Ur. 207. 28. Jahrgang.
Die Landesversammlung
bersammlung die kleinen ländlichen Mitgliedschaften die Zusammen- fizzenden des Landesvorstandes Genossen Sperka wählte sie den fegung der Preßkommission fast ausschließlich bestimmen würden. Reichstagsabgeordneten Genossen Hildenbrand Vors Der Antrag Stuttgarts wurde von West meyer begründet. sigenden. Genoffin Bettin, die sich mit den Stuttgartern berg. Die Zahl der Selbständigen nehme rapid ab, während die hinausgewählt. Das gleiche widerfuhr dem radikaler Aus Stuttgart wird uns berichtet: Zahl der Lohnarbeiter riesenhaft anschwelle. Die Verschärfung des Neigungen verdächtigen Haug- Strummenacer. Dafür wurde Die am Sonnabend, den 2., und Sonntag, den 3. September, laffengegenfazes zur Regierung und den bürgerlichen Parteien fei Genosse Göhring- Ulm mit noch einem Genossen dem Landesstattgefundene Landesversammlung war stärker besucht als je eine die Folge. Das Verhältnis der Parlamentsfrattion und der ausschuß beigegeben. Die kritischen Bemerkungen des zuvor. An bie 360 Delegierte mochten anwesend sein. Als Ver- Schwäbischen Tagwacht" nehme die entgegengesetzte Entwickelung. Vertreters des Parteivorstandes wurden kaum treter des Parteivorstandes war Genosse Ebert erschienen. Den Daraus resultieren die sich immer mehr verschärfenden Diffe angehört. Borsitz führte Reichstagsabgeordneter H. Diet. Den Geschäfts- renzen zwischen der Mehrheit des Industriebericht erstattete der Vorsitzende des Landesvorstandes Genosse gebietes und Sperla. Wir haben die wichtigsten Angaben und Bahlen des gationssysteme zur Landesversammlung gewähre gewähre aber den Geschäftsberichtes bereits mitgeteilt. Der Vorsitzende rühmte die großen Mitgliedschaften so gut wie feinen Einfluß auf
der Sozialdemokraten Württembergs 1911. Einleitend zeichnete er die wirtſchaftliche Umwälzung in Württem folidarisch erklärt hatte, wurde aus dem Landesvorstand
In ihrem weiteren Verlauf führten die Verhandlungen zu scharfen Zusammenstößen zwischen den Radikalen und Revisionisten, die mit dem Verlassen der Landesversammlung durch die große Mehrzahl der Stutt garter Delegierten und der einer Anzahl Städte und ländlicher Mitgliedschaften endeten. Zum Verständnis der Vorgänge sei das Delegationssystem zur Landesversammlung, durch das die größeren Mitgliedschaften, in denen das Parteileben am regsten pulsiert und die auch die finanziellen Träger der Landesorganitation find, arg benachteiligt werden, hier skizziert. Die betreffende Bestimmung des Statuts Ortsvereine bis zu 100 Mitgliedern wählen einen Delegierten, mit 100-300 Mitgliedern zwei Delegierte, mit über 300 Mit gliedern auf je weitere bolle 200 Mitglieder je einen weiteren Delegierten.
dem
Parteiorgane.
Chefredakteur
Das Deles
Der..Vorwärts" vor Gericht.
