--
-
Gerichts- Beitung.
Der Buzzer Franz Schulz hatte im März in einer öffentlichen Versammlung seiner Gewerkschaft in der Brauerei Königftadt als Vorsitzender den gedruckten Tarif zur Vertheilung gelangen laffen und dafür wegen unerlaubter Kolportage auf An zeige des überwachenden Polizei- Lieutenants ein Strafmandat von 8 M. oder 1 Tag Haft erhalten. Das Schöffengericht sprach ihn am 23. Mai frei. Auf die Berufung des Amtsanwalts bin hat die Strafkammer I des Landgerichts I am Montag wiederum Schulz zu 3 M. Geldstrafe oder 1 Tag Haft und in die Kosten verurtheilt. Schulz wird Revision einlegen lassen.
mit
Das Attienkapital sämmtlicher Gesellschaften flieg von 301 660 000 m. auf 318 215 518 M., der Absas von 13 Millionen auf 14 Millionen Hektoliter. Der Robgewinn nahm um rund 5 Millionen, 42 gegen 37 Millionen, Mark zu, was auf jeden Hektoliter ein Mehr von 16 Pf. ausmacht.
Die Abschreibungen erhöhten sich von 15 Millionen auf 17 Millionen oder um 0,27 pŒt.
fonnte.
Von vier Gesellschaften wurde nicht bekannt, ob und welche Dividende sie gezahlt, 98 haben teine vertheilt, 52 davon haben sogar mit Verlust gearbeitet. Die durchschnittliche Dividende auf das Gesammtkapital aller Brauereien betrug 4,72 pct.
würde es auch heute wieder thun, so batte er im Stillen gehofft. Ueber Rentabilität des Kapitals, angelegt in deutschen | Leseklub ausgestellt und an den in der Schweiz lebenden Doch diesmal hatte er sich getäuscht. Das Maß war zum Ueberlaufen Aktien- Brauereien, giebt das Jahrbuch für die deutschen Attien- Köfter geschickt worden. Die Anwesenden würden zugeben, voll das Vertrauen war längst geschwunden, die Achtung Brauereien und Malzfabriken" von R. Wolf, Freiburg , einigec daß solche Elemente auf dem internationalen Kongreffe nicht hatte sie längst vor ihm verloren jezt war auch der winzige maßen Aufschluß. Das Wolf'sche Jahrbuch verzeichnet im Be- geduldet werden konnten. Nachdem die Anarchisten den Saal Rest von Liebe, den sie bisher dem Vater ihres Kindes entgegen triebsjahr 1891/92 320 Brauerei- Attiengesellschaften gegen 300 im verlassen hatten, sei man erit zu einer ruhigen Berathung auf gebracht hatte, dahin fie will sich von ihm trennen. In er- voraufgegangenen Jahre. Leider erstreckt sich die Statistik nur dem Kongresse gekommen. Redner läßt hierauf einige der gegreifender Rede fetzt sie ihm auseinander, was sie geduldet, was auf die tien gesellschaften, so daß man nicht daraus ersehen faßten Beschlüsse Revue paffiren und geht zunächst des näheren fie erlitten, und nun will sie gehen, sie will ihr Leben trennen fann, wie viele fleine und mittlere Brauereien von diesen 20 auf die Verhandlungen, welche sich auf den Parlamentarismus von dem Dasein ihres Mannes, der unrettbar dem Spielteufel neuen Aftien- Brauereien verschlungen worden sein mögen. Die und die Wahlagitation bezogen, ein. Der Standpunkt, den nach verfallen ist. Er droht mit Selbstmord, und in der Erregung Statistik giebt auch die Zahl der Brauereien für jede einzelne dieser Richtung die deutsche Sozialdemokratie einnahm, sei zwar entfällt ihr das bittere Wort, daß es wohl das Beste wäre, Provinz an und wir erfahren dadurch, daß die 5 öftlichen Pro- von den Holländern angegriffen worden, habe aber schließlich wenn er Hand an sich legte, schon um das Leben ihres Kindes vinzen Pommern, Posen, Oft, Westpreußen und Schlesien zu die allgemeine Billigung