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Nr. 166. 28. Jahrgang.

öffnet.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

8. Verbandstag der Stukkateure.

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Mittwoch, 19. Juli 1911.

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Extrabeiträge von 1910 nicht bezahlt hätten, könnten teine An- habe in dem Tumult blankgezogen gehabt und der Angeklagte sprüche auf Unterstützung an die Organisation stellen. Die Kasse Boeringer habe versucht, ihm den Säbel zu entreißen, während müßte so gestärkt werden, daß in Zukunft auch größere Kämpfe andere Zeugen befunden, der Schutzmann habe nicht blankgezogen Dresden  , 17. Juli. aus eigener Kraft und nicht auf Kosten der Allgemeinheit geführt gehabt und der Schuhmann Krafft selbst dies unter Eid bestätigte. Der Verbandstag, dem gestern abend eine Vorversammlung werden könnten. Der Kassenbericht weist für die 2 Jahre eine Boeringer bestritt beharrlich, den Wefferstich geführt zu haben, und boranging, wurde heute vormittag von dem Verbandsvorsitzenden Einnahme von 742 476,13 M. auf, der eine Ausgabe von 706 572,55 einzig dieser 16jährige Junge will gesehen haben, daß er der Messer­Odenthal Hamburg   mit einer herzlichen Begrüßungsansprache, Mark gegenübersteht. Die Mehreinnahme beträgt folglich 35 903,58 ftecher war. in der er die Bedeutung der diesjährigen Tagung hervorhob, er- Mart. An regulären Beiträgen wurden 272 588,50 M. und an Der ganze Krawall war entstanden, weil in dem Zuge der Aus­Anwesend find 43 Delegierte, 3 Vorstandsmitglieder, Extrabeiträgen 204 995,60 M. bereinnahmt. Aus den Sammlungen flügler eine improvisierte rote Fahne( ein Feßen totes Zuch an 7 Gauleiter und 1 Vertreter des Ausschusses. Die General- für die ausgesperrten Bauarbeiter bekamen die Stukkateure einem halbmeterlangen Stock) mitgeführt worden war und die Po­tommission der Gewerkschaften vertritt Knoll- Berlin   und den 125 000 M. überwiesen. Von den Ausgaben seien hervorgehoben: lizei den Ehrgeiz hatte, dieses Stückchen rotes Zeug zu erobern. Von Deutschen   Bauarbeiterverband Paeplow- Hamburg. Die öster- An Streitunterstüßung wurde die gewaltige Summe von dieser" Fahne" sagte Polizeipräsident Dieckmann als Zeuge aus, reichische Bruderorganisation hat den Genossen Schramm- Wien 455 615,23 M.( davon 1910 allein 387 080,25 M.) ausgegeben; daß er sie dem Träger persönlich abforderte und von ihm ohne Weige als Gast entsendet. an Reiseunterstützung 16 662,94 m., an Gemaßregeltenunterstüßung rung ausgebändigt betam, worauf es nicht geringe Sensation Bei Festsetung der Geschäftsordnung entspinnt sich eine län- 2426 M. Für Agitation wurden 11 660 M. aufgewendet, dazu hervorrief, als ein als Zeuge auftretender Schumann gleich gere Debatte über die Frage, ob die Vorstandsmitglieder und Gau  - kommen noch die Verwaltungskosten der Gaue mit 24 614 M. Das falls unter Eid bezeugte, daß er die Fahne erobert und dem Polizei­leiter, die nicht als Delegierte gewählt, stimmberechtigt sind. Bis- Fachorgan fostete 31 857 M. Das Gesamtvermögen der Organi- präsidenten später übergeben habe. Der Herr Polizeipräsident wurde her hatten diese Funktionäre Stimmrecht, eine Reihe hierzu ge- sation betrug am Schlusse der Geschäftsperiode 192 299,38 M. durch diese Aussage eines seiner Untergebenen sehr überrascht. stellter Anträge will ihnen aber nur beratende Stimme zu- Den Ausschußbericht erstattet Gladiow- Berlin  . Der Aus­Ein anderes Schuhmanns- Mißberständnis, das den lassen. Man einigte sich schließlich, Beschlüsse hierüber erst bei der schuß hatte 15 Beschwerden zu erledigen, die aber für die Allge- Tumult mitverschuldete, wurde gerichtlich festgestellt. Polizeipräsident Statutenberatung zu fassen und bei dieser Tagung die alte Form meinheit tein Interesse haben. Dieckmann, der sich ehrlich bemühte, jeden ernsten Zusammenstoß zu bestehen zu lassen. An die Berichte schloß sich eine längere vermeiden, hatte im Lärm zweien seiner Untergebenen, die einen Den Diskussion, auf einem Gaul daherkommenden Bauarbeiter anhielten, zugerufen: Laßt ihn doch gehen!" Die beiden Hüter der Ordnung ver standen: Er soll gehen standen: Er soll gehen nämlich zu Fuß, und rissen den Mann herunter, so daß im Nu sich ein Menschentnäuel gebildet hatte, der nur durch das energische Eingreifen eines Gewerkschaftsbeamten ents wirrt werden konnte. Der Polizeipräsident als Zeuge erkannte diese wirksame Unterstützung ausdrücklich an.

