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Gewerkschaftliches.

Ein gelbes Jefuitenstück.

Daß die Streillage fit nngünstig ist, erkennt man aud Saraus, daß die Unternehmer den Verband der Baugeschäfte von Berlin zu Hilfe gerufen haben. Dieser Verband hat an seine Mit­glieder das folgende Rundschreiben gerichtet: Berlin , den 23. Juni 1911.

Heuer

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Schröter.

Die Schuhmacher in BaB Reichenhall befinden faj in efttes Lohnbewegung. Sie ersuchen, den Zuzug nach dort fernzuhalten. Der Konflikt im Verbande deutscher Eisenbahns handwerker und Arbeiter

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auch 25 Mitglieder des Zentralvorstandes und Aufsichtsrates, die durch das Severinsche Flugblatt ebenfalls beschuldigt wurden, für den Ausschluß Severins mitstimmten. Diese königs- und direktions­treuen Männer haben sich also nicht gescheut, als Richter in eigener Sache aufzutreten.

Ausland.

Ms wir während des Bäckerstreits mitgeteilt hatten, Geehrter Herr Kollege! daß ein unzweifelhaft gelber Schweinigel Waren des Bäcker­Seit dem 7. Juni befinden sich die Parkettbodenleger im beschäftigte den kürzlich in Halle abgehaltenen Delegiertentag des meisters Papst verunreinigt hat, da versuchte die Leitung des Streit. Die Arbeitnehmer verlangen die Wiedereinführung eines genannten Verbandes. Die Verhandlungen des Delegiertentages gelben Bundes der Bäckergesellen unter geradezu frevel- früheren Tarifes und haben, ohne in Unterhandlungen über die Angelegenheit Severin- Heißner zu befinden hatte. Ueber waren geheim. Noch geheimer verhandelte eine Kommission, welche haftem Mißbrauch des preßgeseßlichen Berichtigungsrechts mit den Arbeitgebern zu treten, die Arbeit einge diese Angelegenheit hatten wir in Nr. 141 des Vorwärts" aus in der Deffentlichkeit den Schein zu erwecken, als ob der stellt. Der neugegründete Berufsverein der Berliner Parkett­von uns gekennzeichnete Schweinigel in gar keiner Beziehung geschäfte hat sich mit der Bitte an uns gewendet, ihn in diesem führlich berichtet. Bekanntlich ist der genannte Verband eine von zu den Gelben stände. Wir wußten von Anfang an, daß die Stampfe zu unterstützen. Wir kommen diesem Wunsche im Inter - der Eisenbahndirektion gehätschelte Harmonieorganisation. Gegen Zugehörigkeit des Burschen zu den Gelben eine Taatsache ist esse der Solidarität, welche wir den bedrängten Arbeitgebern der den Vorsitzenden Severin wurde eine Heze ins Werk gesetzt, weil er Parkettbranche gewähren wollen, nach und bitten unsere Mit- in einer großen Eisenbahnerversammlung im Februar auch unseren und daß die Ableugnungsversuche der gelben Bundesleitung glieder, die im Streif befindlichen Geschäfte nicht zur Fertig- Genossen Ströbel in dessen Eigenschaft als Landtagsabgeordneten nichts als ein heuchlerisches Scheinmanöver find. Jetzt sind stellung ihrer Arbeiten zu drängen und ihnen jede durch die zum Wort hat kommen lassen. Severin wurde seines Postens ent­wir in der Lage, dafür den Beweis zu erbringen. Zunächst Situation gebotene Rücksicht angedeihen zu lassen. hoben. Er hat dann ein in Mitgliederkreisen verbreitetes Flug­nahmen wir noch an, eine Nachlässigkeit in der Führung der Mit follegialem Gruß blatt verfaßt, worin er die Mißwirtschaft des mit der Direktion an Mitgliederliste sei der glückliche" Zufall, hinter den sich die einem Strange ziehenden Verbandssyndikus Heißner aufdeckte. Was Der Vorstand Fiedler. gelbe Bundesleitung berkriechen und deshalb behaupten Severin dem Syndikus vorwarf, muß doch wohl begründet sein, denn die Kommission des Delegiertentages hat sich für die Ent­konnte, der schmutzige Bursche sei nicht ihr Mitglied. Heute Die Behauptung in diesem Schreiben, daß die Arbeit eingestellt lassung Heißners ausgesprochen. Andererseits mußte aber auch wissen wir, daß Mischnöwski, der Präsident des gelben wurde, ohne in Unterhandlungen mit den Arbeitgebern zu treten, Severin als Opfer der gegen ihn