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Gerichts- Beitung.

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Gewerbegericht. Kammer VI. Der Schlächter Saalbach, welcher eine Lohnentschädigungsklage gegen den Meister Bartsch angestrengt hatte er glaubte, unrechtmäßig entlassen zu sein wurde mit derfelben abgewiesen. Das Urtheil wurde damit begründet, daß die Worte, welche der Kläger als Entlassung betrachtet hatte, eine solche nicht flar ausdrückten, und daß die Möglichkeit vorhanden gewesen ist, daß der Beklagte den Kläger weiter beschäftig te, wenn legterer Anspruch darauf erhoben hätte. Sein Stillschweigen bei jener fraglichen Aeußerung des Herrn Bartsch sei als ein Einverständniß mit dessen Wunsch, nicht weiter zu arbeiten, von diesem aufgefaßt worden. Der Kellner Zander beansprucht vom Restaurateur Zimmermann 75 M.; er ist ohne Kündigung entlassen worden. Von der geforderten Summe werden 17,50 m. an­erfannt, die aber infolge eines Gegenanspruches von 18 M. frei willig auch nicht gezahlt werden. Von dem Beklagten beziehungs weisen dessen Vertreter wird dem Kläger zum Vorwurf gemacht, er fei unredlich gewesen. Einem Gast habe er für ein und das felbe Quantum Bier zweimal Geld wissentlich abgenommen und dann habe er Billardgeld erst abgeliefert, nachdem er darauf aufmerksam gemacht worden sei, daß er es noch zu zahlen hätte. Der Vorsitzende versuchte, einen Vergleich zu stande zu bringen, da er nach einer gründlichen Vernehmung des Klägers sowohl wie zweier Zengen zu der Ansicht fam, daß dem Kläger in feiner Beziehung ein Betrug beziehungsweise eine betrügerische Absicht nachgewiesen sei. Die Parteien verglichen fich schließlich auf 57 M.

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In Dortmund hat am Sonntag die General­versammlung des Verbandes deutscher Berg­und Hüttenarbeiter stattgefunden. Ueber den Verlauf derfelben wird der Bolts- 3tg." berichtet:

Teßt, daß seine Ueberführung nach dem Paul- Gerhardt- Stift er-| sich das junge Mädchen anzusehen und, falls sie ihm für die Wie die Unternehmer die Geseze achten, wenn sie ihnen forderlich wurde. Im Lagerfeller eines Droguengeschäfts in Stelle eines Hausmädchens geeignet erscheine, zu veranlassen, sich unbequem find, geht recht deutlich aus einer Statistik hervor, der Oranienstraße gerieth Morgens beim Anzünden einer Laterne bei ber Frau Räthin zu melden. Das Mädchen machte ja offen- welche die englische Labour- Gazette" veröffentlicht. Nach der­eine große Flasche mit Benzin in Brand, wobei ein dort be- bar den günstigsten Eindruck auf den Herrn Portier, denn dieser selben wurden im Monat Juli ds. Js. 174 Vergehen gegen das schäftigter Arbeiter bedeutende Brandwunden an den Armen und sagte ihr viele Schmeicheleien, versicherte sie seiner werthvollen Fabrik- und Werkstättengeset festgestellt; in 161 Fällen fand eine Händen erlitt. Außerdem fanden im Laufe des Tages drei Protektion und sagte ihr zu, daß er die Frau Räthin Bestrafung statt. In 31 Fällen handelte es sich um Beschäftigung Kleine Brände statt. veranlassen merde, fte zu miethen. Als er schon von Kindern unter 14 Jahren; 59 Verurtheilungen betrafen Be­halb aus der Thür war, drehte er fich noch schäftigungen von Arbeitern und Arbeiterinnen zu gefeßlich ver­Stunden mals um und