des Kongresses gefunden. Bei der Bezu retten. Und in wahnsinniger Verzweiflung greift der Spieler fammen noch eine Aftienbrauerei weniger haben als Berlin vathung über den betanuten holländischen Antrag betreffend die zur Pistole. allein. Die Ursachen dieser Erscheinung dürften wohl nicht allein Stellung der Sozialdemokratie zum Kriege habe es auf viele Delegirte Skowronnet hat feinen Einafter mit einer Fülle fein poin- zu suchen sein in der wirthschaftlichen Zurückgebliebenheit jener Pro- einen eigenthümlichen Eindruck gemacht, daß das holländische Militär tirter Lebenswahrheit ausgestattet und mit sicherer Hand aufge- vinzen, sondern auch darin, daß in jenen Gegenden der Kar- selbst durch Unterschriften des Antrages den internationalen Kongreß baut. Unterstützt wurde er durch das wahrhaft geniale Spiel toffelfufel dominirt. aufforderte, dem Antrage zuzustimmen. Dabei sei aber zu be Rudolf Rittners. Dieser Künstler schuf ein Kabinetsstück readenken, daß in Holland das Werbesystem herrscht. Der Kongreß listischer Darstellungskunst. Ebenso Alma Renier und auch die stimmte in dieser Frage bekanntlich dem Antrage Bebel's zu. fleine Lotte Müller ist wegen ihren tapferen Spiels zu loben. Den Antrag auf Trennung der Kirche vom Staat hätten die Dem Verfasser wurde reicher Beifall zu theil.; Engländer für überflüssig gehalten, bis ihnen flar gemacht wor den sei, wie in einzelnen Ländern des Festlandes die Kirche als Büttel des Staates benutzt werde. Redner hebt noch hervor, daß beschlossen worden sei, die internationalen Kongreffe hinfort Der Reingewinn betrug 22 659 594 m. gegen 20 918 957 M. alle drei Jahre abzuhalten, und zwar den nächsten in London , oder 7,12 pet. gegen 6,94 pt. des Vorjahres: die Dividenden was bei den englischen Delegirten große Freude hervorgerufen erhöhten sich um rund eine Million. Wie mit der Größe des habe. der Dividendenvertheilung: Es zahlten 3 Betriebe mit zusammen Er sei von den Anarchisten zu einer Versammlung eingeladen, Betriebes die Rentabilität wächst, zeigt am besten folgende Stala Timm, der zweite Delegirte, führt hierauf folgendes aus: 1800 000 m. Kapital 0,50-1 p& t.; 14 Gesellschaften mit 19 Milan bem betreffenden Tage aber noch auf einer Agitationsreise lionen Betriebskapital 2,5-3 pet. Dividende. Dagegen fonnten Wäre er aber auch hier gewefen, so wäre er doch nicht zu deren 10 Gesellschaften, welche über ein Kapital von 19 Millionen Versammlung gegangen. Für den Ausschluß der Anarchisten ( also beinahe 2 Millionen pro Betrieb) 11-12 pet, vertheilen, vom Züricher Kongresse sei auch er, Redner: nicht weil während 18 pet. Dividende von drei Attien- Gesellschaften mit fie radikal feien, fondern weil sie auf sein Verlangen, daß fie, einem Gesammtkapital von nahezu 9 Millionen gezahlt werden wenn sie an dem Kongreffe theilnehmen wollten, auch für die Ausführung der Beschlüsse desselben sorgen sollten, sagten, das könnten sie nicht, sie seien Individualisten. Damit fei es klar, daß sich hier zwei Richtungen scharf gegenüberstanden: Der Bock als Gärtner. Am 1. Juni d. J. hatte der Wir, die überzeugt sind, daß Massenwirkungen nöthig find; Pächter des Berliner Rathstellers, Herr Falkenberg, einen neuen Jene, die es jedem Einzelnen überlassen, seinen eigenen Weg zu Hausdiener in der Person des früheren Schlächtergesellen May gehen. Die Herren hätten wahrscheinlich auch schon von vorne Surma