für die Jugekd. Wderk S.u<H für die Zesamk Arbeiterfchast VKNutzen sein muh.Die Genossin ArendsSe- TPel bemerkt, dah d,e HauZagita-tion der Frauen gezeigt habe,.dah die männlichen Genossen e§ nichtrecht verstehen, die Frauen zur Belegung heranzuholen. Es kommezibrigens nicht allein darauf an, nur weibliche Mitglieder zu haben,sondern vor allem, sie zu wir'Nichevi Sozialdemokraten heranzubilden. Dafür seien die Leseabende.ganz besonders geeignet, undin den Orten, wo sie eingeführt sind, habe die Partei ganz bedeu-tend gewonnen...,Genosse B e r g e r- Rummelsbuiig weift auf den Nutzen derAuskunftsstellen hin und bemerkt im.übrigen, dah man überall.wo keine Versammlungslokale zur Verfügung stehen, beizeiten dafürsorgen müsse, sich Plätze für Versammlungen unter freiem Himmelzu sichern.Genosse L i e b o l d- WaidmannSluft erklärt, es müsse dafürgesorgt werden, dah die Frauen nicht schließt ich eine Sonderstellunginnerhalb der Partei einnehmen, dah sie keime Sonderrechte zu be-ansprachen hätten, und dah alles, was auf den.' Gebiete der Frauen-bewegung geschieht, im Einverständnis müt der Bezirksleitungunternommen werden müsse. Hinsichtlich der Zugendbewegung bemerkt der Redner, daß man hier auch mit dem Arbaiterturnerbundzusammenarbeiten müsse.Genossin K i e f e l- Reinickendorf-West sagt, dah die Männermit der Zeit wohl einsehen werden, welch großer Vorteil es für dieganze Familie ist, wenn die Frauen aufgeklärt find. Oft werde esvon den Frauen auch als billiger Entschuldigur»gSgrund für ihreeigene Nachlässigkeit in der Bewegung gebraucht, wenn sie sagen,ihre Männer wollten nicht, daß sie in die Versammlung gehen.Wenn eine Frau nur den guten Willen habe, werde sie sich auchdurch den Widerspruch des Mannes nicht abhalten lassen.Genosse S ch w e n k- Friedrichsfelde hebt die außerordentlichgroße Bedeutung des Bildungswesens hervor und spricht für einspäteres Zusammenarbeiten der BildungSausschüffe mit denJugendauSschussen. sowie für eine Verbilligung der Parteiliteratur.Damit war die Debatte über den Tätigkeitsbericht erschöpft.Genosse Brühl bemerkt in seinem Schlußwort unteranderem dem Genossen Vieth gegenüber, daß manchmal Anträgeeinlaufen, die nicht so bedeutend sind, daß sie erst einer General-Versammlung vorgelegt werden brauchten. Wenn sich in solchenFällen die Kreiskonferenz mit einem Antrage eimverstanden er-kläre, werde eS eben so gehandhabt, daß der Anirwg weitergegebenwerde.— Die Generalversammlung erklärte sich damit einver-standen, daß in solchen Fällen wie bisher verfahren werden soll.Genosse Vieth bemerkt jedoch noch dazu, er habe gewünscht, daßman derartige Anträge als solche der Kreiskonferenz, und nichtal« vom Kreise selbst ausgehend bezeichnen solle.Hierauf gab Genosse B ü h l e r einige mündliche Ergänzun-gen zum Kassenbericht und hob namentlich hervor, daß, wennman die Einnahmen und Ausgaben sowie die Kaffenbestände inden Bezirken mitrechnet, noch weit höhere Suramen heraus-kommen als in dem gedruckten Bericht angeführt sind.