Nr. 214. 28. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. twoch, 13. September 1911.
Sozialdemokratischer Parteitag.
Zweiter Tag. Vormittagssitung.
Jena , 12. September 1911. Borsigender Diet eröffnet die Sigung um 94 Uhr. Die Diskussion über den Geschäftsbericht des Vorstandes wird fortgesetzt.
Dr. Lauffenberg- Hamburg:
Wir wünschen, daß mit der Bekanntmachung der Tagesordnung zum Barteitag auch der Bericht des Parteivorstandes veröffentlicht wird. Der Parteitag wird den Antrag ja nicht an nehmen; aber vielleicht zieht doch der Parteivorstand den Antrag in wohlwollende Erwägung.( Pfannkuch: Das geschieht immer!) Nun zum Geheimzirkular. Ich verstehe die Empfindlich feit in den Streisen der Angestellten der Gewerkschaft. Aber in dieser Beit großer wirtschaftlicher und damit auch organisatorischer Um wälzung ist es unbedingt notwendig, daß die Partei- und Gewerkschaftspresse sich über die einzelnen Vorgänge äußern kann. Speziell Legien gegenüber möchte ich bemerken, daß unter allen Umständen das Recht der Presse aufrechterhalten werden muß, sich zur Sache und zu den Personen zu äußern. Ich hätte nun gewünscht, daß das Solinger Blatt eine andere Ausdrucksweise gewählt hätte. Es ist aber zu bedenken, daß die Stellung der Gauvorsteherkonferenz der Buchdrucker von den christlichen Gewerkschaften und den Hirsch Dunderschen zur Begründung ihrer eigenen Daseins berechtigung ausgenutzt wird. Jedenfalls muß bei solchen Er mahnungen volle Barität gewahrt werden. Ich hoffe, daß auch die anwesenden Vertreter der Generalkommission zu dieser Ueberzeugung gelangen.
recht gegeben. Diese Frage stellen heißt, sie zugleich beantworten, ob
Adolf Hoffmann:
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wohl Ledebour im Widerspruch mit der Wahrheit die Hinaus- Die Kritik am Geheimerlaß war nicht nur unser gutes Recht, schiebung jener Konferenz ein Durchkreuzen der internationalen Ver- sondern unsere Pflicht. In diesem Zirkular hätte Licht und Schatten ständigungsaktion nennt. Im Boltsblatt für Halle" fagt er sogar, gehörig verteilt sein sollen, dann wäre viel Aufregung erspart der Parteivorstand habe diese Aktion zum Scheitern gebracht.( Buruf: worden. Wir alle wollen das Zusammenarbeiten Stimmt auch!) Er erhebt dann den Vorwurf, der Parteivorstand habe von Partei und Gewerkschaft. Aber es muß auf beiden das Ansehen der deutschen Sozialdemokratie geschädigt, er wolle Seiten eine Form der an sich berechtigten Kritik eingehalten werden, der wage nicht, die internationalen Verpflichtungen zu übernehmen. daß das Zusammenarbeiten möglich bleibt. Und wenn ein Rüffel Wenn das wahr ist, dann her mit den Beweisen, und weg mit einem erteilt wird, dann muß er auch nach der anderen Seite erteilt Parteivorstande, der so feige oder so hinterlistig ist. Hat man aber werden, weil man ja nachher nicht mehr weiß, welches Karnickel teine Beweise für solche ungeheuerlichen Vorwürfe, die tatsächlich eigentlich angefangen hat. das Ansehen der Partei schädigen, dann soll man mit solchem GeAuf die Marokko frage will ich nicht eingehen, schwätz vom Parteitag wegbleiben.( Unruhe.) Der Parteitag hat über Maroffo weil ich Gelegenheit genug habe, im Reiche das Recht, sich zu verbitten, daß persönliche Gehässigkeit und Genossen alle Wühe gaben, den Rahmen der Parteigenössigzu sprechen. Wenn sich auch gestern die Wichtigtuerei in solchen geschwollenen Redensarten sich ergeht. feit nicht zu überschreiten, so sind doch Dinge vorgekommen, die ( Große Unruhe.) Ledebour selbst, der es als ein Durch besser unterblieben wären. Aber wer nie zu weit ge= kreuzen der internationalen Berständigungsaktion bezeichnet, wenn gangen, ging felten weit genug. 