GewcrkfcbaftUcbcs.LobimrbaltmlTe bei der finna Locfer u. üdolff.Wer in Berlin oder in anderen Städten die vielen, mit allemKomfort ausgestatteten Läden der Zigarrcnfabrik Loeser u. Wolff inAugenschein genommen hat, oder gar zu der Kundschaft dieser Welt-firma zählt, hat wohl selten eine richtige Vorstellung, unter welchenLohn- und Arbeitsbedingungen diese Fabrikate hergestellt werden.Ja, wer gar einmal etwas über die.allumfassenden' Wohlfahrts-einrichtungen gehört oder gelesen hat, kommt leicht zu dem Glauben,es handele sich hier um einen Betrieb, der nach jeder Richtung hinein Musterbetrieb sei.Wer aber Gelegenheit hatte, die Lohn- und Arbeitsbedingungenetwas näher kennen zu lernen, der wird recht bitter enttäuscht.Es wird ganz nach Hamburger Art gearbeitet; so wird z. B. dasEortiment bis auf ein Zwanzigstel resp. ein Vierzigste! absortiertund mit Gewichten gepreßt usw. Man zahlt aber nicht HamburgerLöhne, sondern Löhne, über die man selbst in Süddeutschland lächelt.So wird z. B. hier für eine 100 M.-Zigarre für Sortieren in Vmgepackt 1,10 M. bezahlt, während in Hamburg 3 M. dafür gezahltwird. Betrachten wir nun einmal die Löhne für Rollen und Wickelmachen, so kann man auch hier sagen, daß die Arbeit der Hamburgerund Bremer gleichgestellt werden inuß. Die Großeinkaufsgesellschaftdeutscher Konsumvereine zahlt als Minimallohn für Formenarbeitin Hamburg 12 M. pro Mille. Die Firma Loeser u. Wolfs zahltfür die billigste Formenarbeit nur 5.80 M. und durchschnittlich nur6.20 M.Folgende kleine Aufstellung gibt ein Bild von den VerhältItissen:Preislagepro Mille Name der SorteRollerlohn Lohn f. Wickel-pro MilleAuS dieser Aufstellung ersehen wir, daß die Preislagen bis zur100 Markzigarre ganz besonders schlecht bezahlt werden, aber selbstbei den teuren Preislagen läßt sich eben so wenig verdienen, dahier ja ganz besonders hohe Anforderungen an die Arbeiter gestelltwerden. Wochenlöhne von 6—3 M. sind daher keine Seltenheiten;trotz der langen Arbeitszeit._Berlin und Umgegend.Die Handschuhmacher der Firma G. Tengler, Willibald-AlexiS-Straße 40, haben ihr Arbeitsverhältnis gekündigt. Der vor zweiJahren dort mit der Arbeiterorganisation abgeschloffene Tarifvertragist von beiden Teilen zum 1. September gekündigt worden, dieArbeiter haben einen neuen Tarif, der bei einzelnen Sorten Er-höhnngen von 3'/, bis 8 Proz. vorsteht, bei der Firma eingereicht.Die Firma erklärte jedoch, obwohl die Stücklöhne unter dem Durch-schnitt der ortsüblichen stehen, sich ans nichts einlassen zu könnenund will ihr Glück mit anderen Arbeitskräften, eventuell mit Heim-arbeitern, versuchen. In einem Inserat der.Berliner Berichte'(Organ der Lederindustriellens, wird unter Anführung eines angcb-lichen Mindest« und Höchstlohnes von genannter Firma Ersatz fürdie in Kündigung stehenden organisierten Arbeitskräfte gesucht, in-dem den etwaigen Reflektanten Lebensstellung in Aussicht gestelltwird. Kommentar hierzu überflüssig. Zuzug von Handschuhmachernist streng fernzuhalten sowie jede Uebernahme von Heimarbeit zuunterlassen.Dentfebe» Reich.Zum Kampf in der Metallindustrie.Die Scharfmacher unter den Leipziger Metallindustriellen finddoch tüchtige Kerle. Sie haben mit ihrer unterschiedslosen Aus-sperrung freigewerkschaftlicher, Hirsch-Dunckerscher, christlicher und.nationaler' Arbeiter