Gewerkschaftliches.
Chriften fchreien nach Zuchthausgefetzen!
In der polnischen Ausgabe des" Bergknappen", Organ des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter, im„ Garnit Polski", sowie im Zwiazkowiec"( Der Gewerkschaftler), dem polnischen Drgan sämtlicher Zentrumsgewerkschaften( Nr. 28 vom 15. Juli 1911) ist ein Artikel veröffentlicht, der sich mit dem 8. Kongreß der freien Gewerkschaften in Dresden beschäftigt. Darin wird u. a. gesagt:
Kündigung einreichen. Der Bund der technisch- industriellen| allen Bergwerksrevieren predigt man den Generalstreit. Emissäre Beamten gewährt für den Fall einer daraus sich ergebenden der walisischen Streifenden ziehen im ganzen Lande umber, um Stellungslosigkeit die für solche Fälle vorgesehene Solidaritätsunter ihre Kameraden zu einem allgemeinen Streit der Bergarbeiter zu stügung. bewegen. Nach privaten Berichten ist ihre Propaganda sehr er folgreich. Die bürgerliche Presse versucht, die Bewegung beharr lich totzuschweigen; man wundere sich jedoch nicht, wenn innerhalb weniger Wochen der britische Bergknappe seine Drohung plöglich in die Tat umsetzt.
Am 15. April haben der Metallarbeiterverband, der christliche Metallarbeiterverband und der Gewerkverein der Maschinenbauer Vorschlag unterbreitet, wegen Regelung der Arbeitszeit in den Be( H.-D.) dem Arbeitgeberverband im bergischen Industriebezirk den Der Zusammenbruch der Herrschaft des Präsidenten Diaz hat trieben der Metallindustrie mit ihnen in Verbindung zu treten. Der auch in der Arbeiterschaft Kräfte ausgelöst, die längst auf eine Bes " Der sozialistische Rechtsanwalt Dr. Heinemann sprach dann Vorschlag ist von den Unternehmern unter nichtssagenden Gründen tätigung warteten. Unter Diaz wurden alle Lohnbewegungen mit über das Koalitionsrecht in Deutschland , flagte über Berfolgung abgelehnt worden. Ein zweites Anschreiben blieb gänzlich ohne größter Brutalität niedergeschlagen; der Streikende galt als Vers der armen Sozialisten von seiten der Behörden, in einem Worte: Antwort. brecher. Gegenwärtig fiud Streits in Massen ausgebrochen; die er stellte die Sache so dar, als bestände in Deutschland überIn der Zeit vom 30. Juni bis 20. Juli wurden dann bei Arbeiter der Industrie, des Bergbaus und des Verkehrs fordern höhere haupt kein Koalitionsrecht. Schon die sozialistischen Verbände 35 Firmen, die etwa 2500 Arbeiter beschäftigen, Forderungen ein- Löhne und beffere allgemeine Bedingungen bei der Arbeit. Zahl alleine, die so laut mit ihrem großen Mitgliederzuwachs gereicht. Es wurde eine wöchentliche Arbeitszeit von 54 Stunden reiche Streits find bereits nach furzer Dauer gewonnen prahlen und fortwährend einen brutalen Terrorismus gegen- und zum Ausgleich für die verkürzte Arbeitszeit eine Lohnzulage von worden; die Arbeiter haben die öffentliche Meinung für sich, über den nichtsozialdemokratischen Arbeitern ausüben, beweisen, 10 Broz. verlangt. Für gelernte Arbeiter sollte der Mindestlohn man sieht ein, daß die bisherigen Berhältnisse unhaltbar geworden daß Heinemann Fabeln erzählt hat und daß für die Sozia- 50 Pf. pro Stunde und für ungelernte Arbeiter 45 Pf. betragen. find. Vor zehn Jahren wurde für ungelernte Arbeiter ein Tagelohn listen die Koalitionsfreiheit jetzt schon zu groß ist. Die Auch für die Alfordpreise sollte ein entsprechender Ausgleich ge- bon 1 M. gezahlt, der allmählich auf 1,40-1,60 m. ftieg. Jest braven Arbeiter, denen es nur um die Verbesserung ihrer Lage