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Gewerkschaftliches.

den Arbeitszeit und Ueberzeitarbeitsentschädigung und eine Ber  - 1 ständigung wegen Lohn- und Affordpreiserhöhung verlangten.

Bom Seemannsstreit.

Stärkung des Kriegsfonds im Unternehmerlager. In Holland  , sowohl in Amsterdam   wie in Rotterdam  , Sauerk der Versuche der Arbeiter und des Industriellenverbandes haben Streit der Seeleute fort und hat in den letzten Tagen infolge des Ein günstiger Bufall ließ uns Einblick nehmen in die in Berhandlungen mit den Arbeitern einzutreten. Mit von dem Der Minister Talma   ist am Sonnabend nach Amsterdam   gekommen, die Firma nicht veranlassen können, in den 12 Wochen des Streiks Eintreffens neuer Schiffe in den Häfen sich noch weiter ausgedehnt. Verhandlungen der Gesellschaft des Arbeitgeberverbandes gelben" Ramaret aus Berlin   gelieferten Arbeitswilligen hat um zwischen den Parteien zu vermitteln. Bisher haben die Be­Unterelbe zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen. Diese fie bis jetzt versucht, die streikenden Arbeiter auszuschalten. Jest hörden bei diesem Kampfe in immer stärkerem Maße nur die Inter­Ausschußsibung fand am Montag, den 12. Juni 1911, statt. ist sie am Ende ihres Lateins angekommen und ruft:" Samiel hilf!" essen des Unternehmertums wahrgenommen. In Amsterdam   hat die Es waren 51 Vertreter der verschiedenen Arbeitgeberverbände Jetzt ist sie auch bereit, in einer von den Arbeitern längst ange- Polizei das Bureau des Seemannsverbandes abgesperrt und sie ver­inklusive des Vorstandes und der besoldeten Sekretäre an- botenen Form zu verhandeln. bietet sogar den Vorstandsmitgliedern den Zutritt. Ferner ber­wesend. Die Nadel- und Stahlwarenfabrik von Wolff, weigert oder verzögert man die Ablieferung von Freiherr v. Ne is wit referierte über die Notwendigkeit Snippenberg u. Co. in Jchtershausen weigerte sich. Depeschen an die Streitleitung(!), wenn darin die An­der vom Vorstand beantragten Abänderungsvorschläge, die ihren 9 Kopfschleifern den Akkordpreis für eine Nähnadel- Nummer funft von Streifbrechern mitgeteilt wird. Auf eine Beschwerde dar­auf Grund einer fünfjährigen Erfahrung gestellt wurden. Forderungen Abstand genommen hätten. Diese benannte Erhöhung Grund des§ 14 des Telegraphen- und Telephongesetzes geschähe, der um 20 Proz. zu erhöhen, wonach die Schleifer von allen sonstigen über antwortete das Telegraphenamt von Rotterdam  , daß das auf Der Hauptzwed sei erstens die Einbeziehung des Transport- hätte für die Firma eine Mehrausgabe für die Schleifer von etwa besagt, daß die Auslieferung von Telegrammen verweigert werden gewerbes unter den gleichen Bedingungen, die für die Gesell- 1 Broz. betragen. Den 9 Schleifern blieb weiter nichts anderes fann, wenn ihr Inhalt die Sicherheit des Staates, die öffentliche schaft des Zentralverbandes der Arbeitgeber im Transport- übrig, als die Arbeit einzustellen, weil sie in verlebender, rücksichts- Ordnung oder die guten Sitten gefährdet". In Amsterdam   ver gewerbe Deutschlands  , zur Entschädigung bei Arbeitsein- lofer Weise abgewiesen und behandelt worden waren. Auch diese weigert man den Seeleuten auch das Telephon, wenn sie Mittei ftellungen, maßgebend sind; zweitens die Vermeidung solcher Firma haben die