den
Die Bilanz der Hauptkasse weist eine Ginnahme von 126 546,83 m. auf, eine Ausgabe bon 107 592,70 M. Das am Anfang des Ges schäftsjahres vorhandene Vermögen betrug 56 919,07 M.; hierzu die im verflossenen Jahre erzielte Mehreinnahme von 18 953,63 M., er gibt ein Gesamtvermögen in der Hauptkasse von 75 872,70 M. In den Bahlstellen befinden fich 17 394 M. Giente meinte jedoch, daß diese Summe fich bestimmt auf 20 000 m. erhöhen würde, wenn alles richtig angegeben würde. Die Hauptkasse leiftete an Sterbe unterstützung für Männer 10 025 M., für Frauen 6050 M. Diese Summen verteilen sich auf 68 Kollegen und 32 Frauen in 11 Bahl. stellen. An Ertraunterstügungen leistete die Haupttasse 4115 M., an Rechtsschutz 9306,87 m., für Agitation wandte fie 4008,79 m. auf, für die ausgesperrten Bauarbeiter 1000 m.
Bericht des Verbandsvorsißenden
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Die Anträge auf Einführung einer Krankenkasse und eines Pensionskasse im Verband wurden dem Vorstand überwiesen. Der nächstjährige Verbandstag soll in Frankfurt a. M. stattfinden. Dann wurde beschlossen, den ersten Vorsitzenden mit einent Grundgehalt von 3000 m. fest anzustellen. Als erster Vorsitzender wurde Bitfin einstimmig gewählt. Der Siz des Ausschusses wurde in Hamburg belassen. Das abgeänderte Statut tritt mit dem 1. Ottober in Kraft. and
Zum Punkte:
d
,, Die bevorstehenden Reichstagswahlen und die Wirte" a erhob der Verbandstag in einer scharf begründeten Erklärung Pros test gegen die die Gastwirte so ungeheuer schädigende Reichsfinansreform. Bei der nächsten Reichstagswahl soll mit allen träften auch unter den bürgerlichen Wirten agitiert werden, daß sie ihre Stimme einem Sozialdemokraten geben, da nur die sozialdemokratische Partei die Interessen des Wirtsgewerbes gewahrt hat. Gin weiterer Protest richtet sich gegen die von einer ganzen Anzahl von Städten versuchte und zum Teil beschlossene Einführung von Lustbarkeitssteuern, fommunaler Biersteuern usw.
Damit waren die Arbeiten des Verbandstages erledigt. Der Vorsitzende schloß denselben mit einem dreifachen Hoch auf den Verband und die Sozialdemokratie.
den
Soziales.
Internationale Versicherungsfongreffe 1911 unb 1912. Das Deutsche Romitee für internationale Sozialversicherung veranstaltet aus Anlaß der Internationalen Hygieneausstellung am 15. und 16. September d. J. in Dresden eine besondere Konferenz, Die Beratungen werden sich auf folgende Punkte beziehen:
Maßnahmen zur Verhütung von Betriebsunfällen, Gewerbes franfheiten und Boltskrankheiten; Methoden des Heilverfahrens bei Betriebsunfällen, Gewerbefranfheiten und Bollskrankheiten; Verbindung staatlicher Zwangsversicherung und freier Privatberficherung nach den bisherigen praktischen Ergebnissen und die Möglichkeit weiterer Fortentwidelung au wechselseitiger Ergänzung und Vervollkommnung.
sid mella
Die Teilnahme an der Konferenz wird auf die Mitglieder der nationalen Komitees und die Mitglieder der internationalen Ver einigung für Sozialversicherung beschränkt. Der nächste allgemeine Kongreß für Sozialversicherung findes 1913 in Washington oder New- Yort statt. wird in Amsterdam vom 2. bis 7. September 1912 abgehalter. Der 7. Internationale Kongreß für Versicherungswissenschaft Deutscher Geschäftsführer für beide internationale Veranstal rungswissenschaft, Professor Dr. Manes, Berlin W. 50, Brager Straße 26.
