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mischten Werk die Vorteile der Hüttenzehen im gegenwärtigen Vorausfehung, daß jeder arbeitende Stollege je nach seiner wirk Syndikat nicht zukommen, da Maßen bisher eine reine Beche und schaftlichen Lage zwei oder mehr Marken wöchentlich nimmt, Buderus ein reines Eisenwerk war. Die fünftige Gesellschaft muß also den Koksbezug für die Hütten beim Syndikat versteuern, und

zwar mit der hohen Umlage, die gegenwärtig erhoben wird. Doch genießt die Geſellſchaft bei einer Erneuerung des Syndikats dann alle Vorteile der Hüttenzechen, die ihnen in einem eventuellen

neuen Vertrage zukommen werden,

Soziales.

Die Gewerbeinspektion für Medlenburg- Schwerin

hat ihren Bericht für das Jahr 1910 erscheinen lassen. Wie sich das für das Junkerland Mecklenburg versteht, verzichtet der Ge­werbeinspektor darauf, Ausführungen allgemeiner Art zu machen. Er bietet in seinem Bericht eine reine Rechenarbeit über Tat­fächlichkeiten. Die egatte Forschung" des hinreichend bekannten Rostoder Professors Ehrenberg fann also damit zufrieden sein. Coviel aber geht aus ben Berichtszahlen doch hervor, daß die medlenburgische Gewerbeinspektion völlig unzureichend ist. Denn bon 3888 revisionspflichtigen Betrieben mit 27 059 Arbeitern wurden nur 957 mit 17 758 Arbeitern kontrolliert. Die Sucht nach billigem Menschenfleisch teilen die mecklenburgischen Unter­nehmer mit ihren Kollegen in anderen Bundesstaaten. Der Be­richt des Gewerbeinspektors muß tonstatieren, daß die Zahl der Arbeiterinnen, die über 16 Jahre alt sind, sich um etwas über 5 Broz. vermehrt hat; die Zahl der jugendlichen Arbeiter hat gar eine Zunahme um 15 Broz. erfahren. Eine Befferung der Lebens­haltung der mecklenburgischen Arbeiter kann der Gewerbeinspektor nicht konstatieren, vielmehr führt er aus, daß die wirtschaftliche Lage der Arbeiterschaft sich gegen das Vorjahr wenig geändert hat". Die junkerliche Finanzreform quittiert der Bericht mit diesen Zeilen:" In der Bigarrenindustrie hat die neue Steuer in einigen Fällen zur Kürzung der Arbeitszeit, Entlassung oder bölligen Aufgabe der meist wenig umfangreichen Betriebe bei getragen."

Verfammlungen.

Zum Lohnkampf im Bauklempnergewerbe Groß- Berlins

nahm am Donnerstagabend eine allgemeine Mitgliederversamm lung der Klempner Stellung, die in den Konkordia- Festfälen statt­fand. Der Referent Dietrich schilderte die Entstehung und den bisherigen Verlauf der Betvegung, die ja eine Fortsetzung des dreizehnwöchigen Kampfes vom Jahre 1909 ist. Damals brachte der Kampf den Arbeitern keinen Vorteil, aber auch die Unter­nehmer erreichten ihre Absicht, den Arbeitern einen unannehm­baren Tarif aufzuzwingen, nicht. Die Arbeiter wollten die Be­wegung schon im vorigen Jahre von neuem aufnehmen, verschoben fie jedoch aus Rücksicht auf den Werftarbeiterstreit auf 1911. leber den Verlauf des diesjährigen Kampfes hat ja der Vorwärts" feine Leser fortdauernd unterrichtet. Bezeichnend für die Absichten und Hoffnungen der Unternehmer ist ein Ausspruch, den der Ober­meister Mu I ad furz nach Pfingsten dem Streitleiter Dietrich gegenüber getan hat. Es war bei einer Besprechung, die dadurch zustande gekommen war, daß Dietrich am zweiten Feiertag au­fällig mit dem Schriftführer der Klempnerinnung, Herrn Grün­wald, zusammengetroffen war und von diesem über den Streit befragt und beranlaßt wurde, Herrn Mulad aufzusuchen. Wenn aber der Schriftführer der Innung wirklich geglaubt hatte, daß nun eine Ginigung möglich wäre, so zeigte es sich bei der Be­sprechung mit dem Obermeister sofort, daß man sich getäuscht hatte. Herr Mulad sagte unter anderem ungefähr folgendes:" Wir find fest überzeugt, daß wir die kassen des Metallarbeiterverbandes nicht Teer machen tönnen; aber was wir wollen, das ist, daß wir die einzelnen Streitenden in ihren wirtschaft lichen Verhältnissen so herunterbringen, daß fie zur Arbeit tommen müssen." Die Streitenden follen also gründlich ausgehungert werden, bis sie tommen und das Unternehmertum um Arbeit anbetteln und als Stlaven in das Joch der Arbeit zurüdfehren. Das möchten die Herren gar zu gern; aber es ist dafür gesorgt, daß der brutale Blan nicht gelingt. Wie die Streifenden fest im Kampfe aus harren, so sind auch ihre arbeitenden Berufsgenossen bereit, alles aufzubieten, um ihnen den endlichen Sieg zu sichern. Das wurde auch in der Diskussion deutlich genug gesagt und überdies in einer einstimmig angenommenen Resolution zum Ausdrud gebracht.