verschiedensten Versuche der Arbeiter nicht ber- lungen über die Ankunft von Streifbrechern machen wollen, und es Kürzungen der Entschädigungen, wie sie schon wiederholt und anlaßt, eine Verständigung eintreten zu lassen. Die Firma hat scheint jogar ziemlich sicher zu sein, daß man außerdem im Telephon­besonders im letzten Geschäftsjahre infolge der unzureichenden iebt in Arnstadt   mit vielen Unkosten eine Werkstatt zur Beschäfti- betrieb Anweisungen goegeben hat, bei Gesprächender See. Gesellschaftsmittel notwendig waren; drittens die Schaffung gung von drei Arbeitswilligen eingerichtet, denen sie bedeutend mehr mannsorganisationen noch eine dritte Stelle zu eines Reservefonds, aus dem Entschädigungen schon während zahlt 12 Proz. Dividende und hohe Tantieme an Vorstand und Aus- unternehmertum an Lohn zahlt, als was die Schleifer erhalten haben. Die Firma berbinden, damit die Polizei und jedenfalls auch daz immer gleich erfährt, was der Streiks gezahlt werden könnten. Der Referent betonte, schuß und schreibt dazu alljährlich gut ab. Die Stundenlöhne der innerhalb der Reihen der Streikenden vorgeht! daß in den 5 Geschäftsjahren an Entschädigungen von der erwachsenen Arbeiter betrugen bis jetzt, sage und schreibe, 25 Pf. Die Streifenden selbst halten tapfer im Stampfe aus. Das Unter­Gesellschaft 191 000 m. ausfallen mußten, weil die Mittel Es ist sehr verständlich, wenn der Herr Geheimrat Snippen- nehmertum sucht von aller Welt Streifbrecher heranzuholen. Leider nicht langten. Der Beitragssatz betrug 1 m. pro Mille und berg, der dem Betriebe seit fast 50 Jahren, zuerst als Inhaber, find auch schon einige Sendungen aus Deutschland   eingetroffen, Mitglied der berausgabten Lohnfumme, er soll jetzt auf 2 M. jest als Direktor, vorsteht, unter solchen Verhältnissen vielfacher wo ja die Streifbrechervermittelung besonders gut organisiert ist. gesteigert werden. Die Misere würde nicht eingetreten sein, Millionär geworden ist. Er konnte ohne Schaden für seine Seele, Es sind aber fast alles Leute, die weder die nötige Geschicklichkeit wenn man immer schon 2 M. statt 1 M. erhoben hätte, es feine hohe Tantieme und hohen Dividenden die winzigen Forde noch Lust und Ausdauer zur Arbeit haben. Einige find schon ver­würde dann zurzeit sogar noch ein Bestand von etwa 40'000 rungen der Schleifer bewilligen. Der Herr Geheimrat, der fünfzig unglückt und haben ihr Leben eingebüßt bei der halsbrecherischen Mark verfügbar gewesen sein. Wenn die Beitragserhöhung nun die ganzen Thüringer   Metallarbeiter aussperren lassen, weil Deutschland  , die Ende voriger Woche in Amsterdam   eintraf, wird Jahre Nutzen aus den Arbeitern in Jchtershausen gezogen hat, will Streitarbeit. Ueber eine Sendung von 226 Streifbrechern aus nicht erfolge, müsse sofort der in den Sagungen vorgesehene ganze 9 Arbeiter von seinen 500 Arbeitern nicht auf eine Afford- Het Volk" berichtet: Nachschuß eingefordert werden, womit noch nicht einmal die preiserhöhung von 1 Broz. verzichten wollen. Möglichkeit einer Zahlung während oder gleich nach Beendi­gung des Streifs gegeben sei. Natürlich machte Reiswig bei dieser Gelegenheit auf die vortrefflich gerüsteten Gewerk­schaften aufmerksam; demgegenüber seien die Ausgaben der Arbeitgeber für ihre Organisation nur gering.