1. Ein Sergeant und drei Mann
der
Einigkeit und Geschlossenheit der Stuttgarter Parteigenossenschaft bei die Wahl des Landesvorstandes und auf die Schwäbische ag traten gestern als Zeugen gegen unseren verantwoorlichen der Stadtvorstandswahl im Mai dieses Jahres. Obgleich ein Teil der wacht". Darum verlangen sie die Preßlommission. Barteigenossen were Bedenken gehabt gegen die Wahl eines Stadt- Hauptredner gegen den Antrag auf Einsegung einer Breß- Redakteur, Genossen Barth, vor die Schranken des Geoberhauptes in einer Residenzstadt mit bürgerlicher Rathausmehrheit fommission war der Genosse W. Keil, dessen richts. Der Anklage lag eine am 18. Januar veröffentlichte Lokalund obgleich die vom sozialdemokratischen Kandidaten Dr. Linde- stündige Rede sich hauptsächlich gegen den Genossen Westmeyer notiz zugrunde. Darin wird nach Mitteilungen von Augenzeugen mann beanspruchte Freiheit in Ausübung der Repräsentations- richtete. Der Vertreter des Parteivorstandes trat gesagt, vor einer kleinen Abteilung von Soldaten des 2. Gardepflichten des Oberhaupts einer Refidenzstadt und im Verkehr mit energisch für den Rechtsanspruch der Stuttgarter regiments zu Fuß, die von der Kaserne in der Karlstraße nach der der Krone manchem Genossen als unvereinbar mit unserer Stellung Parteigen offen ein, nach der Rede Keils fonnte aber auch Kaserne in der Friedrichstraße marschierte, sei ein 9-10jähriger zur Monarchie und zum Klassenstaat erschien, habe die organisierte er nicht durchdringen. Die Mehrheit der Delegierten machte durch Knabe hergetänzelt. Als der die Truppe führende Fahnenträger dies Arbeiterschaft ihre Pflicht doch restlos getan, wie die Wahlziffern Annahme eines Schlußantrage es dem Genossen West me her bemerkte, habe er den Knaben dermaßen geohrfeigt, daß er sich beweisen. Um so bedauerlicher sei, daß man nach der Wahl den unmöglich, auf die Verdächtigungen Reils au mehrere Male überschlug. Die Anklage behauptet, diese Angabe sei Parteigenossen Vorwürfe gemacht habe, während doch nur das antworten. Als West meyer eine kurze, persönliche Bemerkung unwahr. Barth hat sich deshalb wegen Beleidigung des ers Ausbleiben des bürgerlichen Zuzuges, auf den die machen wollte, schrie die Mehrheit ihn nieder. Das wähnten Fahnenträgers, Sergeant Schmanns, zu Befürworter der Kandidatur ficher gerechnet hatten, den Nichterfolg gleiche Schicksal widerfuhr einem anderen Stuttgarter Delegierten, verantworten. Wie fich der Vorgang in Wirklichkeit abgespielt hat, verursacht hat. der gleichfalls von Keil aufs schwerste persönlich angegriffen worden das konnte in der gestrigen Verhandlung noch nicht aufgeklärt werden, war. Dieselbe Mehrheit beschloß dann noch eine Preßkommission, da die Angaben der Zeugen wesentlich voneinander abwichen. die von den drei genannten Wahlkreisen gewählt werden soll. Die drei Soldaten, welche zusammen mit dem Sergeanten und Einer der Führer dieser Mehrheit, Göhring Ulm, fette als einem boraufmarschierenden Spielmann die erwähnte Abteilung dann trotz der Bitten des Vorsitzenden Genossen Dieß einen An- bildeten, stellten den Hergang so dar: Schon in der Karltrag durch, daß den fünf Redakteuren, Keil, Roßmann, Ulrich, Krille straße sei der Knabe zwischen dem Spielmann und und Westmeyer, gekündigt werden soll. Die Tendenz des Antrages Abteilung mitgelaufen und habe die Marschbewegungen der wird gekennzeichnet dadurch, daß Steil infolge seines Doppelmandats Soldaten nachgemacht. Der Sergeant habe den Knaben mehrere Male zum Reichs- und Landtag in furzer Zeit die Chefredaktion ohnehin nieder aufgefordert, sich zu entfernen. Da der Knabe das nicht getan habe, gelegt hätte, während Roßmann als Redakteur für das demnächst sei der Sergeant auf ihn zugegangen, um ihn, rauszubringen". Der in Ulm erscheinende Blatt in Aussicht genommen ist. Die Maß- Knabe sei dann fortgelaufen und hingefallen. So war zu. regelung richtet sich also gegen die beiden Radikalen Krille und nächst die Angabe des ersten Beugen. Durch Fragen des VerWestmeyer. Die Tat schlug dem Faß den Boden aus. Etwa teidigers, Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld, kam 50 Delegierte Stuttgarts , Cannstatts und noch einige dann aber heraus, daß der Sergeant nicht nur auf den Knaben Mitgliedschaften verließen die Landesversammlung. auging, sondern ihn am Schultornister