Hr. 179. 28. Jahrgang.

2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 3. Auguft 1911

Partei- Angelegenheiten.

Königs- Wusterhausen , Wildau und Deutsch- Wusterhausen. Den Parteigenossen und Genossinnen zur Kenntnis, daß am Freitag, den 4. August, abends 8 Uhr, eine wichtige Flugblattverbreitung von den bekannten Bezirkslokalen aus stattfindet.

Rudow . Der Wahlverein hält am 5. August, abends 8 Uhr, im Lotale von R. Bolle eine Mitgliederversammlung ab.

Berliner Nachrichten.

Verbotene Wege.

bereinshauses, erlitt die 30 Jahre alte Arbeiterfrau Berta Foß­berg aus der Elisabethstr. 25 das gleiche Schicksal. Sie erholte sich aber auf der Rettungswache in der Keibelstraße bald soweit, daß fie nach Hause gebracht werden konnte. Ein Opfer der Hibe follte der in der Schillerstraße 35 zu Rummelsburg wohnhafte Arzt Dr. Werner werden. Gestern wurde Dr. M. nach der Köpenider Chauffee gerufen, wo ein Kind ins Wasser gefallen war. bewußtlose Kind wieder ins Leben zurüdzurufen, brach er plök­Während der Arzt in der Sonnenglut bemüht war, das bereits lich von einem Hißschlag getroffen zusammen. Der Erkrankte mußte nach seiner Wohnung gebracht werden. Besorgnisse für das Leben des Arztes liegen vorläufig nicht vor. Vom Hitschlag wurde ferner der Steinseher Karl Buhlice aus Rigdorf betroffen. Beim Passieren des Königsplages in Ober- Schöneweide stürzte B. Elisabeth- Hospital, wo die Aerzte feststellten, daß er einen Hibschlag plötzlich um. Man brachte ihn schleunigst nach dem Königin erlitten hatte. Ein weiterer Hitzschlag wird aus der Lothringer Straße gemeldet. Dort brach die 23jährige Verkäuferin Erna Koppe vom Hikschlag getroffen zusammen.

Es gibt wenige Gebiete in unserem mit Verbotstafeln gesegneten deutschen Vaterlande, in denen so viel verboten ist, als in der Umgebung von Berlin . Plakate mit Dußenden bon Paragraphen, von denen man die ersten vergessen, wenn man den letzten gelesen, Pfändungsandrohungen und dergl., Bu Bedenken gibt ein Vorfall, der sich gestern nachmittag in der man ist schon ziemlich viel gewöhnt. Wem aber das Geduld- Pantstraße abspielte, Veranlassung. Die neunzehnjährige Fabrik seil noch nicht gerissen ist, dem raten wir, einmal eine Bande- arbeiterin Gertrud Schulze, Bellermannstr. 94 wohnhaft, wurde auf rung im Süden von Berlin zu unternehmen. Es ist dem Heimwege von ihrer Arbeitsstätte vom Hipichlage getroffen. eine wundervolle Gegend da unten, föstliche Waldeinsamkeit, überkommende Bassanten nahmen sich der Verunglückten an und Das junge Mädchen brach auf der Straße leblos zusammen. Vor­träumerische Seen, endlos scheinende Wiesen und dann wieder trugen fie in den Flur eines Hauses. Dort mußte die Befinnungs­Höhenzüge, die ans Mittelgebirge erinnern. Die Waldungen lose zwei Stunden liegen bis ein Polizeibeamter hinzufam und die zwischen Saarmund und Gröben, Gröbener und Siethener Sch. nach der Rettungswache transportierte. Inzwischen hatte sich See, Pechpfuhl, Rangsdorfer See. Man könnte sich nicht satt das Befinden des jungen Mädchens derart verschlimmert, daß es in sehen, wenn progige Agrarier einem die Naturschönheiten fast hoffnungslosem Zustande nach dem Moabiter Krankenhause ge­gönnen würden. Aber kaum einen Schritt kann man gehen, bracht werden mußte. Ein Hizschlag mit tödlichem Ausgange er ohne sich in den Schlingen eines Verbots zu fangen. In eignete sich gestern nachmittag am Tegeler See . Ein etwa vierzig­Saarmund fängt es an, in Blankenfelde hört es auf: da- jähriger Spaziergänger, der eine auf den Namen Georg Hermann zwischen ist rein alles berboten. Das Betreten sämtlicher See plötzlich zusammen und verschied nach kurzer Zeit. lautende Visitenkarte bei sich trug, brach beim Promenieren um den Wege und Brücken in der Gröbener Gemarkung ist verboten. Der Gutsvorstand." Dasselbe in Siethen, dasselbe in Gens­

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Und warum? Damit die Herren hübsch ungestört jagen können, damit nicht ein fröhlicher Wanderer ihnen das Wild verscheucht- progig unverfroren hat es uns einer dieser Nimrode ins Gesicht gesagt.