tungen ist der Generalsekretär bes Deutſchen Vereins für Verſiche
maßnahmen auch auf die Umgebung der Erkrankten auszudehnen. Dies Litfin im Namen des Vorstandes und des Verbandes ingestimmt. Auf Antrag der Leipziger Delegation wurde bea Den Krantenlaffen wird damit die Möglichkeit eingeräumt, Silfe schärfster Weise zurüd. Wahr ist lediglich, daß ein einziges Mit- fchloffen, für die Frauen eine monatliche Beilage herauszugeben.- und Beratung durch Krankenschwestern und Krantenpfleger au glied in einem einzigen Falle im Februar 1910 ein Inserat an jene Ferner wurde bestimmt, daß der Posten des Redakteurs von dene gewähren, auch in den Fällen, wo eine Krankenhausbehandlung Beitung gegeben hat; niemals aber hat eine Einlaufsvereinigung des ersten Vorsitzenden getrennt werden soll, d. h. Redakteur und geboten, aber nicht ausführbar ist. Wir dürfen uns nicht an die oder eine Bahlstelle des Verbandes in diesem oder einem anderen Vorfißender darf nicht ein und dieselbe Person sein. Mindestleistungen halten, denn die Krankenkassen sind nicht dazu be- Unternehmerorgan inseriert. Der Verband hat vielmehr auf seiner rufen, unter allen Umständen ihre Reservefonds zu stärken. Wir Generalversammlung in Köln ausdrücklich beschlossen, nur bei müssen aus diesem Gefeß, das wir so viel getadelt haben, Unternehmern einzukaufen, die vor allem die tariflichen Löhne und nun herausholen, was für die Versicherten her anständige Arbeitsbedingungen gewähren. Litfin ersucht erneut die auszuholen ist. Nachdem jezt viele Millionen neu in die Ver- Delegierten, in allen Zahlstellen dahin zu wirken, daß die Gastficherung einbezogen werden, ist es doppelte Pflicht, nicht nur wirte durch ihren Einkauf mit dazu beitragen, den Forderungen Medizin, Heilmittel und Arzt zu gewähren, sondern eine hygienische der Arbeiter bei den Unternehmern Geltung zu verschaffen. Kultur zu bieten. In sehr vielen Fällen konnten die Anordnungen Am Mittwochmorgen wurde in die Verhandlungen eingetreten. auch des wohlmeinendsten Arztes nicht ausgeführt werden, weil die Der Geschäftsführer Giente- Berlin erstattete den Mittel und auch das Verständnis beim Kranten und seiner Familie Kaffenbericht. fehlten. Wenn wir auch der Ansicht sind, daß der beste Aufent balt für den Stranten das Krankenhaus ist, so verhindert die Bettennot doch die Durchführung. Die Krankenpflege im Hause wird auch vorbeugend wirken, denn die Familienangehörigen werden häufig durch die Wirksamkeit der Schwester und des Pflegers Belehrung erhalten und sie werden auch in sachgemäßer Weise vor der Ansteckungsgefahr bewahrt werden. Das allein müßte schon genügen, um die Kaffen zu veranlassen, die Krankenpflege durchzuführen und auf das Recht verzichten, ein Viertel des Betrages für die Krankenpflege in Abzug zu bringen. Bei färglich bemessenen Sägen muß der Arbeiter ohnehin mit jedem Pfennig rechnen und er würde sonst wohl auch im Wiederholungsfalle die Strankenpflege einfach ablehnen. Wenn wir die Scheu vor dem Krankenhause überwinden wollen, müssen wir der Familie die Sorge ihrer Eristenz abnehmen. Die Fürsorge für die Aus der gedruckten Abrechnung des Geschäftsführers geht herGenesenden ist auch nur ein Rechenerempel. Wenn der Kranke schon vor, daß der Verband am 31. März dieses Jahres in 111 Bahlstellen vor seiner völligen