2uxemburg und Ledebour die Konferenz nicht an einem bestimmten Tage zusammentritt, haben den Parteivorstand vorwärts geschoben. schreibt in dem bekannten Artikel, daß der internationale Kongreß ist ein Fehler begangen worden. Jm Parteivorstand in Kopenhagen erst jüngst wieder gezeigt habe, wie weit die Bebel sein, wenn er nicht mit ganzer Kraft für den ParteiDas müßte nicht unser August Meinungen auseinandergehen. Wir können erst an eine internatio- vorstand eingetreten wäre, um ihn herauszuhauen. Ich erkenne nale Aktion gegen den Krieg herantreten, wenn der gesamte poli- auch die hohen Verdienste Molkenbuhrs um die Partei an. tische Kampf der sozialdemokratischen Parteien von dem nämlichen Aber er ist, wie der Berliner sagt, ein bißchen pomadig.( Heiterkeit.) Grundgedanken beseelt ist." Erst dann kann man an die Aktion Daß ein Mann im Vorstand ist, der seine Ruhe stets behält, ist herantreten, die der Parteivorstand jetzt schon gefährdet und zum gewig wertvoll, aber in dem Augenblick, wo er allein zu entscheiden Scheitern gebracht, weil er nicht auf eine bestimmte Stunde die hat, kann die Ruhe ein Hemmschuh werden. Dagegen müssen wir Vorsorge Konferenz einberief.( Ledebour: Lächerlich!) Ja, gewiß, das ist lächerlich.( Heiterkeit.) treffen. Sonst kann viel verpakt werden. In diesem Falle ist ja geschwollene Getue, hinter dem nichts steckt.( Lebhafter Beifall und Gerade die Rücksicht auf die Reichstagswahlen zwingt uns, bei Das ist ja meine Auffassung über das nichts verpakt worden, aber es hätte auch anders kommen können. große Unruhe.) Kriegsbegereien mit allen Mitteln einzuseßen, Ed. Bernstein- Teltow- Beeskow Man hat versucht, aus der Marotto Angelegenheit damit die indifferenten Wähler nicht auf das Kriegsgeschrei hereineinen speziellen Fall Luxemburg zu konstruieren. Zweifellos hat verteidigt Macdonald gegen den von Ledebour erhobenen fallen. Eine Vermehrung des Parteivorstandes ist notVorwurf des Nationalismus, er sei es nicht mehr wie Hyndman, wendig, aber ein festangestellter Vorsitzender würde ein Hemmnis die Genoffin Luxemburg eine Indiskretion begangen. Aber darum handelt es sich hier nicht, sondern darum, ob der Partei- der ebenfalls den Befürchtungen der Engländer wegen der deutschen werden. Er würde den weiten Blick verlieren, wenn er mit Gevorstand seine Pflicht getan hat. In demselben Augenblick, als der dem ein Ende gemacht werden müsse, daß die auswärtigen Reorganisation des Parteivorstandes eine Kommission betrauen. Flottenrüstungen Ausdruck gegeben hat. Ein grober Unfug fei es, schäften zu sehr überlastet wird. Wir müssen mit der Frage der Genosse Bebel der Genossin Luxemburg Indiskretion vorwarf, hat er selbst eine Indiskretion begangen, indem er über Storrespondenten unserer großen Blätter die Bruderparteien be-( Beifall.) Vorsitzender Dich macht den nächsten Redner Dr. Liebknecht interne Vorgänge im Internationalen Bureau Mitteilung machte. ichimpfen, statt objektive Berichte über die auswärtigen Verhältnisse Zwei Tage nach dem angefeindeten Briefe Molten darauf aufmerksam, daß er nur 10 Minuten sprechen darf. ( Lachen.) Die Rede des Genossen Bebel hier am Sonntag mit zu liefern. ihrem Hinweis darauf, daß Teuerung und Imperialismus zu einem bubrs hat Baillant aus Paris geschrieben, die Gefahr fei( Heiterfeit.) Dr. Liebknecht: allgemeinen Zusammenbruch führen müsse, war im Grunde die nicht so unmittelbar, daß die Einberufung der internationalen entschiedenste Bestätigung der Stellung der Genossin Luxemburg Borstand einer Dreimillionenpartei trägt ja auch eine ganz andere nicht angerechnet wird.