Bericht des Hauptvorstandes

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gibt Odenthal  - Hamburg  , der auf den gedruckt vorliegenden Bericht verweist. Der Geschäftsbericht umfaßt die Jahre 1909 und 1910. Er berichtet von einem erfreulichen Mitgliederauf schwung. Der Mitgliederverlust, den die Krise 1908 brachte, ist nicht nur wieder wettgemacht, auch der höchste Stand der Mit­gliederzahl, den der Verband je hatte, ist überschritten. Bei Be­ginn der Geschäftsperiode zählte der Verband 6685 Mitglieder, am Ende aber 8580, und zu diesen sind im ersten Quartal 1911 noch 1000 weitere Mitglieder gekommen. Ein Erfolg, der auf das Konto einer rührigen Agitation zu schreiben ist.

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Im

in der vielfach örtliche Angelegenheiten, die mehr interner Natur sind, erörtert werden. Der Tätigkeit des Hauptvorstandes wird Der Tätigkeit des Hauptvorstandes wird allgemein Anerkennung gezollt. Verlangt wird, daß die noch nicht entrichteten Extrabeiträge nachbezahlt werden. Ein Redner wünschte, daß im Verbandsorgan mehr politische Artikel gebracht werden, vor allen Dingen müsse die Haltung des Zentrums gekennzeichnet werden. Anderseits wurde aber auch betont, das Ver­bandsorgan bringe genügend politische Artikel; die Kollegen hätten die Pflicht, die Parteipresse zu abonnieren. Im allgemeinen ist man mit der Haltung der Presse einverstanden. Die Debatte wurde in der heutigen Sizung nicht mehr beendet, fie wird morgen fortgesezt. Um 4 Uhr wurden die Verhandlungen auf Dienstag bertagt.

Gerichts- Zeitung.

Schuhmanns- und andere Eide.

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Das Erstaunen über das Schreckensurteil gegen den Boeringer nach dieser Beweiserhebung kommt auch in der bürgerlichen Lokal­presse drastisch zum Ausdruck.

Der Verkäufer

Er wurde dann

einige Tage darauf bei einem Einbruch in Lehnin   verhaftet. In feinem Besitze wurde der gestohlene Revolver und außerdem ein scharfgeschliffener Dolch vorgefunden, den er nach seinem eigenen Geständnis auch bei dem ersten Diebstahl bei sich getragen hatte. vielfachen Borstrafen des Angeklagten erkannte die Ferienstraftammer Mit Rücksicht auf die freche Ausführung des Diebstahls und die unter Bersagung mildernder Umstände auf 12 Jahre Zucht­aus und 3 Jahre Ehrberlust.

