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100 Kilogramm von--M. Erbsen, gelbe zum Rochen einem der Mitwirkenden ein Portemonnaie aus der Tasche ge-| Deshalb trete ein Jeder, der noch fern unserer Organisation per 100 g. von 40,00-24,00 Mt. Speisebohnen, weiße per fallen, welches sich ein jüdischer Einjährig- Freiwilliger Guttmann steht, in unsere Reihen, um so gemeinsam für die gerechte Sache 100 g. von 50,00-20,00 M. Linsen per 100 Kg. von 80,00 bis widerrechtlich angeeignet habe. Derfelbe habe die ganze Sache als zu fämpfen. Noch ein Wort an die männlichen Arbeiter. 30,00 M. Kartoffeln, neue per 100 g. von 10,00-5,50 M. Rind Scherz darstellen wollen, seine Kameraden hätten aber Anzeige Kollegen, der größte Theil von Euch hat eine Antipathie gegen fleisch von der Keule per 1 Kg. von 1,60-1,20 m. Bauchfleisch erstattet, und Guttmann sei zu drei Monaten Festung verurtheilt den Berein, die, wenn wir näher zusehen, gänzlich unberechtigt per 1 Kg. von 1,30-0,90 m. Schweinefleisch per 1 Kg. von worden. Dem gegenüber nahm das Tageblatt" eine Notiz des ist. Als sich vor 2 Jahren der Zuschneiderverein auflöfte und die 1,50-1,00. Kalbfleisch per 1 Kg. von 1,60-0,90 m. zweiten Angeklagten auf, in welcher jene Meldung der Abwehr" jezige Organisation geschaffen wurde, hatte man die Absicht, auch den Hammelfleisch per 1 Kg. von 1,50-0,90 m. Butter per 1 Kg. als ein Beispiel antisemitischer Verlogenheit bingestellt Arbeiterinnen unserer Branche bessern Lobn und Arbeitsbedin von 2,80-1,80 M. Gier per 60 Stück von 4,00-2,40 m. Fische und behauptet wurde, daß der verurtheilte Einjährig gungen zu verschaffen, und wir glauben, ein jeder Kollege, der per 1 Kg. Karpfen von 2,40-1,80 M. Aale von 2,80 bis Freiwillige Guttmann gar kein Jude, sondern der Sohn des noch etwas mitgefühl besigt, wird seine Hilfe nicht versagen, 1,20 M. Zander von 2,40-1,20. Hechte von 2,00-1,20 m. evangelisch- lutherischen Lehrers Guttmann in Eimsbüttel sei denn das Glend unserer Kolleginnen muß jedem die Schamröthe Barsche von 1,60-0,80 M. Schleie von 2,40-1,10 M. Bleie Diese Behauptung war nun thatsächlich unrichtig. Ein solches ins Gesicht treiben ob der so tief traurigen Zustände. Darum, von 1,40 bis 0,60 M. Krebse per 60 Stück von 12,00-1,25 M. Gerücht ging allerdings in Altona um, war aber falsch. Der Kollegen und Kolleginnen, tretet ein in die Reihen der Käm­Angeklagte Harich brachte sofort eine Berichtigung und beide pfenden, dann wird auch das Fabrikantenthum wieder Respekt Polizeibericht. In der Nacht zum 24. d. Mts. wurde Angeklagte drückten dem Lehrer Guttmann und dessen Söhnen vor unserer Macht bekommen. Schwedterstr. 25 im Bodenraum eines Schuppens der Maurer ihr Bedauern über den Irrthum aus, konnten damit aber die Um den Kollegen und Kolleginnen Gelegenheit zum An­Schüler schwer verletzt aufgefunden und nach dem Lazarus- Anklage nicht umgehen. Der Staatsanwalt beantragte gegen schluß an die Organisation zu geben, findet am Mittwoch, den Krankenhause gebracht. Schüler war betrunken nach Hause ge- Harich einen Monat Gefängniß, gegen Blättner 30. August, Abends 82 Uhr, im alten Schüzenhause, Linien­kommen, hatte nach einem Streit mit seiner Mutter mehrere 300 Mart Geldbuße event. 30 Tage Gefängniß. Die straße 5, eine öffentliche Versammlung statt. Wirthschaftsgegenstände zerschlagen und war dann nach dem Rechtsanwälte Mosse und Löwy beanspruchten für ihre Diejenigen, die gewillt sind, Flugblätter zu verbreiten, wer­Boden des vierstöckigen Borderhauses gegangen und von da auf Klienten den Schutz des§ 193, da sich die Angeklagten in der den gebeten, am Sonnabend, den 26. August, Abends 1/27 Uhr, das Schieferdach geklettert, von wo er auf das Dach des niedrigen Abwehr" einer sehr gehäfügen Notiz mit stark prononzirter anti- Hirtenstr. 10 bei Krüger zu erscheinen.

