Gewerkschaftliches.
170 Millionen Mark Lohnverluft,
"
Die zur Arbeitsniederlegung getriebenen Hausdiener, Rad fahrer usw. ersuchen die Arbeiterschaft um strengste Solidarität. Die Firma Karl Stiller ist für Hausdiener usw. gesperrt. Deutscher Transportarbeiter- Verband.
Die Verbandsleitung.
Zentralverband der Fleischer. Drtsverwaltung Berlin . Deutfches Reich.
Achtung, Metallarbeiter! Wir ersuchen, Offenbach a. M. wegen Streits au meiden. Deutscher Metallarbeiter- Verband, Ortsverwaltung Berlin .
Letzte Nachrichten.
Monaten Januar und Februar die meiste Beschäftigung borhanden sei. Im Jahre 1909 sind sie offenbar anderer Meinung gewesen, denn damals verlangten sie in einer Eingabe an den Bundesrat, daß ihnen für die lehten drei Monate im Jahre Wie die Bergarbeiterzeitung" feststellt, haben die Berg Arbeitszeit der Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter länger das Recht eines Saisongewerbes eingeräumt werden möge, die arbeiter Preußens vom 1. Vierteljahr 1908 bis einschließlich auszudehnen, als es im allgemeinen zulässig ist. Die Arbeitnehmer über die Firma Hermann Graf und Eduard Groß, Tegel , SchulAchtung, Töpfer! Wegen Lohnausfall verhängen wir hiermit zum 2. Vierteljahr 1911, also in 3 Jahren, durch Lohn- find aber noch jetzt der Meinung, daß das letzte Bierteljahr die ftraße 12, die Sperre. In Frage kommen die Bauten Borsigwalde , herabsehungen die Summe von 170 808 942 Mart 2ohnverlust beste Geschäftszeit der Geschäftsbuchindustrie Berlins ist, und Hempelstraße. erlitten. Dabei sind nicht einmal die Verluste eingerechnet, hielten deshalb an dem alten Ablaufstermin, den 30. September, die durch die vielen Feierschichten entstanden sind. Das einzigste fest. Aber die Fabrikanten wollten mit aller Gewalt die„ LeidAchtung, Fleischergesellen. Die Differenzen mit der Firma Paul Revier, wo die Löhne noch höher stehen, ist im Haller und tragenden" sein und erklärten, daß sie an dieser Frage die Ver- warg, Landsberger Allee 186, find beigelegt; die Firma hat den Clausthaler Salz- und im Mansfelder Erzbergbau als im handlungen scheitern lassen müßten. Erkläre sich die bevorstehende Mühlenhaupt, Charlottenburg , Osnabrüder Straße 3, den Tarifvertrag anerkannt. Ferner hat der Fleischermeister G. 1. Vierteljahr 1907. In allen anderen Revieren stehen sie Versammlung der Arbeitnehmer nicht mit dem 31. Dezember ein- ühlenhaupt, Charlottenburg , Osnabrücker Straße 3, den bedeutend niedriger; im Ruhrrevier pro Schicht um 33 Pf. Im übrigen hatten die Fabrikanten hierzu noch eine Ausnahme- find noch nicht beigelegt; ferner besteht die Sperre über die Firma Tarifvertrag anerkannt. verstanden, dann seien weitere Verhandlungen gänzlich zwedlos. Die Differenzen mit der Firma G. Schmidt, Zimmerstr. 57, ( 6,6 Proz.), in Oberschlesien um 9 Pf.( 2,5 Proz.), in Nieder- bestimmung vorgeschlagen, wonach die Tarifkündigung auch am fchlesien um 12 Pf.( 3,5 Proz.), im Saarrebier um 6 Pf. 31. Dezember 1915 zulässig sein und der Tarifvertrag in diesem Frz. Pogorzelsky weiter. Es wird ersucht, bei den beiden letzten ( 1,4 Proz.), im Aachener Revier um 13 Pf.