entfalteten Hehe auf der Strecke Bundes, der uns die Berichtigung mit dreister Stirn zu- wurde von dem Obmann Kleh als unwahr zurückgewiesen. Kleb bleiben. Jetzt wurde ihm aus der Abfassung des Flugblattes ein schickte, sowie der Vorstand des gelben Bädervereins Nord- erinnerte an das Schreiben, das der Verband am 30. Mai den Strick gedreht und sein Ausschluß beschlossen. Das Plenum des west" den Schweinigel ganz genau kennen und daß unternehmern zugehen ließ. Gewarnt wurde noch vor den An- Delegiertentages bestätigte die Entlassung Heißners einstimmig. zeigen nach Bodenlegern und vor der Arbeitsvermittelung von Der Ausschluß Severins wurde gegen 68 Stimmen angenommen. ihnen seine at sowie feine Mitgliedschaft Wagner, Tomasiusstraße, wo Arbeitswillige angeworben werden. Die Mehrheit für diesen Beschluß fam nur dadurch zustande, daß im Nordwestberein ebenso bekannt ist. Nachdem wir die an den Waren des Bäckermeisters Papst berübte Schweinerei als das Bubenstück eines Gelben ge­fennzeichnete hatten, beschäftigte sich eine Versamm­lung des gelben Bädervereins Nordwest", die im Lokal von Pallavizini, Havelbergerstr. 32, stattfand, mit der Angelegenheit. Dieser Versammlung wohnte auch Wischnöwski bei. Dem Schweinigel, der durch seine Handlungsweise immerhin einige Verlegen­heit unter den Gelben hervorgerufen hatte, wurde gehörig der Kopf gewaschen. Bestritten wurde seine Tat bon feiner Seite, auch von ihm selbst nicht. Wir wissen nicht, ob man den Burschen in jener Versamm- Die Allgemeinen Elektrizitätswerke haben in Hennigsdorf lung aus dem Bunde ausgeschlossen hat. Sollte es geschehen a. b. Havel größere Terrains angekauft, um daselbst ihre Fabriken sein, dann hat man auch das nur getan, um nach außen den und ist zum Teil der Betrieb schon eröffnet. Es handelt sich haupt­zu errichten. Eine Porzellanfabrit ist bereits fertiggestellt Schein zu wahren. Den persönlichen Beziehungen des sächlich um die Herstellung von Isolatoren. Die Betriebsleitung Schweinigels zu gelben Bundesgrößen hat seine Tat jeden- sucht nun ihre Produkte möglichst billig herzustellen und beschäftigt falls feinen Abbruch getan, denn er wohnt seit längerer Zeit baher ungelernte Arbeiter und Arbeiterinnen mit Vorliebe. Zur Ein und zwar heut noch bei dem Bäckergesellen Kirchner, richtung des Betriebes waren nun vorläufig 8 gelernte Porzellanarbeiter Perlebergerstr. 42, und Kirchner sigt im Vorstande eingestellt. Die Betriebsleitung mutete nun diesen Porzellandrehern des gelben Bädervereins Nordwest." zu, ungelernte Arbeiter ohne jede Entschädigung anzulernen. Die Nun entsteht die Frage: Wie ist es möglich, daß Wisch- Dreher lehnten dieses Anfinnen ab. Auch denkt die Betriebsleitung dieselben Verhältnisse wie in Thüringen hier einzuführen. Ungelernte nöwski, der Präsident des gelben Bäckerbundes, es wagen Arbeiter erhalten 36 Pf. Stundenlohn und Arbeiterinnen gar nur 25 Pf. fonnte, unter diesen Umständen überhaupt eine Berichtigung Für Kost und Logis zahlt man aber schon hier am Drte 14-17 M. pro an den Vorwärts" zu schicken? Wenn nicht die Ehrlichkeit, Woche. Außerdem herrscht gegenwärtig hier Wohnungsmangel und dann hätte ihn doch die Klugheit daran hindern müssen, find billige Wohnungen unter 18-24. nicht zu haben. Daß unter etwas abzustreiten, was doch bewiesen werden kann. diesen Umständen hier goldene Berge nicht zu ernten sind, wird wohl Der Maurerstreik in Madrid ist, nachdem er zirka brei Monate jedem Arbeiter einleuchten. Die Verhandlungen der Porzellandreher währte, siegreich beendet. Die achtstündige Arbeitszeit ist errungen. mit der Betriebsleitung zweds Abschaffung dieser Mißstände scheiterten und wurden sämtliche Dreher entlaffen. Der Zuzug von Porzellandrehern nach der A. E.-G. ist daher streng fernzuhalten. Wer ein Arbeitsangebot bei der A. E.-G. in Hennigsdorf annehmen will, tut gut, sich vor­her nähere Erkundigungen bei dem Kartellvorfigenden, Tischler nitolaus Dolibois, Hennigsdorf a. d. H., einzuholen.

