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demokratischen Führer hätten in Zürich   wieder gezeigt, der Chauffee und Anlage einer unterirdischen Entwässerungsanlage daß fie Alles feien. Das hätten fie durch ihre mit der Maßgabe, daß die anstoßenden Grundbesizer ihre Nieder­Diplomatie fertig bekommen, die sie nur durch ihre Beschlagswässer dorthin abführen können. Diese Bestimmung ver­theiligung an der Gesetzgebung gelernt hätten. Hermann anlaßte viele Gemeindevertreter, für die Vorlage zu stimmen, da wie auch andere Redner bezeichnen die Ausweisung der Anarchisten eine derartige Kanalisation von größter hygienischer Bedeutung vom Kongreß als dasselbe wie das Sozialistengefeb. Werner für die Gemeinde ist. Der Referent war indessen der Meinung, fordert öffentlich Bebel auf, daß er beweise, daß Landauer ein daß die Gemeinde gar keine Veranlassung habe zur Ausführung Polizei- Agent ist. Sehr viele Sozialdemokraten glaubten das, derartiger Projekte, indem die betr. Chaussee Kreischaussee sei nachdem Bebel gesagt habe: Sie sprechen wie ein Polizei- Agent". und die Gemeinde die erforderlichen Mittel erst durch eine An Nachdem noch Wiesenthal, Wiesemann und witte leibe aufbringen müsse. Da der Kreis nur 5500 m. Beihilfe gesprochen und einer derselben zur Massenverbreitung des leiste, werde die Gemeinde bezw. der Gemeinde- Etat auf Jahre Cipriani'schen Briefes aufgefordert hatte, die zum Theil schon, hinaus schwer belastet. Raum waren die 35 000 M. zu oben ge­wie mitgetheilt wurde, geschehen ist, wurde die Versammlung ge- dachtem Zwecke bervilligt, da erschien im Einverständnisse mit schlossen.) dem Kreisausschusse ein Verbot des Landraths an die Haus: Der Verein schlesischer Sozialdemokraten hielt am besitzer, ihre Niederschlagswässer von ihren Grundstücken in die fremde" Chauffee abzuleiten und die Aufforderung, 19. August eine mäßig besuchte Versammlung ab, in der Genosse Die Anschlußröhren sofort zu entfernen. Gestützt auf die gesez Feller an der Hand der Berichte aus der Parteipresse des Pro- lichen Bestimmungen beantragte der Bortragende im Vereine letariers" und der Volkswacht" eine Uebersicht der Bewegung mit den hierzu erforderlichen Antragstellern die Einberufung in der Provinz gab." Sodann wurde beschlossen, die Versamm: lungen fünftig nur am Sonnabend oder Sonntag nach dem Ersten jeden Monats abzuhalten. Die nächste Versammlung findet am Sonnabend, den 2. September, bei Bolz, Alte Jakob­

straße 75, statt.

In der am 21. August bei Röllig, Neue Friedrichstraße 44, tagenden Versammlung der Freien Vereinigung der selbständigen Barbiere, Friseure und Per­rückenmacher Berlins   und umgegend sprach Kollege Helbig über die Hygiene der Barbierstuben. Er führte u. a. aus, daß die Bartflechte gerade in den Geschäften, in denen das sogenannte bessere Publikum verkehrt, am meisten auftritt und der Ursprung der Flechte hauptsächlich der nassen, wohl durch Syphilitische Menschen durch Uebertragung verursacht wird. Es ist daher die größtmöglichste Sauberkeit in den Geschäften zu beobachten und wird ein gewissenhafter Geschäftsmann auch sich dieses zum Prinzip machen. Sodann wurde eine Fachschul­Kommission mit der Wiedereröffnung der Fachschule betraut. Ein Antrag für die geistige Bildung der Kollegen durch Anschaffung einer Bibliothek Sorge zu tragen, fand Annahme. Ein Kollege beschwerte sich, daß das Annonciren nicht mehr stattfinden soll und wurde ihm bedeutet, daß das Resultat fein so glänzendes den Ausgaben gegenüber gewesen wäre, die Kollegen vor wie nach sich nicht verpflichtet fühlen, unserem Verein beizutreten. Im übrigen zöge das Annonciren nur Geschäftssozialisten, die in unseren Reihen keinen Platz finden sollen, heran. Zum Schluß wurde noch beantragt die Lassalle  - Feier beim Genossen Walther, Schwedterstraße 44, zu begehen.

einer außerordentlichen Sitzung der Gemeindevertretung. um Der Herr Gemeinde­gegen dieses Verbot zu remonstriren. vorsteher lehnte diesen Antrag einfach ab, weil die Angelegenheit vorsteher lehnte diesen Antrag einfach ab, weil die Angelegenheit eine Privatsache sei. In der letzten Sigung kamen nun diese Vorgänge zur Sprache und kam es bei dieser Gelegenheit zu sehr erregten Auseinandersetzungen, im Verlaufe deren der Gemeinde­vorsteher dem Gemeindeverordneten Steinfeld den Mund verbot und dieser jenem Ohrfeigen anbot. Infolge dessen wies der Ge­meindevorsteher den Gemeindeverordneten Steinfeld aus dem Sigungssaale auf grund seines Hausrechts und stellte der Beamtenbeleidigung! Landrath gegen ihn Strafantrag wegen Die finanzielle Mißwirthschaft der Gemeindeverwaltung legte der Vortragende in furzen Zügen dar. Troß einiger Tausend Mark in vorhergehenden Jahren erzielter Ueberschüsse sei das neue Etatsjahr mit 1300 M. Defizit begonnen worden. Dies sei auch nicht anders möglich bei der jeßigen Finanzwirthschaft. Er erinnere an die 35 000 m. für die Kreischauffee. Sodann sei die Entschädigung für den Gemeindevorsteher von 1800 M. urplötzlich auf- 3000 m. erhöht worden. Ferner habe der Gemeindevorsteher es durch­gefeßt, daß ein loftspieliger, gegen 2000 m. erfordernder Be­bauungsplan aufgenommen werde, obgleich fein Fleckchen Land zum Bebauen vorhanden sei, u. a m. Und dabei habe die Ge­meinde nicht einmal eine eigene Feuersprize! Wenn das so weiter gehe, müßten die schon jetzt schwer belasteten Steuerzahler in noch weit höherem Maße belastet werden. Er appellirte somit an die Wähler der dritten Abtheilung, energisch ihre Rechte zu wahren, indem seine Bestrebungen nach dieser Richtung hin bisher erfolglos geblieben seien. Das Resultat der Verhand­lungen war die einstimmige Annahme einer Resolution, in Im Fachverein der Stuckateure für Berlin   und um welcher die Versammlung der Gemeindewähler dritter Klasse gegend, welcher am 21. August tagte, hielt Herr Dr. Borchart ihrem Vertreter, Kaufmann Steinfeld, ein Vertrauensvotum aus­einen interessanten Vortrag über Physik und Elektrizität. Der stellt und denselben auffordert, unentwegt die Interessen seiner Redner gab in seinem Vortrage eine Erklärung über die in der Wähler zu verfechten und mit allen gefeßlichen Mitteln dahin zu Urania   aufgestellten Apparate. In der Diskussion wurde dann wirken, daß auch das Recht der Gemeindewähler dritter Klasse beschlossen, die Urania   in nächster Zeit zu besuchen. In die in der Gemeindevertretung zur Geltung komme. Ferner wurda Arbeitsnachweis- Kommission wurden die Kollegen Krenz, Diemer, eine Siebener Kommission niedergesetzt zur weiteren Verfolgung Liebenau, Pfeiffer, Krebs und Otto Müller   gewählt. Rollege dieser Angelegenheit. Kleinert giebt bekannt, daß das Ergebniß der Statistit zu einer Beschwerde beim Fabrikinspektor benutzt werden soll, damit die Berichtigung. Es darf nicht heißen in Nr. 195 des Vor­höchst gesundheitsschädlichen Einrichtungen unserer Werkstätten wärts" Versammlung in Weißensee, sondern der Verband der in endlich beseitigt werden. Gleichzeitig wird noch auf die am Holzbearbeitungs- Fabriken und auf Holzplätzen beschäftigten Ar­28. Auguft, Alte Jakobstr. 48, stattfindende öffentliche Ver- beiter und Arbeiterinnen Deutschlands  , Filiale II, Norden Berlins  . Sammlung hingewiesen, in der über die Fenster- und Koatstorb­G. Franz, Badstr  . 49. frage Beschluß gefaßt werden soll. Der Vorsitzende, Kollege Kossinski, wohnt jetzt Bartelstr. 8a, Hof lints, 2 Tr.

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Arbeiter- Bildungsschule. Freitag, Abends von 8%-10% Uhr: Süd Schule, Mariendorferstr. 5 bei Grube. Süd- Ost Schule, Reichenberger­straße 133. Unterricht über Gesetzestunde und Nationalötonomie Ost- Schule, traße 179a: Unterricht in Physiologie und Buchführung. In allen Unter­Marfusstr. 31. Unterricht in Geschichte( alte). Nord- Schule, Müller richtsfächern, mit Ausnahme von Mathematit und Buchführung, tönnen noch Schüler und Schülerinnen, auch jetzt im Laufe des Semeſters eintreten. bei Gruber, Mariendorferstr. 6. Lese- und Diskutirklubs. Freitag. Karl Marx  , Abends 8% Uhr, We jien, bei H. Werner, Bülowfir. 59. " Holzarbeiter". Abends 8% Uhr im Lotale des Herrn Peterson, Beteranenfir. 22. Lefe- und Diskutirklub Otto Reimer, Abends 8 Uhr Diskutirklub August Geib   tagt jest Wilhelmshavenerſtr. 28 bei Kuba  . Freitag Abends 8% Uhr Restaurant Zubeil. Arbeiter Sängerbund Berlins und Amgegend. Borsigender

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Uebungsstunde Abends 9 Uhr. Aufnahme von Mitgliedern. Kaiser=

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nationale fozialistische Arbeiterkongreß zu Zürich.  - Frauen arbeit und Frauenlöhne in Baden. Feuilleton: Ein Familien- Joyй. Von Guy de Maupassant  . Deutsch von A. T.( Schluß.) Die Klagen der Armen.( Gedicht.) Nach Robert Southey   von Ferdinand Freiligrath.  - Arbeiterinnen­Bewegung. Kleine Notizen.

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Die ,, Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspost- Zeitungsliste für 1893 unter Nr. 2609) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 P.; unter Kreuzband 85 Pf. Inseratenpreis die zwei­gespaltene Petitzeile 20 Pf.

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Von der Neuen Zeit"( Stuttgart  , J. H. W. Diet' Verlag) ist soeben das 48 Heft des 11. Jahrgangs er­schienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Die Frankfurter   Konferenz der Finanzminister. Die Grenzen des Nugens und Einflusses internationaler Rongresse. Eine Würdigung des Züricher   internationalen Sozialisten- und Arbeiter Kongresses. Von E. Bernstein. Der Nord­Ditsee- Kanal. Von Erwin Erni. Die wirthschaftliche Entwicklung Japans   feit 1868. Von Dr. Paul Ernst  . ( Schluß.) Notizen: Für die unverbesserliche Planlosigkeit unferer zersplitterten Privatproduktion. Die rasche Zunahme der Eisenbahnunfälle in den letzten Jahren und ihre Ur­fachen. Feuilleton: Seemannsfrau. Novelle von Egor Schugon.( Fortsetzung.)

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Vermischtes.

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Die Cholera. Konstantinopel  , 24. August. Herkünfte aus Odessa   unterliegen hier einer fünftägigen, solche aus Tunis   einer zehntägigen Quarantäne. Die Agence de Constantinople" be­zeichnet die Nachricht, daß die Cholera in Ronstantinopel auf­getreten sei, als unbegründet.- Petersburg, 24. Auguft. In Moskau   sind an der Cholera in der Zeit vom 15. bis 18. August 171 Personen erfranft, 74 gestorben. Hier in Petersburg   erkrankte in der Nacht vom 19. bis 20. August 1 Person unter cholera­verdächtigen Umständen. Im Gouvernement Romska   sind an der Cholera in der Zeit vom 13. bis 19. August 52 Personen er­frankt und 22 gestorben; im Gouvernement Orel in der Zeit vom 6. bis 12. Auguft 647 Personen erkrankt und 213 gestorben; in Podolien in der Zeit vom 30. Juli bis 12. August 1178 Per­sonen erkrankt und 423 genorben; im Dongebiet in der Zeit vom 15. bis 19. August 498 Personen erkrankt und 202 gestorben. Sofia  , 24. Aug. Die Sanitätsbehörde verfügte, daß Postpacete aus infizirten Gegenden inhaltlich zu desinfiziren, oder wenn der Inhalt die Behandlung durch die Maschine nicht gestattet, äußer­lich zu desinfiziren sind und eine achttägige Lagerzeit durchzu­machen haben. Postpackete aus feuchenfreien Ländern werden nur äußerlich desinfizirt.- 2ondon, 24. Auguft. Den Daily News" wird aus Antwerpen   berichtet, daß dort an der asiatischen Cholera bisher 11 Personen, 50 pCt. der Erkrankten, gestorben feien. Rotterdam  , 23. Auguft. Im Laufe des heutigen Tages sind eine Erkrankung und ein Todesfall an Cholera vor­gekommen. Im Ganzen find bisher 5 Erkrankungen, darunter Stockholm  , 24. Aug. Das General­2 Todesfälle, konstatirt. fonfulat in Pittsburg   meldete dem Kommerzkollegium, daß im Militärhospital ein Cholerafall mit tödtlichem Ausgange vor­gekommen ist. Kratau, 24. August. Im hiesigen Landes­fpital starb ein Arbeiter unter choleraverdächtigen Symptomen. Duisburg  , 23. Auguft. Laut Bekanntmachung des hiesigen Bürgermeisteramts ist der im Ruhrorter   Kaiserhafen beschäftigt gewesene Baggermeister Erbel aus Duisburg   gestern im Duis­ burger   Epidemienhaus an asiatischer Cholera gestorben.

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Moorbrand. Kopenhagen  , 24. August. Das große Knudemoor bei Herning   steht in Brand, die Stadt ist in dichten Torfrauch eingehüllt; nur anhaltender Regen kann das Feuer löschen.

Aus der Hölle von Sachalin  . Vor zwei Monaten lief die überraschende Mittheilung durch russische und deutsche ad. Neumann, Brunnenstraße 130, 2 Tr. Alle Aenderungen im Vereins- Blätter, die Regierung des Zaren werde vom nächsten Jahre ab Die Naci talender find zu richten an Friedrich Kortum, Manteuffelitr. 70. Freitag. teine Verurtheilten mehr nach Sibirien   verschicken. er männercor, Schönhauser Allee   23, bet Kupimey.- Nord, Berg- cht wurde überall bezweifelt, allein es scheint doch, alber Straße 68, bei Keller. Vorwärts 1, S.D. Adalbertstr. 21, bet Roll. man jetzt in Petersburg   andere Absichten mit Sibirien   als bisher um mei's cher Gesangverein, Rangestraße 65, bet Tempel. Buch und zwar um der riesigen Eisenbahn willen, welche das große binder Männerchor Berlins  , Holzmarktstraße 3, bei Deter. glöckchen, Hochstr. 32a, bei Wilte. mai russische Buchthaus Sibirien durchqueren und die wichtigste Gemüthlich feit Puzer, Seydelstr. 30. Man knüpft an dies Balme, in Belten, bet Schröder.- Morgenroth 4, Handelsstraße der Zukunft werden soll. Köpenick  , Müggelheimerstr. 3 bei Held. Karthaus'scher Gesang Unternehmen jetzt schon die kühnsten Hoffnungen in Ruß­ver ein, Lichtenbergerstr. 21, bei Seife. Gesangverein Morgen land. roth 2, So ist das bisherige Aschenbrödel plöglich zum Charlottenburg  , Bismarckstraße 74. Arbeiter Gefang Man lenkt verein. Typographia, Gesangverein Berliner   Buchdrucker und Schrift: Schooßkind der russischen Regierung geworden. gießer, Kommandantenstr. 20, Arminhallen. Gesangverein Nordwacht, mit allen möglichen Begünstigungen einen mächtigen Aus­Müllerstr 7, bei Reichert.- dorf, Wirthshaus. Gesangverein Sch margendorf in Schmargens wandererstrom nach den sibirischen Wüsteneien und hat 8utunft 1, Steglis, Ahornstraße, im Gambrinus. Gefang für die Wünsche der dortigen Einwohnerschaft ein offenes Gesangverein Collegia 1, Manteuffelstr. 9 bei Nowiacs. Freiheit Moabit  , Kronen- Braueret, Alt- Moabit Nr. 47/49. Ohr. Und so vernimmt man es auch plöglich, daß die Sibirier Bereinte Sangesbrüder Moabit" Stromstraße 28 bei -nämlich die freiwilligen" Sibirier, welche nicht durch Sängerverein Sorgenfrei" Melchiorstr. 15 bei Stehmann. Gesangv." Rosalia" Gr. Frankfurterstr. 81 b. Müller. Nord- West= die fanfte Ueberredungsgabe der Gendarmenbajonette an ihrem Stern", Altonaerstraße 27 bei Zipte. Bineta", Swinemünderstr. 35 Aufenthaltsort festgehalten werden es müde geworden sind, bet Queitsch. Freie Liedertafel, Meue Stönigstr. 73 bei Hahn. Brandenburger   Männer- Gesangverein in Brandenburg   a. russischen   Gesellschaft und als eine in der ganzen zivilisirten Welt ihr Land als ständigen Ablagerungsort für den Auswurf der Mengert's Boltsgarten.- Rothe Fahne, Görligerstr. 52 bei Vogel. Sängerchor der Töpfer, Neue Friedrichstr. 44 bei Röllig. Brauer gebrandmarkte Freistätte barbarischer Willkür behandelt zu sehen. Befangverein Gerstenäbre, Alte Jatobfir. 83 bet Wienecke. Den Leuten wird geholfen werden und neben dem sibirischen Amurgebiet wird die Insel Sachalin   bald das ausschließliche Deportationsterritorium bilden.

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verein

sange.

Ju der Freien Vereinigung der Graveure und Ziseleure hielt am Montag Abend Herr Dr. Joel einen naturwissenschaft­lichen Vortrag über das Thema: Wie sollen wir uns ernähren?" Der Vortragende wies an der Hand von physi­falisch- chemischen Experimenten in flarer und anschaulichster Weise nach, daß die Grundelemente der Luft und des Wassers, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenstoff. auch die Urstoffe unserer Nahrungsmittel sind, daß Luft und Wasser in Beziehung auf die Blutbildung einen wesentlichen Antheil haben und somit die vorzüglichsten Hilfsmittel unserer Ernährung sind. Es komme, führte der Vortragende im weiteren aus, bei der Frage, wie wir uns am besten ernähren sollen, nicht lediglich darauf an, die Speiseftoffe zu prüfen und den Werth derselben nach ihrem In­halt allein zu bestimmen, sondern vor allem auch darauf, daß wir die Luft, in der wir athmen, und das Wasser, welches wir trinken, und das ja auch einen wesentlichen Bestandtheil unserer Nahrungs­mittel bildet, uns in der möglichst besten Reinheit verschaffen und erhalten. Der Stoff, woraus der Leib sich materiell auf­baut, wird dem Körper durch stickstoffreiche, blutbildende Nahrung zugeführt, aber um eben Blut zu bilden und den Körper auf zubauen und den alten verbrauchten Stoff davonzuführen, zu alledem muß eine stete Anregung vorhanden sein, die eben durch die Athmung reiner Luft am besten geschieht. Mit dem Athmen gehe aber auch eine Portion Kohlensäure aus dem Körper und mit ihr und zugleich auch durch die Ausdünstung der Haut ein gehöriges Quantum Wasser verloren, wofür wieder durch die Aufnahme neuer reiner Flüssigkeit und neuen Nährmaterials Er­fat geschafft werden muß. Leider wird der Werth einer reinen, d. i. fauerstoffreichen und staubfreien Luft und eines reinen, von fremden gesundheitsschädlichen Bestandtheilen freien Wassers von den meisten Menschen noch nicht genügend gewürdigt, und ein Heer von Krankheiten seien die natürlichen Folgen dieser Unachtsamkeit. Wenn irgend etwas der Proletarier vor dem Reichen voraus habe, so sei es wenigstens dies, daß er feine Teppiche und Vor­hänge in seiner Wohnung habe, welche ja die geeignetsten Träger von Staub und anderen der Lunge schädlichen Bestandtheilen seien. Der Vortragende schloß seinen interessanten lehrreichen Vortrag mit dem Bedauern, denselben wegen vorgerückter Beit nicht er: schöpfend behandeln zu können. Bu Punkt Verschiedenem" er­mahnte der erste Vorsitzende die Stollegen, sich bei der bevor­stehenden Neuwahl in der Ortskrankenkasse recht rege zu be theiligen. Ferner wurde vom Vergnügungsfomitee aufgefordert, die noch rückständigen Billets vom Stiftungsfest binnen 14 Tagen zu bezahlen. Auch die Billets vom Sommerfest sollen so schnell wie möglich bei Kollegen Kleist  , Waldemarstr. 48, oder Kollegen Barth, Simeonstr. 2, bezahlt werden. Außerdem wurde noch darauf aufmerksam gemacht, daß am Sonntag, den 27. August, ein Ausflug mit Damen nach Schmöckwitz   stattfindet. Der Schneider. Arteitsnachweis befindet sich bei dem Kollegen Wunderlich, Neue Grünstr. 20 und machen wir die Herren Meister und Gehilfen ganz besonders darauf aufmerksam.

Nieder- Schönwei de. Eine Versammlung von Gemeinde­wählern dritter Klasse tagte hierorts am 23. d. M. im Neuen Krug", um Protest zu erheben gegen Vergewaltigungen des Amts­vornehers und die Finanzwirthschaft der Gemeindevertretung. Berichterstatter war einer der drei Gemeindeverordneten dritter Abtheilung, Kaufmann Steinfeld. Derselbe schickte voraus, daß die Gemeindevertretung die Bestimmung der Landgemeinde­Ordnung, die Sigungen der Gemeindevertreter müssen öffentliche sein, dadurch illusorisch mache, daß sie ihre Sigungen zu einer Seit abhalte, wo gewöhnliche Sterbliche nicht zugegen sein fönnen, um 4 Uhr Nachmittags. Auf diesen Umstand feien manche Mißstände in der Gemeindeverwaltung zurückzuführen. In der letzten Sigung sei es nun zu einem regelrechten Standal gekommen und zwar aus folgendem Grunde: In der Sigung vom 6. Juli find ca. 40 000 m. bewilligt worden für die Umpflasterung

*) Wir glaubten unseren Lesern diesen Bericht nicht vor­enthalten zu sollen, da er wieder einmal ein Charakteristikum bietet für die unabhängige Anarchistenbewegung. Auf das Ge­schwäß einzugehen oder es zu widerlegen halten wir für höchst überflüssig. Es wäre den Maulheldenzzu viel Ehre angethan."

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Gefangverein Steinnette, Röslinerstr. 17 bei Wendt.

bergersir. 24.

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Manner­

Privat­

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waren,

Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins   und Umgegend. Alle Buſchriften sind zu senden an P. Sentel, Bergmannstr. 21, Sof 8 Tr. Freitag: Tambourverein Ruf, Inselstraße 1.- Tambourverein Wirbel Gartenstr. 52. Tambourverein Borussia" Wetdenweg 93-94 bet J. Scholz worden ist, dadurch gleichfalls geholfen werden wird, ist eine Ob den Sträflingen, deren grausames Loos legendarisch ges Gesang-, Turn- und gesellige Vereine. Freitag. Männer- Gesang­verein union  , Abends 9 Uhr, Berliner   Bockbraueret. Quartettverein andere Frage. Zu ihrer Beantwortung muß man sich vorläufig Wedding  , Abends 8% Uhr, bei Schäfer, Steue Hochstr. 49. Männerchor Waldesrauschen, abends 9 Uhr, bei Weigt, Weartgrafeufir. 87. an das Faktum halten, daß die Insel Sachalin   nach dem Zeug­Theaterverein Crescendo, Abends 9 Uhr, bet Schulz, Bunouserstr. 35. nisse der sibirischen Literatur im Munde der Verbannten Die Musit- Dilettantenverein, Ionita", Abends Uhr bei Schent, trautnr. 39, gewöhnlich den lieblichen und vielsagenden Namen Uebungsstunde. Musikverein Frisch auf, Restaurant Schröder, Reichen Hölle von Sachalin" führt daß blos Sträflinge, mit den Berliner   Turngenossenschaft. Die erste Männerabtheilung welche schwersten Verbrechen behaftet turnt Freitag und Dienstag Abend von 8-10% Uhr in der Turnhalle des bisher dahin deportirt wurden. Einem künftigen Rennan bie 1. Männer- Abtheilung turnt heute Abend von 8%-10% Uhr in der Turn­Leffing- Gymnasiums Pantsir. 9-10. Turnverein Gesundbrunnen   wird es vorbehalten sein, die Zustände der Insel zu balle des Leffing- Gymnasiums, Pantstr. 9-10. schildern, wenn dieselbe einmal zur größten Straffolonie Bergnügungsverein Esperance, Abends 9 Uhr, Rosenthalerstr. 11-12, Rußlands   vorgerückt ist. Von Interesse sind heute die Aufzeich­Oranienſtr. 183 p. Bergnügungsverein Beilchen, Abend 9% uhr, bei Brauns, Geselliger Arbeiterverein Graphia, Abends 8 Uhr, nungen eines Anonymus, der seine während eines längeren atte Jakobstr. 128( Logenhaus). Unterhaltungstiub Schiller, Abends Aufenthalts auf Sachalin   gesammelten Beobachtungen im Odeßtij 8 Uhr im Restaurant Holzbächer, Drenfeftraße 3. Lepidopt. Bereinigung Liftot" mittheilt. Das Bild, das der unbekannte Autor Drion, Abends 9 Uhr Sigung Schüßenstr. 29. Musitverein Hoff= nung, Abends von entwirft und 9-11 Uhr Uebungsstunde Prostauerstr. 35-37 bei sich hinter den Initialen A. S. F. verbirgt Stattlub Kairo   Abends 8 Uhr bet Flick, Simeonstr. 23. welches von den meisten russischen Blättern theilweise reproduzirt Bergnügungsverein Berolina, Abends 9 Uhr im Reſtaurant Zur Gleich wird, ist in den düstersten Farben gehalten. Den besten Maßstab heit" Andreasftr. 26, Sigung. Nach derfelben Tanz. Tanzlehrer- Berein Solidarität, Abends Uhr im totale von Ehrenberg, Unnenstr. 16, für das 2003 der Sträflinge giebt die Schilderung der ver­Sigung. Rauchklub Rothe Fah ne, Freitag Abends 9 Uhr, Cuvrystr. 48 zweifelten Art, in der sie sich ihm zu entziehen versuchen. bei Kricheldorff. English   Conversational Club Shakespeare. Meeting every Friday at 9 p. m. at Behrens Restaurant Königstr. 62. Lecturer Mr. J. Bloch. Guests are welcome.