( 2,8 Proz.), im Fall am 30. Juni 1916 ablaufen sollte, das heißt am Firmen keine Arbeit anzunehmen. Haller Braunkohlenrevier um 1 Pf.( 0,3 Proz.), im Siegener felben Datum, wo in Berlin , Leipzig und Stuttgart der allgemeine Erzbergbau um 43 Pf.( 9,9 Proz.), im Nassauer Erzbergbau Buchbindertarif und nebenbei auch der im vorigen Jahre abum 29 Pf.( 7,9 Proz.). In fünf Revieren sind die Löhne geschlossene Tarifvertrag der Geschäftsbuchbranche in Hannover gegen das Vorquartal gesunken. Und das bei den ungeheuer abläuft. Der Zweck einer solchen Ausnahmebestimmung war ja steigenden Lebensmittelpreisen.. von vornherein klar: die Unternehmer wollten sich die Gelegenheit schaffen, den Buchbinderverband im Sommer 1916 vor einen möglichst großen Kampf zu stellen. Die Vertreter der Fabrikanten berzichteten allerdings im Laufe der Verhandlungen auf jene Ausnahmebestimmung. Ihr Tarifentwurf enthält aber ferner in den Bestimmungen über die Minimallöhne für einzelne Gruppen statt Lohnerhöhungen, wie sie doch bei der steigenden Die revolutionäre Bewegung in Spanien . Teuerung dringend notwendig erscheinen müßten, Lohnherabfebungen bis zu 50 Pf. die Woche, für andere Gruppen Madrid , 18. September. Das Ministerium des Innern allerdings auch Lohnzulagen, die aber sehr gering find. Die veröffentlicht eine Note, in der es heißt, die Regierung habe Fabrikanten schlagen auch eine Revision der Akkordtarife vor, und aus Barcelona Nachrichten über einen Plan der Revozwar unter der Bedingung, daß Preiserhöhung nur für die Ar- lutionäre erhalten, dessen Ausführung einem aus Spaniern beiten verlangt werden kann, bei denen es nicht möglich ist, und Ausländern zusammengesetzten Anarchisten- Komitee(?) 10 Proz. über den Minimallohn oder 60 Pf. für Arbeiter, 40 Pf. übertragen worden sei. Nachdem das für Arbeiterinnen zu verdienen, und daß andererseits von den Generalstreit beschlossen, habe es Vorbereitungen Fabrikanten Preisherabfeßungen nur verlangt werden können, wenn mehr als 75 Pf. oder, von Arbeiterinnen, mehr als 50 f. zur 8erstörung der Telegraphen, Zeledie Stunde verdient werden. Diese Säße sollen also offenbar als phon- und Eisenbahnlinien sowie zur Ardas Höchste gelten, was bei Anspannung aller Kräfte verdient beitseinstellung in den Druckereien gewerden darf. troffen. Um das Erscheinen der Zeitungen zu verhindern, Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Geschäftsbuchbranche habe das Komitee die Verleger, Redakteure und Drucker der hatten sich am Freitagabend außerordentlich zahlreich in den Blätter eingeschüchtert, aber das Einschreiten des Gouverneurs, Musikersälen versammelt, um den Bericht vom Scheitern der der die Blätter durch die Polizei schüßen ließ, habe den VerTarifverhandlungen entgegenzunehmen. Der Referent Klar such zum Scheitern gebracht. Die Note fügt hinzu, daß die berichtete rein sachlich, wie die Verhandlungen verlaufen waren, und überließ es gänzlich der Versammlung, die Lage zu beurteilen Mitglieder des revolutionären Komitees bis auf drei verund die Entscheidung zu treffen, machte aber darauf aufmertfam, haftet wurden, und schließt mit dem Bemerken, die Relaufstermins nicht möglich sein werde, auf friedlichem Wege zu gunsten der Arbeiter zu