Nr. 188. 28. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Zur Lokallifte!
In Birkenwerder N.-B. steht der Partei und den Gewerkschaften das Lokal„ Restaurant Japan ", Jnh. Gädide, zu allen Veranstaltungen zur Verfügung. Wir weisen ferner nochmals darauf hin, daß am 19. Auguſt der Gesangverein Berliner Liederfreunde 1907" ein Konzert in Krolls Etablissement( Belten) abhält und versucht bei organisierten Arbeitern Billetts umzusetzen. Da das Lokal der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung steht, ersuchen wir, die angebotenen Billetts zurückzuweisen. Die Lokalkommission.
Schönerlinde. Am Sonntag und Montag findet hier ein großes Erntefest statt, bei welchem die Wirte auch auf Besuch der Arbeiter und nicht zuletzt der Berliner Arbeiter rechnen. Da uns am Drte mir das Lofal von Sperlineti zur Verfügung steht, die anderen Wirte aber ihre Räume nicht freigeben, so ersuchen wir die Parteigenossen, diese Lokale zu meiden und nur das freie Lokal von Eperlinsti zu besuchen.
Borjigwalde- Wittenau. Am Dienstag, den 15. August, abends 8 Uhr, findet im Saale von Richter, Borsigwalde , die Mitgliederberjammlung des Wahlvereine statt.
Nieder- Schöneweide . Am Dienstag, den 15. d. Mts., abends 8 Uhr, findet die Mitgliederversammmlung des Wahlvereins beim Genossen Stahlberg, Berliner Straße 124 statt.
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Reinickendorf - Weft. Dienstag, den 15. d. Mts., abends 812 Uhr, findet im Lokale von Wohlfahrt, Eichbornstraße 18, die Mitglieder veriammlung des Bezirkswahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Bortrag über Grundläge und Forderungen der Sozialdemokratie". 3. Bericht von der Kreis generalversammlung . 4. Vereinsangelegenheiten und Berschiedenes. Mitgliedsbuch legitimiert. Potsdam . Sonntag, den 13. August, mittags 1 Uhr, bei Wilhelm, Kaiser Wilhelm Straße: Boltsversammlung. Tagesordnung: 1. Gegen die Kriegsheter. Referent Genosse Erich Baron- Brandenburg. 2. Freie Aussprache.
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Tempelhof. Dienstag, den 15. August, abends 81 Uhr, bei Thiel, Berliner Str. 41/42: Mitgliederversammlung. Vortrag des Genoffen Udo über: Verfassungsfragen". Bere schiedenes.
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Spandan. Wir weisen hiermit nochmals auf das heute in den gefamten Räumen der Brauerei Bichelsdorf stattfindende Boltsfest, bestehend in Konzert, Gesang und turnerischen Aufführungen, hin. Anfang des Konzerts um 3 Uhr. Gintritt a Person 20 f.
Gleichzeitig geben wir befannt, daß die Wählerlisten zur Einsichtnahme für jedermann vom 15. bis 31. August im Rathaus, Bimmer 14, ausliegen. Berfäume keiner, sich davon zu überzeugen, ob er in der Lifte eingetragen ist.
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Die außerordentliche Generalversammlung des Wahlvereins findet am Dienstag, den 15. August, abends 82 Uhr, bei Roepnic, Bichelsdorfer Str. 39, statt. Tagesordnung lautet: 1. Die am 20. August in Seegefeld stattfindende Kreisgeneralversammlung. 2. An die Kreisgeneralversammlung zu stellende Anträge. 3. Wahl von drei Delegierten. 4. Verschiedenes. Ohne Mitgliedsbuch kein Zutritt.
Der Vorstand.
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Sonntag, 13. Auguft 1911.
