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täglich eine Stunde ertheilt, bei kürzeren Fristen täglich auch bis auf zwei Stunden. Die Bestimmungen betreffend die Sonntags- und Nacht- arbeit, sowie die Beschäftigung von Frauen sind nach den Berichten nicht häufig übertreten worden. Zahlreicher sind die Uebertretungen der Gesetzesvorschrift, wonach Kinder vor vollendetem 14. Altersjahre in keiner Fabrik beschäftigt werden dürfen. Es sind namentlich die Kantone, wo die Stickerei- Industrie stärker vertreten ist, in welchen gesetz- widrige Kinderbeschäftigung öfters vorkommt. Während in einigen Berichten offen eingestanden wird, daß es mit der Ueberivachung des Fabrikgesetzes seitens der unteren Behörden windig aussieht, können andere anführen, daß die Fabrikinspektion den betreffenden Kantons- regierungen für ihre musterhafte Ueberwachung ihre An- erkennung ausgesprochen hat. An der Spitze dieser Kantone scheinen zu stehen Zürich , St. Gallen , Graubünden , Glarus , Thurgau :c. In den beiden erstereu Kantonen sind spezielle Beamte hierfür angestellt. Wie ernst es beispielsweise der St. Galler Regierung mit der Durchführung des Fabrik- gesetzes ist, erhellt aus folgender Mittheilung:Durch spezielles Kreisschreiben haben wir neuerdings sämmtliche Polizeiorgane des Kantons angewiesen, während des Jahres periodisch, d. h. mehrmals in sämmtlichen Fabriken des Kantons ohne Ausnahme hinsichtlich der Handhabung des Fabrikgesetzes Nachschau zu halten. Daß dieses Vorgehen von sehr guter Wirkung war, beweist die geringe Zahl von Gesetzesverletzungen im Jahre 1892. Die zuständigen Auf- sichtsorgane gaben sich denn auch die eifrige und redliche Mühe, dem Fabrikhaftpflichtgesetze allseitig den gehörigen Vollzug zu verschassen. Es hat daher auch nicht umsonst das Fabrikinspektorat I(Dr. Schuler) nnserm Ressort- departemcnt wiederholt für die gute Ordnung und die erzielten Erfolge seine Anerkennung ausgesprochen." Vergleichen wir die vorliegenden Regierungsberichte über die Durchführung des schweizerischen Fabrikgesetzes mit den Berichten der deutschen und österreichischen Fabrik- Inspektion über die Durchführung der in diesen beiden Ländern bestehenden Arbeiterschutz-Gesetze, so kann darüber, daß die Schweiz mit der Durchführung ihres Fabrikgesetzes den beiden andern Ländern weit voraus ist, gar kein Zweifel bestehen. Zum Theil mag dieser Vorsprung der Schweiz in der längeren Wirksamkeit des Gesetzes seinen Grund haben, zum andern Theil aber in der Mitwirkung der Arbeiter und ihrer Presse liegen. Volikifcho Lteberstckik. Berlin , den S. September. Die Reichs-Stcuerkommissäre haben am 5. September ihre volksbeglückcnde Arbeit begonnen. Die Steuerzahler, die für Moloch Militarismus bluten sollen, können ver- sichert sein, daß die Herren Kommissäre ihre Pflicht thun werden bis aufs Weiße! Tabakbestenernng und Arbeiterentlassungen. Die Südd. Tabak-Ztg." berechnet, daß die Erhöhung der Tabak- besteuerung den Zigarrenverbrauch um 4045 pCt. ver- mindern werde. 45 pCt. Abnahme der Zigarrcnfabrikation bedeutet die Entlassung von über 50 000 Arbeitern, die mit ihren Frauen und Kindern über 150 000 Personen aus- inachen, abgesehen von den Tausenden von Arbeitern in den Nebenindustrien, des Kleinhandels und der Vernichtung der vielen kleinen selbständigen Existenzen. Wenn die Zigarren- industrie um 50 pCt. Blättertabak künftig weniger ver- arbeitet, so werden etwa 90 000 Zentner Stengel fehlen, was durch andere Materialien bei der Rauchtabak- Fabrikation ersetzt werden niuß. Dadurch wird also die Pfeife des armen Maimes", abgesehen von der erhöhten Fabrikatsteuer auch für Schneidtabake, um mehr als 100 pCt. für dieses Quantum verthenert. Wozu ein Kreisausschust gut ist. Ueber