schaffen und die Löhne überhaupt einer Durchsicht unterzogen werden. werden 2 M. bis 2,40 m. verlangt und vielfach auch gezahlt. Diese geht, würden ja eine größere Koalitionsfreiheit verdienen. Für Ueberstunden sollten möglichst vermieden, sonst aber mit 25 bis 50 Löhne muß man messen an den Löhnen in den benachbarten Verdie sozialistische wilde Horde( dla dziczy socyalistyczney) das Broz. Zuschlag, Nachtarbeit mit 100 Proz. vergütet werden. einigten Staaten, um zu erkennen, wie niedrig sie immer noch sind. gegen ist die gegenwärtige zu groß und es wäre gut, wenn das Versuche der Arbeiter, in einzelnen Betrieben durch Entgegen Auf die Landarbeiter hat sich die Bewegung noch nicht erstreckt. zufünftige Strafgesetzbuch gegen ihren Terrorismus etwas ent- fommen die Differenzen in friedlicher Weise zu schlichten, Diese arbeiten meist wie Leibeigene, in Schuldknechtschaft. Dieser schiedenes tun würde. blieben so gut wie ohne Erfolg. Für nur rund 300 Ar- Bustand ist ebenfalls in dem neuen Merito unhaltbar geworden, beiter konnten befriedigende Abmachungen- wöchentliche Arbeits- und man erwartet Maßnahmen durch die Gesetzgebung. Man zeit bis zu 56 Stunden und entsprechende Lohnerhöhungen ab- wird dazu gezwungen sein, um gewaltsamen Ausbrüchen vorzugeschlossen werden. Am 27. Juli haben dann 200 und am 28. weitere beugen. 400 Arbeiter die Arbeit niedergelegt. Montag, den 31. Juli, hat der Trotz der allgemeinen Lohnerhöhung, die zurzeit angestrebt Unternehmerverbandes erneut abgelehnt, seinen Mitgliedern zu gestatten, wird, kann Merito immer noch sehr billig produzieren, da die eine wöchentliche Arbeitszeit von 56 Stunden bewilligen zu dürfen. Kosten des Lebensunterhalts sehr gering sind. Die Lohnerhöhungen Infolge dieses Beschlusses nimmt der Streik täglich an Ausdehnung werden von der öffentlichen Meinung auch insofern begünstigt, als zu, so daß bis Ende dieser Woche sich rund 2000 Arbeiter der am man allgemein die Vollsmassen auf ein höheres Kulturniveau bringen möchte, zum Rugen des ganzen Landes. Die Unternehmer haben Streik beteiligten Drganisationen im Ausstand befinden werden. mit dieser Strömung zu rechnen, wenn sie sich sehr hartnäckig zeigen.
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Das zukünftige Strafgesetzbuch soll die gesamte Arbeiterschaft in Fesseln legen, diese Forderung erheben fast zu gleicher Zeit die kapitalistischen Scharfmacher und zwei chriftliche Gewerkschaftsblätter!
Zwei Herzen und ein Schlag.
Berlin und Umgegend. Metallarbeiter! Die Firmen Siemens u. Halste und Schudert fuchen für ihre Betriebe in den verschiedensten bürgerlichen Blättern gelernte Arbeiter mit dem Versprechen auf hohen Verdienst.
Es wird in den Inseraten verschwiegen, daß der hohe Verdienst nur durch Ueberstunden in unbeschränkter Zahl erreicht werden kann. Außerdem wird verschwiegen, daß derjenige, welcher in den Siemenswerken Arbeit nimmt, feines Koalitionsrechtes beraubt und zu der Mitgliedschaft zum gelben Werkverein, genannt Unterstützungsberein, gezwungen wird. Des weiteren muß jeder Arbeiter, der im Siemenswert arbeiten will, den gelben Nachweis in der Holzmarkt straße passieren, um dort für die gelben Agitatoren 50 f. zu opfern.
Um die arbeitslosen Metallarbeiter vor Schaden zu bewahren, fei Hiermit auf die Praktiken der Firma Siemens aufmerksam gemacht.
Wer das Koalitionsrecht nicht gefährden will, kann unter diesen Umständen in den Siemensbetrieben teine Arbeit annehmen.
