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Nr. 159. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt

Der deutsche   Rundflug.

Dienstag, 11. Juli 1911.

diesem Jahre genügen zur Aufbringung der Hälfte schon die Wähler Niederschöneweide  . Zu dem morgen Mittwoch stattfindenden mit einer Steuerleistung hinab bis zu 7334,00 m. pro Jahr, so daß Bahlabend in den Bezirkslokalen wollen die Genossen die Verbands diesmal alle Wähler, die an Steuern weniger als 7334,00 m. bis bücher zwecks Regelung der Maimarken mitbringen. Der Sonntag follte für Berlin   wieder ein Tag der Flieger Der Borstand. zu 193,97 M. hinab zahlen, in die 2. Klasse hinein­fein. Tausende von Menschen waren nach Johannisthal   hinaus­tommen. Die untere Grenze für die 1. Klasse, die im geströmt, um die Heimkehr der Teilnehmer am deutschen   Rundflug Bohnsdorf  , Falkenberg   und Umgegend. Am Mittwoch( Zahl­Generalversammlung zu erwarten. Aber der Himmel hatte anders entschieden. Der vorigen Jahre noch bei 6546,80 M. Steuerleistung lag, ist abend), abends 82 Uhr, in Villa Kahl": Wind, der schon in der Nacht mit jiemlicher Heftigkeit wehte, wollte jest wieder noch um ein beträchtliches Stück weiter hinaufgerückt. des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Bericht des Borstandes und 2. Neutvahl des Vorstandes und der Funktionäre. nicht abflauen, und so wurde der Start in Halberstadt   erst auf Dadurch wird die Zahl der Wähler 1. Klasse, die schon in 1910 der Funktionäre. 8 Uhr früh, dann auf 6 Uhr nachmittags und schließlich auf Montag teine 1000 mehr betrug, sich noch weiter verringert haben. Aber 3. Stellungnahme zur Kreisgeneralversammlung sowie zum Barteitag. Auch soll über die 4. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. früh verschoben. für die minderbemittelte Bevölkerung ist es allerdings belanglos, ob ueberweisung der Falkenberger Genossen nach Alt- Glienicke   Beschluß Durch die Erfahrungen am Starttage gewißigt, hatten die auch der Gegensatz zwischen den Wählenzahlen der 2. und der gefaßt werden. Berliner   Verkehrsinstitute diesmal den Verkehr nach Johannisthal  Der Vorstand. bersichtiger organisiert und es gab auf den Extrazügen keine be- 1. Klasse sich noch weiter verschärft und die Ehre der zu. fetten Dächer und Trittbretter. Bereits in der Nacht war an- gehörigkeit zu den Erstklassigen immer teurer dauernd ein genügender Verkehr unterhalten worden, wodurch der wird. In Berlin   ist ja zwischen der 1. und der 2. Klasse in ihrer Massenandrang durch die Stadt-, Untergrund- und elektrische Bahn Stellung zur Kommunalpolitik kein Unterschied, und ihre Vertreter auf mehrere Stunden verteilt werden konnte. Auch die Omnibus- in der Stadtverordnetenversammlung ziehen alle an demselben Die Hundertjahrfeier der Berliner   Arbeiterturner, gesellschaft und Privatunternehmer hatten alle verfügbaren Auto- Strang. Für das arbeitende Volt kommt in erster Linie das in veranstaltet vom Turnverein Fichte", hat wiederum gezeigt, buffe und Rundfahrtwagen in Betrieb gesetzt. Won 4 Uhr ab Betracht, daß die 1. und die 2. Klasse zusammen einen Gegensatz daß die behördliche Nadelstichpolitik gegen diesen Verein voll­wurde die Treptower Chaussee von Automobilen und anderen Droschten buchstäblich bedeckt, so daß diejenigen, die den letzten zur 3. Klasse bilden, und die Kluft zwischen hüben und kommen vergeblich ist. Als der riesige Festzug unter Musik­begleitung die von vielen Tausenden von Zuschauern um­Teil des Weges auf Schusters Rappen zurücklegten, von Staub drüben immer größer wird. und Schmuh überdeckt wurden, bevor sie ihr Ziel erreichten. Die Tribünen und billigeren Fußgängerplätze waren bald bis auf den letzten Platz besetzt, und Tausende pferchten sich dort zusammen, um geduldig auf die Ankunft der Flieger zu warten.