nicht nur die.nationalen' auf die Beinegebracht, sondern nunmehr auch die Christlichnationalen.In einer Versammlung beschäftigten diese sich mit der Aussperrungund nahmen eine Resolution an, in der eS heißt, w a S dieLeipziger Gelbmetallarbeiter auf materiellemGebiel wünschten, sei anderwärts zum guten Teilläng st eingeführt. Wenn die Unternehmer der ideellenForderung der Arbeiter, Anerkennung ihrer Organisationen, auchheute noch Widerstand entgegensetzten, so würde doch die Zeitkommen, in der auch in der Großindustrie die Anerkennung derBerufsverbände der Arbeiter durch VerhandlungS- und Vertrags-formen ihren Ausdruck fände. Beim Arbeitsprozeß ständen beimArbeiter ideelle und persönliche Güter auf dem Spiele; seine Arbeits-kraft sei unlöslich mit ihm verbunden. DaS Streben der Arbeiter.ihre Arbeitskraft unter vorteilhaften Bedingungen zu veräußern, seidaher verständlich. Während die Unternehmer von dem Recht desZusammenschlusses reichlich Gebrauch machen, wollen diese bei dergegenwärtigen Bewegung durch Geldunterstützungen an die Un-organisierten diese von der Ausübung ihres Koalitions-rechts zurückhalten, was einer Anwendung vonzweierlei Maß gleichkomme.Haben die Christlichnationalen in Leipzig auch keine Bedeutung,so ist ihre Stellungnahme doch charakteristisch genug, um zu zeigen,wie das blindwütige Dreinschlagen des ScharfmachertumS dasGegenteil von dem erzielt, was erreicht werden soll. Statt dieArbeiter einzuschüchtern, erfolgt eine allgemeine Empörung, wie siebisher noch nicht zum Ausdruck gekommen ist.Messerrcider im Streik.Die im Metallarbciterverband organisierten Federmcsterreiderin Solingen sind am Mittwoch, den 16. August, in den Ausstandgetreten. Der Ausstand erstreckt sich über alle Fabrikanten, die dasneue Preisverzeichnis nicht anerkannt haben. Die Neider desDeutschen MetallarbciterverbandeS hatten ein Preisverzeichnis aus-gearbeitet, welches die jetzige, durch die technische EntWickelung ge-zeitigte Arbeitsmethode berücksichtigt. Der Jndustriearbeitcrverbandstellte ein Preisverzeichnis auf der alte t Grundlage auf und nahmauch noch verschiedene Reduzierungen der Preise vor. Es war er-klärlich, daß das Preisverzeichnis des Jndustricarbciterverbandesmehr Gnade bei den Unternehmern fand, als das Preisverzeichnisdes Metallarbeitcrverbandes. Die Fabrikanten erklärten, mit demMetallarbeiterverband nicht mehr verhandeln zu wollen.Im Metallarbeiterverband sind 500 Federmessrrreider, im In-dustriearbeiterverband 130 und iin Christlichen Metallarbciterverband56 organisiert. Weil die im Deutschen Metallarbeiterverband orga-nisierten Reider von den Verhandlungen ausgeschlossen wurden, tratendieselben in den Ausstand. Ter Jndustriearbeiterverband und unserelieben Brüder in Christo(letztere haben unser Preisverzeichnis mitausgearbeitet) arbeiten weiter. Aber ein großer Teil der imJndustriearbeiterverband organisierten Reider sind dem Ruf ihrerFührer nicht gefolgt, sie haben ebenfalls die Arbeit niedergelegt.Wir ersuchen, Zuzug von Taschen- und Federmesserarbeitern zuverhindern.Deutscher Metallarbeiterverband.Karl Rapp, Solingen, Kölner Straße 43.Tarifbewegung im graphischen Gewerbe.In Zittau wurde zwischen den lithographischen Anstalten undSteindruckereien und dem Verband der Lithographen, Steindruckerund verwandten Berufe ein fester Arbeitstarif abgeschlossen. Veveinbart wurde für Lithographen eine tägliche Arbeitszeit vonacht Stunden und für Steindrucker von neun Stunden. Bei durchgehender(englischer) Arbeitszeit beträgt die Arbeitszeit auch fürSteindrucker acht Stunden pro Tag. Eine bei Erneuerung desBuchdruckertarifes in Kraft tretende Arbeitszeitverkürzung erhält zuderselben Zeit sofort auch für die Steindrucker Geltung.