Ein an Raub grenzender Ladendiebstahl An Lohnbewegungen war die Berichtsperiode, beson­ders das Jahr 1910 mit seinen großen Kämpfen im Baugewerbe, führte gestern den Stallschweizer Reinhold Lamenta unter der Anflage des unter Mitführung von Waffen berübten Diebstahls im sehr reich. Das Jahr 1909 brachte in 69 Orten Bewegungen, darunter 5 Aussperrungen, an denen 415 Betriebe mit 3286 Be­strafschärfenden Rückfalle vor die Ferienstraftammer des Land­schäftigten keteiligt waren. Erreicht wurde: eine Lohn= gerichts I. Der Angeklagte ist trop feiner 21 Jahre schon recht erhöhung für 2255 Kollegen um 6175 M. pro Woche oder pro erheblich vorbestraft; zuletzt hat er eine einjährige Gefängnisstrafe Jahr bei 42 Arbeitswochen um 259 266 M. und eine Arbeitszeit­verbüßt. Bald nach seiner Entlassung aus der Strafanstalt hat er Er erschien am berkürzung für 216 Kollegen um 595 Stunden pro Woche. Wie wir seinerzeit gemeldet haben, ereignete sich am Abend des die jetzt zur Anklage stehende Straftat verübt. Jahre 1910 fanden insgesamt 74 Bewegungen( darunter 18 Aus- 1. Mai in Mülhausen   i. Elf. bei der Rücklehr eines Zuges von 24. Mai d. J. in dem Laden eines Waffenhändlers und erklärte, sperrungen) statt, die sich auf 862 Betriebe mit 8166 Beteiligten Maifeier demonstranten, die einen Nachmittagsausflug ge- einen amerikanischen   Revolver kaufen zu wollen. erstreckten. Durch diese Bewegungen wurde eine Berkürzung der macht hatten, nach der Stadt, ein nicht ganz unblutig verlaufener legte ihm mehrere derartige Waffen und die dazu ges Arbeitszeit für 2699 Kollegen um 10 057 Stunden pro Woche er- 3usammenstoß mit der Polizei; zwei Schuleute, börige Munition bor. Plößlich griff der Angeklagte mit reicht. An Lohnerhöhungen wurde erzielt: für 7791 Personen um die sich durch besonderen Uebereifer dabei auszeichneten, wurden das schnellem Griff zu, nahm den besten der ihm vorgelegten Revolver 23 949 M. pro Woche. Außerdem wurden noch verschiedene beab- bei berlegt, so daß sie fich in einer nahen Apotheke verbinden und ergriff damit die Flucht, ehe sich der Verkäufer von seinem sichtigte Berlängerungen der Arbeitszeit und Bertürzung des laffen mußten. Lebensgefährlich war feine Verlegung; am ernstesten Schrecken erholt hatte. Trotz der sofort aufgenommenen Verfolgung Lohnes abgewehrt. Die Errungenschaften im Jahre 1910 über- war ein Messerstich, den der eine Schußmann in die linke Schulter gelang es dem dreisten Diebe zu entkommen. steigen also weit die des Jahres 1909, was seine Ursache natürlich erhielt, von dem er sich aber schon nach wenigen Tagen wieder in der Erneuerung von Tarifverträgen hat. erholte. Wegen Körperverlegung, tätlichen Angriffes und Wider Die internationalen Beziehungen des Verbandes standes, sowie Schußmannsbeleidigung erschienen nun Ende der haben in der Berichtsperiode eine Erweiterung erfahren. Mit vergangenen Woche vier Teilnehmer jenes Maifeierausfluges, alle Belgien   und der Schweiz   wurden Gegenseitigkeitsverträge abge- bier Arbeiter, vor der Strafkammer des Landgerichts Mülhausen.  schlossen. Mit den übrigen Ländern blieben die Verträge bestehen. Es war eine ganze Anzahl Belastungszeugen geladen, darunter Der holländischen Organisation wurden 959 M. zur Agitation mehrere Schußleute, Polizeipräsident Diedmann usw. Das Ergebnis überwiesen. Staatsanwaltschaft selbst die Anklage gegen drei von der Beweiserhebung war indeffen so mager, daß der Vertreter der den vier Angeklagten fallen lassen mußte, so daß Formell ungültige Kinematographenverordnung. diese drei unter Belastung der Staatskasse mit den Kosten frei. Für den Landespolizeibezirk Berlin  , zu dem auch Rigdorf Nur beim vierten Angeklagten, dessen gehört, hat der Berliner   Polizeipräsident im Jahre 1908 Vorschriften Berteidiger in der Verhandlung, wohl um die Richter für seinen über die formellen Voraussetzungen der Gültigkeit von Drtspolizei Klienten günstiger zu stimmen, ausdrücklich feststellte, daß er berordnungen erlassen. Danach hat die Veröffentlichung durch die weber politisch noch gewertschaftlich organisiert als Publikationsorgan bestimmten Tageblätter zu erfolgen. Wird fei und feiner politischen Partei angehöre, hielt die Polizeiverordnung nicht im Hauptblatt, sondern in einem Bei das Gericht die Schuldfrage für erwiesen und berurteilte den er st blatt veröffentlicht, so muß im Hauptblatt darauf verwiesen achtzehnjährigen jungen Mann, den allerdings schon wegen werden und das Beiblatt muß mit Numuner und Datum dem Haupts berbotenen Waffentragens" borbestraften Tagner Eugen Boeringer, blatt entsprechen. Im Jahre 1910 wurde nun die neue Rigdorfer der den Messerstich gegen den Schutzmann Krafft geführt haben soll, sinematographen Polizeiverordnung in den beiden wegen gefährlicher Körperverlegung in rechtlichem Zusammentreffen Rigdorfer amtlichen Blättern veröffentlicht. Im Rigdorfer Tagebl. mit tätlichem Angriff, Bedrohung und Beleidigung zu einer entsprach die Veröffentlichung den Vorschriften. In der Nigd. Zeitung" Gesamtgefängnisstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Zwei dagegen war die Verordnung in einem Beiblatt veröffentlicht worden, Monate der Untersuchungshaft tommen in Anrechnung. Der Ver- ohne daß im Hauptblatt ein Hinweis auf das fragliche britte Blatt treter der Anklagebehörde hatte ein Jahr Gefängnis beantragt. enthalten war. Die auffällige Härte des Urteils muß um so mehr befremden, Das Kammergericht als Revisionsinstanz sprach im Hin als die Verurteilung fid eigentlich nur auf die blid hierauf den Kinematographenbefizer Jeczawig von der Anklage Aussage eines 16jährigen Jungen stützt, dessen der Uebertretung der Verordnung frei, indem es die Verordnung für Bekundungen obendrein mit den Aussagen formell ungültig erklärte. Nach den landespolizeilichen Vor­anderer Beugen im Widerspruch stehen. So behauptete ichriften hätte die Verordnung in beiden amtlichen Blättern der jugendliche Zeuge steif und fest, der verletzte Schußmann Krafft ordnungsmäßig publiziert werden müssen, um gültig zu sein.

