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Nr. 147. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 27. Juni 1911.

Abgeordnetenbaus.

95. Sigung vom Montag, den 26. Juni, nachmittags 1 Uhr.

Am Ministertisch: Kommissare.

Abg. Hoffmann- Berlin ( Soz.)[ zur Geschäftsordnung]: Ich be­antrage, den Antrag Brandenstein betr. die Abänderung der Ge­schäftsordnung heute von der Tagesordnung abzusetzen und an erster Stelle den Wahlrechtsantrag Aronsohn und Genossen auf die Tagesordnung zu setzen. Durch einen Zufall nur war das Haus in der letzten Sigung verhindert, die Tagesordnung für heute selbst festzusetzen. Aber das Haus hat die Pflicht dem deutschen Wolfe gegenüber, endlich einmal den Anfang zu machen und zu zeigen, daß es ihm mit der Wahlrechts­änderung ernst ist.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)

Der Geschäftsordnungsantrag Hoffmann wird gegen die Stiminen der Sozialdemokraten und der Volkspartei abgelehnt. Die dritte Beratung des Gesezentwurfs über die Reinigung öffentlicher Wege

wird fortgesetzt.

Abg. Liebknecht( Soz.):

Dieses Gesez, das die Lasten für die Wegereinigung in anderer Weise wie bisher verteilt, ist so schlecht geraten, wie es überhaupt nur möglich ist. Wir werden deshalb dagegen stimmen. Die Laft für die Wegereinigungspflicht sollte prinzipiell den Ge­meinden auferlegt werden.

Abg. Lippmann( Vp.): Das Gesetz belastet die Grundbesitzer zu start; ich beantrage daher, es noch einmal an die Kommission zurück auberweisen. Dieser Antrag wird abgelehnt.

Abg. Graf v. Strachwitz begründet einen Antrag, die kleinen Städte mit unter 5000 und die Landgemeinden unter 10 000 Gin­wohnern von dem Gesetz auszunehmen. Unterstaatssekretär Coels van Brueggaen wendet sich gegen diesen Abg. Herold( 3.) begründet einen Antrag auf Einfügung eines Absatzes über geschlossene Ortslage", wodurch die landwirtschaft­lichen Grundstüde entlastet werden sollen.

Antrag.

Abg. Dr. Liebknecht( Soz.)

wendet sich gegen den Antrag Herold, der die Agrarier in un­zulässiger Weise begünstige; für die Volkspartei ist es charakteristisch. daß sie das Gesetz deshalb verwirft, weil es den Hausbesizern 2a sten auferlegt. Das tennzeichnet ihr Verhalten gegenüber den Kleinen Leuten.

Abg. Lippmann( Vp.): Für die Hausbefizer bin ich eingetreten, weil sie in den kleinen und mittleren Gemeinden gerade die kleinen Leute und die finanziell schwächsten sind. Wenn Dr. Liebknechts fozialpolitische Einsicht das nicht weiß, eignet er sich nicht zum Prä­zeptor( Lehrer) des Hauses, der er gern sein möchte.

Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

unterhaltungspflichtigen usw. andererseits neu geregelt werden. Abg. Dr. Liebknecht( Soz.): Unter den Petitionen muß auch Eisenbahnminister v. Breitenbach erklärte die Vorlage in der die der freien Studentenschaft über das Studentenrecht auf Kommission für unannehmbar, denn die Entscheidung darüber, die Tagesordnung kommen, um dem Kultusminister die gebührende ob eine Bahn gebaut werden solle oder nicht, müsse beim Eisenbahn- Antwort zu erteilen auf die leichtfertige Weise, mit der er in Sachen minister bleiben, und diesem Grundsatze haben die Kommissions- Dubrowski dem Hause gegenüber sich verhalten hat.( Große beschlüsse nicht genügend Rechnung getragen. Unruhe. Der Präsident stellt fest, daß der Petitionsbericht noch nicht verteilt, also für die Verhandlung noch nicht spruchreif ist.) Abg. Nöchling ( natl.) schlägt vor, auch noch die Sheinische Lands gemeindeordnung zu beraten.

