Land ben Lebensnerb abschneiden wollen", nicht. Das stellt die Weimarische Zeitung" in einem an uns gerichteten Brief vom 16. d. Mts., in dem unsere Mitwirkung zur Ermittelung des Urhebers der Falschmeldung erbeten wird, ausdrücklich fest. Tatsächlich enthält auch weder der Bericht der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", noch der in irgend einem anderen von uns bedienten Blatt einen berartigen Sag.
2. Unsere Korrespondenz ist weder eine bürgerliche, noch eine sozialdemokratische, sie ist nicht Organ irgend einer Partei, sondern sucht sachlich zu berichten und wird von den Blättern aller Parteirichtungen benügt.
Korrespondenz Herzberg.
Ein Oberpräsidentenschub. Der Oberpräsident, von Bommern , Freiherr von Malzahn, der sich im vorigen Jahre durch eine anmaßliche Rede gegen die Presse bemerkbar machte, tritt in den Ruhestand. An seine Stelle tritt der bisherige Oberpräsident der Provinz Pofen, v. Waldom, der seinerseits wieder durch den ultrareaktionären Unterstaatssekretär im preußischen Kultusministerium v. Schwarzkopff ersegt wird.
Einzelne Blätter glauben in dem Rücktritt Waldows eine Beftätigung dafür erblicken zu dürfen, daß die Regierung entschlossen fei, den neuerdings angeblich von ihr eingeschlagenen Kurs der Milde" in der Bolenpolitit beizubehalten. Waldow habe für das von ihm verlangte schärfere Vorgehen in der Polenfrage bei den maßgebenden Berliner Stellen nicht das nötige Entgegenkommen gefunden und sich deshalb zum Aufgeben des Postens entschlossen.
V
Daß durch das Ausscheiden des Herrn Schwartzkopff eine Aenderung in der Haltung des preußischen Kultus. ministeriums herbeigeführt werden wird, erscheint ausgeschlossen. Es wird eine andere Nummer genommen werden, der Faden aber bleibt derselbe.
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Eine freche Fälschung unternimmt die„ Kölnische Boltszeitung". Sie schreibt in ihrer Nr. 798 vom Montag:
Alle Berichte der Berliner Zeitungen stimmen darin überein, daß gestern in Wien Revolution herrschte, und das, Berliner Tageblatt" hebt als besonders auffallend hervor, daß die Sozialdemokratie bei ihren Demonstrationen dieses Mal ohne alle Drdner und Sicherheitsmänner vorgegangen ist, also für
Carla Rußland. O
Nach dem Tode Stolypins.
Petersburg, 19. September. Hier herrscht über den Tod
Dafür ist er von Bebel auf dem Parteitag in Jena beim Schopf| genommen worden. Das scheint Herrn Trimborn sehr verschnupft zu haben, denn er hat am Montag in einer Versammlung in Köln seine Tiraden wiederholt und sich gegen Bebel zu wehren versucht. Die Versammlung stimmte der folgenden Resolution zu: Stolypins lebhafte Bestürzung. Der Nachfolger des verDie Versammlung hat das volle Vertrauen, daß bei aller storbenen Ministerpräsidenten ist noch unbestimmt. Man meint, Ueberzeugung von der Notwendigkeit, der Welt den Frieden mit Finanzminister Rotowzem werde auch nach dem Tode feinen Segnungen zu erhalten, es der Reichsregierung gelingen Stolypins zeitweilig die Dbliegenheiten des Ministerpräsidenten wird, bei den schwebenden deutsch - franzöfifchen Verhandlungen erfüllen, doch nicht endgültig auf diesem Posten bleiben. Der die wirtschaftlichen und politischen Interessen des deutschen Nationalverband und die monarchistische Organisation arbeiten Volkes und die Ehre der Nation zu wahren, und erklärt, eine Petition an den Zaren aus, worin sie um Befreiung daß sie für die Ehre und die Sicherheit
bereit ist.
Bagrow.
des Vaterlandes jederzeit zu jedem Opfer Rußlands von den fremden Völkern, in erster Die Versammlung erhebt daher lebhaften Linie von den Juden, bitten. Proteft gegen die den internationalen Frieden auf das äußerste gefährdenden unverantwortlichen Treibereien und Hetzereien gelvisier ausländischen Diplomaten und offiziösen und nicht- Der Täter Bagrow bezog 185 Rubel Monatsgehalt von der offiziösen Breßorgane. Sie verurteilt nicht minder scharf auch die Geheimpolizei, außerdem erhielt er für besondere Aufträge eine Entsozialdemokratische Drohung mit einem wirtschaftlichen Ausstand lohnung. Bagrows Dheim, ein bekannter Nervenarzt, wurde verim Kriegsfalle als einen Verrat am Vaterlande. Sie ist jedoch
der festen Zuversicht, daß jeder Versuch, mit einer solchen Drohung ernst zu machen, an der vaterländischen Gesinnung und Treue der überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes scheitern wird.