Wiederherstellung die Arbeit aufnimmt, so wird vertreten war, außerdem besaß er Einzelzahler. Auf dem vorer über furz oder lang wieder den Kassen anheimfallen. Zu be- jährigen Verbandstage in Linden betrug die Mitgliederzahl 5094; grüßen ist es, daß es jetzt nicht mehr möglich sein wird, dem- im verflossenen Geschäftsjahr wurden 1276 neu aufgenommen, durch jenigen, der sich durch Trunkenheit eine Krankheit zugezogen den Tod verloren gingen 68, der Mitgliederbestand am 31. März hat, teilweise das Krankengeld zu entziehen. Es wird nun biel 1911 betrug 5415. Die Fluftuation im verfloffenen Jahre betrug wirksamer der Kampf gegen die Schäden des Alkoholismus also 887, die Mitgliederzunahme 321. aufgenommen werden können. Auch die Möglichkeit der Bewilligung Der allgemeine bon Krantenfost bedeutet einen wesentlichen Fortschritt. Bet den Magenkranken wird dadurch eine schnellere Heilung und damit eine gitfin handelte zum größten Teile über die verschiedenartigsten Entlastung der Kaffen herbeigeführt werden. Bei der Frage der Differenzen der einzelnen Bahlstellen, teils mit Behörden, teils mit Wochenhilfe läge es ja für uns nahe, bitter zu werden. Wie Parteigenossen u. a., in denen der Vorstand eingreifen mußte. Fait nachdrücklich und energisch ist von allen Seiten ein auss reichender Mutterschutz propagiert worden. Was erreicht ist, ist Bedeutung, für die breite Oeffentlichkeit sind sie von minderem alle diese Fälle haben nur für die Verbandsmitglieder besondere höchst mager. Wenn wir einen gesunden Nachwuchs haben wollen, dann darf die Mutter nicht bis zur letzten Stunde dem Erwerb nach Intereffe. In einer ganzen Reihe weiterer Fälle hat der Vorstand gehen. Immerhin muß anerkannt werden, daß mit den 14 Tagen einspringen müssen, wo es fich darum handelte, fommunale Bewenigstens die Notwendigkeit einer Schwangerschaftsunterstützung lastungen für die Mitglieder abzuwehren, wie sie ihnen die veranerkannt worden ist. Unsere Aufgabe muß es nun sein, mit Nach- schiedensten Stadtverwaltungen in Gestalt von Lustbarkeitssteuern anerkannt worden ist. Unsere Aufgabe muß es nun sein, mit Nach aufzuhalsen versuchten. In einer Reihe von Städten ist es gedrud dahin zu arbeiten, daß ein wirklicher Schutz erreicht wird. der Hebammen nicht obligatorisch gemacht worden ist. Die Statiſti ren Orten müssen die Kollegen neben den Lasten der Reichsfinanz( Stürmischer Beifall.) Sehr zu bedauern ist es, daß die Bezahlung lungen, den Versuch der Stadtverwaltungen abzuwehren; in andeweist nach, daß die Opfer des Kindbettfiebers dort am größten reform diese neuen Lasten noch tragen. find, wo die Zahl der Hebammen am geringsten ist. Die Gewährung eines Säuglingsschußes und eines Still Debatten über den Borstandsbericht geldes liegt im eigenen Intereffe der Kassen, denn über kurz oder nahm die Grörterung von Beschwerden und verschiedenen inneren lang werden ja auch diese Kinder einmal Kaffenmitglieder. Die 8wistigkeiten ein, die besonders einzelne Mitglieder der Bahlstelle Stassen haben daher das größte Interesse daran, daß der Nachwuchs Berlin berühren. Für die Oeffentlichkeit von Interesse sind die möglichst gesund ist. Bei der Krankenkontrolle wird die Mitarbeit Ausführungen, die v. b. Seyden Köln über die verheerenden der Frau notwendig sein. Die Kranken- und Hauspflege und die Wirkungen der Neichsfinanzreform auf das Gastwirtsgewerbe Gewährung von Stillgeld jetzt weibliche Kontrollbeamte voraus. machte. In Köln sind seit Einführung der Finanzreform schon Redner bespricht weiter die Maßnahmen der Krankenkassen im 50 Häuser mit Wirtschaftsbetrieb subhastiert worden, und eine vielKampfe gegen den Alkoholismus , die Tuberkulose, die Geschlechts- leicht noch größere Bahl von Wirten, welche zur Miete wohnten, frankheiten, den Lupus und vor allem den Krebs. Hier muß durch geben wegen des Rückganges der Prosperität ihr Geschäft auf. Mertblätter Aufklärung unter den Mitgliedern verbreitet Die Debatte wurde durch Schlußantrag beendet, nachdem werden, vielleicht im Zusammenarbeiten mit den gemeinnügigen Ge- 24 Diskussionsrebner su Wort gekommen. sellschaften, wie das Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose und die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtstrant heiten. Vielleicht empfiehlt es sich auch, die von diesen Gesellschaften Wanderausstellungen den Kassenmitgliedern zu beranſtalteten gänglich machen. au Die Bedeutung der Wohnungs frage für die allgemeine Hygiene wird Heute immer mehr erkannt. Hier in Dresden tann man jetzt besonders sehen, daß eine gesunde Wohnung das Rückgrad der Volkshygiene ist. Die positiven Vorschläge, die der Redner zur Forcierung der Dhne eine gefunde Wohnung können die hygienischen Vorschriften überhaupt nicht in die Tat umgesetzt werden. Die Krankenkassen haben sich bisher nur in sehr bescheidenem Maße um die Wohnungen ihrer Mitglieder gefümmert. Das muß viel nachdrücklicher geschehen und es muß insbesondere den Aerzten zur Pflicht gemacht werden, ein aufmertfameres Auge auf die Wohnungsverhältnisse zu richten. Merkblätter über Wohnungspflege und Wohnungshaltung können biel helfen. Es ist nicht zu verkennen, daß die Mißstände nicht immer nur an der Beschaffenheit der Wohnungen liegen, sondern daß Tausende der Menschen unfähig sind, eine vernunftgemäße Wohnungspflege durchzuführen. Wir müssen weiter dafür sorgen, daß Berabfolgung bon Desinfektionsmitteln Iostenlos erfolgt. Die Wohnungen müssen fortwährend desinfiziert werden, nicht erst, wenn der Tod eingetreten ist. Den gemeinnützigen Milchausschantstellen müssen wir fernerhin unsere Unterstützung zu teil werden laffen, ebenso den Erholungsstätten, und der aus Amerita zu uns herübergekommenen Anregung, der Benutzung von Walderholungs stätten in der Nacht. Damit bekämpfen wir auch die Luftschen, die große Teile unserer Bevölkerung beherrscht. Wer einmal da draußen war, wird sich nicht mehr hermetisch in seiner Wohnung von jeder frischen Luft abschließen.( Bustimmung.) Die Neuordnung des Versicherungswesens legt den Kassen eine große Arbeit auf. Es wird nicht an Borständen und Beamten fehlen, die ihre Aufgaben rein bureautratisch auffassen und bemüht sein werden, durch möglichst niedrige Ausgaben die Rücklagen zu erhöhen. Wir in den Ortskrankenkassen müssen aber dafür sorgen, daß es niemals an Männern und Frauen fehlt, die fich bewußt sind, daß es eine Institution im Deutschen Reiche gibt, die nachhaltig und gründlich für die förperliche und geistige Gesundheit des Volkes wirkt und das ist die Krankenbersicherung.( Stürmischer Beifall).)
die
Rassenvorsigender Witti München referiert über den Gegenstand der Versicherung.
Er legte den Kaffen nahe, von dem Recht feinen Gebrauch zu machen, die Landarbeiter dort, wo keine Landtaffen bestehen, nicht aufzunehmen.
zu
Die Ortskrankenkassen ihrerseits sollten nicht dazu beitragen, die Landarbeiter, die ohnehin durch das Gesetz mißhandelt sind, Menschen dritten oder gar bierten Grades zu stempeln. Heute werden die Berhandlungen fortgesetzt.
Ginen breiten Raum in den
Darauf hielt Giermann- Nürnberg ein sehr instruktives Referat über das
Einkaufs- und Produktivgenossenschaftswesen im Verbande. Es ist dies eine der wichtigsten Fragen im Verband, bei der es sich darum handelt, auf dem Wege der genossenschaftlichen Betäti gung fich gegenseitig Erleichterungen zu verschaffen.
"
Gerichts- Zeitung.
Erzählungen am Toilettentis. das
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Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, aber unter Bulassung des Bresse wurden auch am Sonnabend die Verhandlungen vor dem Mün chener Schwurgericht gegen Dr. Semeran geführt. Erwähnenswerk wohnen durchweg nicht in München , sondern in seiner Umgebung find folgende Buntte. Ein Geschworener die 12 Geschworenen wir haben strenge Schutzmaßregeln gegen die Verbreitung bo -überreichte dem Staatsanivalt einen Bettel folgenden Inhalts: tehſeuchen. Dürfen wir zusehen, daß wir gegenüber der moralis schen und körperlichen Verseuchung des Volkes- unsere Kinder so durchlöcherte Geseze haben? Wie wenig gemeingefährliche Were brecher werden unschädlich gemacht!" Der Angeklagte suchte dara zulegen, er habe mit seinem Werte kulturhistorische Zwede bera folgt, die Gittenverderbnis vor der großen französischen Revolution zur Anschauung bringen wollen. Dem hält der Staatsanwalt gegen. über, nichts in den Werken spreche dafür. Sie enthielten lediglich Schmus, unzüchtige Darstellungen, lediglich in der Absicht, lüsterner Geilheit zu dienen. Die Verteidiger beantragten, den Geschworenen nicht nur die zur Anflage gebrachten Werke, sondern auch andere erotische Werte zur Ansicht vorzulegen, deren Verfasser ohne An flage geblieben oder freigesprochen sind. So ein von ersten japanis
ganzen Angelegenheit machte, sind in den folgenden von ihm einge. brachten Resolutionen niedergelegt: „ Es ist eine ständige fünfgliedrige Kommission zu wählen, die alle Quartale einen gedrängten Situationsbericht im Verbandsorgan und alljährlich auf dem Verbandstag einen Jahresbericht zu geben hat über die Entwickelung und Förderung des gemein- fchen Künstlern geschaffenes, bei Biper in München erschienenes famen Warenbezuges und genossenschaftlichen Einkaufs. Thin Wappentverk und die allseitig als tulturhistorisch höchft wertvoll Ferner soll die Zentralisation eines Warenaustausches von anerkannten Werte von Eduard Fuchs Das erotische Moment in ber Kommission vorbereitet und dem nächsten Verbandstag prat- der Karitatur" und deffen Sittengeschichte. Das Gericht lehnte diese Anträge ab. Bei der Betrachtung und Verlesung der zur Antlage tische Vorschläge gemacht werden. gestellten Werke bringen mehrere Geschworene deutlich ihre Gefühle Ses Etels Die Ausdrud. zum Sachverständigen famen durchweg zu dem Ergebnis, daß die zur Anklage gestellten Schriften und Abbildungen in höchstem Grade gemein, roh und grobunzüchtig find und eines fulturhistorischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Charakters entbehren.
Die Kommission ist auf dem Verbandstag selbst zu wählen und hat ihren Obmann selbst zu ernennen.
Die Einkaufskommissionen aller Bahlstellen sind verpflichtet, alles verfügbare Zahlen- und Entwidelungsmaterial dem Obmann zuzusenden zur agitatorischen und organisatorischen Berwendung.