protestieren, sondern einzig und allein daß es bei Ablehnung des von den Fabrikanten verlangten Ab- bolutionäre wollen den Generalstreit nicht als Mittel, um zueinem annehmbaren Tarifvertrag zu kommen. In der leb- um Unruhen hervorzurufen. haften Diskussion sprachen alle Redner sich entschieden für Ablehnung der Arbeitgeberforderung aus, und auch im übrigen trat Die Ausbreitung des Ausstandes. eine starke Empörung über die Tarifvorschläge der Fabrikanten Madrid , 18. September. Der König hat seine Abreise zutage. Einstimmig nahm die Versammlung eine Resolution an, auf unbestimmte Zeit verschoben. In Bilbao und Sara. in der sie erklärt, an dem 30. September als Ablaufstermin unter gossa herrscht der Generalausstand, in Huelva , die zur Führung des Kampfes geeigneten Schritte zu unter- Teil in den Ausstand getreten. Der allgemeine Ausstand wird allen Umständen festzuhalten. Sie fordert die Kommission auf, Cadir , Valencia , Sevilla und Gijón sind die Arbeiter zum nehmen. Im zweiten Punkt der Tagesordnung, Stellungnahme
Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Otto Hahn del u. Co., Warschauer Straße, stehen die Kollegen im Streit. Der Grund ist die äußerst niedrige Bezahlung. Die Stundenlöhne bewegen sich für gelernte Leute zwischen 45 bis 60 Pf. Den Höchstlohn hat jedoch nur ein einziger. Für Ungelernte beträgt der Lohn bedeutend weniger, bis hinab zu 25 Pf. pro Stunde. Die dort Beschäftigten forderten nun durch eine Kommission Aufbesserung ihrer Löhne, was dem Einzelnen stets abgeschlagen wurde. Der Mitinhaber der Firma, Herr Cohn, bezeichnete den Vertretern der Drganisationen ( Metallarbeiterverband und Gewerkverein) gegenüber die geforderten Anfangslöhne von 50 Pf. pro Stunde für Schlosser und Dreher als den Gipfel der Unverschämtheit". Die Firma beschäftigt übrigens bei 28 Gesellen 17 Lehrlinge. Eltern, welche ihre Söhne in einem folchen Betriebe lernen lassen, find wahrlich nicht zu beneiden. Die Streifenden sind fest entschlossen, die Verhältnisse in diesem Betriebe unbedingt zu bessern. Sie ersuchen, den Zuzug nach dem Betriebe fernzuhalten.
Der Betrieb ist für Metallarbetter aller Branchen gesperrt. Drtsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiterverbandes.
Zur Tarifbewegung der Zigarrenarbeiter. Die Stellungnahme einiger Fabrikanten gegenüber den so billigen Forderungen des Lohntarifs der Zigarrenarbeiter erhellt so recht deutlich ein Schreiben des Syndikus der Vereinigung aller Tabatinteressenten Deutschlands , wie er sich nennt, des Herrn Dr. Jonas.
Besagte Fabrikanten, die sich bescheidentlich unter dem Mantel des Herrn Syndikus verstecken, liegen der Ortsverwaltung, nach dem ihnen die Tarifforderungen der Zigarrenarbeiter zugestellt dem ihnen die Tarifforderungen der Bigarrenarbeiter zugestellt worden waren, folgende Antwort zukommen: Berlin , den 6. September 1911. Berlin ,
Gr. Hamburger Str. 18/19.
Auf Ihr an verschiedene Berliner Fabrikantenfirmen gerichtetes Schreiben teile ich Ihnen erg. mit, daß sich heute eine Gruppe der Berliner Zigarrenfabrikanten organisiert hat, welche sofort ihren Beitritt zum Arbeitgeberbunde der deutschen Bigarrenindustrie angemeldet hat.
