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56 Vorträge" in denen et uns Sozialdemokraten{dal Lebenslicht ausgeblasen, mit solchem Erfolgs ins Feld, daß er freigesprochen wurde. Wir gratuliren der bürgerlichen Gesellschaft und den Gescheitellen und Ge- schorenen zu ihrem Selmann und den Piudter und Konsorten zu ihrem würdigen Kollegen! Ter Bund der Landwirthe, übermüthig geworden durch die Ztachgiebigkeit der Reichsregierung, wandelt aus dem Zollkriegspfade und sucht immer neue Skalps zu er-- beuten. Da wird erklärt, daß diedeutschen Landwirthe", d. h. die Großgrundbesitzerfür eine Herabsetzung des Zolls auf 3,50 Mark nicht zu haben sind", daß sie auf dem Differentialzoll gegen Rußland   beharren. Das ist die nackte Gewinngier des Junkerthums, das dem Volke den Bissen Brot vertheuert. Auch gegen die Handelsverträge mit Serbien  , Spanien  , Rumänien   machen die Tivolistreiter mobil. Man solle die Länder, diespröde" gegenuns" (lies die Agrarier) seien, auch vom Geldmarkt ausschließen. Die Agrarier, die so viel schon bei denmüden" Staats- männern des neuen Kurses erreicht haben, werden auch noch mehr erreichen. Sie wissen zuschreien". Zum �alle Hofmeister. In denMünchener Neuesten Nachrichten" wird folgende offenbar aus dem bayerischen Kriegsministerium stammende Zuschrift ver- öffeutlicht: TieFrankfurter Zeitung  " veröffentlichte letzter Tage einen Brief des Lieutenants Hofmeister in Würzburg  , worin sich derselbe über seine Hast, und besonders über den Mangel an Bewegung beklagt. Es bedarf wohl keiner besonderen Er- wähnung, daß die Untersuchungshaft gegen Hofmeister in der- selben Weise vollzogen wird, wie gegen zeden Offizier, d. h. in einer seinem Stande vollkommen angemessenen Weise, und unter allen irgend zulässigen Erleichterungen. Betreffs seiner Klage über Mangel an Bewegung sei erwähnt, daß ihm von Älusang der Hast an ein mehrstündiger täglicher Spazier» gang, in Begleitung eines Offiziers, sreigestellt, von»hm aber abgelehnt wurde I Die nunmehrige Ver- längerung der Untersuchungshaft hat Lieutenant Hof- meist« selbst verschuldet, da er die Abhaltung der auf den 18. August anberaumt gewesenen Gerichtsverhandlung durch seine wenige Tage vorher ausgeführte Flucht aus deni Gefänguip vereitelte und hierdurch ein neuerliches Unter- suchungsverfahren veranlaßte. Dazu kommt, daß wegen der nun begonnenen Truppenübungen vor Abschluß derselben auch die zur Bildung des Gerichtshofes und der Geschworenenbank erforderliche Anzahl von Offizieren in der Garnison Würzburg nicht mehr vorhanden ist. Die Anklage gegen Lieutenant Hos- meister gründet sich bekanntlich auf den§ 102 des Reichs- Milttär-Strasgesetzbuches, welcher lautet: Wer es unlernimnit, Mißvergnügen in Beziehung auf den Dienst unter seinen Kamerade» zu erregen, wird, wenn dies durch mündliche Aeußerungen geschieht, mir Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, und, wenn die Handlung durch Ber- breilung von Schriften, Darstellungen oder Abbildungen, oder im Felde, begangen wird, mit Gefängniß oder Festungshaft bis zu fünf Jahren bestraft." Der Ausschluß der Oeffentlichkeit der militärgerichtlichen Verhandlungen ist durch den Art. 138 der bayerischen Militär- Sirasgerichts-Ordnung, sowie den Art. 133 des.für das baye- tische Militär-Strafverfahren noch geltenden bayerischen   Straf- prozeßgesetzes vom 10. November 1848 geregelt. Die