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Die Marokkoaffäre.

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Beide Bills belegte Taft mit seinem Velo. Zur Be- jder ersten beiden Wagenklaffen die Reisenden der britten Klasse gründung desselben machte er geltend:" Der Kongreß sollte noch schwerer zu belasten. Das wäre allerdings eine Reform Freitagabend hat eine Unterredung zwischen den Herren mit der auch von mir befürworteten schrittiveisen Revision der Fahrkartensteuer, die ganz in das Finanzprogramm unserer Cambon und Kiderlen- Waechter stattgefunden. Herr Cambon des geltenden Zolltarifs warten, bis die Zolltariffommission herrschenden Klassen passen würde. Da freilich die dritte Klasse ja überreichte die neuen französischen Vorschläge und erläuterte wissenschaftlich begründete Vorschläge ausgearbeitet und den auch hauptsächlich von gut bürgerlichen Elementen benutzt wird, sie in längerer Besprechung. gesetzgebenden Körperschaften der Vereinigten Staaten unter- würde eine solche Reform auch in staatserhaltenden" Kreisen sehr breitet hat." Diese Zolltariffommission, deren Bestellung im biel böses Blut machen. Eine Friedensaktion der franzöfifchen Sozialdemokratie. Aldrich- Payne- Zolltarif vorgesehen ist und deren Unter­Der Hansabündler als Zentrumskandidat. Paris , 15. September. ( Privattelegramm des Vor- haltung jährlich die Kleinigkeit von einer Million Mark Aus dem Düsseldorfer Wahlkampf meldet das wärts".) Auf eine dringende Anregung des Vor- foftet, hat zwar herzlich wenig Wissenschaft, aber desto mehr fizenden des Internationalen Bureaus, Genossen Vander- hochschutzöllnerischen Geist in sich zur Belehrung des Kon- Berliner Tageblatt": gresses ist sie weder geeignet noch befähigt. Das weiß natür­belde, trat gestern die Verwaltungstommission lich auch Taft, dem es lediglich darauf ankommt, den Verrat der geeinigten Partei zu einer Versammlung zu seines eigenen Programms zu beschönigen. sammen, zu der auch drei Vertreter der Fraktion nnd der Wie schon als Präsidentschaftskandidat im Herbste 1908, Sekretär des Internationalen Bureaus, Genosse Huysmans , so hat Taft auch später noch als Präsident, z. B. am 17. Sep­zugezogen worden war. Nach einem Erposé Huysmans ' tember 1909 zu Winona, eine Ermäßigung der Wollen- und wurde eine von Vaillant beantragte Resolution be- Baumwollenzölle für unerläßlich erklärt. Und am 12. Fe­schlossen. Diese erklärt die sofortige Einberufung bruar letzten Jahres gab er in einer hier gehaltenen Rede zu, des Internationalen Bureaus für notwendig bei der Beratung des zurzeit geltenden Zolltarifs nicht daß die Republikaner ihr Wort brachen, als sie die Wollzölle und fordert das Internationale Sekretariat auf, fogleich niedriger gestalteten. Noch im Dezember 1910 verpflichtete die nötigen Schritte einzuleiten. Die sozialistische Kammer- fich Taft in Chicago , für eine Beseitigung der im Zolltarif fraktion wird verpflichtet, die sofortige Einberufung des enthaltenen Härten und Unbilligkeiten zu sorgen. Parlaments zu fordern und die bürgerlichen Deputierten zur Unterschrift aufzufordern.

" Der Hansabund hat dem Zentrumskandidaten Dr. Friedrich, der bekanntlich Mitglied des Hansabundes ist, behufs Wahlunter­stützung bei der Reichstagserfahwahl am 19. September eine Reihe von Fragen vorgelegt über seine Stellung zum Hansabund­programm. Gefordert wird die Verpflichtung zur Bekämpfung der Angriffe in der Zentrumspartei und Zentrums­preise gegen den Hansabund sowie die Be­tämpfung der agrardemagogischen Richtung innerhalb des Zentrums, ferner das Eintreten für eine ausreichendere parlamentarische Vertretung von Handel und Industrie und für Neueinteilung der Reichstagswahlkreise. Die Berhandlungen sind dem Abschluß nahe."

gehalten wurden!