— Es folgteeine kurze Diskussion, worauf dem Kassierer einstimmig Dechargeerteilt wurde.DieWahlen zur KreiSleitwnghatten folgendes Ergebnis: Erster Vorsitzender Brühl, zweiterSeikel, Kassierer"B ü h l e r, Schriftführer Lorenz, BeisitzerMartha Arendsee und Oskar Witzle, Revisoren Andre,Emil Lehmann und Robert Wächter. Als Mitgliederdes Zentralvorstandes von Groß-Berlin wurden folgende Genossengewählt: Brühl, Aktionsausschuß; Otto Schmidt undBühler, Preßkommission: Hermann Elias, Lokal-kommission; Ernst Wessel, Revisionskommission; WilhelmDüwell.OttoJohn und AlbertTaubmann, Gemeinde-Vertreterausschuß: Koppenhagen. JugendauSschuß. Fernerwurde die Genossin Arendsee als Mitglied des Zentralvor-ftandes wiedergewählt. Die Wahl des Mitgliedes zur AgitalionS»koiftmission wurde nochmals den Bezirken überwiesen, und dieGeneralversammlung gab der Kreiskonferenz Vollmacht, wenn dieBezirke ihre Vorschläge gemacht haben, die Wahl zu vollziehen.Die Genoffen Ernst, Lrepmann und B o e s k e sollen wiederden aeschäftSführenden Ausschuß des Verbandes bilden.Sodann wurde beschlossen, die beiden folgenden Punkte derjfcageSordnung:Die Provinzialkonfercnz und Der Deutsche Parteitagin einem Punkt zusammenzufassen. Der Referent, GenosseStadthagen, schilderte in einem kurzen Vortrage die Be-deutung und die wichtigsten Aufgaben dieser beiden Tagungen.Darauf folgte die Wahl der Delegierten. Zum Parteitag wurdengewählt die Genossin Maria Buchmann, sowie die GenossenRudolf Bühler. Fritz Beraer, Otto Jaffke undPaul Schwenk; zur Provinzialkonferenz die Genossen KarlBarkel. Otto Schmidt und Otto Seikel.Gompere über die Verhältnisse In Europaund Hrnerika.*)Von F r i tz�K ummer.liebet die Militärkarte sagt der kritische Sohn der großenRepublik ganz trefflich: �Di« Tatsache, daß einem deutschen Ar»meeoffizier verboten ist zu cheiraten, wenn er oder seine zukünftigeFrau neben seinem Lohn nicht ein sicheres Einkommen hat. das ge-nüaend ist. seinen Rang zu behaupten, führt zu Aufgeblasenheit,Schmarotzerei und Geldjago... Zwischen dem Offizier im Dienstund dem gemeinen Soldaten ist eine unermeßliche Kluft. Bei derBetrachtung dieses ZustandeS lernt der Beobachter erst, was inEuropa das Wort„Kaste" bedeutet."Daß die üblen Begleiterscheinungen des Militarismus, wieKastengeist. Arroganz usw., oder die der moralischen Dekadenz desBürgertums, wie Tuelsucht. Unterwürfigkeit, Byzantinismus usw.im Vergehen begriffen seien, wird niemand behaupten. Eher sind!ie im Wachsen, wie in Amerika. Die oberen Vierhundert>eS»demokratischen Landes" haben sich vom Volke schärfer abge-sondert als die gekrönten Häupter in Europa, und ihr Räuspernund Spucken wird von der amerikanischen Presse in ekelhafter Breit-spurigkeit berichtet und wird von weiteren Volksschichten nach-geahmt und bewundert als irgendwo in der alten Welt. Auch anStandesorganisationen mit feudalem Einschlag fehltes drüben nicht. Die..Söhne der Revolution", die„HolländischenDamen" und noch einige andere Organisationen lassen erkennen.wie sehr auch das amerikanische Bürgertum degeneriert, vomKastengeist, Standesbewußtsein und der Stammbaumsucht durch-feucht ist. Diese Bereinigungen öffnen nur dem ihre Pforte, dessenStammbaum mehrere Generationen alt und, wie bei den„Söhnender Revolution", in der Epoche der Unabhängigkeitserklärung voneinem Militär oder Beamten gepflanzt worden ist. Sind die An-gaben verschiedener Kenner der amerikanischen