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Streit. Am Bau des Weserwehres bei Dörberden haben vierzig Bimmerer die Arbeit eingestellt. Beranlaffung gab dazu die unregel mäßige Arbeitszeit, welche bis zu 15 Stunden täglich betrug. Außerdem wurde auch des Sonntags gearbeitet. Die gimmerer be schlossen, in Zukunft nicht länger als 11 Stunden zu arbeiten. Für den Ausfall an Lohn soll ein Aufschlag desselben von 60 auf 65 Pf. pro Stunde gefordert werden. Da die Forderungen nicht akzeptiert wurden, nahmen die Zimmerer die Arbeit nicht wieder auf. Aus geführt werden die Arbeiten von der Aktiengesellschaft für Betonund Monierbau , Berlin , Filiale Stassel.
Um Fernhaltung des Zuzuges wird ersucht.
Verfammlungen.
versammlung ist folgendes zu berichten: Die als Beisitzer aufgeführten 3. Wahlkreis. Zu dem Bericht über die letzte General Genossen Müller, Wenzel und F. Schmidt sind als solche nicht gewählt worden, wohl aber St. Katier.
Sechster Wahlkreis. Berichtigung. In unserem Bericht von der Kreisgeneralversammlung befindet sich ein bedauerlicher Jrrtum. Nicht gegen den Genossen Otto Frank , sondern gegen den Genossen Richard Wagner beschloß die Versammlung auf Grund des§ 23 des Organisationsstatuts das Ausschlußverfahren au beantragen. Genosse Frank war im Gegenteil Referent des Vorstandes in dieser Angelegenheit.
Bentralverband der Zimmerer. Gau Hannover . Schwindel über Streikunruhen. Durch die bürgerliche Presse ging am Dienstag und Mittwoch eine Meldung, daß in einem Ort bei Halle 100 Streifende am Montag eine Zementfabrik mit Steinen bombardiert und Streit Der Zentralverband der Fleischer erörterte am Mittwoch in Achtung, Bauarbeiter! Am Donnerstag, den 3. August, find die brecher mit Revolvern beschossen haben. Diese Nachricht beruht auf seiner Mitgliederversammlung die Frage:" Jit es angebracht, im im Deutschen Bauarbeiterverband organisierten Steinholzleger und Schwindel. Es sind bei dem Vorfall außer den paar ausgestellten Herbst in eine Lohnbewegung einzutreten?"- 23ie der OrtsHelfer zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen in den Streik Streifpoften fast teine Streifenden zugegen gewesen, und diese vorsitzende Bergmann ausführte, ist in der vorigen Versammeingetreten. haben nachweislich noch Leute vom Steinwerfen energisch abge- Tung der Antrag gestellt worden, im kommenden Herbst eine allgeWir ersuchen alle Bauarbeiter für Fernbaltung des Zuzuges zu halten. Die Streitbrecher aber haben seit einigen Tagen auf dem meine Lohnbewegung ins Wert zu setzen. Infolgedessen haben sich forgen. Der Zweigvereinsvorstand. Fabrikgrundstück mit Revolvern herumgefuchtelt und Personen be- der Vorstand und die Vertrauensmänner mit der Frage beschäftigt, Achtung! Stellmacher, Sattler und Lackierer! Bei der Firma droht. Am Montag sammelte sich infolge einer Auseinandersetzung ob es ratsam sei, dem Antrage Folge zu geben. Beide KörperBoll u. Ruhrbed, Charlottenburg , Saiferin- Augusta- Allee 101, mit einem Streitbrecheragenten und einem Gendarmen eine Menge schaften haben sich nach eingehender Prüfung der Verhältnisse mit Boll u. Ruhrbed, Charlottenburg , Kaiserin- Augusta- Allee 101, Neugieriger vor der Fabrik an. Streifbrecher bewarfen bei Ein- überwiegender Mehrheit dahin ausgesprochen, daß es nicht anbefinden sich die Kollegen genannter Berufe ſeit 2. Auguſt bruch der Dunkelheit die Menge mit Steinen und schossen wieder gängig sei, im Herbst in eine allgemeine Lohnbewegung einzutreten. wegen Lohndifferenzen im Streit. In der Boltszeitung" bolt aus Revolvern. Aus der Menge wurde mit Steinwürfen ge- Der Redner trug die Gründe vor, welche für den Vorstand und die werden Stellmacher, die als Streitbrecher Verwendung finden antwortet, wodurch in der Dunkelheit die Scheiben von etwa einem Vertrauensmänner ausschlaggebend waren und ersuchte die Versollen, gesucht. Wir erwarten, daß etwaige Arbeitsangebote zurüd Dußend Fenstern der Kantine und des Verivaltungsgebäudes zer- sammlung, fich dem Entscheid dieser Körperschaften anzuschließen. Die Drtsverwaltungen. gewiesen werden.