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Neue Opfer der Hike.

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verband an. Ein sofort telephonisch herbeigerufener Hilfszug brachte die nötigen Hilfsmannschaften zur Stelle, die noch durch eine aus Jüterbog beorderte Abteilung Eisenbahner verstärkt wurde. Die Fahrgäste wurden mit einem Personenzuge weiter befördert und langten mit einer dreistündigen Verspätung um 6 Uhr auf dem An­ halter Bahnhof an.

polizei unschädlich gemacht. In dem Hause Mirbachstr. 40 betrieb Das Haupt einer schwarzen Bande wurde von der Kriminal ein Kaufmann Hermann August Dirds seit Mai dieses Jahres ein Partiewarengeschäft. Seine Waren, Handschuhe, Kleider stoffe usw. usw. bezog er von Großhändlern und Fabrikanten in der Provinz, besonders im Rheinland . Die Lieferanten, die Aus­funft verlangten, wies er an das Bureau von Rafael, das eigens auf Stredit gelieferten Waren ließ Dirds durch einen Partiewaren zur Unterstübung des Schwindels aufgemacht worden war. Die händler Pintus und andere Helfershelfer, die zum Teil entflohen sind, sofort verschieben. An eine Bezahlung dachte er nicht. Eine Firma aus Barmen, die sich vergeblich bemühte, 4000 M. für die erste Lieferung zu bekommen, troßdem aber auf die glänzenden Auskünfte Rafaels hin, doch noch wieder geliefert hatte, tam jetzt nach Berlin , um sich hier einmal von dem Stand der Dinge zu überzeugen. Als ihr Vertreter sah, daß auch von der letzten und diese deckte jetzt den Schwindel auf. Dirds wurde verhaftet; Sendung nichts mehr vorhanden war, ging er zur Kriminalpolizei Rafael und anderen Spießgefellen gelang es, im letzten Augenblick zu entschlüpfen. Die Bande hat nach den bisherigen Ermittelungen Geschäftsleute in der Provinz um mindestens 25 000 m. betrogen. Für 6000 M. Ware konnte die Kriminalpolizei durch Beschlagnahme noch retten. Dirds stand mit einem gewissen Stein zusammen an der Spike einer Bande, die die Mittagspausen im Konfettions­viertel ausnutte, um sich von ungetreuen Hausdienern Waren aller Art zustecken zu lassen. Auch auf diesem Wege pflegte er seine Vorräte zu ergänzen.

Er

Ein schwerer Unfall hat sich am Mittwoch auf der Baustelle der Untergrundbahn an der Stralauer Straße 48/50 gegenüber dem Stadthause zugetragen. Dort stürzte unverhofft eine alte Mauer ein, wobei der Arbeiter Bollmann zum Teil verschüttet wurde. wurde bald befreit und von der Feuerwehr nach der Krankenanstalt am Friedrichshain gebracht. Die übrigen Arbeiter famen mit dem Schrecken davon.