Nach kurzen Bemerkungen des Abg. Brandenstein( f.) und Schwabach ( natl.) wird auf Antrag des letzteren der Entwurf an die Kommission zurück verwiesen. Es folgt die wiederholte Beratung des vom Herrenhause in ab­geänderter Fassung zurückgelangten Entwurfs eines

Zweckverbandsgesetzes für Groß- Berlin. Die Kommission beantragt unveränderte Annahme in der Fassung des Herrenhauses. Abg. Dr. Kcil( natl.) empfiehlt den Antrag der Kommission. Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

Das Gesetz ist aus diesem Haus in so miserabler Fassung ans Herrenhaus gelangt, daß wir vom Herrenhaus eine Verbesserung erwarteten. Diese Erwartung ist getäuscht worden; das Herrenhaus hat sich erwiesen als eine Einrichtung, nur wert, daß sie zu grunde geht. Das Herrenhaus hat das Gesetz tatsächlich noch miserabler gemacht. Die einzige Bestimmung des Gesetzes, die ein flein wenig mit sozialem Dele getränkt war, war die Aufnahme von Flächen für den Bau von Kleinwohnungen

Abg. Hoffmann( Soz.):

Dann kann der Wahlrechtsantrag gar nicht zur Beratung fommen; dann kommen namentliche Abstimmungen und das Zentrum läuft wieder heraus wie am Freitag.( hört, hört!) Spielen Sie dem deutschen Volke doch nicht solche Komödie vor, das preußische Volk hat das satt.( Lebhafter Beifall links.)

Abg. Röchling zieht seine Anregung zurück. Abg. Fischbeck( Vp.): Wir müssen doch endlich überhaupt wissen, was wir noch zu erledigen haben und was nicht. Wir fizzen da, und mit einem Male macht die Regierung die Bude zu.

Präsident v. Kröcher: Der Minister war an meinem Stuhl und hat mich gefragt, wann ich glaube, daß die Sitzungen des Landtags Große Seiterfeit.) Dann ist der Minister weggegangen, und so zu Ende gehen. Da habe ich ihm gesagt, das wüßte ich nicht. habe ich nicht erfahren können, wann der Landtag geschlossen werden foll.( Große Heiterfeit.) Das hängt davon ab, wie lange geredet wird, hier und im Herrenhaus.

in die Aufgaben des Zweckverbandes. Und diese Bestimmung hat das Herrenhaus gestrichen! Dies kann gar nicht laut genug der leber den Antrag Fischbeck, den Wahlrechtsantrag vor den Ceffentlichkeit verkündet werden zur Brandmarkung dieses Ober- gweckverbandsgesetzen zu verhandeln, wogegen Abg. v. Heydes hauses.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wäre dies Haus sich brand Widerspruch erhoben hat, wird abgestimmt und der Antrag seiner sozialen Pflichten bewußt, so würde diese Streichung allein gegen die Linke abgelehnt. Der Wahlrechtsantrag erhält schon hinreichen, um die Beschlußfassung nicht so leichthin vorzu- also die Stelle zwischen den Zweckverbandsgesetzen und der theini­nehmen. Es ist charakteristisch, daß das Gesetz von der Rechten schen Gemeindeordnung; vorher noch Interpellation wegen der Ueber­gegen den lebhaften Widerspruch aller Berliner Abschwemmung im Odergebiet und der Antrag Engelsmann( natl.), geordneten durchgepeitscht werden soll. Man weist auf die wegen der staatlichen Unterstützungen für die, die durch Hagelwetter Stürze der zur Verfügung stehenden Zeit und die Geschäftslage des im Weinbaugebiet an der Nahe geschädigt find. Haujes hin, um die Verschlechterungen des Gesetzes durch Nächste Sigung Dienstag 11 Uhr. das Herrenhauses in den Stauf zu nehmen. Bei so wich Schluß der Sigung 64 Uhr. tigen Gesetzen darf die Geschäftslage des Hauses als Argument nicht angeführt werden, unter feinen Umständen darf sie dazu führen, daß wir uns den reaktionären Bestrebungen des Herrenhauses beugen. Wir sollten das Herrenhaus ruhig vor die Alternative stellen, das Gesetz scheitern zu lassen. Und würde das Gesetz wirklich scheitern, Groß- Berlin würde feinen Schaden davon haben.( Lebh. Bravo! b. d. Soz.)

