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befehl des Herrn v. Jagolv durchaus gebilligt haben. Das tüdsichtigen." Jm Ausschuß erhob sich über diesen Antrag ein er- Kirche für die Freiheit der Wissenschaft ein. Aber- und jetzt man fähe dent provozierend krähenden Erzreaktionär v. Dallwig regter Stampf zwischen Mittelstands- und Arbeiter Herr Gister reden: Ginés verbittet sich die Kirche, nämlich Ein außerordentlich ähnlich. Hat doch Herr v. Dallwiß auch die vertreteru. Von Arbeiterfeite wurde geltend gemacht, daß es brüche der Wissenschaft in ihr Glaubensreich. Und Stirn gehabt, die vom Gericht festgestellten unerhörten Aus- unrecht fei, einen Arbeiter mit geringem Lohn und großer Familie eines erlaubt fich die Kirche zu jeder geit, nämlich gewisse schreitungen der Schuhmannschaft in Moabit   bedingungslos unter Berufung auf die chriftliche Nächstenliebe" au vet Säge, die als Ergebnis der Wissenschaft gepriesen zu verteidigen! hindern, seine Bedürfnisse da zu befriedigen, 100 er für eine Ware werden, die aber die Offenbarung aufheben oder Weiter wird noch gemeldet, daß das Polizeipräsidium vor 10 f. weniger gable. Die Erregung übertrug sich auch auf die gefährden würben, zurüdzuweisen". Das nennt dann einigen Tagen der rheinischen Metallwarenfabrik einen Auftrag Verhandlungen in der geschlossenen Versammlung. Die Debatte Herr Gister den Bund der Kirche mit Vernunft und Wissenschaft". auf Lieferung von 5000 Dienstrevolvern gegeben habe. Das drehte sich um die christliche Nächstenliebe", im Grunde handelte es Arme Wissenschaft, arme Vernunft, die sich auf diesen Bund mit der foll vielleicht eine kleine Entschädigung für entgangene Kriegs- sich um die wirtschaftlichen und sozialen Gegenfäße der Mittel- Stirche einlassen würde! Lieferungsprofite fein! Uebrigens muß jetzt die Zahl der vorständler und der Arbeiter, die ja vielfach, z. B. in der Frage der handenen Revolver und Brownings so groß sein, daß sich gewerkschaftlichen Organisation, der Konsumvereine ustb., zu bemerken Politifche Ueberlicht. fünftig jeder Schuhmann wie ein Tichertesse mit einem ganzen sind. Die Meinungen standen einander shroff gegenüber. Der Ab­Arsenal von Schießelfen ausstaffieren kann. Bange machen geordnete Bachem schlug vor, sich auf die allgemeinen Grundsäge zu Berlin  , den 10. August 1911. gilt trotzdem nicht. Auch die Berliner   Mörder verden sich einigen und die besonderen Differenzen auf dem nächsten Katholiken­Kriegshezze und Msnarchismus. durch den Schießerlaß nicht allzu sehr einschüchtern lassen. tag zu verhandeln. Da das Ergebnis der Abstimmung über den Denn entdeckt werden sie ja schließlich doch nicht! mittelständischen Antrag zweifelhaft war, erfolgte Auszählung durch Die offene Hege der ehrsamen Post" gegen den Kaiser, Politik und Revolver. " Sammelsprung" eine ungewohnte Erscheinung auf einem Statho- den fie für Deutschlands  , Schmach", d. h. für die jetzigen lifentag. Für den Antrag der Mittelständler ergaben fich Stompensationsverhandlungen zwischen der deutschen   und fran­Geistlichen; für einen im Sinne der Arbeitervertreter abgeänderten nur nominell royalistischen Kreisen der Reichspartei eine der­192 Stimmen, darunter die weitaus größere Anzahl der anwesenden 8ösischen Regierung verantwortlich nacht, scheint in den nidjt Antrag 96 Stimmten. artige Verstimmung hervorgerufen zu haben, daß der Vor­

Bon juristischer Seite bird uns geschrieben:

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3. 3t. Oftende, den 8. August 1911. Berehrter Freund und Kollege!