-
-
das Komitee den
zur gegenwärtigen Situation, der ja eigentlich schon durch die auch noch in Barcelona , Ferrol , Valencia und Gijón beAn die Ortsverwaltung des Deutschen Tabatarbeiterverbandes Annahme der Resolution erledigt war, gab Iar bekannt, daß fürchtet. In Barcelona sind heute früh drei Zeitungen die Branchenleitung schon über die notwendigen Maßnahmen nicht erschienen. In Saragossa mußte die Polizei einig sei und rechtzeitig damit hervortreten werde. Sodann zu wiederholten Malen einschreiten. hielt der Verbandsvorsißende Kloth eine Ansprache und führte unter anderem aus, daß der Verbandsvorstand mit Generalstreik und Standrecht in Valencia . de m Vorgehen der Branche durchaus ein Madrid , 18. September. Amtlich wird gemeldet, daß in verstanden sei. Wenn auch das Bestreben des Verbands Valencia der Generalstreit unter revo borstandes immer darauf gerichtet sei, wenn irgend möglich auf Iutionären Erscheinungen ausgebrochen und das friedlichem Wege zu den notwendigen Verbesserungen der Lohn- Standrecht verhängt worden ist. Es ist zu schweren und Arbeitsverhältnisse zu kommen, so habe sich doch hier in diesem Falle gezeigt, und zwar von Anfang an, daß die Fabrikanten der Ruheſtörungen gekommen. Die Telegraphendrähte sind zerGeschäftsbuchbranche nicht dafür zu haben sind, so daß der Kampf schnitten worden. Die Stadt ist militärisch besetzt. Straßenkämpfe in Saragossa .
Die zusammengeschlossenen Berliner Bigarrenfabrikanten erflären folgendes: 1. Sie betrachten in Rücksicht auf die allgemeine schlechte Geschäftslage in der Branche den augenblicklichen Zeitpunkt als für eine Lohnbewegung denkbar ungünstig gewählt.
2. Sie find troßdem bereit, etwaige Wünsche von ihren eigenen Arbeitern entgegenzunehmen und diesen nach Möglichkeit gerecht zu werden; sie lehnen es aber ab, mit irgendwelchen Verbänden oder anderen Organisationen in Verhandlung zu treten. Hochachtungsvoll J. A.: Fr. Jonas, Syndikus der Vereinigung aller Tabatinteressenten Deutschlands . Auf die Anfrage der Ortsverwaltung, wer denn eigentlich von den Fabrikanten zu der in Frage kommenden Gruppe gehöre, teilte der Syndikus Herr Dr. Jonas folgendes mit:
den 8. September 1911. Herrn Alwin Schulze ' hier.
Sehr geehrter Herr! Auf Ihr gefl. Schreiben vom heutigen Tage teile ich Ihnen ergebenst mit, daß ich zu meinem Bedauern nicht berechtigt bin, Ihnen weitere Aufklärung zu geben.
Sochachtend
Fr. Jonas, Syndikus.
Aus diesem artigen Verstedspiel ist erstens zu entnehmen, daß die Fabrikanten den Herr- im- Hause- Standpunkt auch in diesem Falle einnehmen wollen. Da aber Vorsicht der bessere Teil der Tapferkeit ist, hüllen sie sich auf Anfrage in Anonymität.
Dies ganze Verhalten ist direkt widersinnig. Man soll sich also in diesem Falle an jemand nicht wenden, von dem man gar nicht weiß, wer es ist. Und auch der Zeitpunkt für eine Lohnbewegung ist denkbar schlecht gewählt!- Natürlich, der Zeitpunkt zu einer Lohnbewegung, welcher den Fabrikanten paßt, der soll überhaupt erst noch gefunden werden; einen solchen gibt es wohl eigentlich gar nicht. Demgegenüber müssen wir immer und immer wieder betonen, daß die elende Lage der Zigarren arbeiter gebeffert werden muß, wenn anders die Oeffentlichkeit ein Interesse an solcher Industrie überhaupt haben soll. Raucher, beachtet die im Vorwärts" veröffentlichte Liste der tarifierten Firmen.
Bevorstehender Lohnkampf in der Geschäftsbuchindustrie Berlins .
unvermeidlich würde.
