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Auffällig ist in dieser Resolution die Umgehung des Wortes Animiertneipe  ", das in das Wort Damenrestaurant" umgewandelt worden ist.

lich abgehaltenen Profestbersammlung der Inhaber und Jnhabe- Deshalb Graf freilassen. Bei dieser Gelegenheit soll Schwent Sen einen Schuhmann wenden zu wollen, erwiderte ihr Ser Angeklagle, rinnen von Animiertneipen folgende Resolution eingesandt worden: Wachtmeister am Arm gepackt und sich dadurch des Widerstandes daß er dann einfach den Spieß umdrehen und sagen würde, sie " Die Versammlung der Wirte und Wirtinnen von Damen  - gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht haben. Wenigstens hat das habe ihn angesprochen und belästigt. Er habe schon verschiedene, restaurants protestieren gegen den Antrag der bürgerlichen Schöffengericht in Lichtenberg   dies angenommen und Schwent zu die nicht so wollten, wie er, unter" Sitte" gebracht. In der Parteien, scharfe Maßnahmen gegen die Animiertneipen in 20 M. Geldstrafe verurteilt. Stalizer Straße wandte sich die V. in ihrer Angst an den zufällig Preußen zu treffen, damit sie allmählich verschwinden. Sie er- Am Sonnabend wurde die Angelegenheit in Ser Berufungs  - des Weges kommenden Arbeiter K., den sie um Schuh bat. Der tlären, daß die geltenden Bestimmungen schon sehr streng und instans vor dem Landgericht III berhandelt. Der Angeklagte Angeklagte wurde nun noch frecher. Er behauptete, daß K. der geeignet sind, die Wahrung der Gefeße zu garantieren und Aus- Schwent versicherte, er habe den Wachtmeister gar nicht angefaßt, Buhälter der V. sei und ging an einen Schußmann heran, dem er wüchse zu beseitigen. Durch den Antrag soll eine Reihe von sondern nur zu ihm gesprochen. Möglich sei, daß er dabei mit den mitteilte, daß er von der V. und ihrem Begleiter bedroht worden ehrenwerten Schankwieten zu Restaurationen zweiter Klasse de- Armen gestikuliert und den Beamten unabsichtlich berührt habe. sei. Der Polizeibeamte nahm daraufhin die beiden feft.(!) gradiert werden. Seit Jahrzehnten bestehen die Damenkneipen. Bier Augenzeugen des Vorganges bestätigten, daß Schwent den Auf der Polizeiwache stellte sich jedoch bald der wahre Sachverhalt Vor Gericht erklärte der als Sachverständiger geladene Der Verkehr hat sich gehoben. Berlin   hat sich immer mehr zur Wachtmeister nicht angefaßt habe. Wachtmeister Beeresheim aber heraus. Großstadt entwidelt und verträgt nicht mehr engherzige gesetz- behauptet, der Angeklagte habe ihn so träftig am Arm gefaßt, daß praft. Arzt Dr. Pleßner, der den Angeklagten früher behandelt er( der Wachtmeister) gezwungen war, stehen zu bleiben. hatte, daß dieser an Gehirnparalyse leide und für seine Hands geberische Bestimmungen." Der Verteidiger Rechtsanwalt Wolfgang Heine   führte in län- lungen nicht verantwortlich zu machen sei. Das Gericht erkannte geren rechtlichen Ausführungen den Nachweis, daß im vorliegenden deshalb auf Grund des§ 51 auf Freisprechung des Angeklagten. Falle von einer rechtmäßigen Amtsausübung der Polizeibeamten feine Rede sein könne. Deshalb liege auch kein Widerstand vor, selbst wenn der Angeklagte den Beamten angefaßt haben sollte. Bum Beweise der Unrechtmäßigkeit des polizeilichen Eingreifens verwies der Verteidiger auf folgendes: Es war zunächst ein Vor­tragszyklus für Jugendliche angesezt. Der Regierungspräsident zu Botsdam erklärte den Vortragszyklus als einen Unterrichtskursus Der gestrige Start für die 124 Kilometer lange Strede und verbot denselben unter Berufung auf die Schulaufsichtsbefug­nisse der Regierung. Hierauf wurde von der Abhaltung des Vor- Lüneburg- Hannover wurde durch schlechtes Wetter sehr Die ganze Nacht hindurch rieselte ein feiner tragszyklus Abstand genommen und eine öffentliche unpolitische beeinträchtigt. Bersammlung für Erwachsene und Schulentlaffene einberufen. Da Regen nieder. Trotzdem wagte kurz nach 4 Uhr morgens als mit war der angekündigte Vortrag der Kompetenz der Regierung Erster Lindpaintner   mit seinem Passagier den Aufstieg. entrüdt und unter das Vereinsgefek gestellt. Nach diesem Gesez darf eine Versammlung unter feinen Umständen von vornherein Sein Beispiel wirfte ermutigend auf die brei anderen zum Start berboten werden. Das hat auch der Regierungspräsident nicht getan, gemeldeten Flieger Thelen, Büchner und Vollmöller, weil er wußte, daß er damit vor Gericht nicht bestehen konnte. die in Abständen von wenigen Minuten aufstiegen. Deshalb hat er den Weg gewählt, den Lichtenberger Polizeipräsi- möller geriet beim Ablauf auf der Galoppierbahn in ein denten anzuweisen, die Versammlung unter allen Umständen zu Loch, wobei ein Rad verbogen wurde. Der einzige Flieger, der die verhindern. Auch dazu hatte der Regierungspräsident fein Recht, Tagesstrede glatt durch flog, war Thelen; er landete gegen 8 Uhr weder als Schulaufsichts- noch als Polizeiinstanz. Im Prozeß