( Heiterkeit.) Ich will nur zur MarokkoKonferenz ohne Befragung der nationalen Parteien nötig sei. Der Ich hoffe, daß diese freundliche Ermahnung auf meine Redezeit und die sachlich schärfste Zurückweisung und Zurechtweisung der Haltung des Parteivorstandes in der Maroffofrage. Verantwortung, als der Vorstand einer kleinen einflußlojen Partei; frage sprechen. Die Situation war schon Anfang Juli ganz klar. spruch.) Mich freut das Eingeständnis Bebels, daß er ſelbſt dieſe hat das Bedürfnis nach vielen internationalen Konferenzen, Es wurde nicht nur sofort der Aufruf im„ Vorwärts" erlassen, es den Vorstand gerüffelt haben würde, wenn er nicht Kollege weniger im Strieg, als in der Kriegsbege und ihrer Rück für den Frieden gestaltet. Das muß zur Ehre der Parteigenossen durch die sie moralisch gehoben wird. Die Gefahr liegt wurden auch die Versammlungen zu gleichzeitigen Demonstrationen gewesen wäre. Bebel hat die Haltung des Partei vorstandes sachlich preisgegeben.( Lebhafter Widerspruch.) Genosse wirkung gerade angesichts im Lande gesagt werden. Sie haben sich vielfach berührt und ge23e Is aber hat die Baden voll genommen und behauptet, daß sich zeigt, daß sie den Ernst der Situation besser begriffen hatten, als der Parteivorstand. Gerade der Tag, an dem der Parteivorstand im Parteivorstand alles so herrlich erfüllt habe. Der Himmel bewahre den Parteivorstand vor solchen Freunden und die Berliner seinen Aufruf erließ, war einer der unglücklichsten Momente für eine folde Beröffentlichung. Anfang August war der Kaiser in Genossen vor solchem Wortführer.( Unruhe.) An der ganzen Ent widelung ist nicht allein der Parteivorstand schuld, sondern auch Swinemünde , am 5. erschien das Beruhigungscommuniqué und just die Partei selbst. Wir müssen den Parteivorstand wieder am 9. kam der Parteivorstand mit dem Aufruf. Das war eine aktionsfähig zu machen suchen. Darum stimme ich der Anregung Strähwinkelei, wie sie in der Partei noch nicht vorgekommen ist. Süßheims zu, zunächst eine Revisionskommission einzusetzen, die Die Parteigenossen im achten und zehnten schleswig- Ueber die Judiskretionen will ich mich nicht auslassen, tanu mir eventl. dem nächsten Parteitag Bericht erstattet. Der Parteivorstand holsteinischen Wahlkreis waren allgemein der Meinung, aber vorstellen, daß jemand sich sagt: Ich kann nicht schweigen, wenn muß um mindestens zwei Geiretäre verstärkt werden. daß der Parteivorstand nicht rechtzeitig auf den Plan getreten ist. eine Situation ungemein ernst wird. Trotzdem bedauere ich, daß die Auch einen besoldeten zweiten Vorsitzenden müssen Nach den Ausführungen von Bebel und Wolfenbuhr kann Sache in solcher Weise zur Sprache gebracht werden mußte. Die Art wir haben. Die Schlagfertigkeit der Partei wird bedingt durch die man allerdings eine andere Ansicht gewinnen. Wir beantragen die der Kritik hat aber gezeigt, daß die Masse der Parteigenossen mit Schlagfertigkeit des Parteivorstandes. Streichung der Bestimmung des Organisationsstatuts, daß, wo viel größerem Eifer und größerent Interesse auf die Marokkofrage mehrere Delegierte zu wählen sind, möglichst eine Genossin blidt, als gewisse leitende Stellen.( Sehr richtig!) Es handelte sich darunter sein soll. Wir wollen nicht etwa den Genoffinnen um Wichtigeres, als um die Gewährung von Geldmitteln an die die Erlangung eines Mandats erschweren, aber diese Bestimmung russische Revolution, von denen Bebel sprach. Dem Genossen ist undemokratisch. Schließlich könnte es einmal dahin kommen, daß Müller vom Parteivorstand könnte man zurufen: Mensch, erDer Parteitag beschließt: 1. a wei weitere Partei- man bitten müßte, daß auch ein Genosse unter den Delegierten sein tenne deine Sünden!( Heiterkeit.) Hätte der Parteivorstand zufetretäre anzustellen; 2. zweds Beratung einer Reorganisation soll.( Heiterkeit.) Dazu kommt, daß diese Bestimmung ja so wie so gegeben, daß Erhebliches versäumt wurde, so wäre die Stritit viel des Parteivorstandes und der Kontrollkommission unter Buziehung nicht von allen Streifen befolgt wird. fanfter gewesen. Statt dessen konstruiert er einen Fall Luxemburg des Parteivorstandes eine 21gliedrige Kommission zu und ruft: Haltet den Dieb. wählen, die dem nächsten Parteitag Bericht zu erstatten hat.
