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Nr. 177. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins   und Umgegend.

Auf die heute abend stattfindenden Generalversammlungen( fiche Annonce) machen wir noch besonders aufmerksam und erwarten zahl­reichen Besuch. Die Kreisvorstände.

Sechster Wahlkreis. 8. Abteilung. Mittwoch, den 2. August, Raffeelochen im Inselrestaurant, Plögensee. Potsdam  . Mittwoch. den 2. August, abends 81, Uhr, bei Wilhelm, Kaifer- Wilhelm- Straße: Generalversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: Stellungnahme zur Kreis­generalversammlung; Wahl der Delegierten. Vor der Versammlung Rajsierung für alle Bezirke. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Dienstag, 1. Angust 1911

Wespennest, aus dem einzelne Insekten hervortamen. Die Kinder, wurde noch einmal zum Stehen gebracht und die Verunglückte aus unter denen sich auch ein anderthalb Jahr altes Mädchen befand, ihrer gefährlichen Lage befreit. Wie sich herausstellte, hatte das famen in Unkenntnis der Gefahr auf den unglückseligen Einfall, Mädchen einen Unterarmbruch, mehrere Rippenbrüche und andere die Wespen aufzustören. Mit einem langen Stod stachen sie in der Es fand auf der Unfallstation innere Verlegungen davongetragen. ziemlich großen Oeffnung herum, als plöklich Tausende von Wespen in der Eichendorffstraße die erste Hilfe und wurde dann nach der aus dem Nest hervorquollen und sich auf die Ruhestörer stürzten. Eine entsetzliche Szene spielte sich nun ab. Die Kinder waren im Königlichen Klinik in der Biegelstraße geschafft. Augenblick von Hunderten der gereizten Insekten bedeckt und gegen mittag an den Folgen der schweren Verlegungen. Wie die wußten vor Schred und Bestürzung sich weder Rat noch Hilfe. polizeilichen Ermittelungen ergaben, handelt es sich um das 23jährige Boden, ohne indessen den Schwärmen entrinnen zu können. End- Stellung war. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt. Schreiend und vor Schmerz halb betäubt warfen sich die Kinder zu Dienstmädchen Bertha Stolzenburg, das in der Krausnickstraße in lich eilten einige Passanten hinzu, die die bedauernswerten Kinder mit ihren Kleidungsstücken bedeckten und durch Aufwerfen von Sand Eine Ehetragödie spielte sich in der Nacht zum Sonntag in der und Behm die Wespen zu verscheuchen suchten. Besonders schlimm Friedrich- Franzstraße 37 zu Tempelhof   ab. Seit längerer Zeit erging es der 1½jährigen Anna Feuer, deren Mutter nicht weit wohnt dort der 37jährige Bildhauer Rudolf Papproth mit einer davon auf einer Bank des Stadtparkes gesessen hatte. Das kleine 35jährigen Frau Wadermann zusammen, die ihrem Mann dapon­Mädchen, das sich unmittelbar vor der Leffnung des Wespennestes gelaufen ist. Die wilde" The gestaltete sich aber ebenso unglücklich befunden hatte, wurde buchstäblich von den Insekten bedeckt und der- wie die legitime. Da Papproth nur zeitweise arbeit te und artig zerstochen, daß es das Bewußtsein auf der Stelle verlor. Man außerdem dem Trunt ergeben ist, tam es zwischen beiden oft zu schaffte die verletzten Kinder zu einem in der Nähe wohnenden Arzt, Streitigkeiten. Auch am Sonnabendabend gab es wieder eine der durch Olivenölverbände die erste Hilfe leistete. Der Zustand solche Szene. Von Neue erfaßt, lief die Frau nach diesem Streit der kleinen F. war jedoch bereits so bedenklich, daß das Kind im wieder zu ihrem Mann zurück