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r. 164. 28. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Seht die Wählerliste ein!

Heute Sonntag liegt die neue Wählerliste bon bor. mittags 10 Uhr bis 4 Uhr nachmittags und an Wochentagen bon 3 Uhr nachmittags bis 8 Uhr abends in den Turnhallen der verschiedenen Stadtviertel bis einschließlich 30. Juli zu jedermanns Einsicht aus.

Berliner Nachrichten.

Sonntag, 16. Juli 1911.

Der Magistrat hat an Professor Reinhold Begas zu seinem geftrigen 80. Geburtstage ein längeres Glückwunschschreiben gesandt, in welchem des tünstlerischen Schaffens des Jubilars in dankender Anerkennung gedacht wird.

Bon Schwante nach Oranienburg . Zu dem Kindesmord am Weinbergsweg, über den wiederholt Abwechselungsreiche Bilder werden uns bei einer Wande rung durch die stattlichen Forsten, die sich am Ruppiner Kanal berichtet wurde, wird noch mitgeteilt: Die Leiche des kleinen Schuh­bon Kremmen nach Dranienburg hinziehen, geboten. mannssohnes Walter Fügner wurde gestern nachmittag von den Frühmorgens mit dem Zuge 6.46 Uhr fahren wir vom untersucht. Die Obduktion ergab, daß Frau Fügner dem kleinen Gerichtsärzten Medizinalrat Dr. Stürmer und Dr. Stauch genauer Auf die fünf Gemeindeschul- Turnhallen, die zur Liften- Stettiner Bahnhofe hinaus nach Schwante( IV. SL. 0,70 M.). nicht nur Opium eingeflößt, sondern auch vergifteten Weizen zu essen auslegung benutzt werden, verteilen sich die neuen Bom Dorfe wandern wir östlich durchs Feld, in dem der gegeben hat. Frau Fügner, die nach der Tat mit aufgeschnittenen Kommunalwahlbezirke der dritten Klasse Roggen jekt in Reife steht, dem Walde zu. in folgender Weise: - Bald taucht, Bulsadern im Grunewald aufgefunden wurde, nachdem sie wahr von dunklen Kiefern umrahmt, das Schloß Sommerswalde scheinlich auch eine größere Menge Opium genommen hatte, liegt im Turnhalle Die bor uns auf. Der erst vor einem Jahrzehnt hier erstandene Strankenhause zu Groß- Lichterfelde noch schwer danieder. Hagelberger Str. 84 Herrensiz zeigt wenig von dem stillen Wesen sagenhafter Kriminalpolizei hat sie noch nicht vernehmen können. Waldschlösser. Ein tragischer Borfall ereignete fich am Freitag nachmittag vor

Waldemarstr. 77

für die Wahlbezirke 1-8 9-14

Strausberger Str. 9

15-25

Dderberger Str. 57

26-35

36-48

Ravenéstr. 12

umfaffend die Stadtbezirke 1-780, 118, 120, 210-217. 79-117, 119, 121-124. 145-201.

202-209, 218-254 E, 258 bis 267, 276-278, 821. 255-257, 268-275, 279 bis 320 C, 322-326 D.

Hinter dem Schloß folgen wir dem ersten Gestellwege, der den Augen zahlreicher Zuschauer bei Oberschöneweide . Dort badete von der Straße lints in nördlicher Richtung abzweigt. Im gegen 2 Uhr der 26 jährige bei den Ostbahnen beschäftigt gewesene prächtigsten Walde wandern wir dahin. Wie terzengrade Arbeiter Karl Peschke in der Spree . Als er sich ziemlich in der Säulen steigen die graubraunen Stämme des stattlichen Niefern in den Fluten. Der Arbeitskollege des P., der 27 Jahre alte Wilhelm Niefern- Mitte des Flusses befand, verließen ihn die Kräfte und er verfant bestandes hinauf zu den dunkeln Nadelkronen. Dazwischen Bescheke, der Augenzeuge des Borfalls war, sprang in voller Kleidung mischte sich abwechselungsvoll das grüne Laub von Buchen in das Wasser und schwamm zu der Unfallstelle. Als er hier mehr­in und Birken mit denen die Forst durchsetzt ist. mals vergeblich tauchte, um den Untergegangenen zu fassen, erlitt Weithin überziehen Beerensträucher voll von schwarz- er wohl infolge der großen Anstrengung einen Herzschlag und ver blauen Früchtchen den moofigen Waldboden. Dann begegnen schwand plöglich lautlos in den Fluten. Inzwischen waren mehrere wir wieder buschigem Unterholz und breitfächerigen Farren- Ruderboote herbeigeeilt, deren Insassen wiederholt tauchten, ohne fräutern. jedoch Rettung bringen zu können. Die Leichen der beiden Er trunkenen konnten bisher nicht geborgen werden.