den Ver- waltungsbericht des Kreisausschusses von Eschwege schreibt verzückt dieKreuz-Zcitung": Nun wohl, willst Tu mir die Ehre erweisen, mich als einen Deiner Zeugen anzunehmen?" Andrö drückte dem braven Jungen herzlich die Hand. Guntram war entzückt, einem Freunde gefällig fein zu können und zugleich einen Vorwand gefunden zu haben, seinen Aufenthalt in Paris zu verlängern. Dann ver- abschiedete Andro sich von seinen beiden ehemaligen Kameraden und setzte, höchlich belustigt von dem Gedanken an die Bestürzung, in der er sie verlassen, seinen Weg fort. Gut!" dachte er.Das ist noch garnichts. Was wird erst mein Onkel sagen, wenn er erfährt, daß sein Neffe ein Renegat der Bourgeoisie ist?" Wie es sich gehörte, hatte er ihm schriftlich von seiner bevorstehenden Verheirathung Mittheilung gemacht. Einige Tage später erhielt er folgenden Brief: Mein Neffe! Ich habe Deinen Brief vom 13. er., enthaltend eine Einladung, die ich nicht annehmen werde, bekommen. Man hatte mir bereits erzählt, daß Du zum Arbeiter herabgesunken seist und Artikel für ein sozialistisches Blatt schreibst. Ich hatte an einen schlechten Scherz geglaubt. Ich hoffte, Du würdest wissen, was Du der Ehre der Fa- milie schuldig bist. Es scheint, daß ich noch immer eine zu gute Meinung von Dir gehabt habe. Aber nicht zufrieden damit. Dich unter die Anarchisten zu begeben und Dich mit Leuten einzulassen, die alles plündern und niederbrennen wollen, heirathest Du auch noch ein Mädchen, dessen Vater füsilirt und dessen Großvater deportirt worden ist. Du begreifst, daß ich ein solches Außerachtlassen alles dessen, was Du Dir selbst schuldig bist, nicht durch meine Gegen- wart sanktioniren kann, um so mehr, als Du durch Deine ausschließlich standesamtliche Trauung allen vernünftigen Leuten, die wie ich, ohne sich mehr mit der Religion ab- zugeben als nöthig ist, doch Achtung vor dem Hergebrachten haben, vor den Kopf stößt. Man könnte Dich noch entschuldigen, wenn Du unter dem Einfluß der Roth gehandelt hättest. Ich war bereit, Dir zu helfen. Wenn Du geruht hättest. Dich an mich zu wenden, so würde ich es mir zur Pflicht gemacht haben, für den Sohn meines Bruders zu sorgen. Du hast es vor- gezogen. Deinem Kopf zu folgen. Nun, wie es Dir beliebt. Ich will Dir nur heute sagen, daß Tu niemals weder auf Ganz besonders möchten wir auf die Fonds aufmerksam machen/'die, verzinslich angelegt, dem Kreisausschusse zur Ver- fügung stehen: Zur Errichtung einer Volksküche; zur Be- lohnung an Dienstboten für langjährige Dienstzeit; zur Unter- stützung von Raiffeisen'schen Darlehnskassen; zur Unterstützung des landwirthschaftlichen Kreisvereins; zur Vertilgung der für die Landwirthschaft schädlichen Insekten; zum Ankauf von Bullen; zur Anschaffung von Feuerlöschgeräthen; für Unter- bringung von Idioten, Geisteskranken u. s. w. zur Ver­breitung von Schriften gegen d»e Sozial- d e m o k r a t i e und zur Einrichtung von Volksbibliotheken ; für Meliorationszwecke." Dieschädlichen Insekten" des Agrarier- und Mucker- thums mögen aber noch so mild purren, die Sozialdemo- kratie gedeiht auch aus dem platten Lande. Die Kreis- ausschüsse verputzen also vergeblich die Gelder der Steuer- zahler im Interesse der Volksverdummung. Deutsche Rechtspflege. Wegen Haussriedenbruchs war unser Genosse Karl August Bunk in Königsberg i. Pr. angeklagt. Am 15. Juni d. I., dem Tage der Reichs- tagswahl, war der Angeklagte nach Trutenau gegangen, uni als Vertreter der Partei"die dortige Wahlhandlung zu überwachen, die von dem Rittergutsbesitzer und Amts- Vorsteher Walther Douglas als Wahlvorsteher geleitet wurde. Als bei der Auszählung der Stimmzettel seitens. des Wahlvorstandes ein Zettel, und zwar zu Unrecht, für ungiltig erklärt