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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Abschluß des Bauklempnertarifs.

Schlesien   bei Schweidnih und Ratibor Berlegt. Alles mögliche zur Säuberung der Ställe, was die Gefahr einer Epidemie ein wird den Leuten erzählt, nur nicht, daß gestreift wird und daß es schließt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Agrarier, um nicht nur 30 Pf. Stundenlohn gibt. Wollen dann die betörten Opfer nachzugeben, das Vich einfach in die Weizenfelder treiben, wie das der Agenten die Stätte ihrer Wirksamkeit verlassen, dann behält bei früheren Agrarstreits geschehen ist. Es sind bereits 3200 Mann man ihnen die Sachen sowie auch den Lohn ein. Wenden sich Soldaten im Streitgebiet verteilt und stündlich kommt neues Der zwischen den Vertretern der beiden Parteien bereinbarte die Leute dann in ihrer Not an die Polizei wegen Herausgabe der Militär an. Ein großes Gut hat Mähmaschinen und Binde­neue Tarifvertrag für das Bauklempnergewerbe ist von den Arbeit- Sachen, so gibt man ihnen die Antwort:" Sie müssen klagen, wir maschinen kommen lassen, aber selbst unter den unorganisierten gebern nicht ohne weiteres gutgeheißen worden. Sowohl der Arbeit- können dagegen nichts machen." Den langwierigen Weg einer Arbeitern nicht das Personal gefunden, um sie zu bedienen. In geberverband wie die Klempnerinnungen von Berlin   und Charlotten- Klage können die armen Teufel natürlich nicht einschlagen, sie stehen Codigoro   wurden zwei Gewerkschaftler von den Pächtern eines burg wollten den Passus, der von Vergütung für das Mitnehmen also dem Unternehmer mit gebundenen Händen gegenüber. Gutes mit dem Gewehr in der Hand empfangen, und es von Werkzeug nach Feierabend handelt, nicht anerkennen und mein­Die organisierte Arbeiterschaft wird ersucht, dafür zu sorgen, ist nur der Ruhe und Besonnenheit der anwesenden Arbeiter zu ten, daß die Arbeiter hierfür überhaupt keine Bezahlung zu ver- daß die Werbeagenten, wo sie sich auch sehen lassen mögen, keinen danken, wenn ein schwerer Konflikt unterblieb. Ein Gutsbesitzer langen hätten. Darüber ist es dann am Freitag nochmals zu Ver- Arbeitswilligen einfangen können. namens Mantovano hat mehrere Revolverschüsse auf die handlungen zwischen den Vertretern der Parteien gekommen. Man Arbeiter abgegeben, glücklicherweise ohne Unheil anzurichten. einigte sich schließlich dahin, daß für das Werkzeugtragen statt des Genosse Marangoni, der Abgeordneter eines Wahlkreises im balben Stundenlohnes ein einheitlicher Satz von 35 Pf. tariflich Die Nürnberger Metallspielwaren- Arbeiter Streifgebiete ist, steht den Streifenden in ihrem schweren Kampje festgelegt wurde. Nachdem diese Frage erledigt war, wurde der sind am Freitag in eine Lohnbewegung eingetreten. Ihre Forde zur Seite. Tarifvertrag von den Vertretern des Arbeitgeberverbandes und rungen sind: 55stündige Arbeitszeit pro Woche, ein Mindestlohn für der Berliner   Jnnung unterzeichnet. Seitens der Charlottenburger   männliche Arbeiter von 33 bis 50 Pf., für Arbeiterinnen 20 bis Innung soll die Unterzeichnung bis Montag erfolgen.. 28 Pf. und Regelung des Affordwesens. In Betracht kommen rund

Deutsches Reich  .