bekommen. Derfelbe hatte auch den Nachtdienst aus Gewerberath Raether, macht in feinem Bericht für das Jahr 1892 Werner's Erklärungen hervor. Er habe gehört, daß die AnarDer Fabrikinspektor für den Regierungsbezirk Minden , herein ihren Separationgreß im Auge gehabt. Das gehe aus zuüben, darin bestehend, daß er von 12 Uhr Nachts bis 8 Uhr auf eine Konsequenz der neuen Bestimmungen über den Schut chisten sich damit rühmen, daß sie vor dem Kongreßfaale mehr Morgens wiederholt die Restaurationsräume zu begehen hatte. der Kinder in den Fabriten aufmerksam, welche sicherlich nicht Schläge ausgetheilt, als sie selbst empfangen hätten. Er gönne Bald nach dem Antritte Surma's stellte sich wiederholt heraus, in der Absicht des Gesetzgebers gelegen hat. Es ist nämlich in ihnen diesen Ruhm. Sie hätten dadurch die nahe Verdaß die in der Fleischkammer aufbewahrten Vorräthe von seinem Bezirk die Zahl der in den Fabriken beschäftigten Kinder, wandtschaft ihrer Taftit mit der Iskraut'schen bewiesen. diebischer Hand geplündert worden waren. In diesem Raume welche im Jahre 1891 bis auf 1883 gestiegen war, im Jahre 1892 Redner hat in Zürich die Ueberzeugung gewonnen, daß behatte Surma nichts zu suchen, es war ihm auch kein Schlüffel dazu übergeben worden. Den Umständen nach fonnte nur der auf 524 heruntergegangen, und zwar trifft der Rückgang speziell stimmte Leute, die auf den Universitäten sich mit allem Möglichen, Wächter der Dieb sein. Herr Falkenberg stellte ihm eine Falle. ist die Zahl in diesen von 1496 auf 413 zurückgegangen. Gs beschäftigen, wenn fie von dort kommen, quertöpfig ihr eigenes die Kinder, welche in den Zigarrenfabriken beschäftigt sind; es nur nicht mit wirklichem Lernen und Studiren sich Der ebenfalls im Rathsteller beschäftigte Schlächtergeselle Mößing mußte an Surma wäre aber, wie er hinzufügt, verfehlt, hieraus günstige Ich über alles stellen. Die Anarchisten hätten den Sozialdemo dem Vorschlag heran Schlüffe folgern au treten, gemeinschaftlich folgern zu wollen. Die Abnahme der Kinder- fraten Rampf bis aufs Messer angedroht. Nun, wenn er etwas ben Fleischvorräthen Stehlen. Surma ging sofort barauf ein, erklärte, daß beschäftigung ist nur eine scheinbare, weil die Kinder aus von Zürich heimgenommen habe, so sei es die Kampfftimmung er schon einen passenden den geordneten Fabrikverhältnissen in die viel ungünstigere gegen diese Ich- Richtung.( Lebhafter Beifall.) Er werde den Schlüssel habe, daß er in ferner einer Hausindustrie übergetreten sind. Kaffeeklappe in Die Verhältnisse gewinnen Kampf aufnehmen, wo er nur fönne.( Lärm. Zubeil ruft den der Grünstraße Abnahme des gestohlenen Fleisches finden würde und verabredete umsomehr an Bedeutung, weil hierdurch die Zigarren- Haus- Lärmmachern zu: Wenn die Ruhe nicht gewahrt wird, dann mit Mößing einen Diebstahl in der folgenden Nacht. Der Plan Roller in der Fabrit nicht geftattet, feinen Hilfsarbeiter au ift." Großer Lärm. Zubeil dringt nicht mehr durch und vertagt industrie überhaupt sehr stark gefördert wird, Wird dem muß ich ebenso verfahren, wie es auf dem Kongresse geschehen wurde auch ausgeführt. Als Surma, mit Fleisch beladen, die beschäftigen, so verlangt er meistentheils Hausarbeit. Da in deshalb die Versammlung auf fünf Minuten.) zu Straße betrat, um es in die von Mößing geholte Droschke zu recht vielen Fällen der Arbeitsraum gleichzeitig als Wohn- oder werfen, wurde