Auch eine Volkspartei ".

Nach einer Zusammenstellung der parteioffiziellen National­

kandidat, um gewählt zu werden, alles Mögliche und Un­Wir bezweifeln nicht, daß der hanfabündlerische Zentrums­Tafts Verhalten ist, vom rein politischen Standpunkt Bartei es ihm nicht erlauben wird, auch nur eine dieser Ver­mögliche versprechen wird. Daß die Politik seiner aus betrachtet, unbegreiflich. Wurde bis jetzt noch jeder sprechungen in die politische Praxis umzusehen, ist Ferner beschloß die Versammlung ein Manifest, das republikanische Präsident, mit Ausnahme von Rutherford freilich ebenso gewiß. Man denke nur an die zum Teil heute von der Humanité" veröffentlicht wird. Darin wird Burchard Hayes( 1877-1881), vor dem Ablauf seiner ersten schriftlich niedergelegten Wahlversprechungen der zentrümlichen erflärt, in Frankreich wolle außer den Wegelagerern aufgestellt, so hat Laft in dieser Hinsicht sicherlich Ehrgeiz, legten preußischen Landtagswahlkampf und daran, wie diese Amtsperiode zum zweiten Male als Präsidentschaftskandidat Arbeiterkandidaten" Gronowski, Bartscher usw. aus dem der Finanz und der Politik niemand den Krieg. denn er unternimmt jetzt schon Agitationsreisen. Es besteht aber die Gefahr, daß sich das Volk düpieren Versprechungen dann später gehalten oder vielmehr nicht In seiner nächsten ordentlichen Session, zu welcher er und die Regierenden, die im Dienste des Marokkosyndikates verfassungsmäßig im Dezember zusammentreten muß, wird stehen, gewähren lasse. Um dies zu verhindern, müßten der Kongreß die Revision des Zolltarifes wieder aufnehmen. die Proletarier und Sozialisten ihren Friedenswillen Die Schlußverhandlungen der nächsten Tagung des Bundes­fundgeben. Das, Manifest verweist auf die Versammlungen parlaments wird zugleich die Einleitung für den Wahlkampf in Deutschland und den Beschluß des Parteitages in Jena im Herbste nächsten Jahres bilden. Will Taft auch dann liberalen Storrespondenz" befinden sich unter den nationalliberalen und erklärt, es sei notwendig, daß das internationale wiederum fein Betorecht gegen Kongreßbeschlüsse ausspielen? Reichstagskandidaten für die nächsten Wahlen u. a. 25 Landwirte, Proletariat das Verbrechen der Herrschenden mit Er würde sich sein politisches Grab schaufeln, ohne den geld- Fabrikbefizer, 1 Generaldirektor, 9 Kommerzienräte, 1 Bank­direktor, 1 inaktiver- Staatsminister, 2 Legationssekretäre, 8 Geheim­einmütiger revolutionärer Erhebung beantworte. Die Partei mächtigen Interessen" viel zu helfen. Auch die Demokraten sehen der Erfüllung so mancher und andere Räte, 1 Oberverwaltungsgerichtsrat, 1 Landgerichts­fordert alle ihre Gruppen und Organisationen auf, in ganz ihrer als Wahlköder aufgestellten Forderungen mit gemischten direktor, 7 andere Richter, 4 Geheime Juſtizräte, 1 Rechtsanwälte, Frankreich am 23. und 24. September Protest meetings Gefühlen entgegen. Nur der einzige sozialistische Repräsen- 7 Bürger- reip. Oberbürgermeister und Stadträte, zu veranstalten. tant treibt feine Sulissenschieberei. Sein entschiedenes Ein- 1 Generalleutnant usw. usw. Neben ein paar Renommier treten für die Forderungen des Proletariats bietet die Ge- Handwerksmeistern finden sich in der ganzen Liste dann noch 2( fage währ, daß er im Bundeskapitol bald nicht mehr vereinsamt und schreibe: wei) Arbeiter, und zwar ein im Wahlfreise Bochum als hoffnungsloser Durchfallskandidat aufgestellter Bergmann und ein Eisenbahnschlosser, von dessen" Unabhängigkeit" der Regierung gegenüber die Leser sich selbst eine Borstellung machen mögen.