erst- erwähnte Gesetzesbestimmung gestaltet den Ausschluß der Oeffentlichkeit auch dann, wenn besondere militärdienstliche Interessen diese Maßregel nothwendig erscheinen lassen. Hier- über entscheidet in der Verhandlung der Gerichtshof nach Antrag des Staatsanwaltes. Unter allen Umständen erfolgt aber auch bei Ausschluß der Oeffentlichkeit die Verlesung der Anklageschrift, sowie die Verlesung der an die Geschworenen zu steUenden Fragen und die Verkündung des Urtheils öffent- lich. Außerdem müssen zur mcht öffentlichen Verhandlung aus Wunsch des Angeklagten drei Verwandte oder Freunde desselben zugelassen werden, und es kann überdies der Vor- sitzende des Gerichts auch noch anderen Personen, z. B. den Vertretern der Presse, den Zutritt gestatten." Dieser offiziöse Rechtfertigungsversuch wird keinen Un- befangenen befriedigen. Jedenfalls steht, was die Art der Haft anlangt, hier die Aussage Hofmeister's gegen die Dar- legung eines Namenlosen. Gar nicht gelungen ist es dem Beauftragten des Krieasministeriums, die lange Dauer der Untersuchungshaft zu begründen. Der Fall Hofmeister war doch offenbar nicht so verzwickt, daß eine fünfmonatliche Untersuchung nöthig gewesen wäre, Spaßhast ist sicher die Entschuldigung, daß in Würzburg   wegen der Truppen- Übungen nicht genug Offiziere zur Bildung eines Gerichts- Hofes vorhanden seien. Warum hat man denn nicht vor den Manöveril den Gerichtshof gebildet? Gerade die furchtbare Qual der langen Haft trieb den exzentrischen, nervösen Hofmeister zu demdummen" Flucht- versuch. Gar nicht begründet aber wird der un- erhörte Ausschluß der Oeffentlichkeit. Was wir dieser chanips, als er ihm die Thür öffnete.Das ist nett, seine Freunde so zu verlassen, um irgendwo in der Fremde herumzustreichen. Aber ich will Sie vorläufig noch nicht schellen. Das werde ich unterwegs nachholen. Sie wundern sich darüber, daß ich an einem Wochentag feiere? Aber heute ist auch Mittwoch der 26. März, und der Tag ist nicht wie die anderen. Meine kleine Johanna ist heute Morgen einundzwanzig Jahre alt geworden, und da man ein so bedeuteudes Ereigniß ge- bühreud feiern muß, nehme ich sie mit zu einem Ausflug in den Park von Saiut-Cloud. Das Wetter ist so schön! Und dann ist die Kleine seit ein paar Tagen nicht draußen gewesen. Ich habe Ihnen den Vorschlag gemacht, mitzukommen, weil Sie allein und gewiß auch nicht heiter waren und weil es Ihnen nicht schaden wird, wenn Sie uns begleiten. Habe ich damit Unrecht gehabt?" Andre dankte ihm. Er wußte, daß der Schmerz noch kommen würde. Doch was kümmerte ihn der nächste Tag? Er sah nichts mehr vor sich, als daß er noch einige Stunden, die letzten, mit Johanna verbringen sollte, und er wollte diese Zeitspanne tropfenweis auslosten, wie ein Mann, der einen köstlichen Wein hinunterschlürft, obwohl er weiß, daß er Gift enthält. In diesem Augenblick kam Johanna aus ihrem Zimmer. Sie stieß einen leisen Schrei aus, als sie Andre bemerkte, und hohe Röthe färbte ihre Wangen. Gelt, das ist eine Ueberraschung, Kleine," sagte Vater Teschamps lachend.Herr Savenay kommt mit uns. Du wirst mir Helsen  , ihn wegen der abscheulichen Idee, fort- zureisen, gehörig abzukanzeln." Wie schade, daß Magdalene heute in der Schule ist," sagte Johanna.Sie würde vielleicht einen stärkeren Ein- fluß auf Sie ausüben, als wir." (Fortsetzung folgt). Tage hierüber geschrieben haben, gilt auch