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Politifche Ueberficht.
Berlin , den 19. September 1911. Zentrum und Sozialdemokratie. Auf dem Zentrumsparteitag für den Regierungsbezirk Aachen hat am Sonntag der Landtagsabgeordnete Dr. BellEssen nach dem Bericht der Köln . Volksztg." gesagt:
worden.
„ Bei der legten Reichstagswahl 1906/07 ist von sozialdemo fratischer Seite der Zentrumsfraktion ein Wahlbündnis angeboten Die Zentrumsfraktion hat einmütig das Bündnis abgelehnt, obgleich durch ein solches das Zustandekommen des tonservativ- liberalen Blocks ausgeschlossen worden wäre." Hierzu teilt uns der Parteivorstand mit:
ber in§ 10 6f. 2 Sat 1 des Branntweinsteuergefeges bes zeichneten Art, welche nicht von den Eigentümern oder Be fizern der Brennereien selbst gewonnen sind, berarbeiten, ohne die Eigenschaft als landwirtschaftliche Brennerei einzu büßen;
2. daß landwirtschaftliche Brennereien ohne Sefenerzeugung in der Zeit vom 1. Oktober 1911 bis einschließlich 15. Juni 1912 ausnahmsweise Getreide an Stelle der von ihnen sonst ver wendeten Rohstoffe verarbeiten, ohne aus diesem Grunde den in§ 38 unter Nr. 2 und§ 39 des Branntweinsteuergesetzes für den Fall des Ueberganges zur Getreideverarbeitung vorgesehenen Nachteil zu erleiden."
Die Maßnahme soll dazu beitragen, daß mehr Schlempe hergestellt und so ein besonders geeignetes Futter für das Vieh gewonnen wird; sie hat außerdem zur Folge, daß ein Teil der Kartoffelernte, der sonst in den Brennereien berarbeitet würde, für Speisezivecke frei wird.
Die von der königlichen Eisenbahndirektion Berlin als ges schäftsführender Verwaltung veröffentlichten Menderungen des Notstandstarifs für Futter- und Streumittel, die außer der Aufnahme von Kartoffelflocken, Holzsägemehl und Holzwolleabfälle verschiedene im Interesse des Handels getroffenen Erläuterungen bringen, erschöpfen noch nicht die vom Minister der öffentlichen Arbeiten im Einbernehmen mit dem Staatsministerium nach unserer Mitteilung vom Sonnabend in Aussicht genommenen Maßnahmen, die den Tarif verallgemeinern, und außerdem Futtergerste sowie Mais zu Futter- und Brennereizteden in ihn aufnehmen werden. Der nach diesen Gesichtspunkten ganz um gearbeitete Tarif wird noch in dieser Woche neu erscheinen."
Ebenso wenig wie die am Sonnabend veröffentlichten Beschlüsse des preußischen Staatsministeriums können die im vorstehenden aufgeführten halben und zaghaften Maßregeln als ein irgendwie durchgreifendes Vorgehen der Regierung gegen die Die die Teuerung angesehen werden. hungernden Massen verlangen ganze Arbeit. Sie fordern Beseitigung der Lebensmittelzölle und Deffnung der Grenzen für die Vieh- und Fleischeinfuhr.
Nationales" Studententum.
Der Umzug der Herren Studierenden" am Freitag in Jena , so nebensächlich und bedeutungslos er an sich ist, wirft ein grelles Schlaglicht auf den Geist, der an" Deutschlands hohen Schulen" herrscht, und zeigt aufs neue, wie fnietief der„ tonangebende" Teil der akademischen Jugend im reaktionären Sumpf stedt. Welch ein Unterschied zwischen dem Geist des deutsajen Studenten tums von heute und dem vor 100 Jahren!
