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Nr. 198. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste!

Am Sonntag, den 27. August, findet in Meinidendorf Dft Erntefest statt. Wir machen darauf aufmerksam, daß das Lokal Kurmanns Gesellschaftsgarten der Arbeiterschaft zu Versammlungen nicht zur Verfügung steht und deshalb streng zu meiden ist. Die Lokalkommission.

Köpenid. Das Stiftungsfest des Wahlvereins findet am Sonn­abend, den 26. August, in den Gesamträumen des Stadttheaters" Der Vorstand.

ſtatt.

Bezirke Pankow   und Wilhelmsruh  . Wir fordern die Partei­genossen auf, sich recht zahlreich an der Ruhlsdorfer Versamm lung zu beteiligen.( Siehe Notiz vom Mittwoch unter Bernau  ".) Treffpunkt: Sonntag, den 27. cr., mittags 12 Uhr, bei Feind am Bahnhof Reinickendorf  - Rosenthal  . Abfahrt 12.23 Uhr nach Kloster­ felde   und gemeinsamer Marsch zur Versammlung. Die Agitationskommissionen.

Berliner   Nachrichten.

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Freitag, 25. Auguft 1911.

Der verhaftete Rechtskonsulent.

auch mit

Nat

des Jugendausschusses der Berliner   Arbeiterschaft wünschte. Mannschaften des herbeigerufenen Rettungswagens der Straßenbahn Vom Vorstandstisch aus wurde gewarnt, nur nicht das wieder eingegleist werden. Während der Störung, die von 8.28 bis 1. olitische" hineinzuziehen, sonst werde man die Be- 9.15 Uhr dauerte, mußten die sämtlichen die Turmstraße passierenden hörden gegen sich haben, und diese Sorge der Veranstalter kam Straßenbahnwagen in beiden Richtungen über Alt- Moabit und die der Referent erklärte in seinem Schlußwort: dann in der weiteren Diskussion noch mehrfach zum Ausdruck. Auch Stromstraße abgelenkt werden; die Wagen der Linie 5 fuhren durch Mit so etwas dürfen die Perleberger und Stromstraße. Eine zweite, fürzere Verkehrs­wir den Behörden nicht kommen. Wenn erst gemerkt wird, störung ereignete sich gegen 3/410 Uhr abends an derselben Stelle. daß die Sache bon lints tommt, dann ist's Es entgleiste dort wieder ein Wagen der Straßenbahnlinie 5 und borbei!" Man sieht, was preußischen Behörden zugetraut wird. fonnte erst nach 22 Minuten wieder in die Schienen gehoben werden. Ein Verbot des Freibades, weil Sozialdemokraten sich während dieser Zeit wurden die die Unfallstelle passierenden Wagen dafür interessieren, es der Bevölkerung zu erhalten! Der Referent in der oben erwähnten Weise abgeleitet. machte zuletzt noch eine sonderbare Andeutung. Indem er von der Möglichkeit einer Schließung des Freibades, einer Absperrung des Ufers durch Stacheldraht sprach, fügte er hinzu, ihm sei von hoher Stelle gesagt worden: Wenn's sein muß, steht ein Meineides ist ein 23 Jahre alter Rechtskonsulent Ewald v. Haeusler Unter dem Verdachte der Zuhälterei, des Betruges und des Bataillon Soldaten da!" Die hohe Stelle" ist vermutlich nur ein fleiner Amtsvorsteher, der seiner Würde und Macht sich all- von der hiesigen Kriminalpolizei festgenommen worden. Der junge zubewußt war, aber fennzeichnend für preußische Zustände bleibt die Mann betrieb in der Beteranenstr. 20 eine Beitlang ein Rechts­Aeußerung auch so. bureau". Er hatte viel Zulauf, beschränkte sich aber darauf, Die Versammlung nahm die von uns bereits mitgeteilte Reden Leuten Vorschüsse von zehn, zwanzig und mehr Mark ab­wie zunehmen, statt ihnen, solution an und fegte einen aus Einwohnern Berlins   und und Tat zur Seite zu stehen. Weil die Betrogenen Krach" machten, er versprach, Friedrichshagen   bestehenden Arbeitsaussch up ein, der die Gnädigs Gasthof: Große öffentliche Bersammlung. Thema: Konsum formen des Freibades in die Wege leiten soll. In ihm sind auch er Mädchen für sich verdienen". In einem Café in der Brunnen Staaten. Sonntag, den 27. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, in Gründung der Ortsgruppe Berlin   betreiben und die angeregten Re- so wurde ihm dieser Geschäftsbetrieb zu ungemütlich und er trachtete und Boltsernährung. Sonnabendabend 62 ühr: Handzettelver Arbeiter- Turn- und Sportvereine vertreten. danach, noch bequemer zu Geld zu kommen. Zu diesem Zwecke ließ breitung hierzu. Die Bezirksleitung. straße faß er ganze Nächte, um die Mädchen mit ihrem Sündenlohn Hochsaison in der städtischen Fleischvernichtungsanstalt. Die zu erwarten. Brachten sie nicht genug, so belamen fie Prügel. Eines Fleischvernichtungsanstalt der Stadt Berlin  , die sich bekanntlich in der dieser Geschöpfe brachte er mit Gewalt in seine Wohnung, um Gemarkung des Dorfes Rübniz bei Bernau   befindet, ist in diesem es ganz in der Hand zu haben. Nachdem er es auf der Straße Sommer infolge der großen Size ungemein viel in Anspruch ge- er vergebens, es zu überreden, zu ihm zu ziehen. Da fuhr er fennen gelernt und eine Zeitlang mit ihm verkehrt hatte, versuchte Die Gleichlegung der Ferien abgelehnt. nommen worden. Es sind in den Lagerräumen noch immer große Der Vorwärts" berichtete seinerzeit, daß der Geschäfts. Mengen verdorbenen Fleisches aufgespeichert, die der Vernichtung eines Tages mit einigen Freunden in einer Droschte bei der Widerspenstigen in der Weinmeisterstraße bor  , paďte führende Ausschuß des Preußischen Lehrervereins" eine barren. Täglich treffen dort aus Berlin   eine Anzahl hermetisch in die ihre Habseligkeiten zusammen, schleppte auch fie Petition an den Minister gerichtet hatte, in der er unter verschlossener Eisenbahn- Waggons mit zur Vernichtung bestimmtem Droschte und fuhr mit ihr und ihren Sachen nach seiner Be­Darlegung der Gründe gebeten hatte, die Ferien in den ber- leischware, deren Genuß gesundheitsschädlich sein könnte. All dieses haujung. Stürzlich lernte nun v. Haeusler eine schwerreiche Dame Fleisch und Tierkadavern ein. Die Marktpolizei beschlagnahmt alle schiedenen Schulgattungen gleichzulegen. Es wurde schon Fleisch, gefallenes Bieb usw. kommit in die Fleischvernichtungs- lennen, die sich durch Heirat gern einen adeligen Namen verschafft damals vermutet, daß die Petition feinen Erfolg haben anstalt. Die Behandlung und Verarbeitung ist äußerst interessant. hätte. Jetzt versuchte er, seinen Schüßling" los zu werden, und um das würde. Diese Vermutung hat sich bestätigt. Dem Geschäfts- Zunächst gelangen die gefunden Kadaver in den Enthäutungs- und au erreichen, prügelte er das Mädchen noch mehr als sonst. Die Miß­führenden Ausschuß des Preußischen Lehrervereins" ist vom Berlegungsraum. Während die gewonnenen Häute der Berliner   Handelte ging jedoch nicht, erstattete vielmehr anzeige, nachdem auch Haus­Ministerium folgender Bescheid zugegangen: Häuteverwertung zugeführt werden, gelangt das Fleisch in die Koch- genoffen die Polizei schon auf v. Haeusler aufmerksam gemacht hatten. abteilung, woselbst ihm zunächst in Extraktoren, die je 50 Bentner Die Ermittelungen führten dahin, daß die Kriminalpolizei den Be Die Anschuldigung wegen Meineids und weiter bearbeitet. Das getochte Fleisch wird getrodnet und hängt ebenso wie die Betrügereien mit den Rechtsgeschäften" des fassen, das Fett entzogen wird. Dieses wird im Kühlraum