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Auf die Tagesordnung der Genossenschaftstage des Zentral­verbandes deutscher Konsumvereine ist regelmäßig der Gegen­stand:" Die Angelegenheiten des Internationalen Genossen. schaftsbundes" zu sehen. Es ist über die Entwickelung des Bun­des hier ein kurzer Bericht zu erstatten. Wichtige Angelegen­heiten des Bundes, die von allgemeinem Interesse sind und für deren Entscheidung die internationalen Genossenschaftstage zu­ständig sind, fönnen hierbei zur Vorbesprechung gestellt werden. Die Resolution wird einstimmig angenommen. Abends 9% Uhr werden die Verhandlungen vertagt.

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Mit dem Genossenschaftstag ist eine

genossenschaftliche Ausstellung

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Nach eingehender Debatte wurde folgende Resolution ans genommen:

" Die am 18. Juni in Hildesheim tagende Zweite Delegiertens konferenz der deutschen Kaliarbeiter erklärt:

Sen einzelnen angeschlossenen genossenschaftlichen Organisationen, erfüllbaren" Forderungen stellent, find deshalb zu genau denselben, Kaliarbeiter forderte; aber bei der Abstimmung über diesen Anfrag die offiziellen Publikationen des Internationalen Genossen- Forderungen gekommen, wie die sozialdemokratisch verhetten" stimmten so viele Zentrumsleute gegen ihren eigenen Antrag, daß schaftsbundes nicht zu. Es wird daher den genossenschaftlichen deutschen Arbeiter. Deutscherseits wurde die Resolution noch durch er zu Fall fam. Organisationen hiermit nahegelegt, auf eigene Kosten diese Bu- den Busah erweitert, daß die Gewerbeaufsichtsbeamten von den Ein bedeutender Vorteil sei in das Gesetz hineingebracht blikationen, speziell das" Internationale Genossenschaftsbulletin" Arbeitern in direkter Wahl gewählt werden sollen und daß die Ge- worden durch den von den Sozialdemokraten beantragten§ 19, und das Jahrbuch in einem oder mehreren Exemplaren zu abon- werbeaufsicht auch auf die Heimarbeit auszudehnen ist. der den Arbeitern und Beamten, falls ein Kaliwerksbesize seinen nieren. Das Abonnement erfolgt nur durch das Sekretariat des Gleichfalls aus England stammte eine einstimmig angenommene Absatz auf andere Werke überträgt, den entstehenden Einnahme­Zentralverbandes deutscher Konsumvereine. Resolution, daß der Kongreß das System der Geldstrafen ausfall bis zur Dauer von 26 Wochen ersetzt. Auch andere Ver­und Lohnabzüge verurteilt und sich verpflichtet, für die besserungsanträge, die den Schuß der Arbeiter bezwvedten, seien Schaffung eines Gejebes einzutreten, welches jenes System von den bürgerlichen Parteien abgelehnt worden, aber trotzdem als ungefeßlich bezeichnet". An der Hand zahlreicher Beispiele haben die Sozialdemokraten für das Gesetz gestimmt, weil es führte der Referent den Beweis, daß auch in England die Unter- wenigstens keine Verschlechterung brachte. Jedoch die notwendige nehmer die Lohn- und Geldstrafen als ein Mittel betrachten, sich in Beruhigung habe das Gesetz immer noch nicht gebracht und die der schofelsten Weise zu bereichern. Kräßig aus Deutschland , Arbeiter forderten daher eine entsprechende Umgestaltung. Orbau aus Frankreich , Bewers aus Holland zeigten, wie in ihren Ländern die Lohn- und Geldstrafen der Textilarbeiter för lich zum Himmel schreien. Der deutsche Verband hat dieses dunkle Kapitel bereits auf seiner legten Generalversammlung in Berlin behandelt und an einer Unzahl von Fällen ein förmliches System festgestellt, welches einer Konfistation des Vermögens gleichkommt. Die deutsche Organisation hat seitdem Vorsorge zur Sammlung des Materials getroffen, welches von ihr an die sozialdemokratische berbunden, die in den Seitenräumen des Voltshauses untergebracht Reichstagsfraktion und den