und flagte ihm ihr Leid. Wacker Automobil nach dem Schöneberger Krankenhause geschafft werden mann schenfte seiner Frau auch Gehör und begab sich sofort nach Wieder über 30 Grad im Schatten... und schon in mußte, wo es hoffnungslos daniederliegt. Die übrigen Verletzten, der Wohnung in der Friedrich- Franzstraße, nachdem er sich vorher aller Sonntagsmorgenfrühe. Wie soll das erst werden, wenn sechs Knaben, die zum Teil 20 bis 30 Stiche aufzuweisen haben, mit einem sechsläufigen Revolver und einem Gummiknüppel be­die Sonne am höchsten steht? Wie zerschlagen erhebt man werden ärztlich in den elterlichen Wohnungen behandelt. Von ihnen waffnet hatte. In der Wohnung entspann sich dann ein heftigec fich vom Bfühl. Nein, diese Sommernachte sind wahrlich gibt das Befinden des neunjährigen Ernst Fischer aus der Ko- Wortwechsel zwischen Wadermann und seinem Nebenbuhler, der feine Erholung für die erschlafften Nerven. Das Bett wird burger Straße ebenfalls zu Bedenten Anlaß, da dem Knaben einge übrigens start angetrunken war. Im Verlauf des Streites zog zum Dampfbad. Luft... mehr Luft, ringt es sich aus jeder Wespen in die Nase und Ohren eingedrungen waren und dort be- Wadermann schließlich den Revolver hervor und feuerte fura hin zum Dampfbad. Luft... mehr Luft, ringt es sich aus jeder sonders schmerzhafte Stiche hinterlassen hatten. Ein in der Nähe tereinander fünf Schüsse auf seinen Gegner ab. Während die Kehle. Die einen träumen vom Schlaraffenland, in dem man des Stadtparkes wohnender Gärtner, der gleichfalls hilfebringend erste Kugel fehl ging, drangen die anderen bier Kugeln Papproth fich durch einen Riesenberg von Himbeer- und Vanilleeis hinzugeeilt war und mehrere Wespenstiche erlitten hatte, benach- in den Kopf, so daß er schwerverletzt zusammenbrach. Auf die Hilfe­durchißt, die andern braten im Traum schon in der Hölle und richtigte die Schöneberger Feuerwehr, die mehrere Beamte mit rufe eilten andere Hausbewohner hinzu, die den Revolverhelden find froh, beim Erwachen vorläufig noch im schweißtriefenden Rauchhelmen und Schutzhandschuhen an die Unfallstelle entsandte. überwältigten und der Polizei übergaben. Der schwerverletzte Bild­Linnen zu liegen. Wohl noch nie hat es so viele Frühaufsteher Die Feuerwehrleute füllten das Nest dann mit Petroleum und es hauer wurde nach dem Brißer Kreistrantenhaus gebracht. Waders gegeben wie in diesen Schmorbratentagen. Mancher hat gelang ihnen nach fast dreistündiger Arbeit den nach Tausenden mann behauptet, in der Notwehr gehandelt zu haben, doch wird nach amerikanischem Muster trop seiner bezahlten Bleibe" zählenden Wespenschwarm zu vernichten.. dieser Angabe fein Glaube beigemessen. Schon der angetrunkene Zustand des Bildhauers deutet darauf hin, daß sich Wackermann bei Mutter Grün" fampiert und ist vom Waldboden auf­seinen Gegner auch ohne Revolver vom Halse hätte halten können. Wackermann ist aber anscheinend schon mit der bestimmten Absicht nach der Wohnung gegangen, seinem Nebenbuhler einen gehörigen Dentzettel mit Hilfe des Revolvers zu geben. Er wurde daher sofort dem Berliner   Polizeipräsidium eingeliefert, von wo er dem Richter vorgeführt wird.

Uff!

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Ein erschütterndes Drama, dessen eigentliche Ursache auf die große Siße zurückzuführen ist, hat sich am gestrigen Sonntag in dem Hause Joachimsthaler Straße 39/40 abgespielt.

