Feuerlärm. Kinder, die mit Fackeln und anderen leicht ent-| Vorübergehende den Leichnam einer etwa 25 Jahre alten, elegant darf zu decken, so nahm Griebe, anstatt die Papiere anderwärts zündbaren Dingen spielten, hatten einen Brand verursacht; eine gekleideten Dame, zu deren Ermittelung die Mittheilung beitragen zu kaufen, von den den Kunden gehörenden Depots diejenigen, Scheune und ein Stall gingen in Flammen auf. An diesen mag, daß sie einen grauen Staubmantel trug und ein mit dem die er gerade brauchte, schrieb die Stücke im Effettenbestandbuch Sedantag werden die Spandauer noch lange denken. Zeichen P. H. 29 versehenes seidenes Taschentuch bei sich hatte. ab und trug sie in das Lombard- und Ausgangsbuch" ein. Da Auch eine Blutthat hat sich am Eedantage in Spandau Kurz vorher wurde an der Stralauer Seite der Spree die Leiche mit sollte angezeigt werden, daß es sich um fremde Effekten ereignet. Um 1f Uhr Abends wurde der 28jährige Schlosser der einer etwa gleich altrigen Dame mit langem braunem Haar gehandelte. Forderten die Einleger ihre Depots zurück, so wurden Geschoßfabrit, Franz Schöttler, an einer Straßenecke sterbend auf- landet, die mit einem bläulichen Regenmantel bekleidet war und an der Börse gleichartige Papiere wiedergekauft. gefunden. Da er noch anzugeben vermochte, daß ein Verwandter in der Wäsche das Zeichen F. M. führt. Ob diese beiden Fälle Auch wenn es sich um die Verpfändung von Werthen bei ihm die tödtlichen Verlegungen mit einem Messer beigebracht miteinander in irgend welche Verbindung zu bringen sind, ist anderen Bankhäusern handelte, trat Griebe in Aktion, indem er hatte, wurde fein Schwager, mit dem er einen Streit gehabt noch nicht aufgeklärt. Die dritte Frauenleiche wurde oberhalb nach Weisung des Siegmund Sommerfeld bestimmte Stücke zum haben soll, verhaftet. der Freiarche aus dem Landwehrkanal gezogen. Schiffer fanden Lombard brachte, ohne Rücksicht darauf, ob diese Papiere dem in der Tasche der jungen Dame ein an den Gastwirth Königs: Bankhause gehörten oder nicht. Nach Aussage der Angestellten Auf einen vlumpen Schwindel ist die Frau des Maurers dorf in Osterwieck im Harz gerichtetes Schreiben und einen Bettel des Hauses hat nur Siegmund Sommerfeld derartige AnFischer, Cuvrystraße, hineingefallen. Am gestrigen Tage erschien folgenden Inhalts vor:„ Ich heiße Ida Jurisch, bitte, fragen Sie weisungen zur Verwerthung fremder Werthpapiere ertheilt, von bei ihr ein Mann, der sich als ein guter Freund ihres Mannes den Amtsvorsteher in Osterwied nach meiner Persönlichkeit. Hermann Friedländer, der ihn ausnahmsweise vertrat, ist dereinführte und angab, er ziehe in nebenan leerstehende Wohnung, Grüßen Sie meinen Bräutigam Otto Rüdisch in Halberstadt ." artiges nicht festgestellt. Anfang 1891 betrug die Lombardschuld Mart. Millionen Vom Mai 1891 gebrauche aber nothwendig 10 M. für Bezahlung feiner sogleich leber diesen Selbstmord hat sich bisher Näheres nicht ermitteln der Firma Firma 1/2 tommenden Sachen. Gestützt auf die gute Freundschaft ihres lassen. an nahmen die Lombardirungen einen bedeutend größeren Mannes, bat der Schwindler, der sich den Namen Scholz beiUmfang an und erreichten im November 1891 etwa 21/2 legte, die Frau, ihm die 10 Mark zu leihen. Vertrauensselig Bolizeibericht. Am 2. d. M. wurde ein im Thiergarten Millionen Mark. Nach den Ermittelungen der Anklagebehörde gab ihm die Frau das Verlangte, und mußte später zu ihrer spazierenreitender, 18 Jahre alter Schüler aus Charlottenburg hat die Firma Friedländer und Sommerfeld fast alle ihr erEnttäuschung erfahren, daß sie einem Schwindler zum Opfer ge- in der