Gewerkschaftliches.
Der Verband der Lithographen, Steindrucker bandlungsergebnisse vor und empfahl namens der Kommission die und verwandten Berufe im Jahre 1910.
auch die Treue zu Kaiser und Reich immer mehr zu erweden. Schon aus diesem Grunde bitten wir Sie, unserem höflichen Gesuch Gehör zu schenken. Hochachtungsvoll
fattler ftatt, welche zu den Ergebnissen der Tarifverhandlung Stellung zu nehmen hatte. Der Referent Schulze trug die VerAnnahme derselben. Die geforderte 52stündige Arbeitszeit werde zwar nicht sofort, aber doch während der Vertragsdauer erreicht. Das Fahnenkomitee. B. Seidel, Vorsitzender. Das lithographische Gewerbe dient in erster Linie der Her- Auch diese trete für die Zeitlohnarbeiter während der Tauer des Schmiegert, von dem wir die ekelhafte Schmußerei berichteten, Ebenso sei es mit der Forderung einer Lohnerhöhung von 10 Proz. Na also. Wenn die Gelben erst die erbettelte Fahne haben und stellung von Reklame- und Lugusartikeln und ist im besonderen Vertrages in Kraft. Den Akkordarbeitern sei zwar nur eine Zu- eventuell das„ Symbol im Kampfe gegen den sozialdemokratischen auf den Weltmarkt angewiesen. Durch die Zoll- und Handelspolitik lage von 5 Proz. bewilligt, doch sei es ein nicht geringer Fort- Bäckerverband"" voranträgt, dann kann ja der Erfolg nicht aus. ist aber das amerikanische Absatzgebiet beinahe völlig unterbunden schritt, daß die Kommission bei den Preisfestsetzungen, neuer Arund auch nach den anderen Ländern ist die Ausfuhr jetzt sehr tikel mitzureden habe. Die Löhne der Arbeiterinnen sei so wie geerschwert, beinahe unmöglich. Daneben ist auch in Deutschland fordert bewilligt worden. Der einzige Punkt, der wesentlich hinter durch die Einführung der Tabaksteuer eine große Verringerung den Wünschen der Arbeiter zurückbleibe, sei die fünfjährige Verder Bedarfs an lithographischen Tabakpadungen eingetreten, so tragsdauer. Im übrigen seien die Forderungen so weit erfüllt, daß dadurch die Arbeitslosigkeit im lithographischen Gewerbe schon daß es sich nicht lohne, deswegen in einen Kampf einzutreten. Die feit langer Zeit außerordentlich groß ist. Eine Hebung ist auch Bemühungen habe die Kommission nicht mehr für die Kollegen Kommission empfehle die Annahme des Vertrages. Troy aller kaum mehr zu erwarten, eher kann noch eine weitere Einschränkung erreichen können. des Gewerbes durch die Lage des Weltmarktes eintreten.
bleiben.
Husland.
Vom Seemannsstreik.
