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Nr. 174.

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Berliner Volksblatt.

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Telegramm Adresse:

Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Polizei

gegen Völkerverbrüderung.

Freitag, den 28. Juli 1911.

teuer zu stürzen, das Hunderttausende von Menschen auf die Schlachtbank führen müßte, von den ungezählten Milliarden der Kosten ganz zu schweigen, das wäre in der Tat ein Be­ginnen, das nur einer als Wahnsinn zu bezeichnenden Ver­blendung entspringen fönnte. Einer solchen Tat halten wir die deutsche Regierung ebensowenig fähig, wie die Regierung der anderen Staaten.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Mut IV, Nr. 1984.

Der Hinweis auf die anderen Länder mit weniger Feiertagen zeigt, daß es sich nicht um den kleinen Bauersmann und Hand­werker oder gar um den Tagelöhner, sondern um das Großgewerbe, die Manufaktur und Industrie handelte, die dem Export oblagen und deshalb aus Konkurrenzgründen auf möglichste Ausnutzung der Arbeitskraft und Verbilligung der Produktion zu sehen hatten. Und selbstverständlich lag die Verminderung der Feiergelegenheiten Die preußische Polizei hat wieder einmal eine Gelegen Wenn dem aber so ist, wozu dann die Nervosität unserer auch im Interesse des Großgrundbesitzes, nicht zum wenigsten der heit, wo sie bureaukratische Engherzigkeit und politische Naive Berliner Polizei? Wozu dann einen franzöfifchen Arbeiter Kirche selber, die damals von den 348 000 Morgen, die das Kur tät beweisen konnte, nicht ungenügt vorübergehen lassen. Sie hat ein Mitglied der französischen Arbeiterdelegation, die sich vertreter ausweisen, der nur in drastische Worte gekleidet hat, fürstentum Köln umfaßte, nicht weniger als 103 000 Morgen ihr zurzeit zum Studium der deutschen Arbeiterverhältnisse und was fein ernsthafter Politiker sich verhehlen fann? Wozu eigen nannte. Durch diese Verordnung des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs zur Festerknüpfung der internationalen proletarischen Be- dann die besondere Empfindlichkeit in Berlin , während doch wurden mit einem Schlage 17 Feiertage abgeschafft. Bu ziehungen in Berlin befindet, das Mitglied der französischen das Gesagte ebensogut für Paris gilt? ,, Generalfommission" Yvetot , mit der Ausweisungsverfügung Oder sollte die preußische Polizei gar auf den Beifall der gleich wurde verordnet, daß die bisher über den ganzen Sommer beglückt. Oder wenigstens beglücken wollen, denn Yvetot hat französischen Chauvinisten spekuliert haben? Denn das ist ausgedehnten Kirmessen der verschiedenen Orte und der verschiede= es vorgezogen, sich rechtzeitig der Bekanntschaft mit den ia das Interessante und Charakteristische, daß die Ausweisung nen Pfarrreien innerhalb eines Ortes alle zusammen an einem preußischen Polizeiabgesandten zu entziehen. Am Alexander- des Franzosen Yvetot von der französischen Hez- Tage, nämlich am Sonntage nach St. Martin, und zwarn ohne platz scheint das Bedürfnis, persönliche Fühlung mit dem un- preffe genau so freudig aktlamiert wird, wie von den alle Gastmahlen und weltliche Lustbarkeit" begangen werden bequemen Ausländer zu nehmen, allerdings ein äußerst leb- deutschen Hezblättern vom Schlage etwa der Deutschen sollten- was ebenfalls eine Einschränkung der Festtage bedeutete, haftes zu sein, hat man doch kein Mittel unversucht gelassen, Tageszeitung" und der" Post". Meldet doch bereits die da die Kirchweih einer Gemeinde oder einer Pfarre gewöhnlich haftes zu sein, hat man doch kein Mittel unversucht gelassen, Boss. 3tg.", daß es die bürgerliche Bresse Frank- auch von der gesamten Umgegend mitgefeiert wurde. etwas Genaueres über den Verbleib des gefährlichen Mannes Der Kölner Kurfürst und Erzbischof gab in seiner Verordnung zu erfahren. So hat man seinem Kollegen Jouhaur, der erst reich 3 mit großer Genugtuung erfülle, daß der nachträglich in Berlin eingetroffen ist, der also nicht einmal französische Arbeiterführer Yvetot von der Berliner der Hoffnung Ausdrud, daß seine Untertanen an den Tagen, wo sie sonst zu feiern pflegten, nunmehr ihre saure Arbeit und in jener Begrüßungsfeier anwesend war, wo Yvetot seinen Polizei ausgewiesen worden sei! strafwürdigen Verstoß gegen das preußische Gastrecht begangen Arm in Arm! Beide entzückt von der Berliner Polizeiaktion! lichen Willen, Gott aufopfern, ihre Armut und Deutsche und französische Chauvinisten und Kriegsheber Mühe, in dem Geiste der Buße und der Ergebung in den gött­haben soll, nach der Polizei sistiert und dort 31 Stunden feit­haben soll, nach der Polizei sistiert und dort 32 Stunden fest Beide hocherfreut darüber, daß den Vertretern des Prole- Dürftigkeit gelassen ertragen, und also auch diese gehalten, um ihm das Geheimnis des Verschwindens seines so gehalten, um ihm das Geheimnis des Verschwindens seines so tariats, der Volksmehrheit, der Mund verstopft werden soll, Täge durch die Arbeit und Schüchterkeit in Wahrheit, Gott eifrig gesuchten Kollegen zu entlocken. Daß dieser Versuch eifrig gesuchten Kollegen zu entloden. Daß dieser Versuch natürlich einen negativen Erfolg haben würde, hätte auch damit sich umso ungestörter die freche Völkerverhezung aus gefälliger, als sonst durch müssige Fehern geschehen, zubringen unsere Bolizei voraussehen und sich deshalb die Belästigung rasen kann! werden". Es scheint aber, daß die guten Kölner sich doch nicht so Schade nur, daß das Gaudium dieser edlen Heßbrüder ohne weiteres von der Weisheit ihres Oberhirten und Landesherrn dieser Gäste der Berliner Arbeiterschaft ersparen sollen. Oder glaubte man vielleicht am Alexanderplatz oder noch eitler Wahn ist. Denn das arbeitende Bolt in Deutschland haben überzeugen laffen, denn am 11. Mai 1770 sieht sich Maximilian höher hinauf, dak ohne dieſe polizeiliche Intervention die und Frankreich läßt sich so leicht denn doch nicht mundtot Friedrich veranlaßt, eine weitere Verordnung ergehen zu lassen, Kundgebung, die am Freitag abend in der Neuen Welt" statt- machen. Das wird sich schon am Freitag in der Neuen Welt damit nun auch wirklich die aufgehobenen Feiertage nicht mit finden wird, nicht imposant genug ausfallen würde? Auch zeigen. Aber selbst wenn es gelänge, den tausenden und unnüßem Müßiggang, Spielen oder Schwelgerehen, sondern zu diese Sorge wäre gänzlich unbegründet gewesen, denn das hunderttausenden den Maulforb anzulegen, fo gälte noch nüblicher organisierte Berliner Proletariat weiß auch, ohne erst von immer: hr könnt das Wort verbieten, Ihr tötet nicht den Geist.! unserer Polizei mit der Nase darauf gestoßen zu werden, was es fich, was es dem Gedanken der internationalen Arbeiter verbrüderung, was es der der augenblicklichen Situation schuldig ist!

