Einzelbild herunterladen
 

32

Br. 147. 28. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Soziales.

Kinderarbeit.

Dienstag, 27. Juni 191t.

Der deutsche Rundflug.

Der Angeklagte, dem als Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Kurt Nosenfeld zur Seite stand, erklärte, von der Zurüdversehung an die Die am deutschen Rundfluge für die Strede Hannovers Mädchenschule habe er gesprochen, nicht aber davon, daß Schrader Münster gemeldeten Teilnehmer sind gestern früh in Hannover aicht zu brauchen gewesen sei. Auch von Schustern und Schneidern, aufgestiegen. Als erster verließ Lindpaintner um 4 Uhr Erozdem wir im Deutschen Reiche seit nunmehr acht Jahren die Lehrer waren, habe er gesprochen, aber nicht in beleidigender 32 Minuten den Platz. Etwas später folgte Bollmöller, dann das Kinderschutzgesetz haben, das die Arbeit von Kindern unter Absicht. Im Hinblick auf mehrere in den Friedrichsfelder Schulen Schauenburg, König, Lange und Thelen. Der Flieger 14 Jahren in Gewerbebetrieben fast vollständig untersagt, hat die vorgekommene Züchtigungsfälle, die in der Versammlung erwähnt Range mußte jedoch nach einer Runde wieder landen, da sein Tezte Berufszählung( von 1907) nicht weniger als rund 297 000 worden waren, habe er gesagt, daß man in höheren Schulen so etwas Motor aussetzte. Auf der 184 Kilometer langen Strede sind zwei Kinder unter 14 Jahren aufgewiesen, die erwerbsfähig im Haupt nicht kenne. Zur Beleuchtung dieses Unterschiedes habe er etwa 3wangslandungen in Minden und Bielefeld bor beruf" sind. Und was noch auffälliger: ihre Zahl ist zwischen 1895 und 1907 ganz gewaltig gewachsen! Damals waren es hinzugefügt:" Früher, wo die Volksschullehrer Schuster und Schneider gesehen. In Minden ist als erster Vollmöller eingetroffen, der auf nur 181 500. Das ist eine Zunahme um rund 64 Proz., während waren, konnte man an sie keine pädagogischen Ansprüche stellen, da seinem Fluge Lindpaintner überholte. Dieser folgte ihm 4 Minuten die Gesamtzahl der Erwerbstätigen im Hauptberuf( aller Alters- griffen sie eben zum Bakel; heute aber, wo sie mit akademisch ge- später. Als dritter ist Schauenburg in Minden eingetroffen. stufen) nur um 29 Proz. gewachsen ist. Die Sache erklärt sich( wie bildeten Lehrern auf eine Stufe gestellt werden wollen, muß man Die Flieger hatten auf ihrer Fahrt unter dem starken Winde sehr wir einem soeben erschienenen Buche des Direktors Neuhaus vom mehr verlangen." Vorsitzender: Wie kamen Sie gerade auf den Ver- zu leiden, sodaß Lindpaintner und Schauenburg erst am Abend Königsberger Statistischen Amt entnehmen) folgendermaßen: Von gleich mit Schustern und Schneidern? Angefl.: Nun, früher war's weiter fliegen wollen. Dagegen hat Bollmöller um 6%, Uhr den 297 000 Kindern, die 1907 noch ausgebeutet wurden, waren fast doch so! Vors.: Also Sie wollen sagen, daß früher die Lehrer neben seine Fahrt fortgesetzt und ist nach etwa einstündiger Fahrt glatt alle, nämlich über 284 600 in der Landwirtschaft be- bei ein Handwerk trieben? Verteidiger: Nein, umgekehrt! Hand- auf dem Flugplage in Bielefeld gelandet. schäftigt, und bekanntlich haben die Agrarier es durchgesetzt, werker waren nebenbei Lehrer. Zu der Lehauptung, daß Lehrer daß ihnen das sogenannte Stinderschutzgesetz die Ausbeutungs­freiheit nicht einschränkt. Daran ändert auch nichts die Tat- Schrader bestraft worden sei, wurde vor Gericht eine Mitteilung fache, daß etwa 66 500 von jenen Kindern schämig als Lehr- aus Gerichtsaften gemacht. Schrader ist am 15. Februar 1903 linge" bezeichnet werden. Der geringe Rest mag vielleicht vom Landgericht Berlin II der daher stammen, daß Kinder, die die Schule beendet haben, aber noch nicht ganz vierzehn Jahre alt sind, schon in Handel oder Industrie beschäftigt werden. Dieses Resultat zeigt, wie verhängnisvoll es war, die Landwirtschaft, von den Schutzbestimmungen des Gesetzes auszunehmen, und wie die Agrarier sich das zunuze machen. Bur obigen Gesamtzahl kommen außerdem noch 29 300 Kinder, die als Dienende im Haushalt" arbeiten müssen.