England. Am 14. zum 15. Juni wurde bekanntlich der Streik in allen englischen Häfen erklärt. In den darauf folgenden Tagen Mehrzahl der Schiffe ihre Besatzung angemustert hatte, bevor der fonnte der Streit noch nicht mit voller Wucht wirken, weil die In der sehr ausgedehnten Diskussion machte sich eine scharfe unterzeichneten Heuervertrag einzuhalten. Deshalb waren am 16. Streit erklärt war. Diese Mannschaften waren gezwungen, den Diese große Arbeitslosigkeit veranlaßte viele Mitglieder des Opposition gegen den Vorschlag der Kommission bemerkbar. Unter und 17. d. M. erst wenige Schiffe von der Bewegung ergriffen, am Verbandes, dem Berufe den Rücken zu kehren oder ins Ausland anderem wurde gesagt, die Verhandlungen hätten für die Koffer- 18. Juni begann jedoch der Streit richtig einzusetzen. Auf 200 auszuwandern, wodurch ein Mitgliederrückgang eingetreten ist. Am arbeiter so gut wie nichts gebracht. Besonders scharf wurde die Küstendampfern bewilligten die Reeder die volle Forderung von Anfang des Berichtsjahres hatte der Verband 17 505 Gehilfenmit- fünfjährige Vertragsdauer bekämpft und der Tarif mit dieser 35 M. pro Woche. Das bedeutet in vielen Fällen eine wöchentliche glieder und 3277 Lehrlingsmitglieder und am Ende des Jahres Bestimmung für unannehmbar erklärt. Erhöhung von 7 M. Die Mannschaften von über 200 WochenNachdem Schulze nochmals die Gründe dargelegt hatte, dampfern reichten am Sonnabend ihre Kündigung ein. Sobald 1910 waren nur noch 16 723 Gehilfenmitglieder und 3025 Lehr- welche für die Annahme des Tarifs sprechen, wurde derselbe in diese Dampfer einlaufen, müſſen ſie liegen bleiben. lingsmitglieder in 153 örtlichen Zahlstellen vorhanden, wobei Bis zum beachtet werden muß, daß dem Verbande zirka 90 Proz. aller geheimer Abstimmung mit 886 gegen 271 Stimmen angenommen. 19. Juni gelang es den Reedern, aus sämtlichen Häfen nur Berufsangehörigen als Mitglieder angehören.- Der Verband Der Streik bei den Vereinigten Berliner Mörtelwerken und in von diesen Schiffen hatten unvollständige Besatzung an Bord und 10 Schiffe mit Streifbrechern besetzt auslaufen zu lassen. Einige gewährt seinen Mitgliedern bei einem Wochenbeitrag von 1,30 M. der Kalksandsteinfabrik von Robert Guthmann in Niederlehme noch dazu unkundige Leute. Im Hafen von Southampton ist die Unterstüßungen in fast allen Lebenslagen, was aus nachstehenden dauert fort. Die Hoffnung der Arbeitgeber, daß die Organisa- Lage unverändert. Eine große Zahl Hafenarbeiter erklärten sich Ausgabeposten hervorgeht. Es wurde im Jahre 1910 verausgabt tionen nur sechs Wochen Unterstützung zahlen, ist ja nun schon zu- mit den Seeleuten solidarisch. In Dublin , wo die Seemannsfür: Maßregelungsunterstützung( drei Viertel des verdienten Lohnes schanden geworden und haben sie jetzt ihre Erwartungen darauf ge- union feine Abteilung hat, übernehmen die Hafenarbeiter die und für jedes Kind 1 M. extra) 10 222,35 M., Rechtsschutz 1511,94 febt, daß die Streifenden wankelmütig werden und angelaufen Führung. Die großen Dampfer, die Wochendampfer, auf denen der tommen. Mit den anspruchsvollen Hinzemännern scheint man es Mark, Umzugsunterstützung( bis 180 M.) 15 315,88 M., Reiseunter- jetzt doch überdrüssig zu haben. Diese Elemente verstehen es aus Mannschaft die geforderten 35 M. pro Woche noch nicht bewilligt stüßung( 3 Pf. pro Kilometer Luftlinie) 29 351,05 M., Arbeitslosen- gezeichnet, die