Deutfches Reich. Terrorismus- Lügen.
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Ueber den Streit der mitteldeutschen Braunkohlenarbeiter berbreiten die fapitalsfreundlichen Blätter fortgesezt den gröbsten Terrorismusschwindel. Den streikenden Bergleuten wird jetzt ein fach alles in die Schuhe geschoben, was im Streitgebiet irgend passiert. Es fehlt nur noch, daß man sie auch für die herrschende Hitze und die andauernde Trockenheit verantwortlich macht. Den ausgesprochenen Unternehmerzeitungen stellt sich bei solchem Tun auch ein Arbeiterblatt" würdig zur Seite. Das „ Korrespondenzblatt" der katholischen Fachabteilungen schrieb nämlich am 30. Juli in einer Betrachtung über den Streit: Schon in unserer letzten Nummer wiesen wir auf mehrere
Fälle des gegenüber den Arbeitswilligen ausgeübten Terrorisnrus hin. Auch heute sind wir in der Lage, auf zwei derartige Fälle hinzuweisen, welche sich beim Streit der Sächsischen Steinfohlengruben(?) in Oschersleben zugetragen haben. Einem Bergmann, der sich nicht in das Joch der Sozialdemofratie bequemen wollte und bis zum 18. Juli gearbeitet hatte, berwüsteten die Streifenden 4 Morgen Kartoffelland vollständig. Einem anderen Bergmann aus Hornhausen hat man nachts seine grüne Gerste vom Feld abgemäht und einen Stock mit einem Schilde auf das Feld gesetzt mit der Aufschrift:" Gehe ruhig zur Arbeit, wir wollen Deine Gerste schon mähen!" Hieraus zeigt fich mit aller Deutlichkeit, wohin die Theorie und die Pragis der Streitorganisationen den armen betörten Arbeiter hintreibt, so daß er durch die Berhebung und Aufreizung selbst vor dem Eigentum feines Nächsten und vor Gewalttätigkeiten nicht zurückscheut." Die nachstehende Berichtigung des Genossen Briewig entlarvt " 1. Gs ist nicht wahr, daß streikende Bergarbeiter einem Arbeitswilligen in Oschersleben die Kartoffeln verwüstet haben. Wahr ist, daß derartige Streiche in Oschersleben fast jedes Jahr vorgekommen sind, auch wenn kein Streit war. Die Streifenden haben damit nichts zu tun, was selbst die in Oschersleben erscheinenden Zeitungen anerkennen mußten.
den Schwindel:
trümmert wurden.
Weiterer Schaden ist nicht entstanden. Die Hallesche Polizei, die gerufen wurde, fand nichts mehr zu tun vor. Verhaftungen wurden nicht vorgenommen. Husland.
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Es folgte eine längere Debatte. Eine Anzahl von Rednern hielt fest an dem Verlangen, daß durch eine Lohnbewegung im Herbst bie Verhältnisse der Fleischer aufgebessert werden. Schließlich drangen aber die Gründe des Vorstandes, die Bergmann nochmals darlegte, durch und die Versammlung lehnte den Antrag auf Eintritt in eine Lohnbewegung mit allen gegen einzelne Stimmen ab. Drohender allgemeiner Bergarbeiterstreik. Hierauf gab Bergmann den Geschäftsbericht für das zweite London , Anfang August 1911. Nach zweitägiger Beratung hat die Bergarbeiterföderation Quartal. Daraus geht hervor, daß sich die Zahl der Berliner Mitfolgende Beschlüsse gefaßt. Die Leiter der Föderation werden be- gliedschaft in dieser Zeit sehr bedeutend vermehrt hat. Während auftragt, eine Konferenz mit den Vertretern der Werksbesitzer des im 2. Quartal 1910 5090 Beitragsmarken abgesetzt wurden, sind im ganzen Landes anzuberaumen, um die Frage der Bezahlung des 2. Quartal 1911 bereits 11.012 Beitragsmarken verkauft worden. Minimallohns an Arbeiter, die an abnormen" Stellen arbeiten, Die Zahlstelle Berlin steht mit ihren 1200 Mitgliedern als die zu regeln. Falls die Arbeitgeber die Forderung der Arbeiter nicht stärkste des Verbandes da. Sie wird trotz aller Hindernisse, die ihr bewilligen, so sollen die 600 000 Mitglieder der Föderation befragt die Gelben im Bunde mit den Meistern au bereiten suchen, weiter werden, ob der Generalstreit erklärt werden soll.
fortschreiten.
