flili Westengürsel, ciftc schTarzsveis; foriccl« Sporlmüh'e, Elact- Handschuhe und eine Krawattcnnadel mit einem Ainethyst. Bei ihm fand man eine Eisenbahn fahrkarte Trebnitz— Pötschen und eine Postkarte mit der Unterschrift Julius tvkajunke. Tie Karte ist an das Kindersräulein bei Wolf im Grunewald gerichtet, ohne nähere Wohnnngsangabe. Selbstmord eines Schutzmanns. Im Plänterwald erschossen sich gestern morgen der 42 Jahre alte Schutzmann Iiedler vom 7. Revier in Nixdorf. Eine Arbeiterin fand ihn gegen Sl/a Uhr im Park liegen. Er hatte sich aus seinem Dienstrevolver eine Kugel in die Brust geschossen und muh sofort tot gewesen sein. Eine neue Spezialität von Taschendieben, die sich die an- haltende Hitze zunutze machen, hat sich in Berlin gebildet. Bei der herrschenden außerordentlich warmen Witterung strömen mehr denn je abends große Mcnschenmasscn nach den beliebten Ausflugsorten wie Tegel . Treptow usw.. wo dann bei der Rückkehr an den End, Haltestellen der Straßenbahn ein starker Ansturm der Ausflügler auf die Züge entsteht. Dieses Gedränge machen sich gegenwärtig Spezialisten der Langfingerzunft in ausgiebigstem Maße und mit sehr gutem Erfolge zunutze. Die Taschendiebe arbeiten in der Weise, daß sie beim Besteigen der Straßenbahnwagen Herren oder Damen, die goldene Uhren, Halsketten, Armbänder und ander« Wertbolle Schmucksachen bei sich tragen, umringen und bedrängen, während einer der Burschen in dem herrschenden Gewühl mit großer Geschicklichkeit die Wertsachen sich aneignet, ohne daß die Be- tressenden etwas merk«». In dieser Weis« haben die Taschendieb« mit besonders gutem Erfolge namentlich in Treptow und Tegel gearbeitet, wo bekanntlich stets der größte Andrang der Ausflügler herrscht. So hatten am letzten Sonntag zahlreiche Damen den Verlust ihrer Uhren und Armbänder zu beklagen und am Mittwoch wurde einem Rechnungsrat B. aus der Grohbeerenstrahe die wert- volle goldene Taschenuhr wahrend des Gedränges an der Straßen- bahnhaltestelle in Treptow gm Sprxetunnel gestohlen. Am Mittwochabend gelang es zlvei Kriminalbeamten in einem Lokal in Treptow mit großer Mühe einen dieser Spitzbuben festzu- nehmen. Es handelt sich um einen LS Jahre alten Ungarn Paul Weiß, der schon in allen größeren Städten wie Papis, London , Petersburg usw. gewesen und dort bestraft ist. Straßcnbehimnfälle, Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete sich gestern mittag gegen 1 Uhr an der Ecke der Turm- und Otto- straße. Dort wollte der Radfahrer Isidor Rowapolsky aus Dramen- bürg einem Kohlenivagen ausweichen und fuhr vor dem in rascher ffahrt herannahenden Motorwagen 33ö7 der Linie 18 auf dem Gleis. Der Radfahrer wurde umgestoßen und geriet so unglücklich unter »e» Borderperron, daß er mit dem Kopf gegen di» Schutzvorrichtung anschlug. Man zog den Verletzten hervor und brachte ihn nach der nächsten Unfallstation, wo festgestellt wurde, daß St. eme» Schädel- �nch, Gehirnerschütterung, Bruch des UnterlieserS und Aerletzugg der Weichteile erlitten habe. In hoffnungslosem Zustande wurde der Verletzte nach dem Moabiter Krankenhaus « übergeführt.