Die streikenden Bauklempner hatten sich gestern vormittag 2850 Personen, von denen 2580 im Metallarbeiterverband und 200 nochmals vollzählig in den Andreasfestsälen versammelt. Dietrich in anderen freien Organisationen organisiert sind. Die christlichen berichtete über die letzten Verhandlungen und den Tarifabschluß. Arbeiter kommen bei der Lohnbewegung mit 6 männlichen und Gegen die Abänderung der Bestimmung über die Werkzeugfrage 2 weiblichen Personen in Frage. wurden Einwendungen nicht erhoben; man hielt die Sache für zu unbedeutend, um noch Worte darüber zu verlieren. Auf Wunsch der Arbeitnehmervertreter ist bereinbart worden, daß die Wieder­aufnahme der Arbeit am Dienstag erfolgen soll. Damit war auch die Versammlung durchaus einverstanden. Den nicht ihrem Verbande oder der Innung angehörenden Arbeitgebern wird der Tarifvertrag nun ebenfalls zur Anerkennung vorgelegt.

Die Tarifverhandlungen für die Album-, Mappen und Galantericwarenindustrie

Streik auf den Nhein- und Maindampfern. Frankfurt   a. M. beheimatet sind, hat am Sonnabend das Kessel­Auf sämtlichen Rhein  - und Maindampfern, die in Mainz   und und Maschinenpersonal die Arbeit niedergelegt. Es handelt sich um

Lohndifferenzen.

Tarifabschluß der Bäcker in Eklingen.

Die Bäderinnung wurde durch den von der organisierten Ar­beiterschaft über die Bäckereien, die nicht bewilligten, verhängten Boyfott veranlaßt, mit dem Zentralverband der Bäcker und Kon­dioren einen dreijährigen Tarifvertrag abzuschließen. Nach den getroffenen Vereinbarungen beträgt die tägliche Arbeitszeit elf Stunden, der Kostzwang im Hause des Arbeitgebers ist für alle Ge­Woche bezahlt. Ueberstunden werden mit 40 Pf. vergütet. Die Aufsicht über die Einhaltung des Vertrages ist einem Tarifamt übertragen, dem je drei Unternehmer- und Arbeitervertreter an­gehören. Der Tarif erstreckt sich auf 68 Bädereien mit 57 Gehilfen.

Der Bäckerstreik in Isenburg bei Frankfurt   a. M. ist mit gutem Erfolge beendet worden. Fast sämtliche Arbeiter arbeiten zu dem neuen, auch für Frankfurt   a. M. abgeschlossenen Tarif.

Husland.

Der Seemannsstreit

Hus der Frauenbewegung.

Dienstboten und bürgerliche Schriftsteller.

Wir hatten schon öfter Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß die Dienstboten einem Teil der bürgerlichen Schriftsteller ständig als Wizobjekt dienen müssen. Die ältesten Kalauer werden immer wieder aufgefrischt, um das Manto an produttivem Geist zu er gesamt nachgesagt, sie hätten diebische Neigungen. Das Tage­sehen. In seichten, faden Witzeleien wird den Dienstboten ins­blatt", das kürzlich für die Ausdehnung der Gesindeordnung auf die Aufwartefrauen eine Lanze gebrochen hat, verbricht in einer feuilletonistischen Plauderei aus München   folgende liebevolle Charakterisierung der Dienstboten:

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" Draußen in der Küche beeilt sich indessen die Köchin mit dem Abendessen, das sie natürlich elektrisch kocht. Die elektrische Eismaschine, den elektrischen Kartoffelschäler, die elektrische Kaffeemühle hat sie beiseite gestellt. Nur schnell den" Fraß" für den Herrn hergerichtet, die Teller in der elektrischen Geschirr­spülmaschine gereinigt, die Messer durch den elektrischen Messer= puber gezogen, und dann fort zu ihm"! Die elektrische Trambahn fährt ja bis zur Kaserne. Zuvor aber repariert sie noch im Handumdrehen die von der Gnädigen entlehnte" Bluse auf der elektrischen Nähmaschine- 4000 Stiche in der Minute - fräuselt sich mit der elektrischen Brennschere der Gnädigen die Haare, hackt mit dem elektrischen Fleischhacker das beste Stück Filet für ihn, den herrlichsten von allen( er ist Unteroffizier! Die Anna vom Parterre hat nur einen Gefreiten!) und belegt damit die mittels der elektrischen Brotschneidemaschine geschnitte nen fünf Stullen."

