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Gewerkschaftliches.

,, Chriftliche" Gewerkschaftsftatiſtik.

Rusland. fourbe  

bergeftalt bewilligt, daß von jest an bis 31. Dezember d. J. un Proz. in Fortfall tommen und am 1. Januar 1912 die weiteren Die norwegische Massenaussperrung Broz, so daß die Löhne von letzterem Zeitpunkt an voll zur hat im ganzen Wolfe eine gewaltige Erregung hervorgerufen, die Auszahlung kommen. Die weiteren Forderungen wurden von der Die christlichen Gewerkschaftsorgane ärgert die Tat- Arbeiterschaft zurückgezogen. Zwischen beiden kontrahenten in den besten Nährboden für die sozialistische Agitation bildet. Aus fache, daß die freien Gewerkschaften eine Entwidelung ge- diesem Streit, den Rauschaer Firmen und dem Verband der Glas- Anlaß der Aussperrung fanden am Montag im ganzen Lande große nommen haben, vor der die christlichen Verbände die Segel arbeiter, wird ein Tarifvertrag abgeschlossen, der vom 1. August Demonstrationsversammlungen statt. In Kristiania   bewegte sich ein streichen müssen. In den letzten 12 Jahren vermochten die dieses Jahres bis 1. Oftober 1912 laufen soll. Die Verhandlungen Zug von 10 000 Arbeitern durch die Stadt, und an der Verſanım­freien Gewerkschaften zehntausende Mitglieder mehr aufzu- follen zwei Monate vor Ablauf beginnen. Wird der Tarif nicht lung auf Tullinlöften nahmen sogar 25 000 Menschen teil. Unter bringen, als die christlichen Verbände in 17 Jahren um ihre gefündigt, fo läuft er ein Jahr weiter. Damit ist ein folgen- großer Begeisterung sprachen dort der Borsigende der Landesorganis herer Stampf vermieden. Wenn vor Beginn des Kampfes in fation der Gewerkschaften Ole Lian   und der Parteivorſizende Cór Fahnen sammeln fonnten. In ihrer Hilflosigkeit, die dies- Rauscha  bezüglichen Feststellungen aus der Welt zu streiten, kommen auch die Verhandlungen auf der jeßigen Basis geführt worden. Knudsen. Es war die größte Arbeiterversammlung, die jemals wären, dann hätte sich der 20wöchentliche Kampf überhaupt ver- in Norwegen   stattgefunden hat. die christlichen Gewerkschaften her und weisen daraufhin, daß meiden lassen. Die Unternehmer werden aus dieser Bewegung Der frühere Minister Castberg hat an das Storthing das Er­bor 17 Jahren doch nur der christliche Bergarbeiterverband lernen, daß es besser ist, mit der Organisation zu verhandeln, als fuchen gerichtet, unmittelbar für die Durchführung eines Gesetzes über Vermittelung und Schiedsgerichtsverfahren in Arbeitsstreitig gegründet worden sei, nicht die übrigen christlichen Verbände. diese auszuschließen. feiten au forgen, um in Zufunft einem solchen Landesunglüd bor  Die seien erst später entstanden. Also bestehen die christlichen zubeugen, wie es die gegenwärtige Massenaussperrung seiner Verbände feine 17 Jahre. Das ist nicht übel ersonnen. Den­Auf den Schiffswerften gärt es. noch müssen wir schon das Jahr 1894 als das eigentliche Die Werftbefizer fommen den im Vorjahre durch Verhand- Meinung nach ist. Eine Reihe von Storthingsabgeordneten hat sich Gründungs- und Geburtsjahr der christlichen Gewerkschafts- lungen mit dem Verband deutscher Metallindustrieller" getroffenen diesem Verlangen angeschlossen und man beabsichtigt, sofort ein Komitee bewegung betrachten. Mit diesem Jahr beginnt die Geschichte jeden Ort und für jede Branche Einstellungslöhne festgelegt werden Vereinbarungen nicht nach. Seinerzeit wurde vereinbart, daß für einzusetzen zur Ausarbeitung eines Gesegentwurfs. Im Lager der Arbeitgeber scheint große Unruhe zu herrschen. der christlichen Gewerkschaftsbewegung, und von da ab hat es sollten, und bestimmt, daß bei einzelnen Werften übliche höhere Man droht damit, die Arbeitgebervereinigung zu sprengen, falls nicht ihr an Agitationsboden nicht gefehlt. Sie suchten ihre Einstellungslöhne nicht herabgesetzt werden dürfen. In einer An- baldigst Schluß gemacht wird mit der Aussperrung. Die öffentliche Stützpunkte von vornherein bei den Behörden, Unter- zahl Orte ist dann eine Einigung über die Einstellungslöhne durch Meinung nimmt immer mehr Partei für die Ausgesperrten. Mehrere nehmern, Regierungen, Kirche, den