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sondern auch für die Steuergesetzgebung und für unser beugend dagegen einzuivirfen. Sind die gesehlichen Befugnisse| Nur die Kolonialabenteurer und etwelche Schnapsjunker, Militärwesen der Besitz einer Berufsstatistik nicht ganz und technischen Mittel schon vor dem Unglück auf Kaiserstuhl Großpulverhändler u. s. w. ziehen Vortheil aus den Kolonien, gleichgiltig ist. erschöpft gewesen und was hat denn das betreffende Ober- die das deutsche Volk erhält. So traurig es auch ist, so ist es doch nicht zu verhehlen, daß einzig im Interesse unserer sozialen Gesetzgebung und Statistik sicherlich eine Berufsstatistik nicht unternommen werden dürfte. Da unser ganzes Staatswesen einzig und allein von den Interessen des Militarismus beeinflußt wird, und unsere ganze Finanz­gejezgebung feine anderen Ziele kennen darf, als dem Moloch Kriegsbudget die geforderten Opfer reichlich zu bringen, so ist nicht zu hoffen, daß man sich für eine Berufs­statistik interessiren wird, wenn die maßgebenden Personen der Militärverwaltung sich für sie nicht interessiren. Deshalb wollen wir eben im Interesse der Berufsstatistik auf die Statistik der schweizerischen Rekrutirung aufmerksam machen, aus der sie leicht ersehen können, daß auch ein Kriegsminister Berufsstatistik sehr nöthig brauchen fann.

Aufsichtsorgan( das Oberbergamt) der Landesregierung mit­getheilt? Was ist davon den Bergleuten mitgetheilt worden? Der neue Reichsschatsekretär, Graf Posadowsky­Wir drücken unsere Ansicht dahin aus, daß weder die technischen Wehner past trefflich in die leitenden Kreise hinein. In noch die gefeßlichen Handhaben zur Berhütung der Gefahr auf den Verhandlungen der dritten ordentlichen Generalsynode Kaiserstuhl erschöpft fein konnten! Ferner ist unsere Ansicht,

Für uns hat die Berufsstatistik noch den besonderen Werth, daß wir in derselben einen Maßstab für unsere wirschaftliche Entwickelung erhalten, der uns lehrt, wie weit der Kleinbetrieb bereits aufgesaugt ist.

Für viele hat die Berufsstatistik Werth, niemanden kann sie schädigen, außer denjenigen, der die Vogel Strauß­Politik für der Weisheit Anfang und Ende hält.

So wie auf vielen anderen Gebieten, so sind uns auch auf dem der Berufsstatistik viele andere Staaten voraus­geeilt. Die Schweiz , Desterreich, Frankreich , die Vereinigten Staaten, ja selbst Canada besitzen neuere Berufsstatistiken als wir. Wir sollten uns doch nicht in allen Kultur­aufgaben von anderen Staaten überflügeln lassen und des halb endlich die wirklich unabweisbare Erhebung über die Berufsvertheilung, sobald als es die Vorarbeiten gestatten, durchführen.

Politische Leberlicht.

Berlin , den 24. August.