geklärt schuldigten gestern festnahm. dann mittels Walzmühlen fein gemahlen. Das Mehl enthält durch Dame, als sie erfuhr, wem fie Herz und Hand hatte schenken wollen. Verhafteten zusammen. Nicht wenig erstaunt war die heiratsluftige schnittlich 57 Proz. Eiweiß und 17 Proz. Fettstoff und bildet eine vorzügliche Beigabe zum Viehfutter. Der Nachfrage tann kaum ge- der vor einiger Zeit schon verschwunden ist. Niek follte für eine Dame in Der Bureauvorsteher v. Haeuslers   war ein gewisser Julius Rieg, nügt werden, namentlich jetzt, wo infolge der Futternot große Be­stellungen erfolgten. Ein Teil des Fleisches liefert das Gallert für Charlottenburg  , die von ihm ein Bigarrengeschäft gekauft hat, 300 Er steckte jedoch das Geld in seine Im Auftrage: Müller." die Zubereitung des Leimes. Die Kadaver der einer Seuche zum Kein Wort darüber, wie man sich zu den angeführten Opfer gefallenen Tiere werden nicht etwa als unbrauchbar ver- eigene Tasche und ließ sich nicht mehr sehen. Nach den bisherigen Ermittelungen ist er wahrscheinlich nach Holland   entflohen. Wie Gründen stellt, ob man ihre Berechtigung anerkennt oder fie brannt oder sonstwie vernichtet, sondern durch fachgemäße Be- weit et an den Straftaten v. Haeusters beteiligt ist, steht noch für zu unbedeutend hält, als daß es nötig erschiene, eine vor Diese Kadaver werden zunächst desinfiziert und handlung ebenfalls für weitere Verwendung zubereitet. nicht fest. fieben Jahren erlassene Ferienordnung abzuändern. Die Dann wird das Fleisch in besonderen Kesseln unter Ablehnung stützt sich nur auf Bedenken formeller bezw. folch starkem Drud gefocht, daß alle Gifts und Krankheitsteime ge- gestern früh in der Prinzenstr. 26. Dort war auf noch nicht Ein gefährlicher Fabrikbrand beschäftigte die Berliner Feuerwehr äußerlicher Art. Ist denn die Abänderung einer sieben tötet werden, zumal die Abfochung mehrmals erfolgt. Auch diefes ermittelte Weise im ersten Stock des linken Seitenflügels in der Jahre alten Ordnung etwas so Bedenkliches, wenn noch dazu Fleisch wird dann getrocknet und gemahlen und kann dann ebenfalls Bau- und Kunstglaserei von Gustav Schulze u. Jo st Feuer aus­so viele Gründe dafür sprechen? Es ist doch kaum glaublich, unbedenklich als Bichfutter verwendet werden. Auch die Häute gebrochen. Als die Gefahr gegen 42 Uhr morgens bemerkt wurde, daß man sich im Ministerium der Bucht der vom Preußischen dieser Stadaver werden durch besondere Behandlung nugbar gemacht. Ichlugen aus den Fabriffenstern der Glaserei schon helle Flammen Lehrerverein angeführten Gründen verschließen kann. Wenn man Die Abwässer der Anlage werden auf eigene Riefelfelder geleitet. hervor. Bei Ankunft der Feuerwehr hatte das Feuer durch einen es aber dennoch getan hat, und ganz nichtige äußerliche Be- Der Betrieb ruht nie. Faſt täglich treffen dort Fleischer- und auch Stabelschacht auch schon einen Weg nach dem Quergebäude gefunden, andere Vereine und Korporationen zur Besichtigung ein, und vielfach wo die Fabrikräume der Metallwarenfabrit von Emmrich u. denken geltend macht, so folgt daraus, daß man die Ferien haben andere deutsche und auch ausländische Gemeinden diese An- Schoening liegen. Der Brandmeister ließ daher sofort mit drei der Volksschulen mit denen der höheren Schulen nicht gleich- Lage zum Muster für eigene Betriebe genommen. Legen will, um eben einen Unterschied zu fonstatieren. Es soll eben auch schon den Kindern zu Gemüte geführt werden, daß es erstklassige und zweitklassige Menschen gibt.