er von seinem Dienstherrn ergriffen. Leider ist Kochraum dient, so hat die ganze Familie unter dem nachhaltigen nennt er eine Anzahl Parteigenoffen zu Ordnern und fordert dieAls der Vorsitzende die Versammlung wieder eröffnet, eres nicht gelungen, den Hehler ausfindig zu machen. Surma legte Einfluß der Zigarrenfabrikation zu leiden, außerdem wird aber felben auf, sich im Saale zu vertheilen. im gestrigen Termine vor der siebenten Ferienftraffammer des auch bei der Beschäftigung der Kinder keine Rücksicht auf ihr darauf aufmerksam, daß die Versammlung nicht als BoltsDie Gäste macht er Landgerichts I nur insoweit ein Geständniß ab, als ein Leugnen After genommen. Die Kinder werden erst dann die Wohlthaten versammlung, sondern als öffentliche sozialdemokratische Parteinichts nühen konnte. Bei dem vorliegenden groben Vertrauens des Gesetzes genießen, wenn es gelingen follte, Schußbeitim versammlung einberufen ist, in ber Gäfte zugelassen sind, sich bruch hielt der Staatsanwalt die Zubilligung von mildernden mungen auch für die Hausindustrie zu erlaffen. Unzweifelhaft aber auch anständig zu betragen haben. Timm fährt dann Umständen nicht für angebracht, er beantragte eine 8 u ch thaus beschäftigt ein großer Theil der Hausarbeiter nicht nur zur in feinem Referate fort. Er erwähnt kurz den Brief Cipriani's. trafe von einem Jahre vier Monaten. Der Gerichts- Familie gehörige, sondern auch fremde Personen. Hier Abhilfe Cipriani habe den Kongreß verlassen, weil er nicht zu Worte gehof berücksichtigte die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten zu schaffen, ist für den Gewerbe Aufsichtsbeamten aber außer tommen fei. Auf solchem internationalen Kongreffe herrsche aber und beließ es bei einem Jahre vier Monaten Gefängniß. ordentlich schwer; mit Erfolg eingreifen könnten nur die mit den infolge des lebhaften Temperamentes der verschiedenen Nationa Unnöthiges Sistiren zur Wache von Personen, die sich örtlichen und Familienverhältnissen genau vertrauten Organe der litäten eine Unruhe, bei der leicht Jemand, der sich zum Wort melde einer Uebertretung schuldig gemacht haben, ist in legterer Zeit Polizeibehörden." Man muß dem Gewerberath Raether dankbar übersehen werde. Ihm, Redner, sei es auch so gegangen, bei der wiederholt von den Gerichten festgestellt worden. Ein solcher dafür sein, daß er mit Offenheit einen vorhandenen Schaden Maifeierberathung. Redner geht dann auf verschiedene Be Fall beschäftigte auch gestern die fünfte Berufungs- Straffammer aufgedeckt hat, leider hat er vergessen, Rathschläge zu ertheilen. rathungsgegenstände des Kongresses ein, erwähnt die Beschlußdes Landgerichts I. Der Fabrikant F. war vom Schöffengerichte wie dem Uebel abgeholfen werden kann. Mit dem Hinweis auf faffung über den Achtstundentag und die Maifeier. Der von des Landgerichts 1. Der Fabrikant F. war vom Schöffengerichte das Eingreifen der Polizei ist es nicht gethan, es müßte eine ihm und Adler gestellte Zusatzantrag, daß die Partei jeden Verwegen Widerstands gegen die Staatsgewalt mit einer Geldstrafe belegt worden, wobei folgender Sachverhalt als erwiesen an- gesetzliche Regelung der Kinderarbeit bei den Hausarbeitern ebenso such einer Arbeitsruhe am 1. Mai zu unterstüßen habe, sei von gesehen wurde: Der Angefchuldigte hatte eines Tages fein Fuhr- eingeführt werden, wie in den Fabriken. dem Kongresse mit dem Hauptantrage zusammen