Abg. Dr. Würmling( 3.) befürwortet einen Antrag Bitta( 3.), die Bestimmung, wonach die Erwerbung von Flächen für den Bau von Kleinwohnungen in die Aufgaben des Zweckverbandes aufge­nommen wird, wieder herzustellen.

Achter KongreB

der Gewerkschaften Deutschlands .

Dresden , den 26. Juni.

Erster Berhandlungstag. 3ormittagssigung.

Staatssekretär v. Dallwitz wendet sich gegen diesen Antrag; die In Anwesenheit von 388 Delegierten, die 2 276 395 organisierte Streichung der Bestimmung sei ja bedauerlich, aber zurzeit sei eine Arbeiter und Arbeiterinnen vertreten, und in Gegenwart der Dele andere Stellungnahme des Herrenhauses nicht zu erwarten. gierten der gewerkschaftlichen Landeszentralen der Schweiz , Abg. Cassel( p.) bezweifelt, daß der Zweckverband den Desterreichs, Ungarns und Schwedens , sowie des Ge­Immerhin sei die nossen Ebert vom Parteivorstand ist heute im Saale des Bum Lehrer fühle ich mich nicht geeignet, am wenigsten für das ihm gestellten Aufgaben gewachsen fei. Kleinwohnungen in diese Aufgaben zu Tivoli" der 8. Deutsche Gewerkschaftskongreß zusammengetreten, Haus. Ich greife hier Ihre Politik an und überlasse Ihnen die Ver- Einbeziehung von nicht gerechtfertigt, Berlin eine um seine für die deutsche Arbeiterbewegung hochwichtigen Be­antwortung, wenn Sie Ihre Pflicht hier nicht so auf- befürworten, doch sei es faffen, wie wir es für richtig halten. Wenn der Ab- Ausnahmebehandlung zuteil werden zu lassen. Am besten wäre ratungen zu pflegen. geordnete Lippmann die Hausbesiger als die kleinen Leute hinstellt, es, die Wohnungspolizei den Gemeinden zu übertragen. Zur so heißt das doch, die wirklichen Verhältnisse auf den Stopf stellen. Verbandsversammlung müßten die Vertreter direkt gewählt werden; Herr Lippmann hat sich hier als Protektor( Beschützer) der städtisnur dann könnten sie wirklich sich als Vertreter der Gesamtheit fchen Hausagrarier gezeigt. Wir hätten dabei aus seiner fühlen. Der Redner polemisiert dann gegen die Ausführungen eigenen Fraktion Widerspruch erwartet( Sehr richtig! bei den des Charlottenburger Oberbürgermeisters Schuste hrus im Sozialdemokraten), daß er nicht erfolgt ist, ist recht bezeichnend. Herrenhauſe. ( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)

Damit schließt die Diskussion. Der Antrag Herold und mit ihm der§ 1 wird angenommen; der Rest des Gesetzes wird nach unwesentlicher Debatte angenommen und dann in der Gesamtabstimmung das ganze Gesetz.

-

Hierauf bertagt sich das Haus.

Der Präsident schlägt eine lange Tagesordnung vor, die den Wahlrechtsantrag nicht enthält.

Das Borspiel zur Wahlrechtsdebatte.

Um 10 Uhr vormittags eröffnete Reichstagsabgeordneter Genosse Legien namens der Generalfommission den Kongreß. Er führte, nach einer Begrüßung der deutschen und ausländischen Delegierten und nachdem er mitgeteilt hatte, daß die gewerkschaft­lichen Landeszentralen Englands und Dänemarks , die an einer Delegation verhindert sind, dem Kongreß den Ausdruck brüderlichster Solidarität übermittelt haben, aus:

Die letzte Berichtsperiode hat uns einen so enormen Fortschritt gebracht, daß unsere in Hamburg ausgesprochene Hoffnung, die zweite Million zu überschreiten, noch übertroffen worden ist. Der Mitgliederstand ist seit Ende 1910 von 2017 000 auf 2276 000 Abg. Fischbed( Bp.[ zur Geschäftsordnung]): Wir wünschen, daß gestiegen. Auch die Finanzverhältnisse unserer Gewerkschaften haben Es folgt die Beratung des schleunigen Antrages Engel. manus u. Gen( natl.), für die im Weinbaugebiet der Nahe durch endlich unser Wahlrechtsantrag erledigt wird. Wir beantragen, daß sich in gleicher Weise entwickelt. Die Gesamteinnahmen sind in der Berichtszeit von 48½ Millionen auf 64% Millionen, ein schweres Hagelwetter geschädigten Bewohner staatliche Unterer an die dritte Stelle der Tagesordnung gesetzt wird. Abg. v. Heydebrand( f.): Auch uns ist es ein Bedürfnis, der Kassenbestand von 14,8 auf 22,6 Millionen gestiegen. Aber es stützung in Aussicht zu nehmen. Abg. Hoffmann( Soz.): Auch meine Freunde werden für den ben Antrag behandelt zu sehen.( Heiterkeit und Hört! Hört!) Wir Antrag stimmen; wir wünschen nur, daß da, wo wirkliche Not erwarten davon einen guten Eindruck im Lande. Denn es wird sich dann zeigen, daß hier noch Parteien vorhanden sind, die gewillt verursacht ist, die Unterstügungen auch reichlich gegeben werden. Der Antrag wird durch einstimmigen Beschluß des Hauses find, an den bewährten Grundlagen des preußischen Wahlrechts fest zuhalten.( Lebhafter Beifall rechts, sch allen des Gelächter der Budgetkommission überwiesen. links.) Die Ruhe und Ordnung im Lande und auch hier, das mit wenigen Ausnahmen so ausgezeichnete Haus ( Heiterkeit rechts, Unruhe links) zeigen, wie gut es ist.( Lebhafter Beifall rechts, Gelächter links.) Wir verlangen aber, daß vor dem Wahlrechtsantrag erst die Zweckverbandsgesetze erledigt werden.

Es folgt die zweite Beratung des Gesetzentivurse betreffend Abänderung des Gesetzes über Eisenbahnunternehmungen, durch welchen die Rechtsverhältnisse zwischen der Verwaltung der Staatseisenbahnen einerieits und den Besitzern der benachbarten Grundstücke und den beteiligten Kommunalverbänden, Wege­

bis zu

Kleines feuilleton.

wäre Selbsttäuschung, wollten wir uns verhehlen, daß die Organis sation der Unternehmer noch stärker gewachsen ist. Bis vor wenigen Jahren beobachteten die Unternehmer eine Abwehrtaktik, sie sind jetzt zur Angriffstaftit übergegangen. Sie sehen nach Möglichkeit den Ablauf der Tarifverträge für eine große Zahl von Gewerben auf eine gleiche Zeit fest, und wenn die Arbeiter dann nicht bedingungslos auf die Vorschläge der Unternehmer für die Neuregelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse eingehen, dann kommen große Aussperrungen, wodurch man die Finanzkraft unserer Organisationen zu brechen hofft. 1910 ist ein Stampf­jahr gewesen, wie bisher feines. Nach dieser Entwickelung kammern auch in höheren Teilen der Pflanze gebildet und dienen dann zur Aufbewahrung von Wasser, die es der Pflanze ermög­licht, auch Zeiten der Trockenheit zu überwinden. Noch wunder­barer ist eine Art( Pelargonium spinosum), bei der sich die Blütenblätter in Dornen verwandelt haben.

