Nr. 225. 28. Jahrgang.
Die Generalversammlung
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I ist dringend notwendig, daß der Parteivorstand eingreift, um den kritisieren. Es ist nicht richtig, daß einzelne Genossen nur deshalb Konflikt zu schlichten. Durch manche Reden ging der Zug, als Kritik geübt haben, um von sich reden zu machen. Im Verhalten ob bei der Reichstagswahl unser Sieg und die Niederlage des des Parteivorstandes zur Maroffofrage war etwas faul. Ohne schwarz- blauen Blocks so sicher wäre, daß wir kaum noch arbeiten die Kritik hätte der Parteivorstand gar nicht oder doch nicht so uns nicht in Sicherheit wiegen sollen. Es kommt uns so
des Wahlkreises nicht 18 jehr einverstanden. Unsere Stichwahlparole geht den Demokraten Miederbarnim, brauchen. Mit Recht hat Bebel darauf hingewiesen, daß wir energiſch eingegriffen. Mit dem Genoſſen Ledebour bin ich
Sie am Sonntag in Rummelsburg abgehalten wurde, nahm den auf eine Vermehrung der Mandate als auf eine Stärkung unserer nicht weit genug. Ich meine, die Reichstagswahlen werden insofern Bericht ihrer Delegierten vom Parteitag Kämpferscharen an. Wir haben einen starken Zug der Arbeiter- ein Markstein sein, als sie uns zeigen, ob die Demokraten zahlreich Ereignis, dem wir machtlos gegenüberstehen, das aber für die bieten. bevölkerung vom Osten nach dem Westen des Reiches. Das ist ein genug sind, um uns eine wertvolle Unterstützung im Parlament zu Wahlen von großer Bedeutung ist. Man soll nicht mit so großem Düwell Lichtenberg: Ich glaube, ein Versuch, die Pflicht Tamtam vorgehen, sondern lieber die Massen aufklären und organi- einzubürgern: Ruhe ist die Pflicht jedes Sozialdemokraten, wird fieren. Der Wahlkampf muß geführt werden unter dem Gesichts- teinen Erfolg haben. Ich bin der Meinung, punkt, neue Kämpfer für unsere Jdeen zu gewinnen. daß ohne die internationalen Demonstrationen der Arbeiterschaft der Krieg nicht verhindert worden wäre.
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entgegen. Den Bericht erstattete namens feiner Mitdelegierten Genosse Berger. Er gab eine Uebersicht über die Verhandlungen in Jena und lagte u. a.: Die Erwartung, der Parteitag werde einen ganz ruhigen Verlauf nehmen, habe sich nicht erfüllt. Kurz vor dem Parteitage habe eine Breßfehde eingesetzt, die in der Leipziger Wolkszeitung" begann und durch den Artikel von Rosa Lu re mburg eröffnet worden sei. Er( Redner) sei der Auffassung, daß Rosa Ansicht, daß es Parteigenossen gibt, die aus jeder winzigen An- Wenn man dieser Meinung ist, dann kann man über formale VerLuxemburg durch die Veröffentlichung des Briefes an Molten gelegenheit einen Donnerschlag machen, um Krafeel für den Parteibuhr nicht ganz fehlgeschlagen habe. Durch den Artikel von Rosa tag vorzubereiten. Solche Parteigenossen gibt es auf beiden Seiten. ſtöße in der Kritik des Parteivorstandes ruhig hinwegsehen. Ganz Luxemburg sei der Parteivorstand erst veranlaßt worden, eine Aktion Sie sind von ihrer Wichitgkei so durchdrungen, daß sie aus jeder befriedigt wird auch der Parteivorstand von dem Verlauf der gegen die Kriegsgefahr einzuleiten oder doch zu beschleunigen. Es Kleinigkeit eine große Begebenheit machen und Debatten hervor- Debatte nicht sein. Es ging ein verständnisinniges Lächeln durch Hei bemerkenswert, daß der Parteivorstand in der Verteidigung seines rufen, die verbitternd wirken und unsere Kleinarbeit stören. Ver- den Parteitag, als Bebel sagte, man könne ihm glauben, daß er Verhaltens von der revisionistischen Seite unterstützt wurde. Man schiedene Parteizeitungen, so in Leipzig und Solingen , meinen, wenn dem Vorstande den Kopf gewaschen haben würde, wenn er nicht könne verschiedener Meinung darüber sein, ob Rosa Luxemburg durch sie nicht die Partei retten, dann müsse sie versumpfen. Wenn die selber