dritte Verunglückte, der weniger verbrannt wurde, heißt PaulRunge. PritSlow und Gesell wurden nach dem KrankeuhauseBethanien gebracht und eS besteht bei beiden Lebensgefahr.Sie haben am ganzen Körper schwere Brandwunden davon-getragen. Der Arbeiter Runge fand auf der Rettungswache in derAdalbertstratze die erste Hilfe.Die Ablöschung deZ Feuers wurde mit mehreren Dampfspritzen-röhren ausgeführt. Die Leitung der Löscharbeiten hatte Brand-direktor Reichel mit dem Oberbrandinspektor Reinhardt übernommen.Der Streichraum im Erdgeschoß ist vollständig ausgebrannt. Wo-durch die Explosion verursacht wurde sob durch Unvorsichtigkeit oderdurch einen unglücklichen Zufall), wird erst die Untersuchung ergeben.Während des Brandes standen die zahlreichen Arbeiter und Arbeite-rinnen auf dem Hof versammelt und auf der Straße hatten sichHunderte von Neugierigen eingefunden. Ein großes Schutzmanns-aufgebot hielt die Brandstelle frei.Zu dem Brande in der Gummifabrik G. Herz in der Köpenicker-straße 187/188 wird noch berichtet: Das Feuer ist in einem Raumdes Erdgeschosses ausgekommen, wo drahtumsponnene Gummischläuchefür Eisenbahnwagen hergestellt wurden. In einem Nebenraum wurdenLaufdecken für Äutomobile und Fahrräder fabriziert, wobei michBenzin in größeren Mengen benutzt wird. Dieses entzündete sichund in kurzer Zeit stand der Raum in Flammen, die schnell reicheNahrung fanden. Das Befinden des schwer am ganzen Körper der-brannten Otto Pentzlow aus der Königsberger Straße 34 war amFreitag abend fast hoffnungslos. Das Befinden der übrigen Ver-letzten war befriedigend.Beim Bau der Schwebebahn im Lunapark haben sich kurz hin-tereinander zwei Unfälle ereignet. Am 14. Juli verunglückte derSchlosser I. Lüdke dadurch, daß er von einer Seilrolle geschleudertwurde und schwere Verletzungen erlitt und mit einem Kranken-wagen nach dem Virchow-Krankenhause geschafft werden mußte.Am Donnerstag zerriß ein Tau, an dem das Seil befestigt war.Zwei Arbeiter erlitten Knochenquetschungen.Bon einem Radlcr totgefahren. Die 9 Jahre alte TochterElisabeth deS Arbeiters Lörsch aus der Koppenstraße spielte gesternvor der Tür des elterlichen Hauses, als plötzlich ein Radfahrerdahergeschosscn kam und das Kind überrannte. Die Kleine schlugmit dem Kopfe auf das Straßenpflaster und starb nach kurzer Zeitin der Wohnung der Eltern. Wie ein Arzt feststellte, hatte es sicheine Gehirnblutung zugezogen, die zum Tode führte. Die Leichewurde gestern beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.Der Radler. der das Unheil anrichtete, war davongefahren und istnoch nicht ermittelt.Einbruch in die Spar- und Darlehnskasse in Tegel. BerlinerGeldschrankknacker, die anscheinend gegenwärtig eine Tournee durchdie nördlichen Bororte unternehmen, statteten in der letzten Nachtder in dem Hause Brunowstraße 8 befindlichen Tegeler Spar- undDarlehnskasse einen unwillkommenen Besuch ab. Die Verbrecheröffneten die Tür deS Kassenlokals mittels Nachschlüssels und machtensich daran, den schweren eisernen Geldschrank.anzuknabbern'. Siehatten bereits mehrere Rosetten des Geldbehälters abge-schraubt und diesen selbst angebohrt, als eine überden Bankräumen wohnende Frau durch das Geräuschunten aus dem Schlafe erwachte. Sie schöpfte sofortVerdacht und weckte den Verwalter und den Hauswirt, die sich be-Waffnet nach dem Parterre begaben. Bei ihrer Annäherung