bat das Mädchen, ihm nun auch gleich einen Gebotenen ( Nachtzeit u. s. w.); 11 Unternehmer fellen zu thun und eine Mark zu leihen, da er fein Portemonnaie machten sich strafbar, weil es ihren Etablissements genügenden Schuhvorrichtungen drei vergessen habe. Sie sollte das Geld bei ihrer Vorstellung am an fehlte, meil nächsten Tage mit Dank zurück erhalten. Das Mädchen war im die Fabriksräume den sanitären Anforderungen nicht genügten, Hinblick auf die gute Dienststelle, die ihrer harrte, absolut nicht und gegen 55 schließlich mußte eingeschritten werden, weil ihre von Mißtrauen erfüllt und gab dem freundlichen Manne gern Buchführung in bezug auf die Arbeiter nicht genügend flar die gewünschte Summe. Am nächsten Tage ging fie, sauber( mangelhafte Angaben über Alter und Beschäftigung jugendlicher angezogen, nach dem ihr bezeichneten Hause in der Friedrich- Personen 2c. 2c.) oder weil sie unterlassen hatten, Berichte ein­allen Kom zusenden. Etagen nach der Die von den Verurtheilten gezahlten Strafen be­straße, suchte dort in merzienräthin, mußte sich aber überzeugen, daß daselbst liefen sich inklusive der Kosten auf 5661. gegen 8906 M., eine solche überhaupt nicht wohne. Sie merkte, daß welche im Monat Juni für 214 Vergehen zu zahlen waren. fie betrogen sei, ging nach Hause und erzählte ihrem Bruder, Und das in England, wo das Unternehmerthum noch lange welcher ein Grünframgeschäft besitzt, was ihr begegnet sei. nicht so erbärmlich, fleinlich, schmutzig ist in der Ausbeutung der Dieser beschloß, dem Schwindler eine Falle zu legen. Er erließ Arbeitskraft. ein ganz ähnliches Inserat, wonach ein Dienstmädchen unter ähnlichen Bedingungen eine Stelle suchte und gab seine Adresse zur Einholung näherer Auskunft an. Komischer Weise erschien auch bald ein junger Mann, der auf die Annonce hin nach dem Mädchen sich erkundigte und seinem Aeußeren nach in die von Die Versammlung wurde von dem Verbandsvorsitzenden dem Schwindler gegebene Personalbeschreibung paßte. Er wurde in ein Nebenzimmer genöthigt, in welchem sich ein anwesendes Schröder eröffnet. Einleitend weist derselbe auf das Massen­junges Mädchen bereit erklärte, die Stelle eines Hausmädchens unglück auf Staiserstuhl hin. Im vorigen Jahre habe die Ver­anzunehmen. Bei den Verhandlungen spielte der freundliche Sammlung unter dem Eindruck des großen Unglücks in Böhmen Mann genau dieselbe Komödie, wie in dem ersten Falle. Als getagt, und heute würden die Delegirten mit einem Unglück be­er gerade bei der Eehnsucht nach einem Behnmarkstück angelangt fannt gemacht, bei welchem 52 Personen zu Tode kamen und 16 war, öffnete sich die Pforte und ein im Stillen herbeigeholter schwer verlegt worden seien. Die Zahl der Todten würde sich Schuhmann erschien auf der Bildfläche, der den liebenswürdigen jedoch noch fteigern. Zum Andenken der Verunglückten erhoben Stellenvermittler mit sich nahm. Dieser hatte sich nun in der sich die Anwesenden von ihren Plägen. Schröder bittet alle Person des Handelsmannes Friedrich Krüger wegen Betruges Delegirten, sich kurz zu fassen und das Nörgeln zu unterlassen. und versuchten Betruges zu verantworten. Er war geständig, in Sollten jedoch die Verhandlungen nicht zu Ende geführt werden, so der geschilderten Weise versucht zu haben, seinem abgemagerten