Atem. Doch das war nicht das schlimmste; aber das Ge- in der Entwickelung steht. Es müssen für das nächste Jahr auch von schrei! Wir wunderten uns, daß die harten Klinker nicht der Stadt praktische Maßregeln getroffen werden, um eine viel zu Brei zerflossen. Aus den niederen Buchten, die sich an größere Beteiligung der Kinder herbeizuführen. So unglaublich es den Außenwänden der Halle hinzogen, ertönte nein, das flingt viele Tausende von Eltern haben von dem Wesen dieser var fein„ Tönen" mehr von dorther schmetterte ein gräß- Ferienspiele noch lange nicht das richtige Verständnis. Andere lich freischendes Quieken, von einer großen Anzahl mit dem Eltern, deren Kinder gewiß gern mitgehen möchten, müssen längere einer unglaublichen Schnelligkeit und einem noch größeren Jabren, als die Sache noch ganz neu war und nicht recht klappen Tode ringender Schweine hervorgebracht, an unser Ohr. Mit Beit vor Ferienbeginn persönlich aufgerüttelt werden. In den ersten Mordsspektakel suchen sie den tödlichen Hammerschlägen zu wollte, war der Zuspruch so gewaltig, daß zahlreiche Kinder zurückentwischen, wobei es ihnen auch mal gar nicht darauf an- gewiesen wurden. kommt, ihre großen Eczähne an den starken Stiefelschäften Speziell im Vorjahre war der Andrang so groß, daß sich eine ihres Feindes zu probieren. Endlich etwas Ruhe. Die In- Einschränkung notwendig erivies. Dabei wurde aber in einer Weise faffen einer Bucht liegen betäubt am Boden. Mit einem verfahren, die durchaus nicht gebilligt werden konnte. In zahlreichen starten Hafen werden sie in den mit weißen Fliesen belegten Fällen wurden die ausgestellten Freikarten annulliert, von vielen Innenraum gezogen und bald quillt aus den durchschnittenen Lehrern vor den Augen der Kinder zerrissen. Von dieser Maßnahme Kehlen das Blut in flache Blechsatten. Dann gehts in die wurden zahlreiche arme Familien betroffen, die uns in der bittersten mit überhittem Dampf beschickten Brühkessel, damit die Weise ihre Klagen vorgetragen haben. Noch nie sind uns so viele borstige Gesellschaft sich uns hübsch glatt„ rafiert" vorstellen Klagen zugegangen wie gerade im Vorjahre. kann. Und es dauert nicht lange, so hängen sie gleich Kleidungsstücken an eisernen Ständern.
Das hat dann in weiteren Streisen verstimmt und die Einrichtung in Mißkredit gebracht. Man soll aber nicht, weil anfangs Fehls: begangen wurden, sich abschrecken lassen und noch weniger so man gleich schimpfen, wenn mal nicht alles wie am Schnürchen zsht. In diesem Jahre hätten ohne erhebliche Schwierigs feiten reichlich noch einmal so viele Kinder befördert und verpflegt werden können.
Zwei mächtige Schornsteine und ein gewaltiger Kühlturm streben vor uns in die Höhe. Schienenanlagen führen zu diesen Kühlräumen. Fast glaubt man einem technisch so hoch organfiierten Betriebe gegenüber zu stehen, wie fie die Schlachthäuser der großen Parkers Compagnie Chikagos darstellen. Riesige Kapitalien hat die Stadt Berlin in ihrem Schlachthofe festgelegt, hat sie gegen eine Vergütung dem Jagow und die Verwaltung der Stadt Berlin . Brivatunternehmer zur Verfügung gestellt. Trotz der teil- Wir haben fürzlich anläßlich des neuesten Schießerlaffes des weise sehr vorzüglichen Einrichtungen stellt das Ganze doch Herrn Jagow darauf hingewiesen, welch skandalöser Zustand in nur einen unvollendeten Torso dar. Gebäude und Berlin darin besteht, daß die Berliner Bürger jährlich mehr als acht Einrichtungen einer großen Fabrik, bewirtschaftet von Klein- Milionen Mark für die Polizeiverwaltung bezahlen müssen, ohne auch nur das Geringste über die Polizei zu fagen zu haben. Denn främern; nach jeder Seite eine Karikatur. Und der Erfolg? auch nur das Geringste über die Polizei zu sagen zu haben. Denn Die Qualität des Fleisches, sofern es durch eine rationelle Bolizei. Die Qualität des Fleisches, sofern es durch eine rationelle Bolizei. Dieser Zustand und die sonderbaren Maßnahmen der wir haben in Berlin keine städtische, sondern eine fönigliche Ausschlachtung verbessert werden kann, entspricht nicht dem, leitenden Bolizeigeister haben immer mehr zu einer Gegnerschaft was wir, im Besiße eines solchen Institutes, beanspruchen zwischen Bolizei und Bürgerschaft geführt. In der neuesten Nummer fönnen. Unser Fleisch hängt nicht aus", es kommt zu frisch der Kommunalen Praxis" wird vom Standpunkt der städtischen auf den Markt, weil jene Leute die vorhandenen Kühlräume Jntereffen die Jagow- Politit einer scharfen Kritik unterzogen. nicht genügend benußen, wie man auch sonst nicht rationell In einem Jagow" überschriebenen Artikel heißt es dort u. a.: arbeitet. Da gibt es nur einen Ausweg: die Stadt nimmt die Schlachtung, die Fleischversorgung in eigene Regie. Dann werden wir besseres und billigeres Fleisch bekommen.