Großen Stern- Allee von dem scheu gewordenen Pferde reichbaren Werthpapiere unter Mitwirkung Griebe's zu Geld ge= fallen war. abgeworfen. Er erlitt dabei eine schwere Kopfverlegung, daß er macht, besonders verkaufte oder verpfändete sie in erheblichem bald darauf im Elisabeth Krankenhause, wohin er gebracht Maße italienische Rente, welche ihr in großen Summen zur BeTyphus Erkrankungen durch den Genuß von Riesel worden war, starb. Gegen Abend sprang eine Frau in selbst- fchaffung neuer Kuponbogen anvertraut waren. Die Auftrag waffer. Der Amtsvorsteher von Pankow hat folgende Bekannt- mörderischer Absicht aus dem Fenster ihrer Reichenbergerstraße geber, welche die eingetauschten Stücke zurückverlangten, wurden machung erlassen:„ Es sind nach dem Genuß von Rieselwasser Nr. 42 im ersten Stock belegenen Wohnung in den Hof hinab von einem zum anderen Termin vertröstet, weil die Chefs aus den Gräben der städtischen Riefelfelder wiederholt Er- und erlitt dadurch so schwere innere Verletzungen, daß fie nach hofften, daß ihre reichen Verwandten für sie eintreten würden. frankungen an Typhus vorgekommen. Höherer Anordnung zu dem Krankenhause am Urban gebracht werden mußte. Am als diese Silfe ausblieb, erfolgte der Zusammenbruch des Bankfolge wird daher hiermit vor dem Genuß des Riefelwassers ein- 3. d. M. Morgens wurden ein Maurer im Keller des Hauses hauses. bringlichst gewarnt". In dem Aerzteverein des Kreises Nieder- Prenzlauer Allee Nr. 208 und Nachmittags ein Arbeiter auf Nach einer nicht erschöpfenden Zusammenstellung des Konkursbarnim, der dieser Tage in Pankow unter Vorsitz des Herrn einem Heuboden auf dem Grundstücke Eisenbahnstr. 22 erhängt verwalters Rosenbach ist in 250 Fällen der Verbleib der den Professors Dr. Mendel tagte, theilte Herr Dr. Schäfer auf vorgefunden. In der Spree , bei der Mehlbrücke, wurde Vor- Kunden gehörenden Effekten nicht zu ermitteln. In vielen dieser grund eingehenden Studiums mit, es sei ihm an der Hand eines mittags die Leiche eines etwa 30 Jahre alten Mannes und im Fälle läßt sich nicht nachweisen, ob überhaupt Unterschlagung bedeutenden ftatistischen Materials gelungen, den Nachweis zu Landwehrkanal, am Garten- Ufer, gegen Abend die Leiche eines oder Untreue vorliegt, da schwer festzustellen ist, ob die verführen, daß die Rieselwiesen Berlins einen sehr gefährlichen Mädchens angeschwemmt. In der Nacht zum 4. d. M. ent- äußerten Papiere noch oder schon in dem Eigenthum der AuftragTyphusherd bilden. standen in der Weberstraße und Elsasserstraße zwei Schlägereien, geber gewesen sind, als sie von den Gebr. Sommerfeld für Am 2. und ihre eigenen Zwecke verwerthet wurden. Die meisten Kunden Ein eigenartiger Vorgang beschäftigt zur Zeit die bei denen mehrere Personen verletzt wurden. Kriminalpolizei. Am Sonnabend Abend gegen 8 Uhr gingen die 3. d. M. fanden fünf kleine Brände statt, von denen einer, und hatten auch schon, als die Veräußerung erfolgte, die GeTischlergesellen Ahlemann und Ernst Klint am Rottbuser Ufer war im Steller des Hauses Schönebergerstr. 13, anscheinend vor schäftsbedingungen anerkannt, durch welche die Pflicht zur Rückerstattung derselben Stücke ausgeschlossen wurde. fpaziern. Plötzlich fiel ein Schuß und der 20 Jahre alte R. fäßlich angelegt worden ist. brach blutüberströmt zusammen. Eine Kugel hatte die linke Kniescheibe durchbohrt und der Berlegte wurde auf polizeiliche Anordnung nach seiner in der Reichenbergerstr. 39 belegenen Wohnung gebracht. Da sich der Zustand K.'s mehr und mehr verschlechterte, so mußte der Verwundete noch am selben Abend
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Theater.