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In den Erörterungen über den Jagowschen Revolver- Erlaß ist Resober- Gila's fit eine Seite, sozusagen die politisch- piychologische des Falles, bisher nicht gebührend gewürdigt worden. Man erinnert Und noch einmal traten bei ber Beratung der Anträge des Aus- sitzende dieser Partet, der Fürst v. Hahfeldt, öffentlich den Ab­fich des Moabiter Prozesses, der Rolle, die die Schuyleute dort schusses für soziale Fragen die Gegenfäge im katholischen Lager her- bruch aller Beziehungen seiner Partei zu diesem Blatt ver­spielten, des Mordes an dem Arbeiter Herrmann und des Winkes, vor. Die München   Gladbacher hatten einen Antrag ein- langt. Er hat an den Schriftführer der Reichspartei Reichs. welchen der Landgerichtsdirektor Unger in seiner Rechtsbelehrung gebracht, worin sie die Erwartung aussprachen, daß die katholischen tagsabgeordneten Amtsgerichtsrat Dr. Brunstermann dem Berliner   Publikum im Kampfe gegen die Polizei gegeben hat. Arbeitervereine weiterhin im Sinne Kettelers wirken und die noch Stadthagen  ( Schaumburg- Lippe  ) das nachfolgende öffentliche Der wohlgezielte Revolverfchup" erinnerte daran, daß es auch gegen fernstehenden katholischen   Arbeiter in ihren Reihen sammeln werden. Schreiben gerichtet: Bolizei Not to ehr gebe. Das war den Scharfmachern unbequem, Das brachte die Leute der Berliner   Richtung auf die Beine, der Justizminister stellte" bekanntlich Herrn Unger und bemühte bie es sich nicht nehmen lassen wollen, daß Stetteler von Gott   und fich im Abgeordnetenhause höchstselbst, den enorment Eindruck Rechts wegen zu ihren gehört. Sie famen mit einem Antrag, worin der Ungerschen Worte zu verwischen, damit nur ja tiemand jenes bie Statholiten aufgefordert werden, im Geifte Kettelers ihre soziale Wintes eingedent fich etwa gegen polizeiliche Wilfür wirklich Tätigkeit auszuüben", das heißt für eine Arbeiterbewegung einmal zur Wehr seye. Herr Beseler operierte damals mit allerlei nach den Grundsägen der katholischen Kirche  " eine Reichsgerichtsentscheidungen, auf welche sich zu fügen vor einer im gutteten. Fast schien es, als ob es über der Leiche Kettelers zu wesentlichen nicht juristischen Versammlung ja nicht besonders schwer einem Stampf zwischen Berlin   und München- Gladbach kommen ist. Herrn v. Jagow turntte die Affäre" aber noch gar lange; follte, als Leute, denen die Einigkeit des Katholikenlagers an für ihn war und blieb der Ehrenschild der Polizei rein" und daran vertraut ist, in Attion traten und die Berliner veranlaßten, ihren änderte weder der Mord Herrmanns efivas, noch die spätere fahrift Antrag zurüdzuziehen. Die Einigkeit" war gerettet! liche Urteilsbegründung, welche die wesentlichsten Uebergriffe der Schußleute gewissermaßen dokumentarisch festlegte.

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Es drängt mich, Ihnen meine Meinung über den Artikel ber " Post" vom 4. d. M. auszusprechen, worin der Verlauf der Ber handlungen über die Marokkofrage als nationale Schmach, viel schlimmer als Dimig, bezeichnet wird. Dieser Artikel ist, da ich mich zurzeit auf Reisen befinde, erst nachträglich zu meiner Kenntnis gelangt. Empörend ist die Leichtfertigteit, mit welcher über Dinge abgeurteilt wird, welche der Post nicht Be­fannt sind. Sie selbst wird nicht behaupten können, dai ihr die Details der Besprechungen zwischen dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts und dem franzöfifchen Botschafter bekannt wären.