sozialpolitischen Ausschuß der General­ist. In dieser Ausstellung, die ja ein Teil der Hygieneausstellung kommission zur Weiterverwendung gegeben wird; außerdem werden in Dresden werden sollte, zeigen graphische Darstellungen die die trasfesten Fälle im Jahrbuch des Verbandes veröffentlicht, damit gewaltige Entwidelung des Zentralverbandes deutscher Konsumber- fie in der Agitation zur Aufrüttelung der Tegtilarbeiter benußt eine, der Großeinkaufsgesellschaft und deren Betriebe. Zahlreiche werden. Die Deutschen begrüßen es deshalb mit ganz besonderer Modelle und Photographien veranschaulichen die Betriebseinrich- Freude, daß jetzt auch die Engländer gegen diese Beraubung der tungen verschiedener Konsumbereine in technischer und hygienischer Arbeiter Front machen und ein Gesch verlangen, das den Unter­Hinsicht. Mit ausgestellt sind Erzeugnisse von Betrieben des Kon- nehmern das Recht nimmt, aus eigener Machtvollkommenheit eine sumbereins der Konsumbereine", der Großeinkaufsgesellschaft deut- selbstherrliche Justiz zu üben und mit Geld- und Lohnstrafen den scher Konsumvereine, die im Vorjahre den horrenden Warenumsatz Arbeitern den verdienten Lohn zu schmälern. bon 88% Millionen hatte. Eröffnet wurde die Ausstellung heute nachmittag 4 Uhr durch das Vorstandsmitglied des Zentral berbandes deutscher Konsumbereine, Heinrich Lorenz- Hamburg . In einer kurzen Ansprache betonte dieser, daß, als im vorigen Jahre die Aufforderung an sie erging, sich an der Hygieneaus­stellung zu beteiligen, der Zentralverband dies begrüßt hätte. Wir wollten dort zeigen, welche Erfolge die Konsumgenossenschaften auf dem Gebiete der Organisierung des Konsums erzielt, welche Bedeutung die Konsumgenossenschaften im Wirtschaftsleben des Boltes haben. Wir wollten ferner zeigen, welche Einrichtungen die Betriebe der Konsumvereine in technischer sowie sanitärer Hinsicht haben, und welche Lohn- und Arbeitsverhältnisse dort vorhanden sind. Es sollten sich durch den Augenschein Freund und Feind selbst überzeugen von dem, was ist. Wir sind der Meinung, daß wir in dieser Beziehung bisher viel zu viel zurückgehalten haben. Darum haben wir die Aufforderung zur Beteiligung an der Hygieneaus stellung mit Freuden begrüßt. Leider wurde diese unsere Beteili­gung berhindert. Unseren Kameraden, den Gewerkschaften, machte man Schwierigkeiten, sie sollten das Elend in der Heimarbeit nicht zeigen, und sind darum von der beabsichtigten Beteiligung zurückgetreten. Wir haben treue Kame­radschaft gehalten und sind darum auch ferngeblieben.

Adhter Internationaler Textilarbeiterkongreß.

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Amsterdam , 17. Juni 1911.

Eine weitere einstimmig angenommene Resolution aus Eng­land fordert die Arbeiter auf, sich der Propaganda gegen Die Kriege und Rüstungen anzuschließen und eine Bewegung zu entfachen, die dahin führt, daß jedesmal, wenn die herrschenden Klassen aufrufen zu einem großen Krieg, die Arbeiter aller Länder ihnen zurufen: Schlagt Euch selbst! Wir haben keine Veranlassung, unsere Knochen für Euch zu Markte zu tragen. Eine lange und eingehende Debatte entspann sich über eine von Frankreich eingebrachte Resolution zum Nortroph- Web­stuhlsystem. Die Vertreter aller Länder erklärten, daß kein Arbeitervertreter etwas gegen die Vervollkommnung und Bereiche­rung der technischen Mittel haben kann; aber gegen die Ueberbür­dung der menschlichen Arbeitskraft, wie sie vor allem auch durch das 3 weist uhlsystem in der Tuchindustrie betrieben wird, und die in dieser und bestimmten anderen Branchen geradezu zu einer Beeinträchtigung der menschlichen Rasse führt, müssen die Gewerkschaften mit Entschiedenheit sich wenden. Der hauptsäch lichste Passus, der zu dieser Frage angenommenen Resolution lautet:

" Der Kongreß ist der Meinung, daß, solange die Produk­tionsmittel in Händen einer Klasse und nicht der Gemeinschaft sein werden, alles, was die organisierten Arbeiter tun können, in bezug auf Arbeiten in der Textilindustrie, die bei Bedienung von mehreren vervollkommneten oder automatischen Maschinen durch einen Arbeiter verrichtet werden können, darin besteht, daß sie Lohnerhöhungen, Berkürzungen der Arbeitszeit und allge­meine Verbesserungen der Arbeitsbedingungen fordern, die soweit wie möglich tariflich festgelegt werden sollen, und zwar in einem der verwirklichten Vermehrung der Pro­duktivität der Arbeit entsprechenden Maße."

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Zweite Konferenz der Kaliarbeiter Deutschlands .

Hildesheim , den 18. Juni.

Eine gefeßliche Regelung der Kaliindustrieverhältnisse ist mit Rücksicht auf die zutage getretene Gründerwirtschaft durchaus geboten. Das Reichsgesetz über den Absatz on Kalisalzen vom 25. Mai 1910 erfüllt leider den angegebenen Zweck, den Raub­bau an dem außerordentlich wertvollen Nationalschatz von Kali­falzen zu verhindern, nur in sehr unzulänglicher Weise. Die Gesetzgebung muß daher so schnell wie möglich der beispiellos unwirtschaftlichen Ueberproduktion von Förderanlagen einen erheblich stärkeren Riegel vorschieben, überhaupt dafür Sorge tragen, daß die Hebung unserer nationalen Bodenschäße in erster Linie zum allgemeinen Nußen, nicht zu privatkapitalistischen Spekulationen geschieht. Die auf die Arbeiterverhält= nisse bezugnehmenden Bestimmungen des Gefeßes vom 25. Mai 1910 haben sich in der Pragis als durchaus unzulänglich er­wiesen. Bei aller Anerkennung des guten Willens des Gesetz­gebers muß doch festgestellt werden, daß die unbestimmte Fassung der betreffenden Paragraphen Umgehungen ermöglicht, soweit nicht ihre dirette Außerachtlassung zu fonstatieren ist. Wohl in der materiellen Lage der Kaliarbeiter als auch hinsichtlich der Achtung ihrer staatsbürgerlichen Rechte seitens der Werksverival­tungen ist nicht die Wendung zur Besserung eingetreten, die bei der Schaffung des Reichstaligefeßes erwartet wurde und auf die die Arbeiterschaft mit Rüdsicht auf den Wert ihrer Leistungen berechtigten Anspruch hat.

Die Konferenz fordert daher die Reichsregierung auf, bei der Materialiensammlung für die vom Reichstag beschlossene Denkschrift über die Verhältnisse in der Kalia industrie auch von der Arbeiterschaft vorgeschlagene Sach­verständige zu bernehmen und ihr Gutachten bei der dringend notwendigen Revision des Gefeßes vom 25. Mai 1910 zu ber­werten. Mindestens erwartet die Konferenz die gesehliche Vor­schrift des Zweischachtsystems für alle Bundesstaaten und die gesetzliche Begrenzung der Schichtzeit, inklusive Ein- und Aus­fahrt auf höchstens acht Stunden, vor Arbeitsorten mit mehr als 28 Grad Wärme auf höchstens sechs Stunden.

An die Arbeiter in der Kaliindustrie richtet die Kon ferenz die kameradschaftliche Aufforderung, dem Beispiel der Werksbesizer zu folgen und sich insgesamt zu organisieren. Sind die Belegschaftsmitglieder bis auf den letzten Mann dem Ver­bande der Bergarbeiter Deutschlands angeschlossen, dann erst wird die Kaliarbeiterschaft zu ihrem Rechte fommen." Hierauf schloß Genosse Sachse die Konferenz.