Die brutalen Mißhandlungen eines Dienstmädchens durch den hagen usw. Fehlt einmal eine Warnungstafel, läuft einem Gastwirt Leibniz, Swinemünder Straße 69, haben unter der Be­sicher ein Förster oder Inspektor in den Weg: Betreten ver- völkerung der Gegend große Erbitterung gegen den Rohling hervor­boten." Am tollsten ist es in Jühnsdorf; an der Stirche gerufen. Diese Empörung steigerte sich noch, als bekannt wurde, daß führt ein Weg links ab, 200 Meter weiter eine Tafel: Das das Mädchen Dienstag abend auf eigene Berantwortung das Betreten sämtlicher Wege, Aecker, Wiesen ist bei gesetzlicher Strankenhaus verließ, um nach ihrem im Hause in Pflege gegebenen Reisediebe bereiteten dem Leutnant Härtel, der zum Luft­Strafe verboten. Der Gemeindevorsteher." Wir lassen uns Rinde zu sehen und dabei von neuem von den Rowdies mißhandelt schifferbataillon kommandiert ist und in der Scharnweberstr. 111 nicht abschrecken. 100 Meter weiter ein Gatter und eine wurde. Als das Dienstmädchen das Haus wieder betrat und den zu Reinidendorf wohnt, eine unangenehme Ueberraschung. Der zweite Tafel: Forstweg; Betreten bis auf weiteres gestattet." Gastwirt antraf, forderte sie ihr Gehalt unter der Begründung, daß Offizier war seit Sonntag vor acht Tagen von hier abwesend, 600 Meter weiter wieder eine Tafel: Ende des erlaubten fie für ihr Kind sorgen müsse. Anstatt einer Antwort fiel der Wirt Wohnung aufgekantelt und seine Behältnisse ausgeräumt. Die ebenso sein Bursche. Als er jetzt zurückkehrte, fand er seine Weges." Dahinter eine neue Tafel:„ Das Betreten der Ufer nun wiederum über das Mädchen her, schlug es zu Boden, niete Einbrecher erbeuteten mehrere Doppelflinten, eine Selbstspanner. und der Umgebung des Rangsdorfer Sees ist streng berboten." mit den Beinen auf der Brust der Unglücklichen und bearbeitete die büchse, 24 filberne Likörbecher, Widmungen, die jede den Namen Dazu Stacheldraht usw. Wehrlose so lange mit einem Schläger, bis sie das Bewußtsein eines Offiziers tragen, einen großen silbernen Becher mit dem verlor. In der Nachbarschaft, die bereits über die Vorgänge Gardestern und einer Inschrift, einen filbernen Becher mit Tannen­des Montags entrüstet war, hatte sich bald die Nachricht von der zweigen, ein Subertusgeschent, silberne Aschenbecher und Reit­neuen Gewalttat des Gastwirtes verbreitet und es tam nun zu ge- gerten, eine schwere goldene Herrenpanzerkette, ein goldenes Herrenkettenarmband, zwei goldene Halstettchen, einen filbernen waltigen Aufläufen. Man wollte die Gastwirtschaft stürmen und Sektkühler, Bowlelöffel, Gierbecher mit Löffeln, eine Staffette mit den Wirt famt feinen Angehörigen Ihnchen. Schußleute schützten den Dokumenten, barem Geld und alten Münzen, endlich Anzüge Vor dem Haufe Waßmannstr. 4 brach gestern nachmittag eine Bedrohten vor dem schlimmsten. 2. wurde mit seiner Schwester und und Wäsche, der Ehefrau unter polizeilichen Schutz genommen und das Restaurant 60 bis 65 Jahre alte, unbekannte Frau zusammen und wurde be­wußtlos nach dem Krankenhaus in der Gitschinerstraße gebracht. geschlossen. Die Verlegungen, die die St. diesmal erlitten hatte, sind Sie ist 1,60 Meter groß, hat graues Haar und trug unter anderem so schwerer Natur, daß Lebensgefahr vorhanden sein soll. Das junge eine schwarze Bluse und schwarze Schnürschuhe. Der 44 Jahre Mädchen mußte sofort wieder nach dem Virchow- Krankenhaus zurück alte Landwirt Martin Hühnisch aus Schinne im Kreise Garde- gebracht werden. Die Menschenansammlungen, die bis in die legen wurde im Bereich des 113. Reviers besinnungslos auf- Mitternachtsstunde andauerten, wurden durch Polizeibeamte schließ­gefunden und nach der Königlichen Klinik gebracht. Vor der lich untersagt. Markthalle in der Bossener Straße wurde gestern abend um 9% Uhr eine unbekannte Frau von etwa 45 Jahren vom Hitschlag getroffen. Sie ist 1,65 Meter groß, hat dunkelblondes Haar und trug eine weiße Bluse, einen grauen Rod, einen weißen englischen Strohhut, schwarze Strümpfe und Hausschuhe. Die Frau wurde nach dem Krankenhause am Urban gebracht. Dort liegt auch noch eine unbekannte Frau von etwa 22 Jahren, die gestern nachmittag furz vor 4 Uhr vor dem Hause Kasparstr. 1 zusammenbrach. Sie ist 1,70 Meter groß, hat schwarzes Haar, trug eine weiße Bluse, einen schwarzen Rod, einen schwarzen Hut und gelbe Halbschuhe und hatte eine Handtasche bei sich. Nach der Charité kam ein wohnungsloser Arbeiter Paul Schulze, der am Goldfischteich im Tiergarten bewußtlos aufgefunden wurde, nach dem Krankenhause am Friedrichshain ein 20 Jahre alter Konditor Alfred Hegner, dessen Wohnung noch nicht bekannt ist. Ihn traf der Hibschlag auf dem Alexanderplatz . Nicht weit davon, in der Passage des Lehrer­

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Kleines feuilleton.