Noch schlimmer ist es, daß bie Person Sr. Maj. des Kaisers hierbei in einen direkten Gegensatz zu dem Reichskanzler und dem Staatssekretär bes Auswärtigen Aints gebracht wird, ein Umstand, den das Ausland ausbeuten und der unferein Auswärtigen Amt  die Führung der Geschäfte erschweren muß.

Zwei Anträge, die nachher in einen zusammengejogen wurden, beschäftigen sich mit der Jugendpflege. Es wird darin gefordert die Es war die Möglichkeit vorhanden, daß die gesamte der tatkräftige Unterstützung der Fürsorge für die schulent Berliner   Polizei nicht sehr günstige Situation, insbesondere die taffene Jugend, zumal der katholischen   Jugend durch die Ungerfche Aeußerung hervorgerufene Stimmung auf die bereine durch Mitarbeit darin, durch Beschaffung der nötigen Schußmannschaft namentlich in politisch bewegten Verhältnisfen! Gelbmittel, Einrichtung von Jugendheimen, Erholungsplägen, Ber eine mäßigende und hemmende Wirkung ausüben fammlungsräumen usw. Selbstverständlich fehlt nicht ein Antrag, wverde. Was sollte dann aus der Autorität der staat ber die pflichtmäßige Einführung des Religionsunter Für das monarchische Gefühl tief verlegend ist die Art und lichen Gewalten" werden? Aus jener Autorität", bie fich richts in der Fortbildungsschule fordert, da nur mit Weise, mit welcher, in der Form theoretischer Fragen, über Seine die Scharfmacher nicht anders vorstellen könnten, als in Silfe der Religion eine charakterftarte, fittenreine, fönigs Majestät den Kaiser zu Gericht gesessen wird. Wie Ihnen bekannt Verbindung mit polizeilichem Dreinhauen, Schimpfen, Schlagen, treue und vaterlandsliebende Generation herangebildet werden ift, habe ich im Mai dieses Jahres Anlaß genommen, das Vers Schießen, womöglich mit Blutbädern? Aus jener Autorität", tann." Ein weiterer Antrag empfiehlt die Rekruten, halten der Post" in unserer Fraktion zur Sprache zu bringen. weldje die Scharfmacher, die Kriegsheher und all die Soldaten und Reservisten fürsorge dringend, bem Mit dem Artifel bom 4. August hat diefes Blatt alle Beziehungen ähnlichen Gesellen zwar wenn es ihiten gerade so in best fram finanziellen Wohlwollen der deutschen Katholiten". Weiter werden zu der Reichspartei unmöglich gemacht, und wird es nötig fein, past für sich nicht als bindend anerkennen, die sie aber empfohlen der katholische Frauenbund als bie Organi  nach Wiederzusammentritt bes Reichstags hierüber einen Beschluß fchonungslos" gewahrt wiffent wollen zur Einschüchterung, Niederfation der Katholischen Frauen aller Schichten der Bevölkerung" und der Fraktion zu faffen und zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Haltung und Unterbriidung aller freiheitlichen Bestrebungen, ins bie von diesem geleiteten Bestrebungen zur Förderung Ich erwarte bestimmt, daß die Partei mir hierbei zustimmen wird. befondere zur Senechtung der ihnen so verhaßten, machtvollen, modernen der weiblichen Jugend auf tonfeffioneller Grund. Mit follegialischem Gruß Arbeiterbewegung. Tage". Ein Antrag zum Schuß der jugendlichen Ihr ergebenfter ndustriearbeiterin empfiehlt die Fürsorge für die Mutter­E dasda12 88 al3 88 899 allo Sayfelei.. schaft, die hauswirtschaftliche und berufliche Fortbildungsschule, Die Bost" hat bisher auf diefen Brief nicht geantwortet. natürlich auf tonfeffioneller Grundlage, die Anpassung des Berufs Vielleicht gedenkt sie ihn su ignorieren; vielleicht auch möchte an die weibliche Eigenart, Belehrung über den häuslichen Beruf in die Redaktion zunächst mit ihren Hintermännern und großz ber Bollsschule, für Fabril- und Industriearbeiterinnen Einführung industriellen Geldgebern Südsprache nehmen, da deren von Maßnahmen, die den weiblichen Gesundheitsverhältnissen jowle petuniäre Unterstübung ihr wichtiger erscheint, als das wenig der Hauswirtschaftlichen   und beruflichen Fortbildung Rechnung einbringende Wohlwollen der freikonservativen Parteileitung, tragen. darf sie doch mit ziemlicher Zuversicht darauf rechnen, daß ihr bisheriger erster Mitarbeiter, Freiherr Ottavio v. geblik, gegen entsprechende Bezahlung ihr auch fünftig seine Dienste zur Verfügung stellen wird.