Es ist jeden Wählers Pflicht, die Liste darauf zu tontrollieren, ob er auch darin berzeichnet ist. Wer nicht der Liste steht, darf nicht wählen.

H

Wem es nicht möglich ist, die Liste selbst einzusehen, der möge sich an eine der Personen wenden, die sich erboten haben, die Listen tontrolle zu übernehmen. Die Namen dieser Personen werden diesmal nicht durch Mit­teilung im Vorwärts", sondern durch Aushang in 2otalen bekanntgegeben.

Einwendungen gegen die Richtigkeit der Liste gebe man fofort zu Protokoll.

Wahlen am Sonntag.

In einer Talfentung geht's durch ein Erlenbruch, des bon langen, verschilften Gräben durchzogen wird. Blaues Vergiß- Aus dem Müggelsee gelandet wurden die Leichen der beiden am meinnicht blüht an den Wegrändern und buntschillernde Libellen legten Sonntag zu gleicher Zeit ertruntenen Bersonen. Während, treiben über dem Wasser ihr fröhliches Spiel. wie wir bereits berichtet, Donnerstagabend die Leiche des Schneider­Bergauf, bergab zieht sich der Weg weiter durch herr- meisters Fela am Nordufer der Müggel angetrieben und von lichen Hochwald bis zum Ruppiner Kanal- hier am Wald- Reiche der 18jährigen Schülerin Herta Burger in der Nähe des hier am Wald- schern aufgefunden wurde, konnte am Freitagvormittag auch die saume liegt das Forsthaus Döringsbrück und jenseits des Biologischen Instituts geborgen werden. Beide Leichen sind zur Nachdem die Stadtverordnetenversammlung seinerzeit be- Sanals bliden wir weithin über die bunten Wiesen und Felder Beerdigung freigegeben und von den Angehörigen nach Berlin flossen hatte, die Gemeindewahlen in der dritten Abteilung von Hohenbruch. übergeführt worden. in diesem Jahre am Sonntag stattfinden zu lassen, hatte der Im Walde führt uns dann ein hübscher Pfad stellenweise Ein Opfer seines gefahrvollen Berufes ist am Freitag der Magistrat eine Kommission zur Vorberatung dieser Angelegen- durch nahezu mannshohes Farnkraut zur Schleuse, bei der 29jährige Bahnarbeiter Paul Wernice aus der Romintenerstr. 3 ge heit eingesetzt. Diese Kommission hat in der gestrigen wir den Kanal überschreiten. Nach einer kleinen Rast beim Magistratssigung dem Magistrat empfohlen, in diesem Jahre Schleusenwirt ziehen wir weiter und erreichen etwas östlich Warschauer Straße damit beschäftigt, einen Güterzug zusammenzu­2. war am Nachmittag auf dem Dstbahnhof in der versuchsweise die Gemeindewahlen in der dritten Ab- wieder den Wald." teilung am Sonntag stattfinden zu lassen. Auf schmalem Fußwege wandern wir dahin. Bald mündet oppeln. Dabei geriet er zwischen die Buffer eines stehenden und Der Magistrat hat in diesem Sinne beschlossen. Falls unser Pfad in eine breite Fahrstraße, auf der wir zu Seilers Unfallstation in der Warschauer Straße, wohin der Berunglüdte so­eines von der Lokomotive abgestoßenen Waggons. Auf der nahen sich die Wahlen am Sonntag bewähren, denkt der Magistrat Teerofen gelangen. In der idyllischen Waldschänke erfrischen fort geschafft wurde, stellte der Arzt fest, daß der Nangierer mehrere auch in Zukunft die Wahlen in der dritten Abteilung an wir uns noch einmal und folgen dann dem munteren Laufe tomplizierte Nippenbrüche, sowie schwere Duetschungen der rechten Sonntagen stattfinden zu lassen. des Fließes, das uns bald an den Rand des Waldes bringt. Brustseite und des Unterleibs erlitten hatte. In sehr bedenklichem Aus den von dunkelen Wäldern umfäumten Wiesen- Bustande wurde W. nach Anlegung von Notverbänden nach dem gründen tauchen im Hintergrund die Türme von Dranienburg Krankenhause Friedrichshain übergeführt. Der Berunglückte ist ver­auf. Durch die abendliche Landschaft wandern wir dem alten heiratet und Bater breier fleiner Kinder. Städtchen zu und treten reich an Eindrücken die Rückfahrt an.