würde morgen weiter getagt. Es haben sich 80 Delegirte gemeldet. Der Kellner Strache verlangt vom Gastwirth Klapper eine Geldbeutel aufzuhelfen und er wurde zu drei Wochen Gefängniß Schröder beklagt die Niederlage bei dem Streit im Saarreviere, in Rheinland und Westfalen . Das Saarrevier sei so gedrückt, Entschädigung von 7 M. dafür, daß ihn dieser an einem Sonn- verurtheilt. daß alle Bergleute aus dem Verbande ausgetreten seien. In tag nicht annahm, als er mit dem Arbeitsschein eines Agenten zu ihm tam. Klapper bat um Abweisung der Klage, da er Auf dem Gebiete des Heirathsschwindels bewegte sich Rheinland und Westfalen befänden sich noch eine große Zahl Uebergehend zu dem Ankaufe nicht, sondern der Agent verantwortlich gemacht werden müsse, eine Anklage wegen Betrugs, die gestern vor der zweiten Ferien- von Führern im Gefängnisse. wenn der Kläger den Schaden hatte. Er habe dem Agenten nicht Straftammer des Landgerichts I gegen den Monteur Maximilian einer eigenen Presse theilte Schröder mit, daß von Frau Jeup Der Angeklagte verkehrte im die Druckerei zu 20 000 m. angekauft sei. Im Laufe des Jahres gefagt oder geschrieben, daß dieser ihm alle Sonntage einen Seeger verhandelt wurde. Kellner schicken solle, sondern er habe durch einen Kellner dem vorigen Herbste viel bei dem Restaurateur M. und machte dessen wären viele Kameraden zwar aus dem Verbande getreten, aber Agenten mittheilen lassen, daß auf sein Verlangen nach einer ältester Tochter so eifrig den Hof, daß dieselbe ein bereits be- dadurch habe derfelbe an Zahlungsfähigkeit und Qualität ge­Dadurch, daß auch Hüttenarbeiter sich dem Verbande Arbeitskraft nur ein bestimmter Kellner. Tommen soll und stehendes Verhältniß löste und sich mit dem Angeklagten ver- wonnen. zwar der, welcher diese Bestellung ausrichtete. Wenn der Be- lobte. Diese Unbeständigkeit sollte sich bitter rächen. anschließen könnten, habe derselbe in Schlesien an Anhängern ge­Der Angeklagte hatte erzählt, daß er bei feinem wonnen. In den westlichen Provinzen sei dies nicht zu bemerken. treffende an jenem fraglichen Sonntage zu spät zu dem Agenten dem Schlosser Seeger, in einer benachbarten Kein Jahr habe solche Anforderungen an den Vorstand gestellt, tam und dieser mittlerweile eigenmächtig den Kläger mit seiner Bruder, wohne. auch wie das vergangene. Viele Vertrauensmänner und Delegirten Die Adresse des Letteren wurde so könne er, Vertretung beauftragte, Klapper, nichts Straße dafür. Der amtirende Assessor schloß sich dem an, machte aber im Wohnungsanzeiger gefunden. Bald nach der Verlobung fing feien aus den Reihen ihrer Kameraden herausgerissen und trotzdem den erfolgreichen Versuch, dem klagenden Kellner weitere der Angeklagte an, seine Braut mit Anliegen um Darlehne zu manche Zahlstelle sei führerlos; vielfach habe man einfach Schritte zu ersparen. Freiwillig gab demselben auf sein Ersuchen behelligen. Bald hatte er Röhren zu kaufen, bald mußte er zum den Saal zu etwaigen Versammlungen verweigert. wo augenblicklich der Beklagte 3 M., während der als Zeuge anwesende Kellner, Begräbniß einer plößlich verstorbenen Erbtante reisen, bald hatte Redner weist dann auf England hin, den Klapper so in sein Herz geschloffen hat, daß er ihn nicht er eine Maschine in Grünau aufzustellen, und bei allen