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Vorsicht vor Versicherungsagenten! Bezugnehmend auf die Notizen in Nr. 145 und 146 des Borwärts" teilt uns die Verwaltung des Deutschen Transportarbeiter Verbandes", Branche der Einfassierer und Kassenboten, mit, daß die in diesem Verbande organisierten Einkassierer, Einnehmer, Sassenboten und Agenten im Besige einer Rosa- Legitimationskarte" sind. Bei Neuabschlüssen bon Versicherungen aller Art ist hierauf besonders zu achten. Der Verband ersucht die organisierte Arbeiterschaft, nur mit den sich durch die Legitimationskarte ausweisenden Versicherungsangestellten Ge­schäfte abschließen zu wollen, damit den Schwindelagenten endlich das Handwerk gelegt wird.

Deutfches Reich.

Bäckerstreik in Danzig .

Ja, Klugheit ist eben auch eine derjenigen Eigenschaften, die man bei dem gelben Bundespräsidenten vergebens sucht. Er glaubte ganz besonders schlau zu handeln, als er in seiner uns gesandten Berichtigung die Behauptung aufstellte: Es ist unwahr, daß Schmiegert Mitglied des Bundes ist." Nimmt man es buchstäblich, dann hat Wischnöwski recht. Uns ist nämlich in der Schreibweise des Namens ein fleiner Irrtum passiert. Nicht Schmiegert, sondern Schwie­gert heißt der Bursche, welcher die Backware beschmußte. Als Die Gelben diesen Schreibfehler entdeckten, rieben sie fich grinsend die Hände und dankten ihrem Schuppatron, daß dem Vorwärts" dieser kleine Irrtum unterlaufen war, Bia Sonnabend abend hatten 33 Bäckereien mit 73 Gefellen denn nun konnte ja der Bundespräsident den recht jesuitischen die Forderungen bewilligt. 106 Gesellen stehen noch im Streit. Kniff begehen, dem Vorwärts" zu schreiben: Es ist unwahr, Die Gelben" haben mit der Innung in aller Gile einen Schein tarif zurechtgestümpert, der sogar mit dem Gesez tolli­daß Schmiegert Mitglied des Bundes ist." Damit sollte diert. Dieses Monstrum haben sie in einem Sudelflugblatt an also der Deffentlichkeit vorgetäuscht werden, daß der Bursche, die Kundschaft durch die Bäckermeister verteilen lassen. Außerdem welcher die Schweinerei verübte, nicht zu den Gelben gehörte. hängt in den Bäderläden ein rotes(!!!) Platat mit der Auf­Und das, obgleich der Bundespräsident Wisch- schrift: Die Forderungen der Bädergesellen sind nöwski, als er die Berichtigung" berfaßte, bewilligt. Der Gesellenausschuß. Die Lohnfommission. wissen mußte, daß der Schweinigel Schwie- Es braucht nicht betont zu werden, daß diese Drucksachen von gert heißt und ein waschechter Gelber ist! So der Innung bezahlt worden sind. Die bürgerliche Presse, allen ein unverfrorener Mißbrauch des Berichtigungsrechtes wird wohl kaum jemals vorgekommen sein.