angenommen wert unbeaufsichtigt vor einer Restauration stehen lassen. Der worden. Bezüglich der internationalen Ausgestaltung der GeSchuhmann Sch. bemerkte dies, sah den ihm bekannten Eigenwerkschaften sei vollste Einmüthigkeit erzielt worden. Auch bei thümer des Fuhrwerks am Fenster in der Restauration steben uns in Deutschland herrsche ja theoretisch teine Meinungsund winkte ihm, herauszukommen. F. stand sich schlecht mit dem verschiedenheit über die Stellung, welche den Gewerkschaften geBeamten, anstatt seiner Aufforderung Folge zu leisten, hielt er bührt. Soweit unsere Parteitage dazu Stellung genommen, hätten ihm seine Geschäftstarte entgegen. Der Schuhmann fuhr fort sie es stets als die Pflicht der Genossen erklärt, ihren Gewerkwinten und schließlich trat F. auf die Straße. Zur Berichterstattung über die Verhandlungen des schaften anzugehören. Wenn bei uns gleichwohl nach dieser Rich& 3 tam zwischen beiden zu einer etwas erregten Aus- internationalen Kongresses zu Zürich war zum 30. August tung Vorwürje laut werden, so sollten sich dieselben gegen dieeinandersehung, wobei F. dem Beamten mit feiner eine öffentliche sozialdemokratische Parteiverfammlung nach dem jenigen richten, welche die Beschlüsse der Parteitage nicht ausKarte vor der Nase hin und her fuchtelte. Der Beamte be- Konfordia- Saale einberufen, die von den Parteigenossen sehr führen. In England haben die Unternehmer die unorganisirten hauptete sogar, er sei von der Karte berührt worden. Er ver- start besucht war. Außerdem hatten sich ziemlich vollzählig die Arbeiter zu einem Verein zusammengeschlossen, den sie unterlangte nun von F., daß derselbe ihm zur Wache folge, F. Anarchisten und Unabhängigen eingefunden. In das Bureau stützen und der dann die organisirten Arbeiter zu bekämpfen hat. weigerte sich, ein zweiter Schuhmann tam hinzu, F. wurde an wurde aus jedem der sechs Berliner Wahlkreise ein Vertrauens- So sei es bei uns mit denen, die links von uns stehen. Diese jedem Arm angefaßt und zur Wache gebracht. Unterwegs machte mann, darunter Zubeil zum Vorsitzenden gewählt. Von den benutzt die Bourgeoisie, um un 3 Knüttel zwischen die Beine zu F. wiederholt Bewegungen mit den Armen, um sich frei zu Delegirten zum Rongreß referirte zunächst Th. Meyner. Der- werfen. machen. Hierin hatte das Schöffengericht den Widerstand ge- selbe führte aus: Nachdem die Zeitung schon eingehend über den funden. Vor der zweiten Instanz führte der Bertheidiger, Rechts. Rongreß berichtet habe, bleibe den Delegirten nur wenig übrig anwalt Leog. Meyer, aus, daß die Siftirung nicht erforderlich Bemerkt fei, daß am Tage des Zusammentrittes des gewesen wäre und der Beamte sich deshalb nicht in berechtigter Kongreffes ganz Bürich sich in einem Festgewand zeigte und der Ausübung seines Berufes befunden habe. Da der Angeklagte Aufzug am Nachmittage des 6. August einer selten großen Theil dem Beamten bekannt war, so fonnte er denselben wegen der nahme sich von seiten der dortigen Bevölkerung zu erfreuen Fahrübertretung und der vermeintlichen Beleidigung belangen, hatte. ohne ihn zur Wache zu bringen. Der Angeklagte habe sich auch nur gefträubt, weil er sich nicht von seinem Fuhrwerke entfernen wollte. Der Gerichtshof war ebenfalls der Ansicht, daß die Siftirung nicht durchaus geboten war, hob deshalb das erste Urtheil auf und erkannte auf Freisprechung.
zu
von
Soziale teberlicht.