Der Streik bei der Firma Carl Stiller, Schuhwarenhaus, Je- Madrid , 18. September. Aus Saragossa wird gemeldet: rufalemer Straße 38/39, dauert unverändert fort, obgleich den daß die Ausschreitungen von gestern abend außer Streifenden bei Ausübung ihres Amtes die größten Schwierigkeiten ordentlich ernst waren. Es kam wiederholt zu Zusammen in den Weg gelegt werden. Die Stimmung ist eine ganz vorzüg- ft ößen. Beim Verlassen einer Versammlung riefen die Teilnehmer, liche und halten alle fest zusammen. Die Firma Stiller ber- och die Revolution! und schossen auf die Zivilgarde. Harrt, wie aus dem nachstehenden Schreiben hervorgeht, nach wie vor Die Garde erwiderte mit einer Salve. Auf dem Plaze blieben auf ihrem Standpunkt und lehnt jede Verhandlung mit den Or- ein Toter und fünf Verwundete. ganisationsvertretern ab. Nachdem telephonisch bei der Firma angefragt worden war, ob sie zu Verhandlungen zweds Beilegung der Differenzen bereit sei, dieses aber zurückgewiesen war mit dem Bemerken: Ich verhandle nicht. Uebrigens hat mir die Polizei den weitesten Schuß zugesagt," hat die Verbandsleitung der Firma folgendes Schreiben zugehen lassen. Berlin SO. 16, den 15. 9. 1911. Titl. Schuhwarenhaus Carl Stiller, hier C., Jerufalemer Straße 38/39.
Neuer Eisenbahnerstreik in England. London , 18. September. Die Greatsouthern- Bahn von Irland hat sich genötigt gesehen, heute den Lokalver. kehr einzustellen. Auf der Hauptlinie wird der Betrieb ziemlich gut aufrecht erhalten. Bei Thurles wurden gestern nacht zwei Schüsse auf einen Signalbeamten abWie bekannt, befinden sich die Hausdiener Ihrer werten gegeben, der sich weigerte, zu streiken. Der Postzug von Dublin nach Cork wurde um Mitternacht bei Thurles an Firma seit Anfang dieser Woche in dem Ausstand, der weder im Interesse der Hausdiener noch im Interesse Ihres Betriebes gegriffen; der Lokomotivführer, der Heizer und die BugTiegen fann. Im Gegenteil hat dieser Zustand unzuträglichkeiten begleitung wurden mit Steinen beworfen. Der Bahnverkehr für beide Teile mit sich gebracht. Die Wünsche der Hausdiener, zwischen Dublin und London über Roßlare und Fishguard ihnen in Rücksicht auf die herrschenden Teuerungsverhältnisse eine ist eingestellt. Heute nacht wird in Dublin eine General entsprechende Lohnzulage zu gewähren, wird jeder mit den Ver. bersammlung der irischen Bahnbedienste. hältnissen halbwegs Vertraute als berechtigt anerkennen müssen; ten abgehalten werden, in der beraten werden wird, ob der dies um so mehr, als die von Ihnen bis dato gezahlten Löhne nationale Streit erklärt werden soll wegen der größtenteils nicht als zureichend bezeichnet werden können. Wir bedauern lebhaft, daß es zu einer Einigung bezüglich Hartnädigkeit der Direktoren, welche sich weigern, den Fordeder Kautionsfrage nicht gekommen ist, und die Hausdiener zum rungen der Arbeiter entgegenzukommen. äußersten Mittel greifen mußten. Was die Stellung einer Staution anbetrifft, gestatten wir uns zu bemerken, daß die Hausdiener in Rücksicht auf die ganzen Verhältnisse feineswegs in der Lage waren, Ersparnisse zu machen und die von Ihnen gewünschte Saution sofort zu stellen. Wenn Sie nun auf der schafft werden. anderen Seite in Rücksicht auf die Verhältnisse die Kaution nach und nach vom Lohn in Abzug bringen wollten, so ist dies ebenfalls eine Zumutung, auf die die Hausdiener bei ihrem Lohn, den Sie den betreffenden zahlen, mit dem besten Willen nicht Fischern Heinrich, Michel und Johann Jaudzime zum Flunderfang eingehen können.
Wir lafen nun heute Ihre Richtigstellung, welche Sie in Gestalt einer Annonce im Vorwärts" aufgegeben haben, aus der zu entnehmen ist, daß Sie auf dem Standpunkt stehen, daß mit Ihren Hausdienern Lohndifferenzen nicht bestehen, resp. bestanden haben, was unseres Erachtens durchaus unzutreffend ist. Vielmehr steht die Erledigung der Kautionsfrage mit der Lohndifferenz im engsten Zusammenhange.