— DerMindestlohn beträgt im ersten Gehilfenjahre 24 M. und unter-liegt dann der freien Vereinbarung zwischen Prinzipal und Gehilfen IAkkord-, Prämien- und Hausarbeit darf nicht geleistetwerden. Alle gesetzlichen und vom Geschäft angeordneten Feier«tage werden bezahlt. Ebenso alle Verhinderungen, welche sich ausZ 616 des B. G.- B. ergeben, sowie zwingende Gänge zum Arztoder Krankenkasse.— Ueberstunden werden an Wochentagenmit 3Zl/z Proz. und an Sonntagen mit 50 Proz. Zuschlag bezahlt.— Auf je 1 bis 5 Gehilfen kann ein Lehrling gehalten werden,die Prinzipale und Gehilfen verpflichten sich zur bestmöglichstenAusbildung der Lehrlinge. Muster selbstgefertigter Arbeiten werdengeliefert. Allen Lithographen und Steindruckern wird bei fort-laufendem Lohn ein jährlicher Urlaub gewährt, und zwar nacheinjähriger Tätigkeit drei Tage und nach dreijähriger Beschäftigungsechs Tage.—. Der Tarif hat Gültigkeit bis 31. Dezember 1914.—Bei Abschluß des Tarifes wurde in zwei Firmen für Lithographendie Arbeitszeit um eine halbe Stunde und in einer Firma um eineStunde täglich verkürzt und an 29 Gehilse» wurden insgesamt64 M. Lohnzulage pro Woche bewilligt.Tie Klagen der Steiger.In K e t t w i g bei Essen tagte am vergangenen Sonntag diefünfte Generalversammlung des deutschen Steigerverbandes. Aufden früheren Tagungen waren wiederholt Klagen laut gewordenüber die zu lange Dienstzeit, die Strafschichten und die regel-mäßige Sonniagsarbeit. Es wurde in der Versammlung be-dauert, daß die königlichen Bergbehörden bis jetzt dagegen nochnicht eingeschritten seien, wahrscheinlich deswegen nicht, weil diestaatlichen Gruben im Ruhrrevier selbst auf ihren Anlagendiese Dienstverhältniste mehr und mehr übernommen hätten. An-genommen wurde eine Entschließung, die sich dagegen richtet, daßtrotz des vorhandenen Steigerüberflusses noch ungeschulte Leute alsBeamte verpflichtet würden. Den Reichstag ersucht die Versamm-lung, die Grubenbeamten bei der Beratung des Privatbeamten-Versicherungsgesetzes in den Knappschaftskassen zu belassen.machen und zu erschrecken suchen. Im Zusammenhang damit inter«essiert eine Statistik des Internationalen Verbandes der Baumwoll«spinner- und Webervereinigungen über die Zahl der auf der Weltvorhandenen Baumwollspindeln. Die Statistik zeigt nämlich, daßgerade in Deutschland die Zunahme des Bauwollverbrauchs keines-Wegs mit besonderer Schnelligkeit vor sich geht, weder prozentualnoch absolut, so daß gerade bei uns der angeblich drohende Mangelan Baumwolle mit am wenigsten drängt.Betrachten wir zunächst die prozentuale Vermehrung derBaumwollspindeln. Sie beträgt in Deutschland für die Zeit vom1. März 1907 bis 1. Mär, 1911 10,3 Proz. DaS ist freilich mehrals in Großbritannien(6.3 Proz.) und in den Vereinigten Staatenvon Amerika(3.6 Proz.). Aber in Belgien beträgt die Vermehrung15,9 Proz., in Italien 20,4 Proz., in Schweden 27,6 Proz., inOesterreich 29,6 