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Dagegen hat die Anklagebehörde 16 Fälle herausgefunden, in welchen unter Mitwirkung des Angeklagten Beruntreuungen förperlich übergebener fremder Effekten stattgefunden haben sollen. Sie hält in diesen Fällen den Einwand nicht für durchgreifend, Das American- Theater eröffnete am Sonnabend die daß nach den Geschäftsbedingungen des Bankhauses die Kunden in die Charitee geschafft werden. Von dem Schüßen, der die Winterkampagne mit zwei flotten Einattern des Hausdichters nur ein Forderungsrecht auf die bezeichnete Gattung, nicht erlangt auf bestimmte Stüde That wohl schwerlich mit Vorsay ausgeführt hat, fehlt bis jetzt Oskar Wagner:„ Berliner in Chicago " und" Der stille Portier". hätten. Zum von Griebe jede Spur. Allem Anschein nach ist der Schuß aus großer Ent- Beide Stücke wurden lebhaft applaudirt, und wenn denselben Renntniß hatte, führt die Anklage noch zwei Briefe an, volle Beweise, daß den Veruntreuungen fernung abgegeben worden. auch die Originalität der Trockenwohner" und des KlemmUeber eine Schwiegermutter, so lesen wir in der Bolts. Ede" fehlt, so erkennt man doch die bühnenkundige Feder eines welche der Angeflagte zu seiner Entlastung benußen will. Der Beitung", die vor einigen Monaten mit ihrem Schwiegersohn tüchtigen Dramaturgen. Die beliebte Berliner Soubrette Fräu- eine Brief rührt von Siegmund Sommerfeld her, ist vom 7. Nonach Amerika durchgegangen war, hatten wir vor einigen Mo- lein Delcliseur, sowie der Komiker Alfred Bender, und als neue vember 1891 batirt und lautet:„ Es ist nicht mehr zu halten, naten berichtet. Eine im Südosten der Stadt wohnende Wittwe, Kräfte der sächsische Original Humorist Eugen Bocher, der wir finden die nöthige Unterſtüßung nicht, die Schande wollen die bei ihrer verheiratheten Tochter lebte, hatte ihren Schwieger- Instrumental- Komiker Hugo Schulz und die Kostüm- Chansonette wir nicht, wir gehen. Sie waren uns ein treuer Freund fund fohn an sich zu fesseln gewußt und war mit ihm unter Mit Fräulein Kassai Aranta, thaten ihr Bestes, um dem zahlreich Mitarbeiter. Mit uns wußten Sie, daß die Aktiva die Passiva nahme ihres gesammten bedeutenden Vermögens über den Ozean erschienenen Premièrenpublifum einen vergnügten Abend zu be- übertrafen, wenn sie auch nicht liquide waren. Deshalb waren wir auch immer der Ansicht, wie wir Ihnen gesagt, daß im geflüchtet. In Amerita lebte das Paar einige Wochen in Saus reiten, was ihnen auch vorzüglich gelungen ist. Nothfall Kommerzienrath Pincus uns die Werthe so beleihen und Braus, bis der Schwiegersohn plöhlich bie Wittwe verließ, würde, daß wir allen gerecht werden könnten. Das haben wir nachdem er ihre ganze Habe entwendet hatte. Aller Mittel entIhnen oft gesagt und deshalb haben Sie immer bona fide geblößt, fam die leichtsinnige Frau nach Berlin zurück, um hier von handelt." ihrer Tochter Verzeihung zu erflehen. Das Ende vom Liede erzählte türzlich der Polizeibericht in seiner trockenen Weise wie folgt: Heute sprang eine Frau in selbstmörderischer Absicht in den
nach ihrer Einlieferung in einem hiesigen Krankenhause." Es war die Schwiegermutter.