wurde, weil ans demselben der Name des Grafen Dönhoff-Friedrichstein durchstrichen und statt dessen Restaurateur Karl Schultze-Königsberg in Preußen" ge- schrieben war, legte der Angeklagte gegen dieses Verfahren Protest ein, und dieses hatte zur Folge, daß der Wahl- Vorsteher im Namen des Vorstandes, der diesen Protest als einen Eingriff in seine Rechte bezeichnete, den Angeklagten aufforderte, das Wahllokal zu verlassen. Da letzterer jedoch der mehrmaligen Aufforderung nicht Folge leistete, so unterbrach Herr Douglas oas Wahlgeschäft und rcquirirte den Amtsdiener, um den Angeklagten aus dem Lokale zu entfernen. Als der Beamte erschien, setzte Herr Bunk demselben zunächst die Bestimmung des§ 339 des Strafgesetzbuches auseinander, der einen Beamten, der durch Mißbrauch seiner Amtsgewalt jemand zu einer Duldung widerrechtlich nöthigt, mit Gefängnißstrafe bedroht, verließ dann aber das Lokal gutwillig, als der Amts- Vorsteher den Befehl gab, den Angeklagten nunmehr hinauszuführen. Der Angeklagte räumte unumwunden ein, daß er der Aufforderung des Wahlvorstehers, das Wahllokal zu verlassen, nicht Folge geleistet habe, behauptete aber, daß derselbe nicht berechtigt gewesen sei, ihn wegen seines durchaus nicht un- gesetzlichen Verhaltens im Lokale aus demselben zu ver- weisen, und daß er eben deshalb nicht nöthig gehabt habe, der Ausweisung Folge zu leisten. Der Gerichtshof war der Meinung, daß B. der Hinausweisung folgen mußte, seine vermeintlichen Rechte dann anderweitig wahrnehmen konnte; er erkannte daher auf eine Geldstrafe von 40 M. Hoffent- lich wird unser Genosse gegen dieses unerhörte Urtheil B e- r u f u n g einlegen. Der Spruch des Gerichts bedeutet die Wehrlosigkeit des in seinen Rechten verletzten Bürgers, der darauf angewiesen wird, das Unrecht zu erdulden und dann sich zu beschweren. Der Postdirektor von Puttkanter in Hohenlimburg , der die Drucksachensendung an den Tischler Peters ver- geblich der Staatsanwaltschaft zugeführt hat, ist nicht der einzigepflichtgetreue höhere" Postbeamte, der in dem Glauben lebt, daß Postsendungen, die sozialistische Schriften enthalten, an die Polizei oder Staatsanwaltschaft abgegeben werden dürfen. Ist doch die berufene Februar-Verfügung des Herrn von Stephan(Post-Amtsblatt Nr. 9 vom Jahre 1879), die der Abg. Liebknecht seinerzeit im Reichstage zur Sprache gebracht hat, formell noch gar nicht auf- gehoben! Oder kann uns Herr von Stephan das Post- Amtsblatt bezeichnen, worin die genannte, aus Anlaß des Sozialistengesetzes erlassene Post-Amtsblatt-Verfügung zurück- gezogen oder aufgehoben ist? Wir verlangen dringend, daß Herr von Stephan das Versäumte nachholt. Ter bayerische Landtag ist auf den 28. September einberufen worden. Zum ersten Male ziehen die S o z i a l- mich, noch auf mein Erbe zu rechnen hast, um Dich damit aus dem Abgrund zu retten, in den Du hineinläufst, Ich begrüße Dich. Theodor Savenay." Zu andern Zeiten würde Andrö beim Empfang dieses Briefes vor Wuth geschäumt haben. Jetzt lachte er nur darüber und begnügte sich, ihn mit folgender Antwort ab­zufertigen: Mein lieber Onkel! Ich würde mir einen Vorwurf daraus machen, wenn ich Deinen liebenswürdigen Brief nicht beantwortete. Ich brauche diese neue Versicherung Deinerseits erst garnicht, um zu wissen, wie weit Deine Angehörigen auf Deinen Edelmuth bauen können: meine Mutter und meine Schwester haben ihn genügend an sich erfahren. Du theilst mir mit, daß meine Ansichten nicht die Eigenschaft besitzen, Dir zu gefallen. Ich zweifelte nicht daran. Aber ich danke Dir trotzdem, daß Du es mir sagst. Ich würde unruhig sein, wenn sie Deinen Beifall hätten. Ich will Dich nur noch bitten. Dich zu erinnern, daß ich nicht an Plündern und Brennen denke, daß ich