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nahm dieser Sad Work nochmals und löfte lebhafte Entrüftung aus, als er mitteilte, daß ein Wiesenthaler, den er einmal um Zeugnis in einer Klagefache gebeten hatte, ihm gesagt: Wenn Sie nicht Berlins und Umgegend hielten am Donnerstag eine start besuchte über Leichen!" ein erklärte zum Schuh bag to fight but Deutscher Metallarbeiter- Verband. Die Rohrleger und Helfer bewilligen, zeige ich Sie an wegen Meineidsberleitung, wir gehen Branchenversammlung ab, die sich in der Hauptsache mit der Ange sei, daß Wiesenthal mit der denkbar größten Nücksichtslosigkeit vor. legenheit& am rath und Brandt befaßte. Bei den genannten gehen würde.

Firmen haben die Mitglieder des Wiesenthalschen Verbandes die Arbeit niedergelegt. Der deutsche Metallarbeiterverband hat diese Arbeitsniederlegung nicht mitgemacht, da bei Brandt der Tarif des D. M.-V. seit November und bei Kamrath seit dem legten Dienstag anerkannt und auch eingehalten wird. Die Veranlassung zur Ar­beitsniederlegung bei den beiden Firmen durch die Wiesenthaler ist, wie ein als Berichterstatter fundtat, durchsichtig genug. Bei Kamrath verlangen die Wiesenthaler die Entlassung des Ver­trauensmannes vom D. M.-B., weil derfelbe angeblich Abfälle verkauft haben sollte. In Wirklichkeit ist der Grund darin zu suchen, daß der betreffende Vertrauensmann pflichtgemäß sein Amt ausübt.

Aus aller Welt.

Fortsetzung des deutschen Rundfluges.