Partei- Angelegenheiten.

4. Wahlkreis. Am Dienstag, den 18. Juli, abends 81 Uhr, findet in den Konkordiasälen, Andreasstraße eine Generalversamm lung des Wahlvereins statt. Der Vorstand.

Die Sommerferienspiele der Gemeindeschulkinder finden, wie in den Charlottenburg . Am Dienstag, den 18. Juli, abends Borjahren auch jest während der Sommerferien allwochentäglich auf 8%, Uhr, im großen Saale des Boltshauses: Generalverden städtischen Spielplägen im Blänterwalde, in warten sammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Vortrag. berg, Buch, Blankenfelde und im Grunewalde statt. Für 2. Stassenbericht. 8. Bericht des Borstandes und der Funktionäre. Hin und Rüdbeförderung und Verpflegung find 20 Bf.( Buch 30 Bf.) 4. Neuwahl des Vorstandes und der Funktionäre. 5. Verschiedenes. zu bezahlen. Minderbemittelte zahlen nur 10 Pf., Unbemittelte Mitgliedsbuch legitimiert. werben frei mitgenommen.

Tempelhof . Dienstag, den 18. Juli, abends 8 Uhr, im Wil­helmsgarten"( großer Saal), Berlinerstr. 9: Generalber­fammlung. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Bericht des Borstandes und der Funktionäre und Neuwahlen.

Brit- Buckow . Dienstag, den 18. Juli, abends 8 1hr, im Lokal Rosensee", Chauffeestraße( Ede Jahnstraße). Generalversamms lung des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Neuwahl desselben. 3. Wahl der Delegierten zur General bersammlung des Kreises und für Groß- Berlin. 4. Verschiedenes. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.

Lichtenberg . Am Dienstag, den 18. d. M., pünktlich 8 Uhr abends, im Lokal des Herrn Arnhold, Frankfurter Chaussee 5/6: Generalversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Bericht der Bezirksleitung. 2. Disfuifion. 3. Neuwahl der Bezirksleitung. 4. Bericht der Kommissionen und Neuwahl derselben. 5. Stellung­nahme zur Streis- bezw. Verbandsgeneralversammlung. 6. Neuwahl

der Delegierten. 7. Anträge.

Das Mitgliedsbuch legitimiert.

Steglitz- Friedenau . Heute Sonntag nachmittag: Ausflug nach Schmetterlingshorst bei Grünau . Abfahrt von Stegliz ( Wannsee­ bahn ) 1,30 Uhr, von Friedenau 1,84 Uhr. Umsteigen: Groß- Görfchen ftraße- Schöneberg. Abfahrt von Schöneberg nach Grünau 2,02 Uhr. Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Bildungsausschuß.

Friedenau . Am Dienstag, den 18. d. W., abends pünktlich 8 Uhr, bei Mechelte, Handjernstr. 60/61: Generalversammlung des Wahlvereins. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Berichte und Neu­wahl des Vorstandes. Der Vorstand.