Zur Freigabe wegen Hike.
Uns wird geschrieben: Infolge der großen Hize ist für die Bollsschulen und für die Pflichtfortbildungsschulen eine Berringerung der Stundenzahl beziv. ein teilweiser Ausfall der Unterrichtsstunden von den maßgebenden Stellen angeordnet worden, und zwar ist die endgültige Regelung den Rektoren bezw. den Direktoren überlassen worden. So vernünftig und notwendig die Anordnungen betreffs des Ausfalles jedermann erscheinen werden, so wird aber der Eingeweihte die Anordnung der Behörden, daß in letter Linie die Reftoren und Direktoren die Entscheidung über Ausfall oder Verfürzung haben, als unvollkommen ansehen. Man hat es schon zu oft erlebt, daß nicht alle Schulleiter einen Ausfall des Unterrichts gern sehen und wenn irgend möglich verhindern. Maßgebend ist für fie in erster Linie das Thermometer ihres Amtszimmers, das oft genug die günstigste Lage im ganzen Schulbause hat, d. h. fühl liegt und unter deffen Fenstern die Schuldiener aus begreiflichem Dienffeffer besonders nachdrücklich sprengen. Besteht dann noch zwischen der Leitern Es ist Mittwoch: ein Markttag. Lange Eisenbahnzüge mehrerer Anstalten auf demselben Grundstück eine Spannung, toas rollen zwischen breiten Rampen heran. Eine blökende, quiet- gerade nicht selten vorkommen soll, so bebingt auch dies oft eine schende, trappelnde, stampfende, vieltausendlautige Masse ent- unangebrachte urückhalning bezüglich des Ausfalles von Stunden quillt ihnen, um in den mächtigen Verkaufshallen unter- uebereifrigkeit der Leifer hinzu, so liegen genügend Gründe vor, wegen Hige. Nechnet, man nun noch eine gewisse Aengitlichkeit oder gebracht zu werden. eine Regelung des Ausfalles von Stunden wegen Size durch die Reftoren als nicht wünschenswert erscheinen zu lassen.
Auf dem Vich- und Schlachthofe.
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bewegen zu fönnen. Wer da ſizen muß erschöpft und er müdet, der kann es ermessen, wie fürchterlich es oft ist bei dieser size im Schulzimmer. Daß die Schüler oft genug einschlafen oder daß ihnen unwohl wird, ist kein Wunder. Da nügen auch nicht längere Baufen, denn die wenigsten Schulhöfe bieten ausreichenden Schatten und Erfrischungen find fast ganz unmöglich.
Solange aber diese fürchterliche Hige anbält, sollte die Behörde in liberaliter Beise selbst den Ausfall des Unterrichts regeln für beide Schulgattungen, damit alle Schüler gleichmäßig in den Genuß der Erleichterung kommen."
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" Welche mächtige Rückendeckung muß der Polizeipräsident haben, wenn er trotz alledem und trotz einer peinlichen persön lichen Affäre noch immer seines Amtes walten darf! Wie start muß dieser Mann sein, daß kein Minister des Innern und fein Ministerpräsident ihm in den Arm zu fallen wagt, obschon doch ihnen nicht verborgen bleiben fann, daß sich unter der Präsidentschaft des Herrn v. Jagow die Dinge in Berlin allmählich gefährlich zuspißen. Wer es aufrichtig mit dem Wohle des Volkes meint, ver eine ruhige und organische Entwickelung unserer Vers hältnisse anstrebt, der fann nur mit tiefem Bedauern die Folgen der polizeilichen Wirtschaft von heute betrachten. Der Gegensatz zwischen Bolizei und der weitaus größten Maffe unserer Bevölkerung hat infolge der Maßnahme des Polizeipräsidenten und infolge des Geistes, aus dem diese Maßnahmen erfloffen, eine Schärfe angenommen, die kaum noch zu überbieten, sicherlich auf die Dauer nicht zu ertragen ist. Wir haben in der letzten Zeit erfahrene, ruhige und gewissenhafte Männer aus allen politischen Bar teien über diese Dinge befragt und von ihnen die ganz gleichmäßige Auskunft erhalten, die Er bitterung über das probolatorische System Jagow fchädige nach ihrer Meinung die Interessen der Stadt fo schwer, fo unmittelbar, daß die städtischen Vertretungstörperschaften night Länger mit, energischen Maßregeln dagegen zögern dürften."
ernsthaft gilt, gegen die heutige Polizeiwirtschaft Front zu machen, Leider versagen unfere freisinnigen Kommunalpolitiker, wenn es und überlassen den Kampf der Sozialdemokratie. Sollten die Herren fich jest wirklich ernstlich aufraffen wollen, so würde das beweisen, welchen Grad der Erbitterung das System Jagow ge zeitigt hat.
Ein gräßlicher Lärm umgibt uns. Dort wird eine Anzahl gravitätisch daherschreitender Rinder durch das schrecken- Aehnlich ist es in den Pflichtfortbildungsschulen. Hier kommt erregende Schreien und die Stockhiebe hin und hergehegter noch hinzu, daß man sich allzu viel von dem Gedanken beeinflussen Treiber in ein schnelleres Tempo gebracht. Hier gerät eine läßt, daß die Schüler ja an sich schon so wenig Unterricht haben, gemächlich dahintrottende Hammelherde durch einen ver- 6 Stunden pro Woche in 40 Arbeitswochen im Jahre. Aber man sehentlich zwischen sie geratenen fremden Hund in eine muß auch in Betracht ziehen, was für Wege die Schüler oft zurüdUns wird geschrieben:" Die seit Wochen fast unerträgliche grenzenlose Verwirrung; nach allen Seiten stieben die Tiere zulegen haben und daß es etwas ganz anderes ist, schulmäßig Size trieb den Groß- Berliner aus den schwülen Räumen hinaus auseinander; zwischen den Gebäuden, Waggons, Fuhrwerken, Raume auf zu kleinen Bänken dem Unterrichte zu folgen Wasser. Ein gewaltiger Strom pilgerte in die Freibäder Wannsee gekleidet oft vierzig und mehr in einem sonnendurchglühten ins Freie. Viel Tausende suchten Kühlung und Erfrischung im Rindern und Menschen jagen Hammel und nochmals Hammel als leichtbekleidet oft nur mit Hemd und Hose sich frei angsterfüllt umher. Ihr hilfloses Bääh Bääh" geht unter staatlich anerkanntes Freibad am Müggelsee nicht vorhanden ist, und Grünau oder suchte den Müggelstrand auf. Obgleich ein in dem wütenden Schimpfen der Treiber, dem tiefen Muuh" jegliche Einrichtung daher auch fehlt, benutten Tausende die der Rinder und dem Peitschenknallen der Kutscher. Zu alle günstige Gelegenheit, im Müggelsee zu baden. Die Behörden dém setzt plötzlich noch ein Trommelfell zerreißendes Gequietsche haben seit Jahren stillschweigend das Baden in der Müggel ge= ein. Eine Anzahl Schweine wird auf bereitstehende Wagen bulbet; jetzt wuchs der Bustrom zu einem ungeheuren Wassenverladen. Ist es nun schon an und für sich eine ganz eigen tagen ein; selbst des Alltags kommen tausende Berliner zum See anfturm. Ueber 30 000 Menschen fanden sich an den letzten Sonnfinnige, widerhaarige oder richtiger: widerborstige heraus. Der lange, sandige Nordstrand vermag die Badegäste radausüchtige Gesellschaft, so werden sie jetzt rabiat. Es faum zu fassen; der angrenzende Wald gleicht einer großen Lagers mag auch für ruhigere Naturen, als sie sind, unangenehm sein, ausgesucht gerade an Schwanz und Ohren angepact stadt. Zelte werden zu Hunderten aufgeschlagen; andere Badeund auf den Wagen geworfen zu werden. Und sie protestieren Berlängerung der Schulferien in Charlottenburg . Infolge der deden bilden die schüßende Badekabine. Die größte Zahl aber gäste bauen sich primitive Hütten: zwei turze Leinen, zwei Bettmit der ganzen Kraft ihrer melodischen Stimme gegen eine andauernden Size fällt der Schulunterricht an der Bürger- Mädchen- entkleidet sich hinter einem Strauch oder ungeniert am Ufer. solche Behandlung. schule, in den Gemeinde- und Hilfsschulen, in der Waldschule und Weit hinein in den See ist das Ufer seicht, knietief das Wasser. Vom Viehhofe getrennt liegt der Schlachthof. Vor uns in den der königlichen Regierung unterstellten Privatschulen bis ein Dort hüpfen und springen nach den Schweißbädern im Häuſerliegen die in einzelne, remisenartige Räume abgeteilten und schließlich Sonnabend, den 19. August d. I., aus. Ebenfalls find meer die frohen Menschen; im heißen Strandſande liegen die an Engros- Schlächter vermieteten langen Schlachthallen für Bersonen die Ferien bis zum 20. August verlängert worden. Der bald die gleiche sonnverbrannte Haut ihr eigen nennen. Manch auch in sämtlichen Fortbildungsschulen für männliche und weibliche braungebrannten Gestalten, und noch ungebrannte wollen möglichst Rinder und Kleinvieh außer Schweinen. Ein widerlich- füßer Unterricht beginnt hier ebenfalls am Montag, den 21. Auguft. Der Schelmenstück wird ausgehedt; ein übermütiges Wölflein freut sich Blutgeruch laftet finnverwirrend zwischen diesen Gebäuden. Magistrat behält sich vor, den freiwilligen Besuchern der Fort- des wahren Freibades. Leider haben sich mit dem Massenandrang Hastig, über und über mit Schweiß und Blut bedeckt, ver- bildungsschulen die ausgefallenen Unterrichtsstunden nacherteilen zu am Müggelsee auch verschiedene Mißstände eingestellt, die von richten die Schlächter ihre schwere Arbeit. Kaum daß dann lassen. allen ständigen Besuchern des Bades bedauert werden. Die größte und wann ein Wort gesprochen wird. Ueberall dasselbe Geräusch: die dumpfen Hammerschläge, der krachende Fall, das Zahl der Besucher läßt rücksichtslos im Walde und am Strande Die Ferienspiele der Berliner Gemeindeschulkinder find am alle Reste der mitgebrachten Speisen und Stullen, alle Stullenblutgurgelnde Röcheln durchschnittener Kehlen, das Schlagen. geftrigen Sonnabend mit dem Erntefeſtatt geschlossen worden. Die papiere, Flaschen, Konservenbüchsen an der Lagerstätte liegen. der Gliedmaßen auf dem Fließenboden. Schon wird mit Stimmung war überall ſehr gehoben, zumal sich auch viele Eltern Wie ein wildes Chaos bietet sich der Wald am Abend dar. Ohne schnellen und doch vorsichtigen Schnitten die Haut vom Körper und sonstige Angehörige der Kinder eingefunden hatten, die an diesem Rücksicht auf den leicht entstehenden Waldbrand rauchen viele ihre abgelöst und nach einer unglaublich kurzen Zeit trennt schon Schlußtage ausnahmsweise die Spielpläge betreten und an den Bigarren und Zigaretten. die Säge die Rückenwirbel auseinander. Zwei Mann haben Spielen der Kinder teilnehmen dürfen. Wenigstens iſt den Spiel- teine Beichen wiesen auf den an den meisten Stellen im Bade Es fehlten bisher jegliche