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Daß es in jeder Schicht unredliche Personen gibt, wissen wir ganz gut. Wohl berstanden: in jeder Schicht! Wie es Fürstinnen gibt, die wie die Raben stehlen, so gibt es auch sonst noch sehr hoch­wohllöbliche Damen, die mein und dein gern verwechseln. Die bürgerlichen Feuilletonisten mögen sich einmal Auskunft in den Die Telegraphenbureaus verbreiten alarmierende Nachrichten, die die Diebeslisten zieren. Von den Zuständen im Haushalt haben großen Geschäften holen, sie werden auf die besten Namen stoßen, die von der bürgerlichen Presse begierig abgedruckt werden. Diesen jedoch die Herren in der Regel keine Ahnung, sonst müßten sie Angaben zufolge sollen sich in Liverpool   mehrere Tampfergeselle wissen, daß es den meisten Dienstboten gar nicht möglich wäre, in schaften bereit erklärt haben, die Forderungen der Ausständigen der geschilderten Weise zu wirtschaften. Gibt es doch allzuviele Hausfrauen, die selbst das Brot verschließen oder ein Zeichen daran machen, und fast alle sind beim Abräumen der Tafel dabei und nehmen den Schlüssel der Speisekammer an sich. Da gibt es kein Mauſen; nicht einmal fatt zu effen bekommen viele Mädchen; dafür stehlen ihnen noble Schriftsteller auch noch den ehrlichen Namen.