Notlage der Arbeitgeber auszunüßen; haben sie doch zwischen Dublin und Liverpool , Glasgow und Dublin in Mits waren, wurden blockiert. Dadurch wird der ganze Verkehr unterstützung( pro Woche 9 bis 15 M.) 158 158,75 M. Außerdem in den fünf Wochen ihrer Rausreißertätigkeit den Lohn von 18 auf leidenschaft gezogen. wurde an die statutgemäß ausgesteuerten Arbeitslosen für die 24 M. bei freier Verpflegung gebracht. An der Nordostküste von England ist die fernere Dauer ihrer Arbeitslosigkeit eine kleine wöchentliche Extra- In den letzten Tagen hat nun auch die Kaltsandsteinfabrik ihre verblieben im Hafen. In Liverpool steht die Bewegung sehr gut. volle Heuererhöhung bewilligt worden. Schiffe, die nicht bewilligten, unterstützung ausgezahlt( die Ledigen erhielten wöchentlich 3 M., Agenten, Meister, Nachtwächter usw. auf die Streikbrechersuche ge- Die dortigen Gesellschaften verhandelten mit der Union und bedie Verheirateten 5 M.), die Gesamtausgabe hierfür betrug im schickt. Unter welchen Vorspiegelungen die Leute angeworben wer- willigten eine Heuererhöhung von 10 M. pro Monat. In Bristol Jahre 43 424 M. An Krankenunterstützung für Gehilfenmitglieder ben, schildern dieselben folgendermaßen: Gs wurde ihnen gesagt, sie Channel warten viele Schiffe auf Besabung. Gesiegt wurde in ( pro Woche 10,80 m. auf die Dauer von 52 Wochen) wurden wären für eine neue Fabrik bestimmt, und da die Berliner doch vielen Fällen, aber es zögern auch Schiffe mit der Abfahrt in der 262 112,40 m2. und an Lehrlingsmitglieder( bei einem Wochenbeitrag Leute holen; als Lohn wurde ihnen die Stunde 40 Pf. versprochen. Safenarbeiter in Hull find nicht organisiert, die Seeleute jedoch feine Lust zum Arbeiten hätten, wolle man sich von Schweidniß Erwartung, daß der Streit bald zusammenbrechen werde. Die bor: 10 Pf. 3 M. Krankengeld) 17 573 M. ausgezahlt. Für Bei ihrem Eintreffen wurde ihnen erst klar, daß sie als Streit haben eine lokale Organisation, die etwa 800 Mitglieder zählt. der Mitgliedschaft, auf die Dauer der Invalidität) wurden an brecher verwendet werden sollen, und wurde es ihnen auch offenbart, Diese lokale Organisation stand dem Streit bisher ablehnend gegen304 Invaliden 104 954 m. verausgabt und für Witwenunter- daß der Lohn nur 30-32 Pf. die Stunde beträgt. Als nun ein über. Die Mitglieder beschlossen, sich ebenfalls zu beteiligen, nachstützung( die hinterbliebenen Witwen verstorbener Mitglieder zelne dieser Opfer ihr Fahrgeld zur Rückfahrt verlangten, und dem ein Vertreter der Union in diesem Sinne zu ihnen gesprochen erhalten auf Lebenszeit 2,50 bis 3,50 m. wöchentlich) wurde einige in etwas derben Worten ihrem Unwillen Luft machten, hatte. In Manchester liegt ein Dußend Schiffe still. Die Hafenim Jahre an 306 Witwen 53 901,58 M. ausgezahlt. wurden sie von der Polizei in das Sprißenbaus gebracht, statt daß arbeiter sind an der Bewegung start beteiligt. In Southampton Für den Leuten zu ihrem Rechte verholfen wurde. Die Streifleitung blodieren die Hafenarbeiter die Schiffe der nichtbewilligten Reeder. Sterbegelder wurden insgesamt 16 133,80 berausgabt ( für Gehilfenmitglieder je 50 bis hat sich dieser Leute angenommen und dürfte es der Firma flar- In London ist die Position sehr gut. Die Seeleute weigern sich, 100 M., deren Frauen gemacht werden, daß 50 M. und für verstorbene Lehrlingsmitglieder 25 bis 50 M.). falscher Tatsachen anwirbt wenn man Arbeiter unter