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Nr. 190. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 16. Auguft 1911.

Metallindustrielle auf dem Kriegspfade.

Erpresser an der Arbeit.

Wie wir gestern mitteilten, hat der Bezirksverband der Metallindustriellen die Verbandsmitglieder, die sich seinem Terrorismus nicht fügen, mit Geldbußen bedroht. Diese Drohung erfüllt den vollen Tatbestand der versuchten Er­preffung im Sinne des§ 253 Str. G. B., der da lautet: " Wer, um sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Ver­mägensvorteil zu verschaffen, einen Anderen durch Gewalt oder Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, ist wegen Erpressung mit Gefängnis nicht unter einem Monat zu bestrafen. Der Versuch ist strafbar."

ferner gestalten, welche Maßregeln die Unternehmer auch ergreifen nicht zugelassen wurde. Auf Antrag der Delegierten aus Desterreich, werden: die Metallarbeiter müssen einig und geschlossen zusammen- Ungarn  , Kroatien  , Bosnien   und Serbien   wird beschlossen, bis zur stehen und strengste Disziplin üben. Und überall muß jeßt eifriger nächsten internationalen Konferenz beide bulgarische Landeszentralen denn je in Wort und Schrift, in Versammlungen und in der Werf nicht zuzulassen und ihnen aufzugeben, fich zu einigen. Reihen gewirkt werden. Die gegenwärtigen Stämpfe in der Metall­statt Surch Gewinnung neuer Mitglieder für die Stärkung unserer Zu der Frage der internationalen Unterstügungs­industrie sind für die uns noch Fernstehenden der beste Anschauungs- attionen liegt ein längerer Antrag der Landeszentrale Schweiz  unterricht!" bor  , der für die internationalen Hilfsaktionen einheitliche Normen fchaffen will. Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Eine Stärkung des Verbandes werden die Unternehmer zwei­fellos erzielen, aber sie werden auch finden, daß sie auf Granit beißen, wenn sie glauben, durch Drohungen und sonstige Provoka­tionen die Arbeiter in die Flucht schlagen zu können. Sicherlich wird die übrige Arbeiterschaft nicht Fuß beim Male halten, wenn sich die Ueberzeugung aufdrängt, daß die Unternehmer von hier aus mit dem von dem Generalissimus des Scharfmacherverbandes, dem Herrn Bued  , unter tosendem Beifall der Getreuen proklamierten Bernichten der gesamten Gewerkschaftsbewegung beginnen wollen. Die Aussperrung in Leipzig  

Eine Demonstration.

Einen Anspruch auf Suhlung einer Buße hat der Ver­Band, auch wenn seine Statuten die Festsetzung einer solchen zulassen, nicht, weil nach§ 152 Abs. 2 der Gewerbeordnung eine solche Vereinbarung nichtig ist. Nach der vom Reichs- hat trotz der Beschlüsse der Unternehmerorganisation am Dienstag gericht gegen Arbeiter gebilligten, übrigens von der faum mehr an Ausdehnung gewonnen. Es sind bisher wenig mehr Leipziger   Staatsanwaltschaft zuerst( im Jahre als die Hälfte der 12 000 Mann, die ausgesperrt werden sollten, 1887) gegen Arbeiter angewendeten Auslegung des§ 253 von der Maßregel betroffen worden. des Str. G. B. ist rechtswidrig der Vermögensvorteil, auf den jemand fein flagbares Recht hat. Die Metallindu­Eine imposante Demonstration veranstalteten am Montag die striellen, die am Freitag die Kollegen, welche mit der Sperre ausgesperrten Erfurter   Metallarbeiter. Mittags um Uhr wurde nicht einverstanden gewesen sind, mit Bußbelegung bedrohten, der verantwortliche Redakteur der Erfuter" Tribüne", Genosse um sie zur Sperre zu veranlassen, haben also alle Tatbestands- Behold, aus dem Gefängnis entlassen, wo er vier Wochen wegen merkmale des Erpressungsversuchs erfüllt. Wird die angeblicher Beleidigung eines Arbeitswilligen verweilen mußte. Leipziger Staatsanwaltschaft gegen diese Die Ausgesperrten nahmen den entlassenen Sträfling" in ihre Fabrikanten einschreiten? Sie darf nach dem Mitte und marschierten dem Gewerkschaftshause zu. Im Garten Gesetz nicht etwa abwarten, bis die versuchte zu einer voll- des Tivoli" hielten die Genossen Pezold und Ritz Ansprachen an endeten Erpressung geworden ist! Schreitet sie nicht ein, so die Ausgesperrten,

hat die Deffentlichkeit wohl das Recht, zu erfahren, wes­halb gegen die Erpresser nicht eingeschritten ist.

