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Eine Verhaftung des Leutnants Thiriet. Paris , 22. Juli. Der Agence Havas" wird vom 21. Juli aus

wurde er auf dem Wege dorthin von einem Kaid des Polizeitabors

Thaffung latholischer Fest- und Ruhelage durch die Reformation| Zentrumswahlkreisen die Forderung: Aufbesserung der gezetert haben. Obgleich in dem Motu proprio selbst als eigentliches Arbeitslöhne, damit diese auch für den Unter­Motiv der päpstlichen Verordnung die Störung des Handels und halt der katholischen Arbeiter an den Sonn- und Eltjar gemeldet: Als der französische Leutnant Thieriet heute früh Verkehrs durch die vielen Festtage bezeichnet wird und außerdem efttagen ausreichen! Die Agitatoren fönnen sich, wie der Charakter des päpstlichen Erlasses schon dadurch genügend ge- ihnen die Germania " sicherlich gerne gestatten wird, dabei auf nach dem gestrigen Zwischenfall in sein Lager zurüdfehren wolte, zeichnet wird, daß er in der kapitalistischen Handels- und Börsen- deren Feststellung berufen, daß heute diese Löhne durchaus nicht in Larraſch, der von mehreren Soldaten begleitet war, angehalten presse die eifrigste Anerkennung findet, möchte gar zu gerne die genügend sind. Meritale Bresse aus der Nachgiebigkeit der römischen Kurie gegen Geradezu albern ist es, wenn schließlich die Germania " mit und gezivungen, in die alte Kaserne bei Darghatlan zu treten, die Wünsche des Kapitalismus einen Att der Sorge des Papstes dent Bayer. Kurier" den Münchener sozialdemokratischen Ar- wo er festgehalten wurde. Als der Konsularagent Boisset von um das Wohl des Arbeiters machen. Und um diesen Zweck zu er- beitern vorwirft, sie hätten schon bisher meist an den nicht- diesem neuen Zwischenfall erfuhr, begab er sich an Ort und Stelle reichen, find den frommen fleritalen Blättern alle Mittel einer vergejeglichen fatholischen Feiertagen gearbeitet. Was und bat um Aufklärung. Leutnant Kregalli, der Führer des logenen jesuitischen Sophiſtik recht. So schreibt z. B. die gehen denn die sozialdemokratischen Arbeiter irgendwelche kirch- Postens, erwiderte, man habe den Offizier und seine Ordonnanzen lichen Spezialfeste an, die gesetzlich nicht als Ruhe und Feiertage berhaftet, weil man fie für Deserteure gehalten habe. Er fügte hinzu, daß er seinen Hauptmann von dem Zwischenfall benach anerkannt sind. Ebensogut könnten auch die Israeliten verlangen, richtigt habe. Nach einer Stunde Wartens kam der Befehl des die sozialdemokratischen Arbeiter sollten das Passahfest, Laubhütten- Sauptmanns Thiriet freizulassen. Während dieser Zeit hatte ein fest usw. usw. mitfeiern. Wir haben unsere eigenen Festtage: Mai- Soldat den Dolmetscher Boissets in deffen Gegenwart gestoßen feiern, Partei- und Gewerkschaftsfeste. Die feiern wir.*** und geschlagen,

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Allerdings spricht das Rundschreiben Leos XIII. auch von Sonn­und Feiertagen, aber in einem ganz anderen Zusammenhang, wie die Germania" behauptet. Leo XIII . fordert lediglich von den Unternehmern, daß sie ihren Arbeitern die zum Ersatz der Kräfte" nötige Ruhe gewähren, besonders aber, daß fie ihnen an Sonn- und Festtagen Zeit für ihre gottesdienstlichen Uebungen lassen. Geschieht das nicht, dann ist, wie im Rund­schreiben ausgeführt wird, der Staat berufen, einzuschreiten und dafür zu sorgen, daß den Arbeitern Zeit und Gelegenheit au ihren gottesdienstlichen Pflichten gelassen

wird".

Die Marokkoaffäre. zo Spanien fendet noch mehr Truppen nach Larraſch.