find seit Anfang der vergangenen Woche fortgesetzt worden. Sie haben schließlich nach mancherlei Schwierigkeiten zu einer Einigung zwischen den Vertretern der Parteien geführt, so daß der Abschluß eines neuen Tarifvertrags möglich wurde, nachdem einigermaßen annehmbare Verbesserungen der Lohn- und Arbeitsbedingungen hilfen beseitigt, es wird dafür eine Entschädigung von 10 M. pro zugestanden worden sind. Die Arbeitszeit, die bisher 54 Stunden die Woche ausmachte, beträgt von jetzt ab 52% ½, und vom 1. Juli 1914 ab 52 Stunden. Die Stundenlöhne, die als Mindestlohne gelten, sind erhöht worden, und zwar wie folgt: Der Stundenlohn für Jungausgelernte nach dreijähriger Lehrzeit ist für das erste Gehilfenjahr auf 44 Pf., statt bisher 43 Pf. festgesetzt, für das zweite Gehilfenjahr, sowie nach vierjähriger Lehrzeit für das erste, auf 47, statt bisher 45 Pf. Im übrigen ist sowohl für die Gehilfen wie für die Arbeiterinnen eine zweimalige Erhöhung der Mindest= löhne vorgesehen, wovon die erste sofort, die zweite am 1. Juli 1913 eine weitere Ausdehnung genommen. In einer Reihe hessischer Der Streik der Steinhauer und Steinarbeiter im Maintal   hat Geltung erlangt. In dieser Weise erhöht sich der Stundenlohn Orte, besonders im Odenwald  , haben sich die Arbeiter auch jetzt der Album-, Mappen- und Galanteriearbeiter zunächst von bisher dem Streit angeschlossen. 52 auf 56, dann auf 60 Pf., der der selbständig arbeitenden Breß­bergolder von 60 auf 64, dann auf 66 Pf., was ebenso für Akkord­arbeiter gilt, wenn sie zeitweilig in Zeitlohn beschäftigt werden; der der weniger geübten Preßvergolder sowie der Beschneider von 55 auf 58, dann auf 60 Pf.; der Stundenlohn der geübten Hilfs­arbeiterinnen und Anschmiererinnen bon bisher 32 auf 35, dann auf 36 Pf., der der selbständigen Fertigmacherinnen sowie der jenigen Arbeiterinnen, die die wichtigen Arbeiten an Rahmen und anderen Galanterieartikeln machen, von 34 auf 37, dann auf 40 Bf., zu bewilligen. Darauf hätte die Streifleitung die Ausständigen was ebenso für Affordarbeiterinnen bei zeitweiliger Beschäftigung aufgefordert, die Arbeit aufzunehmen, aber diese Aufforderung in Zeitlohn gilt; der der Goldaufträgerinen, Hefterinnen an Draht- sei nicht erfüllt worden. Von 12 000 Streifenden hätten kaum oder Fadenheftmaschinen, sowie Arbeiterinnen an Maschinen mit 50 die Arbeit aufgenommen. Im Anschluß an diese Mitteilungen hoher Gefahrenziffer oder solchen, die größere physische Kraft wird folgende Angabe verbreitet: anstrengung erfordern, von 37% auf 39, dann auf 40 Pf. Als Neuerung gegenüber dem alten Tarif wurde ein besonderer Lohn­faz für Bronziererinnen und Bronzeabwischerinnen eingefügt, und zwar mit 37 f., vom 1. Juli 1913 ab 38 Pf. Die Stundenlöhne der ungeübten Arbeiterinnen sind ebenfalls in den verschiedenen Stufen erhöht worden, und ebenso ist hier eine weitere Erhöhung zum 1. Juli 1913 festgelegt, allerdings im ganzen nur um 3 Pf., für die unter 16 Jahre alten um 2 Pf. Außerdem gewährt der Tarif eine allgemeine Lohnerhöhung von 5 Proz., und für die männlichen Arbeiter von abermals 5 Proz. am 1. Juli 1913, aber das zweite Mal nur für die, die unter 67 Pf. Stundenlohn haben. Für die Arbeiterinnen war es leider nur möglich, die erste all­gemeine Lohnerhöhung zu erzielen, die sofort durchgeführt wird. Während hier noch mit einer gemissen Reserve gesagt wird, Die Akkordlöhne werden mit dem 1. Juli 1911 um 6. Proz. die Polizei glaubt, daß es sich un böstvillige, Brandstiftungen erhöht, und bis zum 1. August dieses Jahres soll eine allgemeine handelt, sprechen andere Berichte schen mit größerer Bestimmtheit Nevidierung der Akkordtarife durchgeführt werden. Im übrigen die Vermutung aus, daß die Brandstiftung nicht nur eine bös. aber sind die Akkordlöhne so zu kalkulieren, daß der Affordarbeiter willige war, sondern daß streitende Seeleute den Brand mindestens 66 Bf. statt bisher 60 Pf., die Affordarbeiterin minde- gelegt haben. Ein Blatt schreibt sogar, daß die Brandstifter ver­stens 40 Bf. statt bisher 34 Pf. verdienen kann. Ferner sieht der mutlich Streikende seien, die vor acht Tagen das Schiff Tarif eine weitere Einschränkung der Heimarbeit vor, berlassen haben. indem festgelegt wurde, daß Photographiealben und Mappen nur

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Letzte Nachrichten.

Deutschlands   Eingreifen in Marokko  .