im Vorstand säße. Es gibt noch viele Genossen, die Die Veröffentlichung des Briefes eine Indiskretion begangen habe. starken Ausdrücke und die scharfen Worte, die angewandt werden der Meinung sind, der Parteivorstand müsse kritisiert werden. Die Wirkung der Veröffentlichung sei jedenfalls eine gute gewesen, bei Auseinandersetzungen in unseren eigenen Reihen, im Kampfe Wenn das nicht in größerem Maßstabe geschehen iſt als es jetzt Wenn das nicht in größerem Maßstabe geschehen ist als es jetzt benn im anderen Falle würde der Parteivorstand wohl nicht eine so gegen unsere Gegner gebraucht würden, dann wäre es besser. Wenn geschah, so zeugt das von der politischen Reife der Genossen, die energische Aktion ins Werk gesetzt haben. Während es sonst immer die Genossen und Genossinnen, die immer etwas auszusehen haben, sich angesichts der Reichstagswahl zur Zurückhaltung berpflichtet die Reviſioniſten waren, die den Parteivorſtand angriffen, seien es durch den Parteitag belehrt sind, daß sie sich mehr zurückhaltung fühlten. Die Beschlüsse, den Vorstand zu verſtärken und zu reorjetzt die Radikalen gewesen, die Kritik übten an dem Verhalten des aufzuerlegen haben, dann hat der Parteitag ein gutes Stüd Arbeit ganisieren, sind der beste Beweis dafür, daß die dem Vorstande Parteivorstandes. Die Ausführungen Bebels in bezug auf den geleistet. gemachten Vorwürfe an sich berechtigt sind. Wenn hier mit teilGeneralstreik seien vielfach mißverstanden worden. Bebel sei nicht Ruschminda Reinickendorf wünscht, daß bei Parteidebatten weiser Berechtigung Beschwerde erhoben wurde über das Hervorgegen den Generalstreik eingetreten, sondern er habe nur gesagt, daß nicht so scharfe Worte gebraucht werden, denn das würde von un- treten des persönlichen Moments in der Debatte, dann muß darauf Derselbe im Falle einer Mobilmachung nicht möglich sei. Die feren Gegnern, wie der Dresdener Parteitag gezeigt habe, gegen uns hingewiesen werden, daß die Parteileitung hätte dafür sorgen Erörterungen über die Maifeier hätten ergeben, daß wir un- ausgeschlachtet. Auch jetzt hätten sich verschiedene Parteigenossen, sollen, daß die Debatten bedingt an der Arbeitsruhe festhalten müßten, und daß der Nürn - auch solche von den großen, mehr Einschränkung auferlegen sollen. berger Beschluß bestehen bleibe. Die Zurückziehung der von Groß- Weiter vertritt der Redner die Meinung, daß bei einer Mobilnicht so sehr auf das persönliche Gebiet Berlin gestellten, die Genossenschaftsfrage betreffenden Resolution machung der Generalstreik erklärt werden müsse. Dieser Meinung hinüberglitten. Man kann nicht sagen, daß das persönliche Moment durch den Genossen Göhre sei nicht zu billigen. Nachdem die Re- feien auch die Genossen in anderen Staaten. Der Redner billigt aus der Versammlung in die Debatte getragen wurde. Gerade die Solution bgeründet war, hätte auch die Gegenseite das Wort erhalten es nicht, daß wir bei Stichwahlen zwischen bürgerlichen Kandidaten Genossen in den Parteileitungen sollten vorsichtig sein im Ausdruck müssen. Mit der Wahl des Genossen Ha a ſe zum zweiten Vor- für den Liberalen eintreten sollen. Diese Taftit würden wir wohl persönlicher Meinungen, weil diese leicht als Meinung der Gesamtfizenden der Partei habe der Parteitag einen guten Griff getan. In die Marokkofrage spielte auch die Frage Die bedeutendsten Verhandlungsgegenstände seien die Marokkofrage Der Redner ist dafür, daß wir uns bei Stichwahlen zwischen so war sie in der gegenwärtigen Situation das einzig Richtige. ändern, wenn in Düsseldorf die Liberalen für das Zentrum stimmen. heit ausgegeben wird. des Generalstreiks hinein. Wie Bebel diese Frage behandelt hat, and die Reichstagswahlen gewesen. Für die Wahlen habe der bürgerlichen Parteien der Stimme enthalten. Parteitag den Genossen eine Richtschnur