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Ein neues spanisch- französisches Renkonter in Elfjar. Kaum haben sich die französische und spanische Regierung über die Brüstierung des französischen Konfuls Boisset friedlich geeinigt, so tommt eine neue Meldung über einen französisch- spanischen Kon­flift in Elfsar, der den alten Hader neu aufflammen läßt, gleich­zeitig aber auch dartut, wie leicht sich auf marokkanischem Boden 3wischenfälle von internationaler Tragweite ereignen können. Ueber den Borfall selbst wird gemeldet:

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Larrasch, 22. Juli. ( Meldung der Agence Havas.) Der spa­nische Kreuzer Almirante Lobo" hat hier gestern morgen vier­hundert Mann Marineinfanterie unter einem Oberstleutnant aus­geschifft.

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 22. Juli 1911. Der Zentralverband deutscher Industrieller und die Konservativen.

Nachdem Kreuz- Zeitung " und" Deutsche Tageszeitung" bestritten haben, daß zwischen dem Zentralverband deutscher Industrieller und den Agrarfonservativen eine Art Abmachung zu gegenseitiger Unterstügung bei den nächsten Reichstags­wahlen getroffen worden ist, kommt nun auch die partei­offizielle Konservative Korrespondenz" mit einem ähnlichen Dementi. Höhnisch erklärt sie:

Seitens des Vorsitzenden des Hansabundes und in der ihm nahestehenden Presse, wie dem Berliner Tageblatt", wird die Nachricht tolportiert, es habe zwischen der Vertretung oder nam­haften Mitgliedern der sogenannten schweren Industrie und Ver­tretern der tonservativen Partei eine Abmachung über gegenseitige Unterstützung bei Durchbringung von Schutzöllen und zur Wahr­nehmung wirtschaftlicher Interessen stattgefunden. Es wird be­hauptet, daß dabei auch auf den jetzt erfolgten Austritt jener Industriellen aus dem Hansabunde hingewirkt worden sei.

Es ist ja verständlich, wenn in jetziger Jahreszeit bei sensationslüsternen Blättern allerlei Märchen verbreitet werden und solche Tartarennachricht, wie die oben gekennzeichnete Mitteilung, Glauben findet.

Der Hansabund und seine Bresse überschäßen auch wohl unser Interesse an seinen Möten. Die allmähliche Zersetzung in ihm vollzieht sich mit Naturnotwendigkeit als Folge seiner inner­lich widerspruchsvollen und äußerlich unwahren und unklaren Haltung ganz von selbst. Es erscheint uns weder nötig, noch auch nur zwedmäßig, daß sich die konservative Partei dabei noch be­sonders hineinmischt. Es würde das dem ohnehin wenig lebens. fähigen Gebilde wahrscheinlich nur neue Kräfte verleihen. besteht, glaubt wohl kein Mensch. Es gibt bekanntlich auch Daß ein formeller Bündnisvertrag mit Siegel und Stempel ungeschriebene Verträge und ein solcher ist zwischen Bündlern und Scharfmachern umso wahrscheinlicher, als beide Richtungen bestrebt sind, eine weitere Erhöhung der Zölle herbeizuführen. Jedenfalls haben sich, wenn vorerst noch keine Abmachung erzielt sein sollte und beide Gruppen sich noch im Stadium der sogenannten Fühlungnahme" befinden, doch die beiderseitigen Ansichten über die Notwendigkeit einer gegen. feitigen Unterstützung im Wahlkampf, wie die Aeußerungen der großindustriell- scharfmacherischen und der agrarischen Blätter beweisen, bereits soweit genähert, daß demnächst die Stoalition sicher zustande kommen wird.

