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Gewerkschaftliches.

Schiedsgerichte und Vertrauensleute.

Der Streik der Seeleute.

5 Proz. Die gegenwärtigen Rohn- und Affordsäge werden einet Revision unterzogen und da, wo notwendig, betriebsweise aufges London  , 20. Juni.  ( Eig. Ber.) bessert. Was die weitere Verkürzung der Arbeitszeit betrifft, so Troß der beständigen Versicherungen der Vertreter der Ship hatten die Unternehmer nichts dawider, wenn die Arbeiter im ping Federation, daß der Streit schon praktisch" zu Ende ist, dehnt Der Korrespondent für Deutschlands   Buchdrucker" ist nächsten Jahre von neuem hierüber Verhandlungen anknüpfen sich der Seemannsstreit von Tag zu Tag immer mehr aus. Daß mit unserer Auffassung über die Kompetenzen des Tarifamtes wollen. Im übrigen aber erklärten sie, daß sie, wenn es auf Grund die Berichte der kartellierten Unternehmer auf unwahrheit beruhen, den Vertrauensmännern der Arbeiter gegenüber nicht einver- lage der jetzt gemachten Zugeständnisse nicht zum Friedensschluß beweist schon allein die zunehmende Unruhe an der Börse, die in standen. Der Korrespondent" geht mit dem Tarifamt durch tomme, alles zurückziehen würden. Die Arbeit müßte bis Montag folchen Sachen einen ziemlich sicheren Gradmeffer abzugeben pflegt. Dick und Dünn. Er begnügt sich nicht damit, daß das Tarif- daß sie dies den Streifenden mitteilen wollten, und damit waren die Vertretern der Seeleute, Heizer und Schiffskellner und der großen wieder aufgenommen werden. Die Arbeitnehmervertreter erklärten, Ein wichtiger Sieg für die Seeleute ist der heute zwischen den amt die höchste Instanz in der Tarifgemeinschaft ist, sondern Berhandlungen beendet. Wie der Rebner weiter ausführte, hatten Cunard- Gesellschaft abgeschlossene Bertrag. Gleich nach dem Be ihm erscheint diese Instanz offenbar auch unfehlbar. Immer- sich die Organisationsvertreter sowie die Kommission nach ein- fanntwerden dieses Vertrages lief die Nachricht ein, daß auch die hin ist der Korrespondent" doch entgegenkommend genug, gehender Beratung entschlossen, der Versammlung auf Grundlage Booth- Gesellschaft, ein wichtiges Unternehmen, mit den Vertretern unser abfälliges Urteil über die Entscheidung des Tarifamtes des Ergebnisses der Verhandlungen die Wiederaufnahme der ihrer Schiffsmannschaften ein allgemein gültiges Abkommen ge im Falle Scherl contra Verbandsvertrauensleute mit unserer Arbeit zu empfehlen. Dagegen hatte die Vertrauensmännerfihung, troffen hat. Die Herren Donald Currie u. Co., deren Angebot, die großen Unkenntnis" des Tarifes zu entschuldigen und mahnt die sich ebenfalls mit der Frage befaßte, in ihrer Mehrheit die Löhne der Matrofen und Heizer um 10 Schilling den Monat und Zugeständnisse für gänzlich unzureichend erklärt und sich für Fort- die der Schiffstellner und anderer Kategorien dementsprechend au Uber   die Kompetenz oder Nichtkompetenz des Tarifamts in fehung des Streits ausgesprochen. Die Versammlung hatte nun erhöhen, nicht angenommen worden ist, geben bekannt, daß ihre dieser Frage können nur Nichtfachleute streiten, und die täten die Entscheidung zu treffen. Nach mehrstündiger, teils erregter Dampfer, die zur Besichtigung der Flottenschau nach der Krönung beffer, den Buchdruckern gerade in einem solchen Augenblicke das Debatte wurde die geheime Abstimmung vorgenommen. Sie führte bestimmt waren, nicht fahren werden. Urteil zu überlassen." zu dem Ergebnis, daß 601 Stimmen für Aufhebung des Streits des Verbandes für die Fortsetzung des Streites eine Dreiviertel­und 874 dagegen abgegeben waren. Da jedoch nach dem Statut mehrheit erforderlich ist, wurde der Streit nun für beendet erklärt, was, wie es unter diesen Umständen vorauszusehen war, heftige Opposition hervorrief, ohne daß an den Tatsachen etwas zu ändern war.