Schuppens herabgestürzt ist und das Dach durchschlagen hat.femitischer Tendenz befunden haben. Der Gerichtshof billigte

Um 24. d. Mts. Vormittags wurde gegenüber dem Grundstücke den Angeklagten den Schutz des§ 193 nicht zu und verurtheilte An alle in der Steinindustrie beschäftigten Arbeiter! Rottbuser Ufer 20 die Leiche eines etwa 25 Jahre alten Mannes Harich zu 1000 Mart, Blättner zu 200 Mart Seit Montag, den 21. d. W., find in Dresden ca. 800 Stein­angeschwement. In einem Zimmer des Empfangsgebäudes der Geld buße. Den Beleidigten wurde die Publikationsbefugniß megen ausgesperrt worden.

Gerichts- Beitung.

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Da eine

Wir ersuchen allen Zuzug fern zu halten und wenn das geschieht, so muß die Aussperrung innerhalb 8 Tagen aufge­hoben werden.

Das Büreau für die Ausgesperrten befindet sich in Dresden , fleine Brüdergasse, Selts Gasthaus, Vorsigender Arthur Schmidt, wohin alle Briefe und Sendungen zu richten sind. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Aufruf!

fönigl. Oftbahn fielen Nachmittags die mit dem Anstreichen der zugesprochen. Als Veranlassung dient folgendes: Vor drei Wochen ent­Decke beschäftigten Maler, und zwar der Gehilfe Weibricht und standen Lohndifferenzen zwischen den Gehilfen und Arbeitgebern der Lehrling Möwes, infolge Zusammenbruches der Rüstung etwa An den Geschäftsbetrieb fogenannter schwarzer auf Spitbarth's Werfplatz, welche durch die Meistervereinigung 21/2 m herab. Weibricht erlitt einen Schädelbruch und starb auf der Banden" erinnerte die Verhandlung, welche gestern vor der zu gunsten der Gehilfen, nachdem dieselben einen Tag nicht ge­Stelle, und Möwes wurde innerlich so schwer verletzt, daß er siebenten Straffammer des Landgerichts I gegen die drei arbeitet hatten, beigelegt wurden. Nach einigen Tagen stellten nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden Kaufleute Emil Schmidt, Paul Loosen und Emil Nüsser sich schon wieder Differenzen heraus, welche abermals zu gunsten mußte. Abends stürzte sich ein Arbeiter aus dem Fenster feiner stattfand. Die drei Angeschuldigten sollen sich verbunden haben, der Gehilfen entschieden wurden, durch diese Chikanen und das im dritten Stocke des Hauses Fürstenwalderstr. 18 belegenen um von auswärtigen Firmen Waaren zu erlangen, die sofort brutale Auftreten seitens Spitzbarth aufgebracht, verlangten Schlafitelle auf den Hof hinab und erlitt so schwere Ver- wieder verschleudert wurden. Ihr gemeinsames Wirken wird jetzt die Gehilfen für die verfäumte Zeit eine fleine Entschädi­wieder aufnehmen. legungen, daß er bald darauf im Krankenhause am Friedrichs- daraus geschlossen, daß sie zumeist dieselben Firmen geschädigt gung, ehe sie die Arbeit hain starb. In der Nacht zum 25. d. M. entstand in der haben und daß bei Aufgabe von Referenzen ich einer auf den Einigung nicht erzielt wurde, nahmen sämmtliche in der Schönebergerstraße eine Schlägerei, bei der der Schlächter Lange anderen berief. Alle drei Angeklagten sind mitellos, sie haben Steinindustrie beschäftigten Arbeiter Dresdens Stellung hierzu, dem Arbeiter Müller