gestanden mit den Hühnern. Wer es zu einer Badeeinrich- Ausflügler, die es sich im Walde bequem machen, mililen da tung noch nicht gebracht hat, stedt den glühenden Kopf zehn- Dbacht geben, daß sie nicht bestohlen werden. Es treiben sich in mal am Tage unter die Wasserleitung oder taucht in Mutterns manchen Forsten recht geriebene Spitzbuben herum, die es auf Waschzober unter. Und Kostüme sieht man... Kostüme! beiter, der sich am Sonntag im Tegeler Forst hingelegt hatte schlafende Ausflügler abgeieben haben. So paisierte es einem Ar­Adam und Eva würden ihre helle Freude daran haben. Die 3 Meter vom Hauptweg entfernt daß ihm ein Sp zbube aus den Bluse mit Oberlicht gilt unserer Damenwelt bei dieser Siede- etwa 1 Meter von dem Ruhenden liegenden Kleidern ein Porte­temperatur fast schon als Wintermode, und den Herren kommt monnaie mit 10 M. Inhalt, einen Trauring J. H. 24. 12. 08 ge­mit einem Male die erleuchtete Idee, welch ein fürchterliches eichnet und mehreres andere entwendete. Bur Warnung sei dieser Kleidermöbel doch so ein ohrenbesäumender Stehfragen über Fall zur Kenntnis gebracht. Dort wohnt jeit etwa einem halben Jahre die 50jährige ver­dem steifleinenen Brustpanzer ist. Welche Tantalusqualen müssen da erst die unglücklichen Wesen ausstehen, die sich von Temperaturen aufzuweisen hatte wie die Tage vorher, haben sich Töchter und einen Sohn, von denen die beiden ältesten Mädchen Opfer der Hite. Obwohl der lezte Sonntag nicht ganz so hobe eine Familienpension betrieb. Frau M. befitt vier Kinder, drei Opfer der Hite. Obwohl der letzte Sonntag nicht ganz so hobe witwete Frau Justizrat Nosa Möller, die in der vierten Etage dem Sommerscheusal Korsett auch jetzt noch nicht trennen doch wiederum mehrere Fälle von Hipicblag ereignet. So brach im Alter von 23 und 21 Jahren etwas schvad sinnig sind. Die fönnen. Uff! stöhnte am Sonntag wieder die ganze Berliner   Sonntag nachmittag der 23jährige Kaufmann Mag Schendel, Torell 18jährige Ruth, ein bildhibiches und liebenswürdiges Mädchen, Welt. Hunderttausende suchten vorübergehend Kühlung in ftraße 8 wohnhaft, in der Mogitrage in Schöneberg   besinnungslos war die Hauptstüße der Wutter und leitete die Pension. Der den Fluten, im Walde. Wer ganz schlau war, blieb in jener uſammen und mußte nach der Unfallstation in der Vorbergstraße 14jährige Sohn besucht das Gymnasium. Als nun am gestrigen Garnitur, die dem Lendenschurz der Wilden ähnelt, hübsch der diensthabende Arzt die Ueberführung des Erkrankten nach dem Mittagessen eingenommen hatte, wurde Frau Justizrat Möller, als geschafft werden. Da sich sein Befinden nicht befferte, veranlaßte Sonntag die Familie in Gemeinschaft mit den Pensionären das zu Hause. Immerhin war man durch die Erfahrungen des Schöneberger Krankenhause. Ein zweiter schwerer Fall von biß fie sich von ihrem Stuhl erheben wollte, plöblich von einem Un borigen Glutsonntags etwas gewißigt. Die auswärtigen ichlag ereignete sich in der Nähe von Oranienburg  . Der 15jährige wohlfein befallen und stürzte ohnmächtig au Boden. Ein hinzuges Restaurateure hatten solche Mengen von Trinkbarem auf- Sohn des Bauunternehmers V. aus der Greifswalder Straße hatte rufener Arzt, der in demselben Hause