— Vor dem Sause Gwinemüuder Str. 75 geriet gegen Ill'/z llhr der vierjährige tto Hossmgnn. der die Warnungsfignale des Motorwagens 2004 der Linie 27 nicht beachtet hatte, unter den Vorderperron des Straßen- bahnwagenS, mit den Beinen unter den Schutzrahmen. Das Kind wurde durch das Fahrpersonal aus seiner schrecklichen Lage befreit und zu einem in der Nähe wohnenden Arzt gebracht, der eine Quetschung de« rechten Unterschenkels feststellte. Der Knabe wurde in die elterlich- Wohnung geschafft. Vom Zug zermalmt. Zwei schwere Unfälle auf Babngleiseu von Berlins vorortstrecken haben sich vorgestern ereignet. Mittwoch abend um ö Uhr kam auf dem Bahnhofe Rahnsdorf der Weichen- steller Lemke ans Wilhelmshagen, der verheiratet und Bater von vier Kindern ist, mit dem Zuge aus Wilhelmshagen in Rahnsdorf an und wollte seinen Dienst antreten. Er schritt über die Gleise, um nach seiner Arbeitsstelle zu gelangen; im gleichen Augenblick kam ein au« Friedrichshagen einlaufender Zug. L. wurde erfaßt und überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Dem Verunglückten wurden Füße und Kopf fast gänzlich abgeschnitten und auch der Körper in der schwersten Weise verstümmelt.— Unter die Lokomotive eines Berliner Eilzuges geriet der 42 Jahre alte Rangierer Karl Kleinmstcin aus der Küstriner Straße. K. hatte auf dem Haupt bahnhof in LandSberg a. W. Wagen eines Güterzuges zusammen zukoppeln, dabei trat er unvorsichttgerweise auf das Nebengleis, auf dem gerade ein Berliner Eilzug herangefahren kam. K. wurde von der Lokomotive erfaßt und überfahren. Beide Beine wurden dem Verunglückten zermalmt, so daß sie im Kraukeiihaus« amputiert werden mußte». Beim Fciisterpiitzen abgestürzt und schwer verunglückt ist gestern nachmittag das IS Jahre alte Dienstmädchen Elf» Schnitzer, das in der Großen Frankfurter Str. 11 bei Pastor Schultz in Stellung ist. Beim Putzen eines Hofseusters im ersten Stock trat sie auf dem Gesims, auf dem sie stand, fehl, fiel rücklings in die Tiefe und brach sich beide Oberschenkel. Die Verunglückte wurde von Hausgenossen auf einer Tragbahre nach der Rettungswache I in der Koppenstraße gebracht, von dort nach Anlegen eine« Notverbande« nach dein KraulenhcmS am Friedrichshain . Beim Bade» ertrank am DonnerStagnachmittag der Drechsler Karl Dähne aus Rixdorf. Wissmannstraße 24 wohnhaft. Der in den zwanziger Jahren stehende junge Mann weilte in dem alten Studentenbad in der Ratiborstraße. wo er im Nichtschwimmerbaisin badete. Plötzlich sank Dähne im Wasier unter. Da er nicht wieder zum Vorschein kam. suchte man das Bassin ab und fand D. bereits bewußtlos auf. Ein schleunigst hinzugerusener Arzt stellte Wieder- belebungsversuche mit dein Verunglückten an, die jedoch feinen Erfolg mehr hatten. Ertrunken im Freibad bei SpindlerSseld ist am Mittwochabend der 42jährige Arbeiter Gehrisch auS Köpenick . Gehrisch hatte sich überbitzt ins Wasser begeben, wurde vom Herzschlag getroffen und versank in den Fluten. Die Leiche de» Ertrunkenen wurde am Donnerstagmittag gelandet. Bom vierten Stock abgestürzt hat sich gestern die Läivesiraße 6 wohnhafte unverehelichte Ennny Marrowstti. Mit schweren Ber- letzungcn wurde die Aermste in das Krankenhaus am Friedrichshain gebracht. Die Ursache zu dem Schritt soll in einem Liebesverhältnis zu suchen sein. Wer ist der Tote? Das Polizeipräsidium teilt mit: Am 17. Juli er. wurde im Siestaurcmt Schröder zu Schildhorn ein un- bekannter Mann erschossen aufgefunden. Derselbe war 1,<ZS bis 1,68 Meier groß. 30 bis 35 Jahre alt. hatte dunkelblondes Haar. blonden Schnurrbart und hohe Stirn. Bekleidet war er mit einem modefarbigen, schwarzgestreiften Anzug mit der- cinzelten roten Punkten weißem Hemd. MaNounterhemd. Steh- Umlegekragen, schwarzer, rotpunktierter Krawatte, schwarzen Schnür- schuhen, grauwollenen Strümpfen und schwarzem steifen Hut mit firma Max Eckard. Berlin . Bei der Leiche befand sich ein blaues oschentuch, ein Portemonnaie mit 22 M.. eine R-montoiruhr mit vergoldeter Kette, ein Zigarrenabschneider, ein Feuerzeug, ein Stock und eine Selbstladepistole. Die Persönlichkeit konnte noch nicht ermittelt werden. Stoff- proben der Kleidung und Nachlaßgegenstände befiuden sich in, Amts- bureau Spandauer Berg. Mitteiliuigen über die Persönlichkeit des Toten nimmt jedes Polizeirevier und die Ärimiiialpoltzei Zimmer 1 346a zu 3145 IV/öO. II. entgegen. Dachstuhlbrönde. Gestern vormittag wurde die 5. Kompagnie „ach der Alexanderstr. 