mit einem Stein auf den Kopf schlug und sämmtlich den Offenbarungseid geleistet und die gegen fie vor- und eine Versammlung billigte das Vorgehen der Kollegen auf ihn leicht verlegte. Infolge dessen ergriffen Müller und drei genommenen Zwangsvollstreckungen waren ohne Erfolg. dem Werkplatz Spitbarth. Daraufhin hat die Meistervereini andere Männer den Lange und warfen ihn in den Landwehrkanal. Durch die Beweisaufnahme wurde der Angeklagte Schmidt gung uns au gegeben, bedingungslos die Arbeit auf dem Lange versuchte sich durch Schwimmen zu retten, wurde jedoch am schwersten belastet. Er besaß im vorigen Jahre betreffenden Platz aufzunehmen, welches aber in einer zweiten von seinen Gegnern mehrfach zurückgestoßen und am Landen ver ein Kolonialwaarengeschäft in der Schönleinstraße, gerieth in Versammlung abgelehnt wurde. Darauf führten die hiesigen hindert, schließlich aber durch einen Unbetheiligten aus dem Konkurs und eröffnete ein neues Geschäft in der Boeckhstraße, Arbeiter am Montag die Aussperrung durch, bis auf diejenigen, Waffer gezogen. Lange und Müller sind verhaftet. Am ohne Anlagekapital zu besigen. In Briefen, die in besonders welche der Meistervereinigung nicht angehören und welche ca. 24. d. M. fanden zwei kleine Brände statt. Vertrauen erweckender Weise abgefaßt waren, richtete Schmidt 130 Mann beschäftigen. an auswärtige Firmen das Grsuchen, ihm zunächst eine Probe­sendung ihrer Erzeugnisse zu senden. Er hob hervor, daß er Nachnahmesendungen grundsätzlich" nicht annehme, stelle aber anheim, eine Tratte auf ihn durch die Deutsche Bank zu ziehen. Hierdurch erweckte er in den Lieferanten die Annahme, daß er zahlungsfähig fei, nicht nur Ein recht böses Abenteuer lag einer Anklage wegen die Probebestellung wurde ausgeführt, sondern auch die wissentlich falscher Anschuldigung und versuchten Betruges zu von dem Angeklagten in rascher Aufeinanderfolge gemachten Grunde, welche die erste Straffammer gestern gegen den schon größeren Nachbestellungen wurden effettuirt. Als der erste Be­bejahrten Geschäftsreisenden Gustav Geyer zu verhandeln frag fällig war, erfolgte feine Zahlung, die Lieferanten erfuhren, hatte. Der Angeklagte hat dieses Abenteuer in einer an das daß Schmidt zu der Deutschen Bank in gar feiner Beziehung Eisenbahn - Betriebsamt Berlin - Schneidemühl gerichteten Bestehe und daß auf Bahlung faum zu rechnen fei. Die Haupt- Organisation, welche sich dem Deutschen Glasarbeiter- Verband, schwerde wie folgt erzählt. Er war auf der Reise von Küftrin geschädigten waren eine Wolkerei- Genossenschaft in Süd- Deutsch- Siz in Bergedorf , und der internationalen Union, Sitz in London , nach Berlin begriffen. Auf dem Bahnhofe Gusow habe er sich land, ein Wurstfabrikant in Braunschweig , ein Wildhändler in angeschlossen hat. Wir haben schon verschiedene Kongreffe be­anfänglich eine Fahrkarte nach Strausberg genommen, weil er Gnesen und ein hiesiger Bierhändler. Bei dem Wildhändler hatte sucht, in der Hoffnung, mit Spiegelglas- Arbeitern über unsere dachte, dort noch einige Kunden besuchen zu können. Er habe Schmidt eine Bestellung auf 2000 Enten