Soziales.

In der Woche 6om 12. bis 17. Juni fand in Amsterdam der achte Internationale Textilarbeiterfongreß statt. Der Textil. arbeiter- Internationale gehören die freien Textilarbeiterverbände aus England, Deutschland , Desterreich, Frankreich , Belgien , Schweiz , Einer der allerwichtigsten Punkte des Kongresses war die Er­Dänemark, Holland , Ungarn , Bulgarien , Schweden und Serbien an. örterung der Frage der internationalen Solidarität, Zusammen umfassen diese Organisationen 430 036 Mitglieder. Von wobei von Rössel- Deutschland als Referent rückhaltlos die Sün­diesen entfallen auf England 200 000, Deutschland 117 000, Frant- den gegeißelt wurden, die sich vor allem die millionenschweren Or- Der§ 153 ber Gewerbeordnung in neuer Auslegung. reich 40 000, Oesterreich 38 000, Belgien 18 000, bei den übrigen ganisationen Englands bis jetzt im Buntte der internationalen Ländern handelt es sich um Hunderte oder wenige Tausende. Die Hilfeleistung bei großen Kämpfen von Bruderorganisationen au­Ist es möglich, dem sich als Ausnahmebestimmung gegen die Fortschritte der Organisationen seit dem letzten Kongreß vor brei schulden fommen ließen. Die zu diesem Punkt angenommene Re. Arbeiter qualifizierenden§ 153 der Gewerbeordnung noch eine Bahren in Wien sind recht gering; Deutschland , Oesterreich, Schweiz solution besagt, daß dem Proletariat aller Länder die Pflicht soli- neue Seite abzugewinnen? Fast sollte man es nicht für möglich haben sogar einen fleinen Rüdschritt gemacht, doch ist dies offen- darischer Hilfeleistung bei Riefenkämpfen erwächst. Dabei ist es halten, da schon so ziemlich alle Regungen der Arbeiterschaft unter bar nur der Strife geschuldet und wird sich bessern, sobald die Wirt- gleich, ob die Ursachen des Kampfes rein wirtschaftlicher Natur find, dem Fallbeil des ominösen Paragraphen behandelt worden sind. schaftsverhältnisse sich wieder allgemein in aufsteigender Linie be- oder ob freiheitlichere Institutionen erkämpft oder Rechte verteidigt und doch ist er noch weiter ausdehnungsfähig, sein Kautschut ist finden. Aber an innerer Festigkeit haben die Organisationen ohne werden müssen. Die der Internationale der Tertilarbeiter ange- sehr elastisch, wofür am Montag vor der Straffammer III des Zweifel und trok der Krise gewonnen; das zeigten die Beitragsschlossenen Organisationen verpflichten sich, ihre Mitglieder nach Landgerichts Hamburg der Beweis erbracht wurde. Nach Ansicht erhöhungen, die in Deutschland , Desterreich, Frankreich und Holland Kräften in Wort und Schrift in diesem Sinne zu erziehen. Man während der Berichtszeit durchgeführt wurden. Wie in den fann wohl erwarten, daß die ungeschminkten Ausführungen des Re- der Anklagebehörde gehört auch die Benutzung des paritätischen Ginzelorganisationen, so macht diese innere Festigung sich auch ferenten und die Stellungnahme des Kongresses die säumigen Na- Arbeitsnachweises zu den besseren Lohn- und Arbeitsbedingungen. innerhalb der Internationale bemerkbar. Der internationale Se- tionen in Zukunft zu einem besseren, solidarischeren Verhalten Am 1. Oktober 1910 ist bekanntlich für Hamburg- Altona der tretär Marsland England konnte berichten, daß die Sigungen drängen wird. paritätische Arbeitsnachweis in Kraft getreten, den zu benutzen und Arbeiten des internationalen Komitees im Vergleiche zu früher Das internationale Sekretariat wurde in England belassen, die Mitglieder der Innung wie des Holzarbeiterverbandes ver­viel leichter und fruchtbringender geworden sind. Die Mitglieder ebenfalls wird der nächste internationale Kongreß in England statt- pflichtet sind.