berührte. Schließlich mußten die drei Soldaten zugeben, daß die Berührung" ein Folgende Erklärung Schubs" war, den der Sergeant dem Knaben verfezt hat. Aber nicht infolge des Schubsens, sondern infolge seines Fortlaufens foll gaben sie zu Protokoll: Die unterzeichneten Delegierten haben sich gezwungen ge- der Knabe gefallen sein. Nach übereinstimmender Angabe der drei soll der Knabe sehen, die Landesversammlung aus folgenden Gründen zu ver- Soldaten in der Karlstraße an der Tassen: Bordschwelle hingefallen sein. Nach der sehr bestimmten " Nicht genug damit, daß die fachlich durchaus berechtigten An- Angabe des Sergeanten soll sich der Vorgang in der Friedrichträge der Mehrheit der Delegierten von Stuttgart sowie von De- straße abgespielt haben, als die Truppe den Fahrdamm derselben Tegierten anderer Wahlkreise von der Majorität der Landes- überschritt. Hier, und zwar auf dem Fahrdamm, ist nach Angabe versammlung ohne sachliche Würdigung niedergestimmt worden sind, des Sergeanten der Knabe gefallen. Der Sergeant hat in der Starl hat die Majorität auch durch die Annahme des Antrages Göhring straße nichts von dem Knaben gesehen, sondern bemerkt, daß der den oben genannten Delegierten einen Faustschlag ins Gesicht Senabe erst in der Friedrichstraße an die Truppe herankam und vor versetzt. Dieser Antrag bedeutet sachlich die Aufhebung des ihr herging. Aufgefordert, sich zu entfernen, hat der Sergeant den prinzipiellen Beschlusses, die Einseßung einer Suaben nicht, sondern gleich eine Armbewegung wie er selbst Breßtommission betreffend, denn er prellt die Mit- fagt, teine fanfte nach dem Knaben gemacht und ihn dabei am glieder der Breßkommission auf lange Zeit hinaus um das ihnen Schultornister berührt. Teils infolge dieser Berührung, teils infolge zuerkannte Recht, an der Regelung der Redaktionsverhältnisse der eigenen Bewegung sei derselbe gefallen. So sagt der Sergeant. als gleichberechtigter Faktor mitzuwirken. In Verbindung mit dem Antrag Göhring ist also der Antrag Hosenthien( Einsetzung einer Breßlommission) eine Farce.
lautet:
Diese Bestimmung macht es möglich, daß 49 Mitgliedschaften mit je 6 bis 20 und insgesamt 729 Mitgliedern 49 Delegierte zur Landesversammlung entsandten, während die beiden großen Vereine Stuttgart und Cannstatt mit 8007 Mitgliedern nur 41 Delegierte entfenden konnten.
Gegen diese krasse Ungerechtigkeit wendete sich ein Antrag Stuttgart und anderer Mitgliedschaften, der verlangte, daß auf Antrag von 15 Delegierten eine namentliche Abstimmung erfolgen müſſe. Weiter wurde gefordert, daß auf Verlangen der gleichen Zahl Delegierter die Abstimmung nach Zahl der bertretenen Parteigenossen erfolgen müsse. Beide Forderungen wurden von der Mehrheit der Delegierten abgelehnt.
Bu außerordentlich heftigen Auseinandersetzungen kam es dann bei Beratung des Antrages der Ortsvereine Stuttgart , Cannstatt und noch etlicher Orte auf
Einsetzung einer Preskommission
für die Schwäbische Tagwacht", die aus neun Mitgliedern zusammengesetzt werden sollte, von denen drei der Landesvorstand und Landesausschuß delegieren sollte, während die anderen sechs von Stuttgart , Cannstatt und noch etlichen Orten des Industriegebietes gewählt werden sollten. Dieser Antrag wurde auf Vorschlag des Vertreters des Parteivorstandes später dahin geändert, daß nach dem Vorbild der Breßlommission für den Vorwärts" eine besondere Preßtommission gebildet werden sollte, die die gleichberechtigt mit dem Landesvorstand die prinzipielle und tattische Haltung der„ Tagwacht" überwachen und die Verwaltungsangelegenheiten regeln sollte. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen diesen beiden Körperschaften würde der Landesausschuß( Kontrollkommission) als dritter gleichberechtigter Faktor zuzuziehen sein. Die Preßkommission sollte fieben Mitglieder zählen, von denen vier die Mitgliedschaften GroßStuttgarts zu wählen hätten, während der 1., 2. und 4. Reichstagswahlfreis je einen Delegierten wählen sollten. Zur Begründung dieses Wahlmodus wurde geltend gemacht, daß wenn die Streisgeneralversammlung der genannten drei Wahlkreise allein die Wahl vornehmen würden, das Industriegebiet mit seinen großen Mitgliedschaften wiederum schwer im Nachteil sein würden, weil bei dem Delegationssystem zur Kreisgeneralversammlung ähnlich dem zur Landes
Kleines feuilleton.