Im übrigen versteht es sich von selbst, daß auch Kinder über bierzehn Jahren noch Kinder sind, die auf die Schulbant, aber nicht in den Broterwerb gehören. Und da ist es nun höchst bezeichnend, daß schon in der Altersstufe von 14-16 Jahren die Zahl derer, die sich ihr Brot durch schwere Arbeit verdienen müssen, weit größer ist als der Neft . Es wurden nämlich in dieser Altersstufe gezählt: Erwerbstätige im Hauptberuf. 1469 000 Dienende im Haushalt

Dagegen Angehörige

Busammen

Schüler, Pensionäre usw., die nicht bei den Eltern wohnen.

Zusammen

1 629 800

160 800

742 200 70 000

812 200

-

Körperverlegung im Amt

für schuldig befunden und zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt worden. auch Versetzung an die Mädchenschule ist erfolgt, doch hob der Vor­sisende hervor, nicht Unbrauchbarkeit sei der Grund gewesen, biel­mehr werde der Schulinspektor bekunden, daß Schrader ein tüchtiger Lehrer sei. Der Angeklagte erwiderte, einen Grund habe er damals weder genannt, noch gekannt. Gemutmaßt habe man, daß Schrader versetzt worden sei wegen einer von Pinseler eingereichten Be­schwerde, die ihm vorwarf, Schimpfwörter gegen Schulkinder ge­braucht zu haben. Schulrat Bandtte habe auf die Beschwerde ge­antwortet, daß das Erforderliche eingeleitet werden solle.

Der Nebenkläger Lehrer Schrader gab an, er sei seit Oktober 1894 in Friedrichsfelde Lehrer, habe lange in der Mädchenschule unterrichtet, sei dann versetzt worden zu Ostern 1901 auf persön lichen Wunsch an die Knabenschule und später aus sachlichem Grund wieder zurück an die Mädchenschule. Wegen der Schuster und Schneider" hält Nebenkläger dem Angeklagten vor: Jch wundere mich eigentlich, daß Sie das sagen. Sie waren ja auch nicht immer Rassenbeamter! Verteidiger: Das richtete sich doch nicht gegen die

Auch hier ist die Zahl der arbeitenden Kinder seit 1895 nicht Schuster und Schneider. Er wollte nur auf die historische Entwide­unbeträchtlich gewachsen. Damals gab es:

Erwerbstätige im Hauptberuf. 1 131 700 Dienende im Haushalt.

1285 000

153 300

Zusammen

Angehörige

Pensionäre, Schüler usw.

773 300 55 500

.

Zusammen

828 800

lung hinweisen, auf die Tatsache, daß früher Schuster und Schneider als Lehrer beschäftigt wurden, ohne hierzu eine Ausbildung ge­nossen zu haben.