bürgerlichen Parteien usw. örtliche Verhandlungen erfolgt, während in Hamburg   und einigen Kommunen, die besonders stark unter der Aussperrung zu leiden Trotzdem das kläglichste Resultat, das man sich denken anderen Städten eine endgültige Verständigung nicht möglich war. haben, haben außerordentliche Arbeiten in Angriff nehmen lassen, kann. Wie kann es auch anders sein? Gewerkschaften können In Hamburg   übermittelten die Werften den Arbeiterorgani- um die Ausgesperrten zu beschäftigen. Die Arbeiterschaft hat überall nur dann erstarten und dauernde Erfolge für sich aufweisen, fationen eine Einstellungslohnliste, die von diesen nicht anerkannt den allgemeinen Alkoholboykott durchgeführt und gleichzeitig baben werden konnte, weil die angegebenen Ginfiellungslöhne den tat- bereits mehrere Städte die Branntweinschant- und Verkaufsstellen wenn sie aus sich selbst heraus genügend Lebenskraft strahlen. fächlich gezahlten nicht entsprachen, sondern für die meisten gänzlich geſchloſſen. Wer auf Krücken anderer humpeln muß, wie die christlichen Branden viel zu niedrig angegeben waren. Wiederholtes Vor­Gewerkschaften, fann ja nichts werden, muß froh sein, daß es ftelligwerden der Organisationen beim Verband der Metall­noch so steht, wie sich das in den Ziffern der christlichen Ge- industriellen nuzte gar nichts. Die Antwort der Industriellen werkschaftsstatistik ausdrückt. Wir lesen weiter in dem christ- lautete in der Regel:" Wir haben Ihre Eingabe an den Verein lichen Organ: and deutscher Seeschiffahrtswerften weitergegeben", und dann hörte man weiter nicht mehr von den Herren; die Seeschiffswerften ant­Um auf Dumme zu wirken, werden dann die Mitgliederzahlen worteten überhaupt nicht. Wie die Verbandsleitungen zu einer Refer bie Debatte über die Maroffofrage im englischen der christlichen und sozialdemokratischen Gewerkschaften gegenüber Besprechung brängten, wurde geantwortet: Alles, was zu be- Unterhaus. Die Sitzung dauerte bis spät in die Nacht hinein. gestellt, dabei aber wird die Tatsache unterschlagen, daß es sich sprechen war, ist im Vorjahre geschehen, für den Verband der Aus der Debatte sei noch folgendes erwähnt: Balfour   ſchloß Dabei um Ergebnisse einer 46jährigen Tätigkeit in den sozial- Metallindustriellen ist die Sache erledigt." Vor längerer Zeit seine Rede: demokratischen und einer stark 10jährigen in den christlichen mußten nun die Organisationen feststellen, daß auf einer Anzahl Ich glaube, es hat niemals einen Augenblid gegeben, wo diese Gewerkschaften handelt. Der Steinarbeiter" und die anderen Hamburger   Werften noch unter den selbst von den Werftbesikern Doktrin schwieriger auszuführen war, als jekt, wo die roten Blätter hätten sonst etwa schreiben müssen: vorgeschlagenen Einstellungslöhnen Arbeiter in großer Zahl einge Barteistreitigkeiten über innere Fragen bitterer und schärfer sind, Es zählten Mitglieder seit der Zeit ihres Bestehens: stellt wurden. Weiter wurde im Vorjahre vereinbart, daß die auf die christlichen Gewerkschafteu den Werften üblichen Akkorde verfürzt werden sollten und daß bei als sie nach der Erinnerung aller Mitglieder des Hauses je gewesen allen Afforden ein entsprechender Ueberverdienst erzielt werden find. Was die Opposition angeht, ist diese Doktrin nicht nur muß. Es erfolgte aber nur bei einer geringen Anzahl Werften in der Zeit aufgestellt worden, wo die Temperatur der Partei­eine Verkürzung der Afforde, wo dieses aber geschah, erfolgte gleich- ftreitigkeiten eine niedrige und der politische Horizont im Auslande bei den sozialdem. Gewerkschaften zeitig eine Herabschung der Alfordpreise. Man fann sich denken, ffar gewesen ist. Sie war aufrichtig gemeint und würde getreulich nach 9 Jahren welche Erregung ein derartiges Verhalten der Werftbefizer bei der durchgeführt werden, wenn es irgend welche Beobachter oder Arbeiterschaft ausgelöst hat. Man verlangte ein entschiedenes Gin- Kritiker außerhalb des Hauses gibt, die auf unsere Strei­schreiten der Organisationsleitungen und eine Konferenz der Wertigkeiten gerechnet haben und darauf, daß wir von trauensleute schlug den Verbandsvorständen vor:

nach 9 Jahren 118 917

19

15

316 115

Die Einnahmen betrugen: Bei den christl. Gewerkschaften nach 9 Jahren 884 517 M.

15

"

Das Vermögen betrug: nach 9 Jahren 455 970

15

die sozialdemokrat. Gewerkschaften

nach 9 Jahren 40 055 17

"

81 200

H

400 612.

5 490 994

22

1 110 588

19

.

"

9

?

"

"

22

22

"

6 113 710

d. i. pro Kopf d. Mitgliedes nach 15 Jahren 20,72 m.

1116 588

6,68 m.

Letzte Nachrichten.

Die Marokkofrage im englischen Unterhaus. In dem Artikel Die Maroffofrage" finden unser

" Jeder auf den Werften beschäftigte und in Beschäftigung unseren bitteren heimischen Zwiftigkeiten gänzlich in Anspruch ge= tretende Sollege hat den vor dem Streit im Jahre 1910 für seine nommen sind, und darauf gehofft haben, daß dadurch eine Politik Branche bezahlten Einstellungslohn mit einem Aufschlag von erleichtert wird, gegen die Großbritannien   unter anderen Verhält 2 Bf. pro Stunde zu fordern.( Diesen Lohnfaz haben die nissen vielleicht Ginwand erheben möchte. Wenn es irgend Werften seinerzeit als Einstellungslohn zugestanden. D. B.) welche Leute gibt, die annehmen, daß wir von der Karte Europas  Wird ihm dieser verweigert, hat er die Arbeitsstelle zu verlassen. gestrichen sind, weil wir unsere eigene Schwierigkeiten zu Hause Bis zur Anerkennung dieser Forderung sind sämtliche Nacht haben, so sei es diesen Leuten gesagt, daß sie das Empfinden des und Ueberstunden zu verweigern. Ausgenommen hiervon find die Ueberstunden, die zu Betriebsarbeiten notwendig sind, um den britischen Volkes und den Patriotismus der Opposition völlig ver­Betrieb aufrechterhalten zu können, ebenfalls die bei Infraft- fennen, ob nun diese Opposition eine liberale oder eine konservative treten dieses Beschlusses bestehenden regulären Nachtschichten." ist.( Lauter Beifall.)

gutem und schlechtem Wetter für den Frieden einständen. Zu seinem Schmerz müsse er erklären, daß er die Aeußerung Die Vertrauensleute werden beauftragt, die nötigen Schritte Lloyd Georges im Mansion House aufs lebhafteste bedauere. für eine allgemeine Bewegung zu gegebener Zeit in die Wege( Lauter Widerspruch von seiten der Liberalen und der Unionisten.) zu leiten." Wenn diese Erklärung habe gegeben werden müssen, so hätte Der Beschluß der Verbandsvorstände muß, da 8 Organisationen dies auf dem üblichen, privaten Wege geschehen können, denn in Frage kommen, trotz der Stellungnahme der Metallarbeiter so habe sie die Grundlage gebildet für eine Breskampagne, die durchgeführt werden. Zu hoffen ist, daß die Werftbesiber sich nicht meiter um ihre eingegangenen Verpflichtungen brücken, da sonst die Verbandsvorstände jede Berantwortung für die kommenden Dinge ablehnen müssen.

ieder bedauern müsse. Macdonald schloß, ich hoffe sehnlichſt, daß die jetzt stattfindenden Verhandlungen friedlich ausgehen werden.( Allgemeiner Beifall.)