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Was ist eine Animiertneipe? Eine Animierkneipe verlangt bon ihren angestellten Kellnerinnen, daß sie die Gäste anregen zum Trinken, indem sie ihnen beim Trinken Gesellschaft leisten müffen! Das ist eine recht verwerfliche Sache. Diese Kellnerinnen, denn das ist doch die einzig richtige Benennung, find leider nicht bas, was man unter einer anständigen Kellnerin zu verstehen hat. Ihre Internationalität wird in häßlichster Weise von vielen der Wirte und Wirtinnen als Aushängeschild benußt, als Lodspeise für die Fremden und Einheimischen. Aehnlich wie auch bei dem Mad­chenhandel, wo z. B. die nordeuropäischen blonden Waren besser im Breise stehen, als feurige Ungarinnen. Den Kellnerinnenstand nach Anschauung der bekannten Frauenrechtlerin Jellinek mit Stumpf und Stiel ausrotten zu wollen, erscheint uns, wie hier des öfteren dargelegt, absolut verkehrt, er tann gefunden. Dazu bringt man ihn ganz entschieden, wenn man ihn, wie das jetzt in Berlin  beabsichtigt wird, bon solchen Elementen säubert, die ihn( wahr­scheinlich auch aus Not) herabsetzen. Das ist etwas ganz anderes, scheinlich auch aus Not) herabsetzen. Das ist etwas ganz anderes, als die Vernichtung des Standes.

Aus aller Welt. Bom deutschen   Rundflug.