0 alarmiert. Dort stand uniinttelbar neben der kürzlich von einein Brande betroffenen alten„Franzer-Kaserne" der Dagstuhl des Vorderhauses mit dem linken Seitenflügel in großer Ausdehnung in Flammcm Diese hatten bei Ankunst des 17. Zuges schon zugenommen, daß der Brandinspektor sofort nach Züge»achkommen ließ und mit hier Schlauchleitungen den Angriff eröffnete. Trotzdem dauerte eS über 2 Stunden, bevor die Macht des entfeffekteu Elements gebrochen war. Der Schaden ist bedeutend. Die Nr- fache des Feuers mar nicht mehr festzustellen. Mit den BufräumungS- � Uhr nachmittags zu tun. wobei zustehen hatten.— Gegen 2 Uhr wurde die Wehr nach der Frank- furter Allee 41/43 gerufen, wo der Dachstuhl des HouseS in großer Ausdehnung in Flammen stand. Sofort wurde über eine mechanisch« Leiter und über die Vordertreppe des Hauses mit sechs Schlauchleitungen kräftig Wasser gegeben, bis cS nach vieler Mühe gelang, die Flammen auf ihren Herd zu beschrnnleii, doch konnte nicht verhindert werden, daß der Dachstuhl vollständig ausbrannte und zahlreiche Bodenverschläge mit dem Hausrat der Mieter ein Raub der Flammen wurden. arbeiten hatte die Wehr bis um S hie Mannschaften unter der Einwirkung der Hitze sehr viel au»« Vorort- JVadmcbtcm Rixdorf. Die FeuerwShr hatte in der letzten Nacht«inen ausgedehnten Dachstuhlbrand in der Schillerpromenade 3 zu löschen. Als die Wehr nach 3 Uhr auf den ersten Alarm an der Brandsteve ankam, stand der Tachstuhl des Vorderhauses mit dem Seitenflügel schon in Flammen. Ueber die vordere» Treppen, das Dach des Quer- gebäudes und über eine mechanische Leiter tourde mit vier Schlauch- leitungen, die von der Automobildampfspritze gespeist wurden, so- fort eingegriffen. Dadurch gelang es, die Flammen auf die beiden Tachstühle zu beschränken. Es konnte aber nicht mehr verhindert werden, daß zahlreiche Bodenverschläge mit dem Hausrat der Miete« total ausbrannten. Die Entstehung des Brandes ist nicht er- mittelt. Ferner hatte die Ach« in der Nickardstraße zu tu», wo die Mostrichfabrik von Unger brannte. Hier hatten die Mmmschaf, ten stark unter der Einwirkung von scharfen Elsigdämpfen zu leiden. Ein tödlicher Hitzschlag ereignete sich am gestrigen Donnerstag mittag in der Bergstraße. Der 27jährige Kutscher Otto Seeger, Friedenstr. 30 wohnhaft, der bei einem Herings-Bersandgetchäft be- schäftigt ist, fuhr mit seinem Gespann durch die Bergstraß«. Plötz- lich wurde der Leuker vom Hitzschlag betroffen und fiel seitwärts vom Wagen. Er blieb mit einem Fuß in der Bremse stecken, während der Oberkörper auf dem Iahrbamn, nachschleifte. Einige Passanten brachten die Pferde schleunigst zum Stehe» und schafften den Kutscher nach der Unfallstation in der Steinmetzstraße, wo der Arzt bei S. einen schweren Fall von Hitzschlag feststellte. Da sich das Befinden des Erkrankten zusehends verschlimmerte, wurde er nach dem Krankenhause in Bukow übergeführt, wo er jedoch bald nach seiner Einlieferung verstarb. Rummelsburg . Das Kinderfest des hiesigen WahlvereinS findet am Sonntag, den 13. August, wie alljährlich im Waldrestaurant von Klugman», Köpenicker Chaussee(Steuerhaus), statt. Die Kinderspiele und sonstigen Belustigungen werden diesmal unter Leitung von Mit- gliedern der Freien Turnerschaft NunimelsburgS vor sich gehe». Beginn des Konzerts un, 