Dr. Wittenstein, der mit einem Bassagier gestern morgen in Lüneburg gestartet ist, ist von einem bedauerlichen Unfall be­troffen worden. Der Flieger war in der Nähe von Hannover niedergegangen, um einen Apparatdefekt auszubessern. Bei dem Wiederaufstieg stürzte der Doppelbeder plöglich in die 25 Meter breite Ulmenau und versant mit dem Unter­gestell im Waffer. Wittenstein und sein Fluggast erreichten unver sehrt das Ufer. Das Flugzeug muß im Wasser abmontiert werden.

Die 14 an dem europäischen Rundflug beteiligten Flieger traten Sonntag früh auf dem Flugplak Soesterberg bei Utrecht zusammen und beschlossen einen Protest gegen die Flugkommission des Aeroklub von Frankreich , welche trotz des ungünstigen meteorologischen Berichtes den Start nach Brüssel für Sonntag angesezt hatte. Die Flieger erklärten, fie wollten ihr Leben nicht unnüz aufs Spiel fegen und verlangten vom Aeroflub die Aufhebung des Beschlusses der Flug­tommission und die Ansetzung eines neuen Startes.

Gestern morgen find zwei Flieger nach Brüssel ge startet, die übrigen warten noch auf bessere Wetterverhältnisse.

Das Sportluftschiff P. 5 abgebrannt.

Das Luftschiff P. 5, das am Sonntagnachmittag zu Baffagter fahrten in Hannoversch Münden eingetroffen war, fing gestern nachmittag 1 Uhr 20 Minuten bei Reparaturarbeiten an dem Ventil des Motors Feuer und verbrannte vollständig. Zu dem Unglück werden noch folgende Einzelheiten gemeldet; Strafantrag und Anklage stüßen sich auf ein Stenogramm der Gegen 134 Uhr herrschte in Hannoversch- Münden starter Sturm, Rede Pinselers, das von einer Buchhalterin Fräulein Freudenberg, so daß der Führer des Luftschiffes, Oberleutnant Forsbed, sidy der Tochter des Friedrichsfelder Lehrers Freudenberg, zusammen veranlaßt sah, die Reißleine zu ziehen, um den Ballon zu entleeren. mit einer Buchhalterin Fräulein Schubert aufgenommen worden ist. Der Motor stand still. Als das Schiff zum erheblichen Teil entlecrt Sier zeigt fich ganz deutlich, daß wir uns in einer Ent- Lehrer Freudenberg, Schraders Kollege, hatte die beiden zu diesem war, entstand plöglich in der Hülle eine Explosion, die widelung zum Schlimmeren befinden: die Bahl der Zwed in die Versammlung geschickt. Vor Gericht war als Zeugin die Ballonhülle vernichtete. Hierbei erlitten sieben Personen Stinder unter 16 Jahren, die noch von ihren Eltern usw. ernährt nur Fräulein Freudenberg erschienen, leider ohne das Stenogramm. Brandwunden, darunter zwei am Arm und im Geficht werden, nimmt ab; die Zahl derer, die selbst ihr Brot erwerben In der Beweiserhebung ergab sich, daß auf dieses Beweismittel, aiemlich erhebliche Verlegungen, während die der müssen, wächst. Das Alter von 16--18 Jahren, das ja eigentlich ebenfalls noch sowie auf die fehlende Zeugin Schubert nicht verzichtet werden anderen fünf Personen unbedeutend sind. Die Gondel und der gänzlich der Ausbildung und Vorbereitung für den Lebenskampf ges fonnte. Zeugin Freudenberg vermochte nicht aus dem Gedächtnis Motor find nur ganz unerheblich beschädigt und werden nach Bitter widmet fein müßte, wird in fapitalistischen Zeiten ja leider schon zu sagen, ob Pinseler für Schraders Versegung überhaupt einen feld verladen, wo eine Reservehülle in Bereitschaft liegt. Det ganz und gar als ein erwachsenes Alter angesehen( ausgenommen Grund genannt hatte. Auf Antrag des Amtsanwalts beschloß das Schaden ist durch Versicherung gedeckt. nur in unserem liberalen" Vereinsgefeß). Demgemäß ist hier die Gericht Vertagung. Bahl derer, die noch nicht ihr Brot selbst verdienen müssen, ganz tein. Es wurden in diesem Alter gezählt:

Erwerbstätige im Hauptberuf. 1730 000 Dienende im Haushalt..