Volle

Beim Landen

Die Berliner   Animiermädchen im großen und ganzen fehen geber, wo es sich um die Frage der Erteilung von Turnunterricht morgens am Ziel in Hannover  . Lindpaintner   mußte in der Sen Kellnerinnenberuf herab. Zweifellos. Sie sind daher als an jugendliche Personen handelte, hat das Reichsgericht ausge- Nähe von Celle   wegen Ventilbruchs niedergehen. Um 10 Uhr ist Auswuchs des Kellnerimenstandes zu betrachten. Jemand zum sprochen, daß nur der Unterricht an schulpflichtige Personen der er wieder aufgeftiegen und um 11 Uhr in Hannover   gelandet. Trinken, zum Mehrtrinken, zum Ueber- den- Durst- Trinken ver­leiten, ist scheußlich! Die daraus resultierenden Folgen für Gast Kompetenz der Schulaufsichtsbehörde unterliegt. Also ist das Ein- Büchner mußte bald nach dem Aufstieg in Lüneburg   wieder greifen des Regierungspräsidenten selbst dann ungefeßlich, wenn niedergehen, da sein Motor bersagte. und Animiererin fönnen hier heute gar nicht weiter ausgeführt es fich wirklich um Erteilung von Unterricht gehandelt hätte, was überflug sich der Apparat und wurde erheblich werden. Zusammenfassen lassen sie sich in das Wort: Elend. Wirte und Wirtinnen, die aus Elend Erfolg schöpfen, tönnen aber nicht der Fall war. Wie man die Sache auch ansieht, in jedem beschädigt. Der Flieger und sein Bassagier blieben unverlegt. gar nicht in Betracht kommen. Vom Glend anderer zu leben, hat Bolizei anwies, die Versammlung unter allen Umständen zu ver­Falle handelte der Regierungspräsident unrechtmäßig, als er die vollmöller langte nachmittags um 8½½ Uhr in Hannover  niemand das Recht. Berlin  , die Großstadt Berlin  , kann sie ent- hindern. Der Polizeileutnant, der die unrechtmäßige Weisung des an. Nach Reparatur des Schadens bei seiner Abfahrt in Lüne behren. Sie mögen sich nach einem der Menschheit nüßlicheren Regierungspräsidenten   ausführte, handelte nicht rechtmäßig, ebenso burg war er um 6 Uhr 10 Minuten wieder aufgestiegen, mußte Berufe umsehen. Für den gesunden Volksverstand gilt einfach die wenig der Polizeiwachtmeister, der auf Befehl des Leutnants eine jedoch im großen Moor bei Echtershausen eine Notlandung Welche Frau möchte, daß ihr Mann, Bater, Sohn, Pruder Sistierung vornahm, zu der jede rechtliche Voraussetzung fehlte. vornehmen, um einen Motorschaden zu reparieren. Wollte man sich auf den Standpunkt des Schöffengerichts stellen, daß usw. bei einem eventuellen Besuche Berlins   diese Art Animier- der Beamte, der einen Befehl seines Borgesetzten ausführt, sich Ineipen frequentierte? Welche Berlinerin möchte das?" immer in rechtmäßiger Ausübung seines Amtes befindet, dann würde sich auch der Bürgermeister von Köpenick   des Widerstandes schuldig gemacht haben, wenn er sich seiner Verhaftung durch die Soldaten widersett hätte, denn die Soldaten mußten ja den Befehl ihres Vorgesetzten, des wachthabenden Gefreiten, ausführen, der durch den Hauptmann von Röpenid unrechtmäßigerweise zu der Handlung veranlaßt war. Aus diesen Gründen beantragte der Verteidiger die Freisprechung des Angeklagten.

Doppelfrage:

Reine!

" Welcher Mann möchte, daß seine Frau, Mutter, Tochter, Schwester usw. in einer Animiertneipe bediente? Welcher Ber­ liner  

?"

Reiner

Diese beiden Antworfen richten die Materie. So denkt das Volt, die Arbeiter.

Kehren

Was ist nun ein Damenrestaurant"? Damen dort ein oder bedienen dort Damen? Mögen sich die Damenkreise" damit abfinden.

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"

Leseabende. Erfter Wahlkreis. Montag, den 26. Juni, bei Weihnacht, Grün­straße 21: Lefeabend. Thema: Der Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft". Für das Hanjaviertel findet der Lefeabend bei Rothe, Flensburger Str. 24, statt. Sechster Wahlkreis.  ( Moabit  .) Für die Genoffinnen der Be­zirfe 637-652, 660-663a, 690-692 findet der Leseabend bei Baerich, Oldenburger Straße 10, statt. Dagegen für die Bezirke 653-659 bei Schmidt, Waldstraße 8. Treptow  . Montag, den 26. Juni, abends 8 Uhr, bei Raiser, Gräßstraße 28: Bortrag des Genoffen a ß. Friedenau. Montag, den 26. Juni, bei Mechelle, Handjerh­Straße 60/61, abends 29 Uhr: Vortrag der Genoffin Rosa 2uremburg. Der Vorstand.

werden.

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Der Staatsanwalt bezeichnete das Vorgehen der Polizei, vom Regierungspräsidenten bis zum Polizeiwachtmeister, als rechtmäßig und beantragte, die Strafe auf 50 M. zu erhöhen.

Das Urteil des Gerichts ging dahin: Es erübrige sich, die Frage zu prüfen, ob der Regierungspräsident zu seiner Anweisung an die Bolizei befugt war. Es sei auch unerheblich, ob der Polizeileutnant die Siftierung anordnete, um die Versammlung zu inhibieren. Die Sache müsse vom Standpunkt des Wachtmeisters

Die drei in Lübed zurüdgebliebenen Flieger, König, Dr. Wittenstein und Schauenburg   sind gestern morgen in üneburg eingetroffen. König war bereits am Freitag­abend in Lübeck   aufgestiegen, mußte aber auf der Fahrt nach Lüne­ burg   eine Zwischenlandung vornehmen.

Durch den gestrigen Unfall Büchners ist Lindpaintner   der einzige Flieger, der die bisherige Gesamtstrede Berlin  - Hannover  durchflogen hat.