" Der Verbandstag empfiehlt den Mitgliedern aller Bah!. stelle möglichsten Anschluß an die bestehenden Konsumbereine und Genoffenschaftsbrauereien und energische Ausdehnung der bestehenden Einkaufsgenossenschaften."
Ferner wurde noch folgende Resolution angenommen:
" Der 6. ordentliche Verbandstag des Verbandes der Freien Gast- und Schankwirte Deutschlands beauftragt den Hauptvorstand oder die zu gründende Kommission, Erhebungen anzustellen, ob in unseren Bahlstellen Kollegen vorhanden sind, welche sich mit Zeichnung von 10 M. als Betriebsmittel zur Gründung einer Einkaufszentrale, welche in der Mitte des Deutschen Reiches liegen muß, einverstanden erklären."
Als Mitglieder der Kommission zur Förderung bes gemein famen Wareneinlaufs wurden Müller Leipzig, Grön wold Hamburg, v. b. Seyben- Köln , Brandt- Frankfurt a. M., Matthes Berlin gewählt. Fleger- Straßburg referierte sodann über den paritätischen Arbeitsnachweis
W
und fand folgende Resolution Annahme:
" Der 6. Verbandstag in Halle erklärt es als eine zwingende Notwendigkeit, daß für das Gast- und Schankwirtsgewerbe städtische paritätische Arbeitsnachweise errichtet werden. Um diese lebensfähig zu machen, müssen die Zuschüsse aus städtischen Mitteln jo bemessen sein, daß die zur Zahlung Verpflichteten nicht über ihre Kräfte in Anspruch genommen werden.
Den Bericht der Statutenberatungstommiffion
Der Wahrspruch der Geschworenen lautete auf schuldig, das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 8 Monaten Gefängnis sowie auf Einziehung und Vernichtung der beschlagnahmten Schweinereien. Von der Gefängnisstrafe wurde ein Monat als berbüßt er achtet. Der Staatsanwalt hatte 6 Monate Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe beantragt.
Das Urteil ist aus der lediglich auf Sinnestikel und Gelberwers gerichteten Tätigkeit des Angeklagten und aus der von diesem und feinem Mitschulbigen unternommenen Flucht erklärlich.
Das„ Tagebuch des jungen Flaubert" vor Gericht. Gestern hatte sich vor der 1. Straffammer bes Landgerichts I wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften, begangen durch die Ver. öffentlichung einer Uebersehung des aus den Jahren 1849 bis Flaubert , der Verleger des„ Pan", Baul Caffierer und der ber 1851 stammenden Tagebuchs des bekannten französischen Dichters antwortliche Redakteur dieser Zeitschrift, der Schriftsteller Wil helm Herzog, zu verantworten.
In der Nr. 6 der Zeitschrift Ban" vom 16. Januar erschien eine Ueberfegung des Tagebuchs des jungen Flaubert", in welcher biefer eine Schilderung seiner Eindrüde auf seinen Reisen Mais land, Como , nach Aegypten und nach Rom ( 1851) gibt. Der da mals in den 20er Jahren stehende Flaubert gibt in diesen Tage buchnotizen unter Darstellung von Land und Volt sowie der allderung. Diese Notizen waren, nach einem Vermerk in dem Artikel des derung. Diese Notizen waren, nach einem Vermerk in dem Artikel " Ban", von Flaubert in ein braunledernes Notizbuchhinein getrigelt" worden. Die Staatsanwaltschaft berfügte bald nach