nur:

Einen wichtigen Zuwachs erfuhr die Bewegung ferner gesternt Forderungen zu stellen. Die Sonderorganisation in Hull  , die 700 durch den Beschluß der Seemannsorganisation in Hull  , unmittelbar Mitglieder zählt, hat sich bisher abseits gehalten, was von der bürgerlichen Presse zu Anfang des Streits sehr nachdrüdlich betont wurde.

Diese Zeilen hätten nicht geschrieben werden sollen in dem Augenblicke, als Tausende von Buchdruckern sich gleich uns anschickten, gegen das Urteil des Tarifamts zu pro­testieren! Auch" Fachleute" können also über diese Frage streiten! Wir verzichten deswegen gern auf die mildernden Umstände der Unkenntnis" und erklären, daß gerade unsere Kenntnis der Verhältnisse uns zu der für das Tarifamt aller- und Galanteriewarenindustrie beschäftigten Arbeiter mustern zu lassen. In South Shields   find 1000 Dodarbeiter in Tarifbewegung der in der Album-, Mappen dings unbequemen Stellungnahme zwang. Wie liegen denn die Dinge?

Redner

In Bristol   hatten die Streitenden gestern einen beachtenswerten Erfolg zu verzeichnen. Die Steam Navigation Company tam den Arbeitern so weit entgegen, daß diese sich bereiterklärten, sich an­und Arbeiterinnen. den Streit getreten und verlangen eine Lohnerhöhung. Auch die Jahrzehnte der Tarifgemeinschaft hatten nicht vermocht, über den Verlauf und Stand der Tarifbewegung. Was die Arbeitsfield", die augenblidlich in North Shields   liegen, haben die Forde­In einer überfüllten Versammlung erstattete Bruds Bericht zur Shipping Federation gehörigen Schiffe" Hurona" und Blar­die Buchdruckprinzipale zur Achtung der Institutionen zu ergeber die ziehen, welche sich die mit ihnen im Vertragsverhältnis geber bewilligen wollten, war nicht ernst zu nehmen gewesen. Der rungen der Streitenden bewilligt. In Glasgow   und Leith sind die stehende Gehilfenschaft geschaffen hatte. Fortgefekt kam es stellten die Herren das Angebot entgegen, vom 1. Juli b. 3. ab 53 und gegen 30 Dampfer teine Mannschaften bekommen. Forderung, die Arbeitszeit von 54 Stunden auf 51 herabzusetzen, Dockarbeiter ebenfalls in den Ausstand getreten. In Leith können zu Maßregelungen der Vertrauensleute der Arbeiterschaft. vom 1. Juli 1914 ab 52 Stunden arbeiten zu lassen. An der Ver- Liverpool. Die Elder Dempster- Gesellschaft beschäftigt auf ihren Höchst erfreulich ist das Verhalten der schwarzen Heizer in Und die Klagen darüber nahmen derart zu, daß man zum tragszeit würden sie nicht rütteln lassen. Eine dreijährige Tarif Afrikadampfern, von denen augenblicklich 7 in Liverpool liegen, Schutze dieser Vertrauensleute besondere Maßnahmen er- dauer fäme für fie überhaupt nicht mehr in Betracht, greifen mußte. Fühlte ein Vertrauensmann sich durch die lieber würden sie eine vertragslose Zeit vorziehen. Neger als Heizer und Kohlentrimmer. Diese haben sich nun mit Entlassung gemaßregelt, so sollte er die Tarifinstanzen in erklärte, daß den Streikenden solidarisch erklärt und gehören den Berichten nach die Arbeiter sich durch die letztere Drohung zu den begeistertsten Anhängern des Streits. Schwarze Heizer er­nicht schrecken lassen würden. seiner Sache anrufen können. Diese hatten dann zu entschei- die Herren nach abermaliger Beratung Vorschläge unterbreitet, hielten bisher einen monatlichen Lohn von 45 Schilling, die Trimmer den, nicht über die moralische Qualifikation der Betroffenen, die dem entsprechen, was die Buchbindereibejizer ihren Arbeitern einen solchen von 35 Schilling; sie wurden auch im Hafen von der auch nicht darüber, ob er für