er-griffen die Einbrecher— es waren vier Personen— die gemerkthatten, daß ihnen Gefahr drohe, die Flucht und entkamen auch, ob-wohl sofort die Verfolgung aufgenommen wurde, im Dunkel derNacht. Die ganze Ausführung des Einbruchs läßt darauf schließen,daß eS sich um dieselben Verbrecher handelt, die vor einigen Tagenversucht hatten, den Geldschrank in dem Gemeindebureau zu Heiligen-see zu sprengen.Das Polizeipräsidium teilt mit: Vielfach herrscht noch imPublikum die irrige, gelegentlich auch von der Presse verbreiteteMeinung, als ob Fremden, die nach Berlin kommen, hier durch dieHandhabung der Fremdenpolizei besondere Schwierigkeiten, nament-sich durch das amtliche Erfordern von Ausweispapieren,bereitet würden. Demgegenüber wird darauf hingewiesen,daß Fremde, auch ReichSauSländer. die nach ihrer An-gäbe sich nur vorübergehend, wie die zahlreichenm Pensionen wohnenden Personen, hier aufzuhalten beabsichtigen, inkeiner Weise seitens der Polizeiorgane zur Vorlegung, bezw. Be-fchaffung von Legitimationspapieren angehalten werden. Nur die-jenigen, die dauernd oder längere Zeit sich hier niederlassen, sindnach Z 3 des Reichsgesetzes über das Paßwesen verpflichtet, sich überihre Person durch eine ihre Staatsangehörigkeit oder wenigstens ihreIdentität verbürgende Urkunde genügend auszuweisen.Die zwanzigste Hcrrnfcld-Saison. Am 3. August beginnt imGebrüder Herrnfeld-Thcater die zwanzigste Saison! Die Herrnfeldsbegannen ihren Weg 1891 im Grand Hotel Alexanderplatz, dann imalten Kaufmanns Variäte. Hier feierten sie ihre ersten Erfolge. ImJahre 1903 wurde das neue Heim in der Kemmandantenstraße seinerBestimmung übergeben. Die beiden Direktoren vereinigten Autoren,Darsteller und Theaterleitung in einer Hand und haben in denzwanzig Jahren manchen guten und schlechten Witz ins Publikumgebracht._Gemeinnütziger Wohnungsbau.Wir iverden um Aufnahme folgender Zuschrifk ersucht: DieArbeiter-Baugenossenschaft„Paradies" zu Berlin, E. G. m. b. H.,welche bereits auf ein neunjähriges Bestehen zurückblicken kann, be-sitzt in Bohnsdorf bei Grünau ein zirka 199 Morgen großes Ge-lände, auf dem sie für ihre Mitglieder Wohnungen errichtet. Diebereits hergestellten Wohnungen haben die vollste Anerkennung derinteressierenden Arbeiterschaft gefunden.Die Genossenschaft befindet sich zur Zeit in der besten Eni-Wicklung. Sie besitzt ihr eigenes Wasserwerk. Kläranlage und hatihre Straßen selbst gebaut. Augenblicklich hat sie einen größerenBlock zur Bebauung in Angriff genommen, welcher nach seinerFertigstellung Zeugnis davon ablegen wird, was die Arbeiterschaftimstande ist auf genossenschaftlichem Gebiete zu leisten. Nur dieäußeren Ränder der Straßen sollen mit zweistöckigen Häusern be-baut werden, während das dazwischen liegende Gelände für Garten-zwecke Verwendung findet. Es ist also für jede Wohnung einGarten vorgesehen, jede Wohnung hat Bad und Gasanschluß: dieWohnungen können sowohl der Geräumigkeit sowie des Miets-Preises jede Konkurrenz bestehen und in jeder Beziehung alsmustergültig angesehen werden. Was den Wohnungen eine er-höhte Bedeutung sichert, ist die ruhige, schöne und gesunde Lage.