3 Uhr.' Da der Eintrittspreis nur 15 Pf. beträgt und Kinder frei find, kann wohl der Besuch aller Partei- genossen mit ihren Angehörigen erwartet werden. Eintrittskarten sind in den Bezirkslokalen noch zu haben. Tempelhyf. Der verkehrSfeiudliche Engpaß zlvischen Tempelhof und Schöne- borg in der Nähe des Sachsendammes, bei den, AinchlntzgleiS der Hauptwerlstätte Tempelhof, wird in nächster Zeit verschwinden. Die neu« Uebersührung dürste eine Länge von 20 Meter haben. Eine starke Arbeitcrkotonne ist damit beschäftigt, die eisernen Träger mittels Dampframme in den Erdboden zu treiben. Von den 134 000 M. betragenden Kosten trägt Tempelhof 10 000 M. ist die Verbreiterung der verkehrsreichen Straße zu begrüßen, zumal durch diesen Engpaß noch die Elektrische hindurchführt. Ist« notwendig, Sonntags, wird? , eS aber den Bau so zu beschleiinige», daß nicht einmal des selbst während der Kirchzeit, die Arbeit unterbrochen Nieder- Schönhausen. Der Arbeitergesangverei»..Zukunft"(M. Ö. A.-S.-B.)' hält am Sonntag, den 13. August, im Restaurant von Karl Liedeinit sein 20. Stiftungsfest ab unter Mitwirkung mehrerer Arbeitergesang, vereine. Au« der Gemeindcvertretnng. Die Wahl des Gemeindevep treters Thormänn zun, Schöffen ist von der Regierung bestätigt worden. Die Vergebung der Kohlenlieferung für die Betriebs- werke wurde der Finna Dick u. Co. zum Preise von 6800 M. zugesprochen. Diese Firma war gegenüber den hiesigen Kohlenhändlern um 24 Pf. pro Zentner billiger. In die Konimission betreffend die Eingemeindung desGutsbezirks Nieder-Schönhausen mit Schon- holz in den Gemeindebezirk wurden di« Herren Sänger, Jerntsch, Häger, Breitmann, Raa und Aug. Äuhlmann gewählt, lieber den Antrag der Lehrpersonen auf Gehaltserhöhung hatte die Vertretung nochmals Beschluß zu fassen, da Gemeindevertreter Becker die Ab- stimmung angezweifelt hatte, indem sich die Vertretung nicht recht klar über den Antrag gewesen sei. Die hierauf nochmalige Abstim- mung ergab wiederum die Ablehnung des Antrages. Hjerauf folgte eine nichtöffentliche Sitzung. Ober-Schijpewcide. «ettsfrfi. Am Sonntag, den 13. August, beranstalten die organisierten Arbeiter und Sportvereine de« Orteö in dem gesamten Etablissement von MörnerS Blumengarten ein großes Volksfest. Da weder Kosten noch Mühe gescheut werden, um allen Teilnehmern an diesen. Fest einige angenehme Stunden in, Kreise von Freunden, Kollegen und Genossen zu bereiten, wird auf ebenso zahlreichen Besuch gerechnet wie in den Vorjahren. Gau » besonder« wird aus den Feftzug ausmerksan» gemacht, welcher»un 2 Uhr von der Ecke Edinson- und SiemcnSftraße abmarschiert. Alle Festteilnehmer wollen sich un dem Festzuge beteiligen. Ndlershof. Das Gewerkschaftssest findet am Sckmtag. den 13. August, in „Wöllsteins Lustgarten", Bismarckstraße 24. statt. Der Eintritts- prsis beträgt 2ö Pf. Beginn des Konzertes nachmittags 3 Uhr. Grost-Lichterfelde. Kinderfest. Am Sonntag, de» 13. August, findet in, Restaurant von Erpel, Berliner Str. 129. ein Kinderfest statt, baS von, sozialdemokratischen Wahlvereil, veranstaltet ist. Es besteht au« Konzert. Tanz. PreiSschießeii und Kinderbelustigungen aller Art. Jedes Kind erhätt eine Stocklaterne und ein Geschenk gratis. Eintritt: Er- wachsene 15 Pf.. Kinder 10 Pf. Ansang 2 Uhr. Trebbin (Kreis Teltow). Nach Teltow verlegt hat gestern ein Schreibfehler das Unglück, bei dem eine Frau Zienicke in die Dreschmaschine geraten war. Spandan. Die Liste der stimmberechtigte» Bürger liegt vom 16. bis zum 30. August im Stadtsekrctartat, Zimmer 13/14 des Rathauses, während der Dienststunden zur Einsicht aus. Die Liste für die Stadtteile Nonnxndomm und Haselhorst liegt in Nonnendamm, Einwendungen her Auk- l c g u n g s s r i st beim Magistrat anzubringen. Versäume Niemand, d i e L i st e n einzusehen. Mit Lysol hat sich gestern eine Frau in der Mittelstraße 22 ber- giftet. Als der Ehemann abends nach Hause law. fand er seine Frau miter großen Schmerzen sich windend vor. Er ließ sie sofort nach dem Krankeilhause schaffe», wo sie bald darauf starb.