Unternehmeranficht.

"

Internationale Konferenz gewerkschaftlicher Landes­Zentralen.

a) Das Internationale Sekretariat hat sich an internationale:: Hilfsaktionen nur dann zu beteiligen, wenn gleichzeitig mehrere Berufs- und Industrieverbände eines Landes derart in wirtschaftliche Berufs- und Industrieverbände eines Landes derart in wirtschaftliche Rämpfe verwickelt sind, daß die zu deren Durchführung erforderlichen Kämpfe verwickelt sind, daß die zu deren Durchführung erforderlichen Mittel im eigenen Lande oder von den internationalen Branchen­organisationen, denen die beteiligten Werbände angehören, nicht auf­gebracht werden können.

b) Die Einleitung einer internationalen Hilfsaltion hat ferner nur dann zu erfolgen, wenn folgende Bedingungen erfüllt find: 1. Von der Landeszentrale, der die zu unterstützenden Organi sationen angehören, ist ein motiviertes Gesuch an das Inter­nationale Gewerkschaftssekretariat einzureichen. Die Motivierung soll enthalten: Einen summarischen Bericht über Ursachen und bis­herigen Verlauf des fraglichen Konfliktes, ferner eine Uebersicht über die Organisationsstärke und die finanzielle Leistungsfähigkeit der hilfesuchenden Organisationen.

2. Die zu unterstüßenden Organisationen müssen Mitglieder einer dem Internationalen Gewerkschaftssekretariat angeschlossenen Landeszentrale sein, insofern nicht besondere politische Verhältnisse des Landes dies verunmöglichen.

3. Die zu unterstüßenden Organisationen müssen ihrer inter nationalen Branchenorganisationen angeschlossen sein und sich in erster Linie an diese um finanziellen Beistand wenden.

4. Ferner wird die Unterstüßungsaktion nur für solche Drga­nisationen weitergeführt, die das Internationale Sekretariat durch regelmäßige Information über den Verlauf der Kämpfe orientieren und sich zur Veröffentlichung der Abrechnung über die Kosten des Kampfes verpflichten.