frage steht die Nede, die Herr August Bebel auf Sem sozialdemo, Vorbereitungen zu einem neuen Theaterspiel und Son einem fratischen Parteitag in Jena gehalten hat. Es ist jetzt ein seltenes Mobilisierungsbefeht, als ob es Herr Bourchiers Bart in Macbeth Ereignis, daß der Veteran der Roten " von einer öffentlichen Tri- sei. Wenn sie sich bewußt würden, was das Ungeheuer ist, mit büne gehört wird, und zwei oder drei Jahre sind vergangen, seit- dem sie tändeln, so würde ein Gntrüstungssturm durch dieses dem er zuletzt im Reichstag eine längere Rede hielt, Folglich Land fegen, daß die marokkanische Krise und ihre Urheber beide haben seine Worte, denen seine Gefolgschaft stets mit Begeisterung zu einem schnellen und drastischen Ende tommen lauschte und die von seinen Gegnern mit Achtung angehört werden, würden." Im Anschluß hieran wird noch das Verhältnis zwischen neben ihrem eigenen Werte auch noch einen Seltenheitswert, wie der Marokkofrage und den kommenden Reichstagswahlen be die Nationalökonomen sagen." Auf die anständige konservative sprechen. Ein Passus über die deutsche Sozialdemokratie ist bon Presse scheint die Rede etwas ernüchternd gewirkt zu haben; man besonderem Interesse. Wir fönnen uns eine fleine Vorstellung wird sich der letzten Unruhen in Südwales erinnern, als von der Stärke der Partei machen, wenn wir bedenken, daß ihr die empörte Bevölkerung während der durch den Eisenbahner- jährliches Einkommen 223 000 Pfund Sterling beträgt und daß sie streif herbeigeführten Preissteigerung die Geschäftsläden plün- 1 300 000 bonnenten auf ihre Publikationen hat. Es gibt derte und sich stundenlang mit der Polizei und dem Militär herum- nichts dergleichen in irgendeinem Lande, denu schlug, und wagt nicht daran zu denken, was die Stürme eines die deutsche Sozialdemokratie tit hauptsächlich Arieges bringen würden. Natürlich lassen es sich Blätter von dem eine Partei der Lohnarbeiter, und es sind die Schlage der Daily Mail", die ihre Felle davonschwimmen sehen, ohnarbeiter, die die Gelder herbeischaffen." wenn das Volk zur Ernüchterung kommt, nicht nehmen, die Worte Auch die Westminster Gazette" beschäftigt sich heute mit der Bebels zu verdrehen, um sie ihren sauberen Zweden dienstbar zu Rede Bebels und fucht die englischen Minister in Schuß zu nehmen. machen. Vornehmlich die linksliberale Presse beschäftigt sich sehr Bemerkenswert sind jedoch die Worte, mit denen der etwas bereingehend mit der Rede. Der Star", ein von den Londoner legene apologetische Leitartikler schließt:„ Aber ganz abgesehen Arbeitern und den unteren bürgerlichen Schichten vielgelesenes von den Ausgaben und Rüstungen ist dieses beständige Nachmittagsblatt brachte gestern schon einen Leitartikel folgenden abern zwischen Deutschland und Großbritannien für beide Inhalts. Der Artikel trug die Ueberschrift:„ Ein Appell an die Länder töricht und degradierend, und wir würden es drei Völker" und begann mit den Worten:" Wo ist die Demo- gern sehen, wenn ein Abkommen mit Frankreich den ehrlichen tratie? Welche Rolle spielt der Wille des Volkes in diesem Entschluß auf beiden Seiten einschlösse, diesem Hadern wenn mögmarokkanischen Albdrücken? Wird die Frage des Krieges und des lich ein Ende zu bereiten." Friedens hinter seinem Rücken von den Potentaten und hohen Priestern entschieden?" Seit Wochen, so heißt es weiter, sei die Frage durch endlose Behauptungen und Gegenbehauptungen berdunkelt worden, so daß der einfache Mann nicht mehr ein und aus wiffe. Aber man habe genügend