Die neue Gemeindewählerliste

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Berliner   Nachrichten.

Im Jahre 1911 wird dieser Gegensatz gewiß noch größer gefäumte große Spielwiese im Treptower Park betrat, bot sich worden sein. Die Wählerzahlen sind aus diesem Jahre noch nicht ein imposantes Bild. Der über 200 Meter im Quadrat bekannt, und sie stehen auch noch nicht endgültig fest. Zunächst meffende Festplatz wurde ziemlich ganz von den in Vierer­müssen ja die Listen durch die Wahlberechtigten geprüft werden, reihen angetretenen Turnern und Turnerinnen umfäumt, und Für 3% Uhr sollte der Start in Halberstadt   für die 203 wobei sich wieder die Notwendigkeit zahlreicher Nachträge ergeben die fast durchweg einheitliche Kleidung hob sich prächtig von Kilometer lange Strecke nach Berlin   beginnen, und da in Dessau   dürfte. Sich um die Wählerliste zu kümmern, wird der grünen Umrahmung des Festplates ab. Von roten noch eine Zwischenlandung vorzunehmen war, konnte der erste Flieger laum vor 6 Uhr in Berlin   erwartet werden. Aber in diesmal sogar ganz besonders ratsam sein. Jedem Wahlberechtigten Schärpen, die dem Herrn Oberpräsidenten   scheinbar so sehr Dessau   blies der Wind noch frischer als in Halberstadt  , denn die 3. Klasse muß das dringend empfohlen werden, weil durch die auf die Nerven gefallen sind, haben wir nichts bemerkt, trop­Meteorologen stellten 10 bis 12 Meter Sekundengeschwindigkeit Neueinteilung der Wahlbezirke eine vollständige dem diese revolutionäre" Farbe sicher zu der weißen Turn­feft, bei dem es Wahnwiß gewesen sein würde, die Fahrt anzu- Umwälzung bewirkt wird. Eben weil in Berlin   unter dem fleidung vorzüglich gepaßt hätte. Die Musik schien den treten. Das Gros der Flieger hatte denn auch wenig Neigung Dreiklassensystem des Gemeindewahlrechts zwei Drittel aller Stadt- sicher wieder in größerer Anzahl erschienenen Spigeln noch dazu und war mit dem Entschluß der sportlichen Leiter, den Start verordnetenmandate den Geldsadvertretern vorbehalten und dem ein besonderes Schnippchen schlagen zu wollen, denn beim borläufig auf 8 Uhr morgens zu verschieben, sehr einverstanden. Freifinn von vornherein gesichert sind, darf in der 3. Klaffe feiner Aufmarsch intonierte sie das recht vaterländische" Lied: Da der Wind aber auch um diese Zeit noch mit unverminderter Geschwindigkeit ging, wurde der Start auf nachmittags 4 Uhr und unserer Wähler durch eigene Nachlässigkeit sein Wahlrecht verscherzen Deutschland  , Deutschland   über alles." Allzuviel Rücksicht der Herren Musikanten! In der Festrede betonte der Vereins­später auf Montag früh verlegt. Bevor die erste Startände und der Sozialdemokratie feine Stimme verloren gehen. rung definitiv beschlossen war und nach Johannisthal   über­vorsitzende, daß die Arbeiterturner den Zurnvater Jahn ver­mittelt werden konnte, war es acht Uhr geworden. Inzwischen ehren, weil er mutig den. Rampf gegen die an= batte Kapitänleutnant Engelhardt von der Wrightgesellschaft stürmende Reaktion aufgenommen, und weil Eyring und Hirth einige Schauflüge unternommen, um die Menge die Regierung heute die freiheitliche Turnerei genau ebenso zu zerstreuen. Von den Rundflugteilnehmern waren Jeannin, rigoros verfolgt, wie vor 100 Jahren. Auch vor dem Gefäng­b. Gorrissen, Hoffmann und Lindpaitner auf dem Blak, um gleich nis würden die freien Turner nicht zurückschrecken, wenn die falls Schauflüge zu unternehmen. Als dann bekannt wurde, daß Regierung auch noch zu diesem Mittel greifen sollte. Vor der Start verschoben sei, zerstreuten sich die Massen schnell. allem hoffe er, daß die Berliner   Bevölkerung auch in Zukunft dem Verein in dem schweren Kampfe treu zur Seite stehen werde. Die nun folgenden Freiübungen ausgeübt von 1500 Personen boten ein abwechselungsreiches Massenbild in den verschiedenartigen Stellungen, ein Auf- und Abwärts­wogen und Bewegen nach den Seiten, das einen angenehmen Eindruck machte. Die Stafettenläufe in Gassen wiesen im Gegensatz hierzu wieder spannende Einzelmomente auf, ebenso das Tauziehen, wobei nur zu wünschen wäre, daß das Publikum die Vorführungen hätte etwas mehr aus der Nähe ansehen können. Nun folgten die verschiedenartigsten Spiele, womit die Hundertjahrfeier ihr Ende erreicht hatte. Als sich nach Absingen des Schlußliedes die über 2000 Turner des Turnvereins Fichte" wieder zum Rückmarsch formierten, Im Hinblick auf den besonders starken Andrang, schloß sich der größte Teil der Zuschauer an und begleitete der diesmal an den Auslegestellen zu erwarten iſt, hätte der oder flankierte den Festzug, der sich wieder zurück nach dem Magistrat schon noch ein paar Stellen mehr einrichten können. Für Turnplag des Vereins an der Köpenicker Landstraße bewegte, manche Wähler wird der Weg nach der Auslegestelle ihres Wahl- wo dann die Schlußfeier stattfand. bezirks ziemlich zeitraubend sein; beispielsweise werden in der Hagel- Die besten Resultate beim Stafettenlauf waren: berger Straße die Wähler aus der Gegend des Hermannplages wie 7. Männerabteilung 1000 Meter in 2 Minuten 5 Sekunden, aus der Gegend des Zoologischen Gartens und auch aus dem 5. Frauenabteilung 750 Meter in 2 Minuten 5 Sekunden.- Stadtinnern bis vom Oranienburger   und Rosenthaler Tor her Am Vormittag hatte bereits ein Dreikampf der Männer­zusammenkommen müssen. Doch wird kein Wähler, der seiner Pflicht eingedent ist, durch solche Unbequemlichkeiten sich davon abhalten lassen dürfen, die Liste zu kontrollieren.