Gesellschaft nichtvollständig unbegründet, dann hat in„der besten Demokratie" diedämliche Sucht nach Titeln und berühmten Vorfahren schon solcheDimensionen angenommen, daß bte_ Firmen, die sich für Stamm-baumfobrikation aufgetan haben, glänzende Geschäfte machen. Wersich für diesen Spleen her„amerikanischen Rasse interessiert, wirdföhon in Münsterbergs Buch: American Traits, ergötzliche Einzel-beiten finden..Da» Arbeitsbuch de« europäischen Arbeiters ist ein Zei-«hen seiner noch existierenden Leibeigenschast. Während in Ame-rika jedermann das ganze Land ungehindert durchwandern kann,muß sich der Arbeiter in den meisten europäischen Staaten bereithalten, seine Legitimation der Polizei oder bei der Arbeitssucheauf Verlangen vorzulegen." Dieses Bleigewicht der Freizügigkeitkennt die große Republik glücklicherweise nicht. Arbeitsbuch. Zeug.«isse. An- und Abmeldescheine, Steuerzettel. Militärpapiere, Trau-. � ,1 Ziehe.Vorwärt»' Nr. 145, 161, 164, 167.*' Vor Set Wähl der Delegierten tockr Koch eist Antrag Sstgenom-men worden, wonach dem Kreisvorstand das Recht zusteht, zu denParteitagen eine Kandidatur in Vorschlag zu bringen. Fernerwurden zum Parteitag in Jena noch folgende Anträge gut-geheißen:1.„Der Parteitag möge beschließen: Die«Neue Welt" istin besserer Ausstattung herzustellen."2.„Der Parteivorstand ist mit Rücksicht auf die immergrößer werdenden Aufgaben der Gcsamtpartci um 3 Sekretärezu verstärken."3.„In Erwägung, daß bisher die für die Gewerkschaften reser-vierten Sitze der Parteischule nicht voll ausgenutzt wurden, wirdder Parteivorstand beauftragt, um eine volle Besetzung der Schulezu erzielen, in Zukunft etwa freibleibende Sitze anderweitig besetzen zu lassen, wenn von den Gewerkschaften 6 Wochen vor Er-Öffnung des Kursus die volle Schülerzahl nicht angemeldet ist."Zum 3. Punkt der Tagesordnung: Anträge, wurde beschlossen.den folgenden Antrag des Bezirks Neinickenoorf-West der Preß-kommission zu überweisen:„Den Parteigenossen und-genoffinnen, die Abonnent des„Vorwärts" sind, nach vierwöchentlicher Krankheit rcfp. Arbeits-losigkeit den„Vorwärts" unentgeltlich zu liefern."Ein Antrag Lichtenberg, die Vorwärtsquittungen mit Namenund Adressen der Abonnenten auszufüllen, wurde nach längererDiskussion abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt, und zwar mit 83 gegen57 Stimmen, wurde ein Antrag Reinickendorf-West. für den„Vorwärts" das Wochenabonnement einzuführen. Angenommengegen eine Stimme wurde der folgende Antrag desselben Bezirks:Verheiratete Genossinnen sind ebenfalls vom Beitrag be-freit, wenn der Mann Mitglied des Wahlvereins und vom Bei-trag durch Krankheit resp. Arbeitslosigkeit befreit ist.Hiermit war die Tagesordnung der Generalversammlung er-schöpft, und die Versammlung wurde um 4 Uhr mit Hochrufen aufdie Partei geschlossen.Anwesend waren auf der Generalversammlung 112 Delegierte,22 Bezirksleiter, 13 Vorstandsmitglieder, der Kandidat des Kreises,Genosse Stadthagen, und außerdem als Vertreter Groß-Berlin der Genosse L i e p m a n n und als Vertreter der Expeditiondes„Vorwärts" Genosse Mann. Es fehlten je ein Vertretervon Herzfelde, Oranienburg und Rummelsburg, je zwei Vertretervon Lichtenberg und Tegel.8. Verballdstag