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Eine ebenso verlogene wie nichtswürdige Hebe hat die so­zialdemokratische Bresse aus Anlaß des Erlasses gegen den 1. Vater ins Wert gejezt. So bringt der Vorwärts" es fertig, den Bapst zu beschuldigen: aus feiler Rechnungsträgerei, um dem Verlangen des heutigen Kapitalismus nach vermehrter Ge­legenheit zum Profitmachen und zur Ausbeutung der Lohn­sklaven entgegenzukommen und ihm weiteren Raum für seine Betätigung zu schaffen, einige Festtage auf den Sonntag ver­legt zu haben. Und doch hat schon der Vorgänger des jetzigen Bapstes, Leo XIII. , in seinem Rundschreiben über die soziale Die deutsch - französischen Verhandlungen. Frage es als eine moralische Pflicht der Arbeitgeber bezeichnet, Die bürgerliche Presse wimmelt von Kombinationen und Er­den Lohn der Arbeiter so zu gestalten, daß diese mit ihren örterungen über die Kompenfationsfragen, während die deutsche Familien auch an den Sonn- und Feiertagen und die französische Regierung sich nach wie vor in Schweigen leben fönnten. Weil das aber nicht überall geschieht, und hüllen. Es wäre schade um Zeit und Raum, wollte man alle Speku­weil gerade in fonfeffionell gemischten Gegen- lationen phantasiebegabter Journalisten hier anführen, Erwähnens. den sich Mißverhältnisse zuungunsten der talationen tholischen arbeitenden Bevölkerung heraus- wert ist höchstens eine Meldung des Echo de Paris" aus stellen, hat der L. Bater sich zu jenem Schritte Berlin , daß die Verhandlungen zwischen Herrn v. Kiderlen­entfchloffen. Oder ist dem Vorwärts" unbekannt, daß an Wächter und dem Botschafter Cambon bis auf Montag vertagt den spezifisch katholischen Feiertagen die nichtkatholischen Arbeit worden sind. Augenblicklich wäre die Lage etwas gespannnt. Der geber ihren Betrieb aufrechterhalten, und diese Arbeiter schon korrespondent zögert nicht, zu erklären daß die Verhandlungen jetzt dort ihrer Beschäftigung nachgehen müssen? Wäre es daher plöblich abgebrochen werden könnten, wenn der Kampf in der eng­dem Vorwärts" ernſt mit seiner angeblichen Sorge um das Wohl der Arbeiter, fo hätte er seine Vorwürfe an eine ganz an- lischen Presse und gewiffe Mitteilungen in den französischen dere Adresse richten müssen, als an den Papst. Jedenfalls fönnte Beitungen nicht aufhörten. sich der Vorwärts" seine Krokodilstränen sparen. Wenn für die Herren Genossen die Aufhebung dieser Ruhetage ein sozialpoli tisches Verbrechen ersten Ranges ist, eine Unterstützung des Ka­pitalismus, warumt, so fragt der Baher. Kurier" die Münche­ner Post", haben dann die Sozialdemokraten, auch die in Bahern und in München , schon lange vor dem päpstlichen Motu proprio die katholischen nichtgefeßlichen Feiertage abgeschafft und sich zur Arbeit an diesen Tagen erboten?" Die Germania" leistet sich, wenn sie sagt, das Rundschreiben Leos XIII. erkläre es als eine moralische Pflicht der Arbeitgeber", den Lohn der Arbeiter so zu gestalten, daß diese mit ihren Familien truppe in Gltjar, begab sich in die Stadt, um auf der dortigen Bank Paris , 22. Juli. Leutnant Thiriet, ein Offizier der Sulfans­auch an den Sonn- und Feiertagen leben fönnen, eine fleine, etwas au erledigen. In einer Furt des Lukkosflusses begegnete er ihren Zweden recht gefchidt angepaßte Korrektur des päpstlichen mehreren marokkanischen Soldaten, Deferteuren aus einer Mahalla, Teries; denn in diesem steht nur, daß der Arbeitslohn nicht so die noch die Uniform des Machsen trugen. Thiriet, der in Uniform niedrig sein dürfe, daß er einem genügsamen, recht fchaffenen Arbeiter nicht ben Bebensunterhalt 8 Pferde saß, aber keine sichtbaren Waffen trug, forderte ihnen abwirft", und daß er ausreichen müsse, Frau und Kind ihren Paß ab. Als die Soldaten seiner Aufforderung nicht nach­tamen, nahm der Offizier einem von ihnen seine Kopfbedeckung anständig zu