In seinen mündlichen Ausführungen geht Odenthal   auf die außerordentlich starte Fluktuation im Verband ein und unter sucht, wie diese zu hemmen ist. Der Vorstand schlage bei den späteren Beratungen eine Reihe Mittel vor( Erwerbslosenunter- gesprochen wurden. ffügung), durch die er hofft, die Kollegen mehr wie bisher an den Verband zu fesseln. Man gehe weiteren großen Kämpfen entgegen. Aufgabe des Berbandstages sei es deshalb, dafür zu sorgen, daß die Organisation hinreichend Mittel für die nächsten Kämpfe zur Verfügung hat.

Ueber das

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Fachorgan

berichtet hielberg Hamburg  . Das Verbandsorgan wurde in ber Berichtszeit erweitert. Es erschien meist in einem Umfange von 8 Seiten. Die Gesamtauflage betrug im Jahre 1909 465 650 und 1910 527 700 Exemplare, der wöchentliche Bedarf 8955 bezw. 9999 Exemplare. Den

Raffenbericht

erläutert Giebler Hamburg. Er lagte über den mangelhaften Eingang der Extrabeiträge, die anläßlich des vorjährigen großen Kampfes im Baugewerbe ausgeschrieben waren. Bei derartigen außerordentlichen Kämpfen müßten die Mitglieder zu außerordent­lichen Leistungen herangezogen werden. Mitglieder, die ihre

Kleines feuilleton.

beimessen."