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boran die" Danziger Nachrichten", nimmt in so nieberträchtiger, unwahrhaftiger Weise gegen die Arbeiter Partei, wie bisher noch in feiner anderen Stadt. Trotzdem ist der Stand des Kampfes ein guter, die Haltung der Streifenden eine mustergültige. Streif brecher sind, trotz der angeblichen Stärke der gelben Streifbrecher organisation, fast gar teine zu verzeichnen. Bei weiterem Fern­halten des Zuzuges wird im äußersten Osten den über den Zu­sammenhalt der Arbeiter vollständig fonsternierten arbeiterfeind lichen Bäckermeistern ein schöner Erfolg abgetrost werden.

Doch nicht nur uns, sondern ihre eigenen Bundesbrüder Hat die Leitung des gelben Bundes der Bäckergesellen durch das gleiche dummdreiste Manöver beschwindelt. Der Bund", das Preßorgan der gesamten Gelben, schrieb am 18. Juni, er habe sich aus Anlaß unserer Mitteilung über das Buben stück eines Gelben an die Leitung des Bäckerbundes, also doch wohl an den Präsidenten Wischnöwski, um Aufklärung gewandt und den Bescheid erhalten: Wir haben sofort alle Achtung Graveure und Schriftschneider! In der Schriftgießerei Mitgliederlisten geprüft, aber feinen Schmiegert in sämt- bon Genzsch u. Heyse, Hamburg , sind am Sonnabend sämt­liche Graveure und Schriftschneider in den Ausst and getreten, lichen Listen gefunden." Also dieselbe jesuitische Heuchelei, nachdem alle Verhandlungen zwischen den Vertretern der Gehilfen welche die gelbe Bundesleitung unserer Veröffentlichung und der Firma ergebnislos verlaufen waren. Die Streitenden gegenüber zur Schau trug, hat sie auch im Verkehr mit der verlangen eine 2ohnerhöhung und Regelung der Ar­Redaktion des gelben Breßorgans betätigt. Doch hier geht beitsweise. die gelbe Bundesleitung( Wischnöwski?) noch weiter. Sie Die Kollegen werden ersucht, Streifarbeit unter allen Um­scheut sich nicht, unsere Veröffentlichung, deren Richtigkeit ihr ständen zurückzuweisen. Vor Zuzug wird gewarnt! sehr wohl bekannt war, als eine Verleumdung zu bezeichnen, die nur den Zweck haben solle, den Bäckermeister Papst zu schädigen, weil er nicht bewilligt hat. Die eigenen Bundes­brüder so aufzuklären", das ist doch wirklich der Gipfel der -sagen wir Ünverfrorenheit.

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Hätte die Leitung des gelben Bundes der Bäckergesellen zu der ganzen Angelegenheit geschwiegen, es wäre besser für fie gewesen. Durch Unehrlichkeit und Dummheit zugleich hat sie sich wieder einmal einen Reinfall bereitet, der ihr von Herzen zu gönnen ist. Jest liegt es also so: Schwiegert, der Berüber eines schmußigen Bubenstückes, ist ein Gelber und die Beitung des gelben Bundes der Bäcker hat das wider besseres Wissen öffentlich abzuleugnen versucht. Die Bundesleitung ist eines bodenlos unehrlichen Manövers überführt und wird dafür öffentlich an den Pranger gestellt..

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Berlin und Umgegend.

Möbeltransportarbeiterftreiks.

Der Seemannsstreik.

London , 27. Juni. Die Vereinigung der Fuhrleute und die der Hafenarbeiter in Liverpool hielten gestern abend Sizungen ab, in denen beschlossen wurde, für die gegenwärtig mit den See­leuten in Streit befindlichen Schiffahrtsgesellschaften keinerlei Waren zu befördern.

Leith, 27. Juni. 37 Dampfer fonnten feine Besatzung finden, so daß die Schiffahrt im Hafen vollständig unterbrochen ist. und Verlader hielten gestern eine Versammlung ab, in der die Unter­ftübung des Seemannsausstandes beschlossen wurde. Es soll ein allgemeiner Ausstand proklamiert werden. Bei 50 Gesellschaften ist der Streit bereits ausgebrochen.

