Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Zum Lohntarif der Caféfellner

twird uns zu der Berichtigung des Herrn Burstin vom Berliner Caféfellnerverein( in der Gehilfenschaft wohl besser bekannt unter dem Spottnamen Schwimmender Sarg") von dem den freien Ge­werkschaften angeschlossenen Zweigverein der Caféangestellten folgendes geschrieben:

Herr Burstin glaubt noch jetzt berichtigen zu müssen, daß er in der öffentlichen Versammlung der Caféangestellten am 19. Juni( 1) nur eine bedingte 3usage feines Vereines betr. die Durch­führung des nur äußerst minimalen Lohntarifs für Café- Aus­Hilfskellner( pro 10-12stündige Arbeit 2 Mt Lohn und evtl. Trink­geld) gegeben habe und eine endgültige Stellungnahme von einer Konferenz zivischen seinem Verein und den Scharfmachern des Cafetiervereins abhängig gemacht habe.

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nur immer wieder auf die nächste Generalversammlung, über deren Streifbrechern festzustellen und durch Flugblätter und das fozial Termin jedoch nichts angegeben wurde. Da auch auf eine lezte Auf- demokratische Parteiorgan zu veröffentlichen. Wir sehen also, auch die grausamsten Verfolgungen reichen nicht forderung des Bundes, bis zum 10. August zu den gemachten Vorschlägen Stellung zu nehmen, nur eine ausweichende Antwort gegeben wurde, aus, um die Arbeiterbewegung, den aus den wirtschaftlichen Ver­find nunmehr die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband ab- hältnissen naturnotwendig erwachsenden Klaffenkampf niederzuringen. gebrochen worden und die Eisenkonstrukteure haben ihren Vertrags- Das Proletariat bewegt sich doch! entwurf den einzelnen Firmen zur Anerkennung unterbreitet. Um eine wirklich einheitliche Regelung der Arbeitsverhältnisse zu erzielen und außerdem zu verhindern, daß wieder versucht würde, die An­gelegenheit zu verschleppen, haben die Angestellten gleichzeitig ihre Kündigung zum 1. Oftober eingereicht. Gefündigt haben etwa 200 Angestellte, das find rund 75 Proz. der in den Berliner Eisen­konstruktionswerkstätten beschäftigten technischen Angestellten.

Kleber! Die Sperre über die Firma R. Mielenz, Kuglerstr. 15, Bau Pankow , Ecke Wollanks und Spandauer Straße, und Nieder­ Schönhausen , Kaiserweg, ist hierdurch aufgehoben.

Die Schlichtungskommission. Verbandsleitung der Tapezierer. Deutfches Reich.

Arbeiterverhältnisse in Mexiko .

Ueber eine allgemeine Lohnbewegung in Merito haben wir fürz lich berichtet, die durch die freigewordenen Kräfte der Arbeiterschaft sich über das ganze Land verbreitet hat, seitdem der starke Druck der Herrschaft des Präsidenten Diaz aufhörte. Aus Anfragen von Arbeitern ersehen wir, daß die außerodentlich niedrigen Löhne, die in dem erwähnten Bericht angeführt werden, Verwunderung erregt haben. Mancher, der von den amerikanischen Arbeitslöhnen gehört hat( worunter immer nur die Löhne in den Bereinigten Staaten oder in Kanada zu verstehen sind), mag um eine Erklärung verlegen sein, warum in dem zu Nordamerika gehörenden Megito so schlechte Verhältnisse herrschen. Wer den Gründen nachforscht, Das entspricht durchaus nicht den wahren Tatsachen, es wurde wird zuerst auf den Mangel einer jeden nennenswerten gewerkichaft­vielmehr dur darauf hingewiesen, daß eine Versammlung der Mit Der Ausstand in der Badischen Anilin- und Sodafabrik lichen Organisation in der Arbeiterklasse stoßen. Wo der Widerstand glieder des gelben Vereins noch die Einführung beschließen müsse. Diese sei aber sicher dafür, wenn der Vorstand bezw. Herr Burstin dauert nunmehr schon vier Wochen. Ausständig find 2200 Arbeiter. gegen den Druck der Unternehmer so schwach organisiert ist wie es wünsche. Der jett behauptete Vorbehalt wurde erst später in Die wichtigsten Betriebe find notdürftig mit Arbeitswilligen besetzt, in Merilo, da fallen die Löhne und da sfinkt die Lebenshaltung der Alle Einigungsversuche des Arbeiter. Der amerikanische Arbeiterbund( American Federation einer darauffolgenden gemeinsamen Sihung der Vorstände der Ge- andere mußten stillgelegt werden. Hilfen erhoben. In der Versammlung jedoch spielte namentlich Fabritarbeiterverbandes wurden zurückgewiesen. Danach nahmen die of Labor), der über Kanada seine Fäden spinnt, der in Kuba , Porto­Herr Burstin den Ultraradikalen und es hatte den Anschein, daß noch im Betriebe tätigen Arbeiter in zwei großen Versammlungen zur Rico und den Philippinen auf die Arbeiterverhältnisse einzuwirken ihm die aufgestellten Forderungen noch nicht einmal weit genug Bewegung Stellung und beauftragten den Krankenkassenausschuß, sucht, sieht in Merito ein fremdes Gebiet, das zu erobern sich nicht gingen. Bei dieser Gelegenheit bezeichnete er Mitglieder des da ein Arbeiterausschuß nicht besteht, mit der Direktion zwecks Bei- lohnt; er hat fast keinen Einfluß bort. Es war auch bisher nicht Unternehmerverbandes(!) als hergelaufenes Wolf, frühere Alt- legung der Differenzen in Verhandlungen einzutreten. Der Ausschuß leicht, dort Einfluß zu gewinnen. Jede Arbeiterbewegung wurde fleiderhändler, Zirkusdirektoren und Komödianten. So der Herr wurde angehört und ihm anderen Tages schriftliche Antwort zu durch Diaz und seine Werkzeuge mit Gewalt niedergehalten. Wo gestellt. Darin hieß es, daß die Arbeiter sich zur Aufnahme der Streits ausbrachen, ließ man Militär aufmarschieren, die leitenden Burstin in der Versammlung. Aber das Verhalten der Gelben ist uns durchaus verständlich Arbeit melden sollten. Sie würden nach Bedarf eingestellt, aber die Personen wurden erschossen und Streifende in Massen verhaftet. und auch natürlich. Um nicht allen Kredit bei den Gehilfen zu Direktion behalte sich die Auswahl der Einzustellenden vor. Gegen die Arbeiter bestand eine Schreckensherrschaft in dieser Re­berlieren, gebärden sie sich in Gehilfenversammlungen radikal; eter" und" wühler würden vom Betrieb ferngehalten, publik, und Diaz batte seine Gründe dafür. Lohnerhöhungen nicht zugestanden und für die nächste Handel und Industrie, die Bergwerke, die Eisenbahnen, alles den Unternehmern gegenüber sind sie unterwürfig. Nach jener Versammlung haben sich noch folgende Vorgänge Beit auch nicht in Aussicht gestellt. Damit war die Situation ver- wird beherrscht von dem in Riesensummen angelegten Kapital der schärft. Einige Ausständige waren wankelmütig geworden, aber großen Finanziers aus den Bereinigten Staaten. Diesen war Diaz abgespielt: In einer Versammlung der Mitglieder des gelben Vereins diese Antwort peitschte sie auf, und heute stehen sie einmütiger ein ergebener Bundesgenosse; sie schüßten ihn und er wachte über am 7. Juli wurde die Durchführung des Tarifs beschlossen und hat denn je im Kampfe. Die Handwerker nahmen nach der ver- ihre Interessen. Erst als er ihnen durch Verträge, die er heimlich und deren Organismit Japan schließen wollte, unbequem, sogar gefährlich wurde, ließen fich der Verein uns gegenüber durch ein„ Handschreiben" des Herrn änderten Sachlage nochmals Stellung Wenn die Direktion fich jetzt sie ihn schnell fallen und die schon lange gärende Revolution konnte Vorsitzenden Burstin verpflichtet, während der Einführung des fationen griffen nunmehr ein. Tarifs durch die Organisation keinen etwa durch den Tarif von zu Berhandlungen bequemt, dann besteht immer noch Aussicht, die fiegreich werden. Bewegung zu beenden. Wenn nicht, dann muß mit der Möglichkeit Wo die amerikanischen Unternehmer in der Ausbeutung der deren Arbeitsnachweis abgesprungenen Betrieb unter dem be= schlossenen Lohnsah zu placieren. Nach den in der Arbeiterschaft der Stillegung der ganzen Fabrik, es kommen ca. 7000 Arbeiter in Schäße des Landes ans Werk gingen, da taten sie es auf amerikanische Art, das heißt in der gründlichen und praktischen Ausnutzung aller maßgebenden Regeln verstanden wir darunter die vollständige Frage, gerechnet werden. Nachdem in den letzten Tagen die Arbeitswilligen in den fich bietenden Gelegenheiten. Hier konnte man die Ware Arbeits­Solidaritätserklärung. Nach der jetzt vorliegenden Berichtigung hat es aber den An- Säurebetrieben die Arbeit wieder niedergelegt, versucht die Anilin fraft so billig wie nirgends haben. Man stellte eine Anzahl ameri­schein, als wenn die Scharfmacher ihre Getreuen zurückgepfiffen fabrik Streitbrecherfang im großen. Aufseher und Beamte werden fanischer Arbeiter in Dienst, die gut bezahlt wurden und die als hätten und„ Nachtigall ick hör dir laufen", am kommenden Donners- auf die Ortschaften der Pfalz und Badens geschickt, um Arbeiter Werkführer, als Vorarbeiter usw. die Massen der äußerst schlecht ent­tag in jener gemeinsamen Konferenz der Arbeitgeber und„ Schwim- anzuwerben. Aber selbst der Odenwald liefert diesmal keine oder lohnten Mexikaner anspannen, anleiten, antreiben mußten. Wider­menden Särgler"( die zu 70 Proz. organisierten Cafékellner find nur vereinzelt Arbeitswillige. Darum müssen mehrere Agenten weit stand gab es nicht, oder er wurde niedergeschlagen. Und zu dem hinans. Einer dieser Herren hat sich in Würzburg nieder- schlechten Lohn tam noch die tiefe Verachtung der mexikanischen ausdrücklich vom Besuch ausgeschlossen) wie in Hamburg Verrat gelaffen. Aber auch in Norddeutschland werden sie ihre Tätigkeit Arbeiter durch die Amerikaner. an der Gehilfenschaft geübt werden soll. Doch die Herrschaften mögen sich nicht täuschen( es handelt entfalten. Mehr denn 2000 Arbeiter lassen sich nur schwer ersetzen, sich jetzt nicht nur um ideelle, sondern materielle Vorteile für die und am schwierigsten in der gefährlichen chemischen Industrie. Ob fich jetzt nicht nur um ideelle, sondern materielle Vorteile für die wohl die Direktion den Arbeitern pro Woche 6 M. Judasgeld ver­Gehilfenschaft), eine solche Tat würde ihnen hier in Berlin , dessen sprach, ist der Erfolg äußerst minimal. Es dürften faum 200 neue find wir sicher, ganz entschieden anders bewertet werden, als der Arbeiter im Betriebe sein, und das sind fast ausnahmslos alte ge­Streifbruch in Hamburg . Der Tarif ist in den besseren und größe brechliche Leute, die sonst keine Arbeit finden, oder Jungen von 15-17 ren Betrieben, in denen die gewerkschaftliche Organisation durch Jahren. Mit diesen Leuten kann der Betrieb nicht aufrecht er- Die Revolution hat die Fesseln der Arbeiter in der Industrie ihren Arbeitsnachweis placiert, bereits anerkannt und so wäre denn halten werden. Die Firma läßt täglich durch die Generalanzeiger- und im Verkehrsgewerbe gelodert und auch in den Landarbeitern zum Beginn der Saison genügend Zeit vorhanden, die Mitglieder presse einige 20 Streifende in die Fabrik hineindichten, ohne daß der ist die Hoffnung auf eine Aenderung der bisherigen Verhältnisse er­des gelben Vereins als auch die gesamte Gehilfenschaft Berlins Stand der Streifenden sich je verringert. Dann sprengt sie wieder wacht. Die algemeine Lohnbewegung hat in vielen Fällen schon aufzuklären und von solchem Treiben zu unterrichten. Aber auch aus, es feien schon über 1000 friesische Arbeiter eingestellt worden. einige Früchte getragen. Sehr niedrig sind die Löhne trotzdem noch, die organisierte Arbeiterschaft Berlins hat schließlich dann ein Nebenbei wird durch Eingesandts die Polizei gegen die Streifenden weil die Lebenshaltung der Arbeiter dürftig ist und weil das Not­Interesse, etwas mehr als bisher in den in Arbeiterzentren be- aufgehezt. Die Haltung der Ausständigen ist musterhaft. Alle in wendigste, die Nahrungsmittel, bei den Ansprüchen wie sie die Ar­findlichen Cafés die Kellner auf die Zugehörigkeit zur gewerk die bürgerliche Presse lancierten Nachrichten müssen mit größter beiter erheben, billig find. Im allgemeinen liegen die Arbeiter­schaftlichen Organisation zu prüfen und wir wissen, daß die Ar- Vorsicht aufgenommen werden, sie entstammen meist der Direktion verhältnisse in Merito so, daß fie feineswegs zur Auswanderung beiterschaft mit wenigen Ausnahmen feststellen würde, daß sie und sind zur Stimmungsmache bestimmt. verloden fönnen. bisher von Kellnern aus der Streifbrecherzentrale bedient wurde. Sind es doch gerade die Inhaber der Cafés: Mozart , Roland, x. 9. 3., Frantonia, Edison und Standinavia II, welche sich als die größten Schreier gegen die organisierten Gehilfen hervortun und wo die Gelben Domizilieren!

Achtung, Dachdecker Berlins und der Umgegend! Wegen Um gehung des Tarifvertrages haben am Montag, den 14. August, die Dachdecker der Firma F. Neumann- Zeuthen( Mark) die Arbeit ein­geftelt. Herr Neumann führt augenblicklich die Dachdeckerarbeiten auf der Oper in Berlin in der Nürnberger Straße aus. Bei diesen Arbeiten will er den Dachdeckern nur noch 70 Pf. pro Stunde be­zahlen. Es ist dies der Lohn, welchen Herr Neumann sonst in Beuthen bezahlt. Diese Werkstelle ist von allen Dachdeckern un­bedingt zu meiden. Zentralverband der Dachdecker. Berlin . Kellnerstreik im Schultheis Ausschank am Potsdamer

Zuzug von Fabritarbeitern nach Ludwigshafen ist streng fern­zuhalten.

Husland.

Arbeiterkämpfe in Rußland .

Die Merikaner antworteten mit einem bitteren Haß gegen alles, was amerikanisch heißt, aber sie blieben die Gedrückten, die Ge­fnechteten. Am schlimmsten erging es freilich den Landarbeitern, die von amerikanischen wie auch von den merikanischen Großgrund­befizern wie Leibeigene gehalten wurden; doch das wäre ein eigenes Rapitel zu erörtern.

Letzte Nachrichten.

800 000 Mark unterschlagen.

Die Streifbewegung in Rußland hat in der letzten Zeit wieder mit erneuter Straft eingesetzt. Während sie im Frühling ein wenig Darmstadt, 15. August. ( W. T. B.) Bei einem Versuch, den nachgelassen hatte, flammte sie in den letzten zwei Monaten in den Spar- und Kreditverein, eingetragene Genossenschaft m. verschiedensten Gebieten des Reiches in verstärktem Maße auf. Jm b. S., Niedermodau, su fanieren, ergab sich ein Fehlbea zentralrussischen Industriegebiet sind in dieser Zeit eine Reihe großer trag von 800 000 Mark. Streits zu verzeichnen: 1. Juni, Maschinenfabrik Bromley in Moskau Wie weiter mitgeteilt wird, wurde bereits vor drei Jahren ein ( 1200 Arbeiter), 19. Juni, Borzellanfabrik von Kusnezow in Dulewo ( 2000 Arbeiter), 21. Juni, Internationale Gesellschaft für Mäh. Fehlbetrag von 328 000 Mart festgestellt, der damals aber ge­maschinen" in Ljubergi( 1500 Arb.), 17. Juli, sämtliche Fabriken des deckt worden ist. Bei dem Versuch der Sanierung der Bank durch Fabritdorfes Jafowlewstoje( Gouvernement Kostroma) usw. Bei den Verband der hessischen Landwirtschaftsgenossenschaften hat die allen Streits wurden in erster Linie wirtschaftliche Forderungen Darmstädter Landwirtschaftsgenossenschaft feststellen lassen, daß aufgestellt, ferner aber auch solche, die das Verhalten der Admi- neuerdings ein Fehlbetrag von 500 000 Mart vorhanden ist, wofür nistration zu den Arbeitern und die Betriebsordnung betrafen. zweifellos der Kassierer Adam verantwortlich ist, da er eine Ein hartnädiger Stampf wird von den Arbeitern der Chludow- große Zahl von Einnahmeposten nicht gebucht hat. Der Am Montagabend legten im obengenannten Lokal 31 Kellner ichen Manufaktur in Jarzewo ( Gouvernement Smolenst) geführt. Staffierer ist flüchtig. die Arbeit nieder. Sie fordern in der Hauptsache die Abschaffung sier streifen 5000 Arbeiter und Arbeiterinnen bereits seit einigen Staffierer ist flüchtig. der Kost und einen Lohn von 50 M. monatlich. Diese Forderung Wochen. Den unmittelbaren Anlaß zum Streik bildete das Pascha­Neufas, 15. August. ( W. T. B.) Der Kassierer der serbischen hatte die Firma bereits am zweiten Pfingsttage betvilligt, jedoch, regiment, das der Obermeister A. Wassilewski auf der Fabrik ein­nachdem für einen Monat 40 M. bezahlt worden waren, wieder geführt hatte. Er unterhielt besondere Agenten, die ihm stets literarischen Gesellschaft, Lazar Manojlovic, hat zurüdgezogen. Der Unternehmer, v. Fürich, legte den Kellnern am frisches Menschenfleisch" lieferten, und zwang die Arbeiterinnen, 400 000 Rronen von dem Vereinsvermögen unterschlagen. Er 1. Juli einen Revers zur Unterschrift vor, wonach sie sich ver- ihm zu Willen zu sein. Während der ersten Streitwoche wandten wurde verhaftet. pflichteten, wieder zu den alten Bedingungen zu arbeiten. Die die Arbeiter die sogenannte italienische Methode" an, d. h. fie er Kellner, die zum großen Teil schlecht organisiert waren, unterschienen pünktlich auf der Fabrit, stellten sich bei ihren Maschinen schrieben. auf, arbeiteten aber nicht. Seit dem 28. Juli aber ist die Fabrik geschlossen.

Platz.

Weiter lehnen sie die von ihnen verlangten Dienstbotenarbeiten ab, insbesondere das Gläserwaschen. Der Unternehmer glaubte nämlich, weil er feine weiblichen Angestellten bekommen kann, diese Arbeiten von den Kellnern, die nebenbei so schon 16 Stunden ar­beiten, verlangen zu können.

Zum Frühstück wir zum Abendbrot gibt es wochenlang die so­genannte Athleten- oder Leutewurst.

worteten.

Bootsunfall.

Swinemünde , 15. August. ( W. T. B.) Der Fischer August Laabs und der Bootsmann Albert Quethke, beide aus 28ollin, sind heute mittag etwa 5 Seemeilen oberhalb Swines münde infolge Kentern des Bootes durch eine Böe ertrunken. Unaufgeklärter Leichenfund.

Mit spontaner Macht ist in der vorigen Woche der Hafen arbeiterstreit in Petersburg ausgebrochen. Es gärte dort bereits seit einiger Zeit, da die Arbeitsbedingungen immer mehr verschlechtert wurden und die Lebensmittelteuerung den Real­lohn immer mehr herunterdrückte. Jufolge des englischen Seemannstreits häuften sich im Petersburger Handelshafen Köln, 15. August. ( W. T. B.) Hinter dem Kalter Schlacht­Am Abend des 14. August wollte der Unternehmer sieben Sellner eine enorme Anzahl von Schiffen an. Zudem wurde die Ernte- hof fanden spielende Kinder einen Ead mit einer halb verkohlten entlassen, worauf die übrigen mit der Arbettsniederlegung ant- zeit und die Einstellung von 3000 Arbeitern beim Bau der Reiche, der Kopf, Arme und Beine fehlten. Der Staats neuen bier Dreadnoughts den Petersburger Handelsherren ber Als Dienstagmorgen die Vertreter des Verbandes deutscher hängnisvoll. Die Hafenarbeiter verlangten eine Neuregelung der anwalt hat eine Untersuchung eingeleitet. Gastwirtsgehilfen Verhandlungen anbahnen wollten, zeigte sich Herr Arbeitsstunden, die der ungeheuerlichen Exploitation einen Riegel Die Streifbewegung in England. v. Fürich anfangs dazu geneigt, später, nach Rüdsprache mit den vorschieben sollte( von 6 bis 6 mit einer 2½ stündigen Mittags­Bertretern der Brauerei Schultheiß , und nach einem Versuch, einen pause), ferner Erhöhung des Arbeitslohnes auf 22 Rubel pro Tag Liverpool, 15. August. ( W. T. B.). Die Müller haben den Vertreter des nationalen Kellnervereins, den Herrn v. Blachefil hin und einen Aufschlag von 50 Proz. für Ueberstunden( jetzt beträgt Lordmayor darauf aufmerksam gemacht, daß, wenn die augenblick. zuzuziehen, lehnte er jede Verhandlung ab, und drohte" damit, die der Marimallohn 2 Rubel pro Tag inklusive Ueberstunden) und liche Lage noch länger anhalte, die Stadt in wenigen Tagen, ohne Tatsachen in der Junung zur Sprache zu bringen. endlich Entfernung der Frauen von den männlichen Arbeiten und Zu den Streifbrecherlieferanten gehören natürlich neben der Erhöhung der Frauenlöhne auf 90 Kopelen pro Tag. Da diese Gastwirteinnung wiederum die gewerbsmäßigen Stellenvermittler, Forderungen nicht bewilligt wurden, traten 12 000 Hafenarbeiter in die Herren Groffe u. Sonnenberg . Die Aschinger- Gesellschaft hat den Ausstand. fich beranlaßt gesehen, dem bedrängten Unternehmer dadurch, daß sie verschiedene ihrer Sellner zwang, dort Streitbrecherarbeit zu ber­richten, beizuspringen.

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Brot ſein würde. In den Krankenhäusern macht sich der Mangel an Lebensmitteln schon recht fühlbar. Cardiff , 15. August. ( W. T. B.) Die Zahl der ausständi­Am 3. August fand im Handelsministerium eine Sigung der gen Hafenarbeiter beträgt heute 1500. Die Menge leidet Bertreter der Exporifirmen statt, um die durch den Streit geschaffene große Not. Eine Anzahl von schwarzen Matrosen geriet Lage zu beraten. Der Chef des Handelshafens Pipper berlas die mit der Polizei zusammen, die von ihren Stöden Gebrauch Forderungen der Streifenden und teilte u. a. mit, daß er von der machte. 3wölf Neger mußten in das Krankenhaus ge­am burger Firma„ Ludwig Knosch Koppel" ein Telegramm erschafft werden. halten habe, in welchem sich die Firma erbiete, fofort 1000 deutsche Streitbrecher zu liefern!

Von der Cholera.

Erfreulicherweise können wir noch fonstatieren, daß das Soli­daritätsgefühl der Gastwirtsgehilfen erstarit, es war nicht möglich den Schultheißbetrieb in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Massenkündigung der Berliner Eisenkonstrukteure. Jn Riga stehen die Bauarbeiter schon seit längerer Zeit in dem Konstantinopel , 15. August. ( W. Z. B.) In den letzten Bereits seit dem 11. April d. J. stehen die im Bunde der heftigsten Lohnkampfe, der selbst die weiter abliegenden Strand­technisch- industriellen Beamten organisierten technischen Angestellten badeorte ergriffen hat. Es streiten aber nicht nur die Holzarbeiter 24 Stunden find 65 Cholera fälle amtlich gemeldet worden, voi der Eisenkonstruktionsfirmen Berlins mit der Arbeitgeberorganisation, und Maurer, auch die Maler, Klempner und sonstige Handwerker denen 24 tödlich verlaufen sind. Die am meisten betroffenen dem Verbande der Berliner Eisenbauanstalten, in Verhandlungen und Arbeiter befinden sich im Stampfe um bessere Lohn- und Arbeits- Stadtteile find a sfoei, Balat, assim pascha und zwecks Einführung einheitlicher Vertragsbestimmungen über bedingungen. Das Baugewerbe liegt bereits lahm, und die bürger- Skutari. Die Regierung hat zur Bekämpfung der Seuche Bezahlung Arbeitszeit, Sommerurlaub, Ueberstundenwesen usw. liche Breffe verbreitet Schauergerüchte, die Bauherren hätten be 30 000 Pfund ausgesett. Der Arbe.geberverband scheint jedoch diesen Verhandlungen schlossen, die angefangenen Arbeiten bis zum nächsten Jahre liegen Aus Saloniki wird ein neuer Cholerafall beim mur sehr geringe Bedeutung beigelegt zu haben, denik zu lassen und nene gar nicht zu beginnen. Militär gemeldet. Im übrigen Albanien sind 63 Todes­Mit welchen unglaublichen Schwierigkeiten die Streifenden zufälle vorgekommen. auf einer Generalversammlung, die sich damit beschäftigen sollte, wurde die Angelegenheit nur ganz nebenher erwähnt, ohne fämpfen haben, beweist der Umstand, daß sie, da sie in der Stadt fälle vorgekommen. Brüssel, 15. August. Nach den Abenblättern find in zwei daß bestimmte Beschlüsse gefaßt wurden. Auch wiederholtes Drängen feine Bersammlungen veranstalten fönnen, eine Massenversammlung vermochte den Verband von seiner dilatorischen Behandlung der zirka 15 Kilometer außerhalb der Stadt in einem Walde abhalten Dörfern unweit von Mons fünf choleraverdächtige Fälle fest. ganzen Angelegenheit nicht abzubringen. Er vertröstete den Bund mußten! Die erivähnte Versammlung beschloß, die Namen von gestellt worden. Verantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.; Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. UnterhaltungsbL