diesen der Riesenstreit ausgebrochen sei, dort seien die Bergleute missen tann, auch noch eine Mark drauflegte". Gelegenheiten gebrauchte er Geld. Dem Restaurateur tam die viel vernünftiger. Dort würde gestreift, um die Magazine Der Hoffriseur Biermann, ein sehr mißtrauischer Sache schließlich bedenklich vor, er fuhr nach Grünau, um sich nicht überfüllen zu lassen. Auch wären dort die Bergleute be Sehr oft fäme es vor, daß Bergleute Herr, hielt sich des öfteren von seinen Gehilfen bestohlen. Eines von dem Aufstellen der Maschine zu überzeugen. Der angegebene deutend opferwilliger. Lages schien ihm der Zufall günstig; auf frischer That, o welche Auftraggeber war nicht zu finden. Nun wollte der Restau - den doppelten Jahresbeitrag zahlten, um im Falle der Noth ge­Wonne, glaubte er den Dieb ertappt. Gefehen hatte er, wie in rateur feinen zukünftigen Schwiegerfohn in dessen Wohnung auf wappnet zu sein. Hier in Deutschland könnten die Berg­deffen weiten Taschen ein Etwas verschwand, das foeben aus suchen. Er traf hier nur eine abgehärmte Frau mit verweinten leute nicht einmal dahin gebracht werden, ihren Jahresbeitrag einem Tischkasten entfernt worden war. Der scheinbare Dieb, Augen, die er für die Schwägerin des Seeger hielt. Er fragte zu zahlen. Redner bittet die Anwesenden, für den Verband zu Frieseurgehilfe K. Konrad, wurde sofort angehalten, ihm die Taschen die Frau, ob ihr Schwager zu Hause sei. Die Antwort der Nun erstattet der Verbandskassirer Meyer den Kassenbericht. zu zeigen. Doch er wollte nicht, beharrlich weigerte er sich Gefragten lautete dahin, daß sie einen Schwager gar nicht habe. dessen im Gefühl seiner Unschuld und beleidigt durch des Meisters Sein Bild hängt ja dort an der Wand", erwiderte der Restau - Vom 1. August 1892 bis zum 1. August 1893 find 29 898,51 M. Das ist das Bild vereinnahmt oder pro Tag 81,91 M. Verausgabt find 35 042,34 Verlangen er hatte nämlich seine Fußlappen rateur, auf eine Photographie zeigend. Frau. Nun wurde dem Mark oder pro Tag 96 M. Hierbei erwähnte Meyer, daß unter eingesteckt, die ihm der Bruder, der ebenfalls in Biermann's meines Mannes" erklärte die Restaurateur flar, daß er und feine Tochter die den Ausgaben der Ankauf der Druckerei figurire. Wenn man Diensten war, mitgebracht und provisorisch dem Tischkasten an waren. diesen Betrag in Abzug brächte, so sei ein Ueberschuß von vertraut hatte. Der ergrimmte Biermann warf ihn hinaus ob Opfer eines nichtswürdigen Schwindels geworden bedauernswerthe Ehefrau erzählte noch, daß ihr 4344,71 M. vorhanden. dieser unverantwortlichen Insubordination. Am anderen Morgen Die bedauernswerthe Ehefrau erzählte noch, Es haben sich 28 Bahlstellen abgemeldet. Redner führt dies wollte K. Geld und Papiere haben, Meister und Gehilfe geriethen Mann Tags zuvor wegen anderer Betrügereien verhaftet abermals wegen der angeblichen Unterschlagungen in Streit, K. sollte worden sei. Seeger wurde wegen der letteren Strafthaten am auf den Druck der Arbeitgeber und der Behörden zurück. Die schnell ,, rausgehen", wollte das jedoch nicht, Biermann führte ihn 1. März d. J. zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt und gestern meisten Mitglieder feien aber noch Abonnenten des Verbands­nun hinaus und in den Armen prosaischer: an der aus Plößensee