überall hat die frische, klare Luft ungehindert Zutritt. Für dieArbeiterschaft, die den ganzen Tag über bei nervenzerrüttender Ar-beit in schlechter, schädlicher Werkstattluft ihr Tagewerk verrichtenmuß, ist eine derartige Wohnung vom gesundheitlichen Standpunktaus betrachtet, von unschätzbarem Vorteil. Da die Genossenschaftreichliches Gelände zur Verfügung hat. können ihre WohnungS-Inhaber außer ihrem Garten noch ein Stück Land zum billigenPreis hinzupachten und so ihren Bedarf an ländlichen Produktendecken. Die Genossenschaft hat die feste Absicht, ihr früher gestecktesZiel zu verwirklichen und Kleinhäuser zu errichten, sie will zudiesem Zweck einen größeren Block aufteilen. Sollten die Be-rechnungen ergeben, daß bei guter und solider Ausführung dieMieten in den Grenzen sich bewegen, daß auch die Arbeiterschaftim allgemeinen imstande ist, dieselben zu erschwingen, so wird dieGenossenschaft es sich angelegen sein lassen Einfamilien-Häuser zu bauen. Es sollte deshaw niemand zögern die Mit-gliedschaft zu erwerben. Zu empfehlen wäre eine Besichtigung desUnternehmens. Man fährt bis Grünau und kann Bohnsdorf inzirka 29 Minuten bequem erreichen. Die herrliche Chaussee, welchedahin führt, bietet jedem Gelegenheit zu einem schönen Spazier-gang. Die Mitgliedschaft erwirbt man durch Zahlung eines Ein-trittsgeldeS von 1 M., 24 M. Hastsumme und 216 M. Pflichtspar-einlagen, welche in wöchentlichen Raten von ö9 Pfg. entrichtetwerden können. Die Pflichtspareinlagen werden, nachdem sie einJahr lang gezahlt, verzinst, und das eingezahlte Kapital nach demAusscheiden wieder zurückgezahlt. Alle diesbezüglichen Anfragensind zu richten an die Geschäftsstelle der Arbeiter-Baugenossenschaft„Paradies" zu Berlin E. A. m. d. H., SO. 26, Kottbuser Ufer 44.Ein eigenartiger Unfall passierte am Sonntag auf der Stadt-bahn. Eine Frau hatte ein schweres Paket so in das Netz gelegt,daß eS herunterfiel und einen Mitfahrenden so schwer am Kops ver-letzte, daß er eine Gehirnerschütterung davonttug. DerBetreffende liegt schon seit Montag sehr schwer krank danieder, sodaß der Arzt das schlimmste befürchtete. Zeugen dieses Vorfalleswerden gebeten, ihre Adresse an Otto Lefsbre, Lichtenberg,Frankfurter Chaussee 142, einzusenden.Ein Lumpenspeicher in Flammen. Gestern stllh gegen 6 Uhrwurde die Feuerwehr nach der Triftstr. 11/16, Ecke AntwerpenerStraße gerufen, Ivo in einem großen Schuppen der Pri�duktenhand«lung von Otto Krüger Feuer ausgebrochen war. Als die Löschzügeeintrafen, stand der mit Papier und Lumpen angefüllte Schuppenschon vollständig in Flammen. Das Feuer drohte insofern einen ge-fährlichen Charakter anzunehmen, als auch schon Holzteile desbenachbarten FachwerlgebäudeS zu brennen anfingen. Der Brand-meifter ließ deshalb sofort mit drei Dampfspritzenrohren Wassergeben und beschränkte sich in der Hauptsache darauf, daS Fachwerl-gebäude zu schützen. Durch unausgesetztes Wassergeben konnte eineweitere Ausdehnung des Brandes verhindet Iverden. Der Schuppenbrannte indes vollständig nieder. Die Ursache des Feuers ist nichtermittelt.Vom Gerüst gestürzt. Gestern mittag um 12 Uhr stürzte an einemNeubau in der Nürnberger Sttaße 67 der 59 Jahre alte SteinträgerHermann Schulz von einem Gerüst aus der zweiten Etage herab.Er erlitt schwere Rückenquetschungen, vier bis fünf Rippenbrüche,verschiedene Verstauchungen und Hautabschürfungen. Nachdem ihmin der Unfallstation Zoologischer Garten die erste Hilfe zuteil ge-worden war, wurde er nach dem KranlenhauS Westend gebracht.An den Spielabenden Montag, den 17. und Donnerstag, den29. d. Mts., im Humboldthain sind ein Schlüsselbund, 2 Stuben-schlüsiel und 1 kleiner Schlüffel gefunden worden. Entgegenzu-nehmen bei Bruno Lange, Berlin 17. 