der in seinem auf,

Nach achtägiger Pause, die durch Flugkonkurrenzen in Rier ausgefüllt wurden, startete gestern früh ein Teil der Teilnehmer für die fünfte Etappe des Rundfluges. Die Fahrt ging bon Kiel nach 2übed, wo eine 8 wangszwischenlandung vorgesehen war, und von dort nach Lüneburg ; insgesamt 147 kilo­meter. Sieben Flieger waren startbereit. Als erster stieg Bei Brandt wurde die Arbeit eingestellt, weil dort ein Mitglied des D. M.-V. den tarifmäßigen Lohn nicht erhalte. Für das be furz nach 4 Uhr morgens bei regnerischem Wetter Büchner Apparat einen Passagier mitführte. treffende Mitglied trifft dies mun allerdings insofern zu, als der Wann in einer Art Lehrlingsverhältnis steht, da er bie Branche In furzen Abständen folgten inbpaintner( mit Baſſagier), neu erlernt. Nun ist im Tarif des D. M.-V. eine Bestimmung über Reichardt, Thelen, Schauenburg( mit Passagier) und Lehrlinge überhaupt nicht vorgesehen, infolgedessen liegt keine Ver- Bollmöller, der gleichfalls mit Passagier flog. Nachdem der anlassung vor, hier einzuschreiten. einsetzende Negen etwas nachgelassen hatte, stieg nach 514 Uhr noch Ferner berichtete ein noch über einen Fall aus Rattowitz, König mit einem Bassagier auf. Zur Zwischenlandung in Lübec wo Wiesenthal ebenfalls in bekannter Manier gearbeitet hat. Dort erschien als Erster Büchner, dann Lindpaintner , traten am 8. Mai d. J. bei zwei Firmen die Heizungsmonteure, vollmöller, Thelen. König hatte auf der Strede Installateure und Helfer in den Streit, um ein Tarifverhältnis her­beizuführen. Von den 33 Arbeitern gehörten 4 dem Wiesenthalschen Motordefekt, der ihn zweimal zur Landung zwang. Verbande, die übrigen dem D. M.-B. an, bezw. waren sie unorgani um 10 Uhr vormittags traf er in Lübeck ein. Reichardt fiert. Einmütig hatten diese 33 Mann ben Vorstand des D. M.-B. mußte in Bosau und Schauenburg in mit der Durchführung der Bewegung beauftragt. Nachdem bis zum von Eutin niedergehen. Am Ziel in 2üneburg traf als Erfter 11. Mai alles gut und glatt vor sich ging, blieben die Wiesenthaler um 6 Uhr 10 Minuten morgens Lind paintner ein, ihm folgte plöglich weg. Des Rätsels Lösung lag in der Ankunft Wiesenthals, wenige Minuten später Büchner. Als dritter langte Boll. ber am selben Tage eine Versammlung einberief, au der jedoch nur möller an. Den Beschluß machte Thelen, da König ben 21 Personen erschienen, darunter, abgesehen von den 4 Wiesen- Rübed erst gegen abend weiterfliegen will. thalern, Beine Rohrleger und Helfer. Die Streitenden waren ber nünftigerweise für diesen Bersplitterungsversuch nicht zu haben. Für das letztere sprach ein Tarifentwurf, den Wiesenthal den Fir­men unterbreitete. Es wurde ihm von den Inhabern aber bedeutet, daß man mit ihm nichts zu tun haben wolle. Nun hob Wiesenthal den Streifen die Wiesenthaler gar nicht beschlossen hatten auf. Ghe jedoch dieser Beschluß gefaßt wurde, hatte der D. M.-W. mit der einen Firma eine Verständigung auf günstiger und zu friedenstellender Grundlage erzielt, desgleichen furz nachher mit der anderen Firma.

In der Diskussion nahm der Wiesenthaler Wilipp das Wort und erklärte am Schluffe seiner Ausführungen, daß er das Ver­halten der Mitglieder des D. M.-V. anläßlich der Arbeitsnieder­legung bei Brandt als Streifbruch bezeichnen müsse. 1. a. sprach dann Fizius vom D. M.-W., der eine eingehende Darstellung des Sachverhalts gab und das Vorgehen des D. M.-B. als durchaus einwandfrei darstellte. Nach ihm nahm Wilipp unter andauerndem Widerspruch noch einmal das Wort, um seine Ansicht zu verteidigen. Der nächste Redner vom D. MB. richtete an Wilipp die Frage, warum die Wiesenthaler gerade in dieser Firma das Fehlen von Wassereimern usw. zum Ausgangspunkt einer Arbeitsniederlegung machen, während sie sich in anderen Be­trieben angesichts weit größerer Mißstände ruhig verhalten? Der 3wed der lebung sei eben zu durchsichtig.

Erst der Nähe

Zur Typhus - Epidemie in Schneidemühl . Dant der umfassenden Maßnahmen der Sanitätskommission hat sich die Bahl der täglichen Erkrankungen bedeutend vermindert. Am Donnerstag wurden 24 Personen in das städtische Strankenhaus eingeliefert, während am Freitag nur 15 alle an Typhus­Erfrankungen festgestellt worden sind. Der Ueberwachungsdienst ist außerordentlich scharf und die Familien, in denen Typhus oder typhus ähuliche Erkrankungen festgestellt worden sind, werden streng isoliert. Erfreulicherweise sind die Erkrankungen bisher nicht allzu schwer und die Aerzte hoffen fast alle Batienten, die im Krankenhaus oder in den Baraden Aufnahme gefunden haben, durchzubringen. In den e a fernen ist bisher noch fein Fall von Typhuserkrankung fest­Die Untersuchung nach den Ursachen der Er­gestellt worden. Es scheint, daß eine Molkerei an frantung wird eifrig fortgefeßt. der Peripherie der Stadt trop des strengen Verbotes aus einem in der Nähe belegenen Dorf, in dem die Maul- und Klauenseuche herrscht, Milch besorgen und so den Typhus verbreitet hat. Die Banit in der Stadt hat sich gelegt, doch reisen noch täglich zahlreiche begüterte Familien ab, um eine An steckung vorzubeugen. Die Schulen und ebenso einige Fabriken bleiben bis auf weiteres geschlossen.