( Der jezige Kampf im Holzgewerbe spielte damals des Komitees haben im Laufe der Zeit sich persönlich und auch die finden. noch keine Rolle.) Als die von beiden Seiten eingesetzten Reiter Verhältnisse der einzelnen Organisationen viel besser kennen ge. des Arbeitsnachweises in Erfahrung brachten, daß einige Mit­lernt, und dadurch ist die Verständigung eine viel leichtere und Lessere geworden. Auch die Beiträge zum internationalen glieder des Holzarbeiterverbandes mit Umgehung dieser Institution Streiffonds, den der Sekretär berwaltet, beträgt gegenwärtig in Arbeit getreten waren, ging der Vertreter der Arbeiter auf den 136 000 Frant. In der Berichtszeit wurden 2700 Personen aus betreffenden Bau, um nach dem Rechten zu sehen. Die Sache diesem Fonds unterstützt, und die belgischen Organisationsvertreter Unter zahlreicher Beteiligung aus allen Kalirevieren Deutsch - wurde dem Vorstande des Holzarbeiterverbandes mitgeteilt, worauf sprechen es offen und mit Dank aus, daß es ihnen ohne die Hilfe lands, mit Ausnahme von Elsaß- Lothringen , fand heute im der erste Bevollmächtigte desselben, Genosse Momberg, sowie zwet aus dem internationalen Streitfonds nicht möglich gewesen wäre, hiesigen Gewerkschaftshaus die zweite vom Bergarbeiterverband andere Holzarbeiter die Angelegenheit schlichten wollten. M. foll ihren Stampf so zu führen, wie es in Wirklichkeit geschehen ist. einberufene Konferenz der in der Kaliindustrie beschäftigten Ar- andere Holzarbeiter die Angelegenheit schlichten wollten. M. foll Dem internationalen Sekretär wurde für seine Geschäfts- und beiter statt. Im ganzen waren 56 Delegierte anwesend. Zunächst zu den Beschlußbrecheren gesagt haben, das dürften sie nicht tun, Kaffenführung einstimmig Decharge erteilt. hielt Reichstagsabgeordnete Genosse Hue ein großzügiges Referat sonst fämen die Arbeitslosen ihnen auf den Hals und ein zweites Der Kongreß beschloß im Laufe seiner Verhandlungen, daß die über das neue Staligejek und seine Wirkung auf die Arbeiter. Ein- Moabit könnte daraus entstehen. Darin soll eine Nötigung aus Inanspruchnahme des internationalen Streiffonds nie so weit gehen leitend wies der Redner auf die Monopolstellung der deutschen§ 153 der Gewerbeordnung liegen, weil, wie der Staatsanwalt darf, daß der Fonds unter 100 000 Frant stehen bleibt. Sinkt er Kaliindustrie hin, die sich deshalb außerordentlich entwickelte. Der meinte, die Erhaltung des Arbeitsnachweises eine bessere Lohn­unter diese Summe, so ist er durch Extrabeiträge, die aber großartigen äußeren Entwickelung entspreche nicht die innere Ent- und Arbeitsbedingung enthalte, auch wenn die Genötigten Mit 5 Centimes pro Woche und Mitglied nicht übersteigen dürfen, wieder widelung, und das habe hauptsächlich datin seiner Grund, daß die glieder des Verbandes seien. Genosse Momberg sowie zwei andere auf 100 000 Frant zu bringen. Die Unterstübung aus diesem Gründung neuer Schächte weit über den Bedarf hinausging. Das Angeklagten erklärten, daß keinerlei Drohung oder Nötigung er Fonds tritt ein, wenn mindestens 10 Prozent der Mitglieder einer war sowohl unter dem Kalisyndikat als auch unter dem im ver- folgt sei, daß vielmehr nur gesagt worden sie, die Arbeitslosen, Landesorganisation