Herr Frauen aus Riel war beauftragt, einen Antrag zahlten Löhne während eines Streits oder einer Aussperrung zu vertreten, wonach die Unterſtützungen auf Grund der ge­allwöchentlich zur Auszahlung gelangen sollen. Er beantragte, die Beratungen über den Sagungsentwurf des Vorstandes abzubrechen und den Vorstand mit der Ausarbeitung eines neuen Entwurfes zu beauftragen. Dieser Antrag wurde ab­gelehnt. Der Antrag dagegen, den jährlichen Mitgliedsbei­trag auf 2 M. pro 1000 M. Lohnsumme festzusetzen, wurde angenommen. Weiter der Antrag: Zur Schaffung eines Reservefonds, der nicht zur Entschädigung benutzt werden darf, soll ein jährlicher Beitrag von 50 f. pro 1000 m. Lohnsumme erhoben werden."

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Ein Antrag des Hamburger Vertreters vom Baugewerbe, den Beitrag auf 5 M. statt 2 M. zu erhöhen, wurde abgelehnt, ebenso ein Antrag des Herrn Jansen aus Kiel  , den Jahres­beitrag für das Jahr 1911 zweimal zu erheben, um im nächsten Jahr sofort eine wöchentliche bezw. monatliche Unter­stüßung gewähren zu können.

Man begnügte sich mit der Einschränkung, daß Vor­schüsse gewährt werden können auf die später auszuzahlenden Entschädigungen, wenn die verfügbaren Mittel es irgend ge­statten! Auch der Antrag, diese Beschlüsse wie die gesamten Aenderungen der Sagungen mit rückwirkender Kraft ab 1. Januar 1911 in Geltung treten zu lassen, wurde abgelehnt und beschlossen, diese erst am 1. Januar 1912 in Kraft treten zu lassen.

Von öffentlichem Interesse ist aus den Satzungen noch be­sonders der§ 17, der die Höhe der zu zahlenden Entschädi­gungen regelt.

" Der Transport machte mehr den Eindruck einer Horde von Vagabunden, als von Leuten, die zur Schiffsarbeit fähig wären. Sogar Krüppel und Bucklige waren darunter. Die Reeder wer­den mit diesem Völkchen wenig ausrichten können. Offenbar ist es ihnen auch nur darum zu tun, den Eindruck zu erwecken, daß gearbeitet wird, um damit die Streifenden zu entmutigen," Unter den Stellen, die sich in Deutschland   mit der Anwerbung bon Streitbrechern befassen, wird auch das Christliche Kell

Die beiden fleinen Streits sollen mit der Aussperrungskanone getötet werden. Der Industriellenverband sieht selber ein, daß die Auffuhr der groben Geschüße lächerlich wirken muß. Man suchte und fand. In Erfurt   streifen bei der Firma R. Trent 5 Modell­tischler, weil sie ihren Stundenlohn um 4 Pf. erhöht haben wollen. Auch dieser Streit soll mit der Aussperrung getötet werden. In Erfurt   bei der Firma Zopf u. Söhne mußten am verband die Verständigung nicht herbeiführen half, sondern ver­29. Juni 180 Mann in den Streit treten, weil der Induſtriellen- nerheim" in Hamburg  , Esplanade, genannt. hinderte.

In Gera   bei der Firma Morib Jahr traten ebenfalls am 29. Juni 70 Sesselschmiede in den Streit, weil eine Verständigung unmöglich geworden war, da der Industriellenverband schon tätig war, auch diese Bewegung mit der Aussperrungskanone töten zu können.

Die Arbeiter der Fahrzeugfabrit Eisenach in Eise­ nach   haben die Kühnheit gehabt, am 12. Juni d. J. die Erhöhung aller im Betriebe bestehenden Stundenlöhne um 3 Pf. und Er­höhung der bestehenden Einstellungslöhne zu fordern. Die Ein­stellungslöhne würden nach der Erfüllung der Forderung 25, 28, 32, 33, 35, 37, 38, 41 und 43 Pf. pro Stunde betragen. Dabei ist zu be­achten, daß die Fabrikleitung Präzisionsarbeiten von ihren Pro­fessionisten verlangt.

Die Fahrzeugfabrik- Direktion hat die Forderungen glatt ab­gelehnt. Die Arbeiter wollten mit der Direktion weiter verhandeln. Auch diese Verhandlungen sind vom Industriellenverband gestört worden. Der Direktion der Fahrzeugfabrit ist die Bewegung der bandes um die Verhandlung und um die notwendigen Bugeständ­Arbeiter lästig. Sie versucht mit Anrufung des Industriellenver­nisse herumzukommen. Darum muß der Fall mit zur Begründung der Aussperrungsdrohung dienen.

Nach einem Telegramm aus Amsterdam   haben sich die Jollenführer dem Ausstand angeschlossen. Die Minister des Innern, der Justiz und des Krieges hatten eine Besprechung mit dem Bürgermeister über die letzten Unruhen. Bei Durch­suchungen in drei Häusern, in denen die Ausständigen sich ver­sammelten, wurden fünf Personen verhaftet.

