Nr. 142. 28. Jahrgang.
Herrenbaus.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
14. Gigung, Dienstag, 20. Juni, 12 Uhr. Am Ministertisch: v. Da II wiß, Dr. Beseler. Die Tribünen sind sehr stark besetzt.
Das gewerbestattungsgeseh.
Mittwoch, 21. Juni 1911.
Leuten, die eine andere Ueberzeugung haben, entgegenzutreten? mögen. Als Gäste sind anwesend Vertreter von Genossenschaften ( Sehr richtig!) Bom Toleranzstandpunkt aus trete ich für die in England, Schottland , Dänemark , Niederland , Vorlage ein. Schweiz , Schweden und Ungarn ; der Internationale GeGraf Droste- Bischering: Die Vorlage ist in religiöser und nossenschaftsbund hat ebenfalls einen Vertreter entsandt. Die Gepolitischer Beziehung verhängnisvoll. Es ist bedenklich, daß eine neralfommission der Gewerkschaften Deutschlands vertritt um= christliche Regierung heidnische Gepflogenheiten einführen will, breit. Berlin , außerdem haben die Gewerkschaften, die in engen wenn auch einstweilen fakultativ, aber die obligatorische Beziehungen mit den Genossenschaften stehen. Vertreter delegiert, Bestimmung wird noch tommen. Schon im Ab- so die Bäcker, Tabatarbeiter, Transportarbeiter, geordnetenhause wurde darauf hingewiesen, daß die Regierung in Lagerhalter und Handlungsgehilfen. Die Vorletzter Zeit überall, wo es sich um Betätigung christlicher Grund- standsmitglieder genossenschaftlicher Unternehmungen haben ebensäße in der Gesetzgebung handelt, sich fast ablehnend verhalten falls eine Delegation entsandt. hat. Die Anhänger der Feuerbestattung bestehen 3 unächst aus Sozialdemokraten. Diese Umsturzpartei ist erfolgreich nur dadurch zu bekämpfen, daß die Regierung auf den ewigen Grundsäßen des Christentums stehen bleibt. Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Waldeyer: Namens der neuen Fraktion habe ich für die Annahme des Gesezes zu sprechen, wenn ich mich auch selbst niemals verbrennen lasse. Das Christentum hat die Erdbestattung einfach von den Heiden und Juden übernommen; die Germanen hatten die Feuerbestattung. Die Anhänger der Feuerbestattung darf man nicht ohne weiteres zu Gegnern des Christentums zählen. Es sprechen auch ethische Gründe für die Feuerbestattung.
Das Bureau der Tagung wird gebildet von Radestod. Dresden , Barth- München und Arnold- Leipzig als Vorfißende und Lorenz- Hamburg als Schriftführer. Es folgen nun die Begrüßungsansprachen. Zunächst überbringen die ausländischen Zelegierten herzliche Grüße. Alle Redner geben ein Bild der Genossenschaftsbewegung ihres Landes und schildern deren Entwickelung; sie alle berichten von einem erfreulichen Fortschritt. Ein englischer Redner schloß seine Ausführungen mit der Betonung, die genossenschaftlichen Bestrebun gen würden dazu beitragen, die Elemente der Zwietracht auszuschei. Die Ge= den und den Weltfrieden zu fördern.( Beifall.) nossenschaftsbewegung in der Schweiz , erklärte der Vertreter dieses Landes mit Stolz, habe nach verschiedenen Richtungen hin das englische Vorbild erreicht.