daß, wenn nicht auf Beche Hibernia" baldigst die Ober- aus dem November Dezember 1891 bekannte sich Graf Aufsichtsbehörde des Bezirks Dortmund vorbeugend eingreift, von Posadowsky als begeisterter Anhänger der kon­wir wiederum in nächster Zeit ein Massenunglück erleben wer- fessionellen Volksschule und warnte dringend vor einer den, wie vor zwei Jahren." Ueberschraubung" der Ziele unserer Seminarien, weil Zum Knappentru find Regierung und Landtag sonst die Schulkinder viel mehr lernten, Der Knappen schuh steht auf als ihnen gut sei. Das ist der echte Junter­sofort zu haben gewesen. .standpunkt, wie er oben genehm ist. Die Kreuz- Zeitung " einem andern Blatt. Und die Dividende ist heilig Was aber sagten die Geistlichen an den Gräbern der unterschreibt, so erklärt sie heute, die Worte Reichensperger's, die Volksschule habe sich im wesentlichen darauf zu be­Opfer? Der protestantische Prediger führte aus: " Wie dieses Unglück gekommen, ob irgend ein schränken, das Kind in der Religion, im Lesen, Schreiben Mensch es verschuldet, wir wissen es nicht. Es und Rechnen gut zu unterrichten", muß aber selbst zugeben, ist ja auch nicht unsere Sache, den Sachverhalt zu prüfen und daß diese Aufgabe nicht einmal im vollen Maße" erreicht festzustellen. Für uns gilt es, wenn wir uns nicht in die Irrgänge von Klagen und Zweifeln verlieren wollen, auf den wird. Sogar das jämmerlich kleine Maß an Wissen, das einen rechten Grund uns zu stellen, der nicht wankt und nicht die preußisch- deutsche Volksschule bieten soll, erlangt ein weicht, auf den Grund des göttlichen Wortes... Ja, als sehr großer Theil der Schüler nicht, dank der schnöden eine That des Herrn ist dieses Unglück hier in unserer Stadt Spars amkeit" der herrschenden Klaffen, die Milliarden für zu betrachten, darum haben wir wohl Grund und Ursache, das Heer, für die Volksbildung so gar nichts übrig hat. darauf zu achten, was der Herr durch diese Heimsuchung uns sagen will. Buße will er uns predigen durch diese Die um Stephan. Eine schlesische Zeitung meldet, schwere Schickung, und wahrlich, wir müssen der Buße daß auf einem Bostamt in Breslau die Geldbrief­wohl dringend bedürfen, wenn der Herrin träger seit Jahren feinen freien Sonntag solcher Heimsuchung zu uns redet. Der Geist, der gehabt hätten. Praktisches Christenthum!- durch unser Volt geht, ist nicht der Geist von oben, sondern ein Geist des Erdensinnes, der Selbstsucht, die nur das Eigene sucht, nach Jrdischem trachtet, auf Lust und Genuß finnt 2c. 2c."

Und dieselbe Weise klingt aus der Grabrede des katho­lischen Geistlichen:

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Die ernste Mahnung, die aus der Gruft ertönt, ruft uns zu:" Haltet den Glauben hoch, denn nur der Glaube allein vermag den Menschen auf die rechte Bahn zu leiten." Hüten muß man sich vor den falschen Propheten, die nur darauf ausgehen, den Menschen den Glauben an Gott und den Himmel zu rauben und statt dessen irdische Genüsse und irdisches Glück versprechen."

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werden?

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Das gestrige Dementi der Norddeutschen Allgemeinen Beitung" wegen der Mehrforderungen für die Marine haben wir bereits furz gekennzeichnet. Es ist so gewunden und hinterhältig, wie nur je ein offiziöser Ab­wiegelungsversuch. Es sei unrichtig, heißt es in der Nord­deutschen Allgemeinen Zeitung", daß im Zusammenhange mit der Steuerreform bedeutende Marineforderungen" gestellt werden würden. Nun ist, ganz abgesehen von der Glaub­haftigkeit des Dementis im allgemeinen, zu fragen: Werden etwa bedeutende Forderungen außer Zusammenhang mit der Die Tabakfabrikat- Steuer sucht die Norddeutsche Reform" gestellt werden? Oder: werden zwar keine be­Allgemeine Zeitung" den Steuerzahlern dadurch mundgerecht zu Erläutern hieße abschwächen. Die falschen Pro- deutenden" Forderungen, wohl aber Forderungen, die in machen, daß sie die russische Tabakfabrikat- Steuer, die eng pheten" werden die Arbeiterschaft über die" Heimsuchung" den Augen der Regierung nicht bedeutend", gestellt lische Tabakbesteuerung und die Monopolwirthschaft in schon erfolgreich aufklären trotz aller tonsurirter und ge­Frankreich und Desterreich über den grünen Klee lobt. scheitelter Kapuzinaden, die den auf dem Schlachtfelde des Sächsisches. Eine für die politischen Parteien in Bielleicht erinnert uns irgend ein fundiger Thebaner des Kapitalismus gefallenen Proletarier, der schwer ums tägliche Sa ch sen nicht unwichtige Entscheidung hat das Ministerium offiziösen Blattes nächstens daran, daß die unter Ludwig XIV. Brot kämpft und es gar mit dem Leben bezahlt, in so anmuthenden des Innern vor einiger Zeit getroffen. Auf grund einer erhobene Kopfsteuer recht erkleckliche Beträge in die könig- Gegensatz bringt zu den Nuznießern der Dividenden- und erhobenen Beschwerde hat das Ministerium die Kreishaupt­liche Kaffe geliefert hat? Da wir einmal im Zeitalter des Gewinnantheile, den Gruben- Aktionären und den Gewerken. erhobenen Beschwerde hat das Ministerium die Kreishaupt­persönlichen Regiments leben, wäre ja eine Wiedergeburt Und die Betrachtung möge schließen mit einer neuen Bereinsgesetz an einer Bestimmung fehle, nach der die Zu­mannschaften darauf hingewiesen, daß es im sächsischen des absolutistischen Steuerwefens sammt den Frohn- und Schreckenskunde, die der" Bolks- Zeitung" aus Schlesien zu lassung Minderjährige lediglich als Zuhörer Naturaldiensten nicht ausgeschlossen, neben dem Druck unserer geht. Aus Brumhütte meldet sie: indirekten Steuer- und Bollwirthschaft. Daß heute kein in Versammlungen solcher Vereine, die sich mit Feldmarschall die verhängnißvolle Wirkung dieser volksver­öffentlichen Angelegenheiten befaffen, verboten sei. Die wüstenden Steuerpolitik denunzirte, wie einst Marschall Bulaffung unmündiger Personen bei derartigen Versamm­Vauban, troh dem Zorne des Sonnenkönigs, ist über allen lungen möge im einzelnen Falle unerwünscht sein, doch das Vereinsgesetz verbiete eine derartige Zulassung nicht. Die Zweifel erhaben. Der deutsche Bürger, dem die Steuers Ortspolizei habe jedoch das Recht und die Pflicht einzu­künstler den letzten Heller aus dem Sack nehmen, kann auch Auch eine Buße, die uns aufweckt, den falschen Pro- schreiten, wenn sich aus der Anwesenheit Minderjähriger von sich sagen, was von dem hörigen Bauern des acht- pheten", den Sozialdemokraten, die für den" Knappenschutz Unzuträglichkeiten in sittlicher und anderer Beziehung er­zehnten Jahrhunderts galt, daß er steuer- und frohnpflichtig unablässig wirken, das Handwerk zu legen!! geben sollten. Die Amts- Sächser werden schon das Hinter­sei auf Gnade und Ungnade. Bis auch für ihn ein thürchen finden, durch das sie ihre reaktionären Maßregeln 4. August 1789 fommt... einschmuggeln. Unfittlich" kann z. B. eine Erörterung wachende Polizeimann nur findig genug ist.- der Frauenarbeit, der Hungerlöhne sein, wenn der über­