Theater.
Alle
Damit nicht genug. Dieser Antrag bedeutet außerdem die Maßregelung der Redakteure der Tagwacht" Wesimeher und Krille, und das geschah nach einer etwa eineinhalbstündigen Anklagerede des Genossen Keil, voll der schwersten Unwahrheiten und Beschuldigungen gegen andere Redakteure.
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8 wei givilaeugen stimmten in der Drtsangabe mit dem Sergeanten überein, sie haben auch gesehen, daß der Sergeant den Knaben stieß. Einer dieser Zeugen sagte, der Junge bekam einen Stoßins Genid, infolgedessen fiel er hin, stand wieder auf und lief weinend und schreiend davon. Unter dem Straßenpublikum habe der Vorgang lebhafte Erregung und Unwillen hervorgerufen. Der Verteidiger beantragte, noch zwei Zeugen zu laden, die bekunden werden, daß sich der Vorgang genau so Zu alledem noch wurde dem zumeist angegriffenen Redakteur abgespielt hat, wie er im Vorwärts" dargestellt wurde, nämlich daß West meher nicht nur das Wort zur Erwiderung versagt, der Sergeant den Knaben derart geohrfeigt habe, daß er sich mehrere fondern auch seine persönliche Bemerkung brutal niedergeschrien. Male überschlug. Ebenso wurde der Stuttgarter Delegierte Stetter nieder- Das Gericht gab dem Antrage statt und vera geschrien, der vom Redakteur Genossen Steil ebenfalls schwer an- tagte die Verhandlung. gegriffen worden war.
Diese brutale Vergewaltigung der Minderheit der Delegierten
2. Der Ehre eines Arbeitgebers
durch von den Genossen Keil, Wasner und andere Stuttgarter galt ein zweiter Beleidigungsprozeß, der gestern gegen unferen Genossen aufgehegten Delegierten der Mehrheit der ländlichen Kollegen Barth verhandelt wurde. In diesem Falle war es ein Mitgliedschaften macht es den unterzeichneten Delegierten und furzer Bericht über eine Verhandlung vor dem Jnnungsschiedsgericht, Gästen unmöglich, der Landesversammlung länger beizuwohnen.
Wir müssen es unseren Mitgliedschaften über der Anlaß zur Auflage gegeben hat. Ein Kutscher, der seinen Arbeitgeber, Lassen, die Konsequenzen aus diesem Verhalten der einen Schmiedemeister Wedteler, wegen einer Lohnforderung verklagte, Majorität der Landesversammlung zu ziehen." hat bei der Vertretung seiner Klage vor dem Jnnungsgericht gesagt,
"
1.