In Küftrin ist ein jetzt zur Uebung eingezogener Refervist, ber Sohn einer angesehenen Berliner im Südwesten der Stadt wohnenden Bürgerfamilie, ein junger, fräftiger Mann, auf dem Rückmarsch von einer Uebung nach der Garnison zusammengebrochen und am Tage darauf im Lazareth gestorben.
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Gerichts- Beitung.
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fönnten".
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In einem zweiten von Felix Sommerfeld herrührenden Abschiedsbriefe an Griebe nimmt derselbe Bezug auf jenen ersten Brief und spricht die Hoffnung aus, daß derselbe ihn vor allen ist trotz der gegen ihn schwebenden Untersuchung bei der Firma Der Angeschuldigte, welcher jede Schuld bestreitet, ist trotz der gegen ihn schwebenden Untersuchung bei der Firma och u. Bein inzwischen angestellt und sogar zum Prokuristen ernannt worden. Er ist f. 3. gegen eine Sicherheit von 5000 M. aus der Untersuchungshaft entlassen worden.
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Landwehrkanal. Noch lebend an das Land gezogen, starb sie turz und Sommerfeld, welcher im November 1891 die Börsenwelt Unannehmlichkeiten bewahren werde, die ihm bereitet werden Der Zusammenbruch der Baukfirma H. Friedländer und das Publikum so gewaltig erschreckte, hat nun noch zu einem Strafverfahren geführt. In demselben stand gestern vor der Der Aussichtsthurm auf der Bockbrauerei ist gestern 1. Straftammer hiesigen Landgerichts I Termin zur Hauptverpolizeilich geschlossen worden. Der Anlaß hierzu ist in Folgen handlung an. Die Gebr. Sommerfeld haben sich bekanntlich dem zu suchen: Die Bockbrauerei war gestern start besucht, und durch einen freiwilligen Tod allen Weiterungen entzogen, das Den Vorsitz im Gerichtshofe führt Landgerichtsdirektor das Publikum ließ sich mittels des elektrisch getriebenen Fahr- Strafverfahren richtet sich gegen den langjährigen Buchhalter der stuhls in großer Anzahl auf den Thurm befördern. Schon am Firma, Carl Wilhem Friz Griebe, 42 Jahre alt, zu Rieck, die Anklage vertritt Assessor Böttcher, die VerNachmittag hatte der Betrieb auf etwa anderthalb Stunden ver- Haßleben , Kreis Templin , geboren, evangelisch. Die Anklage be theidigung führen die Rechtsanwälte Dr. Fr. Friedmann und fagt, so daß die oben befindlichen Personen nicht heruntergelassen fchuldigt ihn, im Jahre 1891 dem verstorbenen Siegmund Bruck I, als Sachverständiger ist Ronkursmassen Verwalter werden konnten. Um acht Uhr waren wiederum Erwachsene Sommerfeld, welcher durch zahlreiche selbständige Handlungen Rofen ba ch geladen. Unter den geladenen Beugen befindet sich und Kinder hinaufbefördert worden, als eine gänzliche Stockung ihm anvertraute Werthpapiere unterschlagen und fich gleich auch Graf Griebenow. Da derselbe vorschriftsmäßig geladen, eintrat. Oben herrschte große Aufregung, da das falte Wetter zeitig der Untreue schuldig gemacht hat, wiffentlich Hilfe geleistet aber nicht erschienen ist, beantragt der Staatsanwalt gegen ihn eine Ordnungsstrafe von 300 M. Der Gerichtshof behält sich einem längeren Aufenthalte in der Höhe durchaus ungünstig zu haben. war; unten begegnete man einer fast unerklärlichen