gemacht, als dieser wegen wirthschaftliche Lage Berathungen pflegen zu können. Adein sich dann aber anders besonnen und den Schalterbeamten ge- der Größe des Auftrags bedenklich wurde und erst für die früheren unsere Hoffnung war bisher vergebens und stehen wir paar beten, ihm doch lieber eine Starte vierter Klasse direkt bis Berlin Sendungen Zahlung verlangte. Als der Wurstfabrikant sich an Hundert organisirten Arbeiter in Fürth , den anarchischen zu­zu geben. Der Beamte habe sich dessen aber geweigert und den Angeklagten Nusser wandte, den Schmidt als Referenz auf- tänden, welche sich von Jahr zu Jahr verschlimmern, machtlos ihm anheimgegeben, in Strausberg sich eine Karte nach gegeben, stellte Nüffer dem Schmidt ein glänzendes Zeugniß aus gegenüber. Deswegen sind wir gezwungen, alle Glasarbeiter der Berlin zu lösen, da der Zug dort 6 Minuten halten diesem Falle wurde Nüsser daher der Beihilfe zum Betruge Spiegelbranche anzurufen, mit uns Hand in Hand zu gehen, Wie festgestellt worden ist, hat der Angeklagte gleich beschuldigt. Die Wild- und Geflügelhandlung in Gnesen soll damit wir uns vor einem gänzlichen Untergang retten können. hinter Gusom sich bei dem Schaffner ernstlich erfundigt, ebenfalls durch den Angeklagten Nüsser arg geschädigt sein. Sie Bei uns in Bayern ist Ueberproduktion schon längst ein ob in Strausberg noch Zeit zur Lösung einer Fahrkarte sei, und hat eine Menge Waare geliefert, wurde mit der Abrechnung von chronisches Uebel, denn es müssen fast alle Jahre sämmtliche ist darüber beruhigt worden. Der Zug hatte aber Verspätung einem Termin zum andern vertröstet und hat schließlich keinen Fabriken, ca. 300 an der Bahl, 6-8 Wochen zugesperrt werden, und hielt nur eine Minute, so daß der Angeklagte nicht Zeit Pfennig erhalten. Nüffer trat im Termin mit der Behauptung um nur einigermaßen die Lager zu lichten. Den Arbeitern wurde fand, ein Billet zu lösen. Er wandte sich abermals an den auf, daß das Geflügelgeschäft seiner Ghefrau gehöre, die bisher etwas vergütet, um nicht zu verhungern, jedoch wird das Schaffner, dieser trug den Sachverhalt dem Zugführer vor und auch ohne sein Wissen sämmtliche Bestellungen gemacht habe. in Zukunft ein Ende haben und die Arbeiter werden ihrem Schicksal letzterer entschied, daß Geyer in Lichtenberg sich eine Fahrkarte Da die Ehefrau Nüsser dies bestätigte, beantragte der Staats- überlassen werden. In Belgien liegt die Sache nicht anders, nach Strausberg und nach Berlin zu lösen und außerdem wegen anwalt die Bertagung dieses Falles und gegen den Angeklagten furzum es ist Ueberproduktion im größten Stile vorhanden, und Fahrens ohne Billet 1 M. Strafe zu zahlen habe. Er richtete, Nüsser nur wegen der Beihilfe zum Betruge eine Gefängniß- dazu kommen noch die foloffalen Fortschritte auf technischem um diese Mark wieder zu erhalten, eine Eingabe an das Be- strafe von sechs Monaten. Gegen den Angeklagten Loofer, der Gebiete, so daß die Arbeitslosigkeit in erschreckendem Maße zu­triebsamt, schilderte den Sachverhalt und rieth der Behörde, die fein offenes Geschäft besaß und nur als Kommissionär angesehen nimmt.