.

Zusammen

Dagegen Angehörige Schüler, Pensionäre usw.

1930 600

200 600

.

.

392 500 65 700

458 200

Zusammen

Bum Vergleich fetzen wir auch hier die Zahlen von 1895 da Bum Vergleich sehen wir auch hier die Zahlen von 1895 da­neben. Damals gab es im Alter von 16-18 Jahren:

·

Erwerbstätige im Hauptberuf 1 397 000 Dienende im Haushalt..

Angehörige

199 900

.

Buſammen

1 596 900

458 300 49 300

507 600

Schüler, Pensionäre usw.

Busammen

Die Entwidelung ist demnach dieselbe nachteilige, wie in der Altersstufe von 14-16 Jahren. Es braucht nicht besonders betont zu werden, welche gesundheitlichen und füttlichen Gefahren für den Heranwachsenden Arbeiter aus der frühzeitigen Ausbeutung der Arbeitskraft entstehen. Den jungen Menschenfindern wird nicht nur die sonnige Jugend gestohlen, nein, man raubt ihnen auch ein Teil ihrer Lebenskraft, um blinkendes Gold daraus zu prägen!

Gerichts- Zeitung.

Schuster und Schneider

-

und Lehrer.

Vor dem Amtsgericht Lichtenberg wurde gestern gegen den Krankenkassenbeamten Pinseler, der in Friedrichsfelde Gemeinde bertreter ist, wegen Lehrerbeleidigung verhandelt. Beleidigt fühlt fich der Lehrer Schrader, der in Friedrichsfelde an der Mädchenschule amtiert. In einer Volksversammlung für Friedrichsfelde , die vom fozialdemokratischen Wahlverein am 6. Dezember 1910 abgehalten wurde, soll nach einem Vortrag des Genossen Dr. Alfred Bern­stein über die Volksschule in der sich anschließenden Diskussion der Genosse Binseler den Herrn Schrader durch seine Ausführungen getränkt haben.

Die Anklage, die auf Schraders Antrag von der Staatsanwalt­fchaft erhoben worden ist, legt dem Angeklagten Pinseler berleumderische Beleidigung

Recht gefährliche Schiebungen

-

Drei Personen verbrannt.