Oefterreich.
Die Opfer der Demonstration.
haftet, ebenso seine Tante, deren Töchter und Dienerschaft. Der Polizeichef Kuljabko wurde vom Dienste enthoben. Der Staatsanwalt berichtete dem Justizminister mündlich über den Gang der Untersuchung.
Eine Kiewer Zeitung behauptet, daß der Täter Bagrow den Revolver durch den Chef der Kiewer Polizei erhalten habe, was in den Büchern der Geheimpolizei vermerkt sei.
Wien , 19. September. Den Blättern zufolge ist der Unter den Juden in Kiew herrschen Angst und Erregung. Der Zustand zweier am Sonntag Iebensgefährlich ver- Polizeimeister teilte im Auftrage der obersten Behörden den Führern legten Demonstranten nicht besonders befriedigend. der rechtsstehenden Verbände von Kiew mit, daß im Falle von Ihre Genesung erscheint fraglich. Außer ihnen befinden sich unruhen die schärfsten Maßnahmen getroffen werden würden. Der noch a cht Schwerverlette in Pflege. Gouverneur von Kiew machte den Zeitungen die Mitteilung, daß
Es sind im ganzen 263 Verhaftungen borgenommen die Truppen aus den Manövern in die Stadt zurückgekehrt und worden. Von den Verhafteten sind 160 Personen wegen vorübergehend durch ein Husaren- Regiment verstärkt worden seien. Verbrechens der öffentlichen Gewalttätig. Der Generalgouverneur kündigt an, daß Unruhen nicht zugelassen feit, der böswilligen Beschädigung fremden Eigentums und werden würden.- Die Juden verlassen Kiew in Massen. des Aufruhrs dem Landesgerichte eingeliefert worden. Die übrigen wurden teils den Bezirksgerichten angezeigt, teils polizeilich bestraft.
2. Angriffe auf die Polizei in Lodz . Lodz , 19. September. Als heute eine Abteilung SchutzIeute mit einem Kapitän an der Spitze vor einem Hause der Rzgovskistraße erschien, um dort eine Durchsuchung borDer Pförtner und ein Schußmann ein Schußmann wurden getötet; ein Schuhmann schwer, der Stapitän, ein Unteroffizier und ein Schutzmann leicht verlegt; einer der Verbrecher wurde bei dem Versuche über das Dach zu flüchten getötet, zivei andere wurden festgenommen, die übrigen entkamen in der Dunkelheit.
die Revolution in bollem Maße verantwort Demonstrationsversammlung gegen die Lebens. zunehmen, wurde sie aus dem Inneren des Gebäudes mit Revolver
Im Berliner Tageblatt" wird man den legten Zeil des
Sazzes, den das rheinische Zentrumsorgan dem Berliner Blatt unterschiebt, vergeblich suchen. Tatsächlich heißt es im Berliner Tageblatt":
mittelteuerung, verbunden mit einem Demonstrationszuge, statt. Es ereignete sich fein 3 wischenfall.
Prag , 19. September. In Königinhof veranstalteten gestern nationalsoziale Arbeiter Demonstrationen gegen die Teuerung. Es tam zu Krawallen; gegen die Auffallend war es, daß heute der Arbeiterzügen die Ordner Gendarmen wurden Steine geschleudert, dabei wurde fehlten, welche sonst bei den großen Demonstrationszügen der der Bezirkshauptmann und zwei Gendarmen verletzt. SchließSozialdemokratie ftets in mustergültiger Weise die Ruhe und lich wurde die Menge mit dem Gewehrkolben zerOrdnung aufrecht erhalten haben. Es wäre gewiß nicht zu den argen Ausschreitungen gelommen, wenn auch streut. heute solche Drdner ihres Amtes gewaltet hätten."
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Die Fleischnot.
Bunächst hat also die Köln . Boltsztg." das Wort„ befonders" vor„ Auffallend" hinzugeschwindelt. Und schließlich Wien , 18. September. Bei einer heute zwischen den beiden hat das fromme Blatt die Worte: also für die Revolu- Ministerpräsidenten stattgehabten Besprechung wurde vereinbart, daß tion in vollem Maße verantwortlich ist sich aus die Verhandlungen über die Fleischfrage durch Unterhändler am Freiden Fingern gefogen, die mit jedem Tage schmutziger werden, ben tag oder Sonnabend in Budapest beginnen sollen. wir den Reichstagswahlen näher rüden.
Ein Aufruf des Flottenvereins.
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Aus der Partei.
Eine polizeiliche Demonstration?
nun
Wir berichteten vor einigen Tagen, daß ein Genoffe, der bei einem Leichenbegängnis in der Umgegend von Dortmund einen Stranz mit roter Schleife getragen hatte, vom Schöffengericht in Dortmund freigesprochen worden war, obwohl das Gericht eine Beleidigung des in Frage kommenden Schußmanns, der die Entfernung der Schleife verlangte, als eriviejen angenommen hatte. Das Schöffengericht stellte nämlich fest, daß der Beamte unberechtigter weise eingegriffen und daß der Angeklagte in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe, als er sich, wie geschehen, wehrte. Drei Tage nach dieser gerichtlichen Feststellung, wurde Brest , 19. September. Der Sekretär des Verbandes der Syn- am Montag, Der Deutsche Flottenverein, der, wie immer wieder herboreine verstorbene Botenfrau der gehoben zu werden verdient, geradezu eine offiziöse Dr- bilate im Departement Finisterre, St outlier, wurde wegen Auf- Dortmunder Arbeiter- Zeitung" beerdigt, wobei es trotzdem wieder ganisation geworden ist, wendet sich an das deutsche Volt" reizung der Soldaten zum Ungehorsam und wegen zu polizeilichen Eingriffen tam. Mitten in der Stadt vor dem Bahnhof wurden die Kranzträger von einem Polizeikommissar und mit folgendem Aufruf: Beleidigung der Behörden verhaftet. mehreren Schuhleuten angehalten und es wurde die Entfernung der roten Schleifen verlangt. Der Beamte wurde wiederholt auf das schöffengerichtliche Urteil aufmerksam gemacht, er erklärte jedoch, daß er Auftrag habe, so zu handeln. Als die Schleifen mit Gewalt ganz bald nachher wieder an die Kränze. Ar- weggerissen werden sollten, nahmen die an der Beerdigung teilnehmenden Botenfrauen an sich und stedten fie später aber dem Zug noch weiter und nahmen schließlich zwei tote Schleifen Die Beamten folgten mit Gewalt weg. Die betreffenden Kränze waren vom Transportarbeiterverband und vom Sozialdemokratischen Verein gespendet worden. Die Polizei erreichte mit ihrem gewaltsamen Eingreifen, Ga- eine Demonstration" zustande fam. Die Frage ist nun, wollte die Polizei nur der Sozialdemokratie zu einer Demonstration verhelfen oder sollte auch gegen das Schöffengericht des monstriert werden?
Ueberall Belagerungszustand.
Der Deutsche Flottenverein hat in seiner bisherigen Hauptbersammlung einmütig beschlossen, auf den beschleunigten Bau der durch das Flotteugesek borgesehenen Panzertreuzer hinzuwirken. Zum Schutze und zur Ent faltung seiner natürlichen Lebensinteressen ist für Deutschland diese beiterverband hat den Gesamtausstand für Madrid , 19. September. Der allgemeine Beschleunigung unbedingt nötig. In welchem Maße dies der Fall Spanien beschlossen. Der Beginn des Ausstandes wird ist, zeigt die heutige Weitlage mit erschreckender Deutlichkeit. Die Misgunft des Auslandes sucht die Entwickelung unserer festgesetzt werden. Seemacht mit allen Kräften zu hintertreiben, und schon einmal hat der patriotische Sinn unserer Volksvertretung solche Be strebungen mit der debattelosen Annahme des Marinehaushalts Madrid, 19. September. Der König hat ein Dekret daß sich der Teilnehmer eine große Erregung bemächtigte und daß unterzeichnet, durch das die tonstitutionellen rantien für ganz Spanien aufgehoben werden. Die Kämpfe in Valencia . Valencia , 19. September. Die städtischen Arbeiter find Artillerie hat die Der Deutsche Flottenverein wendet sich daher an das ganze gestern in den Ausstand getreten. deutsche Volk mit der Bitte, seine wohlbegründete Forderung zu firategischen Punkte der Stadt bejezt. Die Gendarmerie wurde mit unterstützen und die Haltung des Auslandes durch massenhaftes Steinen beworfen und schritt mit der Waffe ein. Es wurden Eintreten in den Berein zu beantworten. 21 Berhaftungen vorgenommen.
beantwortet.
Der neuen Herausforderung gegenüber darf kein Mittel un bersucht bleiben, unsere eigenen Interessen sicherzustellen und vor allem die gefährliche Lüde im Bestande unserer Panzerkreuzer auszufüllen, wozu eine Aenderung des Flottengefeges nicht erforderlich ist.
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Soziales.
Das Recht des unehelichen Kindes.
Die lebhaften Grörterungen, die in letzter Zeit die Fragen Deutsche, werdet Mitglieder des Deutschen Flottenvereins! Gestern vormittag begannen ungefähr hundert erregte des Mutterschutzes und der Volksvermehrung gefunden haben, Es war natürlich vorauszusehen, daß sich der Flotten- Ausständige Wagen und Straßenbahnen anzuhalten. Bis führten dazu, daß sich auch bürgerliche Kreise in steigendem Maße berein die günstige Gelegenheit der durch den Marotto 8 Uhr nachmittags mit dem Rechte des unehelichen Kindes befassen. Eine gründliche war es den Ausständigen gelungen, Erörterung hierüber entspann sich auf dem 8. Deutschen Berufsrummel geschaffenen internationalen Situation nicht ent- den ganzen Verkehr aufzuhalten und die gesamte vormündertag, der am Montag und Dienstag unter dem Vorsit gehen lassen würde, um mit verdoppelter Kraft für seine Arbeit in den Werkstätten zum Stillstand zu von Professor Dr. Klunker- Frankfurt a. M. in Dresden zusamFlottenrüstungspläne Propaganda zu machen. bringen. Um 4 Uhr rückte Gendarmerie gegen die Straßen des mengetreten ist. Die Justizbehörden von Sachsen , das preußische Es macht sich dabei sehr hübsch, daß er Bebels Versicherungen Bentrums der Stadt vor; sie wurde mit Steinwürfen Ministerium des Innern, das Justisdepartement des Kantons auf dem Jenaer Parteitage, daß die neue Marinevorlage empfangen und schritt mit der Waffe ein. Eine Schar von jungen Basel- Stadt und mehrere ungarische Waisenbehörden waren auf zweifellos kommen würde, so prompt zu be- Burschen zwang durch Steinwürfe ein Etablissement zur Einstellung Referat erstattete, wies auf den Rückgang der ehelichen Geburten der Tagung vertreten. Stadtrat Rosenstock Königsberg, der das ftätigen fucht. des Betriebes. Um 5 Uhr besetzten mit Gewehren bewaffnete sowie auf das Sinten der Kindersterblichkeit und auf das Steigen Die Berliner Neuesten Nachrichten", die den Aufruf ver- Polizeimannschaften, Gendarmerie und Truppenabteilungen bie ber unehelichen Geburten hin. Die rechtliche Stellung des unehe öffentlichen, halten es obendrein für notwendig, die Be Straßen in der Nähe der Fabriken. lichen Kindes ist heute im Deutschen Reiche sehr ungünstig. Eine Tanglosigteit einer Korrespondenzmeldung aufzuzeigen, Wegen des revolutionären Charakters der Be- Abhilfe darf aber nicht getragen sein von sittlicher Entrüstung", wonach eine Beschleunigung des Flottenbaues im Sinne der wegung wurde die Leitung der Provinz den Militärbehörden sondern nur von dem Bestreben, dem unehelichen Kind Gerechtig Wünsche des Flottenvereins bei dem Voranschlag des Reichs- übertragen, die Truppen ausmarschieren ließen. Zwischen feit widerfahren zu lassen und es im Intereffe des Staates und marineamts im Etat für 1912 nicht beabsichtigt sei. Wie den Ausständigen und den Sicherheitsorganen kam es mehrfach zu Kinder zur Erfüllung ihrer Pflicht herangezogen werden, um so der Gesellschaft sicherzustellen. Je stärker die Väter unehelicher wenig diese Meldung Anspruch auf Zuverlässigkeit habe, gehe 8usammenstößen, bei denen Schüsse gewechselt wurden. Die mehr werden die Privilegien beseitigt, die das heutige Recht schon aus der Darstellung hervor, daß der Voranschlag" nur" telegraphischen Verbindungen mit Madrid find noch im Betriebe. In diesen Wätern vor den Vätern ehelicher Kinder gewährt. meerben ben Bau von zwei Linienschiffen und einem großen 2a Corunna herrscht der Generalstreit. Kreuzer vorsehe. Träfe das faktisch zu, so würden damit In Barcelona betrachtet der Gouverneur den Versuch des ja gerade die Wünsche des Flottenvereins, der den Generalstreits als gescheitert. Dort herricht völlige Ordnung.(?) Bau von drei Schlachtschiffen verlange, erfüIIt! Bon zehn Mitgliedern des revolutionären Komitees, das sich gebildet Einsichtige Politiker sollten nach der Hamburger Kaiser- hat, sind neun verhaftet worden, und zwar ein Mitglied in Bilbao , rede an der Einbringung der neuen Flottenvorlage ohnehin die anderen in Madrid . nicht länger zweifeln. Wenn selbst die Herren Freifinnigen noch immer Vogelstraußpolitit treiben, so mur deshalb, weil sie einer Festlegung ängstlich aus dem Wege gehen möchten!
Amtsgerichtsrat Landsberg- Lennep sprach über die Ziele der Nechtsänderung zugunsten der außerehelichen Kinder. Die Mißbilligung außerehelicher Zeugung ist die Folge der Anschauung, daß die Ehe die Grundlage der Normalfamilie ist und daher aufrecht erhalten werden müsse. Das uneheliche Kind ist aber ebenso, wie das eheliche, ein Teil des Volkes, und es darf daher nicht schlechter gestellt sein. Wir müssen die Einrichtungen entfernen, die diesem Unrecht entspringen, ohne zugleich die Vermeidung der Ehe verlockend zu gestalten. Wo die natürlichen Eltern ihre Pflicht dem Sinde gegenüber erfüllen, da muß das grollende Sittlichkeitsempfinden verstummen. Zu der Ansicht, daß uneheliche Geburt ein Schandfleck sei, hat der Gedanke sehr viel beigetragen, daß die uneheliche Zeugung ein Delikt darstelle. Diese Anschauung ist hinfällig, da wir doch das Leben als ein Gut betrachten und darum die Erzeugung nicht für ein Vergehen ansehen können. Nicht die befizenden, sondern die nichtbesibenden Bäter unehelicher Kinder machen die größten Schwierigkeiten. Die Adoption unehelicher Kinder muß wesentlich erleichtert werden, wozu in erster Linie nötig ist, daß die Vormundschaftsgerichte ermächtigt werden, bon dem Erfordernis des Alters von 50 Jahren für den Adoptivvater abzufehen. Diese humanen Ausführungen fanden lebhafte Zustimmung. Es gelangte schließlich folgende Resolution zur einstimmigen Annahme: Der Zentrumsführer Trimborn hatte auf einem Bezirksparteitag Anhänger verschiedener Parteien des Landes für das uneheliche Kind ergeben, die dringend einer Reform boDie Praris hat Schwächen des bestehenden Rechtszustandes in Koblenz eine Rede zur Marottofrage gehalten, in der er im beteiligten. Elf Redner hielten Ansprachen. Im Ministerium dürfen. Der ständige Ausschuß wird mit Verfolgung der Anges Kriegervereinsstil das deutsche Schwert und seine Taten pries. des Innern wurde eine große Zahl von Petitionen abgegeben. Tegenheit beauftragt.
Chriftiania, 18. September. Das Kriegsgericht verurteilte heute von 33 Angeklagten, die an den Soldatenunruhen auf Gardermien beteiligt waren, zwei Soldaten zu 25 Tagen und vierWie so manche„ Liberalen " in den Groß- und Mittelstädten zehn zu 20 Tagen Arrest, ferner wegen der SoldatenOnruhen auf wollen auch die Liberalen der Republik Lübeck von einem all- Jöhrstadsmöen, an denen eine ganze Stompagnie beteiligt war, gemeinen Kommunalwahlrecht nichts wissen. Wie aus Lübeck ge- 189 Soldaten zu 24 Tagen und einen Soldaten zu 18 Tagen Arrest. meldet wird, lehnte die Bürgerschaft( das Lütbeder Barlament). den Antrag der Sozialdemokraten ab, allen Staatsangehörigen beiderlei Geschlechts vom 30. Lebensjahre ab das Wahlrecht zur Bürgerschaft zu verleihen.
Zentrum und Kriegshehe.
Holland.
Für das gleiche Wahlrecht.