im Restaurant.  -

Literarisches.

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der

Die Zahl der Flüchtlinge in Sibirien   und Sachalin   ist be tanntlich eine ungeheure. Diefelben führen die im Volte aufgebrachte und von der Amtssprache rezipirte Bezeichnung, Brodjaga", welche mit dem Worte Vagabund" sich nur ungenau wiedergeben läßt und bilden eine ganze wandernde Völkerschaft, einen ver­borgenen Strom, dessen Fluthen sich alljährlich im Frühling in der Richtung von Often nach Westen in Bewegung sehen. Nur ein geringer Theil davon erreicht sein Ziel, der Rest verläuft im Sande.

Ueber den Weg der Tuberkulose zu den Lungenspigen Gefahren, unter denen die meisten sibirischen Flüchtlinge zu Allein die oft beschriebenen fürchterlichen Entbehrungen und und über die Nothwendigkeit der Errichtung von Kinder: Grunde gehen, sind gelinde zu nennen im Vergleiche mit jenen, Pflegerinnenschulen zur Verhütung der Ansteckung. Bon die ihre Gesinnungsgenoffen auf Sachalin   bedrohen. Die Fluthen Dr. Volland in Davos  - Dörffi. Sonderabdruck aus der Beitschrift für flinische Medizin. Band XXIII, Heft 1 u. 2. fcheinen allen Fluchtversuchen im vorhinein eine unüberwindliche des Ozeans, der ihr Gefängniß von allen Seiten umgiebt, Kapitalismus   und Heilkunde oder Doktor und Apotheker. Schranke zu sehen. Aber das Leben auf Sachalin   muß nicht Bon Hermann Wolf. Preis 25 Pfennige. Dresden  . Verlag von R. Schnabel.

Von der Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Ar­beiterinnen( Stuttgart  , J. H. W. Diet' Verlag) ist uns soeben die Nr. 17 des 3. Jahrgangs zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Der inter­

leicht zu ertragen sein, denn Jahr für Jahr verschwindet aus den Straffolonien und Gefängnissen dieselbe fast unglaubliche Menge von Tollkühnen und Verzweifelten, welche allen Schrecken, die ihrer harren mögen, trogig entgegengehen.

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Größtentheils flüchten die Brodjagen fo erzählt der russische Anonymus- in Banden von drei bis zehn Personen.