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Nr. 207.

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Berliner Volksblatt.

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Zelegramın Adresse: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Dienstag, den 5. September 1911.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

überall bereit, für die Aufrechterhaltung des Friedens alle[ wird, steht in der ausländischen Chauvinistenpresse un­einzusehen! Mögen sich diejenigen die von der über- erreicht da! Kraftgefühl Ursache zur Entladung zu geben!

Die große Friedenskundgebung.gen Straft" des Proletariats ſprechen, hüten, dieſem Das Deutsche Armee- Blatt" ist das Mitteilungsblatt bes

Die Riesendemonstration der Berliner Arbeiterschaft ist

"

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bezeichnete:

,, Vereins inaktiver Offiziere der deutschen Armee und Marine". Diesem Verein gehören die Gruppen Berlin , München , Breslau ,

"

Und

den Kriegsschreiern arg auf die Nerven gefallen. Sie, die Uns geht folgende Richtigstellung zu: Irgend ein Darmstadt , Zoppot , Posen, der Landesverband Königreich Sachsen fortwährend davon faſelten, daß das Volk unter den Mannes- Schmierfint hat über die Demonstration am Sonntag in und zahlreiche Einzelmitglieder an. Das Blatt ist also das männern und ihren politischen und journalistischen Handlangern Berliner Zeitungen folgende Notiz verbreiten lassen, die er dies Blatt schreibt in seiner Nummer vom 3. September: Organ zahlreicher ehemaliger Offiziere. stehe, sind natürlich ergrimmt, daß das Berliner Volk ihnen wahrscheinlich aus Wichtigtuerei- als polizeioffiziös" in Treptow eine so flatschende Ohrfeige versetzt hat. Und diese Wut suchen sie nun hinter den lächerlichsten Grimassen zu verbergen. Die Deutsche Tageszeitung" leistet sich den Witg, von 20 000 Demonstrationsteilnehmern zu sprechen. Nicht der Kobold im Setkasten hat diesen Wiz ge­macht, indem er etwa eine Null verschwinden ließ, sondern die Redaktion, die in Buchstaben von zwanzigtausend Personen sprach. Und die Tägliche Rundschau" findet diesen kindlichen Scherz so geistreich, daß sie ihn sich zu eigen macht und meint, mit 30 000 fei die Zahl der Demonstranten reichlich hoch ge­griffen, und davon gingen noch 25 Proz. Nichtsozialdemokraten ab. Die Demonstration, so verkündet der publizistische Tummel­platz für alldeutsche Tollhäuslerei in föstlicher Uebereinstimmung mit dem Drgan Knuten- Dertels, sei also ein erheblicher Miß­erfolg der Sozialdemokratie" gewesen.

Aber wenn die Tägliche Rundschau" etliche Hundert­tausende Anwesende nicht sah, so macht sie das auf der anderen Seite wieder dadurch wett, daß sie mehr sah, als Menschen mit normalen Sinnen. Sie hat nämlich wahr­genommen, daß diesmal nur das Mittelalter " vertreten war:

Mob und Janhagel fehlen, das sei zur Ehre der Partei ge­fagt, gänzlich, aber beinahe ebenso fehlt in ganz auffallender Weise die Jugend, die mit heißen Gesichtern und leuchtenden Augen damals auswendig die ins Blut gehenden aufreizenden genössischen Trußgefänge mitfang. Hier ist nichts zu singen und nichts zu trutzen. Was soll man sich da mopsen und den freien Sonntag veralbern? Für den ewigen Frieden? Quatsch. Mares Lebenseligier ist der ewige Krieg. Du liebe Güte, man hat ja so viel überschüssige Kraft und möchte viel lieber mit, wenn es Losginge. Nicht aus Vaterlandsgefühl, aus bloßem Kraftgefühl. Man ist ja so gern dabei, wo es was zu attadieren gibt. Db's nun ein Blauer ist oder ein Franzos, das ist schließlich unter Kameraden ganz egal."