gegeben, die uns zu weiteren Erfolgen führen werde. Bühler: Daß auf der rechten wie auf der linken Seite der Ich bin immer der Meinung gewesen, daß die Verhältnisse in DeutschPartei oft über die Schnur gehauen wird, wissen wir alle. Aber land die Inszenierung und die zweckdienliche Propagierung des Gewohin soll es führen, wenn schon die Kritik verurteilt wird. Müssen neralstreiks in absehbarer Zeit unmöglich machen. Der Generalstreik wir uns doch von der rechten Seite alle Tage die schärfste Kritik ist nur möglich, wenn er aus einer bestimmten Situation herausStadthagen erklärte sich mit dem Berichterstatter darin gefallen lassen. Auf dem Parteitag habe ich die Empfindung gehabt, wächst, in der die treibenden Kräfte so stark sind, daß sie alle einverstanden, daß die scharfe und klare Stellung des Parteitags zur daß eine große Zahl von Delegierten ebenso dachten wie 2e de- Arbeiter, auch die im Lager des Zentrums stehenden, mit fortreißt. Maroffofrage und zu den Reichstagwahlen außerordentlich erfreulich bour und Rosa Luxemburg , daß sie aber In der gegenwärtigen Situation ist die Erörterung des Generalsei. Es würde aber nicht richtig sein, wenn wir deshalb auf jede streits eine sehr kihliche Sache. Wir wollen durch einen GeneralKritik an einigen Ereignissen verzichten wollten. Mehrere Partei hatten, es offen zu sagen.( Lebhafte Zustimmung.) Es war not- verkehrte Taftit bei der Propagierung des Generalstreiks der Krieg streik den Krieg verhindern. Es wäre aber möglich, daß durch blätter stellen es so hin, als habe der Revisionismus auf dem Partei- wendig, dem Parteivorstand zu sagen, welche Sünden er auf dem veranlagt wird. Es ist möglich, daß sich die Chauvinisten des einen tage einen Sieg errungen. Davon kann gar keine Rede sein. Der Kerbholz hat. Mancher hätte sich allerdings etwas Reserve auf- Staates sagen, in einem anderen Staate ist die Sozialdemokratie so Parteitag hat nichts anderes getan, als die alten Richtlinien der erlegen und nicht so scharfe Worte gebrauchen sollen. Partei aufs neue festgelegt. Das Be- start, daß sie die ganze Wirtschaftsmaschine lahmlegen kann, und Erfreulich ist die Verstärkung des deutendste des Parteitages sei die Marokkofrage und die Reichstags- deshalb ist der Moment günstig, gegen diesen Staat Krieg zu führen. Parteivorstandes und die in Aussicht stehende Reorganisation der wahlen gewesen. Die großzügigen Reden Bebels würden ihre Also so einfach liegt die Frage des Generalstreits nicht. Zur NonBarteileitung. In welcher Richtung sich dieselbe bewegen soll, dar- Wirkung nicht verfehlen. Der Redner ging auf den württem- fumvereinsresolution kann ich erklären, daß über steht noch nichts fest. Jeder Versuch von links oder von rechts, bergischen Konflikt ein, in dessen Ursachen er als Mitglied der eine große Zahl der Berliner Delegierten durch die Zurückziehung bie Parteileitung noch weiter zu bureaufratisieren, muß entschieden Mandatprüfungskommission einen Einblick gewonnen hat. zurückgewiesen werden. Im Gegenteil. Mit dem Uebergewicht des Konflikt habe nur dadurch entstehen können, daß sich zwei Richbureaukratischen Elements muß aufgeräumt werden. Es ist not- tungen bis aufs Blut bekämpften. Wenn beantragt wurde, daß wurden. Auch ich muß sagen, diese Art der Behandlung eines Anwendig, eine Instanz zu schaffen, die, unabhängig vom Bureau- der Parteivorstand eine Beilegung des Konflikts versuchen solle trages paßt uns nicht. Sie paßt auch nicht zu dem sonst vorhanfratismus, die Anschauungen der Parteigenossen in der Partei- und wenn Revisionisten auf dem Parteitage gegen diesen Antrag denen Bestreben, gebundene Mandate zu schaffen, was so weit geht, leitung zum Ausdruck bringt. Die Resolution in der Konsum- stimmten, dann muß man annehmen, sie wollen den Frieden nicht. daß man bereinsfrage ist