Verfammlungen.

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Der Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter hatte zum Freitagabend die Arbeiter und Handwerker der Gaswerke Groß­Berlins zu einer Bersammlung nach dem Gewerkschaftshause ein geladen. Die dritte Konferenz der Gasarbeiter Deutschlands  , die am 23. und 24. August in Berlin   stattfinden wird, bildete den Gegenstand eines längeren Vortrags, den Wuth den Ver sammelten hielt. Der Redner besprach die Lage der Gasarbeiter, besonders in den städtischen Werfen, und zeigte, welche Aufgaben Roalitionsrecht der Gasarbeiter geschützt werden. Mit der der bevorstehenden Konferenz harren. Vor allen Dingen müsse das übrigen Arbeiterschaft müßten auch die Gasarbeiter gegen den neuen Strafgefegentwurf Stellung nehmen. Erhebungen über die Konferenz fordern. Die Achtstundenarbeit sollte ausgedehnt werden auf alle Arbeiter in den Gaswerken. Für soziale Eins richtungen, wie zum Beispiel Ruhegehälter, follte ein Rechtsanspruch geschaffen werden. Die Lohnberhält. nisse müßten eingehend beraten werden. Es sei die Aufgabe der Konferenz, der Deffentlichkeit ein flares Bild von der sehr ber besserungsbedürftigen Lage der Gasarbeiter zu geben.- Die Ver fammelten gaben ihre Zustimmung zu diesen Ausführungen durch lebhaften Beifall zu erkennen und beschäftigten fich dann mit der Aufstellung der Kandidaten für die Konferenz. Die Wahl der Delegierten wird am 15., 16. und 17. Juli stattfinden. Eine starle Beteiligung an der Wahl ist sehr wünschenswert.

Wir haben die drei Bewegungen geschildert, die sicher längst er- Arbeiterschußeinrichtungen in den Gaswerken müsse die ledigt worden wären, wenn der Industriellenverband eine Verständi gung gewollt hätte. Es bleiben also 3 Streits, woran an einem 5 Mann, an anderem 9 Mann und am dritten 54 Mann beteiligt find, weswegen in Thüringen  , wo 40 000 Metallarbeiter in Frage femmen, in allen Verbandsbetrieben ausgesperrt werden soll. Das ist unüberlegt von dem Verbande Thüringischer Metallindustrieller gehandelt. Kapitalistischer Wahnwiß. Die Thüringer Metall­Der Aufsichtsrat soll sich von den folgenden Gesichts- industrie ist in ihrem größten Umfange für solche Experimente punkten bei Festsetzung der Entschädigungen leiten laffen: Es nicht geeignet. Das sollen doch auch die kleinen Scharfmacher in fann für jeden ausfallenden Arbeitstag eine Entschädigung Thüringen   begreifen. bis zur Höhe von 20 Prozent des durchschnittlichen Tagesver­dienstes bewilligt werden. Mithin für 10 000 Arbeiter bei einem Durchschnittstagesverdienst von 4 M. täglich 4000 m.. Diese volle Entschädigung kann indes nur bezahlt werden, wenn die Zahl der bei einer Firma beschäftigten Arbeiter 1000 nicht übersteigt. Für mehr als 1000 Arbeiter können nur folgende Entschädigungen bezahlt werden:

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Von 1001-2000 Arbeiter 16 Proz.

2001-4000

12

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4001- 8000

8

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4

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8001-10000

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640 M. 960 1280

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320

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Die sonstigen Paragraphen der Sagungen dieser Arbeit. geberberbände sind nicht weiter von Belang.

Das finanzielle Bild, das wir da schauen, ist nicht gerade sehr erhebend für den weniger bemittelten Unternehmer, mußte ihm doch die Entschädigung oft versagt bleiben. Jetzt nun sollen die Unternehmer höhere Beiträge zahlen, legten Endes doch nur zu dem Zwecke, um die finanziell besser ge­stellten verblendeten Scharfmacher den rigorosen, zwecklofen Kampf gegen die Arbeiter noch andauernder führen zu lassen. Berlin   und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! In der Aetplattenfabrik Ja strom ut. Co., Werftstraße 11-12, befinden sich die Kollegen im Streit. Diese Firma ist für Metallarbeiter jeder Branche gesperrt. Der Betrieb der Firma Holdheim, Stallschreiberstraße, ist gesperrt. Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  .