In Liverpool   entbedte man plötzlich an Bord des Dampfers Arabic  " der White Star Line   Feuer am Hinterteil des Schiffes. Während das Löschpersonal mit dem Erstiden der Flammen be­schäftigt war, brachen aus einer Kabine dritter Klasse am Borderteil des Schiffes ebenfalls die Flammen hervor. Kurze Zeit darauf entstand ein Brand in einer Kabine im Schiffs= zentrum. Noch zweimal mußte im Laufe des Nachmittags die b. Schoen hat dem Minister des Aeußern de Selbes Feuerwehr nach dem Schiff gerufen werden, um beginnende Brände zu erstiden. Die Polizei glaubt, daß es sich um bös­willige Brandstiftung handelt und hat jeden Verkehr von und nach dem Schiff verboten.  

in eigenen Betrieben hergestellt werden dürfen, und im übrigen Wer sich jemals in einen größeren Hafen umgesehen hat, der bestimmt ist, daß eine weitere Ausdehnung der Heimarbeit ver- weiß, wie schwer es schon in normalen Zeiten ist, Zutritt auf ein mieden werden soll, neue Heimarbeiter und Zwischenmeister nur in Schiff zu bekommen. Uno da soll es Streifenden, die schon vor dringenden Fällen eingestellt werden dürfen. Den Heimarbeitern acht Tagen das Schiff verlassen haben, möglich gewesen sein, nicht soll für Leim ein Zuschlag von 5 Broz. und außerdem ein weiterer nur einmal, sondern, yoährend die Feuerwehr in voller Tätigkeit Buschlag von 5 Proz. als Entschädigung für die Arbeitsräume sowie ist, noch viermal das Schiff anzustecken. Es gehört ein starker für Beleuchtung und heizung gewährt werden. Die Schlichtungs- Glaube dazu, um diese Vermutungen bürgerlicher Korrespondenten tommission bleibt bestehen wie bisher, jedoch soll von jetzt ab als Berufungsinstanz das Einigungsamt des Berliner   Gewerbegerichts auch nur für wahrscheinlich zu halten. gelten, statt des Tarifamtes für die Lederwarenindustrie. Im Auch in Hub sollen Ausschreitungen aus Anlaß des Streiks übrigen sind die Bestimmungen des Tarifvertrages im wesentlichen vorgekommen sein. Wenigstens wird das daraus geschlossen, daß übereinstimmend mit denen des alten Vertrages. Die Gültigkeits- die Regierung 500 Polizisten nach Hull   geschickt hat. Weiter heißt dauer ist jedoch auf 5 Jahre festgesetzt. es: Die Militärbehörde hat Anweisungen gegeben, daß aus den ordentlich zahlreich im großen Saale des Gewerkschaftshauses ver- vorräte entfernt und im Arsenal der regulären Truppen unter­Die Arbeiterschaft der Branche hatte sich am Freitag außer Kasernen der Bürgerwehr von Hull   alle Waffen- und Munitions­sammelt. Bruds   berichtete über das Ergebnis und den Verlauf gebracht werden. Man befürchtet, daß die ausständigen Seeleute der Verhandlungen und empfahl im Namen der Lohnkommission, den Tarifvertrag gutzuheißen. Es folgte eine lebhafte Debatte, bei ihrer Ausschreitungen die Kasernen stürmen und sich der Vor­in der mehrere Redner die Zugeständnisse der Arbeitgeber im Hin- räte bemächtigen könnten.

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Paris  , 1. Juli. Der deutsche Botschafter Freiherr  

heute mittag die zum Schuße deutscher Firmen und ihrer Angestellten erfolgte Entfendung des Kanonenbootes nach Agadir   mitgeteilt. Der Minister hat von dieser Mitteilung Aft genommen und weitere Aeußerung bis nach Rücksprache mit seinen Ministerkollegen in Aussicht gestellt.

Die Behauptung eines hiesigen Blattes, wonach der Mi­nifter alle Vorbehalte gemacht und sein Be. fremden über das der Algecirasakte widersprechende Vor­gchen Deutschlands   ausgedrückt habe, ist unrichtig.

Aus der Fassung dieser Depesche geht troß des Dementis hervor, daß das deutsche Vorgehen ohne Verständigung mit Frankreich   erfolgt ist! Das läßt das Vorgehen der deutschen  Regierung um so bedenklicher und unverständlicher erscheinen.