erhalten". ritt darauf weiter, hatte aber noch keine zehn Schritte gemacht, als weg, ohne daß der Besizer dagegen Einspruch erhob. Der Leutnant die Marokkaner ihn angriffen, ihn bei der Kehle faßten und mit ihren Bügeln nach ihm schlugen. Thiriet gab dem Sergeanten, der ihn bei der Kehle hielt, eine Ohrfeige. Reiter tamen mit gezogenem Säbel herbei, hieben nach ihm und Mehrere spanische versuchten, ihn aus dem Sattel zu werfen. Thiriet hielt sich im Sattel, ohne die Siebe zu erwidern, als auch Fußfoldaten heran­eilten und ihm ihr aufgepflanztes Bajonett auf die Brust setzten, während die Marottaner ihnen zuriefen, sie sollten schießen. Thiriet forderte den anwesenden spanischen Offizier auf, der Szene ein Ende zu machen. Dieser mußte Gewalt anvenden und die er Von der Teilnahme an dem von der Kirche vorgeschriebenen regteiten seiner Beute mit dem Säbel bedrohen. Thiriet wurde an Gottesdienst darf den Arbeiter weder der Arbeitgeber", noch irgend den Beinen feitgehalten und ins Lager geführt. Auf seine Forde eine staatliche Gewalt zurückhalten, noch darf er selbst leichtsinnig rung hin ließ der spanische Offizier ihn in ein Zelt eintreten und darauf verzichten, denn der Gottesdienst ist ein geistiges Gut, gab ihm Zeit, mit ihm zu sprechen. Der Spanier warf Thiriet ein Teil der Würde des Menschen und soll ihn zum ewigen Leben Animosität gegen seine Nation vor und sagte, er habe einen An­führen. Es heißt deshalb auch in dem erwähnten Rundschreiben: griff auf Soldaten, die zur spanischen Truppe gehörten, unter .... teine Gewalt darf ihn auf dem Wege christlicher Pflicht und nommen. Thiriet antwortete mit der Forderung, Oberst Sylvestre Tugend, der ihn zum elvigen Leben im Himmel führen soll, zus folle den Offizier fragen, der bei dem Vorfall zugegen gemejen war. rüdhalten. Ja, der Mensch besikt nicht einmal selbst die Dieser wurde herbeigerufen und setzte dem Obersten Sylvestre die Vollmacht, auf die hierzu nötige Freiheit Ver. zicht zu leisten und sich der Rechte, die seine Natur berlangt, zu Borgänge auseinander, jedoch in spanischer Sprache. Darauf sagte begeben; denn nicht um Befugnisse, die in seinem Belieben stehen, Sylvestre, daß Thiriet fich zurüdziehen fönne, und bot ihm die Bea handelt es sich, sondern um unausweichliche, über gleitung einiger Offiziere an, die Thiriet jedoch ablehnte. alles heilig zu haltende Pflichten gegen Gott," Von spanischer Seite wird folgende. Darstellung des Vorfalles Es genügt ein flüchtiger Bergleich dieser wenigen Stellen des gegeben: Rundschreibens Less XIII. mit dem Motu proprio Bius' X., um Madrid , 22. Juli. Gestern abend 11 Uhr hat die Regierung die ganz verschiedenartige Auffassung beider ein Telegramm des spanischen Gesandten in Tanger erhalten, das Bäpit e zu erkennen. Leo XIII . sagt: Die Vornahme der gottes- ben Bericht des Obersten Sylvestre über den Zwischenfall mit Beut­dienstlichen Uebungen an den von der Kirche festgesetzten Feiertagen nant Thiriet wiedergibt, Oberst Sylvestre berichtet: Um 7% Uhr ist eine Pflicht gegen Gott ; feine Gewalt darf jemanden davon abends hat sich vor den Augen des Wachtpostens, der sich auf halbem zurückhalten, noch hat der Katholik das Recht, aus Eigenem darauf Wege nach Elffar an einer Furt des Ueb Gerial befindet, ein zu verzichten. Pius X . erklärt hingegen: Es ist nicht nötig, daß die schwerer Zwischenfall abgespielt. Leutnant Thiriet von der französ gottesdienstlichen Handlungen an den von der Kirche festgesetzten fischen Militärmission verfolgte Wegspuren, die ihn zu einem Indi Es ist ein offenes Geheimnis, daß eine nicht ganz unbeträcht­traditionellen Feiertagen vorgenommen werden; wenn Handel und vibuum führten, das er nach der Uniform für einen Derserteur der liche Minderheit( der Düſſeldorfer Freifinnigen), bie Botthoffgruppe, Verkehr ein Intereffe baran haben, verlegen