wohnt, stellte Hizschlag fest gestapelt, daß in Berlin   selbst an Selterwasser und Eis am mit mehreren Freunden eine Radtour nach Dranienburg unternommen. und ordnete die Ueberführung der Erkrankten nach dem Krankens Spätnachmittag empfindlicher Mangel war. Sehnsüchtig Kurz vor Oranienburg   wurde der junge Mann vom Hißichlag betroffen hause Westend   an. Als der telephonisch herbeigerufene Kranken­blidte gegen Abend alles, was Augen hatte, nach dem Himmel, und stürzte vom Rade, wobei er sich einen fomplizierten Oberschenkelwagen vorgefahren war und man Fran W, in der Wohnung auf der unentwegt im schönsten Graublau strahlte und nur selten dem Dranienburger Strautenbaufe übergeführt werden. Ebenfalls folge der Aufregung einen Herzschlag und verstarb in den Armen bruch und Gehirnerschütterung zuzog. Der Verlegte mußte nach cine Tragbahre legen wollte, erlitt die Dame wahrscheinlich in mit einem winzigen, regenverheißenden Wölfchen die schwitzen beim Radfahren vom Sigschlag betroffen, wurde der Arbeiter Kal- ihrer Tochter Ruth. Dicke, die mit besonderer Liebe und Ber­P den Weltenbewohner äffte. Aber selbst Herr Kraette als ichewski aus der Manteuffelstr. 18. Der Arbeiter fuhr die Gitschiner ehrung an der Mutter hing, war über diesen plöblichen schweren offizieller Gratiswetterprophet hatte sich geirrt. Bis die aus- Straße auf feinem Zweirad entlang, stürzte jedoch plöglich zu Boden Verlust troftlos. Das Mädchen brach in lautes Weinen und geflogenen Berliner   in ihre glühendheißen Steinmauern und wurde von Baffanten in einer Droichte nach dem Urban- Kranten- Schreien aus und war nur mit Mühe von der Leiche der Mutter zu zurüdfehrten, war fein Tropfen zur lechzenden Erde gefallen. hause geschafft, wo festgestellt wurde, daß er von einem Higidlag be entfernen. Schließlich schien sich Ruth Möller etwas beruhigt zu Nun ists aber für diesmal genug, Frau Sonne  ! Du meinst haben und man machte sich wieder mit der Verstorbenen zu schaffen, es zu gut mit uns, die wir das Licht sonst so sehr lieben. während das Mädchen sich nach der Küche begab. Plößlich hörten Wir verstehen auch im Schatten zu kämpfen. die in dem Schlafzimmer weilenden Personen einen gellenden Aufschrei. Als sie in die Küche drangen, sahen sie zu ihrem Ent. feßen, wie sich Ruth Möller auf das Fensterbrett schwang. She die erschreckten Zuschauer der Szene sich von ihrem Schrecken erholt hatten, stürzte sich das Mädchen kopfüber auf den gepflasterten Hof hinab, wo sie mit zerschmetterten Gliedern liegen blieb. Der Tod der Bedauernswerten trat nach wenigen Augenblicken ein. Un­beschreiblich war die Szene, die sich nun abspielte. Die beiden ältes ren Schwestern, die von der Leiche der Mutter zu der fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Schwester eilten, gebärdeten sich wie irrsinnig und konnten erst nach großen Anstrengungen mit Gewalt in die Wohnung zurückgebracht werden. Hier erlitten die be­