Reklame für die imperialistische Politik.

Köln  , 1. Juli. Wie die Kölnische Zeitung  " aus Berlin   er­fährt, gehören deutschen   Häusern bei Agadir   weit in dessen Hinter­land hinein große Landstreden mit landwirtschaftlichem Betrieb. Der Besitz einer einzigen Firma hat die Größe eines Fürstentums; eine Firma beschäftigt etwa 120 Personen, darunter 60 bis 70 Handelsagenten, die im Besize deutscher Schußbriefe sind, und eine andere 60 Angestellte. Außerdem hat der deutsche Handel im Süden Maroffos zugenommen und steigt besonders in den letzten Zeit Die Steigerung ist in der Statistik nicht ersichtlich, weil eine gro Auch am Bergbau im Hinterlande Agadirs ist Deutschland   erheb Menge Güter, deren Import und Export für England gezählt wi von deutschen   Firmen über England ein- und ausgeführt wi interessiert.

Die Verstaatlichung der Lebensversicherung in Italien  . blick auf die steigende Teuerung für unzureichend erklärten. Der Ob diese Befürchtungen begründet sind, darf wohl bezweifelt Tarif wurde schließlich durch Annahme folgender Resolution gut- werden, namentlich wenn man bedenkt, daß die Schiffsgesellschaften Besprechung des Gefeßentwurfs über die Verstaatlichung der Leber Rom  , 1. Juli.  ( W. T. B.) Die Kammer sehte heute d geheißen: und die auf ihrer Seite stehende Presse nach Vorwänden suchen, versicherungen fort. Die Versammlung nimmt Kenntnis von den mit den Arbeit- uva die öffentliche Meinung gegen die Ausständigen zu heben. Mehrere Redner begründeten unter groß Unruhe der Kammer die von ihnen eingebrachten Tagesordnunge gebern gepflogenen Tarifverhandlungen. Wenn auch viele Forde- Veber die Streiflage, in Hull   wird berichtet: Eine Versammlung Albafini, der seine dem Entwurf feindliche Tagesordnung unte. rungen leider nicht bewilligt worden sind, so ersieht die Ver­sammlung doch aus den gemachten Zugeständnissen, daß auch die von 12 000 Ausständigen lehnte es ab, den von den Führern des dem Beifall der Rechten entwidelte, wurde von der äußersten Linken Arbeitgeber bestrebt sind, den Frieden zu erhalten. Da auch der Ausstandes angenommenen Einigungsbedingungen zuzustimmen, durch Zurufe und Lärm unterbrochen. Der Präsident sah sich ge= Arbeiterschaft an einem wirtschaftlichen Kampfe nichts geleges. folange nicht auch eine Regelung der Forderungen der Dodarbeiter zungen, die Sizung aufzuheben; bei der Wiederaufnahme empfahl ist, nimmt sie die von den Arbeitgebern gemachten Zugeständniße erfolgt sei. Die Eisenbahnarbeiter haben ein Vorgehen bis zu einer gleichfalls unter lebhaftem Beifall der Rechten und der Mitte und er Ruhe und Achtung vor der Nedefreiheit. Andere Nedner sprachen an und beauftragt die Organisationsleitung, einen neuen Tarif- auf den Sonntag anberaumten Versammlung aufgeschoben. vertrag auf der Grundlage des Ergebnisses der gemeinsa.nen großem Lärm der äußersten Linken. Gallenga begründete in langen In Antwerpen   sind Aussichten auf Frieden vorhanden. Ausführungen eine Tagesordnung, in der vorgeschlagen wird, den Verhandlungen abzuschließen. Ferner wird die Verbandele tung Eine von dort eingelaufene Meldung sagt: Die Beilegung des Entwurf einem Referendum zu unterbeiten. Er wurde dabei oft­ersucht, für die Anerkennung des neuen Vertrages durch die dem Ausstandes steht bevor. Die belgischen Reeder haben nunmehrmals von der äußersten Linken durch Lärm unterbrochen, so daß Arbeitgeberverbande nicht angeschlossenen Arbeitgeber zu sorgen. die Vermittelung des Bürgermeisters von Antwerpen   angenommen. der Präsident die Störer zur Ordnung rief. Der Lärm und die die den Vertrag nicht anerkennen, ohne Verzug die ihn geeignet Die Verhandlungen werden mit Aussicht auf Erfolg fortgesetzt. Der Kammer arteten schließlich in einen solchen Tumult aus, daß Zurufe hinüber und herüber zwischen den verschiedenen Parteien Die Schiffseigner sind durch den Ausstand bereits schter geschädigt der Präsident gezwungen war, von neuem die Sizung aufzuheben. worden. So ist der Dampfer Finnland  ", welcher mit Erfah Nach der Wiederaufnahme beendigte Gallenga seine Rede. arbeitern in Antwerpen   abgefahren, mit dreitägiger Verspätung in New York   eingetroffen, wodurch der Gesellschaft große Unkosten erwachsen sind.