So, das sind Erfolge der München  - Gladbacher Erzie­hungsmethoden. Ohne die Zahlen, die da angegeben werden, näher zu prüfen, wollen wir fonstatieren, daß ein Vergleich, wie er oben gezogen wird, geradezu hirnverbrannt ist. Das Jahr 1865, das hier als Geburtsjahr der freien Gewerk­schaften angegeben wird, fällt in eine Zeit hinein, wo die deutschen Arbeiter noch nicht einmal das Koalitionsrecht be­Eine Konferenz der Zentralvorstände und der Zentralwerft- Ramsay Macdonald   sagte als Vertreter der Ar faßen. Einzelne bestehende Arbeiterorganisationen vermoch ten also eine gewerkschaftliche Tätigkeit im heutigen Sinne fommission beschloß dann, durch sofortige beschleunigte Erhebungen beiterpartei, der Ernst der Erklärung Asquiths werde nic­" nicht auszuüben. Erst in späteren Jahren wurde das das Beschwerdematerial zu sammeln, dasselbe den Werftbefizern mand im Hause entgehen. Man kenne die Anschauungen der Ar­Soalitionsrecht für die deutschen Arbeiter freigegeben. Und zu unterbreiten und von diefen zu verlangen, daß sie nunmehr beiterpartei und ihre Verbindung mit den Arbeiterorganisationen endlich den Abmachungen nachkommen. Innerhalb 8 Tagen sollte da haben wir zu fragen: Ist diese Periode mit jener um das von den Werftbesitzern eine endgültige Antwort verlangt werden. Der anderen europäischen   Länder, und man wisse, daß diese Organi­Sahr 1894 zu vergleichen? Weder sozial noch politisch, noch Bis dahin sollte die Durchführung des obigen Beschlusses der Ver- fationen mit vereinten Kräften bis zum letzten Augenblick für den sonstwie. Das stört die München  - Gladbacher aber nicht. trauensleute vertagt werden. Frieden wirken würden. Die Arbeiter wüßten, daß die Lage ernst Ebensowenig der Krieg, der die gewerkschaftliche Entwickelung Welche Erregung nun durch das unverantwortliche Verhalten sei und daß sie die internationale Politik nicht in ihrer Gewalt gleich im Anfang lähmte, noch die einige Jahre später folgende der Unternehmer bei den Arbeitern vorhanden ist, ergibt sich hätten, aber es dürfte für die Regierenden aller Länder schwere Wirtschaftskrise, die der jungen deutschen Industrie daraus, daß in einer Versammlung der auf den Werfien be- nühlich sein, zu wissen, daß es starte Organisationen gebe, be= die bei geradezu vernichtende Schläge brachte. Und die Arbeiter? schäftigten Metallarbeiter, die von Tausenden besucht war, schlossen wurde, die Vorschläge der Zentralvorstände abzulehnen, da Eine Organisationserfahrung lag für sie nicht vor; die Reime ben Werftbesitzern der gute Wille zur Erfüllung ihrer Pflicht fehle. der Gewerkschaften sproßten ja erit. Als hingegen die christ. Dagegen beschloß die Versammlung: lichen Gewerkschaften entstanden, hatten Arbeiterorgani­fationen borgearbeitet, und die Industrie war in Bahnen gelenkt, die einen Vergleich mit der Lage der Industrie vor 4 bis 5 Jahrzehnten nicht zulassen, wenigstens nicht in der Richtung, wie das durch obiges Zahlenmaterial geschieht. Und die christlichen Gewerkschaften vergessen die Tessendorf- Periode und das darauffolgende Sozialistengefeß. Sollte der christliche Zahlenjongleur wirklich nicht die Unterbrechung kennen, die die Gewerkschaftsbewegung rund 12 Jahre hindurch durch dieses Die deutsche Arbeiterschaft wird gut tun, die weitere Entwide­Ausnahmegefeß erlitt? Das ist schon anzunehmen, denn Ge- lung der Differenzen auf den Hamburger   Seeschiffswerften auf schichte brauchen die München  - Gladbacher Zöglinge nicht zu merksam zu verfolgen, da Ueberraschungen nicht ausgeschlossen sind. fennen, wenn sie nur im Verdrehen stark sind. Wer Vergleiche in der Gewerkschaftsentwickelung ziehen will, der darf nicht mit dauert der Kampf unverändert fort. In einem eigenartigen Lichte bei uns geben wird, die unaufhörlich, Tag und Nacht, danach Im Hamburger   Holzgewerbe der borsozialistengeseßlichen Zeit anfangen, und der hat erscheint jegt der unparteiische Bermittler" Dr. Naumann, der bestreben werden, es für