Vorspiegelung unter Livre 5,10 anzumustern. So war die Situation bis zum dieselben Anspruch nicht nur auf 19. Juni. Nach neueren Mitteilungen der englischen Organi Trotz dieser hohen Ausgaben sind die Kassenverhältnisse des Ver- Fahrgeld, sondern auch auf Entschädigung haben; hat man doch sationsleitung macht der Streit überall Fortschritte. Die Schipbandes günstig. Die Gesamteinnahmen betrugen im Jahre 1910 einen Teil dieser Leute direkt aus der Arbeit geriffen. Wenn auch ping Federation ist in arger Verlegenheit. Ueber 2000 Hafen1 178 756,09 M. und die Gesamtausgaben 1049 511,38 m., so daß in Niederlehme augenblicklich für die Streikenden sowie für die arbeiter in Glasgow haben sich dem Streit angeschlossen. Die ein Reinüberschuß von 129 244,71. zu verzeichnen ist. Das ehrlichen Opfer des Schwindels Ausnahmegeseze beſtehen, und sie Eisenbahnarbeiter und die Mannschaften der großen Dampfer in Gesamtvermögen aller Kassen des Verbandes( einschließlich des hier bei niemanden Recht erhalten, so dürfte doch an anderer Stelle Greenod, einem Hafen bei Glasgow , von wo die Reeder bisher Kassenbestandes der vorhandenen Invalidenkaffe in Liquidation) urteilung erfahren. das Verhalten der Polizei sowie der Werkleitungen eine andere Be- Streitbrecher erhielten, sind ebenfalls ausständig. In Hull streifen beträgt am Schlusse des Berichtsjahres 943 547,59 M. hampton ist alles stillgelegt und jede Branche im Hafen ist am alle Hafenarbeiter und Seeleute; in Goole desgleichen. In Sout Kampf beteiligt. Etwa 1000 Hafenarbeiter in Liverpool , die auf den Küstendampfern beschäftigt find, blockieren die Schiffe mit Safenarbeiter dort eine Konferenz, um, wenn der Kampf dann noch Streitbrecherbejagung. Am Sonnabend haben die Fuhrleute und nicht beendet sein sollte, über eine Teilnahme ihrerseits zu be schließen. In London ist jetzt jede Schiffahrtslinie vom Streit be Leute nicht zurückhalten troß ihres schändlichen Knebelungssystems. rührt und die Shipping Federation ist machtlos; fie tann ihre Bum Sonnabend erwartet man die Krisis, da es unmöglich erscheint, daß die englische Schiffahrt den gegenwärtigen Zustand länger ertragen kann.
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M.
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Zuzug nach Niederlehme ist streng fernzuhalten. Alle arbeiter freundlichen Blätter, besonders die polnischen, werden um Abdruck gebeten.
Deutfches Reich.
beendet.
Ferner ist hervorzuheben, daß im Jahre 1910 trok der ungünstigen Wirtschaftslage im Gewerbe eine ganze Reihe erfolgreicher Lohnbewegungen geführt wurden, die für die Mitglieder wesentliche Verbesserungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse brachten. Insgesamt fanden im Jahre 1910 in 121 Orten 164 Lohnbewegungen, Streits und Aussperrungen statt, die sich über 408 Betriebe mit 5714 Beschäftigten erstredten. Von diesen Bewegungen Unterhandlungen mit den Organisationsvertretern der Gehilfen Auf Ansuchen der Innung fanden am Montag, den 19. Juni, endeten 145 mit 5221 Beteiligten erfolgreich, 5 mit 258 Beteiligten vor dem Gewerbegericht unter Vorsiz des Rechtsrats Dr. Erdel teilweise erfolgreich und 14 mit 235 Beteiligten erfolglos. Durch statt. Beide Parteien einigten sich zur Abschließung des Tarifverdie Gesamtzahl der Bewegungen wurde für 1979 Personen Arbeits- trages, der bis zum Eintritt in die Unterhandlungen mit 169 Unterzeitverkürzungen