Proz., in Rußland 32,3 Proz., in Japan 41,2 Proz.Wir sehen, wie weit Deutschland davon entfernt ist, bei der Zunahmedes Baumwollverbrauchs an der Spitze zu marschieren.Nun besagen ja aber die Prozentzahlen in diesem Falle sehrwenig. Wenn jemand 1 M. befitzt und bekommt noch 1 M. dazu,so hat er sein„Vermögen' um 100 Proz. vergrößert! bei einemVermögen von einer Million macht dagegen ein Zuwachs von500 000 M. immer erst 50 Proz. aus. Wollen wir ein klares Bildhaben, müssen wir folglich die absoluten Zahlen zu Hilfe nehmen.Da aber marschiert Deutschland unter den Ländern, die ernstlich inBetracht kommen, sogar ziemlich an letzter Stelle, wie folgendeTabelle zeigt. Es betrug die Anzahl der Baumwolljpindeln:am 1. Märzm 1907Frankreich..« i. 6 800 000Japan...... 1 483 497Italien...... 3 600 000Deutschland., 9 339 443Oesterreich..... 8 618 434Rußland..... 6 500000Vereinigte Staaten.. 26 242 000Großbritannien... 50 679 000Manverbrauch1. März Zunahme1911 absolut iir'Vi,7 200 000 400 000 5,92093 232 611733 41,24 215 000 716 000 20,410 299 597 960 149 10,34 686 433 1 069 999 29,68 600000 2100 000 32,328 500 000 2 258 000 8,663 859 247 3 179 606 6,3sieht auf den ersten Blick, daß für wirklichen Massen«an Baumwolle eigentlich nur Großbritannien und dieSoziales.Ein„human" denkender Arbeitgeber.Der Waschanstaltsbesitzer Jacob hatte der Expedientin R. aufihren Antrag 14 Tage Urlaub gewährt und sie während des Nr-laubs entlassen. Die Entlassene klagte deshalb gestern beim Ge-werbegcricht. Sie forderte Lehnzahlung für die Nrlaubszeit mit50 M. Der Beklagte machte durch seinen Vertreter geltend, derUrlaub fei nur unter der Bedingung gewährt, daß die Klägerinauf den Lohn verzichte Das gab die Klägerin zu, erklärte aber,sie habe den Urlaub unter der Voraussetzung begehrt, daß siespäter wieder weiter beschäftigt würde. Ein Vergleichsvorschlagscheiterte am Widerstände des vom Beklagten entsandten Vertreters,der da meinte, daß seinem schon so„humanen" Chef weitereZahlung an die Klägerin nicht zugemutet werden könne. DerVorsitzende, Magistratsrat Dr. Leo, hielt ihm entgegen, daß derhäufige Gebrauch des Wortes„Humanität' sich schon zum Unfugausgewachsen habe, auch im vorliegenden Falle stelle er sich unterHumanität etwas anderes vor, als der Beklagte oder sein Ver-treter. Nach längerer Beratung gab das Gericht dann als seineAnsicht kund, daß nach§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Be»klagte zur Lohnzahlung für die Urlaubszeit, wenigstens bis zumTage der Entlassung, das sind 1% Wochen mit 37,50 M., verpflichtet sei. Darauf müsse sich die Klägerin noch daS währenddieser Zeit für ihre Erkrankung von der Kasse bezogene Krankengeld mit 12 M. anrechnen lassen, so daß der Beklagte noch 25 M.zu zahlen habe. Nun erst erklärte sich der Vertreter deS Beklagtenzu einem Vergleich auf diesen Betrag bereit.Berantw, Redakt.: Richard Vorth, Berlin. Inseratenteil verantw.:Hue Induftrie und Ftandel.Gute Weltgetreideerute.Nach den Schätzungen des Internationalen landwirtschaft-lichen Instituts in Bern überwiegt die diesjährige Getreide-ernte der Hauptstaaten die vorjährige um zirka 5 Prozent.Das Institut gibt folgende Zahlen bekannt: Weizen: Groß»britannien 1 702 600(gegen 1 584 909 im Vorjahre), Italien5 530000(4173200), Spanien 4 263000(3 740 752), Ru-mänien 2 