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Die Marokkoaffäre.

sonst gegenüber Ser proletarischen Klassenbewegung be- noffent, unbekümmert um die Verleumdungen der Bourgeois­wiesenen Gleichgültigkeit überraschend absticht, in die Agi- presse und die Verdächtigungen der Revolutionsdeflamatoren, Eine halbaintliche Pariser   Meldung befagt: Der Minister tation stürzten. In vielen Orten wurden die Märkte und ihre Pflicht erfüllt. Die Guerre Soziale" beschuldigt sie des Aeußern de Selves hat heute gegen 8 Uhr abends aus die Läden der aus der Teuerung Nuken ziehenden Händler sogar, daß sie mit ihrem Appell' an die Besinnung und die Berlin   ein Telegramm erhalten, das sich auf die Mitteilung fabotiert und auf diese Art und durch entsprechende Würde des Proletariats im Norden die Bewegung zum Still­beschränkt, Botschafter Cam bon habe dem Staatssekretär Drohungen beträchtliche Herabseßungen der Preise erzielt, stand gebracht hätten. Da wird dem Genossen Durre ein v. Kiderlen- Waechter   die Antwort der französischen   Regierung was immerhin beweist, daß die im Lebensmittelhandel ge- Vorivurf daraus gemacht, daß er einen brutalen Fleischer übergeben. Man glaubt, daß der Botschafter im Laufe des machten Aufschläge zu dem als Vorwand dienenden Minder- vor der Lynchjustiz bewahrt hat, anderswo haben Sozialisten Abends einen besonderen Surier mit einemt eingehenden ertrag der diesjährigen landwirtschaftlichen Produktion in von der Sabotage abgeredet und vor der anarchistischen Bericht über seine Zusammenkunft mit dem Staatssekretär feinem Verhältnis stehen. Demagogie gewarnt. Nun, die sozialistische Partet, die ihre abschicken wird. Es ist ganz offenkundig, daß an der Teuerung in Propaganda gegen die Lebensmittelteuerung lange bevor Offiziell verlautet über die Aufnahme, die die fran- vielen Fällen das ungezügelte Treiben der die großen Märkte diese ihren jetzigen Gipfel erreicht hatte, eröffnet hat, darf zösische Antwort auf deutscher Seite erfahren hat, weiter beherrschenden Ringe die Hauptschuld hat. Für die großen den Vorwurf, daß sie den hungernden Massen die direkte nichts. Dagegen sind sowohl die deutschen   als französischen   Wucherer, die in der wunderbaren bürgerlichen Ordnung un- Aktion" nicht als sättigendes Altheilmittel empfiehlt, mit der offiziöfen Aeußerungen optimistisch. Die Köln  . 3tg." angreifbar bleiben, müssen nun die kleinen Ripper und Ruhe hinnehmen, die das Bewußtsein erfüllter Pflicht und schreibt: Wipper das Bad ausgießen. Indes bietet, um diese zu die Zuversicht auf den endlichen Sieg der Wahrheit ge­Wir verraten fein Geheimnis, wenn wir annehmen, daß die schüßen, der Bourgeoistaat seine Zwangsmittel mit einer währen. Diese prinzipielle Haltung wird auch durch Ent­ziveite schriftliche Mitteilung der französischen   Regierung in ber- Rücksichtslosigkeit auf, vor der er sich, als es die revoltierenden gleisungen nicht kompromittiert, wie deren eine dem sozia­schiedenen Buntten Entgegenkommen gegenüber Winzer der Champagne und nicht hungernde Industrie- listischen Deputierten von Saint- Quentin  , Ringuier, deutschen   Wünschen beweist. Zu einigen Punkten liegen proletarier zu beruhigen galt, fernzuhalten gewußt hat. Die vorgeworfen werden kann, der ganz im Stil der radikalen französische   Wünsche vor, die sich im wesentlichen auf redaktionelle Agitatoren werden ins Loch gesteckt, die Manifestanten von Zügenpresse die französischen   Hungerrevolten wie die eng mit der Aenderungen zurückführen lassen. Daneben bleibt noch eine eiligen Richtern zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt und lischen Streifs in Zusammenhang Reihe von Puntten, über die bisher eine Einigung noch Polizei und Militär operieren mit einer Gewaltanwendung, Maroffofrise gebracht und von einer auffälligen, die nicht erzielt ist. Die Verhandlungen werden daher weiter die vom Ernst eines wirklichen Krieges ein befferes Bild gibt Armee fesselnden Agitation im Innern während der Ver­geführt, und es ist zu erwarten, daß binnen furzem eine neue als die Spielerei der großen Manöver. In Creil   bei Paris   handlungen mit Berlin   gefaselt hat, schriftliche Zusammenfassung der nicht mehr strittigen und der noch ist es gestern zu einem heftigen Straßenkampf gekommen, als zu vereinbarenden Punkte von deutscher Seite nach Baris mitgeteilt Husaren, berittene Jäger und Gendarmen einen friedlichen werden wird. Wir brauchen nicht zu sagen, daß nach diesen Ein- Demonstrantenzug auseinander zusprengen suchten. Die Ar­drücken, deren Richtigkeit wir für verbürgt halten, die deutsch- beiter segten sich zur Wehr, und es gab Verwundete auf französische   Verständigungsarbeit einen guten beiden Seiten. Schließlich sah sich die Truppe hohen, aus Schritt vorwärts getan hat." Eisenbahnwaggons, Karren und Steinen errichteten Barri­