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Berbrechen oder Unglücksfall? Der unter eigenartigen Begleit­umständen in der Sonntagnacht erfolgte Tod eines jungen Mannes, des 24 Jahre alten Arbeiters Paul Quenz aus der Gerichtstraße, beschäftigt die Kriminalbehörden. Bei der zuständigen Staatsanwalt schaft ist Anzeige erstattet worden, daß Quenz wahrscheinlich einem Berbrechen zum Opfer gefallen fei. Die Staatsanwaltschaft hat, weil der Verdacht sehr begründet erscheint, fofort eine Untersuchung eingeleitet und die Leiche, die bereits zur Beerdigung freigegeben war, beschlagnahmt.

über Leipzig - Bitterfeld nach Berlin fahrende D- Bug betroffen. Bei Bon einem Unglüdsfall wurde der von Marienbad- Franzensbad Beim Baden ertrunken. Uns wird nachträglich berichtet: Nieder- Görsdorf kurz vor Jüterbog sprang während voller Fahrt" Am Freitag, den 28. d. M., nachmittags gegen 5 Uhr, waren plötzlich die Lokomotive aus den Schienen und tippte um; der einige Knaben im Berlin - Spandauer Schiffahrtskanal kurz vor darauf folgende Backwagen schob sich über die Lokomotive. Db das der Döberiker Brüde beim Baden, als plöblich ein elfjähriger Unglüd infolge falscher Weichenstellung eintrat oder sich durch Knabe in die Tiefe verschwand. Ein anderer Knabe, welcher den Verbiegen der Schienen infolge der großen Hige ereignete, ist felben noch retten wollte, wäre um ein haar auch noch unter­noch nicht genau festgestellt. Von dem mitfahrenden Eisenbahn- gegangen. Trotzdem gleich Rettung zur Stelle war, konnte nur personal wurden der Lokomotivführer, der Zugführer und der Pack- der entgegengesetzten Seite des Kanals tam ein Charlottenburger noch die Leiche des Knaben aus dem Wasser gezogen werden. Auf meister getötet, der Heizer schwer verletzt. Bon den Baffagieren Schutzmann und ein Strommeister, welche die Meldung entgegen meiſter getötet, der Heizer schwer verletzt. des Zuges ist anscheinend niemand ernstlicher verletzt worden. Der nahmen, daß man die Leiche des Knaben auf den Treibelweg hin­aufällig im Zuge anwesende Schöneberger Arzt Dr. Chajes, welcher gelegt habe. Sonderbarerweise fümmerten sich die beiden Be mit einer schwerkranken Patientin aus einem böhmischen Badeorte amten nicht um die Leiche des Knaben, sondern telephonierten nach Berlin zurückreifte, legte dem schwerverletzten Heizer einen Not- wahrscheinlich an ihre Dienststelle, gingen dann ihren Weg weiter Banken, der Begründer unserer Hagel- und Feuerassekuranzen Telegraphen, der Mathematiker und Astronom Karl Friedrich Gauß und unserer Sparkassen; er war auch gleichzeitig der hauptsäch seine praktischen Verfuche angestellt. Bor neunzig Jahren hat er hier lichste Befürworter der politischen Vereinigung von England und ein Signal errichtet zur Festlegung eines der Endpunkte feines Schottland . Er wurde im Jahre 1661 als der Sohn eines reichen flassischen geodätischen Dreiecks Hoher Hagen, Brocken, Jufelsberg. Fleischers in London geboren und widmete sich, nachdem er eine Von hier aus sandte er damals die Zeichen des von ihm erfundenen Aus dem Leben Rouget de Lisles, des Dichters der Marseillaise , forgfältige Erziehung genossen, dem Staufmannsstande. Doch Heliotrops, das hier zum ersten Male praktische Verwendung fand, berichtet André Jbels in ,, Je sais tout" intereffante Details. Es ist drängte es ihn, am öffentlichen Leben seiner Nation teilzunehmen. nach den anderen beiden Endpunkten dieses Dreieds. Genau vor bekannt, daß der Schöpfer der Kriegsgefänge für die Rheinarmee" In einer Dissidentenfamilie aufgewachsen, war er ein heftiger neunzig Jahren, am 29. Juli 1821, beendete er feine Be -wie der ursprüngliche Titel des revolutionären Hymnus lautete- Feind der Kirche, mehr aber noch der katholischen Stuarts, gegen obachtungen. Der Gedanke, auf dem Hohen