31, Lnklamer Straße 59vorn III.Vorort- FfodmdrtemRixdorf.Eltern» crein für Sport und Wandern. In der gestrigen Notizist ein Irrtum enthalten. Es muß nicht heißen Abfahrt pünltlichll'/a Uhr, sondern 12'/, Uhr Bahnhof Rixdorf.Charlottenbnrg.Glück im Unglück. Als gestern die Frau des Arbeiters Werneraus der Röntgenftr. 9 sich auf kurze Zeit«uS der Wohnung entfernenmußte, ließ sie ihre dreijährigr Tochter Johanna schlafend allein inder Wohnimg zurück. Während der Abwesenheit der Mutter erwachtedas Kind, lletterte auf einen an dem geöffneten Küchenfenster stehendenStuhl und lehnte sich weit aus dem Fenster hinaus, um nach derMutter auszuschauen. Dabei verlor die Kleine plötzlich das Gleich-gewicht und stürzte kopfüber aus der Höhe der zweiten Etage aufden Hof hinab. Von Hausbewohnern, die Zeugen deS Vorfallswaren, wurde daS verunglückte Mädchen nach der Unfallstation ge-bracht, wo der anwesende Arzt feststellte, daß daS Kind sonderbarer-weise außer einem Bruch deS rechten Oberarmes nur ganz gering-fügige äußere Verletzungen erlitten hatte.Schöneberg.Ein G-mmerfest des Arkeiter-TurnverrinS findet heute Sonn-abend, den 22. Juli, in sämtlichen Räumen des„Schwarzen Adler'statt. Eintritt 39 Pf., Programm gratis. Anfang pünktlich'/z8 Uhr.Der Ueberschuß des Festes dient zur Anschaffung von Geräten, wes-halb wir um freundliche Unterstützung weiter Kreise ersuchen.Lichtenberg.Die Generalversammlung am Dienstag nahm zunächst den Ge-schäftSbericht der Bezirksleitung entgegen. Der Geschäftsbericht lagdiesmal den Mitgliedern gedruckt vor und wurde einer lebhaftenEinsicht unterzogen. Genosse Jaffke machte einige mündliche Er-gänzungen. Zur Erledigung der Geschäfte waren notwendig:42 Sitzungen sowie vier Sitzungen sämtlicher Funktionäre, vierGeneral-, sieben Mitglieder- und acht öffentliche Versammlungen.Außerdem wurde ein Vortragskursus über Naturerkeuntnis gehalten. Nach einer neu vorgenommenen Einteilung ist derBezirk Lichtenberg in 14 Abteilungen und 65 Bezirke zer-legt worden. Der OrtSteil WilhelmSberg, welcher einigeJahre Hohen-Schönhaufen zugeteilt war, gehört wieder zuLichtenberg. DaS dritte Tausend an Mitgliedern ist überschritten:männliche Mitglieder sind 2597 und weibliche Mitglieder 415 vor-Händen, im ganzen 3912 Mitglieder. Im Vergleich zum Borjahreist ein Zuwachs von 364 Mitgliedern zu vermerken. Die Zahl derDelegierten stellt sich infolgedeffen von 17 auf 23. In der Land-agitation sind gute Fortschritte erzielt worden. Auf die einzelnender hiesigen Organisation zugeteilten Orte entfallen folgende Mit-gliederzahlen: Groß-Schönebeck 21, Zerpenschleuse4. Khnitz k, Berg 5.Zerpenschleuse hatte bei der vorigen Reichstagswahl 4 sozialdemo-lratische Stimmen aufzuweisen, während diesmal 4 organisierte Ge-noffen zu verzeichnen find. Es ist mit Bestimmtheit zu erwarten,daß sich die Stimmenzahlen in diesen Orten zu den ReichStogSwahlensteigern werden.Viele werden sich deS Berichts im„Vorwärts' noch erinnernkönnen, wie der Amtsvorsteher von Zerpenschleuse die von uns einberufene Versammlung mit seinen„Getreuen' verhindern wollte.ES muh jetzt zu seinem größten Leidwesen festgestellt werden,daß dieser Herr die schönste Agitation für uns getrieben hat.Der„Vorwärts' hat eine Zunahme von 836 