erscheinenden Maßnahmen zu treffen."

Die Versammlung der Arbeitgeber, die auch am Freitagabend stattfand, hat dem Tarif ebenfalls zugestimmt, so doß der end­gültigen Festlegung nichts mehr im Wege steht.

Aussperrung in Schweden  .

Der Streit in den Vereinigten Berliner   Wörtelwerken Stockholm  , 1. Juli.  ( W. T. B.) Da die Verhandlungen im und in der Kaltsandsteinfabrik in Niederlehme Landarbeiterstreit in der Provinz Ferrara  . Baugewerbe ergebnislos verlaufen und die bereits bestehenden Aus­dauert fort. Die in der letzten Zeit unter alle möglichen Ver- Rom, 29. Juni.  ( Eig. Ber.) Der Agrarstreit, der in 13 Gebei sämtlichen Mitgliedern die allgemeine Aussperrung, die am stände nicht beendet sind, erklärte der Zentralarbeitgeberverband fprechungen angeworbenen Leute haben in der großen Mehrzahl meinden der Provinz Ferrara   proklamiert worden war, hat sich Montag, den 10. Juli, in Kraft treten wird. die Betriebe wieder verlassen, nachdem ihnen lar geworden war, auf die ganze Provinz ausgedehnt, und zwar find nicht nur alle daß sie beschwindelt worden sind. Selbst ein Teil der Hingemänner Erntearbeiten eingestellt, sondern auch die Ställe verlassen worden. hat geschlossen die Arbeit verlassen. Etliche echielten zum Abschied Bei der großen Size bedeutet die Einstellung der Erntearbeiten Folgenschwerer Einsturz. noch einen Denkzettel mit dem Polizeifäbek als Dant für ihren eine schwere Gefährdung des Ertrages, da der Weizen das Rici, 1. Juli.  ( W. T. B.) In der Lwowstraße stürzte ein Verrat an den Arbeiterinteressen. Die Vgenten der bestreiften Hauptprodukt det Provinz von den Aehren zu fallen beginnt. bedeutender Teil eines fünfstöckigen Neubaues ein. Eine große Betriebe sind fortwährend unterwegs, um neue Arbeitswillige zu Auch der Streit des Stallpersonals wird durch die Hiße ernster Zahl Arbeiter wurden verschüttet. Die Feuerwehr förderte fünf­werben. Ein Herr Schwenson hat sein Domizil nach Lübeck   und gemacht, da sich die Streifenden wohl aus Mitleid mit den Tieren undzwanzig zutage, darunter vier Tote und zehn Schwerverlette. ein Herr Böhm, seines Beichens Nachtwachter auf der Fabrik, nach dazu hergeben, sie heimlich zu füttern und zu tränken, nicht aber Die Rettungsarbeiten dauern fort. Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . In jeratenteil verantw.; Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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