Ueber die letzte Etappe des Rundflugs Halberstadt  - Berlin  liegen noch folgende Drahtmeldungen vor: Salberstadt, 10. Juli. Bei herrlichem Wetter sind heute Vollmöller, Büchner, Wiencziers, Laitsch und Schauenburg  .

Aschersleben  , 10. Juli. König hat 3,53 Uhr hier den Schleifenflug ausgeführt. Er tam in ungefähr 250 bis 300 Meter heran, umkreiste den Signalballon und flog dann in der Richtung nach Dessau   weiter.- Laitsch hat 4 Uhr 5 Min. den Schleifenflug absolviert.

Dessau  , 10. Juli. Büchner traf um 4,55 Uhr hier ein. Sechs Minuten später landete König, und Laitsch überflog um 5,04 Uhr das Zielband. Nach wenigen Minuten Aufenthalt berließen die Flieger Dessau  .

Treuenbrießen, 10. Juli. König ist um 6,20 Uhr infolge des starken Windes bei Treuenbriegen gelandet und

wird heute abend weiterfliegen,

Roslau, 10. Juli. Laitsch ist, nachdem er in Deffau wieder aufgestiegen war, in der Nähe von Roslau zwischen Beiden und Hundeluft   infolge einer Motorpanne niedergegangen. Er gedenkt jedoch heute abend weiterzufliegen.

Büchner landete als Erster in Johannisthal  . Büchner landete Montag früh 6 Uhr 45 Minuten glatt in Johannisthal   unter tofendem Beifall einer großen Menschen­menge. Der Vorsitzende des Flugausschusses überreichte Büchner den Ehrenpreis für den ersten ankommenden Flieger und hielt eine Ansprache.

Montag abend 8 Uhr 38 Min. passierte König das Zielband auf dem Flugplatz Johannisthal  . Vol I möller landete um 8 Uhr 40 Minuten auf dem Flugplaze.

Vom Dreiklaffenfyftem des Gemeindewahlrechts.

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wird vom 15. Juli bis einschließlich 30. Juli aus­liegen, an den Wochentagen von nachmittags 3 Uhr bis 8 Uhr abends, an den Sonntagen von vormittags 10 Uhr bis 4 Uhr nachmittags. Die gesamte Liste ist nach Stadtvierteln geteilt worden, so daß in den verschiedenen Stadtvierteln die ihnen zukommenden Teile der Liste ausgelegt werden können. Auf die fünf Gemeindeschul- Turn Hallen, die zur Listenauslegung benutzt werden können, verteilen sich die neuen Kommunalwahlbezirke der dritten laiile in folgender Weise: für die Turnhalle Wahlbezirke Hagelberger Str. 34 1-8 Waldemarstr. 77 9-14 Strausberger   Str. 9 15-25 Dderberger Str. 57 26-35

Ravenéstr. 12

36-48

umfassend

die Stadtbezirke 1-780, 118, 120, 210 bis 217. 79-117, 119, 121-124. 145-201. 202-209, 218-254E, 258 bis 267, 276-278, 321. 255-257, 268-275, 279 bis 320C, 322-326D.

Wem es nicht möglich ist, das selber zu tun, der möge fich an eine der Personen wenden, die sich erboten haben, die Listen tontrolle zu übernehmen. Die Namen dieser Personen werden diesmal nicht durch Mitteilung im Vorwärts", sondern durch Aushang in 2okalen bekanntgegeben.

Partei- Angelegenheiten.

Die Liste der Gemeindewähler Berlins   ist für das Jahr 1911 von dem Wahlbureau des Magistrats jezt aufgestellt worden. Sie muß als Grundlage für die Stadtverordneten findet die wahlen dienen, die im diesjährigen Herbst zu vollziehen find. Die neue Wählerliste wird, wie wir bereits meldeten, vom 15. Juli in der um Einsichtnahme in die ab öffentlich ausgelegt werden, damit sie kontrolliert und nötigen­falls berichtigt werden kann. Für die Aufstellung der Liste sind, wie alljährlich, die drei Wählertlassen nach Maßgabe der Steuer- ersucht wird, in den Leistung neu abgegrenzt worden. Dabei hat sich wieder eine Ver­schiebung der Grenzen ergeben, durch die das Dreiklassen statt. system des Gemeindewahlrechts noch schärfer als bisher beleuchtet wird.

Freitag, den 14. Juli, 7 Uhr abends beginnend, Flugblattverbreitung,

Gemeindewählerliste Berlins  

6 Berliner   Kreifen

Wir ersuchen die Parteigenossen allesamt prompt Stelle zu sein, damit sich die Verbreitung leicht und rasch Mit Parteigruß:

Der Zentralvorstand.

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abteilungen auf dem Vereinsturnplat stattgefunden. Die besten Resultate waren: Steinstoßen 30 Pfund 7,20 Meter weit, Hochspringen ohne Brett 1,75 Meter hoch, Wettlauf 100 Meter in 12 Sekunden.

Die Macht des Vormundes

reicht weiter als die der Mutter seines Mündels. Oft tritt ein Vormund gegen die Mutter auf und entzieht ihr das Kind mit der Begründung, daß dies im Interesse seines Mündels ge= boten sei. Schon manche Mutter hat in vergeblichem Stampf um ihr Kind, den sie gegen den Vormund zu führen versuchte, die eigene Ohnmacht erkennen müssen. Besonders wegen unehelich geborener Kinder kommt es leicht zu Zusammenstößen zwischen Sen Müttern und den Vormündern. Unverehelichte Mütter, die ihrem Erwerb nachgehen müssen, sind nur zu oft von vornherein genötigt, ihre Kinder zu fremden Leuten in Pflege zu geben. Da besteht meist zwischen Mutter und Vormund zunächst Ueberein­stimmung darüber, daß das Kind nicht bei der Mutter bleiben fann. Streit gibt es erst, wenn die unverehelichte Mutter das Kind wieder zu sich nehmen will und jetzt der Vormund im Interesse des Kindes hiergegen Einspruch erheben zu sollen glaubt. Selbst wenn die Mutter eines unehelichen Kindes später eine Ehe ein­geht, kann sie es erleben, daß ihr wegen der Herausgabe des zur Sindes von dem Vormund noch Schwierigkeiten gemacht werden. Uns wird ein Fall dieser Art bekannt, bei dem eine zur Ver ehelichung schreitende und darum ihr Kind zurüdfordernde Mutter Die Summe aller für die Massenabgrenzung zufammengezählten erledigt. den Vorwurf zu hören bekam, sie vernachlässige ihre Pflicht gegen­Steuern beträgt diesmal über 7334 Millionen Mark( genauer: über dem Kind, wenn sie es aus der bisherigen Pflegestelle heraus­73 785 709,06 m.), das sind um reichlich 134 Millionen Mark mehr nehme. Die Mutter, ein Fräulein S., hat einen Mann geheiratet, als im vorigen Jahre, wo sie rund 72 Millonen Mark betrug. Als der nicht der Vater ihres Kindes ist. Sie ist gerade durch die durchschnittlicher Steuerbetrag ist diesmal 193,97 m.( genauer: Eheschließung in gesicherte und geordnete Verhältnisse gekommen, Taubstumme Parteigenossen! Unser Bahlabend findet Mittwoch, und es ist nach der ganzen Sachlage nicht einzusehen, warum 193 M. 9693/100 Bf.) Herausgerechnet worden, während im vorigen Jahre der Durchschnitt sich auf 191,26 m. stellte. Jeder Wahl- en 12. Juli, abends 8 Uhr, bei Haberland, Linien ihr Kind ihr noch länger vorenthalten werden soll. Sonderbar ist straße 78, statt. Da verschiedene Wahlen und Barteiangelegen auch die Haltung des Vormundschaftsgerichtes, dessen Entscheidung berechtigte, dessen Steuerleistung unter dem Durchheiten zu erledigen sind, haben nur Mitglieder sowie Personen, die von Fräulein S. angerufen wurde. Am 9. März 1911, drei Monate schnittsbetrag bleibt, wird in Berlin   nach dem hier fich sofort aufnehmen lassen, Zutritt. Der Vertrauensmann. vor ihrer Verheiratung, wurde ihr von dort geantmortet, sie habe geltenden Verfahren der Klaffenabgrenzung in die 3. Wähler.S. Meyer, Huttenstr. 38. als Mutter über den Aufenthalt ihres Kindes zu bestimmen. Dann tlasse abgeschoben. Diese umfaßt mehr als nein tam am 23. März von derselben Stelle die Mitteilung, daß das Treptow  - Baumschulenweg.( Ortsteil Baumschulenweg  .) Morgen Kind vorläufig in seiner Pflegestelle zu verbleiben habe. Das Behntel aller Gemeindewähler, während der Mittwochabend, pünktlich 812 Uhr: Gemeinsamer Bahlabend bei Speer, Vormundschaftsgericht lönne, so wurde sie jebt belehrt, nicht ge­Reft noch nicht ein Zehntel die 2. und die 1. Wählerklasse Baumschulenstr. 68. Tagesordnung: Vorschläge der Funktionäre zum ftatten, daß sie ihr Kind zu sich nehme, bevor sie sich verheiratet unter sich teilt. Im Jahre 1910 gehörten von überhaupt 380 219 Borstand für das nächste Jahr und Verschiedenes. Mitgliedsbuch le­Genteindewählern jur 3. Klasse 347 393, aur 2. Klaffe 31 999, zur gitimiert. Der Vorstand. 1. Klasse 927. Wenn, wie z. B. wieder in diesem Jahre, für die Johannisthal  . Den Parteigenossen und Genofsinnen zur Gesamtheit der Gemeindewähler sich der Durchschnitt des Steuer- Kenntnis, daß der Bahlabend in diesem Monat ausfällt. betrages erhöht, so wird auch die Grenze, bis zu der man noch Der Vorstand. in die 3. Wählerklasse gehört, hinaufgerückt. Durch solche Ver­Alt- Glienicke. Am Mittwoch, den 12. Juli, abends 8 Uhr, im schiebung der Klaffengrenze nach oben wird das Bollwert, das die Lokale des Herrn Jahn, Rudower Str. 54: Generalversammlung des Besitzenden gegen ein Eindringen der Minder hiesigen Wahlvereins. bemittelten in die 2. Wählertlasse sichert, noch ver­stärkt. Andererseits wird aber der 3. Klaſſe noch mancher ganz hübsch bemittelte Wähler zugeführt, der gegebenenfalls hier seine Stimme gegen die Sozialdemokratie in die Wagschale wirft.