jetzt noch. Das Volk wird sich sein Urtheil über dieses Vehmgerichr hinter' verschlossenen Thüren bilden. Wir werden ja sehen, ob Vertreter der Presse zugelassen werden. Soldatenansfchreitnngen gegen einen Offizier? Drei Husaren des Merseburger   Regiinenis haben sich, derTägl. Rundschau" zufolge, im Manöver gegen einen Offizier, den Lieutenant von Helldorf, schwer vergangen, indem sie, vermuth- lich stark angetrunken, den Wagen, in welchem genannter Offizier von Brehna   nach Bitterfeld   fuhr, anhiellen und unter den ge- meinsten Schimpfreben Herrn v. H. zum Aussteigen veranlassen wollleu. Herr v. H. hielt sich die Augreifer mit blanker Waffe vom Leibe und bewirkte ihre Festnahme. Zwei von den Husaren sind nach dem Manöver zur Reserve entlassen worden." Es wäre nützlich, etwas Näheres über den Borfall, der schon durch seine Seltenheit bemerkenswerth ist, zu erfahren. Weshalb haben die Husaren sich an dem Lieutenant vergriffen? Daß eine furchtbare Strafe ihrer harrte, mußten sie im voraus wissen. Unser Pfui! wird von derKölnischen Volks-Ztg." quittirt. Sie sucht sich natürlich rein zu waschen, vcrräth aber durch jedes Wort, das sie hervorstamnielt, daß sie sich schämt. Und da das eine gute Eigenschaft ist und heut- zutage selten, und da das Blatt sich sonst anständig benimmt, so wollen wir die Sache nun ruhen lassen. Kolouialpolitische Abenteuer. EinSieg" ist, wie derReichs-Anzeiger" meldet, von dem stellvertretenden Gouverneur Deutsch  -Ostafrikas   am 12. August erfochten worden.Das stark befestigte Lager des Sultans Meli am Kilimandscharo  ", so meldet das Amtsblatt,ist am 12. August nach vierstündigem heftigem Kampf unter Befehl des stellvertretenden kaiserlichen Gouverneurs, Obersten Freiherrn von Scheie erstürmt worden. Lieutenant Axt und vier Askaris sind gefallen. Feldwebel Mittelstädt und 23 Askaris verwundet." Und nun? Herr Peters, der Kolonialapostel, giebt bereits die Antwort in derNord- deutschen Allgemeinen Zeitung". Deutsche   Ansiedler sollen diesesherrliche Bergland" zu einerHochburg deulscher Macht uud deutschen Einflusses in Ostafrika   machen". Die Peters und Genossen mögen sich in Afrika   niederlassen. Der deutsche Arbeiter und Bauer aber will, daß in der H e i m a t h kolonisirt werde durch eine gründliche Sozial- reform. Theodor Barth  , der«mgefallenste der Wadelstrümpfe, hat, wie wir schon genwldet haben, sein Berliner   Stadt- verordneten-Mandat niedergelegt. Die trüben Erfahrungen der letzten Monate scheinen densturmerprobten" Banner- träger desunentwegten" Nichts- als- Freihändlerthnms voll und ganz" verwirrt zu haben. Seine Hirschberger Wähler, die in unbegreiflichem Lichtsinn diesen Wadelstrumpf in den Reichstag   geschickt haben, hatten ihm nämlich ans Herz gelegt, auf das Mandat zu verzichten. Barth griff daneben und nahm das Stadtverordneten-Rtandat. Hoffent- lich kommt der bedauernswerthe Mann bald wieder zu sich und schickt auch das Reichstags- Mandat zurück. Wieder- kriegen wird er es doch nicht. Aigues- Mortes  . Diplomatisch ist der blutige Zwischenfall" erledigt, aber das internationale Chauvinisten- thum kaut noch immer an diesem Knochen herum. Die Zeiten sind schlecht, die Völker sind es müde, sich zum Vor- lheil ihrer Ausbeuter und Unterdrücker gegenseitig die Schädel einzuschlagen, und so muß denn aus jedem Vor- gang, der Wasser für die Mühle des Mordspatriotismus