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presse stets nur die bürMiche Presse zu verstehen rst-- Zue Streikenden durch Ausstreuung falscher oder tendenziös entstellter Nachrichten zu entmutigen. Es wird behauptet, daß der Streik der Eisenbahner nur einen recht mäßigen -Erfolg gehabt hat, daß die meistem Züiige laufen, daß in kurzer Zeit ein regelmäßiger, wenn auch etwas eingeschränkter Betrieb organisiert sein wird. Aber die Meldungen aus allen Landesteilen, die bei dem Streikkomitee einlaufen, sträfen diese Behauptungen Lügen. Ueberall stockt der Verkehr, ganze Eifenbcchnsysteme sind stillgelegt worden und stündlich mehrt sich die Schwierigkeit der Gesellschaften, auch nur den notwendigsten Verkehr aufrecht zu erhalten. Wie kritisch die Lage ist. beweist die Tatfache, daß die Eisen bahngesellschaften die Milch nicht mehr befordern können, die doch neben der Post unter allen Umständen nach London  gebracht werden muß. Heute morgen erklärte mir mein Milchhändler, daß er morgen früh keine Milch liefer» könne. es sei denn, daß maw die Milch auf anderem Wege nach der Stadt schaffen könne...... m r. v Die erdrückende Mehrheit der bürgerlichen Presse findet «ur Worte der schärf st en Verurteilung für die Eisenbahner: nur hier und da erheben bürgerliche So». zialpolitiker einen Protest gegen das tyrannische und auto krafische Gebaren der Eifenbahngesellschaften. DieTimeS", die zahnlose Grotzmutter im britischen   Blatter toofb, geifern:Wir glauben nicht, daß die Streikenden ohne Schaudern die ungeheuerliche Verderblichteit der Handlungsweise betrachten können, die ihnen aufgezwungen wird. Wenn die Streik. führer darauf bestehen, der Allgemeinheit den Krieg zu erklären. so zweifeln wir sehr, ob der Erfolg ihres Aufiufs derart sein wird, wie fie in ihrem rückfichtSlosen und verräterischen Wahnwitz KU wünschen scheinen." DerDaily Graphic" wetterte.WaS auch die Folgen der gestrigen Verhandlungen sein mögen, es ist klar, daß unsere Kriminalgesedgebung ohne Verzug abgeändert werden muh, so daß irgendeine Person, die einer derartigen Ver» schwörung hilft oder Verschub leistet, sich eine schwere Zuchthaus. strafe zuzieht. Die Nation muh sich gegen ihre Feinde(I) ver. teidigen, ob sie unter fremder Flagge kommen oder ob fie in unserer Miitte entstehen." Dies sind nur einige Proben zur Charakterisierung des �Geistes, der augenblicklich die große Masse der herrschenden Klasse Großbritanniens   beseelt. Schuld allein an dem Streik sind die Arbeiter und besonders die Gewerkschaftsführer, die durch den Streik ihre Stellung befestigen wollen usw. Dies ist die Melodie, die mit einigen mehr oder minder blöden Varianten von der Presse gepfiffen wird. Eine ehrenvolle Ausnahme macht dieDaily News", die sich jetzt entschlossen zu haben scheint, die Streikenden zu unterstützen. Sie schreibt heute in einem Leitartikel sehr treffend: Wer die EiseUbahnbirektoren müssen bedenken, daß da? Publikum ihnen gegenüber auch eine andere Stellung einnehmen kann als die des Bittstellers. Es ist noch zweiselhaft, welchen Umfang der Streik annehmen wird. Aber wie die Dinge sich entwickeln, besteht die Wahrscheinlichkeit, daß er eine Ausdehnung erreichen wird, bei der das Publikum gezwungen sein wird, Halt zu rufen. Und dann wird es den Eisenbahndirek koren schlecht ergehen, wenn unser Unglück sich darum dreht, daß eine der streitenden Parteien Unwillens ist, mit der anderen tn dasselbe Zimmer zu gehen. Die Gewerkschaften haben ihrer» seitS, obwohl sie