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Die Kommission beantragt Annahme der Vorlage in der Fassung des Abgeordnetenhauses. Es findet zunächst eine allgemeine Aussprache statt. Generalfeldmarschall Graf Haefeler: Die Vorlage bedeutet einen Schritt rüdwärts, denn die Feuerbestattung geht rückwärts bis über die christliche Zeitrechnung hinaus. Ein Ideal soll hier zu Grabe getragen werden. Der Familiensinn und der Familienzusammenhalt wird schwer Leiden, die Erinnerung an die Anverwandten verloren gehen. Ich kann mir nicht denken, daß in den Krematorien die Er innerung an die Verschiedenen eine gleiche sein wird wie auf den Friedhöfen. Wer die Schlachtfelder besucht hat, wird angesichts der bielen Gräber das Gefühl gehabt haben, sich an geweihter Stätte zu befinden. Und nun denken Sie sich ein Schlachtfeld der Zukunft, nach 50 oder 100 Jahren, wo vielleicht die Feuerbestattung obligatorisch geworden ist da sehen wir einen gewaltigen Scheiter- D. Graf v. Bieten- Schwerin: Die Generalshnode hat ihren haufen und später einen Gedenkstein ohne Kreuz mit der Inschrift: Standpunkt in bezug auf die Erdbestattung nicht aufgegeben, aber Um breite Berlin begrüßt den Genossenschaftstag namens Hier wurden die für Ehre und Ruhm des Vaterlandes Gefallenen nachdem rings um Preußen herum Krematorien bestehen, die von der Generalfommission und der anwesenden Gewerkschaftsvertreter. berbrannt!" Wir lehnen die Vorlage ab.( Beifall.) preußischen Einwohnern ziemlich häufig benutzt werden, ist das Die Gewerkschafts- und Genossenschaftsbewegung seien zu einent Minister des Innern v. Dallwig: Kein christliches Bedürfnis für die Feuerbestattung in Preußen an- Machtfaktor geworden, mit dem man rechnen müsse. Wie die GeDogma, tein Gotteswort und fein Gottesgebot zuerkennen. werkschaften die wirtschaftliche Besserstellung der Arbeiter anstrebe, steht der Feuerbestattung entgegen. Wenn trotzdem eine so Oberhofprediger D. Dryander: Die Generalsynode hat ihren so hätten die Genossenschaften die Interessen, der konsumie lebhafte Gegnerschaft gegen die Feuerbestattung entstanden ist, so früheren Standpunkt nur nach einer Seite hin geändert, genötigt renden Bevölkerung zu bertreten, die zu neun Zehntel dem Arist das zurückzuführen auf Uebertreibung und Erzesse agitatorischer durch die fortschreitende Bewegung. Die Generalsynode hat in beiterstande angehöre. Diese beiden großen Bewegungen könnten Art mancher Anhänger der Feuerbestattung und dann auch be. Erkenntnis der Gewissensbedrängnis der Geistlichen die Petition nicht nebeneinander bestehen, ohne sich zu ergänzen und zu versonders darauf, daß diese Frage teine reine Verstandessache ist, einer Provinzialsynode, die Beteiligung der Geistlichen an der ständigen. So sei denn auch ein stetes Zusammenarbeiten mit der fondern daß hierbei auf beiden Seiten Imponderabilien höchst Feuerbestattung neu zu regeln, dem evangelischen Oberkirchenrat Generalfommission bewiesen. Heute sei man im Begriff, einen persönlicher Art mitsprechen und daß vielfach das Gefühl obwaltet, zur Erwägung weitergegeben. Aber auch die Generalsynode hat weiteren gemeinschaftlichen Schritt zu tun, der die Organisa als ob die fakultative Zulassung der Feuerbestattung geeignet und anerkannt, daß kein Dogma zur Ablehnung der tion des Unterstübungswesens der deutschen Arbeiterbestimmt sein könnte, die christliche Sitte der Erdbestattung zurüd- Leichenverbrennung berpflichtet. Die sozialen schaft( Volfsversicherung) betrifft. Der Gewerkschaftskongres