Abonnenten auf-zuweisen. Am 1. Juli 1919 war ein Bestand von 3945 Lesern vor-Händen: dagegen am 1. Juli 1911 ein Bestand von 3831. DieGratislieferung deS.Vorwärts' hat gut gewirkt, eS ist zu wünschen,daß diese Agitation einmal für den ganzen Ort vorgenommen wird.Die im November stattgefundenen Stadtverordnetenersatzwahlenbrachten ebenfalls einen schönen Erfolg, so daß sämtlicheMandate der dritten Wählerilasse in unseren Händen sind.An sämtliche Mitglieder gelangt die Aufforderung, in dieserstürmisch bewegten Zeit fest zusammen zuhalten, um denGegnern bei den kommenden ReichStogSwahlen die Quittung für ihrreaktionäres Verhalten zu geben. Dem Kassenbericht ist zu ent-nehmen: Den Einnahmen im vergangenen Geschäftsjahre von 15 122,23Mark steht eine Ausgabe von 13 595, 16 M. gegenüber, sodaß ein Bestandvon 1617,97 M. verbleibt. DievorgenommeneNeuwahlzurBezirlsleitungergab folgendes Resultat: 1. Vorsitzender Genosse Jaffke, 2. Vor-sitzender Genosse Thurm, 1. Kassierer Genosse Linke, 2. KassiererGenoffe Graf, 1. Schriftführer Genosse Kliem. Zum 2. Schriftführerwurde die Genossin Förster mit 239 gegen 168 Stimmen, welcheder Genosse Mielentz erhielt, gewählt. Zu Revisoren wurdenbestimmt die Genossen Krause, Rud. Werner und Krause sen.Als Beisitzerin wurde die Genossin Robst bestätigt. In die Zeitungs-kommission wurden die Genossen Hennig und Hirschfeld delegiert.Die Bibliothelkommission setzt sich aus folgenden Genoffen zusammen: Lehmann, Borchfeld, Wilh. Schulz, WilmS, Felzer, Förster,Friedrich, Huber, Gregor, Körich, Kample, WasikowSki, Ernst Groß-mann, Anders. Das Vergnügungskomitee hat die Genossen Menzel,Berger, Schmidt. Seifert, Wilh. Kummer, Paul Werner, Siegmundund die Genossin Leipold aufzuweisen. Als Mitglieder derLohnkommission kommen die Genossin Elias. Schimke und Kerlain Bettacht. Bei Stellungnahme zur Kreisgeneralversammlungfanden die Genossen Brühl, Seikel, Elias, Düwell und Koppenhagenals Funktionäre des Kreises die Unterstützung der Generalversamm-lung. Als Leiterin der Frauen wurde die Genossin Arendsee-Tegelanerkannt. Zum Parteitag soll der Genosse Jaffke der Kreisgeneral-Versammlung vorgeschlagen werden, zur Provinziallonferenz derGenosse Thurm. Unter Anträgen zur Kreisgeneralversammlungwurde ein Antrag mit großer MaZorität unterstützt, Welcher besagt, daßdie Vorwärtsquittungen wieder den Namen der Abonnenten aufweitensollen. Als Delegierte zur Kreisgeneralversammlung und Verbands«generalversammlung Groß-BerlinS werden folgende Genossen gewählt:Jaffke, Linke. Genossin Robst. Thurm, Kliem, Krause. Grauer,Paul Werner, Koppenhagen, Mielitz, Fritz Kaßler, Kunzendorf,Aug. Becker, Grabau, Schammler. Frohmann, Berger, Becker/Abt. HI), Flade, Graf, Kertscher, Heine, Klee.Boxhagen-Rummelsburg.Aus der Organisation. Am Dienstag hielt der Wahlverein fürden Bezirk Boxhagen-Rummelsburg im Cafs Bellevue seine dies«jährige Generalversammlung ab, dieselbe war gut besucht. VorEintritt in die Tagesordnung ehrte die Versammlung in der übliche»Weise die verstorbenen Genosien Schirmer. Prüfer, Jage, Jahn,Sucker, Balz, Meinhardt und Genossin Witzle alles brave Mitglieder,die uns durch den Tod enlriffen wurden. Der Jahresbericht liegtden Mitgliedern gedruckt vor. Die Mitgliederzahl ist um 469gestiegen, so daß am 39. Juni 1911 2191 Mitglieder zu ver-zeichnen waren, darunter 357 weibliche. Nach dem