vorgeführt um sich wegen des Heirathsschwindels organs . Jedes Mitglied hat dem Verbande 1,725 Mark ge­Gurgel lagen sich Beide. Der Bruder eilte natürlich dem zu verantworten. Der Gerichtshof hielt die Handlungsweise des foftet. Bruder zu Hilfe, nur die Kämpfer zu trennen," Der Obmann der Geschäftsprüfungs- Rommission bemerkt, war Angellagten für so verwerflich und gemeingefährlich, daß von feine Absicht. Aber auch Herr Biermann hat einen Bruder, der mildernden Umständen nicht die Rede sein könne. Unter Hinein- daß zu den verschiedenen Anträgen jeder Redner nur 10 Minuten rückte nun mit dem Schrubber an Tableau: ohne Hut und ziehung der bereits erkannten Gefängnißstrafe wurde der Ange- sprechen darf. Die Vorstandsmitglieder fönnen nur bei vor­ohne Ueberzieher, befanden sich die Konrads plötzlich auf dem flagte zu einer Gesammtstrafe von zwei Jahren sechs heriger Anmeldung sprechen. Der Kontrollausschuß hat die Kaffen Ein Redner wünscht, daß alle Vorstands Damm. Sie gingen, ein Schußmann fam, der verhalf ihnen zu Monaten Buchthaus und dreijährigem Ghrverlust ver- richtig befunden. mitglieder, soweit sie honorict werden, auch auf dem Bureau ihren Sachen. Selbstverständlich fehrte auch der nicht entlassene urtheilt. lediglich zu finden wären. Der Schriftführer Möller ist bis auf Kopfverschönerer nicht wieder zurück in Biermann's wohlriechende Zwickau . Laut Beschluß des Landgerichts vom 1. Auguft weiteres davon entbunden, da er wegen feines angegriffenen Ge Sallen. Der Uebelthat folgte die Strafe auf dem Fuße, 15 M. hat dasselbe das Gesuch des Redakteurs des Glückauf", Genossen sundheitszustandes die Arbeiten zu Hause erledigt. Lohn behielt der Meister für sich, als Entschädigung, wie er Gladewiß, um Wiederaufnahme des Verfahrens im Prozeß Bei Beginn der Nachmittags Versammlung verbreiten sich fagte. Der Schlußaft der Tragikomödie spielte auf dem Gewerbe: Wiede gegen ihn mit einer längeren Motivirung endgiltig ab- die Redner über die gestellten Anträge, welche nur ein internes gericht. Bergeblich versuchten in beiden Terminen bie jeweiligen Vorsitzenden Herrn Biermann mit aller ihnen gelehnt und einen längeren Strafaufschub nicht bewilligt. Vereinsinteresse haben. jeweiligen Vorsitzenden Herrn Biermann mit aller ihnen Gladewiß wird demnächst seine einjährige Gefängnißstrafe an zu Gebote stehenden Beredtsamkeit plausibel zu machen, daß er den rückständigen Lohn zahlen müsse, da die Verhand: treten müssen. Lungen das Recht des Klägers, ebenfalls nicht weiter arbeiten zu brauchen nach den unleidlichen Vorgängen im Geschäft, zur Ge­nüge bewiesen hätten. Er jammerte, er sei geschädigt, er stehe allein, die Gehilfen tönnten ja auf diese Weise alles mit einem alleinstehenden Prinzipal machen. Das: Er stehe allein", be tonte er oft so klagend, daß Assessor Dr. Leo ihn bewegt bat, in ber einen Sigung doch nun endlich mit diesem Gefalbader auf auhören, er wiffe ja nun schon lange von ihm, welch trauernde Wittwe" er sei. Biermann wurde verurtheilt, die 15 M. zu zahlen. Als er das Verhandlungszimmer verlassen soll, stöhnt er nochmal:" Ich stehe doch allein da", dann geht er haftigen Schrittes ab.

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Soziale Neberlicht.

Oswald Grauer, Hausdiener, Neue Grünstraße 10, I.

wirken.