Letzte Nachrichten.
Soldaten als Streifbrecher.
Die Frage der abnormen Arbeitsstellen" ist durch den noch immer währenden erbitterten Kampf der Bergarbeiter des Rhonddatales in den Vordergrund gerüdt worden. In Südwales tann eine Einigung nicht zustandekommen, da sich die WerksSchwerer Baunnfall in Chemnit. besitzer beharrlich weigern, den Hauern einen gewissen Minimal lohn( 6 Schilling und 9 Pence) au garantieren. Obwohl in der wärts".) In der Reinhardstraße sind 6 Arbeiter und zwar Chemnit, 3. August. ( Privattelegramm des Vorbritischen Montanindustrie ein sogenannter Minimallohn besteht, kann sich doch ein Arbeiter, der eine Arbeitsstelle bekommt, wo die 5 Maurer und ein Klempner Donnerstagabend kurz Hindernisse und die Ausbeute klein ist, die ganze Woche lang vor 6 Uhr schwer verunglückt. Das Unglück wurde durch den abradern und vielleicht nur die Hälfte des ihm nach dem Tarif Zusammenbruch einer Decke verursacht, die im Fallen die zugesicherten Lohnes nach Hause bringen. Vor einigen Wochen Treppenpodeste mit sich riß. Die Arbeiter wurden schwer besavouierte die Bergarbeiterföderation die Streifenden, da diese verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. den zwischen den Leitern der Föderation und den Werksbesitzern geschlossenen Vertrag nicht angenommen hatten. Seitdem haben ich aber die Dinge verändert. Die Leiter und die Konferenz der Augsburg , 3. August. ( Pr.-C.) Seit drei Wochen ftreifen in Bergarbeiterföderation waren im guten Glauben, daß die Verspredningen der Arbeitgeber wirklich ernst zu nehmen seien und 70 2erkstätten die Schloffergefellen. Mehrere Soldaten des hie daß die Bergarbeiter den Minimallohn von 6 Schilling und figen 3. Infanterieregimentes benutzten ihren Ernteurlaub dazu, 9 Bence erhalten würden. Dieser Glaube wurde bald durch die um in den von dem Streit betroffenen Werkstätten zu arbeiten. ungeschminkte Behauptung des Oberscharfmachers Thomas, des Als der Vorstand des Deutschen Metallarbeiterverbandes davon Leiters des Zechensyndikats im Rhonddatale, daß die Versprechen erfuhr, machte er dem Kommandeur des Regimentes hiervon Mitder Werksbesitzer keinen Geldwert" hätten, zerstört. teilung. Die Soldaten wurden darauf von ihrem Regiment Auch in anderen Revieren ist die Frage der abnormen Ar- aus dem Urlaub zurüdgerufen beitsstellen" sehr atut. In Süd- Derbyshire hat sich der Berg2. Es ist nicht wahr, daß einem Arbeitswilligen in Horn- arbeiterverband mit den Werksbesitzern über den Punkt geeinigt hausen von Streifenden die grüne Gerste abgemäht worden ist und in einigen anderen Distrikten verhandelt man. Aber die und auf dem Felde ein Blakat mit der Aufschrift:" Gehe ruhig große Masse der Werksbesiker will von einem garantierten Minizur Arbeit, wir wollen Deine Gerste schon mähen", aufgestellt mallohn nichts wissen. Spricht man mit englischen Bergwerkswurde. besizern oder Bergwerksdirektoren, so hört man nur von der pretären Lage der Industrie und der Unmöglichkeit, noch weitere Forderungen der Arbeiter zu bewilligen. Nun darf man diese Klagen allerdings nicht zu tragisch nehmen; aber es ist zweifelsohne richtig, daß viele der kleineren und weniger produktiven Gruben Budapest , 3. August. ( W. T. B.) Zwischen den Abgeordneten am Rande ihrer Leistungsfähigkeit unter der jetzigen Privatwirt. Bal und Poszgay fand heute ein Säbelduell statt, bei dem schaft angelangt sind. So können manche Zechen in Lancashire Poszgah nach fünf Gängen einen scharfen Kopfhieb, Pal Die Streifleitung J. A.: Josef Briewig." sich gegen die Konkurrenz der reichen Gruben in Yorkshire nur einen flachen hieb auf die Schulter erhielt. Die noch unter großen Anstrengungen behaupten. Bei den Zechen Gegner versöhnten sich. Solidarisches Vorgehen der Marinetechniker. Der Konflikt der besitzern führt diese durch die innere Konkurrenz, hervorgerufene in der kaiserlichen Marine beschäftigten technischen Hilfsbeamten be- Entwickelung zur Ausbreitung des Gedankens, ein Kartell oder schränkte sich bisher hauptsächlich auf die bei den Intendanturen ein Syndikat zu gründen. Bei den Bergarbeitern wird die Fordeund den Garnisonbauämtern beschäftigten Bautechniker, denen rung, die Gruben zu verstaatlichen immer lauter. Dies ist um so gekündigt worden war, weil sie den neuen Privatdienstvertrag bemerkenswerter, als die britischen Bergarbeiter in den letzten feines rigorosen Inhaltes wegen nicht anerkennen wollten. Jahren, nachdem sie mit der Lage der Arbeiter in den preußischen Die im Bunde der technisch industriellen Be- und österreichischen Staatsbergwerken näher bekannt geworden amten organisierten Techniker der Maschinen Schiffbau - waren, der Verstaatlichung der Bergwerke etwas skeptisch gegen und Torpedoressorts hatten sich aber von vornherein mit den Bau- überstanden. technifern solidarisch erklärt und ebenfalls die Anerkennung dieses Die Klagen der Wertebesiger, die in der rüdständigen kapitaDienstvertrages verweigert. Vor dem Bekanntwerden des Inhaltes liftischen Organisation ihrer Industrie ihren Boden haben, können Dieses Dienstvertrages waren von den Werften eine Anzahl neuer die Arbeiter natürlich nicht daran hindern, ihre Interessen ener-( Dep. Var) drangen heute Nacht einige Gendarmen in ein KaffeeToulon, 3. Auguft.( Pres Telegraph.) In la Berdière Tecnifer engagiert worden, die aus Unkenntnis der Verhältnisse den gisch zu verfechten. Der Schuh drückt sie an einem anderen Fuße, haus ein, in dem Battarat gespielt wurde. Dienstvertrag unterzeidmeten. Diese Technifer haben nun, soweit und daß der Schuh augenblicklich einen ungewöhnlich harten Druck Als sie die fie dem Bunde angehören, ihrer vorgesetzten Behörde mitgeteilt, daß ausübt, darüber sind sich alle Arbeitervertreter einig. Ein Berg- Namen der Spieler feststellen wollten, entwichen einige von ihnen, fie die durch ihre Unterschrift ausgesprochene Anerkennung des Dienst- arbeitervertreter, den man sicher nicht zu den radikalen zählen schlossen die Tür von draußen ab und verbarrikadierten das Ges bertrages zurückzuziehen wünschen. Falls ihnen das nicht gestattet tann, versicherte mir, daß es augenblidlich nur eines Funkens be- bäude. Die Sicherheitsbeamten mußten bis zum nächsten Morgen wird, wollen sie am 15. August solidarisch ihre dürfe, um das ganze Land in hellen Aufruhr zu versehen. In im Saal eingeschlossen bleiben.
Wahr ist, daß der Streifleitung und den Einwohnern von Hornhausen nichts von einem unbefugten Abmähen eines Getreidefeldes und dem Aufstellen eines Blakates bekannt ist, so daß diese Notiz also nur der Phantasie eines einzelnen entsprungen sein kann. Hochachtungsvoll
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Die Cholera. festgestellt worden. Triest , 3. Auguft.( W. T. B.) Heute ist ein neuer Cholerafall Wien , 3. Auguft. Wie die Neue Freie Breffe" erfährt, ist in der montenegrinischen Armee die Cholera ausgebrochen. Kampf mit geistigen Waffen".
Bombenattentat gegen einen Arbeiter.
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explodierte eine Bombe vor der Wohnung eines Arbeiters in Saint Etienne , 3. August. ( V. H.) In der vergangenen Nacht ham bom ugerolles. Mehrere Arbeiter, die sich gerade in der Nähe befanden, wurden durch Holzsplitter nicht unerheblich verletzt. Die Urheber dieses Bombenattentats fonnten nicht er mittelt werden.
Die gefangenen Polizisten.