nennen tönnte. Es ist nämlich derselbe in der Nacht vom 1. auf gewesen, die von ihrer Feder lebten. Daß ein Schriftsteller von den 2. b. M. mit seinem Schwiegersohne wiederum feinem Beruf lebt, ja unter Umständen dabei Kapitalist wird, ist hierselbst gewesen und am legt gedachten Tage weiter nach uns heute so geläufig geworden, daß wir kaum darüber nachdenken. Von der Bespigelung eines Generals berichtet J. v. Gruner im Landed gereiset, woselbst er den vom Generalstabe dimittierten und doch ist diese ökonomische Erscheinung nicht sehr alt. 23. Band der Forschungen zur brandenburgischen und preußischen des 3. d. M. seine Rückreise über Glazz, in dessen Vorstadt er sich die der Verlag von Georg Müller in München   erscheinen läßt, be­Kapitain v. Röder abgehohlet und mit solchem am Morgen In einem Prospekt zu einer deutschen   Gesamtausgabe Thackerays, Geschichte". Allerdings liegen die seltsamen Vorfälle an 100 Jahre zurüd und dann handelt es sich in ihnen nicht um ein Exemplar einige Stunden infognito aufgehalten, auch unbemerkt die Stadt behandelt Fr. Follia Thackeray als Berufsschriftsteller. unserer herrlichen Hof, Gamaschen- oder Bureaupratorianer neuesten Richtung in das Riefengebirge genommen, gemacht hat. Ich weiß Berluste eines ziemlich bedeutenden Vermögens entschloß, als penny a sucht, und wo sich der p. von Röder von ihm getrennt und seine Als William Thackeray  - schreibt er sich im Jahre 1885 nach dem Stils, sondern um Scharnhorst, der durch seine Armeereform nicht, was eigentlich der General in Cudowa und überhaupt auf liner anzufangen und von den literarischen Arbeiten allein zu leben, mithalf, den zusammengebrochenen friederizianischen Feudal- und Militärstaat zeitgemäß zu verjüngen und zu träftigen. Bekannt einen Reiſen treibt, daher kann ich auch der Sage: daß er Vor- war dies ein Unterfangen von unerhörter Kühnheit und setzte vor­ift, wie sämtliche Reformbestrebungen vor 1813 von den Junkern, fehrungen treffe, welche beh einer etwaigen Niederlage der fran- aus, daß der sicher mit dem möglichen Hungertode rechnete, der sich solchen unterfing. Das achtzehnte trotzdem ihnen das Wasser bis an die Kehle ging, nur mit ösischen Armee zu deren Vollendung dienen sollen, feinen Glauben eines Jahrhundert fannte noch nicht den professionellen Schriftsteller. Jeder dem allergrößten Mißtrauen, ja Widerstande aufgenommen wurden. des Die Berichte gehen dann weiter, verfolgen Scharnhorsts Mann Selbst in einer so loyal- patriotischen Verbindung, wie dem Tugend- Schwiegersohn, den Grafen Dohna, mit dem er in Schlesien   zunahmequellen. Schrifttumes hatte noch feine anderen Eins bunde, den die Regierung nicht nur Napoleon zu Liebe 1809 ge- fammentrifft, und seine Tochter bis nach Wien  . Und als alle zubeuten wußte, indem er sie in den Dienst von Souveränen  , Selbst ein Voltaire, der seine Feder wohl aus­schlossen hatte, witterte man eine Brutstätte demokratischer Ideen. Versuche der Spione fruchtlos bleiben und bleiben müssen, ent- Ministern und mächtigen Männern stellte, hat für die meisten Aus den Akten des Geh. Staatsarchivs, betreffend die Existenz und blödet sich Bülow in einem Bericht vom 25. Oftober Aufhebung des unter dem Namen Tugendbund   bekannten fittlich den König nicht, die Verdächtigung als gerechtfertigt an- englischen Zeitungen, welche Nachrichten von den napoleonischen an seiner Arbeiten kein eigentliches Honorar bezogen. Erst als die wissenschaftlichen Vereins" hat nun Gruner den Fall Scharnhorst zunehmen, wenn auch nicht als erwiesen; Scharnhorst bleibe Kriegsschauplägen brachten, durch ihre Aftualität zu wachsen Aus Gründen der Staatsraison, die vor dem russischen Feldzuge den nur so ruhig, weil er an dem Tugendbund bloß durch münd- begannen, ward zum ersten Male ein professionelles Schrift. Abschluß eines Bündnisses mit Napoleon   gefordert hatte, mußte Scharn zu überführen sei. Daß Versuche in letzterer Richtung auch die äußersten neuartigen Berufes gehört Thackeray   ebenso wie Dickens   und liche Verhandlungen teilgenommen habe, durch Schriftstücke also nicht ſtellertum ermöglicht. Zu den ersten großen Vertretern dieses horst als offener Gegner Frankreichs   aus seiner leitenden Stellung, bor Strupel überwunden haben fönnten, erscheint als nicht ausgeschlossen, in Frankreich   Balzac  . Der Leser mit feinem Sinne wird bei der Deffentlichkeit wenigstens, entfernt werden; immerhin behielt er wenn man einen Bericht der Glazer Spizelzentrale vom Monat vor- Thackeray   herausspüren, daß die Stellung als Professional feinem die Aufsicht über die Kriegsschulen, die Waffenanfertigung und die her richtig zwischen den Zeilen liest: Es gehet posttäglich ein Brief Stile eine Besonderheit verleiht. Da er für Zeitungen und Wochen­Festungen und widmete sich, nachdem er im März 1812 nach vom einerley Handschrift aus Breslau   hierdurch nach Cudowa an den schriften schrieb und auch seine großen Romane zumeist in Liefe­Breslau gegangen, nebenber seiner alten schriftstellerischen Tätigkeit. General v. Scharnhorst. Hier erfreute er sich nun der aufdringlichsten und sinnlosesten Be: dem bekannten Drechsler Seling( einem Breslauer Patrioten) tommen, Abschnitt besondere Nuancierung, Schärfe, Wiz und Farbigkeit zu Ich vermuthe, daß diese Briefe von rungen erschienen, so war er darauf angewiesen, einem jeden kleinen Spigelung seitens des Fürsten Wittgenstein, dem damals weil der General öfters eigenhändig an diesen schreibt. als Geheimer Staatsrat die Euer verleihen. Zum ersten Male erleben wir in der englischen Literatur Staatsrat die Leitung der höheren Polizei Erzellenz Weisheit   submittiere ich ehrfurchtsvoll: was Hochdiefelben etwas, das an moderne Forderungen gemahnt. Das Phlegma des übertragen wurde, würdigen Freundes der Metternich und Gent  , des späterens Meister seiner Kreaturen rüdfichtlich dieser Korrespondenz zu verfügen für nötig befinden alten Romans erhält einen Stoß. Die Haft unserer Lage tündet möchten?..." Hier wird offenbar ungeduldig die Order zur Er- fich an. Stampp und Tschoppe, Nagler und Rochow. Dieses Muster­instrument rüdsichtslos realtionärer Staats- und Polizeiweisheit, brechung der Briefe erwartet; daß sie erteilt wurde, erscheint nicht Gekrönt wird aber schließlich das ganze Unter­unterstützt durch seinen Vertreter, den Staatsrat v. Bülow, erteilte ausgeschlossen. dem Bürgermeister und Polizeidirektor von Glaz, namens Vater, dem Rüden seines Chefs, des Staatskanzlers Hardenberg, ange­nehmen Wittgensteins durch den Umstand, daß er alles hinter den ehrenwerten Auftrag, den General Scharnhorst insgeheim zu sponnen hatte, um den ihm und seiner Clique höchst unbequemen Korfu geretteten und von Campe in einem Kaufhaushofe aus -Ein Hamburger Heinebentmal( neben dem aus überwachen. Aus den lückenhaften Aften gehen die Gründe zu der General beim Könige anzuschwärzen und zu verdrängen. Während Maßnahme nicht ausdrücklich hervor; nach allem muß es sich aber