Versammlungen.
Friß, der dritte Delegirte, bemerkt, in betreff des Ausschluffes der Anarchisten stehe er vollständig auf dem Standpunkt der beiden Vorredner. Auf die Berathungsgegenstände des Kongresses ging Redner nur furz ein. Als Redner des weiteren auf die Frage des Schutes der Frauen zu sprechen tommt, entsteht an einer Stelle im Saale wieder Unruhe, die zu einer Störung der Versammlung auszuarten droht. Der Vorsitzende Zubeil Was nun die Ausweisung der Anarchisten betreffe, so habe fordert die Parteigenossen auf, sitzen zu bleiben; die Ordner fich diefelbe folgendermaßen abgespielt: Die deutsche Sektion habe würden schon mit den einzelnen Personen fertig werden. Fritz bei der Prüfung der Mandate die Bestimmungen der Brüsseler streift noch kurz die unerledigt gebliebenen Gegenstände der Bortonferens anerkannt, nach welchen zum internationalen Kon- Rongreß- Tagesordnung und schließt mit der Bemerkung, daß wir greß zugelassen werden sollten nur Vertreter von Arbeiter mit der praktischen Arbeit des Kongresses zufrieden sein können; gewerkschaften, ferner von sozialistischen Parteien und Vereinen, die weitere Arbeit falle der Gesammtheit der Parteigenossen zu. welche die Nothwendigkeit der Organisation und politischen Nachdem Meiner noch auf eine eingelaufene Frage das Aftion anerkennen. Hiernach mußten die Anarchisten zurückge Stimmenverhältniß bei Ablehnung des holländischen Militärwiesen werden. Dieselben behaupteten nun plöglich, auch eine streit- Antrages angegeben hatte, wurde die Diskussion eröffnet. Organisation zu vertreten, fonnten damit aber weder die Set- 3u Beginn derselben wurde ein Antrag angenommen, die Redetion, noch, als sie, mit dem Entscheide dieser nicht zu zeit auf 10 Minuten zu beschränken. Zum Kapitel der Hungerlöhne lassen sich täglich neue frieden, sich das Plenum des Kongresses wandten, Folgende Resolution ist eingelaufen: Beiträge liefern. Das Elend unter den Arbeitern ist so groß, diefen von der Wahrheit ihrer Angabe überzeugen." Die heute, am 30. August, in der Konkordia" tagende die Bezahlung der Arbeitskraft so schlecht, daß Spalten zu füllen Sie behaupteten auch, Anhänger der politischen Aktion des sozialdemokratische Parteiversammlung erklärt sich mit den Bewären mit der Aufführung aller der Fälle, in denen die miserable Proletariats zu sein, zeigten aber in ihren Ausführungen, daß schlüssen des internationalen Kongresses zu Zürich einverstanden Entlohnung der Arbeiter an das Licht der Deffentlichkeit gezogen sie den Einzelkampf von Leuten gegen die herrschende Klasse als und billigt das Verhalten der Berliner Vertreter." zu werden verdiente. Bei dem schlechten Geschäftsgange und der politische Aktion des Proletariats ansahen. Als der Kongreß Als erster Redner erhält nun das Wort gleichzeitig zunehmenden Arbeitslosigkeit aber fürchten sich die auf Antrag Bebel's ihnen darin nicht beipflichtete, erhoben sie Ledebour : Mit den meisten Beschlüssen des Kongresses fei Schlechtentlohnten, auch noch ihr leytes bischen Erwerb zu ver- Lärm, so daß sie von seiten des schweizerischen Organisations- er einverstanden, aber er billige nicht den Ausschluß der lieren und verzichten deshalb heber auf die Bloßstellung solcher tomitees