Kassenberichtbetrug die Einnahme 11719,94 M., die Ausgabe 19 899,95 M.,darunter 4129,62 M. örtliche Ausgaben, so daß am 39. Juni 1911ein Kassenbestand von 991,89 M. vorhanden ist. Die Neuwahlender Bezirksleitung ergaben folgendes Resultat: 1. Bczirksleiter FritzBerger, 2. Glöckner: I.Kassierer Robert Lenzner, 2. Kohl: 1. Schrift«führer Otto Gäbel, 2. Swietkowski: Beisitzerin Genossin JohannaSchulz: Revisoren: Prizibilla, Jantzen, Oswald Müller; Lokalkommission: I. Ulbrich; BibliothekS- und Zeitungskommission: Groß«köpf, Otto Gäbel, Otto Stein; Bibliothekar: Alfred Rosenkranz sen.Außerdem wurden 18 Delegierte zu den Kreis- resp. Verbands«Generalversammlungen gewählt. Die von den einzelnen Bezirlengewählten Abteilungsführer: Bartel, Jünemann, Wächter undWilhelm Frank sowie die Agitationsleiter Georg Schulz fürRüderSdorf-Kalkberge, Wilhelm Frank für Alt-Landsberg wurdenbestätigt. Die Versammlung war von gutem Geist für die kommen-den Reichstagswahlen beseelt.Weißensee.Fcrienausflug. Am morgigen Sonntag findet an Stelle derKinderspiele aus dem Turnplatz ein Ferienausflug nach Hohen-schönhausen am Obersee, Restaurant„P atzenhofer'statt. Wir bitten auch die Eltern sich recht zahlreich daran zu be-teiligen. Treffpuntte sind wie üblich der Anton- und der Linden«platz. Der Abmarsch findet um 2>/z Uhr statt.Tempelhof.In der gutvesuchten Generalversammlung deS WahlvereinSerstattete Genosse Ewald den Vorstandsbericht für das verflosseneHalbjahr. Nach einer kurzen Beleuchtung der augenblicklichenpolitischen Lage bedauert der Redner die Interesselosigkeit der Mit-glieder. Der Mitgliederbestand beträgt jetzt 339 einschließlich52 weiblichen gegen 361 am Anfang deS Halbjahres. Die Zahl derAbonnenten deS.Vorwärts' ist im gleichen Zeittaum von 519auf 573 gestiegen. Der Kaffenbericht ergab für das 3. Quartal eineEinnahme von 345,83 M. und eine Ausgabe von 335,61 M.Für daS 4. Quartal beliefen sich die Summen auf336.42 bezw. 314,89 M. An Bestand verblieben am Orte21,62 M. und 455,36 M. wurden an die Kreiskaffe gesandt.Die anschließenden Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis:1. Vorsitzender: OSkar Ewald, 2. Vorsitzender: Artur Jrrgang,Kassierer: Otto Kiehn, Schriftführer: Jakob Flieg, Beisitzerin: FrauMarie Thiel. AlS Revisoren fungieren die Genossen Karl Göldner,Richard Klingberg und Fritz Sippli. Als Bezirksführer wurden nochbestättgt: für den 1. Bezirk: Kotz: für den 2. Bezirk: Blume: fürden 2a. Bezirk: Schober: und den 4». Bezirk: Voigt. In die Lokal«kommission wurden die Genossen Biersack und Jaffran gewählt unddie Bibliothek verwaltet Genossin Huf. Aus den Delegiertenwahlengingen hervor: für die Kreisgeneralversammlung: Ewald, Kiehn undJrrgang, und für die Generalversammlung Groß-Berlin: Ewald undMax Schmidt. Ferner wurde noch bekannt gegeben, daß der Verein„Jugendheim' für Tempelhof-Mariendors die Einrichtung eines eigenenJugendheims beschloffen hat und soll dasselbe im Herbst der Jugendzur Verfügung gestellt werden.Johannisthal.In der Generalversammlung de» WahlvereinS gab der GenosseGonschur den Bericht deS Vorstandes. Im letzten Jahre habe» zweiGeneralversammlungen, 7 Mitgliederversammlungen, S öffentlicheVersammlungen, 7 Zahlabende, 19 vorstandsfitzunaen, 8 Flugblatt-Verbreitungen, 2 Handzettelverbreitungen. 