Wenn solche Zustände in einer Arbeitergenossenschaft herrschten, wie hier in dem großen dem Zentrum nahestehenden Bauernverein, so möchten wir das das Geschrei der bürgerlichen Presse nicht erleben.

Kleine Notizen.

Die Oberschiffahrt lahmgelegt. Auf der kanalisierten Oberstrecke ist, wie die Schlesische 8tg." meldet, gestern früh das Wehr bei ber Neißemündung gebrochen, und das Wasser abgeflossen. Die Dderschiffahrt ist lahm gelegt.

Grubenunfall in Oberschlesien . Auf der Kontordiagrube bei 3 abrze stürzten plöglich Koblenmassen in den Schacht, wodurch mehrere Bergleute verschüttet wurden. Der Bergmann Adamek fonnte nur als Leiche geborgen werden. Einige Bergleute trugen Verlegungen davon. Schweres Bootsunglück. Im Hafen von Antwerpen tenterte gestern mittag ein dem Paffagierverkehr dienendes Boot, das mit 20 Berionen besetzt war. Trop aller Rettungsversuche find acht Berfonen ertrunken.

Hein ging nochmals auf die Vorwürfe Wilipps recht wirkungsvoll ein und erklärte, daß der D. M.-V. die Wiesenthaler Eine Bauerngenossenschaft in Schwierigkeiten. zur Durchführung einer Bewegung nicht brauche, nur im Intereſſe der Gesamtheit und der Arbeiterbewegung wünsche er eine einheit­Die Bezugs- und Abfazgenossenschaft des Rheinischen liche, geschlossene Branche. Wenn Wilipp sage, sie hätten, wären die Bauernvereins weist nach dem in der unter dem Vorsitz des Mitglieder des D. M.-B. mit in den Streit gegangen, denselben Freiherrn von 20 in Köln abgehaltenen Generalversammlung fofort, aber ausnahmsweise vom Nachweis für das Rohrleger erstatteten Bericht über das verflossene Geschäftsjahr einen Ver gewerbe Arbeit verschafft, fo fühle er das Erniedrigende eines Iust bon 897,527 Mart und eine Schuld von solchen Anerbietens wohl nicht. Der Vorwurf des Streifbruchs, von 1167 118 Mart bei der Rheinischen Bauerngenossenschaftstasse einem Verband ausgesprochen, der sich nach unserer Meinung zur gelben Gewerkschaft entwidelt hatte, pralle am D. M. V. wirkungs- auf; ferner find an die Lieferanten noch 504 430 Mar! los ab.( Stürmischer Beifall.) zu zahlen, so daß sich eine Fehlsumme von nahezu zwei In der Sache Kamrath nahm der Herr, der erschienen war, Millionen Mark ergibt. Nach den mit großer Mehrheit an selbst das Wort. Er teilte den Sachverhalt folgendermaßen mit: genommenen Sanierungs" vorschlägen verlieren die Mitglieder durch Der Rohrleger von den Wiesenthalern, Levin, den er wegen Buspät- Busammenlegen der Anteile im Verhältnis von 4 zu 1 von je fommens zur Rede stellte, sagte hierauf: Meister, damit Sie sehen, 200 M. 150 m. daß ich nicht allein schlecht bin, will ich Ihnen sagen: Der Hampel ( Vertrauensmann des D. M. B.) hat Abfälle verkauft!" Er, Kam­rath, sehe die Abfälle ja als sein Gigentum an, habe aber nichts da­gegen, wenn die Leute sie verkauften und den Erlös unter sich ver­feilten, nur sollten sie es ihm mitteilen. Hampel sei übrigens ein sehr tüchtiger und patenter Arbeiter und er wünschte, immer solche Um weiterhin auch für die Unterstützung der ausgesteuer- Arbeiter zu haben. In seinen weiteren Ausführungen bestätigte er ten Arbeitslosen im Bauflempnerberuf zu sorgen, wurde ein Wort für Wort das, was Hein( D. M. V.) gesagt, vollinhaltlich. Das stimmig beschlossen, freiwillige Beiträge zu leisten, wozu gleiche gilt von den folgenden Rednern. Nachdem er nochmals ge­Marken im Werte von 50 Pf. herausgegeben werden