Beamten doch anzuweisen, den Reisenden die Billets zu geben, werden wollte, lagen mehrere Betrugsfälle vor, die

An alle Spiegelglas- Arbeiter des In- und Auslandes! Kollegen! Schon seit 1888 besteht in Fürth in Bayern eine

Wer sind diese, welche zu viel Waaren produziren? und wer

die sie verlangen und nicht aus Bequemlichkeit denselben in gleicher Weise begangen sein sollten, wie die von hat am schwersten darunter zu leiden? Die Antwort ist kurz, es Schwierigkeiten und Merger zu bereiten. Die Antwort auf diese Schmidt ausgeführten. Auch gegen Looser tonnten sind die Glasarbeiter!

Eingabe war eine Anklage nicht nur wegen falscher Andrei Fälle nicht erledigt werden, für diejenigen, welche Die Rohglasschleifer müssen täglich 18 Stunden, die Polirer schuldigung, sondern auch wegen versuchten Betruges. Die zur vom Staatsanwalte für erwiesen angesehen wurden, be- Tag und Nacht arbeiten, um es auf einen wöchentlichen Verdienst Rechenschaft gezogenen Bahnhofsbeamten in Gusow erklärten antragte derfelbe fünf Monate Gefängniß. Gegen Schmidt von 5 bis 6 M. zu bringen; find dann die Lager überfüllt, dann nämlich sämmtlich, von einem Gefuch des Angeklagten zum Um lautete der Antrag auf anderthalb Jahre Gefängniß. wird wieder zugesperrt.

tausche einer Fahrkarte absolut nichts zu wissen, der Angeklagte Der Gerichtshof hielt nicht für erwiesen, daß der Angeklagte

Auf den Facettenschleifereien ist es dasselbe; ist Arbeit vor­vermochte auch den Beamten nicht heraus zu finden. Die Eisen- Nüsser mit dem Angeklagten Schmidt unter einer Decke gesteckt handen, so ist jeder Fabrikant bestrebt, den größten Theil fertig bahnbehörde kam nun auf den Gedanken, daß der Angeklagte hatte und sprach denselben deshalb von der Beihilfe zum Betruge zu bringen. Damit die Arbeit kein Anderer erhält, wird die den angeblichen Vorfall in Gusom frei erfunden habe, um auf frei. Gegen den Angeklagten Loosen wurde auf Vertagung Arbeitszeit nach Belieben täglich festgesetzt: 3. B. eine Zeit lang diese Weise wieder in den Besitz der Strafmark zu kommen. Sie erkannt, der Angeklagte Schmidt dagegen zu anderthalb 12 bis 14 Stunden, dann wieder 4 bis 6 Stunden und oft ist nahm an, daß dieser mit guter Absicht nur bis Strausberg Jahren Gefängniß und 2jährigem Ehrverlust verurtheilt. gar keine Arbeit vorhanden. Ebenso bleibt in den Spiegelbelegen eine Fahrkarte fich genommen habe, um dann von dort aus die Schmidt wurde sofort in Hajt genommen. sehr viel zu wünschen übrig. vierte Fahrklasse mit der billigeren dritten Klaffe im Vorortzuge Die Glasarbeiter von Fürth in Bayern haben zu dem Der pensionirte Polizei Wachtmeister Panfien sollte zu vertauschen. Die Beweisaufnahme ergab feinen Anhalt für diesen Verdacht und der Staatsanwalt beantragte nur wegen gestern der siebenten Straffammer des Landgerichts I aus der Verfall der Spiegelglasindustrie Berathungen gepflogen, und der falschen Anschuldigung 2 Monate Gefängniß. Der Untersuchungshaft vorgeführt werden, um sich wegen wider- find zu der Ueberzeugung gelangt, daß durch eine gute Organi Gerichtshof hielt auch eine wissentlich falsche Auschuldigung für natürlicher Ünzucht zu verantworten. Anstatt des Angeklagten fation der Spiegelglasarbeiter aller Länder dem gänzlichen vorliegend und verurtheilte den Angeklagten zu 1 Monat erschien ein Gefangenenwärter, welcher die Anzeige machte, daß Verfall der Spiegelglasindustrie ein Damm gefeßt werden könnte. Gefängniß. Pansien sich in der verwichenen Nacht in seiner Belle er- Es wurde deshalb eine Kommission eingefeßt, welche sich hängt habe.