ein Vertrauensamt befähigt oder bewilligt haben. Nach den Verhältnissen in der Buchbinderbranche verlangen nun 70 Schilling und 60 Schilling den Monat. Die Gesellschaft beköstigt oder empfingen Kostgeld. Diese Mannschaften nicht befähigt sei, sondern über die Frage, ob er wegen tönnten fich die Galanteriearbeiter nicht richten, erklärte Bruds. Das Reeder drohen damit, in Zukunft nur weiße oder chinesische Heizer mangelhafter Tüchtigkeit im Beruf, wegen beharrlicher Ver- Galanteriegewerbe ist ein Saisongewerbe, während die Arbeits zu beschäftigen, welch letztere sich mit der Hälfte des Lohnes der nachlässigung seiner Arbeitspflicht, eventuell auch wegen tat- verhältnisse im Buchbinderberuf ziemlich stabile sind. Die Neger zufrieden geben. fächlichen Arbeitsmangels entlassen sei, oder aber ob die Ent- Forderungen der Galanteriearbeiter betragen im Durchschnitt 15 Broz., Der Streit ist bisher über alles Erwarten glüdlich verlaufen. laffung die Antwort auf seine vielleicht etwas eifrige und angesichts der gesteigerten Lebensbedingungen gewiß eine bescheidene 3war führen die Vertreter der Shipping Federation noch eine sehr deswegen dem Prinzipal unbequeme Tätigkeit für die Inter- Forderung. Bei den hierauf stattgefundenen Beratungen traten herrische Sprache, aber die Stüße, auf die sie sich verlassen, dürfte essen der Organisation, für die Verbesserung der Lebens- und fich bald als ein schwankendes Rohr erweisen. Mit ihren auf Arbeitsbedingungen seiner Kollegen, kurz für seine Tätigkeit Doch konnten die Arbeitnehmer auch diesen neuen Zugeständnissen Wenigstens ein Schiff mit Streitbrecherbesaßung ist wieder zurück­Lohnjäze gehalten waren. Schiffen eingesperrten" Bladlegs" werden sie nicht viel ausrichten. als Vertrauensmann sei. In dem letteren Falle war er als nicht zustimmen. gemaßregelt zu erklären und der weitgehendsten Unterstützung gewilt, Allem Anscheine nach sind die Unternehmer gekehrt, da die Leute nicht zu gebrauchen waren und der Kapitän den Kampf aufzunehmen und eine Machtprobe zu sein Leben nicht riskieren wollte. In Cardiff   und anderen Häfen der Tarifinstanzen sicher. liefern. So sind diejenigen Arbeiter, die Kündigungsfrist hatten, ist es zu Reibereien mit Streitbrechern gekommen. Namentlich Das Tarifamt aber hat im Falle der Maschinenmeister zum 1. Juli gekündigt worden, und zwar sind dies Leute, haben die Versuche, Chinesen als Streifbrecher zu benüßen, wie Huf und Wallnig die schöne Absicht der Tarifgefeßgeber die 15-30 Jahre auf derselben Stelle waren. Der 1. Juli von jedermann vorausgesehen wurde, zu großer Erbitterung ge­ins ftritte Gegenteil verkehrt. Es hat die beiden Maschinen- muß also demnach als Aussperrungstermin angesehen werden. Die führt. In Cardiff   sind ein englischer und zwei deutsche Matrosen meister als zur Entlassung reif erklärt nicht aus Gründen, die Arbeiter gingen nicht mutwillig in den Kampf, sie schreckten aber bes Mordversuches an Chinesen angeklagt. Höchstwahrscheinlich in ihrem Arbeitsverhältnis liegen, sondern aus solchen, welche auch nicht davor zurück. Am Montag finden neue Verhandlungen sind die Delitte weit weniger schlimm, als sie von der aufgeregten mit den Arbeitgebern statt. aus der Vertrauensmännertätigkeit erwuchsen. Eine entsprechende Resolution wurde Kapitalistenpresse hingestellt werden. Statt die einstimmig angenommen. Vertrauensmänner für unverleßlich zu erklären, hat das Tarifamt sie der Maßregelung ausgesezt, ia, hat sie dem Unternehmer zur Maßregelung noch ganz besonders emp­