unter der redet und die Rede des Herrn Kamrath abzuschwächen versucht hatte, Lage ihrer europäischen Klassengenossen, da sie am besten wissen sein mögen, mit ihren Erfolgen, ihrer männlich- proletarischen Ge­fönnen, was gebraucht wird und wie es interessant und dem sinnung, ihrem Klassenbewußtsein, ihrer Klarheit im Denken und Proletariat zugänglich zu machen ist. Es ist nur begreiflich, daß Handeln und ihrem Einfluß auf das öffentliche Leben getrost die Kunde, Gompers ginge studienhalber nach Europa , in weiten neben die American Federation of Labor stellen können. Kreisen des Trade- Unionismus Beifall und Hoffnungen auslöste. Gompers haßt die Sozialdemokratie und alles, Ob sie aber in dem Buche Gompers' ihre Erwartungen erfüllt was mit ihr zusammenhängt. Das wird ihm nur der verdenken leider können, der nicht die vielen Gründe seines Haffes fennt: So ziem­finden, mag füglich bezweifelt werden. Denn es trägt zu sehr den Stempel der Voreingenommenheit. Bei der Lektüre lich alle seine Pläne und Taten werden von Sozialisten in gar­Teuchtet das Vorurteil durch alle Seiten. Und bei der Suche nach stiger Weise benörgelt. Insonderheit sehen sie feiner eigenartigen einem Versuch, die Berhältnisse der Länder der alten Welt als Betätigung des Klaffentampfes, seiner Politit mit den bürger- Cholera und Best. Wegen der nicht mehr zu leugnenden Cholera­das Produkt Jahrhunderte alter Gewohnheiten, Sitten, Tradi- lichen( forrupten) Parteien und seiner Vereinigung mit dem in tionen usw., als das historisch Gewordene zu erklären, kommt man der Civic Federation vertretenen Großkapitalisten heftigen Wider­faum auf seine Kosten. stand entgegen. Daß aus diesen ständigen Scharmübeln fein liebe Bei seiner vergleichenden Betrachtung der Arbeiterverhält volles Verständnis für die Sozialdemokratie, noch Freundschaft nisse in Europa und Amerika läßt Gompers erkennen, daß das für ihre Anhänger sprießen kann, versteht sich. Von Zeit zu Zeit halbe Jahrhundert, das er bald in den Gefilden des Yankeetums hält Gompers, wenn gerade teine tragfähige Rednerbühne frei ist, fein mag, nicht spurlos an ihm vorübergegangen ist. Die Nei- im Federationist", das Organ der American Federation of Labor, gung, mit der Ueberlegenheit seines Landes zu prahlen, eine der Strafpredigten gegen seine Widersacher und Widerlegungen der häßlichsten Eigenschaften der Vantees, scheint bei ihm nicht sozialistischen Theorie, die von beängstigender Gelehrsamkeit schwächer entwickelt zu sein, wie beim erstbesten Festredner zum zeugen. Zu berlangen, daß diese Wortgefechte in strenger Sach­Nationalfeiertag. Auf vielen Seiten seines Buches zeigt sich die lichkeit ausgetragen werden, wäre unbillig. Die Oeffentlichkeit Tendenz, das herrlichste Land auf Gottes weiter Erde", toste es, ist darum auch nachsichtig, wenn er behauptet,( amerikanische ) was es wolle, herauszuftreichen. Und wenn jemand behaupten Sozialisten würden von Unternehmern mit Mitteln gespeist, die follte, daß das ganze Buch nicht viel mehr als ein Versuch sei, den grundlegenden Gedanken Margens feien die ollen Kamellen Schlußfaz: Amerita ist allen boran!" borneweg zu beweisen, so amerikanischer oder sonstiger Autoren, die Erfolge des Klassen­würde es sehr schwierig sein, auf den 287 Seiten des Buches einen tampfes feien mehr als fragwürdig, und der Sozialismus sei obendrein. Gegenbeweis zu finden. Dies ist