gibt Matthes. Berlin . Er betont, daß auch diesmal ber§ 2 sem Erscheinen des ersten Teiles der liebersehung die Beschlage des Statuts( politische Organisation der Mitglieder bei der Sozialnahme mit folgender Begründung: Unter boller Würdigung des og demokratie) eine Stolle spielte. Die Kommission empfahl nun mit tünstlerischen Moments dieser Aufzeichnungen drängt sich bei den Der Berbandstag trat am Dienstag, den 4. Juli, in Salle a. G. 5 gegen 3 Stimmen, die Bestimmung, daß nur Mitglied werden ettüre alsbald der Einbrud auf, daß der Verfasser an zahlreichen zusammen. Es nahmen 59 Delegierte, die Obleute des Ausschusses kann, wer auch politisch in der sozialdemokratischen Partei Stellen der Artikel das feruelle Moment in einer außerhalb des und der Preßkommission und der 1. und 2. Verbandsvorsitzende teil. organisiert ist, zu streichen. Die namentliche Abstimmung fünstlerischen Zweds liegenden Weise hervorgekehrt hat. Trop Etadtverordneter Emmer hieß alle Erschienenen in einer herz- über diesen strittigen Paffus ergab, daß derselbe in seiner jetzigen dieser Beschlagnahme erschien die Fortsetzung der Uebersehung in lichen Begrüßungsrede willkommen; Verbandsvorsitzender Litfin Form bestehen bleibt, daß also nach wie vor nur Mitglied werden der Nummer vom 1. Februar, die ebenfalls einer Beschlagnahme ließ in einer längeren Rede die Ereignisse des Jahres Revue fann, wer sich in der sozialdemokratischen Partei organisiert. anheimfiel. Von der Staatsanwaltschaft wurde daraufhin die passieren. Er hob unter lebhafter Zustimmung der Versammelten Beschlossen wurde, eine Revision des§ 2 für den nächsten Verbands jebige Anklage wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften erhoben. hervor, daß die Reichsfinanzreform dem Gastwirtsgewerbe noch tag borzubereiten. Mit Rücksicht auf diesen Beschluß gab der größere Die Angeklagten bestritten mit aller Entschiedenheit, daß es weit größere Opfer auferlegt hat, als die Wirte früher voraus- Teil der süddeutschen Delegierten die Erklärung ab, daß sie den in sich um eine unzüchtige Schrift handele. Richard Dehmel , der von gesehen haben. Ebenfalls brächte die Reichsversicherungsordnung Süddeutschland sich bemerkbar machenden Bestrebungen zur Grün- Rechtsanwalt Grünspach als Sachverständiger geladen war, gab fein den Wirten teine der notwendigen sozialen Schußbestimmungen. bung einer Sonderorganisation nach Kräften entgegentreten werden. Gutachten dahin ab: Die Moral vom idealen Standpunkt aus Besonderen Wert legte Litfin auf eine öffentliche Richtigstellung. Ferner wurde beschlossen, daß Mitgliedern, bie fein Geschäft stehe fest, nicht aber die moralische Bragis. Was heute als uns Um lekten Verhandlungstage des Dresdener Gewerkschaftstongresses betreiben, auf ihren Antrag der Beitrag auf eine Mark ermäßigt züchtig gilt, werde vielleicht schon in 20 bis 30 Jahren als durchaus erhob der Vertreter der Tabatarbeiter Mar Kiesel- Berlin den werden kann. Die sonstigen Beschlüsse beziehen sich auf die Re- fittlich angesehen werden. Einen Mann wie Flaubert unter die schweren Vorwurf, daß sozialdemokratische Gastwirte sich ange- organisation der Kontroll- und Breßkommission; ferner wurde der Frage der Schlüpfrigkeit zu stellen, ist für Künstler- und Literatur fichts der schweren Lage der Tabatarbeiter nicht genierten, in einem zwischen dem Verband und der Mannheimer Versicherungsgesell historiker monstros und absurd, es sei dies ebenso, als wenn man ausgesprochenen Organ der Scharfmacher, der„ Süddeutschen Tabat. fchaft abgeschloffene Versicherungsvertrag fanttioniert. Ebenfalls Solon auf Bestechlichkeit prüfen oder einen Kriminalpsychoa geitung", nach Tabatfabrikaten au inferieren. Diese Behauptung wurde der Annoncenverpachtung im Organ Freier Gastwirt" au Togen wie Rifat für eine Verbrechernatur halten würde, weil er