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troffen iei. Vom Hizichlag getroffen wurde ferner der 50 Jahre alte Milchhändler August May aus der Fruchstr. 53. May hatte einen Be­fannten besucht. Auf dem Heimwege brach er am Stüstriner Play plößlich zusammen. Ein Schußmann brachte den Kranten nach der Rettungs­Diefteltamps wilde Massen". Warme Bitte aus dem heißen wache in der Koppenstraße. Der Arzt stellte hier einen Higschlag Berlin   in den Hundstagen 1911 nennt der rühmlichst bekannte Baitor fest und leistete dem Manne die erste Hilfe. Der Zustand war so Dieftelkamp im Berliner Lokal- Anzeiger" eine seiner periodischen bedenklich, daß er nach dem Krankenhause am Friedrichshain   gebracht Betteleien für das Frommelheim in der Schönhauser Allee  . Genau werden mußte. Der 57 Jahre alte Tischlermeister Dito Mehring wie der verstorbene Bodelschwingh nur um ein Bett" für seine aus der Steinmezstr. 40 zu Rigdorf besuchte am Sonnabend abend Obdach- Filialen bei Bernau   bettelte," bettelt jest Diesteltamp nur mit seinem Bruder aus Berlin   die Gastwirtschaft von Bischnewsti um einen Quadratmeter Erde" zu 70 Märker, das heißt im in der Zietenstr. 34 und brach hier, vom Hizslag getroffen, plög­ganzen um 2780 Quadratmeter, die ihm für das Frommel- lich zusammen. Man brachte ihn, weil er noch schwache Lebens­heim von dem Areal des Ererzierplatzes zur Einsamen zeichen von sich gab, nach der nächsten Unfallstation. Dort starb er Pappel durch Beschluß der weisen Räte" des Kriegsministers jedoch unter den Händen des Arztes.

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Sie haben recht, Herr Pastor, es ist heuer furchtbar heiß! Ein riesiger Wiesenbrand

abgelassen werden sollen. Die Sache würde uns nicht Ein Hitschlag mit tödlichem Ausgang ereignete sich am dauernswerten Mädchen, die innerhalb einer Viertelstunde Mutter intereffieren, wenn nicht der schon sehr betagte Herr die Gelegenheit gestrigen Montag nachmittag an der Ede der Rüdersdorfer   und und Schwester verloren haben, einen Tobsuchtsanfall und verzuchten benutzt hätte, um wieder mal dem ihm verbaßten Proletariat eins Posenerstraße. Dort stürzte der 30jährige Tischler Richard Puht, gemeinsam, sich aus dem Fenster zu stürzen. Nur mit genauer Not auszuwischen. Er spricht nämlich auch von dem mit erbettelten Borhagenerstraße 22 wohnhaft besinnungslos zusammen und fonnte dieses Vorhaben bereitelt werden. Während die Leiche der Geldern aufgeführten langen Bretterzaun, der uns gegen die wilden wurde von Bassanten nach der Unfallstation in der Warschauer- Mutter in der Wohnung verblieb, wurde diejenige der Tochter be Waffen auf dem Exerzierplay etwas Schutz verschaffte." Wie malt straße gebracht, wo er jedoch schon nach wenigen Minuten verstarb. schlagnahmt und nach dem Schauhaufe übergeführt. Der Sohn fich doch in diefem geistlichen Menschenkopf die Welt! Fröbliche Der diensthabende Arzt stellte als Todesursache Hißschlag fest. wurde von dem traurigen Ereignis telegraphisch benachrichtigt und Kinder, die zu bielen Hunderten auf dem Ererzierplaz sich tummeln, Ein zweiter töglicher Fall von Hitzschlag trug sich in Wilmers- traf gestern früh aus einem Ostseebade, wo er sich bei Verwandten zahlreiche Sportklubs, die hier am Sonntag im Spiel Erholung dorf zu. Dort wurde der Grünframhändler Burchardt, August aufhielt, in Berlin   ein. Die drei Waisen fanden bei Verwandten fuchen, das sind dem einstmals schuldenhalber von Sankt Nazareth straße 27 wohnhaft, auf der Straße bom Hitzschlag betroffen