Sozialist und nicht Anarchist bin, was durchaus nicht dasselbe ist. Ich will Dir ferner sagen, daß D u mehr als irgend ein anderer dazu beigetragen hast, einen Sozialisten aus mir zu machen. Als ich Dich so hart mit den kleinen Leuten umgehen sah, wurde ich zuerst von Mitleid für sie ergriffen. Die Menschen scheiden sich in zwei von einander getrennte Schichten: in diejenigen, die sich den Ungerechtigkeiten, von denen die Welt wimmelt, fügen entweder, weil sie Nutzen daraus ziehen, oder weil sie auf eine Acnderung verzichtet haben und in diejenigen, welche daran arbeiten, die Gesellschaft umzugestalten, weil sie ihre Ungerechtigkeiten weder für sich, noch für die Anderen als etwas Unabwendbares hinnehmen. Ich gehöre zu den letzteren. Ich glaube wohl, daß wir, wenn wir auch derselben Familie angehören, doch niemals irgend welche geistige Gemeinschaft haben können. Hiermit, lieber Onkel, sage ich Dir Lebewohl und über- lasse es Dir, die Gefühle zu beurtheilen, mit denen ich trotz alledem immer bin Dein Neffe Andrö Savenay. Johanna und Andrö waren seit drei Tagen verheirathet und wollten nun, wie sie lachend sagten, eine großeHochzeitsreise de mokra ten, fünf an der Zahl, in da? HauS auf der Münchener Prannerstraße ein. Glück auf! Heimgekehrte Reservisten, welche in Frankfurt an der Oder beim dortigen Leibregiment(Jnfanterie-Regiment Nr. 8) eine 22tägige Uebung absolvirt hatten, führen leb- Haft Klage über die-» Schneidigkeit ihres Hauptmannes. Am meisten verdroß sie der Befehl: Voll-, Backen- und Knebel-Bärte abrasiren zu lassen. Alle Bitten halfen nichts. Ich habe es befohlen und dabei bleibt es", war die ste- reotype Antwort des Herrn Hauptmanns. Was wird durch solches Verfahren bezweckt? Erreicht wird das Gegentheil dessen, was man vielleicht beabsichtigt. Die Leute denken nach über die ihnen zu theil werdende Behandlung, werden erbittert und kommen zu der Ueberzeugung, daß solche Zu- stände, die es ermöglichen, daß ein Mensch über den an- deren selbstherrlich verfügt, beseitigt werden müssen. Und da wundern sich gewisse Leute über das Anwachsen der Sozialdemokratie, obgleich sie selbst eifrig bemüht sind, die Unzufriedenheit zu schüren. Uns kann es recht sein. Eine anarchistische Bonrgeoislüge wollen wir jetzt mit der Lügenklatsche todtschlagen, nämlich die Lüge, daß auf dem Züricher Kongreß bezüglich der G e w e r k- schaftsfrage eine ernsthafte Meinungsverschiedenheit sich geltend gemacht, und daß die Verwerfung des Kom- missionsberichtes eineschwere Niederlage der Deutschen " bedeutet habe. Wir setzen einfach die beiden Resolutionen hintereinander. Der Kommissionsbericht, für den auch die Deutschen stimmten, und der schließlich verworfen wurde, lautet wörtlich: Unter Bezugnahme und Anerkennung der auf dem Brüsseler Kongreß im Jahre 1391 über Slreiks und Boykotts beschlossenen Resolution, beschließt der Internationale Sozialistische Arbeiter» kongreß 1893 in Zürich : Den Kampf der Arbeiterklasse auf wirthschaftlichem Gebiet einheitlich und wirkungsvoll gestalten kann nur die Arbeiter- organisation. Pflicht aller klaffenbewußten Arbeiter ist es, sich ihren respektiven Organisationen anzuschließen, Pflicht der politischen Arbeiterpartei und der Arbeiterpresse ist es, die Organisationen der Arbeiter auf gewerkschaftlichem Gebiet mit aller Energie zu fördern; die Gewerkschaften find berufen, die Pfeiler der künftigen Organisation der Gesellschaft zu bilden und ist deren Ausbau deshalb neben der Erringung der politischen Macht der Arbeiterklasse eine absolute Roth- wendigkeit. Die vereinten Anstrengungen der Kapitalistenklasse, die Arbeiter in ihrer Lebenshaltung zurückzudrängen, gebieten einen größeren Zusammenschluß der Kräfte auf gewerkschaftlichem