zudrängen. Diese Befürchtung ist nicht begründet. Wenn man Folgen dieses Gesezes können sehr verhängnisvoll sein. Ich lehne werde hierzu Beschlüsse fassen. Umbreit hofft, daß dieses Werk zumit voller Berechtigung davon ausgeht, daß das deutsche Volt in es deshalb ab. stande kommt, als ein dauerndes Denkmal gemeinsamer Arbeit und seiner überwiegenden Mehrheit fest und treu an der ihr lieb ge= Graf v. Strachwih wendet sich gegen die Feuerbestattung. im Interesse der deutschen Arbeiterschaft. Umbreit schließt: Wir wordenen Sitte der Erdbestattung festhält, dann ergibt sich zur Professor Adolf Wagner : Ich halte die alte deutsche christliche werden auch künftig zusammenarbeiten, zum Nuhen unserer beiden Evidenz, daß die Befürchtung, die Erdbestattung fönnte zurüd- Sitte der Erdbestattung hoch, halte mich aber nicht für berechtigt, Bewegungen und zum Truz aller Gegner der gesamten Arbeitergedrängt werden, hinfällig ist.( Beifall und Widerspruch.) Nach meine persönliche Meinung jedem anderen aufzudrängen. Die bewegung.( Beifall.) wie vor soll die Erdbestattung die normale und regelmäßige Form Ablehnung der Vorlage würde eine scharfe Agitation Der Generalsekretär Staufmann Hamburg referierte nun der Leichenbeseitigung bleiben. Sie soll überall eintreten, wo nicht der Anhänger der Feuerbestattung hervorzum zweiten Punkt der Tagesordnung: Der Beitritt des ausdrücklich etwas anderes von dem Verstorbenen anrufen, die sich in startem Maße gegen das Herrenhaus wenden Zentralverbandes deutscher Konsumbereine zum geordnet worden ist. Die Feuerbestattung wird unbedingt aus- würde. Ich sage: in dubiis libertas! Die Sache ist sehr zweifel- nternationalen Genossenschaftsbunde". Redner geschlossen sein in allen Fällen, in denen sie den Empfindungen haft; hüten wir uns, uns gegenseitig zu berunglimpfen, weil wir plädiert für Anschluß an den Bund und begründet ausführlich folund Wünschen des Verstorbenen nicht entspricht. Wie kann da von gende Resolution: einem unzulässigen Eingriff in bestehende Sitten die Rede sein. Etwas anderes ist es, in eine bestehende Sitte einzugreifen, etwas anderes, diese Sitte anderen aufzuzwingen und den Zwang aufrechtzuerhalten auch denen gegenüber, die nach ihrer Ueberzeugung bon dem bestehenden Gebrauch für ihre Person abzuweichen die Abficht haben. Es ist nicht Sache des Staates, durch polizeiliche Maßnahmen einer Bestattungsform entgegenzutreten, die gefeßlich nicht berboten ist und die einer immerhin beachtlichen Minorität in unserem Volte erstrebenswert erscheint. Ich bitte Sie, den Gesetzentwurf anzunehmen und den langwierigen Streit zum Abschluß zu bringen, der dem Frieden im Bolte nicht nüßlich gewesen ist. ( Beifall.)
Oberlandesgerichtspräsident Dr. v. Plehwe: Ich verwahre
in dieser Angelegenheit verschieden stimmen!( Beifall.) Ein Schlußantrag beendet die allgemeine Aussprache. Die Abstimmung über§ 1 ist namentlich. Er wird mit 92 gegen 86 Stimmen angenommen.
Die zu den übrigen Paragraphen gestellten Abänderungsanträge werden teils abgelehnt, teils zurüdgezogen.
Die Gesamt abstimmung ist auf Antrag des Grafen Haefeler namentlich; sie ergibt die Annahme der Vorlage mit 90 gegen 84 Stimmen.
geseh.
Nächste Sigung Mittwoch 11 Uhr: Allgemeines ZweckverbandsSchluß 7 Uhr.
mich dagegen, daß ich ein Anhänger der obligatorischen Feuer Achter ordentlicher Genoffenfchaftstag.
bestattung wäre. Ich halte es für ausgeschlossen, daß sie in absehbarer Zeit bei uns eingeführt wird. Trotzdem werde ich der Borlage zustimmen.