besonders wahr, wenn er die ganz unamerikanisch und wurmstichig( unsound) Gewerkschaftsbewegung dies- und jenseits des Ozeans vergleicht. Unsere Genossen sind ungalant genug, an der Wahrheit dieser Be­Das Lob, das dem amerikanischen Trade Unionismus ver- hauptungen zu zweifeln. Als Beweis für die Ueberlegenheit der schwenderisch gespendet wird, kommt hier dem Selbstlob gleich. tlassenbewußten Politik des Proletariats führen sie die Fort­Auch wenn man geneigt wäre, bei der Prüfung dieses Vergleiches schritte in den Ländern mit starter sozialistischer Bewegung, in die Selbstgefälligkeit als vollgültigen Milderungsgrund für die erster Linie Deutschland an. Die andere Seite sucht das Gegen­Ueberhebung des Eigenen gelten zu lassen, so bliebe immer noch teil darzutun. ein Teil von Anmaßung oder Ignoranz! an dem auch die Der simple Unionsmann muß sich diesen diametral entgegen­größte Nachficht nicht wortlos vorübergehen kann. gefeßten Behauptungen gegenüber borkommen, wie Bileams Gse! Die deutsche Gewerkschaftsbewegung kommt dabei eigent- zwischen den zwei Heubündeln. Die Unsicherheit, die Unmöglich­lich noch am besten weg. Gompers sagt: Die deutschen Ge- feit, eine flave Meinung über die strittigen Fragen zu fassen, hat wertschaften von heute geichen dem( amerikanischen ) Trade- in trade- unionistischen Kreisen das Verlangen nach einer sachver Unionismus mehr als die irgendeines anderen Landes in Europa ." ständigen und gemeinverständlichen Darstellung der Partei-, Ge­Das soll nicht etwa eine Herabwürdigung, sondern es soll ein werkschafts- und Arbeitsverhältnisse Europas laut werden lassen. hohes Lob sein. Er glaubt allen Ernstes, damit die deutsche Sie können und werden nun, um ihren Mangel an Kenntnissen moderne Gewerkschaftsbewegung zu feiern. Ob wohl die klassen zu beheben, nach dem Buche Gompers' greifen. Ob sie darin ihre bewußten Arbeiter Deutschlands ob dieser Auszeichnung sonderlich Erwartungen erfüllt finden? Ob sie damit eine unparteiische, bon tundiger, nach Wahrheit strebender Feder geschriebene Darstellung entzückt sein werden? der Verhältnisse der alten Welt, oder ein von Vorurteil, Anti­pathie und Gehässigkeit gemaltes Bild erhalten haben?

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Die Gewerkschaftsgenossen in anderen Ländern werden wohl bie niedrige Einschätzung ihrer Organisation in Ergebenheit und ohne Gram zu tragen wiffen. Eine nähere Betrachtung des Auf diese Fragen werden die Leser selbst am besten antworten amerikanischen Trade Unionismus wird ihnen ohne weiteres fönnen, tvenn eine Anzahl Bitate aus dem Buche Gompers' ge­geigen, daß sie sich, wie schwach an Zahl und Mitteln sie auch noch geben worden sind, was in den nächsten Artikeln geschehen soll.

erkrankungen in verschiedenen Orten Italiens , so in Benedig und Palermo , sind in den italienischen Grenzstationen Vorsichts. maßregeln getroffen worden, um eine Verschleppung der Seuche zu verhindern.- Sn Odessa ist neuerlich wieder ein Bestfall batteriologisch festgestellt worden.

Der Geist der Unzufriedenheit

in Bildern, Löchern und Bersen

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Diese affuelle polifische Safyre in Bild und Wort wird allen Freunden unserer Polizei" viel Vergnügen bereiten. Es ift ein ganz eigenartiges Wert, das überall großes Aussehen erregen muß.

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