Die jüngite Seffion des Kongreffes. ein wird.

New York , Ende August.( Eig. Ber.)

Die außerordentliche Session, zu welcher der Kongreß am 4. April zusammentrat, ging dieser Tage zu Ende. Wenn sie auch die Hoffnungen, mit welcher ihr die Massen entgegen gesehen, nicht rechtfertigte, fo zeitigten die Verhandlungen doch manches Gute und hätten ohne des Präsidenten Veto noch mehr desselben ergeben. Vor allem aber enthält die abgeschlossene Tagung des Bundesparlaments ein hoffnungs­frohes Moment, welches bessere Aussichten für die Zukunft eröffnet.

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Politifche Ueberlicht.

Berlin , den 15. September 1911. Bodenlose Unverschämtheit!

Für eine Verschlechterung des Greiklaffen wahlrechts tritt Ottavio von Bedlig in einem Artikel des roten Tag" ein. Dieser Wackere hat den Mut, angesichts der Reichstagswahlen Veränderungen des jeßigen Dreillaffenwahl. systems vorzuschlagen, die nicht etwa auf eine fei es noch so mini­male Abschwächung des plutokratischen Wahlsystems, sondern im Gegenteil auf eine völlige Entrechtung der Ar­beiterklasse hinauslaufen.

Bum ersten Male erstand der Arbeiterschaft in dem bei den jüngsten Nationalwahlen erforenen Sozialisten Bittor Berger von Milwaukee im Kongreß ein Fürsprech ihrer Interessen. Genosse Berger beantragte im Repräsentanten- Bekanntlich hat die Sozialdemokratie im Jahre 1908 nur des hause, der Kongreß möge dem durch Privatdetektivs und die halb einige wenige Mandate im preußischen Dreiklassenparlament Justizbanditen von Los Angelos im Auftrage des Fabri- zu erobern vermocht, weil es ihr infolge der Drittelung in den fantenbundes verbrecherischerweise aus dem Staate Indiana Urwahlbezirten gelang, in einigen Wahlkreisen auch die entführten und nach Kalifornien geschleppten Sekretär des Mehrheit der Wahlmänner der zweiten Klasse durchzubringen. Verbandes der Eisenkonstruktionsarbeiter und-brückenbauer, Diefen Zustand will nun der Oberscharfmacher von Zedlik John J. Mac Namara, zu seinem Rechte zu verhelfen. Zwar böllig beseitigt haben. Unter dem Vorwand, daß dem erklärte der Kongreß, nicht imstande zu sein, das zu tun. Mittelstand in den Großstädten ein größerer Einfluß gesichert Aber gänzlich erfolglos war der Antrag doch nicht. Sogar der berüchtigte Bundessenator Berah, der vor vier Jahren zu Boise ( Idaho ) die Anklage gegen den aus Colorado ge­raubten Genossen William Haywood , den damaligen Sekre tär der Western Federation of Miners( Westlicher Berg­arbeiterverband) vertrat, gab, durch Bergers Vorgehen ge­zwungen, zu, daß Mac Namara Gegenstand eines Verbrechens wurde. Berah bezeichnete eine Verbesserung der Bundes­gefeße zur Verhinderung ähnlicher Gewalttaten als wünschens­wert.­

Bergers Alterspensions Gefeßentwurf ge­langte nicht zur eigentlichen Verhandlung. Aber die Tatsache der Einreichung, der Inhalt des Entwurfs und die außerordentlich geschickte Begründung durch den Antragsteller wurden im ganzen Gebiete der Vereinigten Staaten bekannt und fanden 3. B. in Gewerkschaftskreisen lebhafte und fast, ungeteilte Zustimmung. Die vom ersten sozialistischen Kongreßmitgliede aufgestellte Forderung wird nimmer von der Tagesordnung verschwinden, bis sie erfüllt ist und einen neuen mächtigen Ansporn zur Geltendmachung von Arbeiterinteressen wie zur Förderung sozialistischer Propaganda bildet.