ausgezogen.

des treuen

Notizen.

darum gehandelt haben, Scharnhorsts etwaige geheime Tätigkeit an ardenberg, persönlich mit Scharnhorst in Schlesien   zusammentraf gestellten) wird nun wohl Tatsache. Denn der Hamburger Senat  dem verbotenen Tugendbunde, als deffen früheres Mitglied er wie und ihm seine Absicht, Preußen zu verlaffen, ausreden fonnte, ließ gab vor Jahr und Tag Herrn Kerr, dem eifrigen Propagandisten Stein bekannt war, festzustellen. Vaters erster Bericht, der ebenso ein Polizeiminister den in Wahrheit Unentbehrlichen wie einen eines Heinedenkmals in Hamburg  , den Bescheid, daß der Genat für befliffen und ergebnislos wie die späteren ausfallen sollte, erscheint Staatsverbrecher ausspionieren, um ihm bei der erstmöglichen Ge- dieses Denkmal einen Platz bewilligen würde, wenn von den ber­einigten Berliner   und Hamburger Komitees ein hervorragendes und darin als ein flaffifches Beispiel seiner Gattung: Indem Euer legenheit einen Strid zu drehen. geeignetes Kunstwert angeboten werde und seine Aufstellung gesichert Durchlaucht ich den Empfang Höchstderoselben Buschrift vom 25. Thackeray als Berufsschriftsteller. William M. Thaderah, der erscheine. Prof. Hugo Lederer   hat nun mehrere Entwürfe ge­b. M. ganz untertänigst melde, verbinde ich damit die Anzeige, von wißige Spötter und satirische Darsteller der oberen Klassen Englands, schaffen. Im Herbst wird er an die Ausführung gehen, und in der einer ungewöhnlichen Bewegung, welche gegenwärtig den General deren literarischer Karikaturist er ist, war am 18. Juli vor 100 Jahren ersten Hälfte des fommenden Jahres wird voraussichtlich das Stand. Scharnhorst zu beschäftigen scheinet und die man vielleicht Unruhe geboren. Thackeray   ist einer der ersten europäischen   Schriftsteller bild fertiggestellt sein.