durchkleinliche Tyrannei" erbittert gewesen sein mögen, keine derartige Intoleranz bewiesen. Sie haben es nie abgeschlagen, mit den Direktoren dasselbe Zimmer zu betreten. Sie haben einfach die Direktoren als eine Fügung der Vorsehung betrachtet und versucht, sich damit abzu. finden. Aber sie mögen dies nicht immer tun. wie auch die Nation. Die Direktoren' sind von der Nation wie auch von den Aktienbesitzern beauftragt, einen großen öffentlichen Dienst« zu organisieren. Und wenn die Nation zur Ansicht gelangt, daß sie auch ohne die Direktoren fertig werden kann, so rann sie entscheiden, sich ohne sie zu behelfen. Schließlich machen das doch beinahe alle Nationen auf dem Festland. Unsere Privat» bahnen und Privateisenbahnleitungen mit ihrem Anspruch auf Unverantwprtlichkeit sind fast, obwohl nicht ganz, einzig in ihrer Zlrt in Europa  ." Unterdessen bekundet sich das SolidaritätSbewußtssin der Arbeiterklasse in immer stärkerem Maße. Gestern nahm die in Edinburgh   tagende Generalversammlung der schotti. jdjen Bergarbeiter eine Resolution an, in der die Verwendung deS Militärs in Streiks scharf ver» urteilt wird und dem Erekutivkomitee des Verbandes die Vollmacht erteilt wird, mit anderen Arbeiterorganisationen über di» Inszenierung eines General st reirs zu per» handeln, um den Eisenbahnern zur Hilfe zu kommen. Während die vom Bürgertum gelesene Presse meist den krassen Klassenstandpunkt hervorkehrt und ihrer Wut keine Zügel anlegt, befleißigen sich die vom Volke gelesenen Blätter, daL Publikum gegen die Eisenbahner mobil zu machen. Aber 'die Anschauungen dieser Blätter entsprechen keineswegs den Ansichten des Volkes über den Streik. Das Volk ist allgemein der Ansicht, daß die Eisenbahner von den Gesell- schaften schäbig behandelt worden sind- Die Löhne und Arbeitsverhältnisse der Eisenbahner sind allgemein bekannt geworden. Es gibt 100 000 Eisenbahnangcstellte in Groß. britannien darunter viele Familienväter die weniger als 20 Schilling die Woche verdienen. Ich habe mit allerlei Leuten ans dem Volke über den Streik gesprochen, mit Ar» beitern, Beamten, Ladenbesitzern, Polizisten und Soldaten, und überall fand ich dieselbe Meinung:Es ist eine Schande, eine Schmach für das Land, baß solche Verhältnisse geduldet tverdsn. Ich hoffe, die Leute werden gewinnen." Unter den Ertrapolizisten, die sich anwerben lassen, um einen offiziellen Knüppel als Zeichen ihrer neuen Würde zu erhalten, befinden sich in großer Zahl Leute von der C i t y u n d der Börse. Auch viele Angehörige dergol- denen Jugend" verspüren in sich den Drang,die Gesellschaft zu retten". Auch die Geistlichkeit ist auf dem Plan erschienen, allerdings nur mit einem Gebet, da? das Haupt der angli­ kanischen Kirche   erdacht hat. Wenn das nicht hilft.... ober sonstwie mit Strafen belegt werben. Artikel 3 enthält Einzel. heiten über die Einberufung von Einigungsämtern, welche über die strittigen Fragen beraten sollen. 4. Es sollen sofort Schritte unternommen werden, um die Fragen zu regeln, die zwischen den Gesellschaften und denjenigen Kategorien ihrer An gestellten schweben, die in dem Einigungsabkommen von 1307 nicht mit einbegriffen waren, und zwar sollen diese Fragen durch eine Konferenz zwischen Vertretern der Gesellschaften und Vertretern ihrer Angestellten bis zur Berichterstattung durch eine b e s o n» dere U nt e r suchu nys kom m i s s io n geregelt werden. 5. Beide Parteien leisten dieser Kommission jode Unterstützung. 