Wir nehmen nach Lage der Verhältnisse an, daß es in beider. seitigem Interesse liegt, wenn eine Einigung mit den Hausbienern herbeigeführt wird. Es wäre uns sehr angenehm, wenn Sie dem Unterzeichneten recht bald Gelegenheit zu einer diesbezüglichen Aussprache mit Ihnen geben würden. Ihren diesbezüglich geschäßten Bescheid erwartend zeichnet Deutscher Transportarbeiter- Verband. Bezirk Groß- Berlin. Die Antwort des Herrn Stiller lautet:
mit Hochachtung
Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Vereinigung von Buchbindereibefizern des Geschäftsbuchfaches zu Berlin und den Vertretern der Arbeiterschaft dieser Branche des Buchbinderverbandes sind als endgültig gescheitert anzusehen. Die letzte Sigung, in der es klar wurde, daß kaum noch irgendwelche Aussicht auf eine friedliche Erledigung der diesmaligen Tarifbewegung möglich ist, fand am 12. September statt. Das Mertwürdige an den Verhandlungen war, daß sie sich diesmal nicht auf die Forderungen der Arbeitnehmer, sondern vielmehr auf die der Arbeitgeber bezogen. Ihre Vertreter erklärten auch selbst von Anfang an, daß sie in den elf Jahren, die das Tarifverhältnis in der Branche besteht, von den Arbeitern das Fordern gelernt hätten. Ihre Forderungen" hatten die Fabrikanten nun in Form eines Zarifentwurfes vorgelegt. In der Hauptsache erstreckten sich die Verhandlungen auf die festzulegende Arbeitszeit, auf die Dauer Ich lehne es ab, in irgend welche Verhandlungen mit Ihnen und auf den Ablaufstermin des neuen Tarifvertrages. Was die Arbeitszeit und die Tarifdauer betrifft, kamen die Vertreter der Die Firma Stiller glaubt wegen verschiedener Vorkommnisse beiden Parteien wohl auf den Weg, der zu einer Verständigung unter allen Umständen eine Kaution von ihren Hausdienern führen konnte, die Verhandlungen scheiterten jedoch an der Forde- verlangen zu müssen. Ferner legt die Firma Stiller rung der Fabrikanten, den Ablaufstermin auf den 31. Dezember großen Wert auf die angeblich bedeutenden Trinkgelder, welche die 1916 festzusetzen. Sie behaupteten, daß sie eigentlich selbst bei Hausdiener von der Kundschaft erhalten sollen, und sucht die diesem Termin die Leidfragenden seien, da gerade in den wöchentlichen Lohnabzüge von 2 M. hiermit zu rechtfertigen. Berantw. Rebatt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw; Th. Glode, Berlin . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt
zu treten.
London , 18. September. ( W. T. B.) Der Ausstand der Eisenbahner in Irland hat sich jetzt auch auf Queentit own ausgedehnt, wo die Lage als eine sehr ernste angesehen wird, da die Postsachen aus Amerika dort an Land ge
Schiffsunfälle.
Memel , 18. September. ( W. T.-B.) Ein heute früh mit den
in See gegangener Motorkutter( Bommelwitter) ist heute nachmittag gegen vier Uhr bier Seemeilen von Memel im Sturm auf See gekentert und gesunken. Von den Insassen sind Heinrich und Michel Jaudzime ertrunken, während Johann J. von einem die Unfallstelle passierenden anderen Motorkutter ge= rettet werden konnte. Das Unglüd ist, wie angenommen wird, darauf zurückzuführen, daß der Nutter zu wenig Ballast an
Bord hatte.
Philadelphia , 18. September. ( W. T.-B.) Ein Schlepp= dampfer ist mit einer Pinasse des Kreuzers Bremen " zus fammengestoßen. Der Matrose Theo Eichborn ist dabei er. trunken.
Selbstmord eines Notars.
und Notar Rarbe hat sich kurz vor seiner Verhaftung erschossen. ( Siehe Aus aller Welt.)
Großfeuer.