In Budapest   findet gegenwärtig die 7. internationale Konferenz c) Sind die in Abschnitt b) bezeichneten Bedingungen erfüllt, so Der Leiter eines großen sächsischen Betriebes gab auf die in der Bertreter der gewerkschaftlichen Landeszentralen statt. Die hat das Internationale Gewerkschaftssekretariat die Hilfsaktion ein­der Generalversammlung des Unternehmens aus Aktionärtreisen Konferenz ist von 26 Delegierten, die 18 Länder vertreten, besucht. zuleiten. Das an die Landeszentralen gerichtete Unterſtüßungsgesuch gerichteten Anfragen, ob und in welchem Umfange die gegenwärtige Die Delegierten repräsentieren 6 Millionen organisierte Arbeiter. foll enthalten: Eine kurze Begründung, ein Gutachten des Inter  Aussperrung das geschäftliche Ergebnis des laufenden Jahres be­einflussen werde, folgende Auskünfte: Es handelt sich bei dem Außerdem find anwesend drei Vertreter einer nicht angeschloffenen nationalen Sekretariats und, soweit dies möglich erscheint, bestimmte Kampfe in der Metallindustrie um zwei Hauptforderungen, und Landeszentrale in Bulgarien   und ein Vertreter der nicht Borschläge über die Art und Weise, wie die Unterstützung am zwed­atvar 1. Anerkennung der Organisation und Verhandlung mit deren angeschloffenen Workers of the World. Bei der Fest- mäßigsten erfolgen könnte. Leitung über die eingereichten Forderungen, und 2. Einführung stellung der Präsenzliste protestiert der Vertreter der d) Das Internationale Sekretariat hat ferner dafür zu sorgen, eines Lohn- und Arbeitstarifes, ähnlich wie im Baugewerbe. Hier- legteren Organisation gegen die Anwesenheit von James Duncan, daß bei länger andauernden Kämpfen die an der Hilfsaktion sich be­gegen haben die Arbeitgeber einmütig Stellung genommen. Sie dem Vertreter der Federation of Labor, die angeschlossen ist. Es ent- teiligenden Landeszentralen von Beit zu Zeit über die Situation find zu Berhandlungen mit ihren eigenen Arbeitern nach wie vor spinnt sich eine sehr lange Debatte über den Anschluß der Workers unterrichtet werden, daß in allen Fällen baldmöglichst nach Abschluß bereit, nicht aber mit der Verbandsleitung der Metallarbeiter. Es of the World, die sich aber wesentlich in eine prinzipielle Aus- des Kampfes den betreffenden Landeszentralen Bericht und Abrech­handelt sich also um Fragen von prinzipieller Bedeutung. Die Unternehmer bilden Verbände. Durch diese geben sie für einandersetzung verläuft, ob es zulässig ist, daß der Delegierte der nung über den Kampf erstattet werden." alle Betriebe, für das ganze Gewerbe Anweisungen über Arbeits- Federation of Labor gleichzeitig Mitglied der Civic Federation, einer Zu diesem Antrage sind einige Abänderungsanträge gestellt. berhältnisse usw. und sie verlangen, daß die Arbeiter solcher Ben- Organisation ist, deren Tendenzen auf den Ausgleich der Gegensätze tralgewalt sich fügen sollen. Gleichzeitig erklären sie, es sei Brin- zwischen Unternehmer und Arbeiter gerichtet sind. Die Franzosen zip, mit den von den Arbeitern bestimmten Vertretungen nicht zu Jouhaur und Yvetot  , sowie der Desterreicher Hueber wenden berhandeln. Das zeugt von einer sozialen Auffassung, die noch in sich gegen die Zugehörigkeit zu einer solchen Organiſation, ben patriarchalischen Verhältnissen wurzelt und in schroffem Wider- Regien, die englischen und der holländische Vertreter wollen spruch steht zu der Freiheit des Arbeitsvertrages". Solche An­Bekanntlich jammern die Agrarier, daß sie keine tüchtigen schauungen müssen natürlich zu Konflitten führen. Mit allen die Frage überhaupt ausgeschieden wissen, da es niemanden Landarbeiter mehr halten können. Die Industrie ziehe alle Kräfte Drohungen, mit noch so bös gemeintem Terrorismus wird man die was angehe, welcher Organisation ein Vertreter außer seiner Ge- an sich und sei eine große Notlage eingetreten. Beschränkung der Arbeiter nicht mehr in ein formales Hörigkeitsverhältnis hinein- werkschaft noch angehöre. Auf Antrag der Holländer wird mit allen Freizügigkeit usw. statt Besserung der sozialen Verhältnisse dieser zwingen gegen 5 Stimmen beschlossen, die Frage nicht zuzulassen. Die Dis- Arbeiterschaft ist natürlich der einzige Ausweg dieser Herr fuffion wendet sich dann der Frage zu, ob die Worters of the World den internationalen Gewerkschaften angeschlossen werden kann, Nun jammert auch die Regierung, daß fie teine geeigneten Sierbei wird die ganze amerikanische Gewerkschafts- und Parteifrage Waldarbeiter mehr halten könne. Eine amtlich bediente Kor­aufgerollt. Die Bertreter der beiden amerikanischen Organisationen respondenz schreibt nach der" Frankf. Ztg.": geraten scharf aneinander. Nach langen Auseinandersetzungen wird der Antrag auf Anschluß der Workers of the World einstimmig ab­gelehnt.

Kampfbereit.

In verschiedenen bürgerlichen Blättern toerden die Unternehmer ernstlich ermahnt, den Bogen nicht zu überspannen, den Herren­standpunkt nicht so sehr, nicht so provokatorisch herauszustellen. Die Metallarbeiterzeitung" glaubt aus den Auslassungen schließen zu können, daß die Ermahnungen zum Frieden von einer einfluß reichen Seite aus der Metallindustrie herrühren und für die Unter nehmer eine Mahnung zum Einlenken sein sollen. Ob sie diese Mahnung beherzigen oder den Bogen überspannen werden, darüber werden die nächsten acht Tage Gewißheit bringen".

Dazu bemerkt das Blatt weiter: Wie sich die Dinge aber auch

m

Kleines feuilleton.

In der Freitag- Sigung wurde der Bericht des internationalen Sekretärs diskutiert und die bulgarische Streitfrage behandelt. In Bulgarien   bestehen auch zwei Landeszentralen, deren eine bisher

schaften.

Soziales.

Regierung und Waldarbeiter.

" Die Schwierigkeiten der Verwaltung, geeignete Arbeiter für die Waldarbeiten zu beschaffen, sind in letzter Zeit immer mehr gewachsen. In einzelnen Bezirken Ostpreußens   ist es sogar notwendig geworden, die Arbeiter auf Leiterwagen meilen­weit an die Arbeitsstellen heranzuschaffen. Dieser Mißstand hat zu neuen Verfügungen der Regierung an die nachgeordneten Stellen geführt, in denen eine weitgehendere und energischere

farte beigegeben hat, sind die sonnenscheinreichsten Gegenden Deutsch  - Blick auf die Landschaft zu werfen und daran zu denken, daß er lands ein Teil des Saaletales bei Jena  , dann ein Gebiet in der zum erstenmal durch die Luft in einer Stadt ankommt, die er nie Gegend von Leobschüß in Oberschlesien   und der Landstreifen, der sich mals gesehen, von deren Eristenz er nur durch die Geographie oder Joseph Israels. Zum Tode Jsraels schreibt uns unser Kunst von Kolbergermünde bis nach Samter im Regierungsbezirk Posen   Geschichte wußte. Aber er fühlt sich sehr müde, und wenn nach referent: Es ist mehr als ein Paradoxon, es ist ein psychologisches hinzieht. Hier beträgt die Zahl der täglichen Sonnenstunden im einer letzten Anstrengung die Landung geglückt ist, ohne daß ihm Mysterium: die Liebe der Modernen zum alten Israels  . Warum Durchschnitt 4,8, aber nur wenig bleiben hinter ihnen die Landstriche ein Malheur passiert ist, wenn die Menge sich auf ihn stürzt, ihn eigentlich ehren wir ihn als einen Vater und Patriarchen? Er war zwischen Meldorf   und Celle   im Hannoverschen und das als heiß be- an den Arm zerrt, ihm die Hände schüttelt und ihn mit Fragen be­fein Impressionist; keine Schule der Gegenwart fonnte ihn ihr Haupt fannte Rheintal von Bonn   bis Basel   zurück, das auch in diesem stürmt, dann ist seine einzige Antwort:" Ich bin sehr glücklich, da nennen. Er malte Genre, Episoden, sentimentale Literatur. Jeder Jahre wieder seinen Ruf bewährt hat. Während in Hannover   und zu sein." Das ist alles, woran er denkt. andere, der ähnliches gewagt hätte, wäre mit Gleichgültigkeit am Rhein   täglich 4,7 Sonnenstunden im Durchschnitt berechnet Man sieht: der Berufsflieger denkt über die Schönheit des gestraft worden; er wurde gefeiert. Er malte sehr ungleich werden fönnen, finkt die Zahl in Aachen  , Chemnitz   und Staffel auf Fliegens anders als der Zaie, der sich für alles begeistert, wobei er mäßig, er malte zuweilen schlecht; dennoch beugte fich auch 4,2, auf dem Infelsberg in Thüringen   auf 4 und erreicht in Ham- selber nichts riskiert. der Erkennende dem kleinsten Dokumente dieser Menschlichkeit. burg mit 3,5 Stunden täglichen Sonnenscheins ihren tiefsten Bunft. Er war schlechthin der Mensch: inmitten unserer Maler. Er war ein Die Erklärung für diese schwankenden Zahlen sucht Eichhorn Ansicht, daß Unfälle nur eine Begleiterscheinung der menschlichen Wie Tiere verunglüden. Man neigt im allgemeinen zu der Schweigender unter Lärmenden, ein Wurzelfester unter Haftenden, zunächst in der Einwirkung der Höhenzüge auf die Wolkenbildung, Kultur und im Schoße der guten Mutter Natur so gut wie un der Mann des alles verzeihenden, alles umfassenden Mitleides. Er während in großen Städten und in ausgesprochenen Induſtrieorten denkbar seien. Eine treffende Widerlegung dieser Meinung, zugleich war das ftritte Gegenteil eines Fachmannes, fein verknöcherter bie mit Ruß und Dünsten verschiedenster Art geschwängerte Luft aber eine Reihe anmutigster Tierbilder bringt der Auffaz van Spezialist. Er war ein Mann des Volkes. Er war mehr: das das Licht verdeckt und die Bildung trüber Nebel befördert. Im malende Volt, des Volkes Instinkt zur Romantik und zur Schönheit. Zusammenhang damit weist Eichhorn noch darauf hin, daß ein. Otto im 6. Heft des Zoologischen Beobachters". Und wurde von den Kapitalisten mit Gold aufgewogen. Eine feine, Stubitzentimeter Luft auf dem atlantischen Ozean nur 72 Staub- allerdings die Kulturarbeit des Menschen, die in die Natur Ver Die ausgiebigste Quelle der Unfälle im Leben der Tiere ist eine geistige Rache: sie kauften die Schmerzen, die sie geschlagen teilchen enthält, in den Hochalpen bereits 381, im Binnenlande je allerdings die Kulturarbeit des Menschen, die in die Natur Ver und er geheiligt. Hier wurzelt das Mysterium unserer Liebe zu nach der Lage des Ortes 500-5000 und in den großen Verkehrs- änderungen hineinträgt. Aber es gibt auch Fälle genug, wo an dem ihn, der zu den Problemen, die uns fpezifisch bewegen, taum zentren wie etwa Baris oder London  , und natürlich auch in Berlin  , Bugrundegehen der unvorsichtigen Tiere den Menschen absolut keine Schuld trifft. Gar seltsame Unglüdsfälle kommen z. B. beim Er­irgendein Berhältnis hatte. Er war ein Brunnen des Friedens. 160 000-480 000 Staubteilchen. Sein Werk ist wie ein uralter, wettergefurchter Baum, in dessen Im weiteren Verlaufe seiner Darstellung geht Eichhorn auch haschen der Beute vor. Vor einigen Jahren fand der Verfasser einen Schatten die Menschen das Wunder erleben: sich selber zu finden. auf die Sonnenscheinmenge im übrigen Europa   außerhalb Deutsch   etwa 20 Zentimeter langen eingegangenen Hecht, der einen Stichling im Er malte alte, jämmerliche, zugrunde gegangene Juden, Aus- land ein und zeigt dabei, daß die poetischen Schilderungen des Maule hatte. Der unvorsichtige Raubfisch hatte die Stacheln des Stich­gestoßene, Heimatloſe. Er malte fie als Glaubende, Hoffende, fonnigen Südens im Gegensatz zu dem düsteren und kalten Norden auf lings in feine Siemen festgeklemmt und war so den Hungertod gestorben. Selige. Der verfolgte, verhöhnte, den Hunden gleichgezählte Tröbler, tatsächlicher Grundlage beruhen. England wie Dänemark   haben eine inter ins talte Wasser begeben und mit den Füßen im Eise Den gleichen Tod sterben manchmal die Wasservögel, die sich im inmitten seiner Lumpen und seines Jammers, wird ihm zu einem durchschnittliche Sonnenscheinmenge von nur 3,3 Stunden, Deutschland  Träger der Verheißung. Es fault ringsum, der Gestank der Gasse von 4,2-4.8, die Schweiz   schwankt zwischen 4,7, die in Basel  , und feftfrieren. friecht aus den Winteln: das Ghetto lastet mit der Schwere des 6,1, die in Lugano   gemessen worden sind. In Oberitalien   steht in verschiedenster Gestalt vor. Beim schnellen Laufen und Fliegen kommen die Unglücksfälle Todes. Der Getretene aber lächelt wie ein Träumender: er fieht Padua   mit 5,6 Stunden an der Spige der oberitalienischen Städte, folgt, sich auf dem Glatteis beide Vorderläufe gebrochen; ein Hirsch fein Kanaan  . Das Tier aus den Finsternissen des Amsterdamer in Mittelitalien   hat Rom   mit 6,7 die längste Sonnenscheindauer, verunglückte auf dieselbe Weise im weichen Torfboden; nicht selten Judenviertels Horcht in sich hinein und erlebt den Menschen. Das und an der Küste des Adriatischen Meeres sind in dem österreichischen sind die Fälle, wo die Hühner infolge von Schneeblindheit gegen ist es. Jsraels hilft zur Geburt des Menschlichen. Kriegshafen Bola gar 7,6 Stunden gemessen worden. Nur wenig Er malte die greife, berarbeitete Fischersfrau, die einfam blieb, wird er barin von Madrid  , der sonnenscheinreichsten Stadt Europas  , harte Gegenstände stoßen und sich die Schädel zerschmettern. der das Meer nahm, was zu nehmen war. Er malte die Stumbe, übertroffen, das sich im Durchschnitt volle acht Stunden im Tage glücksfälle beobachtet worden. Als ein nistender Pirol damit be­Aber auch bei friedlichen Beschäftigungen find eigenartige Uns ba fie einen hinaustragen, ihn zu versenken. Er malte die von der des reinsten Sonnenscheines erfreut. Arbeit Gekrümmten, die Sonnenlosen. Er malte fich selber als einen schäftigt war, einen Faden für die Grundlage feines Nestes um ber­Greis, den der Sturm geschüttelt und die Bergänglichkeit zerfurcht. Rom   und im europäischen   Rundfluge, gibt in einer französischen einer Schleife und erhängte sich. Flieger- Eindrücke. Beaumont, der Sieger im Weltfluge Baris- fahiedene Beige zu winden, verwidelte er sich mit seinem Halse in Wie ein Ader ist das Antlig des Malers auf diesen Altersbildern, Die wie ein Stück Erde  , das vom Leide aufgerissen wurde und lebendige Eindrücke der Flieger find in Wirklichkeit sehr prosaisch. Sie denken leben so etwas wie ein romantischer Hauch der Ursprünglichkeit, so Zeitschrift wieder, was er während des Fliegens empfindet. Liegt auf den bis jetzt betrachteten Unglüdsfällen aus dem Tier­Frucht trug. Man braucht nur eines dieser Selbstbildnisse anzu­schauen, ihm in die Seele zu bliden, und man begreift die Liebe der an nichts, vollauf damit beschäftigt, ihren Weg zu finden, das Gleich find die Fälle, die durch die menschliche Kultur verschuldet werden, Modernen, der Suchenden zu einem Priester des Ewigen in Kunst gewicht zu halten und auf die verschiedenen Apparate Obacht zu aller und jeder Romantik bar. Wir wollen der sausenden Ungetüme R. B. geben. Wo bleibt da die Poesie? Man blickt nur auf die Land- von Automobilen sowie der Eisenbahnen gar nicht gedenken, die tag­schaft, um sie mit der Karte zu vergleichen, man wischt sich von Beit täglich ungezählte Opfer aus der Tierwelt fordern. Aber auch die andern Die tägliche Sonnenscheinmenge in Deutschland  . In den heißen au Beit mit einem fettigen Handschuh die Brillengläser, wo- minder gewaltsamen Veränderungen, die der Mensch in die Umwelt Tagen, die jest seit langen Wochen schon über Deutschland   brüten, durch sie noch schmutziger werden; die Schläfen werden bom der Tiere bringt, erweisen fich für die letzteren als verhängnisvoll. dürfte es wohl nicht ohne Intereſſe ſein, an der Hand einer vor Binde gepeitscht, vom Regen getroffen, dazu kommt das Nicht weniger als 750 000 Feldhühner kommen jährlich in Deutsch­nicht langer Zeit herausgegebenen wissenschaftlichen Untersuchung des Hineingeraten in Luftwirbel und der Lärm des Motors.... land an den Telegraphendrähten zu Tode, viele Fasanen, Feld­Pfarrers Auguft Eichhorn in Taupadel   bei Jena   festzustellen, welche Endlich bemerkt der Flieger mit erschlafften Armen, ein- hühner, Wachteln, Lerchen, aber auch Hafen und Rehe werden von Orte in Deutschland   die größte Menge täglichen Sonnenscheins be- geschlafenen Beinen und ſaufenden Ohren das Fliegerfeld, sein End- der Mähmaschine verstümmelt und getötet. Auch an Drahts fizen, und damit die Hißegrade der letzten Wochen zu bergleichen. ziel, auf das er niederstürzt, wie der Falte auf seine Beute. Und geflechten von Schonungen   haben nicht wenige Tiere ihr Leben Nach Eichhorn, der seinen Untersuchungen eine übersichtliche Sannen nur in diesem Moment hat er Zeit, einen erstaunten und entzückten lassen müssen.

und Leben.

Ein Hase hat, von den Hunden ver­