zwei zivilifierte Länder unmöglich oder auch das Schandgefet, das fast jede gewerkschaftliche Agi- fanntlich der Patriotischen Gesellschaft  " den Arbeitsnachweis der schwierig zu machen, daß sie eine Entscheidung durch das Schwert tationstätigkeit und die Aktionsfähigkeit der Gewerkschaften Holzindustrie in die Hände spielen wollte. Herr Dr. Naumann zieht suchen, um eine Schwierigkeit beizulegen, die mit großer Leichtig­lähmte, mit zu berücksichtigen. Der christliche Statistiker nämlich in einem Gingesandt, das er mit seinem Namen zeichnet, feit durch das Tribunal im Haag beigelegt werden könnte. kümmert sich um alles das nicht, will nicht wissen, daß für in der Hamburger bürgerlichen Presie gegen die Arbeiter zu Felde. die freien Gewerkschaften erst mit dem Jahre 1890 der nor- Und so was nennt sich dann noch unparteiisch! In Wirklichkeit Schwerer Betriebsunfall. male Zustand begann. Und darum sind die Berechnungen scheint es so, als wenn der Herr sich berufen fühlte, als Vertreter Langerfeld b. Varmen  , 27. Juli. In einer hiesigen Ziegelei der Christen wertlos, nur dazu angetan, Dumme zu täuschen, der Unternehmer die Verhandlungen in die Wege zu leiten. Die Patriotische Gesellschaft  ", die von Dr. Engel und Dr. 3erriß der Treibriemen einer Steingerkleine­und die eigene Wut zu verdecken über den geradezu glänzenden Naumann als unparteiisch über das Bohnenlied gelobt wurde, hat rungsmaschine, wobei das Schwungrad sich löste und in Vormarsch der freien Gewerkschaften. Es bleibt dabei, die ihre Unparteilich feit", wie jest bekannt wird, während des mehreren Stücken umherflog. Ein Stück traf drei in der Nähe Christen haben nicht Luft genug, in der Entwickelung den Kampfes der Holzarbeiter in einer ganz eigenartigen Weise stehende Arbeiter und verlegte sie so schwer, daß einer von freien Gewerkschaften zu folgen. Und wenn wir 20 Jahre dokumentiert. der Firma Markus u. Frank haben ihnen kurze Zeit darauf starb. Die beiden anderen wurden weiter sein werden, dann hat sich das Bild der christlichen sich nämlich sämtliche Hausdiener und Pader mit den Tischlern lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ohnmacht von heute immer noch nicht geändert. solidarisch erklärt, und die Patriotische Gesellschaft  " hat sofort 20 Hausdiener als Streifbrecher nach dort bermittelt, die allerdings nach Kenntnis der Sache die Arbeit nicht aufnahmen. Die Zahl Beckum  ( Westfalen  ), 27. Juli.  ( V. H.) Beim Spielen der Streitbrecher hat sich im Städtegebiet in der letzten Woche um stürzte das zweijährige Töchterchen des Aufsehers 20 vermindert. Mit allen Mitteln versuchen aber die Agenten, weitere Arbeitswillige heranzuziehen. Besonders die Herbergen zur armes in einen mit heißem Wasser angefüllten Fabrik­Heimat" und das Aiyl für Obdachlose in Berlin   werden täglich von teich der Firma S. Schlenkhoff. Auf die Hilferufe der sechsjährigen den Agenten abgesucht. Auch in anderen Städten find Agenten Schwester eilte die Mutter des Kindes herbei und rzte sich in das immer noch am Werke und Duzende von Streitbrecher- Juferaten er- etwa 45 Grad heiße Wasser, um das Kind zu retten. Die scheinen täglich. Arbeiter, forgt dafür, daß der Zuzug nach Ham- Frau ging aber im Wasser gleich unter. Die Arbeiter Görges burg ferngehalten wird! und Bettfer hatten den Vorfall von der Fabrik aus gesehen und eilten nun ihrerseits hinzu. Bei den Rettungsarbeiten ertrank aber auch der Arbeiter Görges, während Betifer gerettet werden fonnte. Die drei Leichen wurden geborgen.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Töpfer! Töpfermeister Leopold Otto, Charlotten­ burg  - Westend  , Spandauer Berg 1, welcher wegen restierender Löhne im Jahre 1910 gesperrt irerden mußte, führt zurzeit in Niederschöneweide  , Spreeftr. 20/21, Bauherr G. Kirchner, die Töpferarbeiten aus. Da die Vorbedingungen für die Sverre noch nicht fortgefallen sind, fonnte dieselbe auch noch nicht aufgehoben Die Verbandsleitung.