von 3609 Stunden wöchentlich, für 2131 Personen nehmern, bei denen 238 Gesellen beschäftigt sind, anerkannt wurde. Lohnerhöhungen von 3026 M. wöchentlich und für 2227 Personen Der Tarif gilt auf 3 Jahre; in Betracht kommen 308 Betriebe mit mit Streitbrechern große Schwierigkeiten. Trotzdem gelingt es Holland . In Amsterdam macht die Besehung der Dampfer sonstige Verbesserungen erreicht. Die Gesamtaufwendungen für 355 Gesellen. Erreicht wurde die vollständige Beseitigung des Kost- einigen Dampfern, mit zweifelhaften Elementen notdürftig besetzt, und Logiszwanges im Hause des Arbeitgebers, 11stündige Arbeits- den Hafen zu verlassen. Von den 27 deutschen Streitbrechern, die diese geführten Bewegungen betrugen 83 317 M. Alles in allem hat sonach der Verband der Lithographen, Stein- geit; im ersten Beschäftigungsjahr 5 Tage, im zweiten Jahr 7 Tage am Montag in Amsterdam von Hamburg aus anţamen, haben sich drucker und verwandten Berufe auch im Jahre 1910 trop der außer- nachweiskommission, in der von Gesellen bis jetzt die Gesellenaus- den einlaufenden Schiffen schließen sich alle den Streitenden an. Ferien. Ueberstunden werden mit 50 Pf. bezahlt. In die Arbeits- 12 geweigert, anzumustern. Die holländischen Mannschaften von ordentlich ungünstigen Lage des Gewerbes und trok des dadurch schußmitglieder vertreten waren, wird nach dem Vertrag ein Orga- Die Zahl der Streitenden ist von einigen Hunderten bei Beginn hervorgerufenen Mitgliederrückganges seinem Zwede und seinen nisationsvertreter der Gehilfen mit beratender Stimme zugezogen. Des Streits auf jett 500 gestiegen. Ein Solidaritätsstreit der Aufgaben tatkräftig gedient. Er gab den Mitgliedern in allen Not- Die Kontrollinstanz des Arbeitsnachweises ist das Tarifamt. Safenarbeiter scheint unvermeidlich zu sein, doch hält der Hafenlagen des Lebens einen festen Rückenhalt und wirkte unablässig Dieser Erfolg konnte nur errungen werden durch das einmütige arbeiterverein" Recht en Plicht" jetzt noch nicht den Augenblick für für die Hebung der Lage des Berufes. Busammenhalten der Streifenden und durch den Boykott der orga- gekommen, den Streit zu proflamieren. In Rotterdam finden sich nisierten Arbeiterschaft; die Ankündigung des Allgemeinen Arbeit- Streifbrecher von den Nord- Holländischen Eilanden an; auch geberverbandes zum Gegenboykott kam nicht zur Ausführung. werden Chinesen als Streitbrecher verwandt. Streitbrecheragenten sollen nach der Rheingegend unterwegs sein. Viele der Streifenden mustern auf englischen Schiffen, welche die Forderungen bewilligt haben, an und entlasten so die Organisation. Die Reeder hatten eine Konferenz und beschlossen, die gestellten Forderungen nicht zu bewilligen und sich besonders gegen die Annahme des Arbeiter reglements zu wehren, wodurch die Autorität an Bord, nach Meinung der Reeder, von dem Kapitän auf die Vereinigung" Bolhar. ding" übergehen würde". Demnach scheinen gegen eine Heuer erhöhung, teine großen prinzipiellen Beschwerden zu bestehen. Belgien . Die Situation in Antwerpen ist nicht allzu günstig, da es den Shippingmastern in vielen Fällen gelingt, für die Streitenden Ersatz zu schaffen. Augenblicklich streifen 600 Mann, wovon 400 dem belgischen Verband angehören, die übrigen den deutschen , englischen und dänischen Organisationen. Die Organisation rechnet nach Verlauf von zwei Wochen mit 1000 Streifenden.
Erfolgreicher Brennereiarbeiterkampf.