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Auf die Vorstellung vom 22. Juni d. J. eröffne ich dem Geschäftsführenden Ausschuß des Preußischen Lehrer­vereins", daß ich zu meinem Bedauern dem Antrage nicht zu entsprechen vermag. Nachdem durch die Ferienordnung bom 19. März 1904 die im Interesse des Schulwesens dringend gebotene Einheitlichkeit in den Volksschulferien durchgeführt ist, muß ich Bedenken tragen, die festgesetzte Ordnung wieder abzuändern.

Das Freibad Müggelsee

enthäutet.

Mark von der Bank holen.

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Schlauchleitungen eingreifen, doch gestaltete sich der Löschangriff sehr schwierig, da die Higeentwidelung geradezu enorm war, Die Eisen­und Metallteile waren in den brennenden Räumen schon glühend geworden. Erst nach einstündigem Wassergeben konnte die Gefahr während in der Metallwarenfabrik der Brandschaden nur gering ist. als beseitigt gelten. Die Kunstglaserei ist größtenteils ausgebramit,

Zwischen den Buffern zermalmt. Einen entseglichen Tod fand am gestrigen Donnerstagvormittag gegen 10% Uhr der Maurer Ladis­laus Elacz. E., der in einem Berliner   Baugeschäft angestellt ist, war um die genannte Zeit beschäftigt, auf dem Anhalter Güter­ist ein lehrreiches Beispiel dafür, daß öffentliche Einrichtungen, für bahnhof   Mauersteine aus einem Waggon auf sein Fuhrwert abzu­Die königliche Eisenbahndirektion schickt uns folgendes Schreiben: die ein Bedürfnis vorhanden ist, sich durchsetzen können nicht nur laden. Als er die Arbeit beendet hatte, sollte der Güterwagen von ohne den Beistand der Behörden, sondern sogar gegen alle ihre einer Rangierlokomotive auf ein anderes Gleis gebracht werden. eines Arbeiters im Stadtbahnzuge ist insofern unrichtig, als fich Die in Nr. 185 vom 10. d. M. gebrachte Notiz über die Erkrankung Berbote. Am Nordufer des Müggeliees, wo in den letzten Jahren Glacz hatte sich über das Gleis hinweg nach einem Schuppen ent- das Stationspersonal weder auf Bahnhof Bellevue noch auf dem ganz von selber ein vielbefuchtes Freibad entstanden ist, haben in fernt, wo er mit einem Bekannten sprach. Als nun die Lokomotive Lehrter Stadtbahnhof geweigert hat, sich des Erkrankten anzunehmen. diesem heißen Sommer allsonntäglich Zehntausende gebadet und herannahte, wurden die Pferde des Gespanns unruhig und der Die amtliche Untersuchung hat folgendes ergeben: Am Abend des die in Frage kommenden Behörden haben untätig zugesehen, Maurer   wollte zu den Tieren hineilen, um die scheugewordenen 9. August nach Einfahrt des Zuges 2927 machten Reisende einen tveil fie begriffen, daß solchem Anfturm gegenüber selbst Pferde am Bügel zu halten. In dem Augenblid, als er die Gleise Stationsarbeiter auf Bahnhof Bellevue darauf aufmerksam, daß in die Almacht des Gendarmen versagt. Es aber wird fürchtet, daß im nächsten Jahr diese Behörden sich zu entschlossener 8 überschreiten im Begriff stand, stolperte er jedoch und fiel so um einem Abteil des vordersten Wagens ein Arbeiter bewußtlos ges Tat aufraffen werden, um dem ohne Erlaubnis einer hohen Obrig- glücklich, daß der Kopf zwischen die