verspricht, möglichst viel Kapital geschlagen werden. Am ärgsten treiben es unsere deutschen   Chauvinisten, was sich naturgemäß daraus erklärt, daß bei uns der Militarismus am härtesten bedrängt ist. Die Herren Chauviuisteil sind eben Geschästspolitiker, und der Militarismus mit allem was drum und dran hängt bringt seinen Leuten Millionen und Milliarden ein, beruht ans ihm doch das ganze kapitalistische System, das hunderte von Millionen zivilisirter Menschen zu Ausbeutungsobjekten für etliche Zehntaujende mficht. Wie tief der Chauvinismus unseren deutschen  Philistern ins Blut gegangen ist, kann man nach der Thatsache ermessen, daß sogar liberale, ja fort- schrittliche Blätter die Aigues- Morles- Metzeleien zu den schmachvollsien Heyereien gegen Frankreich   benutzen. So erzählt z. B. dieVossische Zeitung" allen Ernstes sogar im Leitartikel ihren Lesern, die italienischen Opfer französischerBestialität" seienaus Heugabeln gespießt, die zuckenden Leiber triumphirend durch die Straßen ge- tragen, einem Italiener bei lebendigem Leibe die Beine abgehackt worden" u. s. w. die offenbarsten Lügen, die kein vernünftiger Mensch glauben kann, und die an jene schuftigen Schauergeschichten erinnern, die nach Ausbruch des deutsch  - frauzösischen Krieges von dem Fälscher der Emser Depesche verbreitet wurden, um das deutsche   Volk zur sinnlosen Wuth gegen denErbfeind" aufzustacheln. Weiß die Tante Boß   denn nicht, daß ähnliche Kon- flikte mit ausländischen, namentlich italienischen, Arbeitern auch in Deutschland   hundertmal vorgekommen sind freilich nicht mit gleich tragischem Ausgang? Und daß es einzig der Herrschaft sozialdemokratischer Ideen und Disziplin zuzuschreiben ist, wenn derartiges bei uns nicht mehr vorkommt, oder doch sehr selten? Das möge sich auch ein hiesiges Winkel- und Werner- Blatt merken, das in seinem unnachahmlichen Fuselstil uns der Partcknahme gegen die italienischen Arbeiter anklagt, weil wir» die Schuld der Rietzelei aus das kapitalistische Ausbeutenhum geworfen haben statt gegen die Frau- zosen zu Hetzen! Wie sehr wir hiermit Recht hahen, wird zur Genüge durch das Beispiel von Paris   bewiesen, wo, veranlaßt durch unseren Freund V a i l l a n t, für städtische Arbeiten der Lohn der ausländischen Arbeiter der gleiche ist wie für einheimische, und wo infolge dessen die schön st e Harmonie zwischen in- und ausländischen Arbeitern herrscht. Der Chauvinismus unserer deutschen   Mordspatrioten äußert sich auch noch darin, daß sie die Krawalle, die jüngst in Italien   stattfanden, auf französische   Lockspitzel zurückführten ein Geniestreich, auf den vie französischen  Chauvinisten mit der, entschieden zugkräftigeren Retour- kutsche antworten, deutsche Lockspitzel hätten diese Gassen- bübereien in Szene gesetzt. Die italienischen Sozialisten sind inzwischen bemüht, in gleichem Geist wie die französischen   Sozialisten und genau unserer Auffaffung entsprechend, daS Spiel der Chauvinisten und Mordspatrioten zu vereiteln. Soeben erhalten wir folgendes Telegramm: Venedig  , 23. August. In einer großen Versammlung, welche vergangene Nacht die Sozialisten hier abhielten, wurde die Resolution angenommen, die Zusammenstöße in Aigues- Mortes   wären als die Folge der k a p i t a l i st i s ch e n Ausbeutung aufzufassen, und ferner wurde beschlossen, gegen die Versuche zu protestire n, Haß zwischen Frank- reich