Jm großen Saale des Voltshauses wurde heute abend Kardinal Fischer- Köln: Das Gesetz ist eine schwächliche 7 Uhr der achte ordentliche Genossenschaftstag des Zentralverbandes Konzession an nichtchristliche Kreise und ein Eingriff in die deutscher Konsumvereine eröffnet. Der Genossenschaftstag ist diesunserem deutschen Bolte heilige Sitte. Von einer starten mal stärker als früher besucht, es sind gegen 850 Delegierte und Strömung zugunsten der Feuerbestattung habe ich nichts bemerkt. Gäste anwesend, die von dem Vorsitzenden Rade stod. Dresden Die Geistlichen haben bei der Feuerbestattung herzlich begrüßt werden. Radestock hebt in seiner Eröffnungsrede ihre Mitwirkung zu bersagen. Die Folge dieses Ge- mit Freude hervor, daß das Geschäftsjahr 1910 eine gute Weitersezes wird ein Anschwellen der Partei sein, die an dem Fundament entwickelung des Verbandes gezeigt habe. Wenn aus diesmal keine des Staates und der Gesellschaftsordnung rüttelt.( Rebhaftes Begrüßungsreden von Vertretern der Stadt oder des Staates geOho! und Zustimmung.) Mein Wunsch geht dahin, daß dieses halten werden und die bürgerliche Presse auch teine BegrüßungsHohe Haus als Träger der alten gediegenen, bewährten Tradition artifel bringt, so fümmert uns das nicht. Diese sind der Uebersich auch jetzt bewähren möge und das Gesetz zu Grabe bestattet. zeugung, daß der Mittelstand ein Recht darauf hat, die Konsumen ( Beifall.) ten für sich zu reklamieren. Sie verkennen die volkswirtschaftliche Bedeutung unserer Bewegung, mit der es die bürgerliche Presse nicht ehrlich meint. Redner spricht zum Schluß die Hoffnung aus, daß die Arbeiten des Genossenschaftstages befruchtend wirken
Dr. Graf York v. Wartenburg : Ich kann dem Vorrebner nicht beyflichten. Ich halte die christliche Sitte der Erdbestattung für The Person stets in Ehren, aber ist das ein Grund, anderen
Kleines feuilleton.
Der Tyrann. Ludwig Thom a veröffentlicht in der Frankf. Beitung" folgende Charakterstudie des Münchener Gymnasialrettors und Landtagspräsidenten Orterer:
feine Schwäche seines göttlichen Wesens von der plebs bemerkt werden könne.
Man sieht, Drterer ist eine Jmperatoren Natur.
Seine Herrichsucht drückt sich auch deutlich in seiner Stimme aus. Sie flingt barsch, unhöflich, befehlend. Sie ist von einer ganz Bestimmten Nuance des Befehlshaberischen; nicht schmetternd, friegeIn München ist er feit vielen Jahren eine komische Figur.isch, sondern dumpf und drohend, die Stimme des ins KlaffenAls ihm seinerzeit die Kunststudierenden eine Katzenmufil gebracht immer eintretenden Schulgottes. hatten, erzählte man sich lachend, daß der grimmige Thrann des Parlaments und der Schule in das Kostüm seiner Schwiegermutter geschlüpft war, um sein Leben vor der vermeintlichen Gefahr zu retten. Vielleicht ist das Erfindung, aber jedermann hat es dem Ritter Georg v. Orterer zugetraut.
Sie flingt, wie wenn ein Mann durch ein langes Ofenrohr hin durch schrie, oder wie wenn ein Knabe in eine Gießtanne feine übermütigen Rufe ertönen ließe. Diese Stimme ist keiner Modulation fähig, ist nie verbindlich, angenehm oder besänftigend.
Eine Rede zu Ehren des Pringregenten mußte der ferner Stehende für eine von Zorn erfüllte Pennälerpaute halten.
Das ist also das Magisterlein, von dem jezt wieder so nette
Die kleinen Leute bleiben auf der Straße stehen und blinzeln sich lustig zu, wenn der nunmehrige Kammerpräsident einherwandelt. Menschlichkeiten erzählt werden. Auch an warmen Tagen trägt er einen riesen Belzmantel; das Ein paar Gymnasiasten haben mit ihren Eltern eine Haupt ist majestätisch erhoben; unter dem großen Zylinderhutan 3 st unde besucht und nicht genug, so die Borschrift ihres schaut ein grämlich verzogenes Geficht unglaublich hochmütig jeden Rettors vergessen zu haben, gingen fie sogar in ihrer Ver Begegnenden an:
Weißt du, wer ich bin?