Amsterdam , 27. Juni. Die Synditate der Dockarbeiter

Sunderland, 27. Juni. Der Ausstand der Dodarbeiter hat hier die Schiffahrt völlig zum Stillstand gebracht. Dreihundert Zimmerleute haben aus Sympathie mit den Dodarbeitern eben­falls ihre Arbeit eingestellt.

von der fünf Dampfer gestern infolge des Ausstandes nicht aus Liverpool , 27. Juni. Die Pacific- Dampfergesellschaft, zulaufen vermochten, hat heute die Forderungen der Ausständigen bewilligt.

Verfammlungen.

Transportarbeiter- Verband.

Die Packer, Lager, Transport, Silfs, Hof- und Blagarbeiter und den Industriebetrieben hielten am Montag eine Sektionsmitgliederversammlung ab. Ueber die legten großen Lohnbewegungen referierte Fromte. Er berbreitete fich in ausführlicher Weise über die geführten Bewegungen der Transportarbeiter in den Metallbetrieben, besonders besprach er die Kämpfe in der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft, Brunnenstraße; in den Betrieben der Schildermacher und auf den Eisenplägen sowie in den Konstruktionswerkstätten. Ueber die Einführung eines Orts zuschlages sprach Nordmann. Er empfahl dem Antrage der Ver waltung, dem auch die Sektionsleitung und die Vertrauensleute ein. mütig beigetreten find, den Beitrag um 10 Pf. pro Woche zu er höhen, die Zustimmung zu geben. Da fast alle Redner die Ansicht des Referenten teilten und die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung erkannten, fand der Antrag einstimmige Annahme.

Letzte Nachrichten.

Gegen die Londoner Seerechtsdeklaration. London , 27. Juni. ( W. T. B.) Heute hat hier eine große Protestversammlung, gegen die Londoner Seerechtsdeklaration ftatt gefunden. Balfour hielt eine Rede, in der er ausführte, die Deklaration sei nicht eine Verbesserung des internationalen Brauchs, fondern ein Schritt zurüd. Sie vermindere Englands Kraft im Gegenangriff durch das Mittel der Blockade, während sie dem Feinde erleichtere, England auszuhungern; die Gefahr für England fei jest das Verhungern, nicht die Invasion. Die Versammlung nahm einen Beschluß an, in dem gegen die Deklaration Einspruch er­hoben wird.

Brandstiftung durch spielende Kinder.

Linz , 27. Juni. ( H. B.) Durch spielende Kinder entstand in der Ortschaft Sabbach eine Feuersbrunst. Sieben Gehöfte find eingeäschert worden. Der Schaden beziffert sich auf mehr als 100 000 kronen.

Lustmord.

Zürich , 27. Juni. ( H. B.) Zwischen Zunthofen und Armi im argau wurde ein 15jähriges Mädchen in ein Wäldchen geloďt und ermordet. Die Cholera.

Seit dem 22. d. M. streifen die Möbeltransportarbeiter in Pforzheim , da sich die Unternehmer weigern, die Organisation anzuerkennen und einen Tarifvertrag mit dem Transportarbeiter­berband, dem 95 Proz. der in Frage kommenden Arbeiter ange­hören, abzuschließen. Nach längeren Verhandlungen, bei denen die Paris , 27. Juni 1911.( P. C. ) Wie die" Temps" erfährt, Unternehmer feinerlei Zugeständnisse machten, legten sie eine Ar­beitsordnung" vor, die als Grundlage für die Gestaltung der Rohn- gelten im Ministerium des Innern die Städte Neapel , Pa. und Arbeitsbedingungen dienen sollte. Diese, Arbeitsordnung" schreibt lermo und Konstantinopel als choleraverseucht. In Pa­u. a. vor, daß die Arbeiter von der Kundschaft ein Trinkgeld zu verlan. lermo soll die Cholera schon mehrere Wochen heftig wüten, und es gen haben, um sich von dieser bezahlen zu lassen, und ferner, daß die heißt, daß dort täglich 40 Personen der Epidemie zum Opfer fallen. In Neapel und den umliegenden Dörfern sterben, wie dem Arbeiter ihres Lohnes verlustig gehen, wenn sie vor Beendigung Ministerium des Innern mitgeteilt worden ist, täglich 30 bis 40 ihrer Tagesarbeit die Arbeit verlassen. Diese famosen" Buge- Menschen an Cholera. ständnisse" der Unternehmer hätten die zurzeit bestehenden Ver- Menschen an Cholera. hältnisse noch verschlechtert. Aus diesem Grunde legten die Möbel. transportarbeiter einmütig die Arbeit nieder.