Johannisthal . Dienstag, den 18. Juli, abends 8 Uhr, bei Schulz, Friedrichstr. 10: Generalversammlung. Der Vorstand. Rummelsburg - Boghagen. Dienstag, den 18. Juli, abends 82 Uhr, im Café Bellevue: Generalversammlung des Wahlvereins. Mit gliedsbuch legitimiert. Die Bezirksleitung.

Stadtverordnetenwahl hervor.

Der Vorstand.

Die Kinder spielen unter Aufficht von Lehrern und Lehrerinnen und haben auch Gelegenheit im Freien die Erholungsruhe zu pflegen. Sie erhalten Milch, Suppe und Backware. Der Besuch ist freiwillig, bei den Kindern aber sehr beliebt. Der Besuch ist im allgemeinen ein guter; wenn man jedoch bedenkt, wie vielen tausenden Ge­meindeschulkindern es nicht möglich ist, bei Verwandten oder an sonst einem herrlichen Kurort Erholung zu suchen, so müßte die Be­teiligung an diesen Spielen eine weit stärkere sein.

Am gestrigen Tage hat das Mitglied des Kuratoriums Genosse Dr. Bernstein den Spielen beigewohnt, und dabei eine schwächere Beteiligung der Kinder gegenüber dem Vorjahre wahr­genommen.

Wir machen daher die Eltern erneut auf die der Erholung und Gesundung der Kinder dienenden Spiele im Freien aufmerksam und ersuchen fie, ihre Kinder in den Ferien nach einem ihrer Wohnung bequem erreichbaren Spielplatz zu schiden.

worden.

Von einer gewissen politischen Richtung angekränkelt. Unter obiger Spigmarke brachten wir in Nr. 160 des Borwärts" bom 12. Juli ein Inserat der Bossischen Beitung" zum Abdrud, worin einem gefunden, kräftigen, jungen Mann aus achtbarem Elternhause, der geschickt und fleißig und nicht schon von einer gewissen politischen Richtung angetränkelt ist, per sofort oder später Gelegenheit geboten wird, in einem vornehmen Großlaufmannshause Charlottenburgs Beschäftigung als Hilfsarbeiter auf dem Hofe, im Garten, in den Pferdeställen, bei den Pferden selbst, im Stontor und Lager des Fabrikgebäudes sowie in der Villa des Chefs zu finden.

Station Wohnung und Kost- sollte der junge Mann im Sause haben. Bewerbungen mit Lebenslauf, hieß es am Schluß, find an Sinz u. Küfter, Charlottenburg 2, zu richten. Ein Spaßvogel hat sich nun mit folgender Offerte an die Firma gewandt:

Ich nehme gefälligft Bezug auf Ihre werte Annonce, ob befagter Posten noch offen ist. Bin evangelischer Konfeffion, 27 Jahre alt, Reserveoffizier und entstamme einer alten angesehenen Adelsfamilie. Meine Beschäftigung ist im Sommer Schneeschippen, im Winter vers golde ich die Kirchturmspißen; habe auch Pferdeverstand. Da ich ein Semester Botanit studiert habe, eigne ich mich auch für die Pflege Ihres Gartens vorzüglich. Bitte höflichst mitteilen zu wollen, ob zu meiner Beschäftigung noch gehört, Ihre Frau Gemahlin spazieren zu führen. Sie können überzeugt sein, daß ich alle politischen Erkrankungen Ihrer Frau Gemahlin berhindern würde. Ich selbst bin politisch ganz gesund, nur habe ich im fünften Jahre meines Lebens die Masern und Windpoden gehabt, von denen ich aber Gott seis gelobt ge­nesen bin.

lichst um Ihren baldgefälligen Bescheid. Da ich anderwärts bereits mehrfach vornotiert bin, bitte ich höf

Mit borzüglicher Hochachtung ergebenst Freih. v. Schiller . Stilistik, sowie die Art des Bewerbungsschreibens deuten wohl nicht darauf hin, daß sich ein leibhaftiger Freiherr hinter dem Schreiber verbirgt. Hier scheint vielmehr ein Arbeiter seinem derben Humor über die Anmaßung der Firma, durch ein so unverschämtes Inserat einen Hausdiener zu suchen, Ausdrud gegeben zu haben.