8 Leseabende und 2 Agi«tationStouren stattgefunden. Die Mitgliederzahl bettägt 124 männ«liche und 21 weibliche. Die Zahl der„BorwärtS'-Abonnenteu be«trägt 226. AuS der Bibliothek wurden 199 Bände entliehen. DieWahl des Vorstandes und der Funkttonäre ergab folgendes Resultat i1. Vorsitzender: Karl Schmidt, 2. Vorfitzender: Hermann Hoffmann,Kassierer: Niethe, Schriftführer: Stumpf, Beisitzerin: Frau Riethe,Revisoren: Dühring, Winkeltau und Gonschur, LezirkSführer:Werner, Pickert, Rütz, Affel, MöbiS und Wittke.— Jugendausschuß:Jahn. Frost, Dühring und Rabe.— BildungSauSschuß: Steuer,Senf und Seifert. Lokalkommission: Engelmann und Pielicke.Kinderschutzkommission: Frau Radumke. Bibliothekare: Palm undLehmann. Zur Kreisgeneralversammlung wurden die Genossen KarlSchmidt und Pielicke delegiert.Reinickendorf.Der Bericht der Schulärzte gab in der letzten Sitzung der Ge«meindevertteter unseren Genossen zu einer Kritik Veranlassung. DieBerichte sind sehr knapp und inhaltslos. Kein energischer Vorschlag,keine Aufrüttelung des Gewissen? der Kommuneväter zur Linde-r u n g der schweren Schäden, die auf diesem Gebiete vorhanden sind.Einige Forderungen vom Vorjahre, die nicht erfüllt worden, werdenlakonisch wiederholt. Als eine besondere Gesundheitsschädigung wirddie Beschaffenheit des SchulhofeS bezeichnet. Der Wind wirbeltstarken Staub auf, von einem Kohlenstapel fallen scharfe, vorstehendeKohlenstllcken ab. Auf den Korridoren der 5. Schule herrscht heftigerZugwind. Mangelhaft ist die Beleuchtung im Turnsaal der 2., imZeichensaal der 5. Schule. Unhygienisch die Abortverstopfungen der5. Schule. Unsere Genoffen führten schließlich die Beschlußunfähig-keit herbei, als der Bürgermeistsr den Versuch machte, in geheimerSitzung, außerhalb der Tagesordnung, einen die Aufteilung und Ein«verleibung der Jungfernheide betreffenden Bertrag übers Knie zubrechen.Reinickendorf- West.In der am Dienstag abgehaltenen Generalversammlung deS Be-zirköwahlvereinS gab der Genosse Bahr den Jahresbericht der Be-zirkslcitung. Danach haben 12 Mitglieder- und 6 öffentliche Ver»sammlungen stattgesunden. Die Bezirlsleitung erledigte ihre Arbeitenin 18 erweiterten und 2 engeren Sitzungen. Flugblattverbreitungenhaben 9 stattgefunden und wurden im ganzen 31 599 Flugblätterverbreitet.„VorwärtS'leser sind im Bezirk 698, der„Wahre Jakob'hat 162 Abonnenten. Die Mitgliederzahl stieg im Berichtsjahre von519 auf 795: davon sind 549 männliche und 156 weibliche Mitglieder.Der Genosse Bahr lritisiette scharf die Lauheit mancher Partei-genossen und ersuchte in Zukunft um bessere Beteiligung bei denParteiarbeiten und Veranstaltungen. Der Bericht des Kassierersweist eine Einnahme von 3332,93 M. auf. Die Ausgabe betrug 2643,69 M.Den Bericht über die Frauenleseabende gab die Genossin Röder.Sie wandte sich besonders an die verheirateten Genossen und batdieselben, doch in Zukunft mehr dafür zu sorgen und ihre Frauendahin aufzuklären, daß sie sich der Partei anschließen und auch dieLeseabende besuchen. Wie der Bibliothekar berichtet, hat bie Biblio-thek 284 Bände. Die Lokalkommission teilt mit, daß sämtlicheLokale am Orte frei sind. Die Neuwahlen hatten folgendes Er«gebnis: 1. BezirkSleiter Bahr, 2. Bezirksleiter Kuschminder, KassiererNeuhoff, Schriftführer Ohl, Beisitzerin Frl. Kuschminder, Revisorendie Genossen Kleemann, Schulz und Bruuzlow. Als Gruppenführerwurden die Genossen Bendt, Wießner. Bethke Lohde. Mehlis. Pötter,