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habe. Falls sie der Anordnung des Gerichte sich nicht füge, werde man ihr die Sorge für die Person ihres Kindes entziehen. Diese Wendung war herbeigeführt worden durch den Vormund, der der Herausgabe des Kindes sich widersetzte. Daß Fräulein S. selber ihr Kind den Pflegeeltern abzufordern versucht hatte, scheint ihn schwer verdrossen zu haben. Am 30. März schrieb er ihr: Teile Ihnen hierdurch mit, daß Ihre kleine Elsbeth laut Gerichts­beschluß bis auf weiteres in der Pflegestelle der Buchschen Ehe­Leute, Am Commeniusplat 2, verbleibt. Im Interesse des Kindes Adlershof  . Der Bahlabend am Mittwoch, den 12. Juli, findet sowie auch in Ihrem eigenen Interesse ersuche ich Sie, den Buch­für den 1. und 6. Bezirk im Jugendheim  ", Bismarckstr. 11, statt. fchen Eheleuten keine Scherereien zu machen, denn Ihr Kind Die Bibliothek bleibt bis zum 20. August geschlossen. Genossen und wird Ihnen nicht vorenthalten werden; hätten Sie sich früher Genossinnen, welche noch Bücher in ihrem Besiz haben, ersuchen unter diesen Umständen an mich gewandt, so wäre es vielleicht wir, dieselben bis zum Sonntag, den 16. Juli, zurückzugeben.

Der Vorstand.

Der Kleinere Kreis steuerfräftigerer Wähler teilt unter sich die 2. und die 1. Klasse so, daß beide Klassen in ihren Stener­Leistungen einander gleich sind. Ihre Wählerzahlen fallen dabei sehr Hohenschönhausen. Der morgige Bablabend findet für den ungleich aus, weil die eine Hälfte der gesamten Steuerleistungen ganzen Bezirk gemeinsam als Mitgliederversammlung statt. Auf der aller nicht in die 3. Klasse gehörenden Wähler schon durch ein Tagesordnung unter anderem: Bericht der Gemeindevertretung. winziges Häuflein auserlesenster Steuerzahler geliefert wird. In Die Bezirksleitung.

möglich gewesen, daß Sie Ihr Kind auch schon am 1. April zu sich nehmen fonnten."" Möglich" wäre das also gewesen, obwohl Fräulein S. zu der Zeit noch nicht verheiratet war. Das war am 30. März die Meinung des Vormundes, ganz im Gegensatz zu der des Vormundschaftsgerichts. Warum er denn dann Einspruch erhob, ist schwer zu verstehen. Das Vormundschaftsgericht wies am 1. April die Beschwerde des Fräulein S. zurück und teilte ihr