Die Mehrheit der Landesversammlung glaubte damit aber noch der Arbeitgeber habe mit der Frau des Kutschers ein intimes Ber nicht genug getan zu haben. An Stelle des zurückgetretenen Vorhältnis unterhalten. Das habe zum Streit zwischen den Parteien brachte den Probst Hall ein wenig überschwenglich heraus, dennoch Münchener Theatersf Wer Reinhardts Theaterüberzeugend. Sehr fein hatte ora vom Busch die Alvilde, die hantierung fennt, mußte im voraus wissen, daß die Aufführung Tochter des Probstes, ausgestaltet; ebenso verdiente Baula der Orestie des Aeschylos , die in der Arena der AusSomarys temperamentvolles Spiel als Helene volle Anerkennung. stellungshalle als Massen- Boltsfestspiel vor sich ging, nur eine WieFreie Voltsbühne( Leffing- Theater). Wenn der derholung der Dedypuswirkungen sein würde. Wo Reinhardt bei junge Wein blüht." Von Björnstjerne Björnson . Die freie Boltsbühne hat am letzten Sonntag ihr Dedypus den altgriechischen Chor aus seiner Starre riß und ihn als Es ist charakteristisch für die ganze Lebensauffassung des großen neues Spieljahr mit frischen Kräften begonnen. Im Neuen Schau- hrisches Prachtgewand um die Dichtung, um die Tragödie schlug, norwegischen Dichters, daß er noch furz vor seinem Tode ein spielhaus wurde Lessings" Nathan", im Residenztheater da macht er ihn diesmal quasi zur Hauptperson mit einem Massenfeinziseliertes Lustspiel herausbrachte, wie es jugendfrischer und Augiers bereits aufangs der neunziger Jahre zur Aufführung aufgebot von Hunderten, die sich ihm aus den Reihen des werftätitemperamentvoller faum je ein Boet in seinen besten Jahren schuf. gebrachte Gesellschaftskomödie„ Die arme Löwin" gegeben. gen Boltes zur Verfügung stellten. Wochenlang dauerten die VorUnd wenn auch die eigentliche Handlung, die feinem wirksamen Außerdem gab es Björnsons legtes Lustspiel: Wenn der proben bis in die Mitternacht, um das Riesenorgan des Chors in Bühnenstück fehlen soll, in einem zarten Gewebe wechselnder junge Wein blüht"( im Leffingtheater) und" schließlich eine plastischer und phonetischer Gliederung zum gewaltigen StimmungsStimmungen mehr als nötig zurücktritt, so bleibt der behandelte il raufführung( im Thaliatheater). Es wurde der Zigarettenträger heranzubilden. Doch blieb die Wirkung hinter der des DedyStoff dennoch frisch, wirksam und fesselnd bis zum letzten ta sten" beschert, eine Komödie von John Galsworthy , dem pus zurück, da die gespannten Erwartungen bei dem durch keine Fallen des Vorhanges. Kunst. Situationen sind mit an Berfasser des im vorigen Jahre aufgeführten Dramas" Kampf". neuen Triebfräfie verstärkten Reinhardtschen sprechender Schalkhaftigkeit und reifer Lebensfreude erfüllt, wieder schwingt ein soziales Problem hinein: die Erörterung der mechanismus nicht voll auf ihre Kosten kamen. Die Senja. denn die Jugend stedt an" und führt dem Alter feine im Klassenstaat immer aufzuwerfenden Frage, ob ohne Unterschied tionen blieben aus; es sei denn, daß man Moissis hinreißenden Schwerfälligkeit vor Augen. Das erlebt auch der Probst Hall an des Herkommens und Standes gleiches Recht und gleiche Recht- Orestes gegenüber der guten Durchschnittsleistungen der übrigen fich, ein wunderlicher Schwärmer, der sich zu seiner jüngsten Nichte sprechung gebräuchlich seien. Natürlich wird nicht bloß bei uns mit Solospieler eine Sensation nennen wollte. Auch die Rollersche Helene in unwiderstehlicher Neigung hingezogen fühlt. Anders deren zweierlei Maß gemessen. Der reiche Bourgeois repariert jede von Ginkleidung imponierte nicht sonderlich. Schließlich zeigte sich, daß Moral und das Volk beim fernen Mythenstoff am Ende gähnt Bater, der alte Arnik, ein weicher, empfindsamer Mensch, den die ihm begangene Verletzung der des Straf Herrschaft des Ewigweiblichen in seinem Hause er hat eine rede- paragraphen durch Geld; der Proletarier