und Italien   zu schüren. In Livorno   wurde von den Sozialistengestern eine ähnliche Resolution angenonuneu. Bravo! Das irdene kurze Pfeifchen, das der Gegenkandidat, ein schlauer Bretone Albert Le Clech, gleich seinen Lands- leuten schmauchte, wobei erin der jovialsten Weise in Bretoner Mundart verkehrte", ist u. a. daran schuld, daß der Sozial- polttiker des französischen   Katholizismus, Gras de Mun, bei der Wahl unterlegen ist. So etwa erzählt die gute Germama", der de Mun's und P i o u's, des anderen Katholikenführers, Durchfall sehr peinlich ist, ihren glauben»- frohen Lesern. Wozu diese Vogelstraußpolitik? Es ist eben in Frankreich   aus mit dem anfgepnfftcn feudal-klerikalen Aftersozialismus, vorbei mit dem Monarchismus, der sich in ein scheinrepublikanisches Gewand gesteckt hat. Daß der Graf de Rinn noch der anständigste und geistreichste Ver- treter der absterbenden Weltanschauung ist, haben wir früher mehr als einmal betont. Trotz alledem hat die Logik der Thatsachen nicht mit sich spaßen lassen; der Reiterofsizier außer Diensten ist aus dem Sattel geworfen worden. Ja, hätte er ein irdenes kurzes Pfeifchen ge- schmaucht? In Spanien   greift die aufständische Bewegung um sich. Wie es scheint, gehen die Carlisten(Ultra-Reaktionäre und Anhänger der alten Dynastie) gleichzeitig mit den Republikanern gegen das gekrönte Königsbübchen und dessen bedauernswerthe Mutter vor. Unter den Basken, die zuerst sich erhoben, sind sehr viele Carlisten, während in Saragossa  , wo es gestern zuUnruhen" kam, die republikanische Partei obenauf ist. Die Regierung scheint den Kopf verloren zu haben: gestern wollte sie den Belagerungszustand prokla- miren, heute widerruft sie es. Die Silberpolitik der Vereinigten Staaten  . Das Repräsentantenhaus hat das Sherman-Gesetz, das die Silberbarone privilegirte, mit 239 gegen 110 Stimmen am 23. August aufgehoben. Der Senat wird sich gleichfalls dem Zwang der Verhältnisse fügen. So bricht die letzte Hoffnung der Ritter vom weißen Metall zusammen, und die Doppelwährungs-Politik ist gescheitert.- Pariser   Kriefe. 25. August. Die so überlaute Freude der Partei der Satten über die Niederlage" der Sozialistenpartei war nur von kurzer Dauer. Der Wirklichkeit gegenüber konnte fie eben nicht lange Stand halten. So ist denn auch dem falschen Siegesrausch gar bald ein echter Katzenjammer gefolgt. Wie sollte er auch ausbleiben? Denn als sie ihre Häupter zählte sie blickte nach rechts, sie blickte nach links, sie blickte vor sich hm, da sah sie wohl viele Köpfe, doch ach! kein einziges Haupt. Die Rechte hat neben P i o u und vielen anderen den sie Alle an Talent und Wissen überragenden Grafen Mun auf der Wahlstätte zurücklaffen müssen und wird vielleicht auch noch ihren Cassagnae ver- lieren, die Linke wieder Pen gar grimmigen Sozialistentödter und Gewerkschaftsverächter Joes G u y o t. Ja selbst die Radikalen werden alle Mühe haben, ihren anerkanntesten Führer, Herrn Clomeneeau, zu retten. Nur das Zentrum, die Partei der Bankiers und Verwaltungsräthe, ist diesbezüglich verschont ge- blieben allerdings nur aus dem einzigen Grunde, weil es da wohl viele Bäuche, aber keinen einzigen Kopf giebt. Wer wird da, könnte man rufen, künftig ihre Kleinen lehren, Speere werfen. Götter ehren? Die Bourgeoisie ist übrigens selbst so sehr von der Nullität ihrer_ Vertreter überzeugt, und dies ganz besonders