etwas günstiger als die ersten Lohnjäze gehalten die Arbeitgeber nun mit neuen Vorschlägen hervor, die

Deutfches Reich. Tarifabschluß in der Lederwarenindustrie.

"

Aus Induftrie und Bandel.

Ein internationaler Stahlring. bedeutendsten

fohlen. Und der hat nicht gezögert, sein Nachrichteramt sofort Offenbach   a. M., 22. Juni.  ( Privatbepeldebes, Bor  - Die Bertreter per trattenben Gijenwerte der Welt find & auszuüben. Um aber diese ungeheuerlichkeit begehen zu wärts"). Der Tarifvertrag für die Lederwarenindustrie wurde in Brüssel   zusammengekommen, um eine gegenseitige Verſtändi­können, mußte das Tarifamt seine Kompetenzen auch nach mit 1079 gegen 99 Stimmen bei zirka 500 Stimmenthaltungen gung der Stahlindustriellen in die Wege zu leiten. Der Deutsche  anderen Richtungen hin überschreiten. Es hat Sandlungen angenommen, ebenso in Stuttgart   mit 180 gegen 36 Stimmen. Stahlwerksverband, der allerdings nur noch ein Jahr lang un­oder Unterlassungen an dem Maßstab des Tarifes zu be­bedingt mitzählt, ist durch seinen Direktor vertreten, das Dester­werten, aber nicht Personen zu qualifizieren. Am allerwenig- Fortdauer des Lederarbeiterstreiks in Elmshorn. reichische Eisenkartell durch den Zentraldirektor der Prager Eisen­ften aber hat das Tarifamt das Recht, den Parteien in der industrie, der Stahltrust durch seinen Chairmann. Ferner haben Auswahl ihrer Vertrauenspersonen irgendwelche Vorschriften feit 9 Wochen ein erbitterter Stampf zwischen den in den dortigen und französischen   Kontore der Stahlwerke. Für genügende und In dem kleinen holsteinischen Städtchen Elmshorn   tobt sich die britischen Exportindustriellen beteiligt und die belgischen zu machen, ihnen. Winke über Qualifikation oder Nichtquali- Loh- und Chromgerbereien beschäftigten Lederarbeitern und den namhafte Beteiligung ist also gesorgt. fikation derselben zu geben oder gar die Entfernung aus dem vereinigten Lederfabrikanten. Zwei Lederfabrikanten, die dem fehlt es nicht, die der internationalen Tagung gesteckt sind. Nicht Bertrauensverhältnis durch den Gegner der Partei durch- Fabrikantenverein nicht angehören, sind von dem Streit verschont weniger als eine Verständigung über den Weltmarkt der Eisen­führen zu lassen. geblieben. Der Kampf ist am 18. April ausgebrochen, weil die fabrikate soll erzielt werden. Ueber die Absatzgebiete will man Die Orgaanisation der Buchdrucker müßte einpacken, Bederfabrikanten eine Erhöhung der Stundenlöhne abgelehnt sich ebenso einigen wie über die Preise, die auf dem Weltmarkt wenn dem so wäre. Das Tarifamt, in dem durch die Insti- hatten. Von den Lederarbeitern wurde gefordert: Ein Mindest- fünftig Geltung haben sollen. Das ist sehr viel. Keinem der tution des Unparteiischen" die Unternehmer die Mehrheit ohn von 44 Bf. für Hilfsarbeiter bei der nassen Arbeit und 42 Pf. Beteiligten wird wohl auch nur entfernt der Gedanke gekommen haben, könnte dann die Vertrauenspersonen der Arbeiter Mindestlohn für die Hilfsarbeiter bei trodener Arbeit. Außerdem sein, daß auf der Brüsseler Tagung die beiden Ziele auch wirklich durch immerwährendes Sieben gewissermaßen selbst bestim- naten eine Erhöhung des Stundenlohnes um weitere 2 