Rathlosigkeit, Der Angestellte war seit Anfang der 80er Jahre Angestellter einen Beschluß vor. da die Bedienung nicht einmal mit Handwerkzeug ausgerüstet des Bankhauses Friedländer u. Sommerfeld, welches seinerzeit Der Angeklagte behauptet, daß er bei dem Eingang und war. Der Vorschlag, die Feuerwehr herbeizurufen, wurde von Unter den Linden 45 die Berliner Wechselbank" und daneben Ausgang der Effekten nur eine buchführende Thätigkeit ausder Polizei unter Hinweis auf die Kosten und weil keine Gefahr noch die Allg. Berliner Verkehrsbank" und das Bankgeschäft geübt, während die Effektenverwaltung und die Disposition über vorliege, abgelehnt. Endlich um 113/4 Uhr wurden die Auf- Ullrich Levysohn Nachf.", sowie im Zentralhotel die Bentral- die einzelnen Papiere in den Händen des Siegmund Sommerfeld gestiegenen auf den im Innern angebrachten eifernen Leitern und hotel Bant ", ferner die Wechselstube der Stadtbahn" und die gelegen habe. Er habe, wenn dieser die Ordre gab, diese und mittels Windevorrichtungen aus ihrer Lage befreit. Der Betrieb, Wechselstube der Königstadt" betrieb. Die Seele des ganzen jene Papiere aus den Effektenbeständen zu nehmen und ander der überhaupt viel zu wünschen übrig ließ, ist schon wiederholt Geschäfts war Siegmund Sommerfeld, sein Bruder Felix weitig zu verwenden, niemals daran gezweifelt, daß sein Chef der Anlaß zu Beschwerden geworden. Sommerfeld hatte bis Anfang 1891 die Zentralhotel- Bank unter dazu berechtigt war, zumal in den von allen Kunden untersich, sonst hatte er nur wenig Einblick in die geschäftliche Lage schriebenen Geschäftsbedingungen ausdrücklich vermerkt war, daß bes Bankhauses. Der dritte Gesellschafter, Hermann Fried - die im Verwahrsam des Geschäfts befindlichen Papiere nicht länder, der inzwischen auch gestorben ist, war schwer gesondert, sondern mit den Effekten des Geschäfts selbst lungentrant, hatte sich von den Geschäften ganz zurückgezogen verwaltet würden und die Kunden nicht Anspruch auf und hielt sich in Italien auf. Während er jährlich ca. 30 000 m. dieselben Nummern, sondern nur auf dieselbe Gattung für seine persönlichen Bedürfnisse den Baarbeständen des Bant von Papieren hätten. Er habe geglaubt, daß auf haufes entnommen haben soll, sollen die beiden Sommerfeld's grund dessen die Firma Friedländer und Sommerfeld berech Die Leichen dreier jungen Damen find am Sonntag jährlich etwa 120 000 m. verbraucht haben. Zu den Finanz- tigt war, Papiere, die ihr mit dem Auftrage eingereicht waren, in und bei Berlin aus dem Wasser gezogen worden. Im Karpfen- unternehmungen, in welche sich die Firma eingelaffen hatte, ge- fte gegen neue Stücke umzutauschen, einfach zu verkaufen. Der teich des Treptower Parkes fanden Nachmittags um 63/4 Uhr törte u. a. die Gründung der Berlin - Gubener Hutfabrit, der Vorsitzende macht dagegen darauf aufmerksam, daß dies doch unAktiengesellschaft Weißbierbrauerei Hilsebein, der Aktiengesellschaft möglich ein Att der Verwaltung" sei und daß die Geschäftsbedin spricht, daß der Vater sterben muß, weil die Tochter ihn durch Die petuniären Anforderungen, welche an die Firma ge- ihnen unterworfen habe. spricht, daß der Vater sterben muß, weil die Tochter ihn durch Birkenwerder , der Aktiengesellschaft Ostseebad Binz u. f. w. gungen doch nur für denjenigen bindend sein können, der sich Aber selbst bei Unterschrift dieser Troy in Schande gebracht hat und ihm durch Verharren im stellt wurden, übertrafen schließlich bei weitem die vorhandenen Bedingungen habe doch die Bank unmöglich das Recht gehabt, Troß auch die Möglichkeit nimmt, die Schande auszutilgen? Mittel, und so wurden denn die Depots angegriffen. Diese über solche Papiere zu verfügen, die einfach zur Verwahrung" überWenn wirklich der Dramatiker, der ja ein Lebensschilderer sein Beruntreuungen fremder Effekten reichen bis in das Jahr 1886 geben worden waren, weil die Besitzer verreisten oder sonst in soll, der im Leben feineswegs allgemein zu ihrem Rechte zurück und nahmen im Sommer 1891 einen solchen Umfang an, ihrer Häuslichkeit nicht genügende Sicherheit hatten. Der Antommenden Idee der Vergeltung auf der Bühne zu ihrem Rechte daß die Gebr. Sommerfeld am 7. November 1891, als die Rata- geklagte giebt zu, daß er in feinem Falle nachgeforscht hatte, ob zu verhelfen hätte, so hat Sudermaun in seiner Heimath" diese strophe sich nicht mehr vermeiden ließ, freiwillig aus dem Leben die Kunden die Geschäftsbedingungen unterschrieben haben. Forderung gerade an dem Oberstlieutenant vollkommen erfüllt. Der einzig Schuldige im Drama ist thatsächlich der schieden. Nach ihrem Tode wurde über alle sechs Geschäfte der Speziell beim Grafen Griebenow, ber 100 000 Fr. hin gegeben hatte, habe er eine solche Nachforschung nicht für nöthig Oberstlieutenant. Unter der Zuchtruthe eines solchen Vaters Griebe war feit etwa acht Jahren Vorsteher der Effekten- erachtet, da dieser mit Hermann Friedländer eng befreundet war. giebt es für eine Tochter nur zweierlei: entweder verkümmern, verwaltung. Die eingelieferten Papiere, über welche die Kunden Die hohe Lombardschuld habe ihn nicht irritiren können, da die wie Magda's jüngere Schwester Marie, oder die Ketten brechen eine Quittung mit dem Vermerke zur Gutschrift auf Effetten- Unternehmungen der Firma außerordentlich umfangreich waren. und die ungewohnte Freiheit mißbrauchen, wie Magda. Die fonto erhalten pflegten, สิน wurden von Griebe in Er habe troß dieser Lombardirungen das Geschäft für Sünde des Vaters wird heimgesucht an der Tochter und in der bas Effekten Bestandsbuch eingetragen, welches nicht nach ganz intatt gehalten. Das Seebad Binz habe zwar Un Tochter am Vater selbst. Man fühlt sich versucht, den Tod des Vaters symbolisch auf- bem Namen der Einleger, sondern nach der Gattung der summen verschlungen, verfprach aber für die Zukunft gute Papiere geordnet war. Griebe sammelte sie und brachte sie nach Rentabilität. Dazu tam, daß hinter Felix Sommerfeld zufaffen. Der Kampf zwischen ihm und Magda breht sich eigent- dem unterirdischen Tresor, zu welchem er den Schlüffel führte sein reicher Schwiegervater Pincus stand. Er selbst habe aus lich nicht um den Begriff Heimath", und nicht einmal um und in welchem auch die dem Bankgeschäft selbst gehörenden, eigenem Antriebe niemals fremde Papiere aus dem Effektenden engeren Familie" sondern darum, ob eine fraft mit Nostro" bezeichneten Werthpapiere aufbewahrt wurden. bestand genommen. In der letzten Zeit vor der Katastrophe volle Persönlichkeit das Recht habe, sich frei zu entfalten und Dort" lagen die Papiere in über einander liegenden Mappen der feien, feines Wissens, Depots nicht in großem Umfange abge= Am Tage des Unglücks habe er sich um 3 Uhr die ihr der Zufall aufgezwungen hat, die ihre autoritäre Kraft den Namen des Kunden tragenden Umbande zusammen gehalten, nach dem Geschäft begeben wollen; unterwegs habe er den nicht aus sich selbst, sondern nur aus der augenblicklich gerade also thatsächlich gesondert aufbewahrt waren. Die in den anderen Börsenvertreter Marcuse getroffen, welcher ihm zu seinem bestehenden Gesellschaftsordnung schöpft. Es handelt sich also Geschäften angesammelten Werthpapiere wurden von Zeit zu Zeit in Entfeßen mitgetheilt, daß sich die Gebr. Sommerfeld er= um einen Kampf zwischen einer alten und einer neuen Welt um einen Kampf zwischen einer alten und einer neuen Welt das Hauptgeschäft übergeführt. Hier nahm sie Griebe in Ver- schoffen hätten. Er fei deshalb wieder umgekehrt und habe anschauung. Wenn der Tod des Vaters eine symbolische Bewahrung, trug sie indeß nicht auf den Namen des Einlegers, gegen 5 Uhr die beiden Briefe feiner Chefs erhalten. Die deutung hat, dann unterliegt in dem Vater die alte und trium- fondern auf das Konto des betreffenden Zweiggeschäfts ein. felben hätten furz vor ihrem Tode davon gesprochen, daß phirt in der Tochter die neue Anschauung. Dann wäre der Tod auch eine Nothwendigkeit und bildete eine ausreichende Lösung Siegmund Sommerfeld eignete sich nun als Chef des Bankhauses fie eine große, feine Gründung vorhätten, sie hätten mehrfach auf in zahlreichen Fällen die den Kunden gehörenden Werthpapiere die Hilfe hingewiesen, die ihnen event. vom Kommerzienrath des Konfliktes. insofern an, als er dieselben zur Lieferung der für eigene Rech- Pincus in Aussicht stehe, aber ein Vertrauter seiner Chefs, wie nung des Bankhauses verkauften Papiere verwendete oder sie bei es etwa nach den beiden Briefen scheinen fönnte, sei er nicht geanderen Bankhäusern verpfändete und den Erlös im eigenen wesen. Er selbst habe auch verschiedene eigene Bapiere bei der Nugen verbrauchte. Bei diesen strafbaren Handlungen foll Griebe Firma zu liegen gehabt, die auch wiederholt lombardirt wurden wiffentlich Hilfe geleistet haben. und gleichfalls verloren sind. Am Tage des Zusammenbruchs habe er, als er nach Hause zu Tisch ging, von Felix Sommerfeld noch die Weisung erhalten, Nachmittags recht pünktlich zu erscheinen, da ein Eingang von 200 000 m. in Auficht stehe.
Konturs eröffnet.
Ob die Tochter mit ihrem feinen Bügel vertragenden Inbividualismus, ihrer Betonung des„ Ich bin Jch!" nicht ebenfalls im Unrecht ist, diese Frage braucht hier nicht erörtert zu werden. Die Aufführung war in jeder Hinsicht tadellos. Das Spiel Don Emanuel Reicher ( Pfarrer), Marie Meyer( des Der Angeklagte hatte für die Lieferung derjenigen Stücke zu Oberstlieutenants Frau) und Louise von Pöllnis( Tante forgen, welche die Firma an der Börse für eigene Rechnung Frangista) erntete besonderen und wohlverdienten Beifall. Br. verkaufte. Reichten die Noftro- Effekten" nicht aus, um den Bes