der Stukkateure.Dresden, 22. Juli.6. BcrhandlungStag.An das gestern entgegengenommene Referal überLohnbewegungen und Streiksschloß sich heute eine längere D e b a t t e. in der die Tarifabschlüsseim Vorjahre ausgiebig besprochen werden. Mehrere Redner er-klärten, mit dem Abschluß der vorjährigen Bewegung nicht zu-frieden zu sein, die erreichten Erfolge seien zu gering. AndereDelegierte sind dagegen mit dem Ergebnis im allgemeinen zu-frieden. In dem Zentralschiedsgericht erblicken einzelne Rednerkeine Förderung der Arbeiterbestrebungen, eS sei aber wohl kaummehr zu umgehen. Die Unparteiischen würden die einzelnen Be-rufsverhältnisse zu wenig kennen. Für die einzelne Filiale wirdeine größere Bewegungsfreiheit bei den Bewegungen verlangt.Der Vertreter der Generalkommission, K n o l l- Berlin, bemerktehierzu, daß auch bei den Bewegungen das Wohl des Ganzen in?Auge gefaßt werden müßte, selbst, wenn dadurch die Freiheit dereinzelnen Filialen etwas beschränkt würde. Die ganze Lage derDemokratie in den Gewerkschaften sei eben— eS möge banalklingen— eine Geldfrage.Odenthal- Hamburg stellte in seinem Schlußwort fest, daßdie Bewegung im vollen Einverständnis mit den Kollegen geführtwurde. Mit einem sprunghasten Emporschnellen der Löhne dürfeman nicht rechnen. Mit den Schiedssprüchen im Vorjahre könneman im allgemeinen wohl zufrieden sein. WaS die Unternehmer inder Hauptsache gewollt haben, sei ihnen abgelehnt worden. Selbst-verständlich sei. daß. wenn eS möglich ist. ohne Schiedsgericht aus-zukommen, man nur mit den Unternehmern verhandelt.DenBericht der Statutenberatungskommissiongibt dann G i e b l e r- Hamburg. In der Beitragsfrageschlägt die Kommission vor. die fünfte Klasse einzuführen und dieBeiträge durchweg um 5 Pf. pro Woche zu erhöhen. Der Anteilder Filialen soll der gleiche bleiben wie bisher. Bei Streiks undAussperrungen sollen die arbeitenden Mitglieder innerhalb desTarifgebiets einen Extrabeitrag in der Höhe des regelmäßigenWochenbeitrages zahlen, der unverkürzt der Hauptkasse zuzu-führen ist. Die Streikunterstützung soll nach dem Entwurf deSVorstandes gewährt werden. Um aber den älteren Mitgliedernschein, Heimatschein und wie die Wische alle heißen mögen, die dieeuropäische Polizeidämlichkeit im Staatsinteresse noch für nötigbält. haben in Amerika nicht einmal den Wert des Klosettpapiers.Welche Qual die in allen privaten Angelegenheiten herumwühlendePolizeifaust ist, kann nur der ganz ermessen, der aus einer freierenAtmosphäre in die stickige Lust der deutschen Polizeistube kommt.Im Preisen der politischen Freiheiten und der MachtdeS allgemeinen Stimmrechts in seinem Land legt sich Gomperskeine Beschränkung auf:„Die Amerikaner haben da» Wahlstimm-recht. Damit können sie. wenn sie wollen, alle ihre Gesetzgeberund Beamten wechseln und können die Gesetze schnell auf die gei-stig« und moralische Höhe der Mehrheit bringen. Selbst in Eng-land können die Massen nicht so viel tun." ES ist nur jammer-schade, daß die Amerikaner nicht auch einmal ernstlich wollen.Ihr so oft und recht hoch gerühmter.Pferdeverstand" würde dannsofort die verblüffende Entdeckung machen, daß zwischen theoreti-scher Möglichkeit und praktischer Möglichkeit ein gewaltiger