Hagen einen Turm zeitlebens ein überzeugter Monarchist war. In der Zeit, da sich sein die er mit der Feder und dem Scheverte tämpfte. Eine Zeitlang zur Erinnerung an den Gelehrten zu errichten, hat greifbare Gestalt Lied bei den Freiheitskämpfern Bahn brach, schrieb er in der Feuille mußte er sein Vaterland meiden. Später finden wir ihn als An- erst vor etwa fünf Jahren im Schoße des Verschönerungsvereins de Strasbourg", dem Organ des Bürgermeisters Dietrich, heftige hänger Wilhelms von Oranien wieder. Ueber diesen Interessen der nahe bei dem Berge gelegenen Hannoverschen Stadt Bransfeld Während beim Fest des höchsten am Staate blieben freilich seine Geschäftsinteressen zurück, er erhalten. Artikel gegen die Jakobiner. Die Universität Göttingen , die Behörden des Landes, Bejens 300 000 Patrioten die Marseillaise fangen, faß ihr Ver- machte Banterott und mußte nach Bristol flüchten. Dort schrieb wissenschaftliche Vereine, die Reichspost- und Telegraphenverwaltung faffer im Gefängnis. Der 9. Thermidor gab ihm die Freiheit er ein nationalökonomisches Buch, in dem er die ersten Anregungen usw. nahmen den Gedanken fördernd und unterstüßend auf. wieder. Später schloß er sich dem Kaiserreich an. Napoleon machte zu den genannten praktischen Einrichtungen gab. Das Werk ver­Jm Turm befindet sich das von Gauß erfundene Heliotrop, fo­ihn zum Gesandten. Aber nach der Revolution dichtete und tompo- fchaffte seinem Verfasser die Gunst des englischen Königs Wilhelm, dann eine Nachbildung des ersten, von Gauß und Weber erfundenen nierte er ymmen zu Ehren Karls X., wie Gott schütze den König", der es ihm ermöglichte, sich mit seinen Gläubigern zu rangieren. Telegraphen und in einer Nische des Gaußzimmers hat eine Gauß­ja er hat fogar Verse an Seine Majestät den Kaiser von Rußland " Nach dem Tode Wilhelms aber fam er in Konflikt mit dem Tory- büste Aufstellung gefunden. verfaßt, die sich bei dem Dichter der Kampfrufe gegen die ein- ministerium der Königin Anna; er erließ Streitschriften über Der Melograph. Unter diefem Namen hat der schwedische bringenden Tyrannen besonders merkwürdig ausnehmen. Er spann Streitschriften, ward der Störung des öffentlichen Friedens an- Ingenieur W. Nyström in Karlstad einen Apparat erfunden, der übrigens dabei leine Seide. In dürftigen Verhältnissen im Quartier geflagt, an den Pranger gestellt, wobei das Volk Lobhymnen auf auf mechanischem Wege in Schrift aufzeichnet, was auf einem Klavier Latin lebend, bestritt er seinen Lebensunterhalt hauptsächlich durch ihn sang und ihm Rosen streute, endlich ins Gefängnis geworfen; gespielt wird, und dann dem Klavier wieder ermöglicht, die Schrift Ueberlegungen und Zeitungsnotizen. Er brachte als Erster" Macbeth " erst nach zwei Jahren befreite ihn das Ministerium Harley daraus. eraft und mit vollständiger Nüanzierung wiederzugeben. Der Apparat und" Othello" in eigenen Ueberfegungen auf das Theater und war Jeßt durfte er als Staatsmann seinem Lande große Dienste besteht demnach in einem Aufzeichnungs- und Reproduktionsapparat einer von denen, die am frühesten die Bedeutung Berlioz ' er- leiften. Er war es, der im Jahre 1707 die staatliche Einigung von sowie in einem chemisch präparierten, mit wachsartigem Stoff über­fannten. 