Nachdem die Ergebnisse der zentralen Tarifverhandlungen Der Anfang März in der Brennerei Hadert in Wefter. von den Arbeitern als zu gering und deshalb unannehmbar er- holt entstandene Kampf um das Koalitionsrecht ist jetzt zugunsten flärt worden waren, fanden in den in Frage kommenden Städten der Arbeiter beendet. Herr Hadert hatte den Vertrauensmann der örtliche Verhandlungen statt. In Berlin wurde am 19. d. m. ver- Organisation entlassen und von den anderen Arbeitern den Aushandelt und dabei in der Hauptsache die folgenden Ergebnisse er- tritt aus dem Brauereiarbeiterverband verlangt. Deshalb traten zielt: Die jett 54 Stunden wöchentlich betragende Arbeitszeit die Arbeiter in den Streit, dem der Boykott des Hadertschen wird auf 53 Stunden gefürzt, und zwar so, daß täglich 9, Sonn- Schnapses folgte. Um den Boykott unwirksam zu machen, hatte abends 8 Stunden gearbeitet wird. Vom 1. Juli 1914 ab soll Hackert gegen eine Anzahl Personen, Kartelle und Zeitungen den Sonnabends nur noch 7 Stunden gearbeitet werden, so daß die Erlaß einstweiliger Verfügungen beim Landgericht Essen beantragt, wöchentliche Arbeitszeit 52 Stunden beträgt. Einen Lohnabzug wonach es bei Strafe von je 1000 M. für den Fall verboten sein bringt die Verkürzung der Arbeitszeit nicht mit sich. Vom Unter- sollte, gegen den Hadertschen Schnaps Stimmung zu machen. Der nehmer angeordnete Feiertage müssen bezahlt werden. Die Antrag auf Erlaß der einstweiligen Verfügung wurde am 28. Mai Mindeststundenlöhne betrugen bisher im ersten Gesellenjahre für vom Landgericht Essen zurückgewiesen, und nun war Hadert auch Sattler , 40, für Portefeuiller 37 Bf., im zweiten Gesellenjahre zum Frieden geneigter. Er verpflichtete sich zur Respektierung des 42, beziv. 39 Pf., im dritten Gesellenjahre 44, bezm. 41 f. Koalitionsrechtes seiner Arbeiter, zur sofortigen Einstellung von Jetzt sollen beide Arbeiterkategorien gleichmäßig entlohnt werden, fünf der Ausständigen und der noch weiter vorhandenen bis zum und zwar mit 43 Pf. im ersten, 47 Pf. im zweiten, 50 Pf. im 1. Juni 1911. dritten Gesellenjahre. Anstatt des bisherigen allgemeinen Durchschnittslohnes von 50 Pf. wurde ein Mindestlohn von 55 Pf. festgesezt. Die Stanzer sind den gelernten Arbeitern hin
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Eine Fahne für die Gelben!
Verehrl. Firma!
Andere Länder andere Sitten.
Der gelbe Bund der Bäcker- und Konditorgehilfen ist bekanntlich Kammer wird die politische Lage als besonders verwickelt bezeichnet. Paris , 23. Juni. ( W. T. B.) Jn den Wandelgängen der sichtlich der tariflichen Entlohnung gleichzustellen, wenn sie min- auch bei der verflossenen Lohnbewegung der Bäcker seiner Lebens- Wenn das nächste Kabinett für die Proportionalwahl sei, so werde destens zwei Jahre im Beruf tätig und mindestens 20 Jahre alt aufgabe treu geblieben, indem er die Arbeitgeber im Kampfe gegen find oder 3 Jahre im Beruf und 19 Jahre alt sind. Den Akkord- die Arbeiterinteressen unterstützt hat. Das konnte den Meistern aller- die zweihundert Republikaner gegen sich haben, die sich gestern arbeitern wird bei noch nicht kalkulierten Artikeln ihr Durch dings nicht helfen und den Sieg des Bäckerverbandes nicht auf Proportionalwahl, so werde es überhaupt keine Mehrheit in der gegen die Proportionalwahl ausgesprochen haben. Sei es gegen die schnittsverdienst der letzten acht Wochen garantiert. Auf keinen halten, geschweige dem verhindern. Doch das liegt nur daran, daß Kammer finden. Die Politiker, die für die Nachfolger Monis in Fall dürfen sie weniger als den vertraglichen Mindestlohn