wir die Feste auf einen Mahalla hielt. As Thiriet einen Trupp berittener Astaris bom etwa, weil sie ihren Eifer für die Sozialdemokratie zu stimmen eine eigene Kandidatur wollte, aber die Majorität lehnte ab. Nicht anderen Tag. Polizeitabor sich nähern sah, ergriff er seinen Revolver und befahl nicht zähmen konnte, sondern aus Rücksicht auf die guten Be­Doch diese kuriosen Widersprüche mögen die katholischen Theo- der Gruppe, Halt zu machen. Der Korporal wollte Thiriet fest- ziehungen zu den Nationalliberalen. Eine eigene Kandidatur hätte Togen unter sich ausmachen; wichtiger erscheint uns die seltsame nehmen, um ihn zu fragen, was borgehe. Ohne weitere Erklärung bie Liberale Vereinigung gesprengt, und das würde unter Un­Begründung, durch die die ehrsame Germania" den Schritt ohrfeigte Thiriet den Korporal. Der spanische Wachtposten, der ständen zwei Stadtverordnetenmandate gekostet haben. Die selb­Pius X. entschuldigt. Weil, meint sie, der Lohn des Arbeiters in den Vorgang mit ansah, gebot Thiriet Halt. Thiriet entfernte fich ständige Parole aber schadete nichts, denn erstens hatte die Liberale den katholischen Gegenden, besonders aber in den tonfessionell ge- jedoch. In dem Augenblid, wo die Wache sich anschickte, ihn daran Bereinigung ihre Mitglieder in diefer Beziehung nicht festgelegt, und mischten, nicht so hoch sei, daß der Arbeiter mit seiner zu hindern, erschien eine Abteilung Kavallerie. Der Leutnant dieser zweitens wußten die Nationalliberalen, daß die freisinnige Auf­Familie auch an den Sonn- und Feiertagen davon Abteilung lub den französischen Beutnant höflich ein, Oberst Shl. forderung, den Sozialdemokraten zu wählen, dieſem feineswegs eine Mehrheit schaffe. leben könne, deshalb habe sich der Papst entschlossen, die kirch vestre aufzusuchen, um ihm die Sache zu erklären. Als er in mein Der feine Plan der Nationalliberalen ist ja der, dem 8entrum lichen Festtage zu verlegen. Wie rüdsichtsvoll doch die Ecclesia Belt eintrat, beranlaßten mich seine Bewegungen und seine lauten um Siege zu verhelfen, ohne sich nach außen militans fein fann! Bisher hat man wenig davon gemerkt, daß Rufe, die von meinen Offizieren gehört wurden, ihn zu bitten, das hin zu lompromittieren. Sie haben alles Interesse an die römische Kirche, wenn sie bestimmte Forderungen stellte und aufzugeben und mir den Sachverhalt zu erklären. Er teilte mir einer möglichst schnellen und schmerzlosen Erledigung der heiflen diese als heilig zu haltende Pflichten gegen Gott " formulierte, mit, daß die Unseren es an Achtung ihm gegenüber hätten fehlen Angelegenheit. Eine Stichwahl zwischen Zentrum und Sozial dann, wenn sich ein Teil der Auch- Katholiken und die Protestanten lassen, und bot mir an, sich als Gefangener zu stellen. Ich ant- demokraten ist ihnen unter allen Umständen höchst unsympathisch, daran nicht fehrten, einfach erklärte:" Da diese Forderungen doch wortete ihm, ich hätte seinen Besuch aweds Aufklärung auf vorher. denn dann kommt der Sozialdemokrat mit großer Wahrscheinlichkeit nicht allgemein anerkannt werden, sollen fie fünftig für aufgehoben gehende Einladung des Beutnants empfangen. Mit Rücksicht auf den Klerikalen brangfaliert, eine offene Barole auszugeben. durch und außerdem werden sie in diesem Fall aufs neue bon gelten!" Jedenfalls war beim Modernisteneid und bei der Feuer- feine Haltung suchte ich die Unterredung abzubrechen. Um zu ver- fann faft fagen, daß ihnen jede Entscheidung im ersten Gang bestattungsfrage von solcher zarten Rücksichtnahme nichts zu spüren. meiden, daß er sich als Gefangener betrachte, lud ich ihn ein, sich von willkommener ist als eine Stichwahl, und deshalb müssen sie Ist tatsächlich, wie die Germania " behauptet. in ganz und dem stellvertretenden Kommandanten begleiten zu lassen. Er lehnte jede neue Kandidatue als äußerst störend