Unter.schied ist. Denn obwohl z. B. drüben alle Arbeiterburger daSStimmrecht haben, war es bis jetzt platterdings unmöglich, einestattliche Unfallversicherung zu schaffen; gegen die Einführung einerstaatlichen Paketpost haben die vier Paketfahrtgesellschaften bekannt-lich eine gewichtigere Stimme als Millionen Wähler; der Wider»stand der Trustherren gegen die Verstaatlichung der Bahnen undTelegraphen hat bis heute mit dem Wahlzettel noch nicht gebrochenwerden können; bei der Erfüllung der Bollsforderung, Aufhebungder Prohibitivzölle, sind bis jetzt alle Stimmenzettel schwächer ge.Wesen als das Wort de« Millionärklubs(Senat); gegen die scheuß-liche Korruption in Staat und Gemeinde ist. abgesehen von kargenAusnahmen, die Bürgerschaft machtlos gewesen; in jedem Wahl-aufruf ertönt das laute Geschrei aller ehrlichen Leute gegen dieMißwirtschaft, da? Boßtum, den öffentlichen Diebstahl, und nachder Wahl geht Bestechung. NepotiimuS und die Betätigung ahn-licher, der„freien Demokratie" typischen„Tugenden" fröhlich wei.ter. Das beweist natürlich nichts gegen das allgemeine Stimm,recht, wohl aber beweist«S, daß ti nur in einem Staatswesen, dasvon Intelligenz, Willensfestigkeit, Uneigennützigst it und einer ge-sunden bürgerlichen Moral durchdrungen ist. seinen Zweck ganzerfüllen kann; e» beweist aber auch, daß der amerikanischen Demo-kratie noch so ziemlich alle Fähigkeiten für die Selbstregierung ab-gehen.Gegen die ohne jede Einschränkung gewagte Bchauptung:„DieAmerikaner üben das Recht auf frei« Versammlung aus", zu pro.testieren, wird eher Sache der vielen Arbeiter sein, die in Spokane,San FranciSko. Lo» Angeles usw.. usw.. wegen Ausübung diesesRechtes niedergeknüppelt und tage- und wochenlang eingesperrtworden sind.„Die Amerikaner haben das Recht gerichtet zu wer»den von einem von ihresgleichen gebildeten Geschworenengericht".Dieser Satz enthält viel blühende Naivität. Di« Praxi» hat tau-sendfach dargetan, daß im Lande der Trust« die Arbeiterschaft vomGeichworeneudienst ferngehalten wird. Dort werden die Volk«.richter noch vorsichtiger gesiebt, al« im„Lande mit den bestenRechtsgarantien". Ja selbst Kreise des Bürgertums, die sich, sagenwehr Rechnung zu ftAgeft, soll für Mikgffedtt, Ke SU« Scftt vekklVerbände angehören, eine Steigerung der Unterstützungssätze um56 Pf. pro Woche und für Kollegen, die länger als 6 Jahre or-ganisiert sind, um 1 M. pro Woche eintreten. Die Vertreter desVorstandes und Ausschusses, sowie die Gauleiter sollen auch küns-tig auf den Verbandstagen Sitz und Stimme haben.Der VerbandStag stimmt den Vorschlägen der Kommissionohne Debatte einstimmig zu. DaS neue Statut tritt, falls die An-gliederung an den Deutschen Bauarbeiterverband, nicht beschlossenwird, am 1. Januar 1912 in Kraft.Beschlossen wird dann noch, daß ab 1. April V. I. die Gehälter der Beamten um 190 M. pro Jahr, anstatt wie bisher um59 M., steigen.Die bisherigen Verbandsfunktionäre bürden einstimmigwiedergewählt.Der Sitz des Vorstandes bleibt Hamburg, der KS AusschussesBerlin.Damit waren die Arbeiten des VerbandstageS erledigt. Miteinem Hoch auf die Organisation wurde er nachmittags 2 Uhrgeschlossen._Huö Induftrie und Handel.Elektrobank Bergmann.Im Ueberschwange der Hochkonjunkturgefühle gründeten diegroßen Eleklrokonzerne. voran die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaftseinerzeit Elettrobanken, die daS besondere Finanzierungsgeschäft fürEleklroaufträge übernehmen sollten. Ueber die Tätigkeit dieserInstitute ist nicht viel bekannt geworden. Nur die Bergmann Eleltri-zitätSwerke A,-G,. deren Elektrobank B e r g m a n n-E l e k t r i z i t ä t S-U|n ternehmungen Ll.