erhalten. dem gelben Bunde noch ein es fehlt. Wenn er das erst hat, dann Frage kommen können, müssen dementsprechend als ProportioAlle gelernten Zeitlohnarbeiter, sowie die beruflich tätigen Hilfs- mag sich der Verband vorfeben. Um welches Zaubermittel es sich arbeiter erhalten vom 1. Juli d. J. ab eine Lohnerhöhung von bandelt, das verrät ein Schreiben, welches die sechs Berliner Mit- nalisten und Antiproportionalisten unterschieden werden. Unter 5 Proz. Diejenigen, welche am 1. Juli 1913 weniger als 34 M. gliedschaften( zusammen etwa 100 Mitglieder) des gelben Bundes diesen wird Clemenceau , unter jenen werden Caillaug, Briand und pro Woche verdienen, erhalten wieder eine Lohnerhöhung von der Bäcker- und Konditorgehilfen an Berliner Mehlhändler versandt Delcassé genannt.( Siehe auch Politische Uebersicht.) 5.Proz. Die Mindestlohne der Arbeiterinnen unter 16 Jahren haben. Das furiose Schreiben lautet: betragen 17 Pf. im ersten, 20 Bf. im zweiten, 23 Pf. im dritten, 25 Pf. im vierten Halbjahr. Ungeükte Arbeiterinnen über 16 Jahr erhalten 23 Bf. in den ersten sechs, 25 Pf. in den folgenden drei, 28 Pf. in den weiter folgenden drei Monaten. Nach Ablauf dieser Zeit erhalten sie die Löhne der folgenden Kategorien: Geübte Hilfsarbeiterinnen 30 Pf., Zuschneiderinnen und Stepperinnen 32 Pf. im dritten, 35 Pf. im vierten Halbjahr ihrer Beschäftigung. Perfette Stepperinnen erhalten 38, perfette Basplerinnen 40 Bf. Die Affordlöhne aller bis zum 30. Juni 1911 eingeführten Artifel werden durchschnittlich um 5 Proz. erhöht. Die Entschädigung für den Arbeitsraum der Heimarbeiter soll in derselben Weise wie in Offenbach geregelt werden. Unter den vorstehenden Bedingungen soll der Vertrag auf fünf Jahre abgeschlossen werden. Unter außerordentlich starkem Andrang fand am Donnerstag eine Branchenversammlung der Portefeuille- und ReiseartikelBerantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.; Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl
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Nach sehr langer reiflicher Ueberlegung famen die hiesigen London , 23. Juni. ( P.-E.) Die ausständigen Seeleute, die dem sechs Mitgliedschaften zu der Ansicht, daß ihnen in ihrem schweren König Georg V. anläßlich der Krönungsfeierlichkeiten ein GlüdKampfe gegen den sozialdemokratischen Bäckerverband ein Symbol wunschtelegramm gesandt hatten, haben heute eine Antwort erfehlt, um welches fie fich scharen wollen. Daher haben alle Mit halten, in der der König den Seeleuten seinen herzlichsten Dank gliedschaften beschloffen, eine gemeinsame Fahne zu stiften. Da ausspricht. es denselben nun nicht möglich ist, neben der so großen Agitation aus eigenen Mitteln die Fahne anzuschaffen, so treten wir an Sie mit der Bitte heran, ebenfalls einen Beitrag zum Fahnenfonds zu stiften. Wir fügen unserem Schreiben zu diesem Zwede eine An weisung bei und wir danken schon im voraus für die so freundliche Unterstützung.
Wohl haben wir dabei erwogen, daß eine Fahne mehr Lugus sei, jedoch heute in der politisch wie gewerkschaftlich so zerrüttelten Beit ist auch eine Fahne geeignet, das nationale Gefühl sowie
Ein Todesurteil.
Gleiwit, 23. Juni. ( W. T. B.) Das hiesige Schwurgericht hat nach zweitägiger Verhandlung den Schneider Joseph KuptaZabrze wegen Mordes zum Tode verurteilt. Kupta hatte die Handelsfrau Gustel Träger aus Galizien am 15. Februar mit Hammerschlägen betäubt, beraubt, mit Petroleum begossen, angezündet und in einen Schornstein gezwängt. Seine Ehefrau wurde wegen Begünstigung zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.