im Streit stehen und die Organisation ausgangenen eigener Straft den Kampf nicht mehr weiterführen kann. Damit gangenen Jahr in Kraft getretenen Kaligejet der Fall. Das Kali. folgt sei, daß vielmehr nur gesagt worden sie, die Arbeitslosen, gesetz brachte eine gefeßliche Kontrolle der Kaliindustrie, setzte für die durch die Umgehung des Arbeitsnachweises ins Hintertreffen in Zukunft jede angeschlossene Organisation auf allen Kongressen das Inland Höchstpreise fest, die nur unter Mitwirkung des Reichs- gerieten, würden sich das nicht gefallen lassen. Der Staatsanwalt und Sizungen des internationalen Komitees vertreten ist, beschloß tages alle fünf Jahre revidiert werden sollen, und wies den betantragte gegen M. fechs Wochen, gegen die Mitangeklagten je der Kongreß, einem Delegierten jeder Nation jedesmal freie der Kongreß, einem Delegierten jeder Nation jedesmal freie Werfen eine Abjakquote zu. Bei diesem Versuch, in eine In- einen Monat Gefängnis. Das Gericht verurteilte jeden Ange­Fahrt und Spesen aus der Kaffe des internationalen Sekretariats zu bezahlen. Das Stimmrecht auf den internationalen Son duftrie regelnd einzugreifen, indem man den Absas regelt, ist das flagten wegen Nötigung zu je vierzehn Tagen Gefängnis. Gine ferenzen und Stongreffen wurde so geregelt, daß in Zukunft auf je freie Spiel der Kräfte außer Geltung gebracht. Die Allgemeinheit mündliche Begründung erfolgte nicht. 1000 Mitglieder oder auf den Bruchteil von 1000 Mitgliedern, für fontrolliert durch die Staatsregierung und Gesebgebung die In­die an die internationale Streiffaffe gezahlt wird, ein Delegierter duftrie. Das ist ein prinzipiell wichtiges Zugeständnis an die entfällt. Die gesamten Debatten und Beschlüsse zeigten die er- sozialistische Wirtschaftslehre. Das Gesetz habe aber die Gründer­Die Meggerinnung zu Passau hat in ihren Sabungen be freuliche Erscheinung einer fortschrittlichen Tendenz innerhalb der wirtschaft nicht verhindert. Die Ursache dieser Erscheinung ist in englischen Organisation. Gerade aus England kam der An- der außerordentlich hohen Verzinsung von 40 bis 60 Proz. des in stimmt, daß, falls ein Meister Fleisch unter dem ortsüblichen Preise trag, daß der Kongreß sich zugunsten des Achtstundentage 3 der Kaliindustrie angelegten Kapitals zu suchen. Und je höher die öffentlich anbietet, Strafe zu zahlen hat. Auf Grund dieser Be­stimmung wurde der Mezgermeister Hausmann, da er stets billige für alle Textilbetriebe in allen Ländern aussprechen soll." Der Rente in der Staliindustrie, desto mehr Kapital fließt ihr zu. Dann wandte sich der Redner der Schilderung der Arbeiter- 20 M. genommen. Der Magistrat als Berufungsinstanz entschied Fleischtage annoncierte, von der Innung in eine Geldstrafe von englische Redner führte aus, daß es ihn mit besonderem Stolz er­fülle, als Engländer dieſe Reſolution zu begründen und dabei berhältnisse zu; es war ein düsteres Bild der Not und des Glends, jedoch zugunsten Hausmanns und stellte sich auf den Standpunkt, anitteilen zu fönnen, daß alle englischen Tertilarbeiterorganisa. daß der Redner entwarf. Die Arbeiter' müssen sich die schäbigste tionen heute geschlossen hinter dieser Forderung stehen. Vor drei Behandlung gefallen lassen. Auch die Löhne sind außerordentlich daß es nur freudig zu begrüßen sei, wenn ein Metzger billiges und Jahren auf dem letzten Kongres in Wien waren die Engländer niedrig