( Wider
Vorsitzender Diet verliest einen Antrag Quard Auer, der auch von sämtlichen Delegierten von Berlin und der Provinz Brandenburg unterstügt wird:
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auf die innere Politik, und
der ganzen weltpolitischen Situation und ihrer Gefahren durfte der Parteivorstand der großen und einflußreichen deutschen fozialdemokratischen Partei nicht auf Gerüchte hin, sondern erst, wenn die Verhältnisse klar zu übersehen sind, den Moment für die internationale Aftion des Proletariats wählen. ( Beifall.)
Dittmann- Solingen:
Es ist richtig, daß die radikalen Jeremiasse nicht verhindert Es ist richtig, daß ich von dem Parteivorstand in feiner gegen waren, ihre Attion durchzuführen. Aber der Parteivorstand gehört wärtigen Zusammensetzung gesprochen habe. Aber wer den Sinn vor den Wagen und nicht dahinter.( Sehr richtig!) Die geübte Als ich gestern all die großen Männer ihr Scheitlein hier herauf meiner Worte nicht absichtlich verdrehen will, der wird etwas Kritik ist deshalb erfreulich und wertvoll, weil die Debatte schleppen sah zu dem Scheiterbaufen, auf dem der Parteivorstand anderes heraushören müssen, wie Fischer, besonders, wer meinen gezeigt hat, daß trop der begangenen Fehler verbrannt werden soll, da fielen mir die Neger ein, die ihre Artikel im Vorwärts" gelesen hat.( Sehr richtig!) Der Artikel die deutsche Partei und die Gewerkschaften hölzernen Götzen immer prügeln, wenn sie nicht den nötigen enthält auch nicht einen Funken einer Animosität gegen irgendein noch niemals so so geschlossen und fo einig Regen geben.( Heiterkeit.) Aber die Neger wissen wenigstens, Mitglied des Parteivorstandes, sondern lediglich fachliche waren wie jest.( Beifall.) Das sollen sich unsere Gegner ge= warum sie ihre Gözen verprügeln.( Sehr gut!) Ich Gründe für die Notwendigkeit der Reorganisation unserer Partei- fagt sein lassen. Wir stellen fest, daß das deutsche Proletariat wie habe gestern feine einzige Tatsache gehört, die das Kesseltreiben leitung. Selbst Müller hat ja die Notwendigkeit einer Um ein Mann zu einer machtvollen Aktion gegen die rechtfertigt.( Bustimmung und Widerspruch.) Freilich, Dittmann geſtaltung des Parteivorstandes zugegeben. Im übrigen liegt es Kriegsbeger gefchloffen steht.( Beifall.) Sümmern wir hat mit seiner bekannten diplomatischen Schlauheit( Heiterkeit) einen mir vollständig fern, mich über das aufzuregen, was Richard uns nicht zu viel um das Vergangene, es hat ja nicht nennenswert Zipfel des Mantels gehoben, unter dem die eigentlichen Motive ver- Fischer hier gesagt hat. Ich sage nur, das war ganz Richard Fischer. geschadet. Jegt gilt es, frisch in die Zukunft zu blicken, und dann borgen sind. Er sprach von dem Parteivorstand in seiner jetzigen( Leb. Sehr richtig!) Damit ist alles gesagt, was zur Kritik gefagt mag Donnerichlag und Wetterschein werden, das deutsche Proletariat Zusammensetzung.( Hört! hört!) Es soll ein Parteivorstand zu werden kann. Wie denke ich mir die Reorganisation des Partei- wird sich bewähren.