— Mit Gas zu vergifte» versuchte sich gestern der Putzer W. Raue, Jagow- straße 12. Er wurde nach dem Kranlenhause geschafft und dort mittel» Sauerstoffbehandlung wieder In« Leben zurückgerufen. Hus aller Melt. Grubenhataftrophc im Ruhmvier. Auf Schacht 1 und 2 des Steinkohlenbergwerks Hanuibal in Hordel bei Bochum ereignete sich Donnerstag früh gegen 5 Uhr bei der Förderung ein schweres Unglück. Der Förder- korb, in dem sich 45 Bergleute befanden, stürzte ab und 26 Manu wurden teils sehr schwer verletzt. Am schwersten verletzt ist der Bergmann Mertens, der neben Knochenbrüche schwere innere Lcrletzuugen erlitten hat. Die Schwerverletzten wurden im Bergmannsheil untergebracht. Die Kruppschen Werke, denen die Zeche gehört, verbreiten über das Unglück folgende Nachricht:»Bei Förderung des zweiten Korbes nach Beginn der Seilfahrt verlor der Maschinenwärter die Gewalt über die Förder- Maschine. Diese ging durch, der herabgehende Korb stieß im Sumpfe hart auf, der heraufgehende wurde gegen dfe Seil- scheide gerissen, dann brachen beide Seile. Auf dein nieder- gehenden Korbe befanden sich 44 Arbeiter, die sämtlich in Sicherheit sind; leider aber sind achtzehn durch Bein- und Rückgratbrüche schwer verletzt, von den übrigen 20 Leichtverletzten konnten neunzehn ihre Wohnungen aufsuche n." « Bericht eiueS Augenzeugen. lieber den Vorgang macht ein B e r g a r b e i t e r. der sich in den, verunglückten Förderkorb befand, aber unverletzt blieb, nach dem„B. T.* folgende Angaben: „Vorschriftsmäßig wurde bei der ersten Einfahrt nur einer der beiden Förderkörbe besetzt. Der andere fuhr leer. Die ersten Bergleute waren ungefährdet in die Grube eingefahren. CS hatten ans dem anderen Förderkorbe 45 Bergleute Platz genommen, die sich apf mehrere Etagen verteilten. Während der Fahrt von der dritten bis zur vierten Sohle wurde den auf dem Korb Befindliche,, plötzlich an einem Raffel» und Knattern klar, daß oben irgend etwas nicht in Ordnung war. Dex Korb fuhr schneller als sonst, von der vierten Sohle fiel der Korb plötzlich mit rasender Schnelligkeit hinunter. WaS jetzt vor sich ging, war das Werk eines Augenblicks. Ein« dicht« Wolke von Kohlenstaub wurde aufgewirbelt; man hörte Holz zersplittern und durch die Reibung des Korbes an den Schacht- wänden wurde ei» Sprühregen von Funken erzeugt. Dann ein kurzer, harter Anprall und ein Schrei aus 45 Kehkc». Das Unglück war geschehen. Besonders gräßlich erklangen die Schmerzens- schreie der auf der untersten Stufe de« Korbes Verletzten, der mit 14 Bergleuten besetzt war. Von diesen blieb kein einziger unverletzt. Alle haben Rückgrat-»ndBeinbrücheerlitten, und da da§ Waffer imGuckipf den Leuten bis an den Hals stand, war die Gefahr des Er- trinkens sehr nahe. Dje auf den oberen Etagen stehenden Kameraden, soweit sie unverletzt geblieben waren, arbeiteten mit Sägen und anderen Werkzeugen so lange, bis sie die unter ihnen Befindlichen durch ein Loch heraufziehen konnten. Inzwischen waren Tragbahren besorgt worden, und auf dem schwierigen, über eine» Kilometer langen Weg zum Schacht II wurden die Verletzten ans Tageslicht gebracht. Besonders schlimm sah ein Bergmann aus. Dieser hatte sich beim Herabfahren