Bf. erhalten. Eiſenindustrie in der belgischen Hauptstadt zusammengefunden sollten sämtliche in Betracht kommende Arbeiter nach drei Mo- erreicht werden. Wenn sich trotzdem so angesehene Vertreter der men. Eine solche Tariforganisation würde dann kein Jn Die Fabrikanten haben sich während des Streiks die bekannte haben, so ist dies darauf zurüdzuführen, daß sie sich von der strument zum Ausgleich der Interessen von Unternehmern Müllergarde der Streifbrecher- Vermittelungsfirma Müller in internationalen Aufgabe sehr viel versprechen, auch wenn nicht und Arbeitern sein, sondern ein Instrument zur bequemen Wandsbeck herangeholt. Während sie die Forderungen der streiken- gleich ein Welttruft das Licht erblickt, der schon als Vorahnung Ausübung der Herrschaft seitens des Unternehmertums. den Lederarbeiter angeblich nicht erfüllen können, lassen sie es sich manche Gemüter in Schreden gesetzt hat. Internationale Ab­Gegen einen solchen Ausbau der Tarifgemeinschaftsidee Tausende kosten, diese Streitbrecher heranzuziehen und zu be- machungen der Produzenten haben stets nur einen geringen Wert haben nicht nur die Fachleute" ein Interesse sich zu sträuben, schäftigen. Die Beschäftigung der Streifbrecher erfordert bei den gehabt, ob sie nun in lose oder feste Formen gekleidet worden dagegen muß die gesamte Arbeiterschaft Front machen! Das einzelnen Affordarbeitern oft den doppelten Lohn und noch mehr, find. Ein Kartell von internationaler Bedeutung ist in fester wäre noch schöner, daß Schiedsgerichte herkommen dürfen und als ihn die Streikenden früher bekommen haben. Vom Zentral Form überhaupt nur als Trust denkbar. Jeder syndikalistischen die Beauftragten der Arbeiterschaft zur Maßregelung emp- Verfuche zur Beilegung des Kampfes gemacht worden, aber die für allemal im Wege. Deshalb haben auch die bisherigen inter­berband der Lederarbeiter sind mehrfach, so auch in voriger Woche, Vereinigung steht die Verschiedenartigkeit der Landesgeseze ein fehlen, weil ihnen oder irgendeinem Unternehmer vielleicht Bederfabrikanten können ihren Herrenstandpunkt noch nicht preis- nationalen Verbände der Eisenindustrie nur eine lose Form ge­die Nase eines Vertrauensmannes nicht gefällt! Auch das geben. Der Kampf wird deshalb mit aller Schärfe weitergeführt. habt. Solche lose Konventionen leiden aber nun wieder daran, Tarifamt der deutschen   Buchdrucker wird derartige Gelüste Da die Elmshorner   Lederfabrikanten im ganzen Deutschen   Reiche daß sie keinerlei Kontrolle darüber ermöglichen, ob sie auch ge­unterdrücken müssen, will es nicht gerade durch seine Spruch- nach Lederarbeitern annoncieren und den Eindruck zu erwecken halten werden. So ist das Internationale Röhrenkartell nach praris die Tarifgemeinschaftsidee aufs schlimmste gefährden. versuchen, als wenn der Kampf schon zu ihren gunsten erledigt sehr kurzem Bestehen wieder in die Brüche gegangen. Nur die Nicht Preisgabe, sondern erhöhter Schuß ihrer Ver- wäre, so weisen wir nochmals darauf hin, den Zuzug nach Elms- ehrlichen Werke hatten sich durch seine Abmachungen für gebunden erachtet. Die übrigen mogelten eben, sobald ihnen die Mogelei trauensleute hat die Arbeiterschaft von den Instanzen