6. Jode Frage, die wogen der Auslegung dieses Vergleichs auftauchen könnte, soll dem Handelsamt vorgelegt werden. Die Regierung macht den Vorschlag, daß eine Kommission ein- gesetzt werden soll, die die Wirkung des EinrgungS- und SchiedS- gerichtsabkommens für die Eisenbahnen prüfen und.darüber Be- richt erstatten soll, welche Aendcrungen gegebenenfalls Wünschens. wert seien. Die Kommisston soll aus fünf Vertretern be- stehen, nämlich auS Vertretern der Arbeitgeber und Ar- beitnehmer in gleicher Zahl mit einem unpartei- ischen Obmann, und soll während der nächsten Woche zu- sammerrtreten. Sie soll ihre Arbeiten so schnell wie möglich er- ledigen. Beide Parteien haben die Versicherung gegeben, daß sie die Beschlüsse der Kommission annehmen wollen. Tie Regierung hat ferner den Eisenbahngesellschaften zugesichert, daß sie in der nach- sten Session dem Parlament ein Gesetz vorlegen wird, durch das wegen der Steigerung der Arbeits kosten, hervor- gerufen durch-die gegenwärtige Aufbesserung der Lage des ArbeitcrpersonalS. eine angemessene allgemeine Erhöhung der T a r i f e als gerechtfertigt erklart werden soll. Trotzdem die Meldung manches im unklaren läßt, scheinen die Arbeiter den Sieg davongetragen und die A n c r k e n- nung ihrer Vertreter bei den Gesellschaften durch- g e s e tz t zu haben, Im Londoner   Hybepark hielten Sonntag 30000 Eisen- bahner eine Versammlung ab. die die Beendigung des Streiks beschloß. Die Wiederaufuahme der Arbeit. London  , 21. August. Die Eisenbahner kehren im allgemeinen ruhig zu ihrer Arbeit zurück. Bei den meisten Londoner Hauptbahnhöfen wird für heute die Wieder- aufnähme des regelmäßigen Dienstes erwartet, nur in einigen Provinzialhauptstädten ergeben sich Schwierigkeiten, namentlich in Manchester  , wo eine Versammlung der Eisenbahner eine Entschließung der- warf, die sie aufforderte, die Arbeit wieder aufzunehmen. Un- ordnung herrscht auch noch bei der N o r d w e st b a h n. die Leute nur nach Bedarf wieder einstellen will, womit sich die Eisenbahner nicht begnügen wollen. Die Linie wird daher noch von Truppen bewacht. Ans der Provinz werden Unruhen gemeldet, die hauptsächlich von Arbeitsscheuen hervorgerufen werden. In Lincoln kam es Sonnabend nachts und Sonntag früh zu ernsten Ausschreitungen. Mehrere tausend Unruhestifter griffen die Eisenbahnstationen und Läden an, zertrümmerten die Fensterscheiben und verursachten großen Schaden. Der Auf- rühr wurde erst durch die Ankunft von mehreren hundert Mann Truppen aus Nottingham   unterdrückt. Normaler Berkehr. London  , 21.«ugust. Der Personenverkehr aus den Eisenbahnen ist hier im allgemeinen wieder normal. Auch in den Provinzen kehren mit wenigen Ausnahmen normale Zustände zurück. Sehr unregelmäßig ist der verkehr auf der Northeastern Bahn, namentlich in M a n ch e st e r, wo die Eisenbahner noch streiken. Die Lage auf den dortigen Güterbahnhöfen ist ernst; große Mengen Lebensmittel verderben. Die Situation wird noch dadurch ver schlimmer», daß auch die Fuhrleute streiken. Eine heut« vor- mittag abgehaltene Versammlung verlief sehr stürmisch, da die Leute über eine Kundgebung der Eisenhahndireltion sehr aufgeregt find. wonach die Ausständigen nur yach Bedarf wieder«ingestellt werden sollen. Fortdauer deS Streik  » in Liverpool. Liverpool, 21. August. In einer heute abend vom Aus standskomitee abgehaltenen Versammlung wurde beschloffen, alle Seeleute. Hafenarbeiter, Fuhrleute, Stewards und andere unter dem Einfluß heS Komitees stehende An gehörige des Schiffohrtsgewerbes