auf seine Gruben- lan,p-e gesetzt. Bei dem harten Anprall war ihm die Lampe i»S Gesäß gedrungen, so daß die Eingeweide hervor- traten. Es ist als ein wahres Wunder zu betrachten, daß nur einer der Körbe besetzt war, denn im anderen Falle wäre auch nicht einer der Insassen des über die Seilscheibe geschleuderten Fördcr» korbeS mit dem Leben davongekommen." Wie uns ein Privattelegramm noch meldet, wurden schon vor 14 Tagen die F ä r d e r a n l a g c n als uicht in Ordnung besiudlich gerügt. Die Förderung wurde bis zur 5. Sohle ausgedehnt. Die Leute haben nach Möglichkeit ve>- sucht, nicht aus dieser Sohle arbeiten zu müssen. Am 29. Juli hat einer der Sicherhcitsniänner den Betriebsführer darauf aufmerksam gemacht, daß die Förderuugsanlageu uicht intakt seien. Man gab ihm zur Antwort, er solle das nicht so tragisch nehme».— Die Aufregung unter der Bevölkerung wurde noch dadurch vermehrt, daß die Zechenverwaltung jede Auskunft ablehnte, insbesondere auch der Presse k e i„ e r l e i R a ch- richt gab. Bon den Bergleuten find 18 schwer. 38 leicht verletzt; einige der schwer Verletzten dürften kaum mit dem Leben davon kommen. Der Untergang des französischen Dampfers„Emir ". lieber die Katastrophe des französischen Dampfer«„Emir ", die sich am Mittwoch tu der Röhe von Tarifa ereignete und 93 Todesopfer forderte, wird noch gemeldet: Die Zahl der bei dem Zusammenstoß bei Postdampfer«„Emir " und des englischen Dampfers„SilverStowu" in der Meerenge von Gibraltar umgekommenen Personen wird jetzt auf 93 angegeben. Darunter befinden sich zahlreiche Marokkaner, die als Erntearbeiter nach Algier gegangen waren und in ihre Heimat zurückkehrten. Man glaubt, daß höchsten» sechs Europäer ertrunken sind. Der untergegangene Postdampfer „Emir " war ein alte« Schiff, da» die Eigentümerin, die Schiffahrtsgesellschaft Touache in Marseille , nicht mit dem Dienst i» der gefährlichen Meerenge von Gibraltar hätte betrauen sollen. Die Katastrophe trat übrigens nach dem Zusammenstoß nicht so plötzlich«in, als es nach den ersten Depeschen den Anschein hatte. Ein Franzose, der sich an Bord befand, erzählt, dnß er, als er die Dampfsirene hörte, an Deck stieg und den„SilverStown" mit mäßiger Geschwindigkeit auf den„Emir "' zukommen sah. Er hatte„och Zeit, in die Kabine hinabzusteigen und einen RettungS- gürtel anzulegen._ Verheerende Grostfener. Ein schweres Brandunglück wird aus Briefen bei Fürsten . Walde gemeldet. Dort geriet am Mittwoch gegen Mitternacht das der Firma Leimann gehörende am Oder— Spreekanal belegene Wohnschiff plötzlich in Brand. Da» Feuer griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß es bald da» ganze Bauwerk erfaßt hatte. Die Arbeiter und Frauen, die in dem Schiff hauste», konnten nur das nackte Leben durch fckleunige Flucht retten. Die Köchin Marie L e ch n e r vermochte sich jedoch nicht mehr in Sicherheit zu bringen, wurde von den Flammen erfaßt und verbraunte vollständig. Ter verkohlte Leichnam der Unglücklichen wurde später vorgefunden. » In Lücke» lv aide ist bei einem G roßfeuer die Bau- tischlerei von Neumai, n, Ecke Bahnhof- und Beelitzer Straße, voll st än big niedergebrannt. Dabei gerieten 69 Arbeiter in ernste Lebensgefahr. Das Feuer kam in dem Räume aus, in dem eine große Dampfmaschine aufgestellt war. Aus der Maschine flogen Funken i» die aufgespeicherten Holzvorräte und entzündeten sie. DaS Feuer griff mit großer Schnelligkeit um sich und breitete sich bald über das ganze Fabrikgebäude auS. Die in der Fabrik beschäftigten Arbeiter konnten bei der rasenden Geschwindigkeit,
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