Abg. Hoffmann( Soz.) tritt für den Antrag Fischbeck ein.; sich alljährlich nach landschaftlich schönen Gegenden und nach den Großstädten ergießt. Wer es einigermaßen ermöglichen kann, schnürt im Hochsommer sein Bündel und sieht sich irgendwo die Welt an. Wie so vieles ist auch schon der Fremdenverkehr statistisch erfaßt Die neue Schwebebahn zum Montblanc . Ueber ein werdendes Meisterwerk der modernen Technik, über die große Hängebahn, die worden. Die statistischen Aemter von 25 deutschen Städten hatten von Chamonig bis hinauf zu den Firnen des Montblanc führen wird im Jahre 1910 zum ersten Male den Versuch gemacht, vergleichbare Uneheliche Geburten in 25 europäischen Großstädten. In der und damit allen Touristen die mächtige Gebirgskette bequem er- Bahlen ihres Fremdenverkehrs zusammenzustellen. Diese 25 Städte find nur Großstädte; die Erhebungen erstreckten sich auf Dresdener Hygieneausstellung findet sich eine graphische Darstellung. reichbar macht, teilt Dr. Gradenwizz in der" Nature " einige inter - mehrere Jahre. Danach tamen jährlich auf je 100 Ein- die die Häufigkeit der unehelichen Geburten in der Periode 1899 essante Einzelheiten mit. Die ersten beiden Sektionen dieser groß- wohner 75 bis 100 Fremde in den Städten Dresden , bis 1907 darstellt. Danach kommen auf 100 Geburten überhaupt angelegten Schwebebahn, die in einer Höhe von 1000 Meter über München , Dortmund , Lübeck , Hannover , Mannheim , Nürnberg und durchschnittlich in einem Jahr: Haag 4,2, Rotterdam 4,5, Amster dem Meeresspiegel in Chamonix ihren Ausgangspunkt hat, führen Straßburg 50 bis 75 Fremde, in Düsseldorf , Bremen , Halle, Berlin , dam 4,9, Düsseldorf 7,2, Edinburg 7,6, Mailand 8,4, Köln 11,8, über La Para und über den Gletscher bon Bossons Hamburg und Breslau , weniger als 50 Fremde in Leipzig , Elber Madrid 13,5, Antwerpen 13,8, Kristiania 14,0, Berlin 15,9, 2500 Meter Höhe empor. Die Drahtlänge der Brüssel 16,6, Marseille 17,0, Rom 17,7, Leipzig 18,9, Lyon 22,5, ersten Sektion beträgt 1870 Meter, auf welcher Strede 750 Meter feld, Bojen, Magdeburg , Varmen, Aachen und Charlottenburg .. Die Hauptreisezeit bilden die Monate Juni, Juli und August. Petersburg 22,8, Kopenhagen 21,3, Moskau 25,0, München 26,3, Steigung gewonnen werden; die zweite Seftion bringt bei 1190 Die Zahl der Fremden beträgt in den einzelnen Städten 4-24 Proz Paris 26,5, Budapest 27,4, Stockholm 31,4, Wien 31,7, Prag 43,8. Meter Horizontaler Länge die gleiche Steigung, so daß auf benan stehen Grenzstädte wie Straßburg und Hamburg . Insgesamt Die Zahlen bedürfen keiner Erläuterung; fie sprechen selbst gegen 100 Meter Steigungen von durchschnittlich 50-63 Meter überwunden sind in den 25 Städten im Jahre 1910 rund 6 Millionen Fremde Borurteile, moralische Entrüstung und leibliches Elend! werden. Der Bahnkörper", also die mächtigen Drahtseile, an denen beherbergt worden. In Mainz , Wiesbaden und Freiburg überſtieg die Waggons durch die Lüfte schweben, ist nach Kräften dem Gelände die Zahl der Fremden die der Einwohner. Humor und Satire. angepast; in Abständen von 40-90 Meter ragen die kunstvoll Stoffwechsel. konstruierten Eisenpfeiler empor, auf denen die Seile ruhen... Ein afrikanischer Hausgenosse. Eine der Eigenheiten von Nur an zwei Stellen sind die Tragepfeiler 200 Meter von Berlin , die selbst dort einen heiteren Ton in das Stadtbild bringt, einander entfernt, so daß man von einem Schwebetrajekt wo das Einerlei der Mietskasernen sonst wirklich an eine Stein­sprechen kann. Die dritte und vierte Sektion der Bahn führen wüste erinnern würde, ist der Reichtum an Balfons und ihres bis zum Col du Midi in eine Höhe von 3500 Meter empor, auch von einfachen Leuten sorgsam gepflegten Schmuds. Unter und die fünfte letzte Sektion hat als Endpunkt den Gipfel der die Pflanzen, die in der Farbenreihe sich dem die Straßen­Aiguille du Midi, womit die Bahn in einer Höhe von nicht weniger front hinaufblickenden Auge am häufigsten und auffälligsten als 3813 Meter über dem Meeresipiegel anlangt. Bei diesen letzten bemerkbar zu machen pflegen, gehören der Kranichschnabel oder Sektionen hat man infolge der steilen Gebirgsformationen zu noch Pelargonium. Er gehört zu der Familie, die nach ihrer Haupt­größeren Sabelspannungen seine Zuflucht nehmen müssen. Die gattung Geranium mit dem verwandten Namen der Storchschnabel­Waggons dieser einzig dastehenden Schwebebahn, die 20-24 Per- gewächse bezeichnet werden. Wenige von den Leuten, die sich im fonen fassen, laufen auf drei verschiedenen Kabeln, einem großen, von Sommer täglich an den dankbar und farbenfroh blühenden 30 Millimeter Durchmesser, auf dem die Näder des Gestells ruben, Belargonien erfreuen, wissen, daß sie einen afrikanischen Besuch an dem der Wagen hängt, darunter ist der eigentliche Zugkabel, mit dieser Pflanze bei sich zu Gast geladen haben. Nach einer von der die Fortbewegung übernimmt; ein drittes Drahtseil erfüllt den Dr. Knuth in den Botanischen Jahrbüchern" veröffentlichten Zweck einer Bremsvorrichtung, mit deren Hilfe die elektrische Kraft Uebersicht kennt man jetzt fast 250 Arten dieser Gattung. automatisch ausgeschaltet werden kann. Unmittelbar unter dem die beinahe sämtlich in Afrika zu Hause sind. Ihre eigentliche Gipfel der Aiguille du Midi, in 3800 Meter Höhe, wird zwischen Heimat scheint das südwestliche Gebiet des schwarzen Erdteils zu den Bergfelsen ein prachtvolles modernes Hotel errichtet. Hier soll sein, von wo aus sie sich nach anderen Gegenden verbreitet haben. auch ein fleiner Aufzug gebaut werden, der zu dem Gletscherfelde Einige Arten finden sich auch im westlichen Asien und in des weißen Tales" führt, das bisher im Winter überhaupt un- Australien . Unendlich aber ist die Fülle von Pelargonien, die durch zugänglich und im Sommer nur durch einen langen, schwierigen den Gartenbau gezogen und auf unseren Blumenmarkt gebracht Aufstieg zu erreichen war. Sehr bequem macht's die Technit werden. Dabei hat sich die Natur der Pflanzengattung mannig= denen, die es dazu haben. faltig verändert. Nur wenige Arten sind jährige Gewächse. Bei ben Dauerarten hat sich eine merkwürdige Eigenschaft entwickelt, Die Welt , in der man reift. Das Neisen kommt immer mehr indem sie an knolligen Verdickungen des Stiels unter dem Erd­In Uebung. Immer größer wird der Strom der Fremden", der l boden Stärke aufspeichern. Zuweilen werden diese Vorrats­