Eine mäßigende, innerlich erzieherische Wirkung auf die Schutz mannschaft? Bielleicht in bewegter Belt hier und da ein Auf trumpfen eines sich feines Staatsbürgerrechts bewußten Bürgers? Eine Anwandlung a la Unger? Das kann, das darf nicht sein! Elfo: Principiis obsta. Beuge vor," sagte Miquel..

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Im Juni dieses Jahres ereignet sich der Fall Lucht. Auf der Friedrichstraße   wird ein Schußmann von einem Verbrecher erschossen Aenderung des§ 8 der allgemeinen Dienſtvorschriften: Was bisher in zweiter Linie erst gestattet war( statt zu schlagen zu schießen) ist in Bulunft gleich erlaubt. Bei Gewalt oder Tätlichfeiten" In dazu geeigneten Fällen". Also Tür und Tor jeglichem rein Die dritte öffentliche Verfammlung, beren Besuch In dazu geeigneten Fällen". Also Tür und Tor jeglichem rein schon Lücken aufwies, gehörte der chriftlichen Bildung". Der Haupt subjektiven Ermessen geöffnet. Und was damals als Recht flatuiert worden ist, wird jest anläglich des Falles Hager( ber hin- bortführer im Stampfe für die Rückwärtsentwidelung der Schule, hinder Bentrumsabgeordnete Marg Düsseldorf, redete über die

reichend geschossen hat) den Beamten bei Strafandrohung zur 3flicht gemacht.

Schulfrage..

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Anstatt ihre Angriffe einzustellen, setzt die" Post" dem

auch vorläufig ihre Verhöhnung des Staiſers und der Re­

gierung fort, indem sie ironisch die früheren deutsch  - franzöfi­fchen Berhandlungen über die Algecirasatte, die Erklärungen Den Herrn Polizeipräsidenten   sollte es einigermaßen stützig Gt verkündete, auf Grund des Naturrechts, der Geschichte und des der Nordd. Allgem. 8tg." über den Einzug der Franzosen machen, daß die Deutsche Tageszeitung" und bie" Post" Gewissens" den Saz, daß zuerst die Eltern das Recht und die Pflicht in Fez und die Entsendung des Panther" nach Agadir   ats sich am meisten und lautesten über seinen Erlaß freuen. hätten, über die Heranbildung und die Erziehung ihrer Kinder zu ein fortgesettes großes Mißverständnis be­ Eine vernünftige Verftigung" triumphierte neulich das Organ bestimmen. Dieses Recht sei bedingt und begrenzt durch das zeichnet, da die Regierung niemals die ernstliche Absicht ge­des( weiland) Herrn v. Stummm und die Deutsche Tageszeitung" Recht der Organisation, es sei in Ginklang zu bringen mit den habt habe, die Interessen des deutschen   Volkes und seiner wurde noch deutlicher. Als das Berliner Tageblatt" auf Ansprüchen des Staates, ber Gemeinde, aber auch, und zwar Ehre zu wahren, sondern nur darauf hätte vorbereiten

die Gefährdung des friedlichen Bürgers durch den Schießerlaß hin- in nicht minderem Maße: mit dem Recht der Kirche". Mit wollen, daß sie inick, wo Frank.