Und angesichts diefer Tatsachen wagt es die nationalliberale Partei, sich den Wählern als wahre Volkspartei zu empfehlen und in ihrem offiziellen Organe zu behaupten, daß fie bei ihrer Kandi datenaufstellung auf die möglichst gleichmäßige Berücksichtigung aller Berufs- und Erwerbstlassen der deutschen Bevölkerung bedacht ist"!!

Die Reichstagserfahwahl im Wahlfreis 8 Oppeln für den verstorbenen Domherrn Frant ist auf Freitag, den 27. Ottober. angefegt worden.

Nationalliberale Reichstagswahlkandidaten. Nach einer Zusammenstellung in der Nationalliberalen Korre­spondenz" haben die Nationalliberalen bisher in 142 Wahlfreisen eigene Kandidaten aufgestellt. Außerdem sollen noch in mindestens 25 Kreifen Kandidaturen aufgestellt werden.

Sächsische Nadelstichpolitik.

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Die fächsischen Behörden können sich noch immer nicht in die durch Reichsgefez veränderten Berhältniffe auf dem Gebiet des Vereins- und Versammlungsrechts hineinfinden. Die ladütische werden müsse, empfiehlt er derartige Maßnahmen zu treffen, daß Handhabung des alten sächsischen Vereins- und Versammlungsgesetzes, die Arbeiter in der zweiten Klasse niemals die Majorität erlangen das von den Konservativen, von ihrem Standpunkte aus mit Recht, fönnen. Er denkt sich die Sache folgendermaßen: den Namen Juwel" erhielt, liegt ihnen noch in allen Gliedern. Dieses Ziel wäre erreicht, wenn jeder Wähler, der nach Mit einem Wust althergebrachter Sozialistenfeindschaft und Bureau­feiner Steuerleistung zu der reicheren Minderheit zu fratismus müssen unsere sächsischen Parteigenoffen aufzuräumen zählen ist, auch der ersten und jeder, der danach zum suchen, indem fie in zahlreichen Fällen gerichtliche Entscheidungen Mittelstand gehört, der zweiten Abteilung zugeteilt herbeiführen und die unteren Behörden zwingen, offenbares Recht wird, während jeder Wähler, dessen Steuerleistung hinter auch Recht sein zu lassen gegenüber der modernen Arbeiterbewegung. dem Mindest maß für den Mittelstand zurück. Dieser Kampf geht unvermindert weiter, seit das neue Reichsvereins bleibt, in der dritten Abteilung zu wählen hätte. Würde gesetz besteht. die Bildung der Wahlabteilungen nach dem Antrage Schorlemer Zwei solcher Fälle liegen jetzt wieder aus dem Dresdener Bezirk demgemäß dahin ergänzt, daß alle Wähler, welche die unterste vor. Der sozialdemokratische Verein für den 6. Reichstagswahlkreis Grenze für die Burechnung zu den Höchstbesteuerten erreichen hielt ein Stiftungsfest in einem seiner Bezirle ab. Die Amts oder überschreiten, gleichwohl aber bei der Drittelung der zweiten Hauptmannschaft stellte sich auf den Standpunkt, daß wegen des im oder selbst der dritten Wahlabteilung zugefallen find, der Programm mit vorgesehenen Tanzes die Genehmigung einzuholen ersten Wahlabteilung, diejenigen, welche das Mindestmaß der fei, weil das Tangvergnügen ein öffentliches" wäre, die Genehmi Steuerleistung für die Zurechnung zum Mittelstande auf- qung aber wurde deswegen versagt. Den Charakter der Deffentlichs weisen, aus der dritten in die zweite Abteilung aufrüden, feit erblickte die Behörde in der Größe der Mitgliederzahl. Der und endlich alle Wähler, deren Steuerleistung dieses Mindest- Leiter des Festes tehrte sich jedoch nicht an das Verbot, da es nach maß nicht ereicht, aus der ersten und zweiten Wahlabteilung seiner Meinung im Reichsvereinsgesetz nicht begründet bezw. der ausscheiden, so wäre offenbar der Grundgedante Charakter der Deffentlichkeit durchaus verkannt war. Er tat aber des Dreitlassensystems wiederhergestellt und damit auch dem alles, um auch äußerlich das Vergnügen als gefchloffene Mitglieder­Mittelstand der ihm danach zugedachte bedeutsame Einfluß auf veranstaltung fenntlich zu machen. Die Folge war eine Strafs den Ausfall der Wahlen zurüdgewährt." berfügung über 150 Mark, die höchste Strafe, die nach Das positive gesetzgeberische Ergebnis der viermonatlichen Daß von dem Führer einer an Zahl zwar winzigen, aber in der fächsischen Ausführungsordnung von der Behörde auf­Tätigkeit des Bundesparlaments läßt sich furz zusammen folge des infamen Dreiklassenwahlsystems an politischem