( Starfer Beifall.) sammengesezt werden von Dittmanns Gnaden. Heiterfeit. vorstandes? Für unsere süddeutschen Freunde ist es von der größten Sehr gut! Große Unruhe.) Jch gratuliere der Partei. Genoifin Bedeutung, daß ein Sekretär des Vorstandes für Luxemburg hat gestern gemeint, Müller habe ein Bild Landesangelegenheiten eingesetzt wird, der in ständigem Der Antrag des 4. Kreises zur Landagitation ist von der Ervollendeter Hilflosigkeit geboten. Ihre bekannte Bescheidenheit Konneg mit de Landtagsfraktionen und Landesorganisationen der kenntnis getragen, daß in der Agitation auf dem Lande uns ganz ( Heiterkeit) hat sie wohl verhindert, zu sehen, daß sie selbst ein Bild einzelnen Länder stehen muß. Er muß eine Zentralaus andere Aufgaben erwachsen, als in den Großstädten, und daher vollendeter Hilflosigkeit gegeben hat an dem Tage, wo sie den kunftsstelle bilden für die einzelnen Landtagsfraktionen und wollen die Antragsteller diese Agitation auf andere GrundArtikel von Kautsky gefriegt hat( Heiterfeit und Unruhe), gegen den sobald irgendwelche wichtigen Geseze in den Landtagen zu erledigen lagen stellen. Der Kostenpunkt dürfte so gering sein, daß wir sie nur das hilfloſe Gestotter loswerden konnte: Ja, wenn ich ge- find, die neue Wege für die Partei erschließen können, muß er sich darüber nicht zu reden brauchen. Bei den Nachwahlen zum Reichswußt hätte, daß es Kautsky war, dann hätte ich die Finger davon rechtzeitig mit den Fraktionen ins Einvernehmen setzen. Hätten tag ist bereits nach dieser Idee gearbeitet und die besten Erfolge gelaffen.( Sehr gut! und große Unruhe.) Und auch gestern nach wir bereits einen solchen Sekretär gehabt, dann wären vielleicht sind erzielt worden. Die Landarbeiter sind auf die Landratspresse der Abfertigung von feiten Bebels jab sie nicht aus wie Salome Differenzen, die die letzten Parteitage beschäftigt haben, überhaupt angewiesen, in der sie nur Lügen und Verleumdungen über die mit dem Haupte des" Johannes- Molkenbuhr".( Große Heiterkeit.) nicht, oder doch nicht in so unangenehmer Form zutage getreten, toie Sozialdemokratie finden. Deshalb wollen wir sie aufklären und Nun haben ihre Freunde alles mögliche getan, um den Vorwurf es leider der Fall gewesen ist.( Zustimmung.) In ähnlicher Weise Bresche legen in den festesten Wall der Reaktion.( Beifall.) der Judiskretion und Unwahrheit wegzutvischen. Aber wer hatte denke ich mir die Dinge in bezug auf die Kommunalpolitit. Göllner- Frankfurt a. M. denn ein Interesse zu wissen, was die Führer der Internationale Hier eröffnet sich für einen Sekretär ein ungeheures Arbeitsgebiet. gegen den Krieg planen?( Sehr gut!) Nicht die Partei!( Buruf: Man hat doch wohl noch das Recht, in der Partei seine Ansichten begründet den Antrag 15, eine Zentrale für die Parteibetriebe zu Unsere Femde!) Die Genossin 8etkin fagt, die Entstellung auszusprechen.( Lebhafte Zustimmung.) Ich verzichte darauf, auf schaffen. Frühere Parteitage haben den Antrag abgelehnt. Ein der Molkenbuhrschen Darlegungen waren mur eine kleine Un- Einzelheiten der Angelegenheit des Geheimzirkulars noch weiter ein- Teil des Antrages ist aber bereits zur Durchführung gekommen, Diese wahrheit". Ja, wenn man so subtile Unterscheidungen machen zugeben. Es ist um so dringender notwendig, daß die Parteipresse indem ein Genosse zur Geschäftsrevision angestellt ist. muß, dann stinft es gewöhnlich in der Pechbude.( Heiterkeit.) Kritik an den Maßnahmen der Gewerkschaften übe, als leider bei Tätigkeit soll weiter geführt werden. Redner wendet sich zur Ueber die Frage selbst fann man ja geteilter Meinung sein: diesen im Laufe der letzten Jahre die Kritik in der Verbandspresse Buchdruckerfrage und empfiehlt den Redaktionen dringend Ist etwas versäumt worden und was? Aber dazu möchte ich Tat- außerordentlich eingestellt worden ist.