Weiter traten am 26. d. M. die Möbeltransportarbeiter in Chemnitz in den Ausstand, da die Unternehmer sich nicht bereit erflären wollten, den zurzeit 24 M. betragenden Wochenlohn um Die Lohnbewegung der Parkettbodenleger. ein geringes zu erhöhen, und da sie sich weiter weigerten, die in In einer Versammlung der Bodenleger, die am Montagabend übergroßer Zahl vorkommenden Ueberstunden zu bezahlen; diese im Gewerkschaftshaus" stattfand, berichtete der Obmann ley, sollten vielmehr umsonst geleistet werden. Da die Unternehmer daß die Situation für die Streifenden günstig liegt. Bereits ar- unter hochtönenden Versprechungen versuchen, Arbeitswillige für beiten 130 Mann zu den neuen Bedingungen. Ga streiten noch Pforzheim und Chemnitz zu werben, wird dringend um Fernhaltung 125 Bodenleger, die zur Unterstützung vollberechtigt sind und 29, die des Zuzuges gebeten. nicht vollberechtigt sind. In einer Notiz, die in den letzten Tagen durch die bürgerliche Presse ging, wird die Streillage als ungünstig dargestellt und zugleich werden die hohen" Löhne der Bodenleger Die Firma& ypstadt, Zigarettenfabrik in Frankfurt hervorgehoben. Die Mitteilung, daß die Bodenleger 60 bis 70. am Main , verwehrt seit Jahren ihren Arbeitern das diesen au­Wochenlohn oder 3000 M. Jahresverdienst erzielen, fand in der stehende gefeßliche Recht der Vereinigung im Deutschen Tabak­Bersammlung eine scharfe Widerlegung. Eine Reihe von Lohnarbeiterverband. büchern von anerkannt tüchtigen Arbeitern wurde vorgelegt, woraus Um nun aber Herrn Rypstadt klar zu machen, daß er nicht das zu ersehen war, daß nur in feltenen Ausnahmefällen 60 bis 70 M. pro Woche verdient wurden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß bie Bodenleger mit langen Perioden der Arbeitslosigkeit in jedem Jahre zu rechnen haben.

Berantw, Rebatteur: Albert Wachs, Berlin . Inferatenteil verantwa

Zigarettenboykott.

Recht hat, seinen Arbeitern das Koalitionsrecht zu verwehren, haben die in Frankfurt maßgebenden Instanzen einstimmig be­schlossen, über die Fabrikate der Firma Lypstadt den Boykott zu berhängen!

Ch. Glode, Berlin . Drudu. Berlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Gegen einen Zeitschriftentrust.

New York , 27. Juni. ( W. T. B.) Die Regierung hat eine Bibiltlage auf Auflösung des periodischen Zeitschriftunternehmens Clearing house" erhoben, einer inforporativen Genossenschaft, die fich aus 3000 Zeitschriftenverlegern zusammenfest und den Zwed hat, die eingeführten Einzelpreise aufrechtzuerhalten.

Millionenbankrott.

Philadelphia , 27. Juni. ( W. T. B.) Die Verpflichtungen ber Maklerfirma Norman Mac Leod u. Co., die gestern ihre Zahlungen einstellte, belaufen sich auf 1 182 173 Dollar, denen Attiva im Be­trage bon 410 884 Dollar gegenüberstehen. Mac Leod ist der Schwiegersohn des bekannten Warenhausbesitzers John Wana­ maker .

Große Neberschwemmung in China .

Pefing, 27. Juni. ( W. T. B.) In der Provinz Hunan hat in den Gebieten von Tichang te fou und Tschangscha- fou eine Ueberschwemmung stattgefunden, bei der viele Menschen um gekommen sind. Der entstandene Schaden ist sehr groß. Die Re gierung hat die Unterstüßung der Heimgesuchten angeordnet. Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl