wissen und Willen geschehen ist uno erklärt ferner, niemals gegen die Be­schlüffe des Vereins der bremischen Fleischerinnung gehandelt zu haben bezw. handeln zu wollen.

Aussperrung in Norwegen .

Flicger Laitsch verletzt.

Kristiania , 17. Juni. ( P.-T.) Wegen Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sind heute 13 000 Arbeiter ber Nochmals der Schweinigel, der nicht gelb sein soll. Metall- und Bergbauindustrie ausgesperrt worden. Der Kampf Durch solche gepreßte Willensäußerungen ließ sich aber die wird wahrscheinlich ein sehr langwieriger werden, da die Arbeit. Wir glaubten die unsaubere Angelegenheit des Bäckergesellen Arbeiterschaft durchaus nicht beirren. Die Boykottkommission ergeber gewillt sind, ihre Forderungen auf jeden Fall durchzusetzen. Schmicgert, der die Ware des Bäckermeisters Papst absichtlich klärte diese Arbeitgeber, die zu einer solchen Erklärung gepreßt, beschmutzte, endlich für erledigt halten zu können. Aber die Gelben weiter als boykottfrei. Indessen hatte auch die Boykottfommission wollten es anders. Ihr Organ Der Bund " fommt in seiner umfassende Vorbereitungen für die Heranschaffung von Vich von Ausstand der bulgarischen Eisenbahner. neuesten Nummer auf diese Angelegenheit zurück. Die Leitung des auswärts für die boykottfreien Fleischermeister getroffen. Als noch Sofia , 17. Juni. ( B. H. ) Die Eisenbahnangestellten drücken gelben Bäckerbundes, die uns gegenüber nur behauptete, Schmiegert dazu die Frauen aktiv in den Boykott eingriffen, erhielt die Einig auf das Eisenbahnministerium wegen Gehaltsaufbesserung der ist nicht Mitglied, behauptet jetzt in ihrem Organ, er war es feit der Scharfmacher einen argen Riß. Schon am Sonntag, den Tagelöhner und drohen für morgen, den Wahltag für die große auch nicht, denn wir konnten ihn nicht in den Mitgliederlisten 13. Juni, sandten sie eine Abordnung zu der Boykottfommission, um Nationalversammlung, in den Ausstand zu treten. Die Wert­finden. dieselbe zur Verhandlung zu laden. Das geschah auch. Die beider­Wenn das wahr ist, warum hat es die Leitung des Bäcker- feitigen Kommissionen wurden sich einig, das Resultat der Ber- ftättenarbeiter in Burgas haben bereits den Streit erklärt. bundes in ihrer uns übersandten Berichtigung nicht gesagt? Aber handlungen am Montag von einem unparteiischen Vorsitzenden der Umstand, daß jemand nicht in der gelben Liste zu finden ist, protokollieren zu lassen. Montag, als die Verhandlungen vor dem feiner Festnahme als Gelter erkannt worden ist. Nun hat uns Fleiſchermeister mit der Mitteilung, daß eben eine auf dem Schlacht- Rundflug. Von Laitsch wird nunmehr bekannt, daß er heute beweist gar nichts gegenüber der Tatsache, daß Schmiegert bei Gewerberichter Dr. Michaelis beginnen sollten, famen die Hamburg , 17. Juni. ( W. T. B.) 9% Uhr abends. Deutscher auch allerdings der gelbe Vereinsschriftführer Quermann eine hofe stattgefundene Meisterversammlung jede Verhandlung ablehne. Berichtigung geschickt, worin er behauptet, er habe den Schmiegert Siege der Arbeiterschaft beendet werden. Am Freitag fonnte jedoch der Boykott mit einem vollständigen morgen der Orientierung halber bei Offenseth, 10 Kilometer nord­nicht als Gelben bezeichnet.-Wir haben leider den Zeugen, auf Die bereinigten östlich von Elmshorn , niederging und beim Wiederaufstieg durch den sich unsere Angaben stützen, nicht mehr auffinden können, was Schlächtermeister beschlossen mit 270 gegen 60 Stimmen, ihren Ge- eine Böe mit seinem Apparat in einen Graben gedrückt wurde. Er ja bei dem häufigen Arbeits- und Ortswechsel der Bäcker nicht auf- fellen in Zukunft volle Koalitionsfreiheit zu gewähren. Dieser hat sich dabei den rechten Fuß berlebt und dürfte für etwa acht fallend ist. Wir konnten ihm deshalb die Behauptung des Herrn Sieg ist zum großen Teil dem tatkräftigen Eingreifen der Arbeiter- Tage außer Gefecht gesetzt sein, während sein Mitfahrer unverlegt Quermann nicht entgegenhalten, aber an die Glaubwürdigkeit frauen zu danken. seiner ersten Angaben zu zweifeln, haben wir keine Veranlassung. Sollte wirklich in der Hinsicht ein Irrtum vorliegen, daß Wieder maskierte Räuber. Quermann den Schmiegert nicht als Gelben bezeichnete, so bleibt Weil c3 wegen der eingereichten Forderungen der Gehilfen zu Berdiansk ( Südrußland), 17. Juni. ( W. T. B.) Auf der Eisen­doch die Tatsache bestehen, daß sich Schmiegert selber als feiner Verständigung mit der Bäckerinnung kam, haben die Bäcker- bahn in der Nähe von Berdiansk raubten mastierte Räuber dem Gelber zu erkennen gab und auch von unserem Gewährs- gchilfen in einer am Donnerstag, den 15. Juni, stattgefundenen Agenten der hiesigen Filiale der Petersburger Internationalen mann als Gelber erkannt worden ist. Daß die Gelben den Versammlung beschlossen, in allen Betrieben, die die Forderungen Bant 30 000 Rubel. Die Räuber entflohen. Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.; Zh. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Bäckerstreik in Dresden .

blieb.

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