anzuweisen, die Arbeit morgen nicht wieder aufzunehmen, da das Er aebnis der Verhandlungen mit den Verladern noch ausstehe. Dieser Beschluß erstreckt sich auf etwa 50000 Mann. Tumulte w Dublin  . Dnili», 20. August. In der vergangenen Rächt kam eS hier zu einem Tumult, da die Zeitungsausträger sich weigerten, die Zei tunge» auszutragen und sich bemühten, die ZeitungStranSportwagen aufzuhalten. Große Menschenmengen sammelten sich an. die sich nicht zerstreuten. Die Polizei schritt ein; S1 Schutzleute und über 1P0 ZiMstell wurde» verwundet, 20 Personen festgenommen. Deutschen   Regierung Mechirtrng Ircrgerr. Die bessisn Mgs«Mgen werden den internationalen Verkehr auf den Linien Khanekin Teheran und K haue k i n-Bagdad fördern und alle Maßnahmen ver- meiden, die ihn behindern könnten, wie die Einführung von Durch- gangszbllen oder die Anwendung von Differenzierungen. Sollte beim Ablauf von zwei Jahren nach Fertigstellung der Zweiglinie Sadidjeh Khanekin der Eisenbahn Konia Bagdad der Bau der Linie Khanekin Teheran nicht in Angriff genommen sein, so wird die Russische   Regierung die Deutsche   Regierung davon benach- richtigen, daß sie auf die Konzession für diese letztere Linie ver- zichtet. Der Deutschen   Regierung soll es in diesem Falle freistehen, ihrerseits die Konzessionen nachzusuchen. Artikel III. In Würdigung der allgemeinen Bedeutung, welche die Verwirklichung der Bagdadbahn   für den internationalen� Handel besitzt, verpflichtet sich die Russische   Regierung, keinerlei Maß- nahmen zu treffen, die den Bau der Bahn hemmen oder die Be- teiligung fiemden Kapitals an diesem Unternehmen hindern könn- ten, borausgesetzt natürlich, daß für Rußland   daraus keinerlei Opfer pekuniärer oder wirtschaftlicher Art erwachsen. Artikel IV. Die Russische   Regierung behält sich das Recht bor, die Herstellung des geplanten.Bahnanschlusses zwischen ihrem Eisen- bahnnetz in Persien   und der Linie Sadidjeh Khanekin nach ihrer Wahl einer fremden Kinanzgruppe zu übertragen, statt den Bau selbst ausführen zu lassen. Artikel V. Unabhängig davon, wie sich der Bau der in Rede stehenden Strecke vollziehen wird, behält sich die Russische   Regierung das Recht vor, sich in jeder ihr erwünschten Form an den Arbeiten zu beteiligen und das Recht, gegen Erstattung der von dem Erbaue: tatsächlich aufgewendeten Kosten in den Besitz der Eisenbahn«in- zutreten. Die hohen vertragschließenden Teile v> rpflichten sich außerdem, sich gegenseitig an allen Tarif, oder sonstigen Privilegien teilnehmen zu lassen, welche einer von ihnen bezüglich dieser Linie erlangen sollte. Auf alle Fälle bleiben die übrigen Abmachungen deS vorliegen, den Abkommens in Kraft. Es handelt sich hier um ein Spezialabkommen über Persien  . Rußland   erhält das wichtige politische Zugeständnis. daß Nordperfien zu seiner Interessensphäre gehört, womit der russisch-englische Austeilungsvertrag auch von der deutschen   Diplo- matte anerkannt wird. Ferner verzichtet Teutschland auf Eisen- bahn- und Schiffahrtskonzessionen in Nordpersien. Dagegen er- kennt Rußland   die Gleichberechtigung des deutschen  Handels an und verpflichtet sich, zur Herstellung jener Zweig- lini«, die eine Abzweigung der Bagdad bahn   an die Persische Grenze mit der persischen Hauptstadt verbinden soll. Ein allgemeines politisches Ablommen mit Rußland   ist da- gegen nicht veröffentlicht worden, obwohl die bekannte Erklärung Bethmann Hollwcgs, daß die beiden Mächte versprochen hätten, pn keiner gegen die anderen gerichteten Kombinationr» tiÜJzgwhrncn, ursprünglich eine solche Erwartung geweckt hgtte.