Der Streit der Leitergerüstbauer bei der Firma Stöding u. Müller, Lichtenberg  , dauert fort. Wir appellieren daher an die organisierte Arbeiterschaft, den Zuzug fernzuhalten. Die Branchenleitung des Deutschen Transportarbeiterverbandes. i. V.: Adolf Lenzner. Deutfches Reich.

Den Arbeitern schadet der Unfug der Arbeitgeber nicht. Sie werden die Aussperrung ruhig abwarten und in reger Agitation Mitglieder für die Organisation gewinnen. Die Aussperrung kann nicht gelingen; sie wird aber den Arbeitgebern sehr viel schaden.

Achtung, Klempner! Die bürgerliche Presse verbreitet die Nach richt, daß der Streit der Klempner und Installateure und deren Hilfsarbeiter in Kiel   beendet sei. Dies trifft nicht zu und ist der Zuzug von Klempnern, Installateuren und Hilfsarbeitern nach wie bor von Kiel   aufs strenge fernzuhalten.

Die schlesischen Zeitungsverleger nahmen zu den Tarifverhand­lungen im Buchdrudgewerbe folgende Resolution an:

Letzte Nachrichten.

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Gegen die Kriegshehe und Wahlrechtskomödie. Köln  , 10. Juli.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Drei überfüllte Bersammlungen in Köln   protestierten heute abend nach Reden Erdmanns, Limberk und Pokornys gegen die Wahlrechtskomödie und die neueste Kriegshebe.

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Die in Breslau   bersammelten schlesischen Zeitungsverleger erflären einmütig, unbedingt auf dem Boden der in der letzten Budgetdebatte in der französischen   Kammer. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Zeitungsverleger ge= Paris  , 10. Juli.  ( W. T.-B.) Die Deputiertenkammer nahm. faßten Resolution zu stehen, so daß seitens der schlesischen Bei- mit 464 gegen 89 Stimmen das vom Senat zurüd überwiesene tungsverleger auf dem Gebiete des Buchdrucklohntarifs einseitig, Budget in seiner Gesamtheit an, nahm jedoch mehrere Abän­d. H. ohne Genehmigung des Vorstandes des Vereins Deutscher derungen des vom Senat festgefekten Tertes vor. Beitungsverleger, feine Bewilligungen vorgenommen werden dürfen. Die auf der Versammlung anwesenden Zeitungsverleger haben die hierauf bezügliche rechtsverbindliche Verpflichtung unter schrieben. Betanntlich gibt es in Deutschland   nach der Gewerbednung derartige rechtsverbindliche" Verpflichtungen nicht.

Die Elberfelder   Buchdrucker zum Verbandskonflikt.

Im Vers lauf der Debatte über die einzelnen Kapitel des Budgets for­derte Driant die Regierung auf, sich über die Frage des Ober­befehls zu äußern. Ministerpräsident Caillaug entschul. digte den Kriegsminister, dessen Anwesenheit im Senat erforderlich sei. Er erinnerte an die ministerielle Erklärung und betonte, daß es sich die Regierung angelegen sein lasse, die Landes­verteidigung sicher zu stellen. Er tönne Driant versichern, daß die Armee zu jeder Stunde aktionsfähig sei.( Beifall.)

Die Kammer lehnte ferner mit 475 gegen 96 Stimmen den Antrag des Deputierten Sigte Quenin ab, der dahin ging, die wegen der Unruhen in der Champagne Berurteilten

Der Bauarbeiterstreik in Paris  .

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Am Sonnabend nahmen auch die Elberfelder Buchdrucker zu den Maßnahmen des Tarifamtes, des Zentralvorstandes sowie zu der Entscheidung der Gauvorsteherkonferenz usw. Stellung. Nachdem der referiert hatte, unterzog er die bekannte Interpellation der Berliner  Gauvorsteher Albrecht Köln über den letzten Gewerkschaftstongreß au begnadigen. Buchdrucker an den Kongreß einer längeren Seritif. Man habe fich die Gauvorsteher- Resolution im Sinne des Verbandsvorstandes Der Streit der Bauarbeiter nimmt an Ausdehnung zu. Die da an eine ganz falsche Adresse gewandt. Nachdem er dann Paris  , 10. Juli.  ( Privattelegramm des Vor wärts".) begründet hatte, griff er die Parteipresse, die zu dem Polizei gibt in Paris   die Zahl der Ausständigen auf Konflikt Stellung genommen hatte, in schärfster Weise an, 18 500( von 24 500 Beschäftigten) an. In der Umgebung hat Die Aussperrung der Metallarbeiter in Thüringen  . was jedoch allerseis den heftigsten Widerspruch auslöste. Alle Dis- man 4500 Ausständige von 12 700 Beschäftigten gezählt. kussionsredner waren sich einig in der Verurteilung der Gau­In Nr. 186 des Erfurter Allgemeinen Anzeigers" vom 7. Juli vorsteherresolution. In givei Resolutionen wurde zum Ausdruck zwischen Streik brechern und der Polizei ist es zu 6. J. erschien folgende Notiz: gebracht, daß die Versammlung nicht anerkennen wolle, daß das einigen Zusammenstößen gekommen, wobei mehrere Verhaf Wichtiger Beschluß der Thüringischen Metall. Tarifamt über Fragen entscheiden solle, die in die internsten An- tungen vorgenommen wurden. In den Pariser Vororten b c industriellen. gelegenheiten des Verbandes eingreifen und jede gewerkschaftliche schützt das Militär die Arbeitswilligen. Erfurt  , den 6. Juli. Der Verband Thüringischer Metall- Arbeit illusorisch machen. Ferner wurde ausgesprochen, daß industrieller hat in einer heute in Erfurt   abgehaltenen außer das Verbandsorgan, der" Correspondent  ", in dieser Frage Ein Dampfer gekentert. ordentlichen Hauptversammlung beschlossen, eine Aussperrung in versagt und nicht vermocht habe, die Interessen der Gehilfen Hamburg  , 10. Juli.  ( W. T.-B.) Der zur Elbinger Dampf sämtlichen Betrieben vorzunehmen, falls die bei einer Anzahl und der Organisation wahrzunehmen. Zur Abstimmung ist schiffs- Reederei F. Schichau gehörige Dampfer Elbing VIII" von Mitgliedern schwebenden Streits nicht alsbald beigelegt wer- es in der überaus stürmisch verlaufenen Versammlung nicht ge- ift gestern nachmittag auf 53 Grad 39 Minuten nördlicher Breite kommen, da die Mitglieder von einer solchen Abstand nahmen, ob- und 5 Grad 39 Minuten östlicher Länge getentert. Drei Mann gleich die Stimmung für die beiden angeführten Refolutionen war der Besatzung, die sich auf Schiffstrümmer gerettet hatten, wurden von dem Hamburger Dampfer Portia" geborgen. Die übrige Be als Leiche neben dem Dampfer aufgefischt. fabung ist wahrscheinlich ertrunken. Die Frau des Kapitäns wurde

ben können."

Husland.

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Zwei kleine Streits müssen dem Industriellenverbande her­halten, um die für das Wirtschaftsleben in Thüringen   und ganz Deutschland   beunruhigende Drohung bekannt zu geben. Beide Die Budapester Bäder haben die Arbeit eingestellt. Sie fordern Streits hätte bei etwas verständigen Entgegenkommen der betroffe­nen Firmen vermieden werden resp. längst beendet und vergessen neunstündige Arbeitszeit und Anerkennung der gewerkschaftlichen Arbeitsvermittelung. Vierzig Bäckereien häben bereits bewilligt. fein tönnen. Die Maschinenfabrik Montania in Nordhausen   ließ Die Pariser   Bauarbeiter streiten. Man veranschlagt die Zahl Straubing  , 10. Juli.  ( B. H.  ) Bei Bauarbeiten ftürzte ihre ganze Belegschaft von 54 Mann am 18. April d. J. in den der Ausständigen bereits auf 15 000. Ueber zwei Drittel der shndi- in Sondern eine Scheune zusammen. 5 Arbeiter wurden schwer, Streit treten, weil die Arbeiter bestimmte Zusagen zu der beſtehen- zierten Bauarbeiter haben sich der Bewegung angeſchloſſen. ein sechster leicht verlegt. Berantw. Redakt.: Richard Barth  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  , Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlogsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW, Sierau 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Schwerer Bauunfall.