Einfluß erlegt werden kann. Der Bestrafte ging an das Schöffengericht, faffen: Genehmigung des zwischen den Regierungen Kanadas keineswegs unerheblichen Partei ein solch bodenlos unverfrorener das ihn freisprach und feststellte, daß das Bergnügen nicht öffentlich und der Vereinigten Staaten vereinbarten Handelsvertrages Vorschlag überhaupt gemacht werden kann, beweist der Arbeiter war, und deshalb keinerlei behördlicher Genehmigung bedurfte. ( die Ratifizierung durch das kanadische Barlament steht noch klasse, mit welch berächtlicher Geringschähung die Anderer Meinung war der Staatsanwalt, er legte Berufung ein. aus); Annahme eines Gefeges, welches die öffentliche Rech- preußischen Machthaber sie behandeln zu dürfen glauben! Daß Mit dem Erfolg, daß auch das Landgericht unferen Genossen frei nungsablegung über die zu Wahlzwecken verausgabten Gelder diese Scharfmacher obendrein in einem Augenblick, wo von ihnen sprach und sich den Gründen der Vorinstanz anschloß. vorsieht und auf die Verminderung der herrschenden Korrup die niederträchtigste Kriegshebe ausgeht, wo sie also Dresden stand u. a. auch die Marseillaise auf dem Programm, Der andere Fall lag ähnlich. Bu einem Maifest- Kommers in tion abzielt, und endlich die Aufnahme der Territorien ihrer Profitgier hunderttausende von Arbeiter das überflüssigerweise der Polizeibehörde eingereicht wurde. Die Arizona und New Merito als Staaten in die Union . Doch leben strupellos opfern möchten, in aller Deffent Folge diefer Kulanz: der Vortrag der Marseillaise wurde soll die Aufnahme Arizonas erst dann erfolgen, wenn das lichkeit erörtern, wie man das rechtlose Broletariat politisch verboten! Der Kommersleiter beachtete aber das Verbot nicht. Territorium die Bestimmung, welche den Wählern das Recht vollends entrechten tönnte, seht ihrer aufreizenden Das so verpönte Lied wurde lebhaft gespielt und gesungen. der Absetzung der Richter erteilt, aus dem Verfassungsentwurf unverschämtheit die Krone auf! Bald darauf gab es ein Strafmandat über über 25 Mark. ausgemerzt hat. Repräsentantenhaus wie Senat hatten der Der Bestrafte ging nun ebenfalls an das Gericht. In diesem zeitgemäßen Bestimmung ihre Genehmigung erteilt, aber Falle gab der Klagevertreter die Berufung auf das Vereinsgesetz halb und halb preis, er stützte sich aber auf das- der Präsident Taft belegte den Kongreßbeschluß mit seinem Veto. foll angeblich im Herbst zum Abschluß gebracht werben und dem Polizei. Unglaublich, aber wahr! Das Schöffengericht hatte auch Zensurrecht der Dasselbe wäre wirkungslos geworden, wenn jedes der beiden neuen Reichstage zu Beginn des nächsten Jahres vorgelegt werden. für diese Beweisführung feinen Sinn und erkannte auf Freisprechung. Häuser des Kongresses mit Zweidrittelmehrheit auf seinem ueber den voraussichtlichen Juhalt der Vorlage wird mitgeteilt; Es stellte fest, daß auch dieses Fest nicht als ein öffentliches im airsprünglichen Beschlusse bestanden hätte. Dazu war im Die bisherigen Verhandlungen haben im allgemeinen zur Sinne des Vereinsgefeßes betrachtet werden könnte. Das find Senat nicht die geringste Aussicht vorhanden. Daher fügte Genehmigung des preußischen Vorentwurfes zwei von den sehr häufigen Fällen, die zeigen, wie trogalledem noch fich das Bundesparlament dem reaktionären Präsidenten im geführt. Danach wird der geltende Steuertarif abgeändert, ohne Nadelstichpolitik in Sachfen getrieben wird. Ueberflüssig zu sagen, fraglichen Falle ebenso wie in wichtigen Zollfragen. eine Erhöhung zu bringen. Er soll vielmehr Härten ausgleichen daß bürgerliche Veranstaltungen von solcher Aufmerksamkeit der Be und vor allem die Belastung bei den oberen hörden verschont bleiben. Wagentlaffen mindern. Eine Besteuerung der vierten Selasie ist nach wie vor nicht beabsichtigt. Möglich ist auch, daß die unterste Stenergrenze, jest 60 Pf., auf eine Mart heraufgesetzt wird, um dem Stadt und Vorortverkehr entgegen­aufommen, zumal in Berlin die geplante Elektrisierung der Stadt bahn eine Erhöhung der Tarife bedingen wird. Durch die Resorm selen die Einnahmen des Staates nicht verringert werden, da man hofft, mit ihr die Benugung der oberen Klassen zu heben."