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Ebenso wird aus Paris   berichtet, daß nicht beabsichtigt werde, die Reservisten zurückzuhalten. Auch in Belgien   beginnt sich die Kriegsfurcht zu legen. Darüber wird aus Brüssel   unter dem 15. September be­richtet: Der Ministerrat, der heute mittag unter Vorsitz des Königs Albert tagte, beschloß nach Prüfung der politischen Lage, die zu augenblicklicher Beunruhigung feinen Anlaß biete, die Reservisten der Jahrgänge 1906, 1907 und 1908 nicht ein auberufen. Der gestrige Befehl wird somit ridgängig gemacht.

Lauten also die heutigen Meldungen durchaus optimistisch, so darf doch nicht vergessen werden, daß wir von einem Definitiven Abschluß noch ziemlich entfernt sind. Wird endlich die Marokkofrage im engeren Sinne bereinigt sein, dann sind noch die Kompensationen im Rongo zu erledigen und man muß sich gefaßt machen, daß die französischen  Solonialinteressenten alles aufbieten werden, um der fran­ zösischen   Regierung Schwierigkeiten in den Weg zu legen.

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 16. September 1911. Der Ueberrusse.

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Die Regierung versagt.

Die Nordd. Allg. 8tg." meldet:

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Das fönigliche Staatsministerium Beschäftigte fich in seiner heutigen Sizung, bei der der Ministerpräsident den Borsiz führte, eingehend mit staatlichen Maßnahmen zur Milde rung der Schäden, die der Ernteausfall an Kartoffeln, Gemüsen und Futterstoffen für die Volksernährung und für die Erhaltung unseres Viehstandes mit sich bringen wird. Es wurden insbesondere weitgehende Ermäßigungen. aufeisenbahntarifarischem Gebiete beschlossen. Zu den Frachtherabsetzungen tritt noch die bereits in Ausführung begriffene Ermäßigung für frische Seefische, die, wenit au zunächst eine Unterstügung der deutschen Hochseefischerei be zweckend, doch auch zur Milderung einer etwaigen Fleischteuerung beitragen wird. Sämtliche Ermäßigungen follen mit tunlichster Beschleunigung durchgeführt werden.

Und im selben Sinne äußert sich der Pariser Matin"; nach faden gegenüber, auf denen rote Fahnen wehten. Nach Der Rognakmann der Deutschen Tageszeitung" möchte gern den im Laufe der Nacht eingetroffenen Meldungen könne man längerem Kampf blieb die bewaffnete Macht Sieger. bas Attentat auf Stolypin   zu einer Heze gegen die deutsche der Fortsetzung der Besprechungen mit Vertrauen ent- Heftige Kämpfte gab es gestern auch in Charleville   in Sozialdemokratie ausnügen. Zwar muß selbst der Mensch zugeben, gegensehen. Die Aufnahme, welche Herr v. Kiderlen- den Ardennen, wo die Verhaftung der Delegierten Du daß die deutsche Sozialdemokratie terroristische Taten grund­Waechter den Erklärungen Gambons bereitet hat, haben eine moulin und Sauvage von der Arbeitskonförderation fäglich verwirft.( Daß die russische   Sozialdemokratie andauernd bedeutende Besserung der Lage herbeigeführt.. die Bevölkerung erregt hatte, und im mahen Mézières  . einen energischen Kampf gegen den Terrorismus führt, verschweigt Zugleich verbreitet das Wolffiche Telegraphenbureau Hier wurde der Deputierte Genosse Poulain bei einer er natürlich.) Aber diese Verwerfung sei nur grundsätzlich. In Dragonerattacke leicht an den Händen verwundet. In Wirklichkeit fönne die Lektüre sozialdemokratischer Blätter auch in folgende Nachricht: Für die Entlassung der Reservisten ist eine Be- orient nahmen an einem von der Arbeitsbörse orga- Deutschland leidenschaftliche Leute zu Terroristen machen. Die deutsche Regierung mag sich bei Herrn Dertel stimmung maßgebend, die alljährlich, also auch in diesem Jahre, im nisierten Protestmeeting gegen die Teuerung 10 000 Per­März erlassen worden ist. Danach werden die Reservisten fonen teil. Sie wurden vom Militär angegriffen. Ver- dafür bedanken, daß er russische und deutsche Zustände so restlos identifiziert. ipätestens am dritten Tage nach Rüdkehr der wundungen und Verhaftungen waren die Folge. Denn nur die fürchterlichen russischen Zustände Wird die jetzige Bewegung wieder ein Strohfeuer sein, bewirken den Terrorismus. Freilich, Herrn Dertels Heßereien Truppen aus dem Manöver entlaffen. Wie wir fest­Sein Jdeal ist ja eben die Herre gestellt haben, ist an dieser Bestimmung nichts geändert wie so viele der neueren Unternehmungen der revolutionären find leicht erklärlich. worden. Propaganda in Frankreich  ? Man kann sich solchen Befürch- schaft der russischen   Knute. Er schwärmt für den Despotismus. Den tungen leider nicht entziehen, wenn man sieht, daß der vul- Meuchelmord, der nach einem berühmten Wort in Rußland   von je gäre Syndikalismus, dem die Bewegung alles" ist, das die Herrschaft des Despotismus gemildert" hat, den möchte er ver­Problem der Teuerung ebenso oberflächlich und gedankenlos mieden wiffen. Aber das geht eben nicht. Es ist nun einmal ge­behandelt, wie die republikanische Bourgeoisie. Für diese ist schichtliche Tatsache: Despotismus und Terrorismus die Massennot ein ehrfürchtig und wehrlos zu betrachtendes bedingen sich gegenseitig, eins ist vom andern untrennbar. Resultat des heiligen Gefeßes von Angebot und Nachfrage". Ruganwendungen für Deutschland   sind aber trotz Dertel nicht zu Es ist ganz erstaunlich, wie die bürgerliche Presse jezt die ziehen. Denn die Macht der deutschen   Arbeiterklasse ist groß allerältesten Ladenhüter des durch die wirtschaftliche Ent- genug geworden, um die Erfüllung der Jdeale der Junker für immer wickelung der letzten Jahrzehnte auch in Frankreich   längst unmöglich zu machen. Lügen gestraften Manchester   liberalismus mit gespreizter Wichtigkeit hervorholt und dem in allgemeinen ökonomischen Fragen schrecklich unwissenden Publikum präsentiert. Aber auf der anderen Seite bleibt die syndikalistische Agitation praktisch beim Maximum" der Schredenszeit steden. Die Bataille Syndicaliste" berichtet heute über die Non­fumentenfomitees, die sich jetzt auch in Paris   bilden und bringt, um unnüßen Uebertreibungen" vorzubeugen und die Einheitlichkeit der Forderungen zu sichern, einen vom Gewerkschaftsverband der Seine ausgearbeiteten, detaillierten Lebensmitteltarif in Vorschlag, der etwa den vor der jetzigen Teuerung herrschenden Preisen entspricht. Die Einhaltung dieses Tarifs foll wohl mit Sabotage und dergleichen er­wungen werden. Daß die Versorgung des Lebensmittel­markts und die Sicherung vor wucherischem Zwischenhandel mit dem bißchen direkter Aktion" das ja vielleicht in einzelnen Fällen eine geringe Augenblickswirkung haben mag, nicht er­reicht werden kann, macht Leuten, die in einem Hungerfrawall ein revolutionäres Manöver" sehen, feine Kopfschmerzen. Ja die großen und kleinen Hungerspetulanten in eine Bewegung in der Richtung fonsumgenossenschaftlicher Organisation, ab­irren" zu lassen. Und jede tiefere Erfassung des Problems in feinem Zusammenhang mit der ganzen Wirtschaftspolitik des bürgerlichen Staates erscheint ihnen als Verführung zu politischer und parlamentarischer Aktion verdächtia, Das sind gänzlich unzureichende Maßregeln, So fonnte es nicht fehlen, daß sich in der jetzigen Agi- die absolut ungeeignet sind, der Teuerung auch nur in tation der Unterschied zwischen der sozialistischen   Klaffen- mäßigem Umfange abzuhelfen. Gegen wirklich wirksame Maß­politik und dem syndikalistischen Impressionismus wieder regeln sträubt sich der Vollzugsausschuß der Junker mit aller einmal klar abzeichnete. In der Humanité" hat vor einigen Straft. Nichts von der Beseitigung der Einfuhr­Tagen der guesdistische Deputierte Delor y mit männlicher fcheine, nichts von der Aufhebung der Zölle. Nicht Offenheit mitten im Sturm der Demagogie, den die Syndi einmal die Futterzölle werden ermäßigt, obwohl dies nicht falisten wohl nicht ohne Nebenabfichten mit Konzentration nur im Interesse der Konsumenten, sondern auch in dem der ihrer agitatorischen Mittel just im Zentrum des franzöfifchen überwiegenden Mehrheit der Landwirte selbst läge. Frei­London, 16. September. Daily Graphic" bringt an Marrismus angefacht haben, die Ursachen der Teuerung und willig will die Regierung also nichts gegen die Not tun. hervorragender Stelle eine Mitteilung über die Marottofrage, die durch sie gegebenen Aufgaben der sozialistischen   Politik Um so dringender wird es sein, daß die Notleidenden die er aus maßgebender deutscher Quelle erhalten habe. Es wird darin erklärt, daß die wirtschaftlichen Vor- dargestellt. Er wendete sich dagegen, daß man die Form, selbst ihre Stimme erheben. worin sich die Kundgebungen vollziehen, der sozialistischen  schläge der letzten deutschen   Note in der franzöfifchen und Partei in Rechnung stelle: Denn wenn die Partei so weit Mit einem Teile des Moabiter Prozesses englischen Presse willtürlich entstellt und mißdeutet worden Herr der Ereignisse wäre, hätte sie die Manifestationen nicht wird sich am 16. Oktober d. J. die 3. Straffammer des Landge­-seien. Die Vorschläge suchten nur die erworbenen Rechte blog in diesem Sinne geleitet. Das, was jest geschieht richts I au beschäftigen haben. Damals wurde die Mitangeklagte zu bestimmen und in einigen Fällen auszudehnen. Deutschland   kann beweisen, daß die Massen entschloffen sind, sich nicht Frau Reinhardt aus der Untersuchungshaft, die etwa sechs schlage vor, daß die 3ollgleichheit für alle Mächte auch ohne Maß scheren zu lassen, aber es beweist auch, daß sie die Wochen gedauert hatte, und aus der Verhandlung entlassen, weil auf Frankreich   angewendet werde und nicht zeitlich be- Ursache des Uebels nicht genau fennen." Die Spekulation fie fortwährend schrie und in epileptische Krämpfe fiel, demnach offenbar verhandlungsunfähig war. Sie ist wegen Widerstandes grenzt sein folle. habe an diesem sicher einen bedeutenden Anteil, aber dazu gegen die Staatsgewalt angeflagt. Frau Reinhardt behauptete, fich Rämpfe in Marokko  . fämen die erhöhten Produktionskosten und vor allem die in einem epileptischen Zustande befunden zu haben, während die Paris  , 16. September. Wie Meldungen aus Oran   besagen, schlechte Organisation der Produktion. Wenn die Sozialisten Staatsanwaltschaft diesen Zustand als jedenfalls simuliert beacich­berichten aus der Gegend von Melilla   in Udschda eingetroffene die Bewegung nicht geschaffen haben, so sind sie doch vermöge nete. Nach den unzweifelhaften epileptischen Anfällen bei Beginn Maroflaner, unter den Rifleuten, die im legten Stampfe am Kertflusse mehrere Kanonen und viele Gewehre erbeuteten, ihrer natürlichen Nolle, den Opfern des bourgeoisen Regimes der Verhandlung im November 1910 dürfte die Vernehmung der herrsche große 8uversicht; mehrere Bergstämme, unter denen beizustehen, berufen, an ihr teilzunehmen. Was soll nun als Sadyberständige geladenen Aerzte von großer Bedeutung sein. der Heilige Krieg gepredigt werde, beabsichtigten, sich ihre Haltung sein? Sollen sie die Manifeftanten bis zur Das Beweismaterial wird von dem Verteidiger der Angeklagten ihnen anzuschließen. Emeute treiben? Das wäre Wahnsinn, weil es fein voraussichtlich noch ergänzt werden. Nach einer Meldung aus Tanger   griffen die Ait Jussi trop ernstes Resultat haben fönnte. Zweierlei Dinge find zu tun: Neue Ausnahmegesehe, nene Zoll- und Steuer­ihrer Niederlage am 9. d. M. die Mahalla Bremond am 1. Um der jegigen Situation möglichst abzuhelfen, die bewilligungen! 18. d. M. neuerdings an, wurden aber auch diesmal durch heftiges Betreibung der Errichtung von gemischten Konsumenten­Geschützfeuer der scherifischen Truppen unter starken Berlusten zurück und Produzentenfommissionen, die nach einer Untersuchung eintreten. Ber's nicht glaubte, konnte es sich von der Ger­Für beides wird das 8entrum im nächsten Reichstag geschlagen. Ein Teil der Kolonne des Generals Dalbiez berließ Marimalpreise festſeken. Fes, um, wenn nötig, der Mahalla Brémond Beistand zu leisten.