und Aufnahme. abgesagten Vertreter der christlichen Nächstenliebe die wilden mußte nach der Wilmersdorfer   Rettungswache gebracht werden, Beim Spielen ertrunken ist Sonntagnachmittag ein unbekannter Massen". wo er jedoch bald unter den Händen des Arztes verstarb. Anabe von etwa acht Jahren. Er fiel an der Fischerbrüde in die Ertrunken. Im Müggelsee ertrant am Sonntagmittag der Lehr- Spree, ging unter und kam nicht mehr zum Vorschein. Die Leiche ling Karl Schlemminger. Der im 17. Lebensjahre Stehende hatte ist noch nicht gefunden. Die Kopfbekleidung des Verunglückten blieb wütete seit Sonntag nachmittag auf dem zwischen Zoffen, Neu- mit einer größeren Anzahl gleidhaltriger Freunde an einem Ausflug am Ufer liegen. Es ist eine blaue Müße mit einem schwarzen nach Freibad Rahnsdorf teilgenommen, wo er sich zu erfrischen fuchte. Lederschirm. Dabendorf und Rangsdorf   gelegenen 120 Morgen großen Wiesen- Etwa 100 Meter vom Ufer entfernt, geriet derselbe plöglich und in gelände, das zum Rittergut Groß- Machnow gehört. Der Brand Gegenwart Badender in eine tiefe Stelle und verfant lautlos. So- Schlofferfrau Minna Mittmann aus der Bankstraße 9 ihrem Leben Durch einen Sprung aus dem Fenster hat die 52 Jahre alte ist durch Funkenauswurf entstanden, da am Sonntag mehrere fort angestellte Tauchverfuche hatten leider keinen Erfolg und mußte ein Ende gemacht. Die Unglückliche war seit langer Zeit schwer Züge der Boffener Militärbahn, die Mannschaften von Berlin   nach Sch., der des Schwimmens unfundig war, fein junges Leben nervenkrant. In einem Anfalle sprang sie vorgestern abend um neun dem Sperenberger lebungsplatz beförderten, den Wiesenkomplex laffen. Auch die von einem herbeigerufenen Grundtaucher ange- Uhr aus dem Küchenfenster ihrer Wohnung im vierten Stock des passierten. Bei der großen Trockenheit des Grafes griff das Feuerstellten Tauchversuche waren ebenfalls erfolglos. Die Leiche fonnte Quergebäudes auf den Hof hinab. Ein Arzt fonnte nur noch ihren mit ungeheurer Schnelligkeit um fich und bald stand das ganze noch nicht geborgen werden. Es liegt hier weder Waghalsigkeit Tod feststellen. Gebiet in Flammen. Die Bossener, Dabendorfer und Rangsdorfer   noch Unvorsichtigkeit vor, denn Sch. befand sich nur etwa bis zur Feuerwehren versuchten mit Unterstützung einer Abteilung der Eisenbahner, die telephonisch vom Truppenübungsplatz herbei Hälfte im Wasser. Aber eine plögliche, steil abfallende Rinne, welche gerufen worden waren, des Feuers Herr zu werden, mußten sich für den Dampferverkehr gebaggert ist, wurde ihm zum Verhängnis. jedoch schließlich darauf beschränken, die angrenzenden Waldungen Die Tauchversuche find Montag fortgesetzt worden. In einem durch Aufwerfen von Gräben zu schüßen. Erst am Montag nach zweiten Falle geriet ein älterer Mann, der mit seiner Frau badete, mittag gelang es schließlich den Brand zu löschen. Der Schaden ist an eine tiefe Stelle, wo er vor den Augen der Frau versant und ein sehr beträchtlicher, um so mehr als die gesamte Futterernte ohne daß Hilfe möglich war, ertrank. des Rittergutes bernichtet wurde. Ebenso ist ein großer Teil des in den Feldern lagernden Kleinwildes, wie Rebhühner und Hasen, ein Raub der Flammen geworden.