( hört, hört!) In früheren größere Reserve. Hätten sie in den neunziger Jahren in der fachen hören und nicht Redensarten. Wer hat denn all die radi Jahren hat man auch in den Gewerkschaften den Standpinkt ver- Tariffrage schon auf dem heutigen Standpunkt gestanden, so wäre falen Jeremiasse verhindert, mit ihren mit ihren Genoffen am Ort treten, daß das Verbandsorgan unabhängig der Zentralleitung uns mancher Stampf mit den Buchdruckern erspart geblieben. Aehnlich Demonstrationen zu veranstalten?( Sehr gut!) Seit wann ist der gegenüberstehen müsse, heute aber verfolgen Verbandsvorstand und liegt es heute. Der Organ vielfach eine gemeinsame Politik, die sie unter allen Um- Ueber die Marottofrage braucht man kaum noch zu reden. Parteivorstand der Leithammel, der vorauslaufen muß? Vorwärts" bat schon am 4. Juli zum Protest ständen durchzusetzen suchen, und gerade dadurch entsteht die In Frankfurt haben wir nicht auf den Parteivorstand gewartet, der Chauvinisten auf Rebellion unter den Mitgliedern der Gewerkschaften. Es ist Pflicht sondern haben große öffentliche Versammlungen veranstaltet und in gegen das Treiben gefordert. Das Wörtchen Parteivorstand" stand nicht unter der Parteipreffe, fich auch mit den internen Angelegenheiten der Ge- den Bezirken die Genossen aufgeklärt. Man muß aber doch sagen, dem Aufruf.( Pfannkuch: Aber im Einverständnis mit dem Partei- werkichaften zu befassen und rücksichtslos auszusprechen das, was ist. daß der Parteivorstand vorsichtig vorgehen mußte, denn er trägt vorstand!) Selbstverständlich im Einverständnis. Wem es also um Der Parteivorstand mußte, nachdem der Grundstein", der„ Kor- eine weit größere Verantwortung, als die Genossen im Lande. Sein machtvolle Demonstrationen zu tun war gegen die Raubpolitik, der respondent" und der Buchdruckervorstand das Eingreifen der General- Borgehen ist deshalb durchaus forreft gewesen. Die fleine Gruppe, hatte vom 4. Juli ab Gelegenheit, fie zu machen. Wem es aber kommission gefordert hatten, sich darüber klar sein, daß eine Geheim- die den Angriff gemacht hat, dürfte wohl selbst einsehen, daß fie Wir haben nichts veriäumt. Das um Barteifrafeel zu tun war, der komite wieder die Schlafmüze baltung nicht durchzusetzen war. Legien hat mich in feiner Weise nicht gut abgeschnitten hat. über den Kopf ziehen und auf die Posaune des Partei- befehrt. Die leitenden Gewerkschaftsinftanzen sind nicht mit dem deutsche Volk hat stets auf allen Gebieten der internationalen Verbande identisch und die Kritik an ihnen trifft noch lange nicht Fragen seine Schuldigkeit getan und wird es auch hier tun. borstandes warten.( Heiterkeit und Unruhe.) Nimmt man die Sache chronologisch- historisch, so fällt der ganze alle Verbandsmitglieder. Ein anderer Standpunkt führt zu dem( Bravo !) Ruauer Sonneberg: Vorwurf in sich zusammen. Und haben denn die Tatsachen, absolutistischen Bekenntnis Ludwigs XIV." Der Staat bin ich!" die den Parteivorstand und den Genossen Bebel dazu geführt Dahin sollen wir es in der Gewerkschaft und Partei nicht kommen baben, die Konferenz hinauszuschieben, hat denn die Entwickelung der lassen. Die leitenden Instanzen müssen der Kritik unterstehen, und Dinge Bebel, Moltenbuhr und dem Parteivorstand nicht die Kritik kann höchst notwendig werden.( Beifall.)
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Die scharfen Angriffe gegen den Parteivorstand find von ihm und seinen Verteidigern noch schärfer zurückgewiesen worden. Aber wir Genossen draußen in der Provinz hatten doch das Empfinden,