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Es soll nicht behauptet werden, Herr v. Jagow habe politische Nebengedanken. Aber man kann sich des Eindrucs nicht erwehren, daß das Scharfinachergesindel gar nicht so sehr an den Kampf gegen das eigentliche Verbrechertum denkt, sondern Mißbrauch zu politischen 2weden erstrebt und erhofft.

wies, insbesondere bei möglichen Aufläufen usw., höhnte das allen Kräften müsse man dem Grundsatz widerstreben, daß die Schule reich Fez ober ganz Marotto befeten würde, Agrarierblatt: Der friedliche Bürger" habe bei Bolts- eine Staatseinrichtung, dem Staate allein gehöre das Regiment in sich die Freiheit nehmen werde, still und aufläufen, Straßendemonstrationen u. dgl. nichts zu fuchen...." der Schule. Das Ziel des Unterrichts und der Gr- höflich auf alle Rechte, die Deutschland   bis­Dabei besitzt das Blatt die Frechheit, die den Erlaß Bekämpfenden ziehung sei ausgebrüdt im Statechismus: Wir find auf her in Marotto besaß, zu verzichten dadurch anzupöbeln, daß es so tut, als wolle man Schuß den Erben, um Gott zu erkennen, ihm zu dienen, ihn Nachdem sie in diesem Ton weiter über die jetzigen Kom­Apachen" gewähren. zu lieben und dadurch in den Himmel zu lommen. pensationsverhandlungen gehöhnt hat, Teistet sich zum Schluß Der Redner, ein Muster von Einseitigkeit, Hebertreibungstunst die Post" folgende Verspottung der Regierung und dor und Bedenkenlosigkeit in der Verwertung aufgelesenen Materials, Nordd. Allgem. Ztg.": versucht nun den Nachweis, wie schlimm es mit der Glaubensaunter diefen Umständen war es natürlich auch ein Weiß­feindlichkeit der Schulregierungen, der Parteien und der Lehrer in den einzelnen Bundesstaaten stehe. Heraus aus dem liberalen Lehrer­berein und hinein in den katholischen   Lehrerverein ruft er den Lehrern zu, und jedem Katholikent macht er es zum Grundsay: In die gefeggebenden Körperschaften, in die kommunalen Vertretungen gehört niemand hinein, der nicht für die Aufrechterhaltung der konfessionellen Boltsfule, für die Wahrung der Rechte der katholischen Kirche   auf Durchdringung des ganzen Unterrichts mit sittlich religiösem Geiste stets mit ganger Straft einzutreten gewillt ist!" Aber das genügt Herrn Marg noch nicht. Gr will eine Organisation aur Berteidigung der tonfeffionellen Schule, zur Förderung des christlichen Interrichts und der

Dem Scharfmachergesindel aber, wenn es sich je einfallen laffen follte, offen oder verstedt unfere zum Schue des Publikums vor handenen Schuyleute frivol gegen das Wort hegen zu wollen, fei die Rechtsbelehrung des Herrn Unger in warnende Erinnerung gebracht.

Vom Katholikentag.

des Mainz  , 9. August. Die geflossenen Bersammlungen der Katholiken tage dienen der Beratung der Anträge. Beratung" ist eigentlich zu viel gefagt, man würde richtiger fagen: Gutheißung der in den Ausschüssen angenommenen Anträge. Eine Aussprache findet in den geschlossenen Bersammlungen nur in feltenen Fällen statt. Bei den meisten Anträgen meldet sich niemand zu Worte und der Vorsigende stellt die einstimmige Annahme fest.

ristlichen Erziehung schaffen. Der Echlachtreihe der Un­gläubigen und Unentschlossenen soll ein und der Kämpfer für Christus und seinen Glauben entgegengestellt werden.