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Wie uns von gutunterrichteter Seite mitgeteilt wird, ist von feiten der Oberleitung des Verbandes sozialdemokratischer Wahl­bereine Groß- Berlins in mehreren Punkten wider die Abrede verstoßen und damit eine Situation geschaffen worden, die für etwa in Zukunft zu beantragende Kund­gebungen unter freiem Himmel und für ähn= liche Veranstaltungen nicht ohne Folgen bleiben dürfte. So sind entgegen der ausdrücklichen Abmachung mit der Polizei die Wagen, welche als Tribünen verwendet wurden, ausgerechnet zur Kirchzeit und entgegen der ausdrücklichen Abrede mit rotem Tuch beschlagen zum Versammlungsort gefahren worden. Auch sind die Bezirke wider die Verabredung unter aus­drücklicher Kennzeichnung im Trupp zum Versammlungsort geführt worden, wodurch Verkehrsstörungen fühlbarster Art hervorgerufen wurden. Auch der Abmarsch hat ver­abredungswidrig im Trupp bezirksweise stattgefunden und sich bis in die Stadt hinein erstreckt. Damit sind die in einer besonderen Konferenz des Ministers des Inneren mit Bürgermeister Schablow Treptow und dem Polizeipräsidenten festgelegten Voraussetzungen für die Genehmigung nicht innegehalten worden, zu deren Be­obachtung sich die Einberufer strifte verpflichtet hatten. Trog der bekannten Vorschrift wurde es notwendig, auf dem Versammlungs­plage eine rote Fahne zu konfiszieren, mit der der Beginn der Versammlung angezeigt wurde, obwohl zugesagt war, daß dies nur durch Trompetensignal geschehen werde. Der Träger dieser Fahne wurde polizeilich festgenommen."

Die Berliner Polizei fann nicht der Urheber obiger Notiz sein, da deren Behauptungen von Anfang bis zu Ende unwahr find. Die Absicht ist allerdings sehr durchsichtig.

Der Einberufer der Versammlungen: Eugen Ernst ,

Vorsitzender des Verbandes sozialdemokratischer Wahlvereine.

Die Marokkoaffäre.

Man merkt es dem alldeutschen Schmock an, daß er für das Blatt schreibt, das sich das Organ der Gebildeten" zu nennen beliebt. Seine Studien über Psychologie der Jugend Die Verhandlungen zwischen dem Staatssekretär Herrn hat er offenbar bei der gebildeten alldeutschen Jugend von Riderlen Waechter und dem französischen Botschafter gemacht, bei unseren Rauf- und Saufftudenten und fünfti- Herrn Cambon über Marokko sind Montag vormittag wieder gen Ordnungsstüßen ähnlichen Kalibers. Und diese streb aufgenommen worden. Herr v. Kiderlen- Waechter hat die samen und liebenswürdigen Jünglinge verwandelt er durch Mitteilung der Beschlüsse des französischen Ministerrats, welche die ein bißchen Berlinern flugs in die proletarische Jugend. Der Grundlage der weiteren Verhandlungen zu bilden bestimmt sind, Irrtum ist ja verzeihlich, denn woher sollte so ein alldeutscher entgegengenommen. Die deutsche Antwort dürfte in sehr kurzer Frist Mäßchenmacher einen Hauch von dem wirklichen Wesen unse- erfolgen. Das ist aber auch alles, was die Regierung dem deutschen rer Arbeiterjugend verspüren. Aber freilich, der Irrtum Bolle mitzuteilen geruht und so dauert die quälende ungewiß­tönnte leicht verhängnisvoll werden, wenn man in heit fort. maßgebenden Kreisen diese schnurrigen Ansichten teilte und daraufhin faktisch einmal ein politisches Va- banque- Spiel riskieren sollte. Doch das sind Sorgen, die uns nicht zu fümmern brauchen.

"

Inzwischen scheinen die Spanier eingefehen zu haben, daß sie sich etwas mehr Mäßigung auferlegen müssen. Noch am Sonnabend wurde in Madrid offiziös erklärt, daß sie demnächst die Besetzung von Jfni im Süden von Agadir durchführen werden, ohne sich um die Zustimmung des Sultans zu fümmern. Dem wurde aber von Paris aus scharf entgegengetreten. Es wurde mit der Kündigung des spanisch- französischen Marokkovertrages von 1904 gedroht und der Temps " schrieb:

Diese in ihrer Form unkorrekte Besetzung eines Punktes, der bon den Spaniern selbst als wertlos angesehen wurde, läßt sich nur dadurch erklären, daß die Spanier von eifersüchtiger Feindseligkeit gegen Frankreich erfüllt sind und in den Besitz eines Pfandes gelangen wollen. Man wird bald sehen, ob Spanien gut daran getan hat, ein solches Spiel zu spielen."