zu ber- horn aufs strengste fernzuhalten. vorteilhafter zu sein schien als die Erhrlichkeit. Der Inter­langen, die fachlich in allen Streitfragen aus dem Arbeits­berhältnis das legte Wort zu sprechen haben. Sonst schwindet nationale Trägerverband hat überhaupt nie mehr als ein Schein­dasein geführt, und nicht viel anders ergeht es dem Inter­jedes Vertrauen zu derartigen Schiedsgerichten. Und ohne nationalen Schienenabkommen, das durch das Aufblühen der dieses Vertrauen können sie ihre vermittelnde Aufgabe nicht Kündigung eingereicht. Zum Teil sind diese Kündigungen am führenden Persönlichkeiten der Eisenindustrie kennen dieses Re Am 10. Juni haben in genanntem Betriebe 800 Arbeiter die russischen Eisenindustrie fast überflüssig gemacht wurde. Die 17. Juni abgelaufen, der Rest läuft am 24. d. M. ab. Die Kün- fultat früherer internationaler Abmachungen selbst genau genug, digungen erfolgten, weil die Direktion die gestellten Forderungen um sich bezüglich dessen großen Hoffnungen hinzugeben, was in Berlin   und Umgegend. ablehnte. Gefordert wurde Verkürzung der Arbeitszeit von 59 der Brüffeler Tagung zu erreichen sein wird. Wenn sie trotzdem Beendigung des Streits der Eisenkonstruktionsarbeiter. auf 57 Wochenstunden, 5 Pf. Aufschlag auf alle Stundenlöhne für erscheinen, so ist dies, wie schon gesagt, darauf zurückzuführen, Es hatten am Mittwoch von neuem Verhandlungen zwischen Holzarbeiter, Feſtſchung von Mindeſtlöhnen und geringe Aufbesse- daß eine Aussprache über die Lage des Eisenmarktes auch ohne der Kommission der streikenden Eisenkonstruktionsarbeiter und rungen der Akkordtarife. Mit den Vertretern der Gewerkschaften bindende Abmachungen von großem Vorteil für die Eisenwerke den Vertretern der Unternehmer stattgefunden. Darüber be- zu berhandeln, lehnte die Direktion strikte ab und die langwierigen der verschiedenen Länder ist. Es kann sich daraus eine bestimmte richtete and fe gestern nachmittag in der Versammlung der Verhandlungen mit dem Arbeiterausschuß führten zu keinem be- Stellungnahme zu verschiedenen Fragen von internationaler Be­Streifenden, die, wie der überfüllte Saale deutlich erkennen ließ, wurde schließlich zugestanden, aber alles weitere abgelehnt. Die ohne die jetzt geschaffene persönliche Fühlungnahme sich doch nicht friedigenden Ergebnis. Die geforderte Arbeitszeitberkürzung deutung entivideln, die erst später aftuell zu werden brauchten, aber noch immer einmütig im Kampf ausharrten. Es war außerordent­lich schwierig, bei den Verhandlungen auch nur eine Kleinigkeit Löhne in dieser Fabrit laffen sehr zu wünschen übrig. Die Hirsch werden durchführen lassen. Die Brüsseler Tagung ist in erster mehr zu erreichen, als die Unternehmer bisher zugestanden hatten. Dunckerschen Gewerkvereine sind an der Bewegung beteiligt. Zuzug Binie eine Vorbereitung für spätere Abmachungen. Wichtige Re­Für die neunstündige Arbeitszeit waren sie auch jetzt noch durch von Holzarbeitern, Metallarbeitern, Malern und Sattlern ist fern- fultate dürfte sie dagegen kaum bringen. aus nicht zu haben und zunächst wollten sie überhaupt keine Ar- zuhalten. beitszeitverkürzung zugestehen. Aber endlich erklärten sie sich, nach­