® Veklegung des Eisenvahnerstreiks. Sonnabend um Mitternacht gelang es der Regierung, ein Uebereinkomnien mit den Arbeitervertretern und den Ge- sellschaften zustande zu bringen, wodurch der Generalstreik der Eisenbahner beendet wurde. Ueber das Uebereinkoinmen Wird vom Wolffschen Bureau gemeldet: London  , 20. August. Ter Vergleich zwischen den Eisenbahnern und den Eisenbahngesellschaften enthält folgende Bestimmungen: 1. Der Streik ist sofort zu beeirden, und die Arbeiterführer sollen sich nach besten Kräften bemühen, die Leute zur unverzüglichen Wiederaufnahme der Arbeit zu veranlassen. L. Alle Ar bei t er, die durch Streik oder Aussperrung in den gegenwärtigen Streit verwickelt worden sind und sich innerhalb einer angemessenen Zeit wieder zur Arbeit melden, sollen von-den Gesellschaften sobald al» möglich tvi ed erei ng estell t werden. Niemand soll wegen Kontraktbruchs gerichtlich belangt Las cksutich- russische llebereinssommeo. Das Uebcreinkommen zwischen Rußland   und Deuffchland, da» Resultat der vielgerühmten Potsdamer Zusammenkunft, ist am Sonnabend in Petersburg   unterzeichnet worden. Es hat folgenden Wortlaut: Von dem Grundsatz ausgehend, daß der Handel aller Nationen in Persien   gleichberechtigt ist. und in der Erwägung, daß Rußland   in diesem Lande besondere Jnter. essen besitzt, während Teutschland dort nur Handelsziele ver- folgt, haben sich die Deutsche   und die Russische   Regierung über folgende Punkte geeinigt: Artikel l. Die Kaiserlich Deutsche   Regierung erklärt, daß sie nicht die Absicht hat. nördlich einer Linie, die von Kasri Thinn über Jsfahan, Jezd und Khakh führt und unter dem Breitengrade von Gbasik die afghanische Grenze erreicht, für sich selbst Eisen- bahn-, Wegebau-, Schiffahrt- oder Telegraphenkonzessionen nachzu- suchen oder solche Gesuche von Deutschen   oder von fremden Staats. angchörigen zu unterstützen. Artikel II. Die Russische   Regierung, die von der Perfischen Regierung eine Konzession für die Schaffung«ine» Eisenbabn. netzes in Nordperfien zu erlangen beabsichtigt, verpflichtet sich ihrerseits, unter anderen die Konzession für den Bau einer Bahn einzuholen, die von Teheran   ausgehen und in Khane. k i n endigen soll, um jene« Eisenbahnnetz an der türkisch persischen Grenze an die Lini« Sadidjeh Khanekin anzuschließen, sobald diese Zweigstrecke der Eisenbahn Konia Bagdad fertiggestcllt sein wird. Nach Erlangung der Konzession müssen die Bauarbeiten auf der bezeichneten Bahnlinie spätestens zwei Jahre nach Fertig. stellung der Ztveigstrecke Sadidjeh Khanekin begonnen und im Laufe von 4 Jahren vollendet werden. Di? Russische   Regierung bcbält sich vor. seinerzeit die endgültige Linienführung der in Rede stehenden Bahn festzusetzen, wir» aber hierbei den Wünsche» der Da»ßatholssche Volk" und der listholikeutsg. Die Leiter und Redner deS Katholikentages belonfen fei jeder Gelegenheit, daß sig sich als dieVertreter de» k a t h o- lischen Volksteil L" in Deutschland   betrachteten, und sie pflegten ihre Reden zu beginnen und ihre Forderungen zu stellen .im Namen der 22 Millionen deutscher Katho. l i k e n". Mit welchem Rechte? Was auf dem Mainzer  Katholikentage getrieben wurde, war Zentrumspolitik. weiter nichts. Die Herren hatten also höchstens das Recht, im Namen derjenigen Katholiken zu reden, die zum Zentrum schwören. Wieviel sind das? Das Zentrum hatte hei der letzten ReichStagSwahl 2 158 