Die Wirkung der Rede Bebels in England. London  , 16. September.  ( Privattelegramm des Vor­tvärts".) Bebels Rede hat in England einen tiefen Eindruck hervorgerufen. Die linksliberale Presse bespricht fie eingehend, der Star" schrieb gestern bei der Besprechung der Rede, daß sich die Völker Deutschlands  , Frankreichs   und Englands zufammentun sollten, um die Herrschen­den zu zwingen, die marokkanischen Differenzen einem sie warnen geradezu davor, die Erregung der Massen über Schiedsgericht zu überweisen. Die meisten Blätter tommentieren Bebels Rede erst heute, einen besonders leb­haften Eindruck hat die Schilderung der Schrecken des Krieges gemacht. Die" Daily News" schreibt, daß, wenn das englische Volf wirklich begriffe, was ein Krieg be­deute, so würde ein Sturm der Entrüstung die Maroffofrise und ihre Urheber hin megfegen. Der Morning Leader" verlangt die Abschaffung der ge­heimen Diplomatie, und die offiziöse Westminster­Gazette" leistet sich eine lahme Verteidigung der englischen Minister. Eine deutsch  - englische Auslassung.

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Die Ceuerungsrevolten in Frankreich  .

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Das Staatsministerium beschloß ferner, beim Bundesrat die Gewährung von Erleichterungen für landwirtschaft. liche Brennereien in bezug auf die Verarbeitung von Getreide und Mais zu beantragen, durch die ein Teil der sonst in Brennereien verbrauchten Kartoffeln für Speise- und Futterzwecke frei werden könnte.

Einige weitere mit den Witterungsschäden dieses Sommers in Zusammenhang stehende Fragen wurden als noch nicht spruchreif den zuständigen Refforts zu näherer Prüfung überwiesen und späterer Entscheidung des Staatsministeriums vor­behalten.

2. Haben die Sozialisten ihren Kontakt mit den Kreisen, mania" vom 14. September bestätigen lassen. In einer Be­die sonst von der mündlichen Propaganda nicht erreicht wer- sprechung der Resolution unseres Parteivorstandes zur Wahl­den, zu ihrer Aufklärung über die wahren Ursachen der Not taktik meint sie, der Punkt 3: gegen Verschärfung der so­zu benügen. Sie sollen sie belehren, daß das Genossenschafts  - genannten politischen Paragraphen des Strafrechts, sei schr wesen, trok seiner Borzüge, nicht instande ist, das wirtschaft unbestimmt gehalten: liche Milien zu verändern und ebensowenig die Gewerkschaft, troß ihrer Unentbehrlichkeit für den täglichen Kampf, sondern daß die Ergreifung der politischen Macht das notwendige Mittel dieser Umgestaltung ist.

Paris  , 13. September.  ( Eig. Ver.) Seit einigen Wochen hat die außerordentliche Teuerung in den verschiedensten Gegenden des Landes heftige Kund­gebungen des Unwillens hervorgerufen. Besonders waren es die Frauen, die sich mit einem Feuereifer, der von ihrer In diesem Sinne haben denn auch andere führende Ge­

" Was heißt denn politische Paragraphen des Strafrechts? Wenn man z. B. bei Tumulten wie Moabit  , die ja laut den Sozialdemokraten feinen politischen Charakter tragen, gegen wiste Radaumacher, die die Sicherheit gefährden und gegen etwaige Erzesse polizeilicher Beamten ein berschärftes oder be= schleunigtes Verfahren einführen wollten, hieße das politisch?