verlauten laffen, um die Völker mit beunruhigenden und quälenden Gedanken zu erfüllen. Allmählich habe man die drei Völker an den Gedanken des Krieges gewöhnt; ein Heer von Teufeln hätte die Aufgabe nicht besser erfüllen können. Das englische Volt sei von den herrschenden Klassen betrogen worden; dasselbe gelte vom deutschen und französischen Bolke. Nichts deute darauf hin, daß das deutsche Volk einen Krieg mit England und Frankreich wünsche; Bebel habe dies in Jena bewiesen. Dann heißt es ferner in dem Artikel: Herr Bebel sagt, adß die Alldeutschen durch die Reden britischer Minister gestärkt worden sind. Er sagt, daß die in England gemachten Erklärungen auf ein Ultimatum an Deutschland hinausliefen. Hierüber befindet sich das englische Volk wiederum absolut im Dunkeln. Es" Die Behauptung des Herrn Dr. Bell entspricht nicht der In Jena , dem Universitätsstädtchen im wirtschaftlich und kulturell versteht nicht, weshalb liberale Minister plößlich zu Eisenfressern Wahrheit. Weder der Zentrumsfraktion noch der Zentrums- fortgeschrittenen Thüringer Land, war es, wo 1815 die Deutsche Burschenschaft " gegründet wurde. In der Finsternis der Neaktion werden. Es möchte es gern wissen; aber an hohen Stellen herrscht parteileitung ist bei den letzten Reichstagswahlen von maß- waren damals die um das schwarz- rot- goldene Banner der allStillschweigen. Es kann sein, daß das Stillschweigen unbedingt gebender sozialdemokratischer Seite ein Bündnis an- gemeinen deutschen Burschenschaft gefcharten Studenten die Hauptnotwendig ist. Es tann sein, daß die Geheimhaltung unerläßlich geboten worden. Sollte Herrn Dr. Bell diese Aus- träger der bürgerlich revolutionären Jbeale der Bourgeoisie. ist. Aber wie lange soll das Volt, das zu zahlen hat, im Dunkunft nicht genügen, so mag er sich an die Herren Dr. Spahn die für ihre Freiheitsideale die schwersten Berfolgungen der teln gehalten werden? Wir stimmen alle mit Herrn Bebel darin überein, daß ein Krieg über und Müller- Fulda wenden." Marokko nicht die Knochen eines preußischen Grenadiers wert ist. Es ist schwer zu verstehen, weshalb die Diplomatie nicht gezwungen werden sollte, aus dem Halb- Unsere oberen Regionen scheinen durch das Verhalten der dunkel ans helle Tageslicht zu kommen. Es besteht eine große Sozialdemokratie in der Maroffofrage einmal wieder in hochGefahr, daß die unbestimmte Fortdauer dieser gradige Nervosität geraten zu sein. geheimnisvollen Pourparlers irgendwie und Nachdem vor kurzem die preußische Regierung eine Umirgendwo zu einem nerbösen Zusammenbruch frage bei sämtlichen Regierungen veranlaßt hat, ob man die Sozialdemokratie gemeinsame Sache gemacht hat. führen wird. Die Völker Deutschlands , Frankreichs und Eng- mit ausnahmegesetzlichen oder verschärften Diese Umwandlung des deutschen Bürgertums spiegelt sich naturs lands fürchten sich nicht, die ganze Wahrheit zu hören. Und wenn ftrafgeseglichen Bestimmungen gegen die gemäß in der Studentenschaft wieder. Ein Symptom des Verfalls der Bourgeoisie ist die Entartung des Studententums. Aus den sie sich nicht verständigen können, so ist das Haager Schiedsgericht Sozialdemokratie vorgehen solle, greifen jetzt revolutionären Freiheitskämpfern find die albernen blasterten Gede ba. Weshalb sollten sich die drei Bölfer nicht zu untergeordnete Organe bereits zu anderen, recht gewagten unserer Wigblätter geworden. Das bezeichnendste Merkmal an fammenschließen, um ihre Beherrscher" zu Mitteln im Stampfe gegen uns. unserer bürgerlichen Jugend ist ihr Mangel an Jdealen. Wie die zwingen, den ganzen Streit jenem Friedens- So wurde dem Genossen Bebel ein längeres Telegramm, Bourgeoisie selbst, so hat auch ihre Jugend keine hohen Biele und gerichte zu überweisen?" das der Sekretär des Internationalen Bureaus, Genosse großen Aufgaben mehr, die sie zwingen, ihre Kräfte anzuspannen. Der lintsliberale Morning Leader" schreibt heute Huysmans, Montag, den 11. September, nach Jena gesandt Für die jeunesse dorée ist der Hauptinhalt der Studienzeit als morgen im Anschluß an Bebels Rede in einem Leitartikel: Ueber hatte, nicht ausgeliefert. Nach einem mehrfachen Mitglied einer möglichst feudalen Verbindung im Genuß eines zwei Dinge kann unglüdlicherweise fein Zweifel mehr bestehen. Meinungsaustausch per Telegramm und Brief zwischen Huysmans Monatswechsels, von dem häufig Proletarierfamilien ein ganzes Jahr Das erste ist, daß sich innerhalb der letzten ein oder zwei Monate und Bebel erfuhr der lettere endlich am Sonnabendnach die Jugend zu genießen" und sich auszutoben". Nachdem mit lang leben müssen, mit dem Firlefanz und alberner Wichtigtuerei die ganze Atmosphäre der internationalen Beziehungen in Europa mittag, kurz vor seiner Abreise von Jena , daß die belgische Silfe des„ Einpankers" das Examen gemacht, gelangt der Musenvollständig verändert hat. Das zweite ist, daß, solange die Ur- Po st dem Genossen Huysmans gemeldet hat, die fohn durch Konnegionen in die gut bezahlten Stellungen als„ besachen, die sie verändert haben, bestehen, die Resultate der monate- beutsche Post hätte das Telegramm tonfis- rufener Führer des Voltes". Nicht die Leistungen, sondern die„ Geund jahrelangen geduldigen Arbeiten im Interesse des Friedens ziert, ohne der belgischen Post von dieser sinnung" ist das wesentlichste, weshalb sich die Studentenverbindungen immer derselben Gefahr ausgesetzt sein werden. Im Puntte Tat- onfistation Mitteilung zu machen. Genoffe in nationalen Phrasen und Chauvinismus nicht genug überbieten sache fann Herrn Bebels Zeugnis ohne Frage angenommen Bebel hat sich nunmehr an das kaiserliche Telegraphenamt in werden." Dann heißt es weiter im Text:" Wir glauben Jena gewandt und die Auslieferung der Depesche verlangt. Teil des Studententums zu, wenn auch für den ausschlaggebenden Der Thpus dieses reichen Studenten trifft indessen nur für einen nicht, daß irgendein ernst zu nehmender Teil des Zugleich verlangte er zu wissen, wer den Befehl zur Zurück und behördlich bevorrechteten. Neben den Söhnen der Reichen und deutschen, französischen oder englischen Boltes haltung des Telegramins gegeben habe und welche Grünbe Reichsten studieren an unseren Universitäten viele Söhne von wirklich den Krieg wünscht. Aber wenn die Völker nicht für die Konfiskation maßgebend gewesen seien. Genosse mittleren und niederen Beamten, Handwerkern, fleinen Kaufleuten usw., willens find, die nötigen Schritte zu tun, um ihre Wünsche Bebel beabsichtigt, die Angelegenheit im Reichstage zur deren Bahl immer mehr anwächst. Diesen stehen nicht die Mittel durchzusehen, werden fie den Krieg eines Tages bekom- Sprache zu bringen. zu einem lippigen Korporationsleben zur Verfügung, ja sie leben
zahlen müssen, der selbst ihren Untergang herbeiführen kann."
Nervös.
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Ehrenvoll wird mant stets der jungen Helden gedenken,
feudal absolutistischen Reaktion zu erdulden hatten, die sich mit Todesurteilen und Kerkerhaft gegen die mutigen Träger des Fortfchritts zu behaupten suchte.
Aus der revolutionären Bourgeoisie vor 100 Jahren ist die fatte kapitalistische Bourgeoisie von heute geworden, die an bent Abend ihres Daseins angelangt, alle ihre bürgerlichen Ideale aus schlotternder Angst vor dem vordrängenden revolutionären Broletariat verraten und mit der alten feindlichen Reaktion schon längst gegen
men, ob sie ihn wollen oder nicht. Das ist die Moral Aber es sind noch weitere Merkmale von übergroßer Nervo- häufig in großem Elend als sogenanntes Afademiferproletariat". dieser lang hingezogenen geheimen Verhandlungen und der Uebel, fität vorhanden. Als die Genossen Bebel und Diet Sonnabend- aber auch bei dieſem ärmeren und ärmsten Teil der Studentenschaft die sie uns gebracht haben. Die Diplomaten sind als Klasse nachmittag nach 5 Uhr gemeinsam von Jena nach Süddeutsch- fann meist von einem Verständnis für die Gedankenwelt des Proletariats nicht mehr zu verdammen ais andere; aber auch nicht mehr als land abreisen wollten und einige Zeit vor Abgang des Zuges faum die Rede sein. Die ärmeren Studenten müssen banach trachten, Von einem objektiven andere dürfen sie die ungehinderte Kontrolle über Interessen in der Nähe des Bahnhofes auf- und abgingen, bemerkten fie, Studium, innerem Freiwerden von bürgerlichen Vorurteilen und möglichst bald das Examen zu machen. haben, die so gewaltig sind, daß ihr eigener Anteil daran wirklich daß sie geheimpolizeilich überwacht wurden. Genosse Diet Eindringen in die proletarische Wissenschaft kann nur in vereinzelten winzig ist. Die menschliche Natur läßt sich nicht dadurch ber blieb in seiner Heimat Stuttgart ; Genosse Bebel setzte am Fällen die Rede sein. Der harte Kampf um die Futterkrippe hat ändern, daß man ihr Verantwortlichkeiten auföürdet, die zu schwer nächsten Vormittag die Reise nach dem Bodensee und der eine neue Form des Brotſtudenten und Strebers als Typus an für sie sind: und wenn man sorgloserweise irgendeiner Körper- Schweiz fort. Bei dieser Gelegenheit entdeckte er, daß die unseren Universitäten erzeugt. Wie die reichen sind auch die schaft von Sachverständigen die Bestimmung über Angelegenheiten geheimpolizeiliche Ueberwachung fortdauerte und zwar wurde ärmeren Streber eifersüchtig bemüht, an ihrer nationalen" Ge diese Sachverständigen nun Wissenschaftler oder Admirale, Bischöfe Bebel nicht den Reiz der Neuheit entbehrte. Genosse Bebel vertrauten Schäflein vor dem Gift des Sozialismus zu schützen. von überwältigender öffentlicher Wichtigkeit anheimstellt ob diese zum Teil auf eine Weise bewerkstelligt, die für finnung feinen Beifel zu laſſen. Endlich ist die Universitätsbehörde bemüht, die ihrer D5hut anoder Beainte des auswärtigen Ministeriums sind, so kann man ficher sein, daß der Spezialiſt früher oder später seinem profeffio- des Sozialistengefeyes wohl der am meisten geheimpolizeilich schaft an unseren Universitäten bestellt ist. profeffio- schreibt uns darüber: Ich bin während der Dauer Die Leg Arons hat uns gelehrt, wie es um die Freiheit der Wissennellen Eifer die wirklichen Interessen der Gemeinschaft, die ihm verfolgte Genoffe in Deutschland gewesen und habe dabei Wenn die bürgerlich- ideologische Studentenschaft, die noch von törichterweise vertraut hat, opfern wird. Das ist die Lehre, die über die Methoden dieser Ueberwachung sehr reiche Er- der Freiheit und Boraussetzungslosigkeit ihrer Wissenschaft träumt, die Demokratie in der ganzen Welt begreifen muß; und wenn sie fahrungen gemacht. Neu aber war mir, wie man am neben Mednern aller Parteien auch einen Sozialdemokraten vor zu träge oder zu gleichgültig dazu ist, so wird sie einen Preis Sonntagnachmittag von Friedrichshafen und Romans. Studenten zu Worte kommen lassen will, so fährt die täppische Hand Die Daily News" bringt heute morgen einen Leitartiker horn aus also auf Schweizer Boden mit Hilfe des des Neftors bazwischen und verbietet es. Ueberbaupt muß die Freie Die„ Daily News" bringt heute morgen einen Leitartikel Bahn- und Schiffspersonals das Biel meiner Reise zu erfahren beitlichen civitas