Schwere Explosion in einer chemischen Fabrik. In den bayerischen Stickstoffwerken bei Trostberg   erfolgte gestern vormittag eine Explosion, durch die ein großer Teil, ber Fabrikanlagen in Trümmer gelegt wurde. Ein italienischer Koch, der für in der Nähe der Fabrik beschäftigte italienische Arbeiter tochte, wurde von umherfliegenden Gesteinmassen erschlagen. Außerdem erlitten zehn bis zwölf Arbeiter teils ich were teils leichtere Verlegungen. Durch die Explosion fam es zu einem Brand der Fabrikanlagen. Erst nach einigen Stunden gelang es, das Feuer auf seinen Herd zu be schränken.

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Eingebläute Religion.

betrachtet werden, der bom Leutnant, wozu dieser berechtigt ge­wesen sei, den Auftrag erhalten hatte, die Sistierung vorzunehmen. Dem Wachtmeister werde geglaubt, daß ihn der Angeklagte anfaßte. Dieser aber sei sich in der Erregung dessen nicht bewußt gewesen und habe nicht die Absicht gehabt, dem Beamten Widerstand zu leisten. Aus tatsächlichen Gründen wurde deshalb der Angeklagte In Ingolstadt   hatte sich der Stadtpfarrer Heller wegen freigesprochen und die Kosten des Verfahrens der Staatskaffe auf­erlegt. Bergehens im Amte zu verantworten. Er war Religionslehrer an Die Kosten, welche der Staatskaffe durch das unrechtmäßige der Realschule und an der gewerblichen Fortbildungsschule. In Vorgehen der Polizei entstanden find, wurden noch etwas vermehrt diefer Tätigkeit hat er in zahlreichen Fällen Schüler berb ge= durch die beiden als Zeugen vernommenen Polizeibeamten: Leut- züchtigt. Es wurden ihm 21 Fälle nachgewiesen, für die bierten an der Gerichtstasse die Kosten für eine Droschtenfahrt von wird durch die Prügel die Religion wahrscheinlich in angenehmer nant Mundt und Wachtmeister Berresheim. Beide Beamte liqui- er zusammen 300 Mart Geldstrafe erhielt. Den Schülern Lichtenberg   nach Moabit   mit der Begründung, die Droschtenfahrt Erinnerung bleiben. sei im Interesse des Dienstes notwendig gewesen.

Haftpflicht ber Boft für einen Geldbrief.

Frauen als Bahnwärter.