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Soziale teberlicht.

mit allen Spiegelglas- Arbeitern ins Benehmen sehen soll, ob sie nicht geneigt wären, zu einem Rongreß nach Fürth in Bayern ibre Zustimmung zu geben; würde dies der Fall sein, dann würde die Kommission das Weitere besorgen.

Wir geben uns der Hoffnung hin, daß wir von allen Seiten, vorzüglich von den Robglasarbeitern in Bayern Zustimmungen erhalten, denn es ist Mannespflicht, für seine Existenz zu sorgen. Alle Briefe und Anfragen sind zu richten: an Joh. Fischer in Fürth in Bayern , Glückstr. 12.

Sollte ein anderer Ort gewünscht werden, so bitten wir dies fund zu geben. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck ge­

beten.

Wien , 25. Auguft. Die Bildhauergehilfen eröffneten den Sie fordern eine achtiündige Arbeitszeit ohne Generalstreit. Lohukürzung, die Anerkennung ihrer Vertrauensmänner feitens der Prinzipale, die Uebergabe der Arbeitsvermittelung und die Schaffung einer eigenen Krankenkasse.

Wie ein Modell zu einem Verbrecherbilde, wie sie mit. unter in den Fliegenden Blättern " erscheinen, zeigte sich der Kaufmann Salo Sittenfeld, welcher gestern in graugestreiftem Drillich- Anzuge aus der Strafanstalt zu Heilbronn durch einen Gendarmen der 8. Straffammer vorgeführt wurde. Sittenfeld hatte sich wegen eines groben Vertrauensbruches zu verantworten. Er war bei dem Holzhändler Wittkomsti angestellt und erhielt Achtung, Musik- Juftrumentenarbeiter! am 8. Mai von diesem den Auftrag, einen mit 12 Hundertmark- Gemaßregelt wurden eine Anzahl Kollegen der Scharf'schen scheinen beschwerten Brief zur Poft zu geben. Sittenfeld zog es Pianofabrit, Köpenickerstraße 154, weil sich dieselben einen be­vor, das Geld in die eigene Tasche zu stecken und den Brief mit deutenden Abzug für Zuschneiden beim Holzfahren nicht bedin einem alten Zeitungsblatt zu beschweren. Ein unbestimmter gungslos gefallen lassen wollten. Eine Vermittelung der Diffe­Drang zu Abenteuern veranlaßte den Angeklagten, das veruntreute renz scheiterte an dem Verhalten des Fabrikanten, der erklärte, Geld so bald als möglich wieder an den Mann, oder vielmehr an die Faulen und Nörgler fliegen hinaus. Soweit ist also die An­die Frau zu bringen. Er ging zunächst in das Moore'sche maßung der Herren Unternehmer bereits gekommen, wenn die Konzert- Lokal in der Friedrichstraße und ergößte sich dort an Arbeiter auch nur einen bescheidenen Einwand gegen das wei­dem Genuß theurer Weine im Preise von 26 M. pro Flasche. tere Herabdrücken ihrer Lebenshaltung wagen, müssen sich die Er blieb nicht allein, als er das Moore'sche Lokal verlassen selben als faul bezeichnen lassen, und fliegen als Mörgler hin­hatte, vielmehr sah man ihn bald Arm in Arm mit einer jungen aus. Wir erwarten von den Kollegen dieser Branchen ein foli­Dame dem Bahnhofe sich zuwenden. Er machte eine Ver- darisches Verhalten den Gemaßregelten gegenüber. gnügungsreise zunächst nach Dresden , dann nach München und Jugendliche