Von dem Revolver und dem Messer wurde in der Nacht zum Sonntag ein unheimlich reicher Gebrauch gemacht. Der 19 Jahre alte Schlächtergefelle Walter Ratow aus der Muladstraße 11 traf, nach dem er erst vor drei Tagen nach Berlin   gekommen war, in der Dragonerstraße ein Mädchen an und geriet mit ihm in Streit, weil er nicht freigebig genug war. Eine Rotte von Zuhältern und Dirnen fielen nun über ihn her, und es entstand ein Auflauf von Beim Baden ertrunken. Ein bedauerlicher Unfall hat sich gestern 150 Personen, die teiis für, teils morgen in Treptow   zugetragen. Der 35jährige Kutscher Joseph Partei nahmen. Der Bedrängte schoß blindlings mit dem Revolver gegen den jungen Mann Ullerich, der in einer Fabrit in Oberschöneweide   angestellt ist, begab in die Meuge und traf den 25 Jahre alten Bauarbeiter Kowalsti Ein gefährlicher Waldbrand entstand am Sonntag nachmittag sich gegen 6 Uhr morgens mit einem Freunde an den Wilhelmstrand mit einem Schrotschuß schwer in den Unterleib. zwischen Grebenberg und Prieros   bei Königswusterhausen  . Dort in Treptow  , um vor der Arbeit noch ein Bad zu nehmen. U. war wurde aber in der Neuen Schönhauserstraße festgenommen und der Er entfloh dann, brannte infolge der großen Trockenheit und Hiße ein Areal von jedoch offenbar zu erhißt ins Waffer gegangen, denn faum hatte er Kriminalpolizei übergeben. Kowalsti liegt im Hedwigs- Kranten etwa 40 Morgen hochbestandenen Tannenwaldes, der Königlichen fich einige Meter vom Ufer entfernt, als er unterfant und nicht mehr baufe fehr bedenklich danieder. Hofkammer gehörend, ab. Telephonisch hinzugerufenen Forst- zum Vorschein tam. Erst nach einer Stunde konnte die Leiche 23 jährige Arbeiter Anton und der 20 Jahre alte Selempner Zwei Brüder, ber beamten gelang es nach stundenlangem Bemühen das Feuer abzu- des Mannes geborgen und nach dem Schauhaus in Rummelsburg   Robert Burchhardt aus der Pappelallee 40, gingen nach einer grenzen und eine Weiterverbreitung zu verhindern. gebracht werden. Bierreise mit zwei Mädchen durch die einsame Stahlheimerstraße. Sieben Rinder durch Wespenstiche schwer verletzt. Todessturz auf dem Stettiner Bahnhof. Auf dem Fernbahnsteig Plößlich kamen aus der angrenzenden Laubenkolonie mehrere Durch einen eigenartigen, in der Großstadt ungewöhnlichen des Stettiner Bahnhofs ereignete fich Sonntag früh ein schwerer unge Burschen, die ihnen die Mädchen abspenstig machen wollten. Borfall find am Sonntag nachmittag sieben Kinder teils schwer, Unfall. Als sich der um 6 Uhr abgehende Personenzug schon in Be- Unterleib und Robert einen Streiffchuß in den rechten Oberarm In der Schlägerei erhielt Anton Burchhardt einen Schuß in den teils leichter verletzt worden. Am Sonntag nachmittag spielten wegung gefekt hatte, wollte ein junges Mädchen noch ein Abteil be- Jener mußte von der Rettungswache in der Gaudystraße nach dera eine Anzahl Knaben am Schöneberger Stadtpark und entdedten steigen, glitt aber aus und fiel zwischen das Trittbrett und den Birchowkrankenhause gebracht werden, während dieser nach Hause port in dem Lehmboden in der Nähe der Untergrundbahn ein Berron, so daß es mehrere Meter mit fortgeschleift wurde. Der Bug gehen konnte. Die unbekannten Zäter enttamen