-G. firmiert, die seinerzeit mitHilfe der Deutichen Bank, der DiSkontogesellschaft nnddes Schaaffhausenschen Bankvereins gegründet wurde, undder eS schon im Programm vorgezeichnet worden war. sich möglichstviel mit Ueberlandzcntralen und deren Finanzierungen und danacherst mit Bahnelektrifizierungen zn beschäftigen, ist zetzt eiftigst beider ihm vorgeschriebenen Tätigkeit. Mit den Kreisen GoSlarund Wolfenbüttel sind Verträge abgeschlossen worden, welchedie Gründung einer großen Ueberlandzentrale fürelektrische Kraft- und Lichtversorgung vorsehen. Gleichzeitig hat dieBergmann-Elektrobank daS Elektrizitätswerk Ringelheim(Kreis GoSlar) erworben. Die Bergmann-Gesellschaft will sich aber'auch in B a d« n ansässig machen. Man will in Untergriesheim«ine Ueberlandzentrale, der sich bereits über 199 Ortschaften an-geschlossen haben, einrichten. Etwa 509—699 Pferdekräste solldabei daS Wasser der Jagst hergeben.Die Bergmanngesellschaft ist demnach eifrigst dabei, ihrTätigkeitsgebiet immer weil« auszudehnen. Bekanntlich hat ihr imvorigen Jahre der Konkurrenzkampf gegen den A. E. G.- Konzernden dritten Teil der früheren Dividende gekostet, die L. E. G. wirdauch jetzt nicht ruhig zusehe», wie ein Konkurrent nebe» ihr immergrößer wird._Ernteschakimg.Laut Bericht des Internationalen landwirtschaftlichen Institutsin Rom ist der S a a l e n st a n d unter Zugrundelegung des zehn-jährigen DurchschnittsertrageS: Weizen voraussichtlicher Ertrag:Spanien 4,26 Millionen Tonnen, Großbritannien 1,67, Ungarn 4.73.Italien 3.35, Rumänien 3,31. Weizen vorläufige ErtragSschätzung:Brilisch-Jndien 19,96 Millionen Tonnen, Winterweizen voraus-sichtlicher Ertrag in den Vereinigten Staaten 12,46 Millionen Tonnen.EinheitSziffer der Weizenprodullion in der nördlichen Srdhälfte195,4 Prozent der vorjährigen Produktion. Weizen voraussichtlicheErnicfläche Kanada 4, LS Millionen Hektar. In Rußland ist derSaatenstand im allgemeinen befriedigend mit Ausnahme des öst-lichen europäischen Rußland». Der Saatenstand de« Weizen? ist inKanada. Aegypten, Irland und Mexiko gut. Der Saatenstand de«W-izen» ,st im Deutschen Reich. Oesterreich, Schweden zwischen gutund mittel. Einheitsziffer der Roggenproduktion in der nördlichenSrdhälfte 193,1 Proz. Der Saatenstand des Roggens im DeutscheuReiche, Oesterreich und Schweden zwischen gut und mittel.Unnötige Angst. Au» Petersburg wird gemeldet: Der Rat derReichsbanl beriet heute mit Vertretern von Privatbanken. desFinanz- und des Handelsministerium» über die wegen der dies-jährigen Ernte zu treffenden Maßnahmen. Die Vertreter der Reichs-bant wiesen auf die in vielen Gegenden zu erwartende Mißerntehin, weshalb eS notwendig sei, das Korn dem Jnnenmarkte zu er-halten. Sie schlugen vor, die Geldvorschüsse bei der Be«leihung des Korns zu vergrößern