und notorische Habes Beifall klang energisches Bischen. frohe Frau und drei emanzipationslüsterne Töchter zum Schweiger nichts wird, weil er feinen Mammon hat, wegen des gleichen und Spötter gemacht hat. Auch er findet Gefallen an der Jugend; Neates fündig gesprochen und verdonnert. In dieser Komödie aber auf seine Weise. Und zwar ist es Halls Tochter, die ihn konstruiert der Verfasser zwei Menschenklassen und zwei Aufeffelt. Um der Hölle feines Heims zu entfliehen, will schauungen. Das ist, vom rein sozialen Stoff gesehen, sein gutes die mit dieser, feine Neigung dazu benutzt, ihm Recht. Damit allein wird aber kein Drama geschaffen. Was wir Geld abzulisten, auf und davon. Aeußerlich bestärkt ihn hier vorübergleiten sehen, ist eine Novelle; in vier Bilder- nicht zu diesem Entschluß eine scharfe Auseinandersetzung mit seinen fte! aufgeteilt. Eine gewisse Grobfloßigkeit ist nicht zu überFamilienangehörigen. Nun, da er fort ist, segt eine ungestüme sehen- trotz mancher psychologischen Feinheit. Recht eigentlich echt fentimentale Neue bei Frau und Töchtern ein. Aber der Ausreißer ist nur das zweite Bild in der Proletarierfabüse geraten. Dies tehrt über Erwarten rasch zurück. Noch einmal flammt bei seiner arme Weib und ihr arbeitsloser Mann sind lebenswahre Gestalten; Gattin der Hang zu einer wirksamen Gardinenpredigt auf. Dann allen anderen dagegen haftet etwas Konstruiertes an. Das Gerichtserfolgt die Versöhnung und eine Verständigung, die dauerhaft zu personal wirkt tarifaturistisch. Einen Gewinn können wir also diese sein verspricht. Komödie schwerlich nennen es wäre denn, daß sie zwei Mit
er
bom
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So leicht und anmutig das feine Gewebe des an heiteren wirkenden vollauf Gelegenheit gewährte, aus der Nichtbeachtung Episoden überreichen Stückes ist, so schwierige Anforderungen stellen herauszutreten. Bei Martha Altenberg lernten wir ganz die die einzelnen Rollen an ihre Darsteller. Denn gerade die Schauspielerin vergessen: so eindringlich, so unverfälscht war fie Dichter absichtlich unterstrichene Stomil ber einzelnen als Frau Jones; erschütternde Wirkungen gingen von dieser BerFiguren verleitet leicht zu einem gewissen Uebermaß, einem gewissen Uebermaß, das förperung aus. Wenn's wirklich noch Bühnenleiter gäbe, die nicht unnatürlich und abstoßend wirkt. Aber allen diesen Fährnissen bloß à la Reinhardtscher Zirkusveräußerlichung im Schauspieler gingen die Darsteller der Boltsbühnenaufführung geschickt aus dem einen Statisten sehen, dann müßten zehn Hände nach Martha AltenBege. Willi Froböse gab den alten Arnit glaubwürdig und berg greifen. Auch Robert Garrison ( Jones) ließ eine nicht alllebenswahr mit jenem feinen Spott, der vornehm und sympathisch tägliche Bucht naturalistischer Charakteristik erkennen. Friz Junkerwirkt. Brächtig war auch Paula Eberty als Frau Aruit; fie mann als sauberes Bourgeoisfrüchtl war einfach vorzüglich. Rollen, überschritt weder als triumphierende Mutter, noch als reuige Gattin wie diese, kann nur er so herausstellen. Und dann nennen wir das dieser Figur vom Dichter geſtedte Biel . Bruno Ziener noch Emil Sondermanns durablen John Barthwid. e. k.
Humor und Satire. Herr v. Jagows Schießerlaß. Gehst Du heute friedlich aus: Gürte erst mit Mut Dich.
Laß Dein Schießzeug nicht zu Haus, Denn oft wird's jetzt blutig.
Herrn v. Jagows Schießerlaß, Dieser rigorose,
Schlägt den Boden aus dem Faß... Arme Unterhose...
Ganz gewaltig wird im Breis
Der Revolver steigen: Jeder, der bedroht sich weiß, Macht ihn sich zu eigen. Bermanente Schießerei Sft jetzt zu erwarten; Wer nicht fir genug dabei, Dem geht's an die Schwarten. Darum hat der Schuhmann ja Säbel und Pistole Glaubst Du Esel, er sei da Nur zu Deinem Wohle?
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und in den
m.
Alfred Scholz.