Puffer der Lokomotive und des worden sei. Bevor jedoch der Türschließer dies dem Aufsichts­feit ganz respektswidrig aufblühenden Freibad   Müggelsee gewaltfam Güterwagens geriet. Der Schädel des Unglücklichen wurde voll- beamten gemeldet hatte, hatte sich der Bug bereits wieder in Be ein Ende zu bereiten. Begründen fönnten sie solches Vorgehen, ständig zermalmt. Bahnbeamte schafften den Berletzten nach dem nächste Station( Lehrter Bahnhof  ), wo danu der bewußtlose Arbeiter wegung gesezt. Der Aufsichtsbeamte verständigte aber sogleich die meint man, mit einem Hinweis auf mancherlei Mißstände, Urban- Krankenhaus, wo er jedoch bald nach seiner Einlieferung aus dem Abteil geschafft wurde. Nachdem man dem Erkrankten zu die befenders unter dem Massenandrang dieses Jahres sich dort verstarb. trinken gegeben hatte, erholte er sich und fuhr nach ca. 20 Minuten Herausgebildet haben, weil es ja dem nur inoffiziell existierenden Der falsche Staatsanwalt, über dessen Auftreten im Kriminal- weiter. Dem Anschein nach handelte es sich um einen durch die Freibad noch an all dem fehlt, was ein Kulturmenich als unentbehr- gericht wir gestern berichteten, ist aus der Untersuchungshaft ent- große Hige verursachten leichteren Ohnmachtsanfall." liche Beigabe jeder zugelassenen Badeanstalt ansieht. lassen worden, weil ihm Betrügereien nicht nachgewiesen werden Nach unseren Informationen trifft die Berichtigung insofern Wie man diese Mängel beseitigen und so ein Verbot des fonnten. Er wird sich also nur wegen Führung eines falschen Amts- nicht zu, als auf dem Lehrter Bahnhof   sich zunächst niemand von Freibades abwenden könne, das wurde in der am Mittwoch titels zu verantworten haben. Tatsächlich soll er in Amerika   an den Beamten um den Erkrankten fümmerte, erst auf energisches abgehaltenen öffentlichen Versammlung für Besucher des Frei­bades Müggelsee( in der Konkordia", Andreasstraße) erörtert, über Gerichten amtlich tätig gewesen sein und so glaubte er auch hier Fordern des Publikums geschah dies. die wir schon in der Donnerstagnummer furz berichtet haben. Das sich einen entsprechenden Titel beilegen zu fönnen. Bild, das der Referent Felisch Friedrichshagen von den im Frei- Taschendiebe im Lunapark. Die Spezialisten auf dem Gebiete bad herrschenden Zuständen entwarf, war nicht gerade rosig. Mit des Taschendiebstahls haben im Lunapart schon recht fette Beute scharfen Worten geißelte er die Gewohnheit vieler Freibadbefucher, gemacht. Die dreisten Burschen benutzen das Gedränge an einzelnen Stullenpapiere und leere Konservenbüchsen und Flaschen umberliegen Stellen des Etablissements, um Zuschauern unbemerkt das Porte­zu laffen, ja, in frebelhafter Leichtfertigkeit fogar Flaschenscherben ins monnaie aus der Tasche zu rauben. Auch Taschenuhren ver­Waffer zu werfen, so daß schon oft Verlegungen, zum Teil mit dauerndem schmähen die Diebe nicht. So büßte beispielsweise einer der Be­Schaden, vorgekommen sind. Eine Gefahr bilden auch die tiefen Stellen im sucher eine goldene Taschenuhr im Werte von 300 M. ein. See, die schon vielen Badenden zum Verderben geworden sind und

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wenn

Im Grunewald erschossen hat sich gestern nachmittag ein un­bekannter Mann von etwa 30 Jahren, der den Eindruck eines Kauf­manns macht. Als man ihn gegen 5½½ Uhr in der Nähe des Segler hauses auffand, lebte er noch, im Krankenhause zu Westend   aber, in das man ihn brachte, verschied er bald nach der Aufnahme. Er hatte noch angegeben, daß er Kubiz heiße und in der Löwestr. 15 wohne. Diese Angabe hat sich jedoch, wenigstens soweit sie die Wohnung betrifft, als unrichtig erwiesen. Ob der Name richtig ist, weiß man nicht. Der Tote. ist etwa 1,70 Meter groß, hat hellblondes Haar verschiedene Todesfälle durch Ertrinken herbeigeführt haben. Be- Tariffuriosa der Stadt- und Ringbahn. Zu diesem Thema' schreibt mit Stirnglaße und einen fleinen rötlichblonden Schnurrbart und sonders dieser Mangel des Freibades Müggelsee hat Beranlassung man uns im Anschluß an unfere fürzlichen Veröffentlichungen:" Seit trug einen fleintarierten braunen Jadettanzug. Am linken Hand­dazu gegeben, daß die Badenden zur Selbsthilfe griffen. Eine Ver- September 1910 wohne ich in Fichtenau  ( Station Rahnsdorf). Am gelent hat er eine 2 Bentimeter lange Narbe. Seine Taschentücher einigung zur Ordnung des Badewesens im Müggelfee", die ins Schlesischen Bahnhof   löse ich mir jede Woche eine Arbeiterwochen- find A. S. gezeichnet. Leben gerufen wurde, stellte Warnungstafeln auf, die die Behörde farte, welche für Berlin   Stadt- und Ringbahn bis Eriner gültig ist, Zeugen gesucht, welche den Automobilunfall am 12. August, zwar nicht erlaubte, aber dann auch nicht befeitigte. Geflagt wird zum Preise von 2 M. Nicht wenig erstaunt war ich, als ich bei auch, daß so führte Referent aus manche Badende, namentlich 2ölung einer neuen Karte eine andere bekam, welche Westend  - Ertner 22 Uhr mittags, in der Lenné-, Ecke Königgräger Straße, be= junge Leute, allerlei törichten Unfug treiben, wie lautete. Benutze ich die Bahn von Nixdorf, vom Wedding   oder von obachtet haben. Adressen werden mündlich oder schriftlich an ihnen das Freibad eine Vogelwiese oder ein Nummel- sonst einer Süd- oder Nordringstation, so muß ich bei dieser Karte Dr. Neumann, Gleditschstr. 31, born I erbeten. play fei. erst ein Billett für 10 oder 20 Pf. faufen und bis Rummelsburg  Gegenüber solchen Ungehörigkeiten fei mehr Selbstzucht der Besucher fahren, wo ich dann umsteigen kann und von wo meine Wochenkarte zu fordern, nötigenfalls werde man Ausschreitungen durch das Eingreifen frei- dann erst Gültigkeit hat. Bei der Karte: Berlin   Stadt- und Ring­williger Ordner zu verbüten suchen müssen. Referent bahn- Erkner habe ich das nicht nötig. Als ich vor einiger Zeit machte dann allerlei Vorschläge für die äußere Einrichtung des Frei- wieder solch eine Starte befam, beschwerte ich mich beim Ober­bades, das z. B. ohne Abortanlagen und Garderobenzelte schwerlich vorsteher. Derselbe tonnte mir feine Aufklärung darüber geben und Die Stadtverordnetenversammlung stimmte am Dienstag in ges werde weiterbestehen können und auch besserer Vorkehrungen für verivies mich an den Fahrkartenvorsteher. Diefer war aber ebenso erste Hilfe bedürfe. Um die Beseitigung der Mängel zu erreichen, ratlos und riet mir, mich bei der Eisenbahndirektion Berlin  , Ab- heimer Sigung dem Magistratsantrag auf kostenlose Ueberlassung fei für die Vereinigung zur Ordnung des Bade- teilung Drucksachen zu beschweren. Das habe ich nicht getan, da ich eines städtischen Grundstücks am Mariendorfer Weg an den Fistus wesens im Müggelsee" eine Ortsgruppe Berlin   zu in Zukunft immer richtige Karten bekam, bis vorige Woche und für die Errichtung der königl. Taubstummen und Taubstummen bilden, die natürlich ihren Mitgliedern auch die Aufbringung der ebenso am letzten Montag, wo ich wieder die Karten Westend- Ertner lehranstalt zu. Unsere Genossen sprachen sich durch ihren Redner erhielt. Die Fahrkartenverkäuferin machte ich auf die faliche Starte Dr. Silberstein im Grunde für die Errichtung einer solchen Geldmittel zumuten müsse. In der Diskussion wurde mehrfach der Wunsch geäußert, aufmerksam. Dieselbe gab mir zur Antwort, dies sind alte Starten, daß man das Freibad Müggelsee nicht etwa nach Art des Freibades welche aufgebraucht werden". Also nur um Drucksachen, welche Anstalt aus, bekämpften aber entschieden den vom preußischen Fistus Waunfee zu einer Erwerbsquelle für findige Geeinen Bruchteil eines Pfennigs ausmachen, aufzubrauchen, muß der Stadt Rigdorf diktierten einseitigen Vertrag. Nach letzterem fchäftsleute werden lassen solle. Ein Turner regte an, daß die der Arbeiter, wenn seine Arbeitsstelle an einer Süd- oder Nordring- werden der Stadt wohl Pflichten auferlegt, ihr aber nicht die Mög lichkeit gegeben, auch Gegenforderungen geltend zu machen. Diese Arbeiterschaft Berlins   durch ihre die Leibesübungen pflegenden station liegt, 60 Pf. bis 2,40 W. mehr bezahlen".

Nixdorf.

Vorort- Nachrichten.

Vereine, wie Arbeiter Schwimmerbund, Arbeiter- Eine längere Betriebsstörung im Straßenbahnverkehr trat echt preußische Art, sich auf Kosten einer armen Stadtgemeinde, wie Turnverein Fichte", Ruderklub Vorwärts", sich be- Mittwochabend in Moabit   ein. In der Turmstraße in der Nähe der es Rigdorf ist, glänzende Vorteile zu sichern, wurde von unserem Redner teiligen möge. Die Unruhe, mit der ein Teil der Zu- Bandelstraße, wo gegenwärtig Ausbesserungsarbeiten an den Straßens in aller Schärfe gegeißelt. Der Bürgermeister Dr. Weinreich suchte hörer diese Ausführungen aufnahm, steigerte sich zu lärmenden bahnschienen vorgenommen werden, sprang ein Wagen der Linie 5 den traffen einseitigen Vertragsbestimmungen eine möglichst harmlose Unterbrechungen, als dieser Redner auch eine Beteiligung beim Verlassen des Notgleises aus den Schienen und mußte durch Auslegung zu geben; hiermit hatte er denn aus den gewünschten