Geheim über Tolstois gesammelte Werke, Daß nicht der Rebell seinen Blutdurst draus stärke, Beschloß jüngst in Moskau das höchste Gericht: Drei Bände gelangen zur Ausgabe nicht!

Vor ihrer Lektüre den Plebs zu bewahren, Ersann die Zensur ein besondres Verfahren: Die Bücher, aus denen der Höllenpfuhl dampft, Sie werden nicht etwa bloß einfach gerstampft­

Nein, die der Poet schrieb, der Menschheit zu dienen, Bertleinert der Zenior durch Schneidemaschinen; Er schmeißt sie in Kessel, mengt Wasser dazu: Gekochtes Papier wird, was Buch war, im Nu. Was Geist war, das wird eine nüchterne Suppe, Db schmackhaft, ob nicht, ist ja Väterchen schnuppe! Was schiert Religion den und Philosophie? Hauptsache das Volk bleibt so dumm wie das Vieh. Zu neuem Papier wird die Masse gefnetet Und drüber vom Popen der Segen gebetet; Dann wandert's gereinigt zur Staatsdruckerei, Dort druckt drauf ihr Leibblatt die Stadtpolizei... O Tolstoi, wie hast du dich stofflich gewandelt! Wie haben Barbaren dich greulich verschandelt! Vom Heiland zum Henter: ein winziger Schritt, Wirkt roh und brutal Polizeiwillkür mit!

Michel.