600000(3016240), Vereinigte Staaten von Amerika18092800(18 926864), Kanada 5 815 590(4082051).Roggen: Spanien 841 0<X)(700 980), Vereinigte Staaten vonAmerika 779 200(839 230). Gerste: Großbritannien 1 257 900(1469 048), Dänemark 501600(463 880). Spanien 1955 200(1661434). Kanada 1 138 600(982 974). Hafer: Groß-britannien 1 991 900(3 145 993), Dänemark 677 300(669 160),Italien 610000(414 760). Kanada 5844 700(4 988 280).Die Einheitsziffer, d. i. das Prozentvcrhältnis der Gesamt-Produktion dieses Jahres zu der des Vorjahres ist für Weizen105,6 Proz., für Roggen 101,2 Proz.. für Gerste 109,0 Proz..für Hafer 105,4 Proz.'Die augebliche Baumwollnot.Als einer der Gründe, weshalb Deutschland unbedingt Kolonienhaben müsse, wird bekanntlich die sogenannte.Baumwollnot' an-geführt. Das soll heißen: der Bedarf an Baumwolle wächst inDeutschland unaufhörlich■ die Zufuhr aber ans den Ländern, woBaumwolle produziert wird, muß allmählich stocken und vielleichtganz versiegen, weil jene Länder selbst immer mehr zur Verarbeitungihrer Baumwolle übergehen. Einer ernstlichen Bauniwollnot, bei dereS sich um Millionen Ballen bandeln würde, kann nicht abgeholfenwerden durch die paar Tausend Ballen, die.unsere' Kolonie» nochauf unabsehbare Zeit hinaus werden liefern können. Zweitens istes überhaupt eine kindische Vorstellung, daß zum Beispiel Amerikauns eines Tages aus purer Bosheit keine Daumwolle mehrliefern werde; denn der Lieferant ist auf den Abnehmer mindestensebenso sehr augewiese» wie der Abnehmer aus den Lieferanten.Wenn aber Amerika und Ostindien allmählich selbst immer mehrBaumwolle verbrauchen, so ist die« ein langsamer Entwickclung«.Prozeß, der sich über viele Jahrzehnte hinzieht. Sollte innerhalbdieser Zeit wirklich die Baumwolle knapp werden, so wird� manErsatz finden..Es gibt Pflanzenfasern,' schreibt z. B. die bürger-liche Finanzzeitschrift.Die Bant' über diese? Thema,.und tieriicheSpinnstoffe, die nur so lange nicht in WetlSewerb mit der Baumwolle treten, wie diese einen niedrigen Preisstand einnimmt. Ruftaber die Rot. so sind fie sehr bald da. und eS stellt sich dann viel-leicht heraus, daß eine neue Grasfaser einen ungeahnt guten Ersatzfür Baumwolle bildet.'Die ganze.Baumwollnot' ist nur ein Wahngebilde, womit dieKapitalisten in ihrem privaten Jntereffe die Bolksinasie dumm z» Banden zugeschrieben, die in größerer Anzahl aufgetaucht sind,Th. Glocke. Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärt» Buchdr. u. Bertagsanstalt Paul Singer � Co., Berlin 8�V. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.'Vereinigten Staaten in Betracht kommen. Von ihnen bis zu Deutsch-land, das die dritte Stelle im Konsum von Baumwolle einnimmt,ist ein weiter Abstand. Aber die absolute Zunahme ist in Deutsch-land sogar noch weit geringer als in Rußland und Oesterreich.