werden.

Maschinisten und Heizer!

Die Differenzen bei ter Dampfschiffahrts- Reederei von Franz Fermum, Spandau  , sind vor Ablauf der Kündigungsfrist durch Vereinbarung beigelegt worden. Die Maschinisten und Heizer er­halten dieselbe Lohnerhöhung von 5 M. pro Monat, zahlbar ab 1. Juli 1911, wie bei den anderen Reedereien. Die Kündigung ist zurückgezonen und hat diese Vereinbarung Gültigkeit bis 31. De­zember 1912 wie die anderen abgeschlossenen Berträge.

Die Gauleitung der Elbe  - Oder- Havelschiffahrt Dresden  - A., Ripenbergstr. 4 pt. Deutfches Reich.

Der Kampf in der Glasindustrie siegreich beendet. Zwischen dem Arbeitgeberschutzverband deutscher Glasfabriken und dem Zentralverband der Glasarbeiter ist es zu einer Einigung gefommen. Die Unternehmer bewilligen den von den Arbeitern

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Bei

Unter schwarzer Herrschaft.

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Wer die Drahtzieher in der christlichen Arbeiterbewegung find, zeigt deutlich folgender Fall, der sich in Oberbayern   abgespielt hat. Die Konsumenten, vor allem die chriftlichen Gewerkschaften in Murnau   baben sich an den christlichen Arbeitersekretär Adelhof in Weilheim   gewandt mit dem Ersuchen, fie bei Gründung eines Soniumvereins zu unterstügen. Am 28. Juni schrieb Adelhof an den Veranstalter der Bewegung folgenden Brief:

Sehr geehrter Herr!

Endlich ist es gelungen, daß ich nach Murnau   kommen darf, nicht am 25. Juni, wie ausgemacht, sondern Herr Pfarrer schrieb mir, ich soll erst am 29. Juni fommen. Kommt also Mann für Mann. Achtungsvoll

Adelhof, Arbeiterfekretär." Die Bersammlung fand statt, über die Gründung eines Sonfum­cewünschten Einheitstarif auf Grundlage der bei der Firma vereins wurde aber nicht geredet. Der christliche Arbeiterfefretär A. Senze Nach f. gezahlten Affordlöhne. Die Forderung be- durfte also offenbar nicht. Die Arbeiter haben sich nun an eine treffs Fortfalles des bisherigen fünfprozentigen Lohnabzuges andere Seite gewendet.

Berantw. Nedalt.: Richard Barth  , Berlin  . Inferatenteil verantw.; Zh.Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt

Ich hoffe sehnlichst, daß keine europäische Nation auch nur für einen einzigen Augenblick annehmen wird, daß die Teilung des Landes in Parteien den nationalen Geist oder die nationale Ein­heit schwächen wird. Aber das bedeutet nicht, daß es nicht Gruppen

Drei Personen crtrunken.

Selbstmord cines Straßenbahndirektors.

Kiel  , 27. Juli.  ( W. T. B.) Großes Aufsehen erregt, wie die Kieler Neuesten Nachrichten" melden, der Seibstmord des Diret. tors der Kieler Straßenbahn Atterling, der heute nach­mittag durch Erschießen Selbstmord verübte. Das Motiv zur Tat ist noch nicht bekannt.

Das Wiederaufnahmeberfahren abgelehnt. Diez, 27. Juli.  ( B. H.) Rennfahrer Breuer, der zu lebens­länglichem Zuchthaus begnadigt" und in der hiesigen Sirafanstalt untergebracht ist, hat seitens der Oberstaatsanwaltschaft den end­gültigen Bescheid erhalten, daß sein Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens abgelehnt worden ist.

Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.