Ueber den Anlaß zu der Ausweisungsaktion berichtet das offiziöse Depeschenbureau:

#

Broletariat erfüllt ist, darüber können sich auch unsere Herr­Von welchem Geiste aber das internationale sozialistische schenden keiner Täuschung hingeben.

Das Proletariat will von der frivolen Marokkohebe nichts Das Volk will den Frieden!

wiffen!

Mögen sich das alle, die es angeht, gesagt sein lassen!

.1101

Kirche und Kapitalismus .

Berlin , 27. Juli. In einer nichtöffentlichen sozialdemo fratischen Versammlung hatte der französische Sozialist Yvetot nicht nur die deutsche Regierung in be­schimpfender Weise angegriffen, sondern auch die deutschen Wehrmänner direkt aufgefordert, im Kriegsfalle die Waffen gegen die eigenen Vorgesezten zu fehren. Es ist daraufhin seine sofortige Ausweisung Hlerifalen Bresse, aus diesem Erlaß den katholischen Arbeitern zu Zu dem jüngsten Motu proprio Pius' X. und dem Versuch der verfügt worden. Yvetot hatte es vorgezogen, bor Bollbeweisen, wie besorgt der sogenannte Heilige Water um ihr Wohl stredung des Ausweisungsbefehls Deutschland ist, wird uns aus Köln , geschrieben:

au berlassen.

oftmals

Arbeit und zur

Förderung

des befehlen Wir nicht allein sämtlichen Dienstbotten beh Vermehdung einer Straf von einem halben Goldgülden, ihren Brodherren an fothanen Tagen den schuldigen Dienst nicht zu berweigern, sondern auch sämtlichen unseren Unterthanen, wan sie alsdan zum Dienst oder Wegarbeit aufgebotten werden, gehorsamlich zu erscheinen, oder zu gewärtigen, daß sie für jeden Contra­ ventions - Fall in ein Goldgülden, diejenige aber, welchen die Auf­bietung zu tun obliegt und solche unterlassen, zu zweh, auch da selbiges aus Halsstarrigkeit geschehen, in mehrere Goldgülden brüchtfällig erklärt werden sollen."