der sozialistischen  Vertretung gegenüber, daß selbst die Liberalen sich für den Grasen Mun ins Zeug legen, um ihm ein neues Mandat zu sichern. Der weihwässerige Sozialismus soll eben als Gegengift gegen den revolutionären Sozialismus dienen. Der liberale Jour", das Organ des Munizipalrathes Charles Laurent, sagt dies sogar ziemlich offen heraus. In einem Artikel, der den be- zeichnenden Titel:Für Herrn von Mun" trägt und dafür plädirt, daß man dem christlich- sozialen Grafen einen sicheren Wahlbezirk im Norddepartement anweis«, schließt nämlich mit den Worten:Dem Kollektivismus des Herrn Guesde   gegenüber wird der christliche Sozialismus des Herrn von Mun sehnlichst erwartet." War der heilige Sozialismus bisher nur, wie es im Kommunistischen Manifest lautet,das Weihwaffcr, womit der Pfaffe den Aerger des Aristokraten einsegnet, soll er künftighin auch noch als Weihwasser zur Einsegnung des Aergers der Bourgeois dienen. Ja, die Herren Bourgeois überkommt eine heillose Angst. wenn sie an die künftige Kammer denken, und der arme Ives Guyot zerbricht sich schon den Kopf, wie sich die Regierung und die ihr untergebenen Abgeordneten(gegenüber der sozialistischen  Vertretung benehmen werden. Unter dem Titel:Die Fragen des morgigen Tages" leitartikelt er nämlich:Die aefähr- lichen Fragen, das sind die sozialistischen  . Gleich hei Eröffnuug der Kammer werden wir neue Vorschläge niedergelegt sehen mit dem Zwecke, die Arbeitsstunden der Erwachsenen zu be- stimmen, ein Lohnminimum festzusetzen, ausländische Arbeiter aus- zuschließen, Arbeiterinspekloren für Eisenbahnen und Werkstätten zu ernennen, allen Bürgern eine Pension zu sichern, das Gewerk- schaftsgesetz umzugestalten. Was wird die Regierung thun? Welche Stellung wird sie nehmen? Wie wird der Angriff der Sozialisten und wie der Widerstand der Republikaner   beschaffen sein? Wird man das Prinzip der Freiheit der Arbeit ausrecht- erhalten? Wird man, im Gegentheil, dem Sozialismus Kon- Zessionen machen? Und bis wohin werden, von Konzessionen zu Konzessionen, die mehr oder minder radikalen, die mehr oder minder gemäßigten Republikaner gehen? Diese beherrscht picht nur die künftige Legislatur, sondern die ganze Zukunft unseres Landes. Von allen Arbeitergesetzen, welche die Kammer machen wird, wird kein einziges die wahren Sozialisten, hie revolutionären Sozialisten bqriedige», aber sie werden die ihnen gewährten Konzesstonen als Stützpunkte benutzen, um ihre Forderungen zu erhöhen. Gleichzeitig werden sie sich dem Lande als die wahren Sieger vorstellen können.Seht, was wir ge- wonnen habe» I Wir sind die Herren! Folget uns!" Wenn die Regierung und die Abgeordneten beginnen, ihnen zu folgen, warum sollen ihnen denn nicht die Wähler in ihrer Gesamqit- heit folgen? Die Frage, die sich die Regierung und die Ab- geordneten vorzulegen haben, ist einfach. See lautet: Wird die künftige Kammer eine sozialistische Gesetzgebung schaffen oder nicht? Wird sie sich vor den von der sozialistischen   Konzentra- twn gewonnenen Stimmen beugen oder-wird sie ihnen Wider» stand leisten?" Daß Herr Dves Guyot für letzteres ist, versteht sich, wenn er es auch nicht ausdrücklich sagt, bei dem Verfasser derTy- rannie socialiste" ganz von selbst. Und dies alles hat vornehmlich mit ihrer Stimme die Be- völkerung von Roubaix   gethan. Warum hat ste auch Jules Guesde  »» die Kammer entsendet? l