Ein schweres Brandunglück hat sich in der letzten Nacht hat der Schlächtermeister Franz Grünmeyer borgenommen, die auf der dem New Yorker Hafen vorgelagerten Infel Nan ihn nunmehr in das Buchthaus gebracht hatten. Unter der Anlage wurde durch ein weggeworfenes brennendes Streichholz ud et zugetragen. In dem Bootshause eines Ruderklubs; des betrügerischen Bantrotts, des Meineids in drei Fällen und der Verleitung zum Meineide in drei weiteren Feuer hervorgerufen, das sich auf dem frisch ge Fällen hatte sich G. in Gemeinschaft mit seiner der Bei teerten Fußboden schnell fortpflanzte. Zwei junge Mädchen, hilfe angeklagten Ehefrau Auguste G. vor dem Schwurgericht ein Fräulein Haven und ein Fräulein Wilson, Töchter des Landgerichts III zu verantworten. Der Angeflagte batte von New Yorker Millionären, liefen während des jahrelang in der Markthalle einen Stand, welcher anfangs einen Brandes in ein Zimmer, das keinen Ausgang hatte, und ganz guten Verdienst abwarf, jedoch schließlich zurüdging, da sich G. verbrannten dort. Auch ein junger Mann, Mr. Barnes mehr um die Rennbahn wie um sein Geschäft fümmerte. Graus Albany, ist in den Flammen umgekommen. machte dann in der Nollendorfstraße ein Geschäft auf, welches Awei Angestellte des Hauses erlitten schwere Brand nach einigen Tagen geschlossen wurde, um dann wiederum auf den Namen der Ehefrau bon neuem eröffnet munden. Die übrigen im Hause anwesenden Personen zu werden. Aehnliche Transaktionen wurden auch mit zwei fonnten sich vor dem Feuer in Sicherheit bringen, indem sie Filialen vorgenommen. Trotzdem bestellte G. auf seinen Namen ins Wasser sprangen. Waren und andere Sachen, die er dann nicht bezahlen konnte. Eine der Filialen wurde einem Schlächtermeister Löhnert Kleine Notizen. übertragen, dem er dann auch, wie die Anklage bes Wieder eine geborstene Ordnungsfäule. Wegen Amtsverbrechen. hauptet, zum Schein feine sämtlichen Möbel verkaufte. Als dann wurde der frühere Gemeindevorsteher des Ostseebades Stolp die große Pleite" fan, wurde er von seinen Gläubigern in zahl- münde, Friz Gohlke, vom Schwurgericht in Stolp zu zwei loſe Prozesse verwickelt, in denen dann feine Ehefrau, fein hochgradig Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. schwindsüchtiges Dienstmädchen, welches inzwischen verstorben ist, Gohlte hatte als Gemeindevorsteher 4000 m., die der Gemeinde und andere Leute als Zeugen auftraten. Grünmeyer selbst beschwor gehörten, unterschlagen und zu diesem Zwecke die Bücher dreimal, daß ihm das Inventar sowie andere von den Gläubigern gefälscht. Außerdem hatte er als Testamentsvollstreder ihm gepfändete Gegenstände nicht gehörten. Ferner soll er versucht haben, anvertrautes Geld angegriffen.

-GO

drei Personen zu falschen Aussagen zu verleiten; so u. a. Automobilunfall. Bei St. Bith in der Eifel stürzte das sein Dienstmädchen, an welches er kurz vor dem Zusammenbruch Automobil des Fabrikanten Josef Bonsch um. Bonsch wurde der eine Hypothet von 10 000 m. verschoben" hatte. Nach einer Brustkorb eingedrückt, sodaß er nach furzer Zeit berst arb. Seine verstarb. längeren Verhandlung bejahten die Geschworenen die Schuldfragen Frau erlitt lebensgefährliche Berlegungen. Det nur bezüglich des Ehemannes Grünmeyer, der zu zwei Chauffeur und zwei Kinder blieben unverletzt. Fahren Zuchthaus verurteilt wurde. Die Ehefrau wurde freigesprochen.

Aus aller Welt. Ballonlandung in der Nordfee.

Zwei Personen ertruuken.

Schweres Eisenbahnunglüd in England. In der Nacht zuma Sonntag fuhr auf der Station Henley ein Expreßzug auf einen Prellblock. Die Lokomotive wurde vollständig umgedreht und die beiden ersten Wagen, die glücklicherweise unbesetzt waren zerstört. Der Lokomotivführer, der Heizer und neun Passagiere erlitten schwere Verlegungen.

"

a

-

Best und Cholera. Wie ein Telegramm aus Astrachan meldet, sind im Narynteile der Kirgiefensteppe drei Todesfälle an Best festgestellt worden. An Bord des Dampfers des Nord einungen gestorben. Im Safen von Triest ist auf dem deutschen Lloyd Göben ist 24 Stunden nach der Abfahrt von Neapel ein Engländer unter choleraberdächtigen Gra Auswandererdampfer Ozeania" eine Frau, die aus New Yor zurückfehrte, an Cholera gestorben.