lösen.

Differenzen in der Sächsischen Waggonfabrik" in Werdan.

Ausland.

Letzte Nachrichten. Der europäische   Rundflug. Utrecht  , 22. Juni.  ( H. B.) Die Reihenfolge der hier gelandeten

dem die Verhandlungen bereits ergebnislos zu verlaufen drohten, Achtung, Holzarbeiter! In Winterthur   und Umgebung sind die bereit, in eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 56 Bau-, Möbeltischler und Anschläger seit sechs Wochen ausgesperrt. Stunden zu willigen, die so verteilt werden sollen, daß an den Die Tischlermeister sind nun arg in Verlegenheit. Bis Dato ist es ersten fünf Wochentagen 9% Stunden, Sonnabends 8% Stunden ihnen nicht gelungen, Arbeitswillige", die etwas taugen, zu er- Teilnehmer an dem europäischen   Rundfluge ist folgende: 1. Gibert, gearbeitet wird; jedoch bleibt den einzelnen Betrieben eine andere halten. Sie haben sich deshalb wieder einmal ins Ausland begeben, 2. Vidart, 3. Garros, 4. Beaumont, 5. Whnmalen, 6. Kimmerling, Verteilung der Arbeitszeit freigestellt. Da in den meisten Be- um dort Streifbrecher aufzutreiben, was sie freilich nicht hindern 7. Train. Die Flieger Renoug und Levasse or sind bei Venloh trieben bisher noch 60 Stunden die Woche gearbeitet wird, wäre wird, nachher wieder über die verfluchten Ausländer, die Hezer und abgestürzt und sollen schwer verlebt sein. Bestimmte Nachrichten das also eine Verfürzung um 4 Stunden. Im übrigen bleibt die Bühler zu schimpfen. Zuzug von Holzarbeitern aller Branchen ist über den Zustand dieser beiden Aviatiker fehlen noch. schon vordem zugebilligte Bestimmung aufrechterhalten, daß Sonn- von Winterthur   und Umgebung firengstens fernzuhalten. Genossen, abends für Aufräumungsarbeiten und Umkleiden eine halbe forgt überall für die nötige Aufklärung; beantwortet die Annoncen Stunde früher Feierabend gemacht wird, ohne Lohnabzug. Hin- der Tischlermeister mit Gegenannoncen. Behufs weiterer Auskunft fichtlich der Löhne waren die Unternehmer nicht zu bewegen, mehr wende man sich an das Arbeiterfekretariat Winterthur  ( Telephon 909). zu bewilligen als eine Erhöhung der bisherigen Stundenlöhne um!

Die Pest auf Java.

Amsterdam  , 22. Juni.  ( W. T. B.) In der vergangenen Woche find auf Java 55 Pestfälle, darunter zwei an Lungenpest, und Das Aussperrungsfomitee. 44 Todesfälle vorgekommen. Soerebaha ist jetzt pestfrei. Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsst

Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . In jeratenteil verantw.; Zh. Glode, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt