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verständigen auf dem Lehrter Stadtbahnhofe zusammentraf. Werle rief demselben eine grobe Beleidigung zu und hatte es nur seiner bisherigen Unbescholtenheit zu verdanken, daß das Schöffengericht dies Vergehen nur mit einer Geldstrafe ahndete. Er legte Berufung ein, aber ohne Erfolg, denn die zweite Instanz bestätigte gestern das erste Urtheil.

An alle Vorstände der Gewerkschaften Deutschlands  . Ifänglich hatte das Unternehmen selbstverständlich mit großen

Alle Briefe und Sendungen sind an den Steinmez Arthur Schmidt, Dresden  , Eelt's Gasthaus, Kleine Brüdergasse, zu richten. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. Der Verbandsvorstand der Steinmegen

Wie wir bereits durch die Presse veröffentlicht, baben am 21. August in Dresden   und Pirna   ca. 1000 Steinmezen die Arbeit niedergelegt. Die Cache steht für die Streitenden günstig, denn Arbeit ist genügend vorhanden. Trotzdem wäre es nie­mand eingefallen, einen Streif zu inszeniren, wenn die Unter­nehmer die Arbeiter nicht dazu gezwungen hätten. Tiefelben Aus dem Zuchthause zu Luckau   wurde gestern die brei weigern fich, den Tarif, welchen sie den Arbeitern selbst auf undfechszigjährige Wirthschafterin Marie Sibbon der ersten erlegt haben, weiter zu bezahlen, und ist es infolge Ferien- Strastammer des Landgerichts I   vorgeführt, eine Person, dessen zum Ausstand gekommen. Unserer Gewerkschaft welche bereits neun Jahre im Gefängniß und zwölf Jahre im allein ist es unmöglich, die Streifenden auf die Dauer Buchthause zugebracht hat. Die Angeklagte hat ihre Beziehungen derartig mit Geldmitteln zu versehen, daß dieselben zu hochstehenden Personen fortgesezt durch allerlei Schwindel eien auszuhalten im ftande wären. Wir appelliren deshalb an das gemißbraucht. Nachdem sie zuletzt wegen Betruges und Urkunden: Solidaritätsgefühl sämmtlicher Arbeiter Deutschlands  , und bitten fälschung eine fechsjährige Zuchthausstrafe verbüßt hatte, erhielt die Vorstände der Gewerkschaften, das Weitere zur Unterſtügung fie eine Stelle als Wirthschafterin bei einem Postsekretär. Wie der Streifenden in ihren Berufen zu veranlassen, damit unseren fie angab, ist sie durch einen unglücklichen Umstand wiederum Brüdern der Kampf erleichtert und denselben zum Siege ver auf die Bahn des Verbrechens gedrängt worden. Bei ihre holfen wird. früheren Berurtheilung spielte eine Anzahl gefälschter Wechsel eine Hauptrolle. Eines Tages sei ein Mann, der sich Kommissionär Baul genannt habe, bei ihr erschienen und habe noch einen von ihr gefälschten Wechsel über 800. vorgezeigt, welcher in dem vorigen Strafverfahren noch nicht zur Kenntniß der Behörde ge­langt war. Paul habe ihr gedroht, den Wechsel der Staats­anwaltschaft zu übergeben, wenn sie ihn nicht gegen Zahlung von 600 Mark einlösen würde. Im Falle einer Ana zeige winkte der Angeklagten wiederum das Zuchthaus. Sie unterschlug ihrem Herrn nach und nach 600 Mart. und löfte den Wechsel ein. Nachdem sie den Dienst bei dem Postfekretär aufgegeben, wurden ihre Unredlichkeiten entdeckt. Der Geschädigte verlangte Erfah, worauf die Angeklagte einen Briei fälschte, worin der Kammergerichtsrath B., ein Verwandter der Angeklagten, versprach, für die Forderung von 600 M. auf­tommen zu wollen. An dem verabredeten Zahlungstage erhielt der Postsekretär anstatt baaren Geldes einen vom Grafen Hohenau afzeptirten Wechsel über 600 Mark. Auch Dieser Wechsel ist von der Angeklagten gefälscht worden. Da fie inzwischen neue Betrügereien begangen hat, wofür sie zu einem Jahre Zuchthaus verurtheilt wurde, so mußte auf eine Bufatstrafe erkannt werden, die auf noch ein Jahr Zuchthaus bemessen wurde.

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Deutschlands  .

. A.: Ph. Thomas, Borf., Berlin  - Nixdorf, Biethenstr. 26. Achtung, Rigdorf! Parteigen offen! Durch eine planmäßige Manipulation find unfere sämmtlichen Platate, die die Lassallefeier den Genossen bekannt machten, gänzlich ver­nichtet, abgerissen. Parteigen offen! Beigt diesen Leuten, die zu einer solchen Handlung fähig sind, das Ihr troy alledem Mann für Mann am Donnerstag am Plaze seid! ( Siehe Inferat.)

Der Vertrauensmann. Robert Köppen.

Schwierigkeiten zu kämpfen, was die Verleumder dazu benutzten, demselben den Kredit abzuschneiden, es todt zu sagen. Auch diese Schwierigkeiten wurden überwunden, und heute tönnen wir unferen Lesern die erfreuliche Mittheilung machen, daß für die deutiche Schuhfabrik ein eigenes Fabrikgebäude mit Dampfbetrieb im Werthe von 51 700 Mart angekauft wurde, und zwar die Schuhfabrit von Herrn Engel, in welcher gleichfalls seinerzeit die Arbeiter ausgesperrt waren. Es regt gewiß bei den Arbeitern verschiedene Gefühle mach, wenn fie in furzer Zeit in diese Fabrit ihren Einzug halten. Hoffen wir, daß die deutsche Schuh­abrit auch ferner gedeihe, was, wenn die ganze Kollegenschaft energisch dafür eintritt, der Fall sein wird, zumal dieselbe nun noch leistungsfähiger wird.

Ein Torn im Auge find den reaktionären Unternehmer­elementen die dürftigen Arbeiterschutz- Bestimmungen, zu denen es das Deutsche Reich nun glücklich gebracht hat. So versuchen fie auch den Schuh der jugendlichen Arbeiter illu­sorisch zu machen. Es ist keineswegs eine ungünstige Neben­wirkung der fraglichen Bestimmungen, daß in den Steinkohlen­Bergwerfen die Verwendung jugendlicher Arbeiter überhaupt abgenommen hat. Tas Oberbergamt zu Breslau indeß hat sich wegen Aufklärung dieser Erscheinung an den Vorstand des berg und hüttenmännischen Bereins in Ober­fchlesien gewandt. Die Antwort dieser kapitalistischen   Ver­brüderung ist äußerst charakteristisch für die Dentweise, die in feren Kreisen herrscht. Der Vorstand erklärt nämlich: Wenn die Bergwerksleiter nicht mehr so viele jugendliche Arbeiter an­stellen, wie früher, so liege das daran, daß durch die vom Bundesrath erlassenen Schußvorschriften für die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter den letzteren längere Pausen gewährt wür­den, als sie für die älteren Arbeiter üblich seien. Ferner fönnten die Jugendlichen", wenn es sich einmal ausnahmsweise um eine Verlängerung der allgemeinen Arbeitszeit, also um Ueberarbeit handle, nicht mit verwandt werden. Die nahe Achtung, Holzarbeiter! Angesichts der Streits in Barmen liegende Folgerung, daß die Unternehmer gut daran thun und Hirschberg in Schlesien   ist es dringend nothwendig, daß ich würden, den älteren Arbeitern aus freien Stücken die nämlichen die Kollegen recht rege an den Sammlungen zum Streiffonds Arbeitspausen zu gewähren und auf die leicht zu vermeidende betheiligen. Beiträge hierzu werden auf allen Zahlstellen des Ueberarbeit überhaupt zu verzichten, zieht der Vorstand des Verbandes gegen Quittungsmarken angenommen. Gleichzeitig Unternehmervereins natürlich nicht. Er kommt vielmehr zu der werden die Beitragssammler ersucht, Streifmarken in der flassischen Forderung, man müsse die Schlußbestim Glück im Iuglück hat der Bankdiener Oskar Sprung ge- Wohnung des Unterzeichneten oder in der am Freitag Abend mungen für jugendliche Arbeiter aufheben und habt, welcher Nachts auf dem Wasserthorplatz das Opfer eines bei Schöning, Stallschreiberstr. 29, stattfindenden Borstands- den Unternehmern so viel Humanität zutrauen, daß Leichenfledderers geworden war. Er hatte sich auf eine der sigung in Empfang zu nehmen. fie auch ohne gefeßliche Vorschriften den Jugendlichen" nicht dortigen Bänke gefeßt und war eingeschlafen; als er wieder er­Die Ortsverwaltung. größere Anstrengungen zumuthen, als mit deren Gesundheit ver wachte, hing von seiner Uhr und Kette nur noch der Haken an J. A.: E. Hinz, Gräfeftr. 82. einbar fei. Nun, wie das Vertrauen auf diese Unternehmer­feiner Weste, außerdem war aber auch sein Portemonnaie mit humanität gewirkt hat, dafür hat man ja Jahrzehnte hindurch 38 M. Inhalt verschwunden. Er hatte von den Vorgängen, die Eine Arbeitseinstellung führten, wie die Bremer   Bürger- bie trefflichsten Proben sammeln können. Nicht nur j endliche fich während femes Echlafes abgespielt hatten, nicht die leiseste Beitung" schreibt, am Montag Nachmittag die Former und deren Arbeiter, sondern Kinder im zartesten Alter sind erbarmungslos Ahnung und war daher nicht im stande, der Polizei irgend welche Hilfsarbeiter in den Reparatur- Werkstätten des Nordd. Lloyd zu in den Bergwerken unter Tag zur Arbeit gezwungen worden, Mittheilungen über den vermeintlichen Dieb zu machen. Troß- Bremen aus, weil zwei ihrer Kollegen gemaßregelt wurden, bis sie verfümmerten und verdarben. Angesichts derartiger offen­bem war er schon nach drei Tagen wieder im Besige des ge- als fie, einem Beschluß der Formerversammlung vom Sonntag fundiger Thatsachen zeugt das Pochen auf die selbstverständliche stohlenen Gutes. Zwei Tage nach jenem Vorfalle hatte die folgend, die Nachtarbeit verweigerten. Die Betheiligten Bolizei nämlich Beranlaffung, in einem Schantlokale den übel be- hatten am Sonntag in einer Formerversammlung ihre Lage Dumanität der Unternehmer und Bergwerksleiter von ungewöhn licher Kühnheit. leumundeten Kellner Joseph Erhardt zu verhaften und sie fand besprochen und beschlossen, folgende Forderungen an bei diesem nicht nur die dem Sprung gestohlene Uhr nebst Rette, Lloyd zu stellen: 1. Wegfall der regelmäßigen Ueberstunden und sondern in seinen Hosen eingenäht auch noch die ganze Summe Innehaltung der zebuständigen Arbeitszeit, 2. Einrichtung von 38 M. vor. Erhardt versuchte vergeblich das alte Kunststück, einer geeigneten Ventilation, 3. Festsetzung eines Minimal den großen Unbekannten" vorzuschieben; die 2. Straffammer lohnes von 3,50 M. pro Tag. Diese Forderungen sollten verurtheilte ihn zu einem Jahre Buchthaus. jedoch noch einige Tage ruhen und erst am Montag Abend noch eine Bersammlung der betheiligten Former zusammen mit deren Hilfsarbeiter stattfinden, um auch die nothwendigen Forderungen im Interesse der letzteren zu formuliren. Als nun am Montag Nachmittag zwei Former die von ihnen verlangte Ueberarbeit  verweigerten, erhielten sie sofort ihre Entlassung, worauf sämmt liche Former und Hilfearbeiter, im Ganzen 18 Personen, die Arbeit niederlegten. Die bis jetzt gepflogenen Verhandlungen haben noch zu feinem Ziele geführt; der Lloyd beharrt auf be­bingungslose Wiederaufnahme der Arbeit und will weiter die beiden Gemaßregelten nicht wieder einstellen; die Arbeiter halten dagegen an ihren Forderungen fest.

den

Pfarrerlöhne und Lehrerlöhne. Drei amtliche Bekannt machungen im württembergischen Staatsanzeiger" geben einen sehr interessanten Einblick in die Werthschägung der Arbeit der Pfarrer und ehrer. Die Bekanntmachungen lauten: 1. Die Bewerber um die Pfarrei Juſtingen  , im Landkapitel Zwiefalten, mit einem ständiger Einkommen von 2648 M. haben sich vorschriftsmäßig zu melden"; 2. Bewerber um die mit einem Einkommen von 3000 m. verbundene Pfarrstelle in Entendorf haben sich zu melden" und 3. Die Bewerber um die Schulsielle zu Gleichen, Bezirksschulinspektorats Dehringen, mit welcher ein Einkommen von 948 m. neben freier Wohnung und der gesetzlichen Be­lohnung für Abtheilungsunterricht verbunden ist, haben sich binnen brei Wochen bei dem Evangelischen Konstiftorium vorschrifts­mäßig zu melden."

Ihr Reich ist zwar nicht von dieser Welt, aber sie erhalten weit mehr irdischen Lohn als ein Lehrer, der sich wahrhaftig

mehr plagen muß, zumal nur einmal in der Woche Predigt­Sonntag und sechsmal Schulunterrichtstag ift.

Das Abenteuer, welches der Schriftsteller Wald und der Kaufmann Schulze in der Nacht vom 5. zum 6. Januar im Café Ronacher Unter den Linden bestanden haben, wurde gestern noch einmal der richterlichen Prüfung unterworfen. Die beiden " Herren", welche in jener Nacht gegen 12 Uhr das Café be­suchten, verursachten, als der Bächter um 2 Uhr Feierabend gebot, eine aufgeregte Szene. Nach Ansicht des Oberfellners hatten sie den Bächter wohl für einen Juden angesehen und weiger­ten sich, der wiederholten Aufforderung, das Lokal zu verlassen, Folge zu geben. In der lärmenden Szene, die sich dabei entwickelte, fuchtelte Wald mit einem Stock umher, der zerbrach und sich als ein Stock­begen entpuppte; schließlich zog er noch einen, allerdings nn- Ueber die Lage der Schuhmacher hielt am Sonntag der geladenen, Revolver und drohte damit jeden zu erschießen, der Reichstags- Abgeordnete Bock in einer Schuhmacher- Bersammlung ihm zu nahe tommen würde. Der Wirth wurde mit Schimpf- in Augsburg   einen Vortrag, dem wir folgende Stellen entnehmen: Wie das Unternehmerthum die Gewerbe- Ordnung worten aller Art belegt. Als es gelungen war, die beiden er. Der Redner führte die Verhandlungen über den Befähigungs- achtet. Auf eine gefezwidrige Bestimmung in den Arbeitsord regten Männer auf die Straße zu bringen, sollen sie daselbst nachweis der leßten Jahre an und bemerkt, daß die Regierung nungen deutscher Glashütten   weist der Fachgenosse" hin. Be noch ruheftörenden Lärm verursacht haben, indem sie sich der an- in nicht mißzuverstehenden Worten dem Kleinhandwerk gesagt triebs- Unterbrechungen", so lautet flott und frisch diese dem Gesetz fammelnden Menschenmenge zuriefen: fie feien von den Juben babe, sie könne nichts thun. Er( Redner) sei der Ueberzeugung, ins Gesicht schlagende Bestimmung, welche durch Umbau oder im Lotale mißhandelt worden. Diese Strafthat hat das Schöffen- daß die Ackermann, Biel   und Konsorten vollkommen überzeugt Meubau, sowie Reparaturen der Glasöfen entstehen, berechtigen gericht nicht für erwiesen erachtet, dagegen den That find, daß fie gegenüber der sich riesig entwickelnden Groß die Arbeiter nicht zur Lösung des Arbeitsverhältnisses ohne Ein­bestand des gemeinschaftlichen Hausjriedensbruches bezw. der Be- produktion felber nicht glauben, mit ihren Anträgen mit haltung der Kündigungsfrist. Eine Entschädigung für den Aus­drohung und des unerlaubten Waffentragens festgestellt. Wald Einführung Des Befähigungsnachweises etwas ausrichten fall der Arbeitsgelegenheit haben die Glasmacher, Gehilfen, wurde daraufhin zu 10 Tagen Gefängniß, Schulze zu 1 Woche au tönnen. Wenn die Kleinhandwerker noch nicht allen Lehrlinge, Einträger 2c. nicht zu beanspruchen." Gefängniß verurtheilt. Die gegen dieses Urtheil eingelegte Be- Berstand verloren, so müßten Sie begreifen, daß solche Palliative Hierdurch wird die bekannte Bestimmung des§ 124 der rufung war ohne Grfolg. Die 8. Straffammer, vor welcher die mittelchen das Handwerk nicht heben können. In Desterreich find Gewerbe- Ordnung vollständig aufgehoben, wonach Arbeiter vor Angeklagten gestern wieder die Behauptung aufstellten, daß sie heute die Zustände im Kleinhandwerke noch, die die Zünftler in Ablauf der vertragsmäßigen Beit und ohne Auskündigung die fich in der Nothwehr befunden haben, fam auf grund einer noch Deutschland   verlangen, dort will man aber jetzt felber von Seite Arbeit verfaffen: wenn der Arbeitgeber den Arbeitern den maligen eingehenden Beweisaufnahme zu demselben Ergebnisse des Handwerts diese Zustände abschaffen. Die großen Fabriten schuldigen Lohn nicht in der bedungenen Weise auszahlt, bei wie das Schöffengericht und erkannte deshalb auf Verwerfung schießen auch in der Schuhbranche wie Pilze aus der Erde, in Stücklohn nicht für ihre ausreichende Beschäftigung sorgt oder der Berufung. dem kleinen Orte Tuttlingen   find z. B. zwölf Schuhfabriken, wenn er sich widerrechtlicher Uebervortheilung gegen sie schuldig alle Schuhfabriken sind im stande, den ganzen Bedarf zu macht." Wissentlich falsche Abgabe einer eidesstattlichen Verliefern. Die Fabrit zahlt an Arbeitslohn für ein Paar Unerfindlich ist, wie ein Gewerbegericht, wie in Kreuznach ficherung bezw. Antiftung dazu wurden dem Schneider Stiefelettenboden 85 Pfennig, ein Kleinhandwerker kann geschehen, sich bei einer Entschädigungsklage, die Stückarbeiter in meister Michael Hellwig und dem Bau- Unternehmer Friedr. dieselben unter brei Mart nicht machen, nüße einem folden Fall gegen ihre Unternehmer anstrengten, sich an 28chert zur Last gelegt, welche gestern vor der 1. Ferien- es nun einem Handwerksmeister, wenn er im Sinter die obige ungefegliche Bestimmung fehren und die Kläger mit Straftammer des Landgerichts I standen. Löchert führte einen hause wohne und vorne und vorne ein Firmenschild als befähigter ihrer Klage abweisen konnte. Noch unerfindlicher ist es aller Zivilprozeß gegen feinen Bruder, den Restaurateur Schuhmachermeister habe, gleichzeitig aber sei vorn im Saufe ein dings, wie die betreffende Aufsichtsbehörde eine solche mit der Löchert, gegen den er Geldansprüche in Höhe von großer Schuhbazar, wo ein Paar Stiefel um sieben Mark ver. Gewerbe- Ordnung in Widerspruch stehende Bestimmung überhaupt über 1000 Mart, aus verschiedenen Darlehen herrührend, fauft werden, für die der befähigte Schuhmachermeister 15 M. in der Arbeitsordnung zulassen konnte. geltend macht. Er erfuhr, daß der Mitangetlagte fordern muß. Der Konsument tönne und würde nicht aus Mit Hellwig Aeußerungen des Schuldners gehört habe, wonach dieser leid für den Schuhmachermeister sieben oder acht Mark mehr Agrarischer Heißhunger. In der kurzen Hundstagsfession die Schuld anerkannt, aber gleichzeitig hinzugefügt habe, er werde für ein paar Stiefeln zahlen als im Bazar und fo- des Beichstages trat nichts deutlicher an den Tag, als die seinem Bruder Zahlung nicht leisten, da dieser etwas Schrift mit fäße der Meister dann als befähigter Flickmeister da. Wenn Gier der Agrarier, die mit geschärftem Appetit sich an liches nicht in Händen habe. Der Angeklagte Löchert sette nun daher die Meister noch gegen die Organisation der Gesellen das Erbetteln und Erdrohen neuer Liebesgaben machten und von eine eidesstattliche Versicherung auf, worin der Inhalt der er- tämpfen, so kann das nur eine Folge toller Selbstverblendung der dem Reichskanzler auch ein besänftigendes Kopfnicken erzielten. wähnten Aeußerungen wiedergegeben wurde, und bat Hellwig, Meister sein, die dadurch ihren größten Feinden, den Kapitalisten, Daß die neuen Steuern für die von ihnen bereitwilligst ver bies zu unterschreiben. Der lettere erklärte zwar, daß er von die Geschäfte besorgen. Die amtliche Konkursstatistit zeige mehrten neuen Heerestoften anderen Bevölkerungsklassen auf­ber Anerkennung der Schuld nichts gehört habe, Löchert wußte recht deutlich, wie das Kleinhandwerk immer mehr vom Groß- gebürdet werden sollen, dessen find sie ja schon gewiß. Sie aber feine Bedenken mit der Bemerkung zu beseitigen, daß fapital ausgesogen würde, wenn auch mancher Kleinmeister noch müßten aber nicht so unersättlich sein, wie sie sind, wenn sie da das Schriftstück nur in die Hände eines Rechtsanwalts gelangen glaube, so lange er lebe, würde er sich noch halten können, feine mit zufrieden wären. In den agrarischen Organen werden schon würde. Hellwig unterschrieb darauf. In dem Zivilprozeß Kinder aber würden dazu verurtheilt sein, um geringen Lohn in die allerhand lüfterne Pläne erörtert, wie den nothleidenden Groß­verfahren wurde die eidesstattliche Versicherung als Beweisstück Fabrit zu gehen.( Stürmischer Beifall.) Für die Meister wie Gefellen grundbesigern der ungehinderte Champagner- und Austernkonsum benutzt und es kam heraus, daß Hellwig mehr bescheinigt hatte, gebe es fein besseres Mittel zur Verbesserung der Lage, als die auch für die Zukunft gewährleistet werden könne. Ja, die frei­als er verantworten Tonnte. Im Termine entschuldigten sich Vereinigung. Redner schließt: Beten Sie in fatholischen oder konfervative" Post" tündet fchon in begeisterten Worten eine neue Mera die Angeklagten mit der Angabe, daß sie sich der Tragweite evangelischen Gesellenvereinen so lange Sie wollen, es hilft ihrer Handlungsweise nicht bewußt gewesen seien. Der Gerichts nichts, nur der Verstand, die menschliche Klugheit, das sind die hof hielt diesen Einivand indessen nicht für stichhaltig, sondern Mittel, mit welchen die Arbeiter die Macht und damit die Ver­verurtheilte ellwig zu einem Monate, Löchert zu befferung der traurigen Lage erreichen können. sechs Wochen Gefängniß.

Soziale Iteberlicht.

Lens  , 80. Auguft. Die Bergarbeiter in dem Roblenbassin im Departement Pas de Calais   fordern eine Lohnerhöhung. Man befürchtet, daß ein Streit ausbricht.

Die deutsche Schuhfabrik in Erfurt  . Das Schuhmacher Fachblati" schreibt: Als die Aussperrung der Erfurter   Kollegen vor ca. zwei Jahren ihr Ende erreichte, wie triumphirte da der An alle im Vergoldergewerbe beschäftigten Ar Chorus der tapitalistischen Soldschreiber, daß die Schuhmacher beiter und Arbeiterinnen Berlins  ! Kollegen! nach langem zähen Widerstande, nach vielen Nothleiden und Ent­Nochmals fordern wir Euch auf, in der Versammlung am behrungen unterlegen waren. Die Ausgesperrten und die Leiter Donnerstag, den 31. August, bei Schäffer, Infelstr. 10, zahlreich der Aussperrung wurden verhöhnt, bespottet und beschimpft und, zu erscheinen. Denkt an die Wichtigkeit der Bersammlung. Wenn nicht genug damit, die Herren Kapitalisten wollten ein Grempel Ihr gewillt feid, Eure Lage zu beffern, so müßt Ihr helfen an den muthigen Ausgesperrten ftatuiren, ſie ſetzten deren Namen unfere Organisation zu stärken und aufzubauen. Pflicht aller ist auf eine schwarze Lifte, damit sie nirgends Arbeit bekommen und es, in jeder Versammlung zu erscheinen. Aber heute, wo darüber so ausgehungert werden sollten. In dieser Lage, die keinen Ausweg entschieden werden soll, ob Ihr in nächster Zeit in eine Bezeigte, gründeten die Leiter der Bewegung die deutsche Schuh­wegung eintreten wollt oder nicht, darf feiner fehlen. fabrik, um den Ausgesperrten Arbeit und Brot zu verschaffen, was auch mit Hilfe der Solidarität der Arbeiter gelang. An­

Die Agitationstommiffion.

an, in der ausschließlich für agrarische Interessen die Klinke der Gesetzgebung in Bewegung gefegt werden soll. Die bisher ge währten Vergünstigungen erscheinen ihr viel zu bescheiden. Das nächste Menschenalter", fchreibt sie, dürfte im Zeichen einer planmäßigen Agrarpolitik seitens des Reiches wie Preußen stehen, müssen." Also noch planmäßiger als bisher? Das fann gut werden im nächsten Menschenalter. Was haben sie nicht schon alles eingebeimft, die Kraut- und Schnapsjunter! Da find die Liebesgaben für die Brenner und Zuckerbarone, die Hunderte von Millionen, welche die durch die Getreidezölle bewirkte Preis­erhöhung des Brottorns in ihre Taschen fließen ließ. Da ist zu guterlegt noch der Grundsteuer- Erlaß und alles das waren nur Tropfen auf den heißen Stein ihrer Begehrlichkeit. Nun, uns tann's recht sein. Man arbeite nur mit Ernst und Eifer dafür, den Großgrundbefizern die Taschen zu füllen. Menschenalter wird es dauern, dann hat ein solches Beginnen abgewirthschaftet, und dann wird ein neues, ein sozialinisches abgewirthschaftet, und dann wird ein neues, ein sozialinisches Beitalter für das nach Erlösung ächzende Menschengeschlecht um Beitalter für das nach Erlösung ächzende Menschengeschlecht um so eher hereinbrechen.

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