Witterungsübersicht vom 26. Juni 1911.

gemeldet wird, in ziemlicher Höhe über dem Wattenmeer ein Am Sonntag morgen 54 Uhr wurde, wie aus Juist Ballon gesichtet, dessen Gondel mit zwei Personen besezt war. Man sah, wie er in die Nordsee fiel zur Last. Pinseler soll gesagt haben, in Friedrichsfelde sei ein und durch den herrschenden Sturm mit großer Ge­Lehrer von der Mädchenschule an die Knabenschule versezt und schwindigkeit feewärts getrieben wurde. Raufmännische Kranken- und Sterbefaffe von 1885.( e.§. 71.) dann, weil er nicht zu gebrauchen gewesen sei, an die Mädchenschule Später trieb die Gondel und ein Teil der Ballonhülle auf heute abend 9 Uhr im Reſtaurant Jüdenftr. 18/19: Sigung. Lese- und Diskutierklub Wilhelm Liebknecht ". Heute, Diens zurüdverscht worden. Dieser Lehrer habe wegen einer Körperver- der Wasseroberfläche. Das ausgesandte Rettungsboot tag, abends 9 Uhr, bei Karl Eichhorn, Danziger Str. 93: Borträge lehung, die er gegen einen Knaben begangen habe, 20 Mart Gelb fonnte feine Hilfe bringen, weil sich die Gondel Gäste willkommen. firafe zahlen müssen. Den Namen des Lehrers hatte Binjeler nicht mit rasender Geschwindigkeit fortbewegte genannt, aber Herr Schrader, dem diese Angaben so berichtet wurden, und das Boot selbst mit dem schweren Sturm zu kämpfen meinte, sie nur auf sich beziehen zu können. Die Anflage behauptet hatte. Es brachte nur die Hülle von einigen Sandsäcken, die weiter, Pinseler habe auch einer einfachen Beleidigung Schraders mit N. G. B. 70 gezeichnet waren. Die Marinestation ließ fich dadurch schuldig gemacht, daß er im Zusammenhang mit der durch ein in Norderney liegendes Torpedoboot die Unfallstelle Atritit der Amtstätigkeit Schraders gesagt habe, früher seien die absuchen, doch blieb diese Arbeit bis Montag früh ohne Er­Lehrer Schuster und Schneider gewesen, heute aber seien sie gebildet folg, und es muß angenommen werden, daß die beiden Luft­sein wollende Leute. Diese Hineinziehung der Schuster und Schnei- schiffer den Tod in den Wellen gefunden haben. ber empfand Herr Schrader, wie er in der Gerichtsverhandlung zu Der verunglückte Ballon stammt aus Paris , wo er am erkennen gab, als überaus kränkend für einen Lehrer. Sonnabend zusammen mit acht anderen Ballons aufgestiegen Zu der Verhandlung war eine große Zahl Zeugen aufgeboten sein soll. Drei weitere Pariser Ballons sind Sonntag morgen worden, unter ihnen der Kreisschulinspektor Schulrat Bandite und zwischen 5 und 6 Uhr an verschiedenen Stellen Ostfrieslands einige Schulkinder. Als Zeuge trat auch Lehrer Schrader selber auf, glatt niedergegangen. Jeder hatte zwei Insaffen in der der überdies als Nebenkläger zugelassen war, Gondel.

Stallonen

Bacomelet

Stand mm

inde

richtung

Windstücke

Better

Swinembe 759 Damburg 759 WSW 4 bebedt Berlin 760 S Frank.a M. 762 S Münden 765 SW Bien 742

Kemp. n. T.

5.6.= 4R.

Stationen

Barometer

stand mm

inb

citung

1765 N 753 WNW

Windstarte

Better

Xemp. n. C.

19191

2 bedeďt

12

5'mollig

6 bedeckt

12

3 moltig 19 Haparanda 761 S 15 Petersburg 3 halb bb. 17 Scilly 3 balb bb. 15 berbeen 4 Regen 12 Baris 763 SS232 bebeat 3 wollig 19 Wetterprognofe für Dienstag, den 27. Juni 1911. Etwas fühler, zeitweise heiter, jedoch unbeständig mit einzelnen Regen schauern und ziemlich frischen südwestlichen Winden