Alle wissen es und lachen.
Aber wehe dem kleinen Angestellten, dem Briefträger oder Schaffner , der Seiner Hoheit dem Kammerpräsidenten nicht devot genug entgegentritt!
blendung so weit, die Arme an weibliche Badfische anzulegen und Bersuche anzustellen, mit ihnen freisende Bewegungen auszuführen.
Der Mann, dem das Präsidium des bayerischen AbgeordnetenHauses anvertraut ist, sieht in diesen Versuchen einer heranwachsenden Jugend etwas Berbrecherisches, Herausforderndes, Gefährliches.
Diese präsäfulare Schulmeisternatur, der Eingriffe in unser öffentliches Leben gestattet sind, empört sich bei dem Gedanken, daß junge Buben mit jungen Mädeln tanzen wollen.
Dann bricht die wilde Tyrannennatur durch. Dieser staatlich Besoldete Sünder ist ja abhängig und fann getriegt und geschurigelt und durch ein Drohwort an den Minister vernichtet werden. Der Paidagogos brüllt ihn an und beschimpft ihn. An der Perronsperre im Zentralbahnhof hat er einem Schaffner Drterer ist nicht bloß Rektor, er ist Mitglied des Schulrates, gröbliche Namen gegeben, weil der Unielige von ihm, dem freifahrt und als Politiker der Vorgesezte des Kultusministers. Also konnte berechtigten Herrscher Vorzeigung der Fahrkarte verlangt hatte. er gegen die Majorität des Professorenkollegiums die Dimission der Die bäuerlichen Zentrumsabgeordneten fürchten und hassen ihn. Verbrecher, einen Monat vor der Abiturientenprüfung, durchdrücken, Er erwidert ihren Gruß nicht und jeder Zoll ein Zier- und es gelang ihm, in einige Familien Unglück und den Glauben bändiger, schreitet er, durchbohrenden Auges die scheuen Parlamen- an seine Macht zu tragen. tarier anblickend, an ihnen vorüber. Es ist keine Erfindung des Ab- an seine Macht zu tragen. Die letzte Stazenmufit, welche diesem beliebten Schulmanne gegeordneten Josef Filjer,") daß der Kammerpräsident die agrifolen bracht worden ist, liegt leider schon zwei Dezennien zurüd. Elemente mit ausgesuchter Strenge behandelt. Ich war mit dabei; und ich verpflichte mich, bei der nächsten Und daß er das Kloſettpapier durch einen Utas aus dem ihnen ungleich fräftiger mitzuwirken, und es jebem altbayerischen Lands angewiesenen Dertlein entfernen und durch ultramontanes Beitungs- manne flarzumachen, daß es ſeine Pflicht ist, mit Hundspfeife papier ersetzen ließ. Der Gedanke, daß die Filfer, Ninangl und oder ausgebohrtem Hausschlüssel an Ort und Stelle fich einzus Salvermoser die gleichen Errungenschaften der Neuzeit benügen finden. follten wie er, war dem Lenker der bayerischen Geschicke einfach unerträglich.
Auch bestand er mit Heftigkeit und Hoheit darauf, daß das Kabinettlein der rustici weit entfernt von dem seinigen läge, damit
*) Von Thoma geschaffene Figur eines ländlichen Zenirumsmannes.
Es gibt so gewiffe Dinge in Preußen, davon wird nicht gerne gesprochen..
Ein jeder weiß zwar, wie bei Namen sie heißen,
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Der achte ordentliche Genossenschaftstag des Zentralverban des deutscher Konsumbereine vom 19. bis 21. Juni 1911 in Leip. zig beschließt auf Grund des§ 8 der Sabungen des Internationalen Genossenschaftsbundes ben Beitritt zum Internationalen Genossenschaftsbunde mit seinen sämtlichen Organisationen, den Revisionsverbänden, der Großeinkaufsgesellschaft und den ein. zelnen Genossenschaften und Gesellschaften.