Boumschulenweg. Am 26. Juni, abends 19 Uhr, Ernststraße 22, Seitenflügel parterre. Niederschöneweide  . Dienstag, den 27. d. M., beim Gen. Bengsh, Briger Straße 17. Der Vorstand. Friedrichshagen  . Am Montag, den 26. Juni, abends 81%, Uhr, im Jugendheim, Wilhelmstraße 74, Hof, parterre, rechts: Vortrag des Genoffen Hubert Kreuer: Die Stellung der Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die baherische Eisenbahnverwaltung reformiert, um den Betrieb Weißensee  . Der Frauen- Leseabend findet am Montag, den 26. Juni, Die Deutsche Ansiedelungsbank in Berlin   gab am 17. De- sparsamer zu gestalten. Natürlich wird nicht an den Gehältern der abends 8 Uhr, bei Beutert, Berliner Allee 251, statt. zember 1907 einen Gelbbrief über den Inhalt von 3000 M. an den oberen Beamten gespart, sondern die schlechtest bezahlten Arbeiter Vortrag des Gen. Karl Jahn- Berlin   über: Die Frauen Architekten R. auf. Als der Empfänger den Brief im Beisein follen durch Mehrarbeit Ersparnisse ermöglichen. Burzeit ergeht an und der Militarism 11 3. In diesem Leseabend soll seiner Frau öffnete, fand er an Stelle der Tausendmarkscheine die Bahnwärter der bayerischen Staatseisenbahn der Auftrag, ferner auch die Beisigerin für die Bezirksleitung vorgeschlagen brei Beitungsausschnitte vor. Nach erfolgter Untersuchung ergab baß ihre Frauen den Dienst verfehen sollen. Der Die Bezirksleitung. fich, daß die Siegel des Briefes herausgeschnitten und nach Aus- Bahnwärter selbst soll auf der Strede arbeiten und die Steglit. Morgen Montag, den 26. Juni, abends 8%, Uhr: Frauen- wechselung des Briefinhalts wieder aufgeklebt worden waren. Die Frau soll jeden Tag fünf Stunden Posten stehen, wofür sie leseabend bei Heizmann. Vortrag: Arbeit und Ehe". Ref.: Ränder der Siegel waren erhitzt und dann über die Schnittränder den glänzenden Lohn von 9 Pf. für die Stunde erhält. Wenn die Emilie Ehm. Der Vorstand. gedückt worden. Der Erfastlage hielt der Reichsfiskus den§ 3 Frau den Dienst aus irgend einem Grunde nicht versehen kann, foll Zegel. Montag, den 26. Juni, abends 8, Uhr, Schlieperstr. 30, des Postgesetzes vom Jahre 1871 entgegen. Danach kann die Post der Bahnwärter auf einen anderen Bosten versetzt werden. parterre, rechts: Leseabend. Vortrag:" Fürsorge für Mutter den Erfaß für Verluste bei Wertbriefen ablehnen, wenn sie be- Biele Bahnwärterposten sollen überhaupt eingezogen werden. und Kind". Besprechung über: Die Ferienkinderspiele, weist, daß Verschluß und Verpadung äußerlich nicht berlebt be- Durch diese hervorragend soziale Tat wird hoffentlich der Eisen­sotie einen Ausflug während der Ferienzeit". funden worden sind und wenn das Gewicht des empfangenen Bankow. Frauen Lefeabend am Montag, den 26. Juni, abends Briefes mit dem Gewicht bei der Einlieferung übereinstimmt. Der babnetat ein besseres Gesicht zeigen. Daß die Unfallaiffer 8 Uhr, bei Großfurt's Nachfolger, Berliner Straße 27. Vor- Fistus erklärt unter Hinweis auf diese Bestimmung, daß die Ver- finkt, ist weniger wahrscheinlich. trag: Die Ursachen der Teuerung". Referent: Genosse legung der Verpadung nicht gesehen worden sei und daß der Brief P. Schwent- Friedrichsfelde  . bei der Einlieferung 35 Gramm gewogen habe und dieses Gewicht mit dem der Auslieferung übereinstimme. Dagegen wiege derselbe Ueber einen unheimlichen Fall aus dem Leben der politi. Bersammlungen Beranstaltungen. Briefumschlag mit drei Tausendmarkscheinen 2 Gramm weniger. fchen Sträflinge wird aus Krasnojarst gemeldet: So Lichtenberg  . Der Leseabend am Montag, den 26. Juni, fällt aus. Daraus ergebe sich, daß der Brief schon beraubt aufgegeben eben sind der Inspektor des Gefängnisses von Minuffinst Riffelew Dafür Versammlung sämtlicher organisierter Frauen im Lotal worden sei. und der Hauptaufseher Sidorow ihrer Aemter entsegt worden. Der des Herrn Steuer( Kronprinzengarten"), Frankfurter Chauffee 128. Das Landgericht Berlin   ist der Beweisführung des Fiskus bei- Grund dafür ist folgender: Jm vorigen Winter haben die Beamten Tagesordnung: Bortrag des Genossen Bühler über: Die getreten und hat die Klage der Deutschen   Ansiedelungsbank abge- den politischen Sträfling Such a tschow in dem ungeheizten Frau und die kommenden Wahlen". Stellungnahme zur wiesen. Das Kammergericht zu Berlin   dagegen hat das land- Karzer eingesperrt und dann seiner vergessen". Als Generalversammlung. Mitgliedsbuch legitimiert. Vollzähliges gerichtliche Urteil abgeändert und den Fiskus für haftpflichtig er­man sich schließlich des Unglückseligen erinnerte, waren seine beiden Erscheinen erwartet Die Bezirksleitung. flärt. In seiner Begründung führt das Kammergericht zunächst Füße völlig eriroren. Nach vorgenommener Amputation beider Füße aus, daß dem Fiskus schon in bezug auf die Unberlebtheit des berschied der auch sonst gänzlich erstarrte politische Sträfling. Briefes nicht beigetreten werden kann. Denn unverletzt sind Ver­schluß und Verpadung nur dann, wenn an ihrem Aeußeren tatsäch lich keine Verlegung zu finden ist. Demgegenüber steht die Tat­sache, daß die Ränder des Siegels zerbrüdt waren und tatsächlich eine erkennbare Verlegung der Berpadung vorgelegen hat. Der Bostassistent befundet sogar, daß er einen solchen Brief nicht an­genommen hätte. Es liegt deshalb die Vermutung vor, daß die Siegel bei Auflieferung des Briefes sich nicht in der Verfassung befunden haben, als das bei der Ablieferung der Fall gewesen ist. Die vom Reichsfistus gegen das Urteil des Kammergerichts ein­gelegte Revision hat keinen Erfolg gehabt. Der III. Bivilsenat des Reichsgerichts hat die Revision zurückgewiesen und damit gilt das Urteil des Kammergerichts als bestätigt.