1826 fam er wieder ins Gefängnis aber diesmal war England und Schottland zustande bringen half. Die letzten Regie- zogenen Notenband, das automatisch durch einen elektrischen Motor es wegen Schulden. Er verließ es physisch und moralisch gebrochen. rungsjahre der Königin Anna brachten ihm wieder viel Verdruß von einer Rolle auf eine andere überführt wird. Béranger und seine Freunde segten sich nun für ihn ein, und er und Mißgeschick, und als im Jahre 1713 das Haus Hannover zur Das Klavier fann das gespielte und registrierte Stüd unmittel fand ein Asyl bei zwei Freunden in Choisy- le- Roi bei Paris . Als Regierung und mit ihm die Whigpartei zu ganz entschiedenem bar automatisch wiedergeben. Der Komponist fann sofort wieder bie Revolution von 1830 ausbrach, sagte er zu Béranger: Die Einflusse fam, da vergaß man ihn. Nachdem Defoe in seiner hören, was er foeben komponiert hat, man fann die künstlerischen Dinge stehen übelo, sehr übel!"" Und warum?" fragte dieser. Tezten politischen Schrift ein öffentliches Bekenntnis über seine Darbietungen des Konzertsaales jederzeit im eigenen Hause hören. Nuit hören Sie doch! Man singt die Marseillaise!"- Louis Tätigkeit im Staatsleben abgelegt hatte, setzte er sich nieder, um und schließlich bietet der Melograph eine ausgezeichnete Hilfe beim Bhilipp bewilligte Rouget eine Pension. Rouget starb 1836. Eine den" Robinson" zu schreiben, den er im Jahre 1719 bollendete. Unterricht im Klavier- und Orgelspiel, insofern als der Schüler große Bollsmenge folgte seinem Sarge und an seinem Sarge ent- Der Mann, der durch seinen„ Robinson" Millionen Kindern felige nachher selbst hören kann, welche Fehler er gemacht hat. blößten hundert Arbeiter ihr Haupt und fangen die Marseillaise . Stunden bereitet hat, starb aber im Jahre 1731 aus Gram über mit Unterbrechungen 20 Jahre zurüdliegen und zunächst nur für Der Apparat erties sich bei den jüngsten Versuchen, deren erste feinen eigenen Sohn. Orgel in Betracht tamen, als ausgezeichnet funktionierend. Das Der neue Gaußturm auf dem Hohen Hagen. Man schreibt uns feelenlose Hämmern, das von den selbstspielenden Pianinos unzer­aus Hannover : Ein bedeutsames Bauwert ist am 31. Juli d. J. voll- trennlich zu sein scheint, war durchaus nicht vorhanden, das Klavier endet und der Deffentlichkeit übergeben: der zur Erinnerung an den gab vielmehr das hineingespielte" Stüd egaft mit all seinen Vor­großen Physiker Gauß auf dem Hohen Hagen, der höchsten Erzügen wie Mängeln wieder. Nach einigen geringfügigen Verbesse hebung( 508 Meter) in den Bergen zwischen Weser und Leine er- rungen, die sich als notwendig herausgestellt haben, wird ein neuer baute Turm. Genau vor zwei Jahren wurde der Grundstein zu Modellapparat tonstruiert werden und der Musikalischen Akademie in diesem imposanten Bauwert gelegt, das aus Basaltsteinen errichtet Stockholm vorgeführt werden. In Schweden verspricht man sich von wurde, fich in der stattlichen Höhe von 35 Metern erhebt und eine der Erfindung einen großen wirtschaftlichen Umschwung in der be überaus reizvolle Aussicht über einen der schönsten Teile Mittel- troffenen Industrie. Da Nyströms Apparat für die Hälfte dessen deutschlands gestattet. hergestellt werden kann, was die jetzt gebräuchlichen pneumatischen Autopianos toften, so scheint er allerdings, dazu bestimmt, jene au

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Heute ist die Marseillaise zur offiziellen Hymne des Klaffen­staats der Bourgeoisie und gelegentlich sogar zum Truglied der Pfäfflinge geworden. Sie ist also etwa dort angelangt, wo ihr Autor zeitlebens stand, mit Ausnahme der Augenblicke, da ihn der junge Freiheitsrausch emportrug. Dafür fingen die französischen Arbeiter jezt auch nicht mehr die Marseillaise , sondern die Inter­nationale des Broletarierdichters Bottier.

Der Verfasser des„ Robinson Crusoe ". Daniel Defoe , der Schöpfer eines der meist verbreiteten Bücher der Weltliteratur, hat vor einem Vierteljahrtausend das Licht der Welt erblidt; fein Geburtstag ist aber nicht mehr auf den Tag festzustellen. Defoe war mehr als der Dichter des Weltbuches von„ Robinson Crusoe ": er war zugleich auch der erste Begründer der öffentlichen englischen

Nicht weit von der Stätte feiner Wirksamkeit, der Universität Göttingen , auf dem Gipfel des Hohen Hagen, hat der Erfinder des verdrängen.