Nochmals: Die Muß- Begeisterung für die Jahnfeier. Juni aur höheren Ehre der deutschen Turnerschaft" veranstaltet Vor der hurrapatriotischen Jahn- Hundertjahrfeier, die im wurde, teilten wir mit, daß in Fachschulen der Berliner Rorporation der Kaufmannschaft auf Schüler ein mehr oder minder starker Druck ausgeübt worden war, um auch sie zur Beteiligung an der Feier anzuhalten. Jekt wird in der Zeitschrift Die Fortbildungsschule", die als Beilage zur Pädago­gischen Zeitung erscheint, über den Erfolg berichtet, den die Schüler dieser Fachschulen sich bei der Jahnfeier geholt haben. Auch in den Pflicht- Fortbildungsschulen der Stadt seien, so lesen wir da, die Turnabteilungen zur Beteiligung an jener Veranstaltung ermuntert" worden. Aus ihnen habe man etwa 300 Schüler zu= Die Badeaffäre" in Potsdam , deren üblen Ausgang durch Er sammengebracht, viel stärker aber seien die Schulen der Kaufmann- trinken des Dienstmädchens wir gemeldet haben, dürfte ein straf­schaft vertreten gewesen, mit 1200-1500 Schülern. Diese Beteili- rechtliches Einschreiten gegen den unbeauftragten Schwimmlehrer zur Boffen. Am Donnerstag, den 20. Juli, abends 8, Uhr, im gung sei um so mehr aufgefallen, da in den Schulen der Kauf. Folge haben. Wie gestern mittag aus Nedlig berichtet wurde, ist im Lokale des Genoffen B. Kurzner: Fortiezung der General- mannschaft gar kein Turnunterricht erteilt wird. Man hatte sich Bornimer Grunde die Leiche des 20jährigen Dienstmädchens Fran­Der zuständige Amtsvorsteher verfammlung. Als Hauptpunkt der Tagesordnung heben wir hier in der Weise geholfen, daß mehrere Wochen hindurch die bei ziska Polednic gefunden worden. die Aufstellung der Kandidaten aur bevorstehenden der Feier borzuführenden Freiübungen mit den Schülern in wird die Leiche im Interesse der Untersuchung beschlagnahmen. Die aller Gile notdürftigst einegerziert wurden und als Zeugen in Frage kommenden Kinder behaupten nach wie vor, awar unter Benachteiligung des übrigen Unterrichts. Was aber daß lediglich durch das Dazwischentreten des fremden Herrn, eines wurde erreicht durch diese spaßige Treibhausaufzucht von Obermaschinisten, dessen Name von der Polizei geschont wird, das Turnern"? Dem obengenannten Blatt wird hierüber gemeldet: Unglüd passiert ist. Ohne Veranlassung dieses Herrn hätte sich das " In dem glänzenden Feftzuge fielen diese Fortbildungs- Mädchen niemals in das Gewäffer hinausgewagt, da es des schüler leider gänzlich aus dem Rahmen heraus, weil sie keine Schwimmens durchaus unkundig war. Wie weiter berichtet wird, einheitliche Turnerkleidung trugen. Noch mehr zu bedauern wies die Leiche des Mädchens am rechten Oberarm drei 58enti. war es bom Standpunkt der Schule, daß sie auch beim Schau- meter lange stichartige Berlegungen auf, während am turnen mit den besser geschulten Turnern den Vergleich nicht Salse mehrere Krazspuren zu sehen waren. aushalten fonnten. Es wäre besser gewesen, sich an der Schau- Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern vormittag auf dem stellung nicht zu beteiligen. Wenn es aber aus irgendwelchen Schlesischen Güterbahnhof. Gründen durchaus sein mußte, dann hätte eine fleine, aber gut Dudenarberstr. 