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Auf das Gerücht von einem großen Unglück auf der Fannygrube begab sich Bergrath Hoffmann mit Rettungs­mannschaften dorthin. Es gelang, 47 Bergleute und 7 Beamte bewußtlos herauszuschaffen. Zahlreiche Aerzte arbeiten erfolg reich an der Wiederbelebung. Als Ursache werden giftige Gafe angegeben.

Zum Einfuhrverbot von russischem Heu. Der Der Verein deutscher Tabakfabrikanten stellt, wie Wichseuchengefahr die Einfuhr von Heu und Stroh aus preußische Landwirthschaftsminister, der angeblich wegen der der Boff. 8tg." mitgetheilt wird, gegenwärtig Erhebungen Rußland verboten hat, was den Junkern gewiß große darüber an, in welcher Weise die auf grund der Finanz: Freude gemacht hat, nicht aber den durch die Futternoth Von den bayrischen Manövern. Die in Garching und minister- Konferenz zu erwartende Tabak- Fabrikatsteuer auf geschädigten kleinen Landwirthen, hat die Regierungs- Umgebung behufs Brigade - Exerzierens einquartirten Eskadronen Konsum und Induſtriebetrieb wirken würde, um dadurch präsidenten der östlichen Grenzbezirke ermächtigt, die Ein- des 2. Schweren Reiter- Regiments faffen ihre Fourage im zuverlässiges Material zur Bekämpfung der genannten fuhr von Heu und Stroh aus Rußland noch bis zum hiesigen diesbezüglichen Hauptdepot. Zu diesem Fouragefassen Steuer zu gewinnen.- 2. September d. I. einschließlich zu gestatten, wenn von werden meistens Mannschaften kommandirt, deren Pferde theils

Gine zeitgemäße Refolution wurde auf dem Dort- den Importeuren glaubhaft nachgewiesen wird, daß diese munder Delegirtentage des Berg- und Hüttenarbeiter- Ber - landwirthschaftlichen Erzeugnisse nicht aus den feuchen bandes einstimmig angenommen. Eingebracht hat sie der verdächtigen inneren russischen Gebietstheilen, sondern aus Genosse Möller, der Abgeordnete für Waldenburg. Sie feuchenfreien Gegenden russisch - polnischen Landes stammen. Lauter Halbheiten!

lautet:

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in ärztlicher Behandlung, theils schonungsbedürftig sind. Wenn nun schon das Fouragefassen an und für sich keine leichte Arbeit ist, so wird lettere um so anstrengender, wenn hierzu nur ganze 5 Mann kommandirt sind, um die Fourage für eine ganze Eskadron zu fassen. Noch mehr gesteigert aber wird diese An­strengung, wenn besagte Mannschaften in voller Ausrüstung, das ist mit Helm, Säbel und Bandelier bei dieser Hize neben " Das Riesen unglüd auf Zeche Raiserstuhl Kolonialpolitisches. Eine vom Gouverneur Deutsch den vollen Fourage- Wagen herlaufen müssen und so einen Weg war wiederum ein ungeheures Opfer der modernen Schlag oftafrikas, Oberst von Schele, in das Kilimandscharogebiet von 3-4 Stunden nach geschehener Arbeit noch zu Fuß zu wetter- Gruben Deutschlands . Seit Jahren schon sind kleinere und größere Massenunglücke vorgekommen, die der Ober- unternommene Expedition soll auf's Haupt geschlagen machen haben. Es dürfte schon Kriegsbild genug sein, wenn Aufsichtsbehörde besonders die allergrößte und in keiner Weise worden sein. Offiziös wird erklärt, bei Amte sei nichts be- der Fourage- Unteroffizier, welcher hoch zu Roß fizzt und nichts von der Hand zu weisende Verpflichtung auferlegen, unter fannt. Jeder Tropfen Blut, der dort vergossen, jeder thut, allein in voller Armatur ist, für die die Wagen begleitenden Aufwendung aller gesetzlichen Mittel und Handhaben vor- Pfennig, der dort verpulvert wird, ist nußlos dahingegeben.

unterbrochen worden war. Er sprach von den Riesenfort-" Auch noch weiter," sagte André. schritten, die der Sozialismus in allen Ländern mache, von" Bis zur Beschränkung des Erbrechts?" dem großen Wahlsiege, der soeben in Deutschland errungen Noch weiter. Ich will eine Gesellschaftsordnung, die sei, von dem Wachsthum dieser unwiderstehlichen Macht, für immer die Unterschiede zwischen Armen und Reichen welche die best bewaffneten Regierungen zur Kapitulation beseitigt, in der die Interessen aller Mitglieder der Ge­zwinge, dem nahen Triumph dieser Lehren, gegen welche sellschaft solidarisch find, in der die alte Devise: Einer für die ganze vereinigte Reaktion sich vergebens verschworen alle und alle für einen! zur Wahrheit wird." habe, um sie auszurotten, und die nacheinander Papst, So würden Sie also auch damit einverstanden sein, Kaiser, Minister, ihre Gegner und Verfolger, besiegten. daß der Grund und Boden, die Bergwerke, die Fabriken 2c. Wir haben gelitten, wir sind verleumdet, verachtet, dem Volfe zurückgegeben werden?" unterdrückt worden," fügte er in begeisterter Erregung Warum nicht, wenn es kein besseres Mittel giebt, die hinzu, aber der Tag der Vergeltung ist nahe. Morgen Arbeit und den Ertrag der Arbeit gerecht zu vertheilen?" kommt die Reihe an uns, dann sind wir die Stärkeren! Johanna's Augen strahlten beifällig zu diesen offenen Dann wehe der Bourgeoisie und Heil den Proletariern Erklärungen André's. Sigismund bereute es jetzt, ſie pro­vozirt zu haben. Er bemerkte, daß der Weg, den er ein­geschlagen, verkehrt sei, und versuchte, die Diskussion auf ein anderes Gebiet zu spielen dadurch, daß er that, als fühle er sich geschlagen.

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beider Welten!"

Dann wandte er sich, als hätte er jetzt erst bemerkt, daß er vor einem Eindringling, den er verdächtigte, ein Feind zu sein, so frei heraus gesprochen, zu André und rief:

Ich vergaß ganz, daß der Herr keiner der Unferigen ist und daß ihn das, was uns erfreut, betrüben muß." André fühlte wohl, daß Sigismund ihn isoliren, bei Seite schieben, ihn und Johanna von einander trennen wollte. Er erwiderte lebhaft:

Was wissen Sie davon? Ich bin vielleicht ebenso gut Sozialist wie Sie."