Welch starken Eindruck die Kundgebung auf alle die jenigen gemacht hat, denen die chauvinistische Verblendung nicht aufs Gehirn geschlagen, beweisen Schilderungen und Schäßungen der übrigen Presse. Das Scherlblatt muß wenigstens 100 000 Teilnehmer zugeben, die Bossische Ztg." spricht von weit über 100 000 Demonstranten, die offiziöse Norddeutsche Allgemeine Zeitung" gibt deren Zahl auf 200 000 an, das Berliner Tageblatt" schreibt von einer Viertelmillion, und ein Berliner Blatt schließlich schäßt die auf dem Plaze und in seiner Umgebung zusammengedrängte Masse gar auf eine halbe Million, eine Annahme, die der Montag fand dann in Paris eine Unterredung des französischen Wahrheit immerhin näher kommt, als die läppischen An­gaben unserer nationalen" Hanswürste. Und nicht minder Ministers des Aeußeren mit dem spanischen Botschafter statt, als müssen diese Blätter den würdigen Verlauf der Demonstration deren Resultat die Madrider Meldung zu betrachten ist, daß die und die imponierende Haltung der ungeheuren Menschenmasse Besetzung von Ifni verschoben ist und erst im Oktober erfolgen solle. Damit darf man diesen Zwischenfall wohl zunächst als bor und nach der Kundgebung anerkennen. Wir glauben denn auch, daß der Aufmarsch der proleta- erledigt ansehen. Schließlich werden noch von offiziöser belgischer Seite rischen Friedensarmee auch an der Stelle, auf die es ankommt, seinen Eindruck nicht verfehlt haben wird. Hat doch die alle meldungen über Mobilisierung dementiert; es handle sich bloß Arbeiterklasse der Reichshauptstadt wieder einmal bewiesen, um Festungsmanöver. wie ein mütig das klassenbewußte Proletariat die wahn­finnige Politik weltpolitischen Abenteurertums und frivoler Kriegsspielerei verurteilt. In der Ablehnung der händel­Die Presse unserer deutschen Kriegsheher entrüstet sich heuch­süchtigen Weltpolitik und des Marofforummels gibt es inner­halb der sozialistischen Arbeiterschaft keine Richtungen. Hier lerisch über Narreteien französischer Chauvinisten, steht die proletarische Masse geschlossen zusammen. Ins- schlachtet sie eine soeben erschienene Broschüre aus, die unter dem besondere sind hier Partei und Gewerkschaften eine unlösbare Titel" Müssen wir uns vor Deutschland fürchten" behauptet, daß Einheit. Es war deshalb auch ganz selbstverständlich, daß Deutschland ein tönerner Koloß fei, und daß es, wenn es einen fich unter den Rednern auch mehrere Gewerkschaftsführer be- Arieg führe,.unrettbar verloren wäre. fanden, insbesondere die Mitglieder der Generalfommission, Diese Broschüre ist töricht und frivol, weil sie die Skrupel­die Genossen Bauer und Silberschmidt. Ihr Protest losigkeit der französischen Chauvinisten zu steigern vermag. Aber gegen die kapitalistische Beutepolitik, gegen die dem heiß gibt es denn in Deutschland nicht genau dieselbe Sorte hungrigen Profitinteresse der Kriegslieferungsspekulanten entsprungene Maroffobete flang auch nicht um eine Nuance milder, als der aller übrigen Redner.

Maẞlofe Kriegshetze.

So

frivoler Kriegsheber? Haben wir nicht erst vor einigen Tagen einen Artikel des offiziöfen Scherlblattes niedriger hängen müssen, der ganz genau dieselbe Meinung über Englands Kriegsstärke verbreitet?