—Diese Zahlen zeigen, daß, wenn irgend ein Land, so vor allenDingen Großbritannien in Sorge sein müßte wegen der angeblichdrohenden Baumwollnot. ES hat die bei weitem größte Baumwoll-industrie der Welt, es besitzt im eigenen Lande keine Faser des Roh-stoffs, eS bezieht aus seinen Kolonien nur einen Bruchteil, dasmeiste kommt aus den Vereinigten Staaten, d. h. aus dem Landedes stärksten Konkurrenten. Die Engländer sind aber viel zu guteKaufleute, als daß man es riskieren könnte, sie mit solchenPhantasiegebilden zu schrecken, wie sie in Deutschland gang undgäbe sind, um die Politik des Staates in den Dienst privaterkapitalistischer Jntereffen zu spannen. Wer in England mit solchen.Argumenten' kommen wollte, wie sie unsere Kolonialschwärmerunaufhörlich in vollem Ernste vortragen, würde unauslöschlichemGelächter verfallen._Hus der f rauenbewegung*Leseabende.Groß-Lichterfrlde. Der dieSmonatliche Leseabend für Frauen fälltaus. Mittwoch, den 23. August, nachmittags 3 Uhr, Zusammen-kunft der Mitglieder der Kinderschutzkominission und der Be-zirkshelferinnen bei Wahrendors. Nachdem gemeinsames Kaffee-kochen._LrCtztc Nachrichten.Tie Streikbewegung in England.Manchester, 21. August.(W. T. B.) Die Kärrner und dieArbeiter auf den Güterbahnhöfen der beiden bedcu-tendsten Eisenbahngesellschasten haben beschlossen, die Arbeitmorgen wieder aufzunehmen. In Manche st er selbsthat bereits eine große Zahl von Lokomotivführern, Signalwärtcrnund Weichenstellern die Arbeit wieder aufgenommen.Liverpool, 21. August.(W. T. B.) Der Ausstand im hiesigenHafen ist beigelegt. Die Löscher, Kärrner und Kohlenträger habenbeschlossen, die Arbeit sofort wieder aufzunehmen.Ernste Unruhen werden aus Darlington und BiShop Auckland ge-meldet, zwei an der Nordwestbahn gelegenen Ortschaften, in dieTruppen entsandt worden sind.Dublin, 21. August.(W. T. B.) Die anSständischenZeitungsverkäufer griffen heute nachmittag im Vereinmit arbeitsscheuem Gesindel verschiedene ZeitungSwagen anund verbrannten den Inhalt auf der Straße. Die Polizei gingmehrmals mit ihren Stöcken vor. Es werden noch weitere Un-ruhen befürchtet.Die Waldbrande in Tirol.Innsbruck, 21. August.(W. T. B.) Der Waldbrand beiG o s s e n s a ß kann als gelöscht betrachtet werden, da vergangeneNacht ein heftiger Regen einsetzte, der den ganzen Tag über an-hielt.Dagegen ist die Situation bei dem großen Brand amrauhen Kopf bei Landre sehr bedrohlich. Trotz der aufopferndenArbeit der Garnisonen von Landro, Sexten und Cortinagreift das Feuer immer weiter um sich. Der Brand, der seit vierTagen andauert, hat den von Gossensaß an Ausdehnungbeinah« e r re i ch t.Weitere Waldbrände werden an? dem Bintschgau ge-meldet, wo die Waldbrstände der Gemeinde« EchlenderS und Las»bedroht sind.Ans Marokko.Paris, 21. August.(W. T. B.) Wie der„Agence HavaS" vom19. August aus M og a d o r gemeldet wird, ist bei dem Kampfe umTarudant ein algerischer Dolmetscher der Agenten der FinnaManneSmann verwundet worden. AuS Lar rasch wirdunter demselben Datum gemeldet, daß Oberst Sylvcstre mit150 Mann Kavallerie nach Elksar aufgebrochen ist. HauptmannO v i l o ist mit einer Polizeiabteilung nach Larrasch zurückgekehrt.Die Spanier haben bei Maracoult auf dem linken Ufer des LuktoSeinen Posten aufgestellt.Explosion in einer Kohlengrube.London, 21. August.(W. T. V.) In einer Kohlen-grübe bei Maltbh(Grasschaft York) hat eine ExplosionItattgefunden, bei der drei Personen umgekommen sind.Ein Bombenanschlag.Saloniki. 21. August.(W. T. B.) Auf der BahnsireckeU e S k u e b— Z i b e f t s ch e in der Nähe deS Bahnhofs Ad-Scharbarwurde heute ein Bombenanschlag verübt, wodurch die Gleise z e r.st ö r t wurden und ein Gütcrzug entgleiste; e i n A r b e i t e r bliebtot. vier wurden verletzt. Der Anschlag wird bulgarischenBanden zugeschrieben, die