Nahrungsstandes angewendet werden". Und besonders

"

Die Marokkoaffäre.

Entspannung.

In hohem Grade mißfällig" hatte der geistliche Landesherr bemerkt, daß sich an den aufgehobenen Feiertagen junge diejenige, welche ihrer Sände Arbeit nachge. Bursch unterstanden haben, die Glocken zu ziehen, gangen, zu verschimpfen, ja wohlgar an dieselbi. gen Lägen verrichtete Arbeit wiederum zu zer­Es ist nicht das erste Mal, daß die Kirche dem Kapitalismus nichtigen". Gegen derartige Frevler sollte fiscaliter ver­Es verrät wirklich einen ungewöhnlichen Grad von Ner- auliebe mit rauher Hand in die Gewohnheiten der Bevölkerung fahren" und mit Geldstrafe und mit dem Stockhause vorgegangen vosität, in den Aeußerungen Yvetots etwas so Außerordentliches cingreift und mit diesen Gewohnheiten selbst dann aufräumt, wenn werden. Heute würde man von Sabotage" und" Terrorismus" zu sehen. Was hat denn der französische Gewerkschaftsführer triftige Gründe sie heiligen. Am 5. März 1770 erließ Kurfürst und reden und ein Zuchthausgesetz verlangen. Indessen Bapst Pius X . wirklich gesagt? Daß es ein Wahnsinn ist, wenn die Bour- Erzbischof Maximilian Friedrich von Köln eine erbischöfbraucht nicht zu fürchten, daß heute die katholischen Arbeiter, wie geoisie der verschiedenen Länder aus kolonialen Raufhändeln, lich- cöllnisch gnädigste Verordnung, die Ber - ihre Vorgänger im heiligen Stöln des achtzehnten Jahrhunderts, die sowohl für die wirtschaftliche wie für die allgemeine Stul minderung einiger Festtägen betrefend". In der mit Gewalt die genommenen Feiertage zu retten suchen. Sie find Stul- i- cöllnisch- gnädigste furentwidelung vollständig belanglos sind, ernste Völkerkon Begründung dieser Verordnung hieß es, daß ehemals die tirch gut erzogen vom Zentrum und gern bereit, dem Kapitalismus zu flikte zu machen sucht. Daß es bei dem heutigen Grade der politischen Einsicht und der Organisation des Proletariats mit das Gedächtnis der Märtyrer und Heiligen begangen wurde. Kirche derjenige, der Knecht ist, auch Senecht bleiben soll, so ist es lichen Feste" Lage des Gebets und des Jubels" gewesen seien, wo- dienen, wenn es die Kirche befiehlt. Wenn nach den Lehren der der großen modernen Staaten ein Wahnsinn ist, die Völker Das sei jetzt nicht mehr so: jetzt glaubten manche den Feiertag un- wohl nicht mehr als recht, daß die Arbeiter in ihrem Knechtsbe mit der Privatintereffen kleiner kapitalistischer Cliquen wegen recht zugebracht zu haben, wenn sie nicht zugleich ihrer Schwel- wußtsein nicht durch allzu häufige Unterbrechung ihrer Arbeit ge­gegeneinander aufheben oder gar in den Krieg hineintreiben zu wollen. Daß das klassenbewußte Proletariat im Falle gerey, ihrem reßbauch und ihrer leppigkeit Genügen stört werden. einer solch ungeheuerlichen Frivolität nur zu leicht die Waffen leisten". Durch die Anhörung eines kleinen Meßopfers vermeine zu einem ganz anderen Zwecke gebrauchen könnte, als zu dem, man, seiner feiertäglichen Pflicht genügt zu haben, die übrige Zeit aber wird meistenteils mit blossen Müßiggange, eitlen um dessentwillen man sie ihm in die Hand gedrückt hat. Sind denn das, so muß doch jeder verständige Mensch Besuchungen, Spielen, Tangen und andern un­fragen, Aeußerungen, die so neu und unerhört wären, daß nüßen Zeitvertreiben, ja gar mit Fraß und Fülle= fie die Ausweisung eines Ausländers nach sich ziehen mußten? be augebracht, mithin a tinels der Gewinnste einer ganzen Woche hat, gegen Deutschland schroffer und aggressiver aufzutreten, Wenn die englische Regierung wirklich die Absicht gehabt Sat nicht vielmehr die Volkszeitung" ganz recht, wenn sie bey den Ausschweifungen einzigen Tages verschlungen". Der Kölner Kurfürst und Erzbischof Marimilian Friedrich, und der Rede des Schatzmeisters Lloyd George tonnte man sagt, daß solche Auslassungen schon hundertmal auf sozialisti­ schen Kongressen gehört worden feien? Und, so fügen wir der sich hier so besorgt zeigt um das fittliche Wohl seiner Unter- diefe Deutung geben so hat sie sich doch offenbar cines hinzu, nicht nur auf Stongressen, sondern hundertmal, tausend- tanen, war nun recht wenig berufen, Anweisungen zur Mäßigkeit besseren besonnen und sucht seit gestern einzulenken. Darauf mal in sozialistischen Versammlungen und Zeitungen. Es su geben. Er selber war der stärkste Esser seiner Zeit; bei den Fest- läßt folgende halboffiziöse Meldung aus London schließen: find Gedankengänge, die für einen Sozialisten so alltäglich lichkeiten der Kaiserkrönung fiel er mit seinen 480 Pfund Leibes­find, daß sie gar nicht einmal ausgesprochen zu werden gewicht vom Pferde und blieb wie ein hilfloser Sad liegen. Alles brauchen, weil sie sich aus der Weltanschauung, aus den politi- Priesterliche fümmerte ihn wenig, höchstens langte er gelegentlich schen Elementarbegriffen des Sozialismus ohne weiteres auf seinem Pferde vor der Kirchentür an und las im Vorbeigehen die Messe. Sein Bruder. Kaiser Josef II. , machte über den ergeben. Und wir würden doch wohl auch unserer Polizei, unserer Stumpfsinn des Erzbischofs öffentlich Wiße, und Mozart , der ihn Regierung bitter unrecht tun, wenn wir ihr eine Unfenntnis au sehen bekam, schreibt über ihn:" Die Dummheit qudt ihm aus dieser Tatsache zutrauen wollten. Auch unsere Regierenden den Augen heraus." Der Mann, der in seinen Untertanen" Freß­und Herrschenden wissen sicherlich nur zu gut, daß heutzutage bäuche" fah, starb 1801 an verdorbenem Magen! europäische Kriege nur noch dann durchzuführen sind, wenn es sich wirklich um nationale Interessen im umfaffendsten Sinne handelt, wenn auch das Volk von der Unausweichlich feit der furchtbaren Entscheidung durch das grause Waffenspiel der europäischen Millionenheere überzeugt ist. Ist doch vor nicht gar zu langer Zeit erst im deutschen Reichstag vom Kanzlertisch selbst erklärt worden, daß in unserer Zeit Kabi­nettskriege nicht mehr möglich sind. Das gilt natürlich auch von Kriegen, die von kleinen Cliquen und Klassen angezettelt werden. Sich um Marokkos oder irgend einer sonstigen Solonialerwerbung willen in ein unabsehbares Kriegsaben­