Sicherheitsmaßregeln im Bade; diese Arbeit besorgt, während ein dritter sich mit den heraus- leitern diefes freundliche Entgegenkommen so lange gestattet, als sich plöblich steil abfallenden Badegrund hin. Wie mancher Unkundige, genommenen Eingeweiden zu schaffen macht. Von Zeit zu nicht aus der Beteiligung Erwachsener größere linzuträglichkeiten ergeben. der eben noch taum bis zur Brust beneßt in Wasser vorwärts Zeit tommt der Tierarzt, der das Fleisch, vor allem die Sierbei wird es ja viel auf das Taktgefühl des einzelnen ankommen. fchritt, sant lautlos in die Tiefe. Wehe dem Nichtschwimmer! Bunge, untersucht. So manche von der Tuberkuloje zer- Wünschenswert wäre es, daß die Spielaufsicht nicht so häufig Stein Rettungsboot war vorhanden, keine sachgemäße Hilfe im freffene Lunge fliegt hinaus aufs Pflaster, wo sie ein An- wechselt. Manche Lehrer und Lehrerinnen verlieren schon die Lust, Freibade bereit. gestellter zur Vernichtung in einen verschlossenen Karren nachdem sie die Sache einen Ferienmonat hindurch mitgemacht haben. Diese Mißstände im Freibade Müggelsee haben Freunde des wirft. Wehe, wenn er nicht aufpaßt, sofort sucht sie irgendein Sie sind dann zu abermaliger Beteiligung, obwohl dafür eine Vades in Friedrichshagen veranlaßt, eine" Bereinigung zur Ord herumlungernder kleiner Knirps beiseite zu schaffen, damit Extraentschädigung von 150 Mark gezahlt wird, nicht zu bewegen. einigung hat am Strande ein Samariterzelt aufgestellt; 10 bis nung des Freibadivefens am Müggeljee" zu bilden. Die Verfie zu Hause von Muttern zu einer„ ichmadhaften" Mahlzeit Andere bringen den Spielen so viel innerliches Intereſſe entgegen, 12 Samariter sind zur Hilfeleistung an Sonntagen anwesend. zubereitet wird; vielleicht auch manchmal nur zu Hundefutter. daß sie sich, wie wir unerkannt beobachten konnten, förmlich für die Mitglieder der Sanitätskolonne patrouillieren am Badestrande. Wir wenden uns den Schweineschlachthäusern zu, doch Kinder aufopfern und dafür bei ihnen außerordentlich beliebt find. An die Badegäste werden Flugblätter mit Verhaltungsmaßregeln nicht den alten, sondern den moderneren, die auf dem jen- So hat sich schon ein gewisser Stamm besonders geeigneter unentgeltlich abgegeben. Die Vereinigung sorgt für schnelle seits der Thaerstraße liegenden neuen Teile des Schlachthofes Aufsichtskräfte herausgebildet, der aber noch vergrößerungsfähig ist. Säuberung des Strandes. Ein Rettungsboot der Rettungsgesell liegen. Durch einen unter der Straße hindurchführenden Der Bechsel liegt nicht im Interesse der Kinder, weil Neulinge auch schaft steht am Ufer zur Hilfeleistung bereit. Die Vereinigung Tunnel gelangen wir dorthin. Dieser Teil macht einen stets neue und nicht immer die besten Ideen mitbringen. hat sich erst vor 14 Tagen gegründet. Ihre Flugblätter haben fauberen, großzügigen Eindruck. Um die Spiele ruhig zu leiten, nirgends anzustoßen und manchen Unkundigen zur Vorsicht gemahnt; in 100 Fällen ist VerNoch einmal tief Atem holend, schnell noch den Nerven bei aller nötigen Disziplin doch die weiteste Freundlich, daß bei dem Massenbesuch tödliche Unfälle, besonders Gririnten, letten und Erkrankten Hilfe geleistet worden. So ward verhütet, apparat kontrollierend, treten wir mutig in das Schweine- teit, die in nichts an den Schulhof erinnert, zu beobachten, fast völlig verhütet wurden. Während bei viel geringerem Besuch schlachthaus ein. Ein feuchtheißer, mit dem prägnanten dazu gehört eine starke Anpassungsfähigkeit an den Geiſt an früheren Tagen 3 bis 4 Todesfälle durch Ertrinken vorkamen, Echweineduft geschwängerter Dunst benimmt uns fast den dieser segensreichen Einrichtung, die allerdings noch erst ist am lebten Sonntag nur eine Person ertrunken, die trotz der