Gebiete, die Pflege der Zusammengehörigkeit und der Gemein- samkeit der Interessen sämintlicher Arbeiter aller Branchen und Länder, ohne Rücksicht auf Religion und Volks» abslammung; der thatkräftigen gegenseitigen Unterstützung der- selben in allen Kämpfen gegen den Kapitalismus. Der Kongreß empfiehlt zu diesem Zweck: 1. die Gründung von nationalen Verbänden der gleichen Berufe; 2. den Abschluß von internationalen Vereinbarungen zwecks gegenseitiger Hilfeleistung; 3. die Errichtung von nationalen Arbeitersekretariaten der einzelnen Arbeitsbranchen, bei denen alle Verbände be- theiligt sind; denselben wird es zur Pflicht gemacht, alle Nach- richten von Bedeutung über die Arbeiterbewegung, Streiks und Ausschlüsse, sowie die Jahresberichte der einzelnen Gewerk- schaften gegenseitig auszutauschen: 4. zwecks einheitlicher Organisation deS Arbeitsnachweises sollen die Gewerkschaften in allen Plätzen die Errichtung von Arbeitsbörsen von den Gemeinden verlangen, deren Leitung einzig und allein den organisirten Gewerkschaften der de- treffenden Stadt zu übertragen ist. Und der Beschluß, welcher auf Volders' Antrag bei der Abstimmung nach Nationalitäten angenommen ward, lautet: Indem der Kongreß die Beschlüsse des Brüsseler Kongresses mit bezug auf die Gewerkschaftsorganisation aufrecht erhält und indem er die Pflicht der Arbeiterklaffe bestätigt, sich nach Berufsgruppeu zu organisiren, erklärt er, daß die industriellen. die landwirthschaftlichen und die Schiffsarbeiter die Pflicht haben: 1. sich nach Gewerkschaften zu gruppiren, um ihre Beruf?- Interessen vertheidigen, ihre Löhne erhalten und der kapita- listischen Ausbeutung widerstehen zu können; nach Staint Cloud") machen. Sie wollten den Park wieder- sehen, in dem ihr Glück begonnen, und da für zwei glück- lich Liebende nichts süßer ist, als sich die Anfangsstadien ihrer Liebe immer von Neuem zu vergegenwärtigen und an den Orten, wo ihr Herz früher geblutet, sich jetzt ihrem Glück hinzugeben, suchten sie in dem riesigen Garten die- selbe Bank auf, auf der sie einige Wochen vorher noch ge- glaubt hatten, sich für immer von einander trennen zu müssen. Welch ein Fest jetzt um sie herum, und in ihren Herzen! Zartes Licht spielte auf dem jungen Grün der Bäume. Süße Düste stiegen von den blühenden Wiesen- plätzen empor; das Summen der Bienen begleitete ge- dämpft das vielstimmige Gezwitscher der gefiederten Sänger. Ein lauer Wind schaukelte die grünen Nadelbüsche an den seinen Zweigen der Lärchenbäume und die roth- gelben Blätter, die in den Wipfeln der Pappeln zitterten, leuchteten und raschelten. Wie ein Mädchen, das eben zum Weibe geworden, so lag die Natur- unter den glühenden Küssen der Sonne ermattet da, ohne ihre mädchenhaste Anmuth verloren zu haben. Der Abend kam: die beiden Liebenden waren allein, und Johanna hatte das müde Köpfchen an die Schulter des Gatten gelehnt. Lange saßen sie so schweigend da. Was brauchten sie auch zu sprechen. Eines ahnte des anderen Gedanken. Endlich flüsterte Johanna: Wir haben uns jetzt unser Glück geschassen, mein Freund. Es soll nun aber auch über die andern strahlen." lind Andrö antwortete: Ja, meine Johanna, Du hast Recht. Wehe den Glücklichen, die nicht derer gedenken, welche leiden müssen! Dem glühenden Kampf der Ideen und ein ruhiges Nest, wo ich bei Dir rasten kann, weiter verlange ich nichts. Aber für die Armen, die Enterbten und Schwachen immer mehr Gerechtigkeit zu fordern, immer mehr Theilnahme, immer mehr brüderliche Liebe zu gewinnen, das ist es, wonach wir unermüdlich streben wollen. Wer weiß, ob nicht alles Glück, das der einzelne Mensch und die ganze Menschheit hoffen können, enthalten ist in dem einen Worte: Liebe?"--- Ende. ) Einer Vorstadt von Paris .