000 Stimmen. Damals waren vorhanden 13 418 000 Wahlberechtigte bei einer Einwohnerzahl von 61� Mil- lionen, so daß also auf 4.8 Einwohner 1 Wahlberechtigter tsmmt. Demnach entspricht die Etimmenzahl de» Zentrum» einer Ein- Wohnerzahl von noch nicht 10 Millionen. Da eS IM rund 83 Mil- lwnen Katholiken in Teutschland gab, so besagt das: 12 Mil- lionen deutscher   Katholiken stehen außerhalb d«S Zentrum»; sie svahlen entweder gar nicht, da» Zentrum und seine Politik ist ihnen gleichgültig, oder sie wählen sozialdemokratisch, liberal Usw., sie sind also Gegner des Zentrums jedenfalls haben bis Macher der Katholikentage kein Recht, dies« 12 Millionen Kqtholikey für ihre Politik zu beanspruchen. Es ist nur der kleinere Tttl der deutschen   Katholiken: 10 Millionen von 23 Millionen lweun wir den Levölkerungsstand von 1907 zu gründe lege»), in Heren Nqmcn di« Groß«» de» Katholikentage allenfalls zu rede» berechtigt wären. Aber auch das bedarf noch der Einschränkung. Wer sind die Führer und Redner der Katholikentage? Im Präsidium saßen ein Graf, zwei Fre jhexren.ein Kommerzienrat und zwei Justizräte. Die Redner von demselben Kaliber: ejn Graf begann am Montag und ein Für st schloß am Donnerstag den Kranz der erlauchten, gesalbten und gelehrten Paraderedner. Die amtliche Festzeitung des Mainzer Katholikentages hatte ein« stän. dige Rubrik:Hohe Gäste", unter der jeder ankommende Graf und Abt verzeichnet stand, Und jeden Tag wurde im Etil«incs HofberichtS genau gemeldet, wer alle» von einem hohen Adel und einer hohen Geistlichkeit sich aus der Tribüne eingefunden hatte: Wie gestern, so wohnten auch heute zahlreiche ver. treter des hohen katholischen Adel» der Versammlung bei, so Fürst Löwenstein, Frhr. Y. Thünefeld. Graf Valentin Ballestrem, Rechtsanwalt v. Brentano, Erbkämmerer Graf Galen. Graf Droste-Vischeringübrbdroste. Graf Wolsf-Metternich. Prinz Friedrich SolmS-BraunfelS, Graf Praschma, Graf Oppersdorf. Graf Spee(Friedrich), Graf Eltz�ltville. Baron Wcndt, Baron Hünfeld v. a."(Festblatt Nr. 4 vom 7. August.) Was haben, so fragen wir. diese Herren mit dem katholischen Volke, mit den kleinen Leuten in Stadt und Land, mit den von Elend und Not gebeugten Proletariern zu tun, die noch aus Unkenntnis und Ueber- lieferung zum Zentrum halten? Es war ein katholische» Blatt. das.Bayrisch» Baterland", das vor zwei Jahren schrieb: Bei der großen Aufmachung und Zuschneidung der ganzen Sache bei den Katholikentagen handelt es sich mehr und mehr nicht um allgemein« Katholikentage, sondern um eine Ver» anstaltung zur höheren Ehre einer gewissen Kliqu». In dieser Klique dürfen einige Bürgerlich« neben Adligen und höheren Geistlichen mit am Draht ziehen... Adlige Grünspecht«, die al» höchste Kunst da» Monokelkneifen gelernt haben und kaum trocken hinter den Ohren sind. Leute, von deren Verdiensten niemand etwa» weiß. sie spiel«» bei der Katholikentagen di«größte Rolle. Junge Herrei, die inan in weiteren Kreisen kaum kennt und deren Verdienste ein neuer Diogenes am Tage mit der Laterne suchen müßte, sind in dem leitenorr Komitee. Ueberall springen sie vor und machen sich breit... Und so wird e» wohl am besten sein, wenn man in Zukunft nicht mehr von Katholiken- tagen spricht, sondern von Veranstaltungen zur Ver. herrlichung des Adel» mit gnädiger Heran, ziehung der Masse." Da»Bahrische Vaterland", da» im Besitz des ZentrumSabge. ordneten Heim und zweier Geistlichen ist, kennt die ultramoniane Wirtschaft und kann als berufener Beutteiler gelten.