Dabei wird ausdrücklich festgestellt, daß, nachdem der Beitritt des Zentralverbandes mit sämtlichen angeschlossenen genossenschaftlichen Organisationen erfolgt ist, die einzelnen angeschlosse nen Organisationen nicht mehr berechtigt sein sollen, die Mits gliedschaft des Internationalen Genossenschaftsbundes zu er werben.
Die Beiträge für den Internationalen Genossenschaftsbund werden von den einzelnen an den Zentralverband angeschlossenen Organisationen nicht erhoben.
Die einzelnen genossenschaftlichen Organisationen des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine sind berechtigt, auf eigene Kosten die internationalen Genossenschaftstage durch einen oder mehrere Delegierte zu beschiden.
Die dem Zentralverbande zustehenden Stimmen auf den internationalen Genossenschaftstagen werden auf den Zentralvers band, die Großeinkaufsgesellschaft und die Revisionsverbände ver. teilt, jedoch mit der Maßgabe, daß falls die Delegiertengesamtzahl geringer ist als die Zahl der dem Zentralverbande zustehenden Stimmen, zunächst jeder Delegierte eine Stimme zu erhalten hat. Beträgt die Gesamtzahl der Delegierten weniger als die Hälfte der zur Gesamtzahl zur Verfügung stehenden Stimmen, so hat jeder Delegierte wenigstens zwei Stimmen zu erhalten und in gleicher Weise fort.
Nach dem Statut des Internationalen Genossenschaftsbundes stehen im Falle des Beitritts der Gesamtorganisation
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doch nie wird das Schweigen gebrochen. Da war mal ein Fürst, der schwor einst doch dann erkältet er sich,
und wurde frant und jetzt ist er eben. Pst! Pst! Still!! Lieber nich!
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daneben...
Da haben zum Beispiel zwei Uniformierte. den Arbeiter Herrmann erschlagen und wie man auch suchte und eruierte, man friegte sie nicht beim Sragen. Der Berliner Präses der Polizisten, der hat nämlich start auf dem Strich
die roten Nörgler... weiß Gott ! man müßt' n...— Bit! Bst! Still!! Lieber nich! Pst!
Zum Beispiel die Klagen beim Militäre
die nehmen nun einmal kein Ende- 1 schon manchem zerquetschte im deutschen Heere
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warum...
der grausame Drill die Hände.- Beschwerden? Gerichte? Lirum, larum! Der Untertan denkt nur bei sich: Die halten so ruhig?-ja, Herrgott Bst! Bst! Still!! Lieber nich! Da ist doch unsre Agrariersorte aus ganz, ganz anderem Holze fie spielt sogar mit dem Fürstenworte.. Und sagt roh, gebläht von Stolze: „ Erlauben Sie mal! Bei uns ist der Fürst doch der Hort der Treue" so sprich:
Du glaubst zu schieben, und ach! Du wirst doch...― Pit! Pst! Still!!- Lieber nich!"
Notizen.
Die
Kurt.
us Privatbesiz sind der Nationalgalerie drei Gemälde Böcklins als Drei neue Bödlins in der Nationalgalerie. Toteninsel" aus dem Leihgabe überlassen worden. Es muß so
Jahre 1880 ist eine der ersten Fassungen des Themas, das Böcklin öfter behandelte. Das Bild ist aber nicht vollendet. ſtill wirken, daß man erschridt, wenn angellopft wird ein Bild
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zum Träumen", so soll Böcklin selber einmal die Wirkung der Toteninsel geschildert haben. Die Herbstgedanken"( 1886) stellen eine Frau dar, die zwischen Blumen und Bäumen an einem Bach hinschreitet und den Blättern nachschaut, die ins Wasser wehen. Aus der legten Schaffenszeit Böcklins stammt das humorvolle Doppelbild Die Fischpredigt"( 1892). Auf dem oberen Teil predigt Antonius den Fischen und auf dem unteren freffen sie eine ander auf. Die Bilder bleiben bis zum Herbst in der Galerie.