Johanna richtete einen freundschaftlichen, fröhlichen Blick auf André, der Sigismund nicht entging. Fronisch fagte er:

Sieh da! Alle Welt wird bald sozialistisch sein wollen. Aber find Sie auch gewiß, daß Sie Sozialist find?" " Ich glaube es," sagte André bescheiden und ernst. Wahrscheinlich weil Sie Wohlfahrtseinrichtungen, Altersunterstüßungen für Greise, Schußgefeße für die Ar­beiter wünschen?" " Ja, in Erwartung besserer Einrichtungen," antwortete Sie werden vielleicht bis zur progressiven Steuer vor­

André.

gehen?"

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Meiner Treu," sagte er, Sie sprechen ja wie ein richtiger Sozialist. Aber woher kommt es denn, daß man Sie niemals in den Versammlungen der Partei sieht?"

Weil ich den Lärm und das Gedränge in solchen Volksversammlungen nicht liebe."

Ah, ich verstehe, Sie sind nur platonischer Sozialist, ein Sozialist in Glaceehandschuhen. Sie fürchten, sich die Hände schmutzig zu machen!"

André lächelte verächtlich. Mit der Kaltblütigkeit eines Mannes, der in der Fechtkunst wohl erfahren ist, er­widerte er:

Mannschaften aber ist eine derartige Ausrüstung höchst über­flüssig, sintemalen man sich nicht in Feindesland be­findet und also eine derartige Bewaffnung bis an die Zähne weder Zeit noch Umstände erheischen, und ein Kavallerist zu Fuß ohne Schußwaffe ja doch nur ein halber Soldat ist. Hoffentlich werden diese Mannschaften aber dieser Zeilen wegen, schreibt das Bayerische Vaterland", nicht auch noch den Rarabiner mitnehmen müssen.- Der neue bayerische Landtag wird Anfang Sep­tember zusammentreten.

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Konservative Unverschämtheit. In der Reichs­tags- Wahlbewegung haben die Ordnungsbrüder beharr lich geleugnet, daß es ihrerseits den gleichen, all­gemeinen und direkten Wahlrecht an den Kragen gehen solle. Jetzt nach der Wahl zeigen die Herren ihr wahres Antlig. Das Vaterland", das Organ der sächsischen Konservativen, schreibt neuerdings mit zynischer Offenheit:

Es ist einfach lächerlich, wenn die Stimme des halb= blöden Schwachtopf 3 genau so viel zählt, wie die des größten Denkers, wenn der Mann, der für Tausende zu sorgen hat, nur genau so viel zu sagen hat, als der Bruder Lüderlich, der mit knapper Noth der öffentlichen Unterstützung aus dem Wege gegangen ist... So fann es nicht bleiben, es muß anders werden. Nicht das allgemeine Wahlrecht birgt und zeitigt die besprochenen Gefahren, sondern vielmehr das allgemeine gleiche Wahlrecht. Hier muß der Hebel angesetzt werden. Das Wie" ist freilich die Haupt­fache und wird noch Gegenstand eingehender Erörterung bleiben müssen. Zunächst tommt es aber darauf an, daß die Ueberzeugung von der unabweisbaren Nothwendigkeit einer Aenderung sich immer mehr Bahn breche. Wo Ueberzeugung ist, ist auch ein Wille, und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ob die Demokratie im Frade und in der Bluse darüber Zeter schreit, bas kümmert uns nicht. Sie mag uns ruhig Reaktionäre und Feinde der Freiheit schelten, das läßt uns fühl, tühl bis ans Herz hinan.

Nein, es ist noch etwas anderes: Hauptsächlich ge­schieht es darum, weil ich die Schreier verabscheue, welche die soziale Revolution immer im Munde führen, die be­Die schamlose Offenheit, die sich in der vorstehenden ständig von Barrikaden reden, die sich in ihren Drohungen Neußerung fundgiebt, bietet der Sozialdemokratie ein gegen die Gegner heiser schreien: Hütet Euch, wir werden schäßbares Agitationsmaterial, das bei den bevorstehenden Euch alle töpfen! Ich habe ihnen immer etwas weniger fächsischen Landtagswahlen nach Kräften Verwendung finden Lunge und dafür mehr Hirn gewünscht. Das sind mir gemiro, rade die richtigen Leute, um für ihre Sache Sympathieen und Anhänger zu werben! Sie müßten von ihren Feinden Die Münchener Senche vor Gericht. Gegen den eigentlich dafür belohnt werden, daß sie ihnen so vorzüg- verantwortlichen Redakteur des in München erscheinenden liche Dienste leisten." ( Fortseßung folgt.) ultramontanen Bayerischen Kuriers" ist von der Staats­

wird.