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Der

Der 9. Punkt der Tagesordnung ist Wahl des Vorstandes. Bon 80 abgegebenen Stimmzetteln erhält der bisherige Vorsitzende Ludwig Schröder 76 Stimmen, der bisherige Verbandskassirer Meyer von 82 abgegebenen Stimmen 80 und der Schriftführer Hünnighaus von 81 abgegebenen Stimmen 47. Der bisherige Schriftführer Möller erhielt nur 35 Stimmen und ist mithin nicht wiedergewählt. Möller war bei der letzten Reichstagswahl im Waldenburger Bezirke gewählt worden. Die Namen der sechs Bei­

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Aufruf! An die Mitglieder der Kranten und fizer lauten: Drewes- Marten, Brangenberg- Steele, Mann- Laer, Sterbetasse der Berliner Hausdiener.( E. S. 61). Sonneborn- Bommern, Spörtel- Rotthausen und Vormbaum- Kirch Die Generalversammlung der" Kasse hat nach reiflicher hörde. In den Kontrollausschuß wurden Möller- Gelsenkirchen , Ueberlegung fast einstimmig den Antrag des Vorstandes, die Kämpchen- Linden, Klobes- Lütgendortmund gewählt. Bei Punkt Beiträge von 40 Pf. auf 80 Pf. per Woche zu erhöhen, ab- Verschiedenes" beantragt die Bahlstelle Grunnen: Vorstands­gelehnt. Kollegen! Wenn wir nun nicht wollen, daß die Be- mitglieder und Redner müssen in Versammlungen sich der größten hörden von ihrem Einspruchsrecht Gebrauch machen, die Höhe der Unparteilichkeit befleißigen, ebenso muß das Verbandsorgan un­Das Klebegefeh" wird noch immer in vielen Fällen be- Beiträge selbst verfügen oder die Schließung der Rasse vor- parteiisch redigirt werden. Der Begründer dieses Antrages will wußt oder unbewußt übertreten. In zahlreichen Fällen zeigt es nehmen, dann bleibt uns nur der eine Weg: die Auflösung der damit auf die sozialdemokratische Haltung des Vorstandes und sich, daß die Gerichte selbst über die Bestimmungen des Gesetzes Kaffe! Bum Antrage auf Auflösung müssen mindestens die Hälfte des Verbandsorgans hinzielen, was aber bei den Delegirten die verschiedener Meinung sind. Dies ist namentlich bezüglich der der Mitglieder(§ 31 des Statuts) ihre Zustimmung geben, ehe größte Entrüstung hervorruft. Durchweg sind die Anwesenden zulässigen und unzulässigen Vermerke auf den Quittungstarten derfelbe eingebracht werden kann. Wenn auch die vorgeschriebene der Ansicht, daß nur der sozialdemokratische Standpunkt des der Fall. So hatte ein Arbeitgeber in die Quittungstarte eines Bahl von Unterschriften vorhanden ist, so müssen trotzdem sofort, Borstandes dem Verbande zum Nutzen gereiche. Nachdem- noch Arbeiters zur Alters- und Invalditätsversicherung auf der dritten um vor jeder Ueberraschung gesichert zu sein, alle die, welche das verschiedene Redner sich für den Anschluß an die sozialdemokratische Geite unter der Rubrik" Dauer der bescheinigten Krankheiten" den noch vorhandene Vermögen den Mitgliedern erhalten wissen Partei ausgesprochen haben, wird eine Resolution angenommen, Vermerk eingetragen Bom 9. März bis 3. April". Er that dies in wollen, an den Unterzeichneten, so weit es nicht schon geschehen welche den zuständigen Stellen wegen des Unglücks auf Zeche dem Glauben, daß er die Eintragung zu machen habe. Der ist, ihre schriftliche Zustimmung zur Auflösung der Hilfstasse Kaiserstuhl ein Mißtrauensvotum ertheilt. Die Versammlung erfte Richter hat den wegen eines Bergehens gegen das qu. Gefeß einsenden. nahm unter Bravorufen die Resolution einstimmig an. Darauf angeklagten Arbeitgeber freigesprochen, weil er die Eintragung erreichte die Versammlung um 7 Uhr ihr Ende. nach§ 103 des Gesezes für eine an sich zulässige erachtet. Das