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" Das führt uns zu der Erörterung, ob der gegenwärtige Zeitpunkt wohl für Deutschland für einen Krieg gegen das vereinigte Frankreich und England günstig wäre? Diese Frage ist unseres Erachtens unbedingt zu bejahen. Was zunächst die Popularität eines solchen Waffenganges be­trifft, so haben die Kölnische Zeitung " und die Nationallibe­rale Korrespondenz" beide durchaus maßvolle Preßorgane- unlängst in ausgezeichneter Weise dargelegt, daß die Drohungen leitender englischer Minister und die anmaßende und pro­bozierende Sprache offiziöser französischer Zeitungen die Stim­mung in allen national empfindenden Kreisen des deutschen Volkes auf das äußerste erregt haben. Das genügt. Um Marokkos willen möchte der Kaiser vielleicht nicht das Schwert ziehen. Um weitergehende englische und französische Frechheiten zu züchtigen, tut er es un­bedingt, und er weiß, daß er dann das ganze deutsche Volf hinter sich hat. Wie stehen sonst die Kriegschancen? England stellt sich entschlossen auf Frankreichs Seite. Das hat es mehr­fach großspurig verkündet. Soll uns sehr lieb sein! Dann tönnen wir gleichzeitig mit ihm und Frank= reich gründlich abrechnen. In einem vor einigen Jahren geschriebenen Artikel Die Englandfurcht" haben wir dargelegt, daß England ein tönerner Koloß ist, der nur von ver­gangenem Ruhme zehrt. Seit Trafalgar( 1803) hat es sich mit feiner europäischen Seemacht gemessen, und eine Bevölkerung, die derart sich verkaufmännischt, tann nicht in einer ein­zelnen militärischen Branche zur See spartanisch bleiben. Die Anzahl der Schiffe macht es wahrlich nicht. Größere Flotten sind schon oft von kleineren friegstüchtigen geschlagen worden. Wir haben nach dieser Richtung auf unsere Marine das größte Vertrauen, und wir wissen, def fie danach lechat, sich auf den Koloß zu stürzen. Ueber die eng lische Landmacht wollen wir nicht weiter reden. England wäre des kleinen Burenvoltes nie Herr geworden, wenn dieses selbst etwas mehr innere Kriegsdisziplin gezeigt hätte. Unser General­stab ist natürlich auf den Krieg gegen das vereinigte England und Frankreich vorbereitet. Die Pläne des Generalstabes fennen wir nicht, möchten aber daran erinnern, daß Bonaparte bereits 1805 eine Bandung in England plante und sie sicher ausgeführt hätte, wenn er nicht durch seine Pläne nach anderen Kriegsschau­plägen abgerufen worden wäre. Und im Uebergang nach Alsen hat Preußen ja im kleinen gezeigt, daß es solche Taten nicht scheut. Gelingt es, von den etwa 50 Armeeforps, à 40 000 Mann, die Deutschland im Mobilmachungsfalle sofort aufstellt, 1 nach England hinüberzuwerfen, so ist dies fertig. In streiter Linie träten dann seine wunden Stellen: Indien und Aegypten , in die Erscheinung, aus denen sich ganz nette Brand= herde errichten ließen, so daß Eduard VII . vielleicht dereinst in der Geschichte als Englands Totengräber figurieren könnte. Ueber& ranfreich läßt sich taum etwas sagen. Die Leute dort haben seit 1870 nichts gelernt, obwohl sie da­mals das brillante Chassepot und wir das sehr mäßige Zünd­nadelgewehr hatten. Jetzt sind sie wieder erzbereit". Mögen sie ihren Schaden besehen. Für die inneren deutschen Verhält­nisse wäre ein großzügiger Waffengang auch recht gut, wenn er auch den einzelnen Familien Tränen und Schmerzen bringt. Wir fangen an zu verweichlichen. Ein Krieg löst alle großen, guten und edlen Eigenschaften in einem Volke. Das könnte uns gut tun. In die Sozial­demokratie würde das durch ihr entfachte pa­triotische Empfinden tiefe und breite Furchen reißen. Die paar elenden Schächer, die sich bei der Mobil­machung durch ihre Verführer zu Widerspenstigkeiten verleiten ließen, würden binnen drei Tagen kriegsrechtlich die Kugel empfangen, und dann heißt es: Deutschland , Deutschland , über alles, über alles in der Welt. Dieser Artikel ist nicht offi. ziös; aber maßgebende Leute teilen seine Anschauung. Biel­leicht haben gleichfalls maßgebende Leute in Frankreich und England die Güte, ihn fich hinter die Ohren zu schreiben." Hier paßt in der Tat die Bemerkung, daß jede Kritik die bodenlose Frechheit solcher Völkerverhehung und Volksverhöhnung nur abschrecken könnte!

Immerhin: das Volk, das durch solche Elemente auf die Schlacht bank geschickt werden soll, sieht nun, wie es in ge­wissen Kreisen aussieht. Aber ist es nicht geradezu hoch­und Landesverrat, wenn übergeschnappte Krafeeler dic Politik großer Stulturnationen durch solch aberwißige Verhebung zu vergewaltigen wagen?!

Und wenn die Nordd. Allgem. 3tg.", die an erstaunlicher Harthörigkeit leiden muß, noch in ihrer letzten Nummer behauptet, es gäbe in Deutschland gar keine Kriegshebe- wagt sie diese Be­hauptung auch gegenüber diesem Erguß des Offizier blattes noch aufrecht zu erhalten?

Nur die schärfste Verurteilung solch tobsüchtiger Heke fann die Regierung von der Mitschuld befreien!

Unsere Proteftbewegung.

Gegen Kriegshehe und Polizeivergewaltigung. Die für den 3. September auf dem ausgedehnten Alle Welt weiß nun, selbst wenn sie es bisher noch nicht Ja, mehr noch, unsere deutschen Kriegsschreier sind noch Amalienplage in Braunschweig unter freiem Zimmel geplante gewußt hätte, daß das deutsche Volk so wenig hinter den bon der Polizei, wie bereits Kriegshezern steht, wie das französische und englische Volk frivoler und strupelloser als ihre französischen Kon- Demonstration wurde wegen angeblicher Gefahr für Gefahr für die öffent­hinter den Chauvinisten Englands oder Frankreichs . Ueberall furrenten. Denn das, was in der neuesten Nummer des Deut gemeldet, Sicherheit in gesetzwidriger Weise berboten. wollen die Massen den Frieden, die ruhige Entfaltung der ichen Armee- Blattes" an unflätiger Herabseßung. Be- liche Kultur, den Ausbau der Demokratie. Ünd das Volk ist schimpfung und Aufreizung Englands und Frankreichs geleistet Die Polizei verbot die Versammlung offenbar mur deshalb,

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