zur Ruhe verwiesen werden mußten, mit dem Bedeuten, Anarchisten. Die meisten Anarchisten seien kommunistische oder Arbeitgeber, die ihnen Jammerlöhne zu bieten wagen, bei denen daß, wenn nicht Ruhe eintreten würde, man die Ruhestörer follektivistische Anarchisten, also nicht, wie Timm gesagt, Indis tein Mensch zu existiren vermag, wenn er nicht zum Theil von hinausweisen werde. Die Ruhe trat nicht ein, vielmehr bekam vidualisten. Diese fommunistischen Anarchisten hätten mit uns Dritter Seite mit unterhalten wird. Der nachstehende, dem man den Eindruck, daß diese Leute nach Zürich gekommen waren, das Biel gemein, und der Kongreß verliere an Bedeutung, wenn Wähler" zur Veröffentlichung mitgetheilte Fall verdient aber in um den Kongreß zu vereiteln; sie mußten daher hinausgewiesen er nicht alle Richtungen, die demfelben Ziele zusteuern, vereine. weiteren Kreisen bekannt zu werden. Bei dem Tischlermeister Paul werden. Im Saale selbst konnten sich die Rohheiten diefer Leute Daß die Anarchisten sich nicht bereit erklären wollten, für die Stephan, Leipzig , Königsplay 15, schuftet ein Gefelle täglich von früh nicht abspielen, aber draußen sah man sie über die Köpfe der Schweizer Durchführung der Kongreßbeschlüsse zu sorgen, darüber könnten 7 Uhr bis abends 8, auch 9 Uhr, bei einstündiger Mittagspause hinweg auf die Deutschen schlagen. Die Anarchisten seien in die deutschen Delegirten sich nicht wundern, die doch erklärt und viertelstündiger, oftmals noch fürzerer Frühstücks- und Vesper Bürich ähnlich verfahren, wie wir es bei den legten Stadt- hätten, sie könnten den Beschluß über die Maifeier nicht durchpause. Nach Feierabend gilt's Werkstelle aufräumen, zuweilen verordneten- Wahlen hier in Berlin von ihnen schon gesehen führen. In der Presse sei auch ausgesprochen, die Anarchisten auch noch andere Nebenarbeiten verrichten. Für diese Arbeits- haben. In den Zeitungsberichten und den Versammlungen sei hätten auch deshalb ausgeschlossen werden müssen, weil sie nicht leistung zahlt der freigebige Meister den enormen Lohn von acht die Wahrheit über diesen Vorgang vielfach auf den Kopf gestellt befähigt seien, auf solchem Kongreß zu sprechen. Dieses ArguMark wöchentlich. Und da wundern sich denn die Innungs- worden. Unter den zehn oder elf Ausgewiesenen hätten zwei ment sei auch nicht berechtigt. Für die verlesene Resolution brüder, wenn ursprünglich ganz indifferente Arbeiter sich ihnen ihre Mandate aus Berlin von einer Boltsversammlung gehabt. tönne man nicht stimmen, da die deutschen Delegirten selbst nicht immer mehr ab- und der Sozialdemokratie zuwenden. Die taum Zwei weitere Mandate, von denen das eine 15, das andere fämmtliche Beschliffe( Maifeier) des Kongresses billigten. erträglichen Mißst ände, unter denen die Arbeiter zu leiden haben, 3 Unterschriften enthielt, feien thatsächlich von einer Hand ge- Otto Kramer spricht nicht zur Sache, sondern führt aus, paufen glücklicher Weise mit der Zeit selbst dem Denkfaulsten schrieben gewesen, was erst geleugnet, bei näherem Drängen aber er habe sich dieser Tage überzeugt, daß es doch mehr als 15 einiges logische Berständniß ein. jugegeben worden sei. Ein Mandat sei von einem Berliner Unabhängige in Berlin gebe.