und stehen in keinem Verhältnis zu den Riesenprofiten dabei gutes Fleisch dem Publikum liefere. noch nicht geschloffen zu diesem Standpunkt vorgeschritten, sondern der Unternehmer. ein Teil von ihnen stand damals noch ablehnend dem Achtstundentag In neunzehn Jahren sei der Durchschnittslohn der Kaliarbeiter gegenüber. Der Referent meinte mit Recht, wenn die internatio- nur um ganze 53 Bf. gestiegen; in einigen Bezirken, so zum Bei­Eine Demonstration der Frauenstimmrechtlerinnen. nalen Kongresse weiter nichts bewirkt hätten, als daß sie jetzt alle spiel in den Oberbergwerksbezirken Halle und Clausthal , sei der Nationen auf diese große Kulturforderung des Proletariats ver. Rohn sogar in den lebten Jahren gefallen. Es sei ein Standal, London , 19. Juni 1911.( Eig. Ber.) einigt haben, dann wäre durch diese eine Tat die Notwendigkeit daß in dieser Industrie Löhne unter 3 Mt. gezahlt würden. Das von Sir Edward Grey gegebene und von Herrn Ass der Kongresse schon erwiesen. Der Antrag der Engländer wurde über Tag dagegen 12 Stunden. Ein Strebsschaden sei das Ueber( 1912) Gelegenheit zur Erledigung der Frauenstimmrechtsvorlage Die Arbeitszeit betrage unter Tag pro Schicht 8 bis 9 Stunden, quith beträftigte Versprechen, in der nächsten Parlament session einstimmig angenommen. Weiter war aus England der Antrag gestellt, in allen Ländern stundenwesen. Es seien ihm Fälle mitgeteilt worden, wo Arbeiter zu schaffen, hat den englischen Frauenrechtlerinnen, deren Bewe eine einheitliche Agitation zu entfalten für die genügende Ein- bis zu 40 Schichten im Monat verfahren hätten. Auch die übrigen gung noch vor kurzem auseinanderzufallen drohte, neuen Mut ein. stellung männlicher und weiblicher Fabrikinspek. Arbeitsverhältnisse ließen viel zu wünschen übrig. Das Gedinge geflößt. Mit Hintansehung aller Streitereien veranstalteten fie toren, die aus der Arbeiterklasse entnommen sind. werde in der Regel selbstherrlich von den Werksleitungen fest- letzten Sonnabend einen Umzug durch die Straßen Londons , der Der Referent gab der Resolution eine Begründung, aus der her- gesetzt. an Größe, Schönheit und Ordnung alles überbot, was man seik borgeht, daß die englischen Arbeiter troß ihrer älteren, stärkeren Der Redner erörterte dann die Bedeutung des Gesezes für die Jahren in dieser demonstrationsreichen Stadt gesehen hat. Wenn und anders gerichteten Arbeiterbewegung unter einem ähnlichen Arbeiter. Es müsse festgestellt werden, daß der Entwurf der Re- die Frauenrechtlerinnen beweisen wollten, daß die so oft gehörten Mangel an sozialem Schutz für Leben und Gesundheit in den Be- gierung keine einzige Bestimmung zum Schutze der Arbeiter ent- Behauptungen, die Frauen könnten nicht zusammenarbeiten und trieben leiden, wie die Arbeiter des Kontinents. Die sogenannten halten habe. Allein die sozialdemokratischen Vertreter hätten solche den Frauen gehe der künstlerische Sinn ab, falsch seien, so ist praktischen" englischen Arbeiter, die nach der Behauptung unserer Anträge zum Schuße der Arbeiter gestellt. Zwar habe auch das ihnen der Beweis vollständig gelungen. Die Art und Weise, wie bürgerlichen und chriftlichen" Sozialpolitiker teine perfiben, un. Zentrum einen Antrag eingebracht, der die Gewinnbeteiligung der die Sektionsführer ihre Fähnlein zusammenhielten, hätte selbst

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Billige Fleischtage.

Aus der Frauenbewegung.