Reichsgericht hat aber einen solchen Vermerk von seiten des Die Arbeitsordnungen. Die Voss. 3tg." schreibt: Es ist Arbeitgebers für absolut unzulässig erklärt, da nach§ 103 Abs. 2 die Dauer der bescheinigten Krankheiten nur von der zu vielfach die irrige Ansicht verbreitet, daß die infolge der Novelle ständigen Behörde auf der Quittungskarte angegeben zur Gewerbe- Ordnung eingeführten Arbeitsordnungen, die den ges werden kann. Nach einer anderen Entscheidung des Reichsgerichts seglichen Bestimmungen gemäß amtlich geprüft und genehmigt ist eine von der zuständigen Stelle für eine bestimmte Person aus- find, nunmehr einer Abänderung durch einseitiges Eingreifen der nachweises, tam man zum dritten Punkt: Die Abwehrstreits in gefertigte Quittungsfarte auch vor dem Einkleben von Versicherungs- Behörden nicht mehr unterzogen werden fönnten. Indessen hat Barmen und Hirschberg in Schlesien . Es sind dieses die ersten marten eine öffentliche Urkunde und eine Verfälschung einer die Ausführungsanweisung bereits ausdrücklich besagt, daß die Streifs, die feit Bestehen des deutschen Holzarbeiter- Verbandes folchen ist nicht als Fälschung eines Legitimationspapiers im Prüfung nicht an eine bestimmte Frist gebunden ist und daß die ausgebrochen sind und zwar streiken in Barmen 32 Drechs Sinne des§ 363, sondern als Ürkundenfälschung anzusehen. untere Berwaltungsbehörde in Städten von mehr als 10 000 Ein- ler in der Fritz Häuser'schen Thürgriff- Fabrik. Diesen sollte wohnern die Ortspolizeibehörde und sonst der höchste Beamte des vom Lohn, der sich bei einem guten Arbeiter auf 15-18 M. Ein kleiner Schwindel, deffen geistreicher Urheber in Kreises, also in Preußen der Landrath, zu jeder Zeit, wenn sie belief, noch ein Abzug von 15-20 pet. gemacht werden, In Hirschberg schlauer Weise in die Falle gelockt worden, beschäftigte eine Ab einen Mangel in der Arbeitsordnung entdeckt, dessen Beseitigung so daß nur ein Lohn von 12-15 m. verblieb. theilung des Schöffengerichts. Paula Lindow, ein braves junges anordnen kann. Insbesondere, wenn zweifellose Lücken oder gar streiten 22 Tischler in der Kalnischen Bau- und Mobelfabrit. Dienstmädchen machte unter Angabe ihrer Wohnung durch ein Gesezwidrigkeiten in Arbeitsordnungen, sei es durch die Ge- Diesen Leuten sollte, trotzdem der Lohn schon ein ganz miserabler Beitungsinserat befannt, daß fie eine Stelle als Haus werbe- Aufsichtsbeamten oder anderweitig zur Kenntniß der zu genannt werden mußte, derfelbe noch von 21 Pfennig auf mädchen suche. Schon am nächsten Tage fand sich ein junger ständigen Behörden gelangen sollten, haben diese unverzüglich 19 Pfennige per Stunde herunter gesetzt werden. Das fonnten Mensch bei ihr ein, der sich als der Portier eines Hauses in der auf deren Beseitigung oder Aenderung im Sinne des§ 134f der sich die Kollegen beider Orts nicht ohne weiteres gefallen lassen Friedrichstraße und Beauftragter einer dort wohnenden Kom- Gewerbe- Ordnung zu bringen, in allen zweifelhaften Fällen aber und sie beschlossen nun, in den Streit zu treten. Hierzu nahm merzienräthin vorstellte. Er gab an, daß er den Auftrag habe, die Entscheidung der vorgesetzten Behörden einzuholen. auch die Versammlung Stellung und beschloß, 200 m. sofort an

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Eine Ertraversammlung des deutschen Holzarbeiter. Verbandes( Zahlstelle Bremen ) fand am vergangenen Sonn­abend in der Vereinshalle zu Bremen statt. Nach Erledigung der ersten beiden Punkte der Tagesordnung, Weiterberathung der des Reglements des Arbeits­örtlichen Organisation und