Morgen, in der letzten geschlossenen Versammlung, wird Herr Zu den Ausschußßigungen hat die Breffe feinen Zutritt, und Marg fein Wort wahr machent. Er wird einen vom Ausschuss be­was hier vorgeht, erfährt man nicht oder nur in Andeutungen und reits angenommenen Antrag einbringen, der die Gründung einer auf Umwegen. Meist wird sich ja auch hier ber Untertänigkeitsfinn Organisation der Katholiken Deutschlands   zur Verteidigung der des christkatholischen Mannes bewährett, der gern oder ungern christlichen Schule und Erziehung" ankündet und den katholischen etwaigen Widerspruch unterdrückt, zumal trenn eine weltliche Eltern den Anschluß an diese zeitgemäße und wichtige Gründung" oder geistliche Autorität in der Nähe ist. Nur hier und da, dringend empfiehlt. Der Antrag wird, nach der Aufnahme der wenn es sich um die Gegensäge großer Gruppen handelt, die heutigen Margschen Mede zu urteilen, einstimmig und mit fiürmi­dem einzelnen als Rückhalt dienen, ba findet dieser oder schem Beifall" angenommen werden. Die Meritale Reaktion ist um jener mat den Mut, feinen Meinungen offen und entschieden Aus eine Waffe reicher! brud zu geben. Das ist der Fall gewefen, als im Ausschuß für fosiale Fragen ein mittelständischer Antrag verhandelt wurde, der es für notwendig erklärt, daß derselbständige Mittel­stand stets hinreichend Arbeit und Absaz" habe und Man kennt den Gedankengang unserer Frommen in dieser Frage: der deshalb unter Hiniveis auf die Gebote der Nächstenliebe" alle Religion und Wissenschaft widerstreiten einander nicht; beide, er Katholiken auffordert, bei Vergebung von Arbeiten und bei Ein- streben ja die Wahrheit, und da es nur eine Wahrheit gibt, müssen täufen zunächst die Handwerker und Kleingewerbetreibenden zu be- beide zu denselben Ergebnissen kommen. Deshalb tritt auch die

Ein schweizer Professor, Prälat Dr. Gisler aus Chur  redete sodann über

Kirchlichkeit und Wissenschaft.

verständnis, wenn dem neuen Leiter des Auswärtigen Amites nicht mur bon feinen Korpsbrüdern, sondern auch von Politikern, die ihm weniger nahe fstehen, Lorbeeren gereicht wurden für seine nationale Zat. Nörgler werden sich darfiber er­hizzen, daß der Leiter des Auswärtigen Amtes diese Lorbeeren aus dem deutschen   Blätterwalde fchmunzelnd pflüdte und damit auf Reisen ging. Einsichtige Männer werden auch hierin Weisheit und Patriotismus erkennen. Das deutsche Bolt wollte und sollte einmal wieder eine nationale Freude erleben, die es die Site der letzten Enge beffer er­tragen ließ.

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Es kam dann das talte Sturzbad von Swine­ münde  . Französische   und englische Blätter, die einige Tage vorher bereits auf eine Schwenkung der auswärtigen Politik -heute muß man fagen: auf die Aufklärung des Miß­verständnisses hinwiesen haben recht behalten. Das Sturzbad in Swineminde hat seine Wirkung getan. Die politischen Higköpfe, die unmittelbar daran befeiligt tvaren, sind bedeutend abgefühlt und ernüchtert zurückgekehrt. Heute halten sic es für menschenfreundlich, dasselbe Sturzbad der Abkühlung dem ganzen deutigen Botte autommen zu lassen.

Es würde nichtswürdig und unpatriotisch im höchsten Maße sein, wenn irgendein Beitungsschreiber oder Politiker mit seinem beschränkten Untertanenverstand bezweifeln wollte, daß es sich hier tatsächlich nur um ein Mig verständnis gehandelt habe. Wenn ein Blatt von der Charakterfeftigkeit und Lauterkeit, von der lleberzeugungstreue und Bahrhaftigkeit der Kölnischen Zeitung  " berartige Behauptungen aufstellt, dann haben eben alle Zweifel des Verstandes und der Gr­innerung zu schweigen. Ein Blatt, das es fertig brachte, den abs gesezten Bismard als einen Greis, der polternd hinter dem Reichs­wagen herlaufe", au charakterisieren, ein Blatt, das dieCharakterfestigkeit befigt, mit jeder Regierung bald nach rechts, bald nach links zu