empfinden. Die Fort Halbfatholischen Gegenden der Arbeitslohn so niedrig, daß der mein Anerbieten ab. Die Haltung dieses Offiziers, der die Schild- schrittler haben also mit ihrer Stellungnahme den Nationalliberalen Arbeiter davon mit seiner Familie nicht auch an wache einer befreundeten Nation so schlecht behandelt hat, zeigt den größten Dienst geleistet. den Sonne und Feiertagen zu leben vermag, dann Ihnen, daß die Angelegenheit eine außerordentlich schwere iſt, in­Ihre Entscheidung ist aber noch aus einem anderen Grunde be­ergibt sich nicht daraus, daß diese Ruhetage beseitigt werden müssen, folge der persönlichen Einmischung in die Verfolgung der Defer- reits eine eigene Kandidatur proflamiert und in einer Reihe von merkenswert. Als sie fiel, hatte die Demokratische Vereinigung be­sondern daß der Lohn erhöht werden muß. Längst teure in Eltjar selbst, das unsere Truppen besetzt halten, statt die reits eine eigene Standidatur proklamiert und in einer Reihe von hätte dann die römisch- katholische Kirche mit ihrer ganzen Macht Sorge hierfür gemäß den Vorschriften des Kaids und in letter au Geldfammlungen veröffentlicht worden. Das hinderte die Frei Zeitungen, darunter dem Berliner Tageblatt", war ein Aufruf für entsprechende Lohnerhöhungen eintreten müssen. Besonders Linie meiner Autorität zu überlassen. Oberst Sylveftre fügt finnigen nicht, an der Fittion von der Stichwahl im ersten Gang" hätte aber in Deutschland das Zentrum als Vertreterin katholischer hinzu: Am 19. Juli hat derfelbe Offizier vor den Augen unseres festzuhalten. Sie gaben jene negative und ängstlich verklausulierte Anschauungen die Forderung einer allgemeinen Er- Postens einem Mann der Mahalla die Bastonnade geben laffen, Wahlparole für die Sozialdemokratie aus, wandten sich also nicht höhung der Löhne in den katholisgen Gegenden ohne daß unsere Soldaten ihn in irgendeiner Weise belästigten, nur wider das Zentrum, sondern auch wider die Demokratische Ver­erheben müssen. Wir haben jedoch nichts davon gehört. Nach Empfang dieses Telegramms hat der Minister des Aeußern einigung. Vielleicht haben sie geglaubt, damit einen besonders Daraus folgt, daß das Zentrum wie der Episkopat, an den doch an den französischen Botschafter in Madrid geschrieben und an den raffinierten Schachzug gegen die ihnen so unbequeme Gruppe zu Leo XIII . fein Rundschreiben nicht zur bloßen Kenntnisnahme, spanischen Botschafter in Paris telegraphiert, wobei er auf die tun. Aber mir scheint, die Herren sind diesmal gar zu schlau ges fondern zur Nachachtung gesandt hat, ihre Pflicht gröblich Folgen hinwies, die sich aus den Vorgängen ergeben, und die passieren und sie werden ihrer Genugtuung über den tühnen Beschluß wefen. In Wahrheit konnte den Demokraten gar nichts besseres berlebt haben. Doch vielleicht holt das Zentrum das Ver- bringende Notwendigkeit gegenseitiger Maßnahmen betonte, um die besonders in Berlin L. Altena ferlohn, Sonneberg Saalfeld und fäumnis noch und erhebt vor der nächsten Reichstagswahl in allen möglichkeit schwerer Konflitte au vermeiden Anhalt den lebhaftesten Ausbruck geben,

Zur Reichstagsnachwahl in Düsseldorf . In dem von ihm herausgegebenen demokratischen Wochenblatt " Das freie Bolt" legt Dr. Breitscheid, der Kandidat der Demo­fratischen Bereinigung im Düsseldorfer Wahlkreise, die Gründe dar, welche die Demokratische Vereinigung bestimmt haben, in Düsseldorf einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Vermögen wir auch in einigen Punkten Dr. Breitscheids Auffassung nicht zuzustimmen, so halten wir es doch in Anbetracht der eigenartigen politischen Lage im Düsseldorfer Wahlkreise für angebracht, die Gründe der Demo fratischen Vereinigung für die von ihr in Düsseldorf befolgte Taktik mitzuteilen. Dr. Breitscheid schreibt:

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