Die Reform der Fahrkartenftener

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Bei den Herbstivahlen des letzten Jahres erlitten die Republikaner eine schwere Niederlage und verloren die Majorität im Repräsentantenhause. Im April zu einer Mit Maßnahmen gegen die Lebensmittelnot müssen sich gegenwärtig verschiedene nordbayerische Gemeinden be. Extrasession einberufen, um den Handelsvertrag mit Kanada fchäftigen. So sab sich in Bayreuth der Stadtmagiftrat veranlaßt, zu ratifizieren, nahm der Kongreß aus eigener Initiative eine das Geschäftsgebaren der Herren Fleischermeister ein wenig unter teilweise Revision des nach Payne und Aldrich benannten, im die Lupe zu nehmen. Es wurde von dem rechtskundigen Referenten August 1909 angenommenen Wucher- Zolltarifs vor. Zwei nachgewiesen, daß bei der das Volk ausräubernden Schutzöllnerei sich in dieser Nichtung bewegende Gesetze gelangten zur An­auch die Fleischer auf ihre Rechnung fommen. Die Preise werden nahme. Das eine sah eine Ermäßigung der Zölle auf Roh­unberechtigt bochgehalten und die organisierten Fleischer wolle und Wollenzeuge, das andere eine solche auf andere Wenn man die Einnahmen nicht vermindern und doch gleichzeitig find bestrebt, auch beim Sinten der Einkaufspreise die Tertilwaren, insbesondere Baumwollstoffe, auf Stahlwaren die Belastung bei den oberen Wagenklassen verringern will, so bleibt Berkaufspreise auf der Notstandshöhe zu erhalten. Nach und Chemikalien bor. nichts anderes übrig, als zum Vorteil der wohlhabenden Passagiere der amtlichen Feststellung nehmen die Fleischer& 98.