39 wohnhaft beschäftigt, einen Güterschuppen mit Teer­Dort war der Dachdecker Paul Graf, eingeübte und gleichgekleidete Schar dem Ansehen der Schule mehr gedient, als die großen Massen, die in dem Festzuge und pappe abzudecken. Blöglich verlor der Arbeiter das Gleichgewicht beim Schauturnen wie ein Fremdkörper in einem wohlgestalteten und rollte über das schräge Dach hinweg. Es gelang ihm zwar, Organismus wirften." sich an der Dachrinne anzuflammern und dort einige Minuten feft­Reinidendorf- West. Heute findet das Stiftungsfeft des Bezirks Auch manche der jungen Leute, die man zu der berun zuhalten. Ehe ihm jedoch Hilfe gebracht werden konnte, verließen Wahlvereins im Lofal von Beyer( Hartmanns Brauerei), Scharn glüdten Schaustellung benutte, dürften das Bla- ihn die Kräfte und er stürzte auf den gepflasterten Hof hinab. G., weberstr. 103/104, statt. Das Programm besteht aus Stonzert, Aufmable der Situation empfunden haben, in die sie durch der einen Schädelbruch, Gehirnerschütterung und einen Armbruch treten der Boltsfänger- Gesellschaft Gnörich, Gefang, Reigenfahren, Schuld der Schule gebracht worden waren. Daß es besser gewesen erlitten hat, wurde nach der Unfallstation Warschauer Straße und Kinderbeluftigungen, Kaspartheater, Bonyfahren. Eintritt 25 Pf. wäre, den Kaufmannsschulen und ihren mußbegeisterten Luchten von dort nach dem Krankenhauſe am Friedrichshain gebracht. Turnern" Raffenöffnung 2 Uhr. diese Situation au ersparen, wird inzwischen vielleicht Dienstag, den 18. Juli, abends 8%, Uhr, in Gördes Wald- maßgebenden Persönlichkeiten flar geworden sein. Feststellen Unbekannt gestorben ist ein Mann von etwa 50 Jahren, der in schlößchen", Eichborn-, Ede Waldstraße: Generalversammlung des wollen wir übrigens, daß in der Zeitschrift Die Fortbildungs- der vergangenen Nacht zwischen 12 und 1 Uhr im Tiergarten nahe Begirls- Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Aufnahme neuer Mit- schule" der von der Leitung der Kaufmannsschulen begangene dem Brandenburger Tor , im Ahornsteig, bewußtlos aufgefunden glieder. 2. Bericht sämtlicher Funktionäre. 3. Neuwahl sämtlicher Mißgriff nur vom Standpunkt des Turners aus beklagt wird. wurde. Der Hilflose starb schon auf dem Wege nach der Charité. Funktionäre. 4. Bereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Ohne Mit nicht einer Silbe wird Kritik geübt an den irgendwelchen Nachdem ein Arzt dort den Tod festgestellt hatte, wurde die Leiche Mitgliedsbuch kein Zutritt. Die Bezirksleitung. Gründen", aus denen es durchaus sein mußte." nach dem Schauhaufe gebracht. Der Verstorbene hat einen turgen,

Königs- Wusterhausen . Mittwoch, den 19. Juli, abends 8, Uhr, im Lokale der Witwe Wedhorn, Altes Schüßenhaus: Generalver sammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Jahres- und Kaffen­bericht. 2. Neuwahl des gesamten Vorstandes. 3. Abrechnung von der Maifeier. 4. Wahl von 2 Delegierten zur Kreisgeneralversamm lung und für Groß- Berlin. 5. Parteiangelegenheiten und Ver schiedenes. Der Vorstand.

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Nowawes. Mittwoch, den 19. Juli, abends 8 Uhr, im Schmidtschen Lokale, Wilhelmstr. 41/43: Wolfsversammlung. Genoffe 8ubeil wird über den bevorstehenden Wahlkampf und die Stellung der bürgerlichen Barteien zur Sozialdemokratie sprechen. Partei­genoffen! Sorgt für Massenbesuch der Versammlung. Der Borstand.