academica vereinigen zu können, sich viel FußStudentenschaft, die glaubt, die heutige Universität noch zu einer eitt über Herr Bebel und die Krise". Sie schreibt, daß sich jedermann, fuchte. Die Methode war amüsant, blieb mir aber feinen fritte der Behörden gefallen lassen, die sie aber im Bertrauen auf der auf den Grund der Wirklichkeit der elenden Marokkoaffäre zu Augenblick verborgen. Hätte man mich in Jena in höflicher das Wohlwollen der Behörden" geduldig erträgt, weil auch in ihr kommen wünsche, die Worte Bebels zu Herzen nehmen sollte. Nach Weise befragt, was das Ziel meiner Reise set, so würde ich die revolutionäre Kraft des Bürgertums erloschen ist. Es ist beseiner Darlegung der Hauptpunkte schreibt das Blatt:" So liest ein der polizeilichen oder staatsanwaltlichen Neugierde bereitwillig halb auch kaum anzunehmen, daß ein Teil der Freiſtudenten, die von solch scharfer Beobachter wie Herr Bebel die Geschichte dieser letzten entgegengekommen sein, denn ich hatte nichts zu verschweigen der Würdelosigkeit des„ ults" in Jena überzeugt find, dagegen Monate und die Aussichten der Zukunft. Wir mögen, wenn wir dazu aufgelegt sind, die Verteilung des Tabels bemängeln, aber jetzigen Finanznot in Reich und Staat man sich meinetwegen oder zu verbergen. Es sollte mir leid fein, wenn bei der Protest erheben werden. daß ein solcher Mann eine schwere Bürde der Berantwortung England auferlegt, ist genug, um jedem noch in besondere Unkosten stürzte, um geheimpolizeilich Dinge Engländer ernstlich zu denken zu geben. Im Ver- 3 erfahren, die man weit billiger und wahrheitsgemäßer lauf der Besprechung heißt es dann, daß nichts sonderbarer fei als durch mich selbst erfahren förmite." die Ruhe, mit der der gewöhnliche Engländer von den Vorbereitun gen zum Kriege lefe. Das sei nicht die Ruhe eines vernünftigen Menschen, sondern die Ruhe des Kindes, das mit dem Feuer spiele, dessen Eigenschaften es nicht kenne. Darauf gitiert das Blatt die Stelle der Bebelschen Rede, die von den furcht baren Folgen des Krieges handelt, und bemerkt dazu: Eine Aende rung von Einzelheiten hier und da und das Bild ist ebenso wahrheitsgetreu für England wie für Deutsch land . Auch für England würde der Krieg die hungers. not, Pestilenz und Elend, das man sich nicht vorstellen kann, bedeuten. Und dennoch sprechen die Leute in England von Men Borbereitungen zum Kriege in demselben Tone wie von den
Die Regierung und die Teuerung.
Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" teilt mit:
Zu den Maßregeln gegen Futter- und Kartoffelmangel gehört die Erleichterung der Verarbeitung von Getreide, also auch von Mais, in landwirtschaftlichen Brennereien. Hierüber ist jetzt unter fämtlichen Bundesregierungen Einverständnis erzielt. Es darf daher für Anfang Oktober d, J. mit einem Bundesratsbeschlusse folgenden Juhalts gerechnet werden:
Auf Antrag fann widerruflich gestattet werden,
1. daß die nach dem 1. September 1902 betriebsfähig hergerichteten landwirtschaftlichen Brennereien in der Beit vom 1. Dt tober 1911 bis einschließlich 15. Juni 1912 auch Rohstofte
Studenten in Jena nur willkommen sein, erinnert es doch aufs neue, Uns aber fann ein so täppisches Verhalten wie das der auf welchen Grad der Versumpfung unsere akademische Jugend anStudenten in Jena nur willkommen sein, erinnert es doch aufs neue, gelangt ist, und daß nur durch die Eroberung der politischen Macht burch das Proletariat der kulturelle Fortschritt möglich ist.
Nochmals: wer hat gefälscht?
Die Korrespondenz Herzberg, Berlin , ersucht uns um Veröffent lichung folgender Erklärung:
Der Vorwärts" gibt heute eine Auslastung der Firma Schweder und Herzsch wieder, in der wir( Hg.- korrespondenz) zwar nicht namentlich erwähnt sind, die uns aber doch Ver anlaffung gibt, folgendes zu erklären:
1. Der von uns ausgegebene Bericht über die Eröffnungsrede Bebels auf dem Jenaer Parteitag enthält das einem Artikel der Weimarischen Zeitung" borangestellte Zitat:„ Wir fordern Beseitigung der Lebensmittelzölle, weil wir damit Deutsch