und den dabei üblichen Zinsfußzu ermäßigen. Die Vertreter der Privatbanken erklärten, eineallgemeine Mißernte sei nicht zu erwarten. ES sei außerdemvon der vorjährigen Ernte noch genug Korn vorhanden. Trotz de«Hinweises der Vertreter der Reichsbank, daß die KornauSfuhr inwir, durch das Lesen eine» radikalen Blatte» verdächtig gemachthaben, werden vom Anft de» Volksrichter» ausgeschlossen. Wennein reicher Schwerverbrecher abzuurteilen ist. kann die AuSsiebnngder Vollsrichter Wochen-, nein monatelang dauern.(Calhun in SanFranciSko. Thaw in New �lort.) Steht aber ein armer Teufel vorGericht, so ist Auslosung der Geschworenen(aus bürgerlichen Krei»sen) und UrteilSfällung das Wert einiger Viertelstunden. Ist inEuropa die Justiz für den Arbeiter die Peitsche, dann ist sie fürden Arbeiter in Amerika die trockene Guillotine. Der„F e r r e r«Prozeß beweist, wie weit zu gehen die Monarchie in der juristischen oder militärischen Hinmordung ihrer Widersacher fähig ist."Tie in diesem Satz enthaltene Kritik deS Justizverbrechens inSpanien würde noch wirksamer, den Interessen der Menschlichkeitnoch förderlicher gewesen sein, wenn Gomper» hinzugefügt hätte:Genau wie in Spanien werden in allen Ländern Richter im In-teresse de» bestehenden Klassenstaates zu infamen Schurken, in-sonderhcit und öfter im Lande der„unbegrenzten Möglichkeit".Die H i n m ordung der Cbfteagoer„A n a r ch i st e n", derememe Mordversuchan Motze r, Haywood und P e t t i»one, die Entführung dez Beamten der Eisenkon»strukteure wegen Zerstörung des Timesgebäude» in Los An.geleS, meine eigene Berurteilung wegen Aussonderung zum Boy-lolt, und eine ungeheure Zahl anderer Justizverbrechen beweisenda» vollständig. Im Strafvollzug steht Amerika noch weitunter den realtionären Staaten Europas. Die Mittelalter-liche Inquisition besteht auch heute im zwanzigsten Jahr-hundert irn„herrlichsten Lande der Welt" noch unter dem Namen„Third Degree. Die I o l t e r u n g der Gefangenen inunfern Strafanstalten ist so allgemein wie in Rußland, wie die Cr-Hebungen der rngua für Gefängnisreform") dargeta» haben.Prügel Pfosten wie in Delaware habe ich in keinem�ande Europas gesehen. Der Zeugniszwang ist in Amerikaallgemeiner und wird wegen lächerlicherer Dinge angewandt als infortgeschritteneren Staaten der alten Welt. Da keiner unsererPatrioten von diesen„Blüten der amerikanischen Zivilisation" be»richtet, und sie auch von den„AnsichtSPostkartenmachern und Photo»graphen ziemlich vernachlässigt" werden, so will ich. der Präsidenteiner großen Organisation Ausgebeuteter im Interesse der Mensch.lichkeit und im Interesse des Rufes meines Landes und zum Nutzendes arbeitenden Volkes in Amerika diese greulichen Mißständeunser« Gesellschaft und die blutigen Sünden unsere« Kapitalis,muS in die Welt hinaus schreien!Aber GomperS redet nicht so. Er konnte und durfte nicht sosprechen, weil«S die Anerkennung der Berechtigung der sozialisti»scheu Kritik bedeutet hätte, weil es die Grundlage der trade-unio-nistischen Politik gefährden kam,, weil eS ihm sein patriotischesGewissen verbietet. Er hält es darum lieber mit dem Schlagwortder Talmipatrioten:Amerika ist allen voranlLos Angeld � Trimmal», Verlag: The Pris�RefoM Lhggq«,