Arbeiter im Kohlen- Bergbau. Wie offiziös endlich nach Stuttgart . Hier sah er mit Staunen, daß die mitgetheilt wird, war dem Ober- Bergamte Breslau aufgefallen, 1200 M. in dem turzen Zeitraum von 10 Tagen bereits bis auf daß die jugendlichen Arbeiter aus den Steinkohlen- Bergwerken den letzten Nickel verpufft waren, und da er das, fidele Leben feines Bezirks fast ganz verschwunden waren. Es hatte sich des­An die Kollegen der Wäsche- und Kravattenbranche. halb an den Vorstand des Oberschlesischen Berg- und Hütten­gern noch einige Zeit fortsetzen wollte, fing er an, falsche Wechsel an den Mann zu bringen. Wegen dieser verbrecherischen Schon mehrere Jahre besteht hier eine Organisation, die es sich männischen Vereins mit dem Ersuchen gewendet, ihm die Gründe Der Vorstand hat nun als Handlungen hat ihn die Stuttgarter Strafftammer zu 8 Monaten zur Aufgabe gemacht hat, den schlechten Zuständen, den niederen dieser Erscheinung mitzutheilen. Gefängniß verurtheilt, welche er zur Zeit in Heilbronn verbüßt. Löhnen und miserablen Arbeitsverhältnissen ein Ende zu machen. Grund u. a. auch die Schutzbestimmungen, die für die jugend­Der hier verübten Unterschlagung war er ohne weiteres ge- Weil die große Masse der Kollegen und Kolleginnen gleichgiltig lichen Arbeiter gelten, angeführt. Als einzig durchgreifende Ab­ständig. Das Gericht erkannte auf eine Zusatzstrafe von einem in den Tag hineinlebt, sich um unsere Organisation nicht hilfe empfiehlt er naiver Weise, daß davon abgesehen werde, tümmert, hat unsere Bewegung so wenige, fast gar feine Erfolge besondere gefeßliche Erschwerungen mit der Beschäftigung jugend­Jahre Gefängniß. aufzuweisen. Dabei tritt uns das Unternehmerthum mit jedem licher Arbeiter zu verbinden, daß man vielmehr den Arbeitgebern Wegen Beleidigung wurden gestern der Redakteur des Tage brutaler entgegen. Wegen der nichtigsten Gründe zutraue, sie würden auch ohne gesetzliche Vorschrift den jugend Berliner Tageblattes" a rich und Harich der Berichterstatter folgen Entlassungen. Löhne werden uns angeboten, die lichen Arbeitern nicht größere Anstrengungen zumuthen, als mit Samuel Blättner aus Altona vor der I. Strastammer wohl zum Verhungern zu viel, zum anständigen Leben ihrer Gesundheit vereinbar sei." hiesigen Landgerichts I zur Verantwortung gezogen. Das anti- aber bei weitem nicht ausreichen. Fabrikordnungen drängt uns auf, die man wohl Sklaven, aber nicht Die fächsische Arbeitermedaille. Unter diefer Ueber­semitische Organ" Die Abwehr" brachte einen Artikel, in welchem man folgendes erzählt wurde: Bei einer in einer Hamburger Kaserne einem Arbeiter anbieten dürfte. Gegen alle diese Uebel schrift veröffentlicht eine größere Zeitschrift einen Artikel, in zu Kaisers Geburtstag stattgefundenen Soldaten- Vorstellung sei stände muß mit Entschiedenheit Front gemacht werden. welchem das System der sächsischen Arbeitermedaille, natürlich

Die Werkstatt- Kontrollfommission des Deutschen Holzarbeiter Verbandes. 3ahlstelle Berlin .