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Gerichts- Zeitung.

Rechtmäßige" Amtsausübung der Polizei.

Am 22. September 1910 fand im Schwarzen Adler" zu Lichten: berg eine öffentliche Versammlung statt, zu der auch Jugendliche geladen und erschienen waren. Der Schriftsteller Engelbert Graf sollte daselbst einen Vortrag halten über die Entstehung der Erde  . Kaum hatte der Vortragende zu reden begonnen, da erschien der Polizeileutnant Mundt in Begleitung des Wachtmeisters Berres heim und forderte den Redner im Auftrage der königlichen Regie­rung zu Potsdam   auf, seinen Vortrag abzubrechen, da die Regie rung den Polizeipräsidenten zu Lichtenberg   beauftragt hatte, den Bortrag von Graf zu verhindern. Das durchaus unberechtigte Eingreifen der Polizei rief begreiflicherweise lebhafte Entrüstung Ein gemeingefährlicher Mensch, unter den Versammelten hervor. Graf erklärte, die Polizei habe der zwar auf Grund des§ 51 des Strafgesetzbuches als geistes­tein Recht, seinen Vortrag zu verbieten, er werde sich aber der trant angesehen und freigesprochen wurde, trotzdem aber noch auf bewaffneten Macht fügen. Während Graf noch damit beschäftigt freiem Fuß herumläuft und so die Möglichkeit zu ähnlichen Taten war, sein Manuftript zusammenzupaden, ließ ihn der Polizei- hat, ist nach Ansicht des Staatsanwalts der Arbeiter Ferdinand Leutnant

Vergessen!

Kleine Notizen.

Raubmord. In der letzten Nacht wurde in Dsternburg ( Oldenburg  ) eine Brotausträgerin Prüfer erdrosselt und im Laufe des geftrigen Tages der Arbeiter Wilhelm Langhage beraubt aufgefunden. Als des Mordes verdächtig wurde

aus Bremen   verhaftet.

Ein Mädchenhändler verhaftet. In Köln   gelang es, einen Mädchenhändler in dem Augenblick zu verhaften, als er vom Haupt­bahnhof mit zwei Mädchen nach Paris   abdampfen wollte. Es handelt sich um einen in Paris   wohnenden Defter reicher, der wegen schwunghaften Mädchenhandels feit längerer Zeit gesucht wird.

Folgenschwerer Autounfall. Bei Ninove   in Frankreich   rannten zwei Automobile in voller Fahrt gegeneinander. Eins davon wurde umgeworfen und begrub seine Insassen unter sich. 8 wei Personen wurden tödlich, zwei andere leichter verlegt. Nowack, der sich unter der Anklage der Beleidigung und Freiheits- Unwetter in Chile  . Die chilenische Hafenstadt Iquique  burch den Wachtmeister abführen. beraubung vor dem Strafrichter zu verantworten hatte. In der wurde am Freitagabend von einem furchtbaren Gewittersturm heim­Polizeiwachtmeister Berresheim faßte Graf am Arm und führte ihn Nacht zum 14. Dezember v. J. drängte sich der Angeklagte in der gesucht. Frauen und Kinder liefen von Panit ergriffen durch die bom Podium. Da trat ein Versammlungsteilnehmer, Schwent, an Oranienstraße an ein Fräulein B. heran, welches von einem Balle Straßen. Dabei wurden verschiedene Personen durch herabstürzende den Wachtmeister heran und machte ihm lebhafte Vorstellungen fam. Er gebrauchte ohne weiteres alle möglichen unanständige Dachziegel und dergleichen getötet und verlegt. Im Hafen barüber, daß die Festnahme Grafs ungefeßlich sei, daß sich der Redensarten und wurde noch schamloser, als die V. seine Zu- find mehrere Boote untergegangen. Ein italienischer Segler ist mit Wachtmeister einer strafbaren Handlung schuldig mache, er folle mutungen entrüstet zurüdwies. Als Fräulein B. drohte, sich an der gesamten Befaßung gestrandet und untergegangen.