Das nebenbei. Dem wahren Grund der Verordnung, die Verminderung einiger Festtägen betrefend", kommt man näher, wenn man folgende Säße lieft:

" Zudem wird sich von dem Ackersmann, den Handwerkern, Taglöhnern und allen denjenigen, welch ihr Brote durch die tägliche Arbeit verdienen müssen, bitterst beklaget: es gehe ihnen und ihrem armen Weibe und Kindern durch die viele, der Arbeit entzogenen Täge, das Austommen und die Berforgung ab. Der Borzug, welchen wenigere Fehertäge anderer Länder in Ausübung aller Arten von Hand­werfer und Arbeit geben, macht diese Bee drückung der Arbeit täglich schwerer."

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Wie das Reutersche Bureau auf Erkundigung in diplomatischen Kreisen erfährt, ist kein neuer Faktor aufgetreten, der den Verlauf der jetzt zwischen Frankreich und Deutschland im Gange befind lichen Verhandlungen über Marotto stören könnte. Das Gebiet der Besprechungen hat keine Erweiterung erfahren, und es ist aus den Beratungen zwischen den Ministern im Auss wärtigen Amt in London nicht zu schließen, daß die britische Regierung in irgend einer Weise eine Intervention in Erwägung zieht, um einen direkten oder aktiven Anteil an den gegenwärtigen Berhandlungen mit Deutschland zu nehmen. Es wird betont, daß die Erklärungen der Minister und ihre Antworten auf Anfragen im Unterbause mur beweisen, daß die Regierung die ge­samten Fragen mit größter Aufmerksamkeit beobachtet, und die gestrige Konferenz im Auswärtigen Ant, welcher der Bot­schafter Bertie beiwohnte, war auf den Wunsch der leitenden Mitglieder der Regierung zurückzuführen, sich aus erster Hand über die Faktoren des Problems und den Fortschritt der Verhand Lungen unterrichtet zu halten. Es ist zu bemerken, daß die Ers flärung des Premierministers im Unterhause, als Deutschlands Aftion in Agadir bekannt wurde, sich auf die neu geschaffene Situation in Marokko bezog fowie auf die Absicht der britischen Regierung, alle britischen Interessen in Marotto zu schützen, die berührt werden könnten. Man hegt feinen Zweifel, daß, wenn