auf manche Veranstaltung verzichten, die BeJaffe Lichtenberg : Jmmer war es die rechte Seite, die schlüsse durch korporative Mitteilung an das Bureau feststellen nicht im Einverständnis mit den Antragstellern zurüdgezogen. Zant auf dem Parteitage hervorgerufen hat, indem sie von sich lassen könnte. Was den Wahlkampf betrifft, so freue Wenigstens sind die Vertreter von Niederbarnim nicht gefragt wor- reden machte durch Budgetbewilligungen, Ministeressen und der- ich mich besonders über die Stellung des Parteitages zum Zentrum. den. So etwas darf nicht wieder vorkommen. Es ist anzunehmen, gleichen. Rosa Luxemburg und Ledebour tann kein Vor- Ich wünsche, daß in dieser Richtung vorgegangen wird, und daß daß die Resolution die Zustimmung des Parteitages gefunden hätte. wurf gemacht werden. Erst durch ihre Artikel ist die Aktion des Bündnisse wie das im Dom zu Speier verhandelte, in der Zukunft Das war auch notwendig, um vorzubeugen, daß versucht wird, die Parteivorstandes in Szene gefekt worden. Ich erhebe Protest gegen unmöglich sind. Ein solcher Patt würde ein Schmußfleck für die Genossenschaftsbewegung von der Partei abzudrängen. Auf dem die Ausführungen des Genossen Wels, der so abfällig gegen Lede- Partei sein. Parteitag ist auch etwas unangenehmes aufgefallen. So die Aus- bour sprach. Ledebour hat recht gehandelt, wenn er der Berliner Damit war die Diskussion beendet. führungen von Wels, die ich nicht billige. Wels hat lediglich seine Parteileitung mitteilte, er sei mit dem Verhalten des Parteivor- Richter erstattete den persönliche Meinung ausgesprochen, aber nicht, wie mancher an- standes nicht einverstanden und könne das Referat über die Marokkonimmt, die Ansicht der Berliner Parteigenossen. Was den frage nur übernehmen, wenn er den Parteivorstand kritisieren Bericht der Mandatprüfungskommission. württemberischen Konflikt betrifft, der, wie die Genoffin Dunder dürfe. Es muß betont werden, daß Wels nur seine persönliche Es sind anwesend 103 Delegierte, 23 Bezirksleiter, 16 Mitglieder barlegte, in der wirtschaftlichen Konstellation der beteiligten Kreise Meinung gesagt hat. des Kreisvorstandes, 1 Vertreter von Groß- Berlin und der Reichss seine Ursache hat, so ist es unerhört, daß der revisionistische Landes- Ritter Rummelsburg : Man soll nicht vor der Kritik warnen. tagsabgeordnete des Kreises. Nicht vertreten ist der Bezirk Herzvorstand die beiden radikalen Redakteure der Schwäbischen Tag Eie ist das Lebenselement der Partei. Wer mit den Maßnahmen felde. Außerdem fehlen 4 Delegierte aus Rummelsburg , je zwei wacht" ohne Einhaltung der Kündignug hinausgeworfen hat. Es des Parteivorstandes nicht einverstanden ist, hat das Recht, ihn zu Delegierte aus Stralau und Oranienburg , je ein Delegierter aus
Dem Bericht folgte eine rege
Diskussion.
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Kleines feuilleton.
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nicht den Mut
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Der
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überrascht
Nun flugs gedient mit einer Klage, beleidigt bist du kolossal,
doch sagst du bei dem Strafantrage, beleidigt sei'st du, bloß formal!
So sparst du die Beweisaufnahme, behauptest, was du kannst und willst, und machst vom sichern Port Reklame, indessen du dein Mütchen fühlst. Wir Wilden, weißt du ja, verschmähen, für deinen Gaffenjungenton die deutschen Richter anzugehen, du echter deutscher Heldensohn!
Rudolf Franz.
schaften überheulen können. Die Bühnenbearbeitung von Theodor Commischau hatte das Stück, statt wie die Lindausche in vier, in nur drei Aufzüge geteilt. Nicht zum Vorteil. Die übermäßige Für die engagementslosen Bühnenkünstler! Entsprechend dem Ausdehnung des Mittelattes ermüdete. Ein entschiedener Vorzug ungeheuren Zulauf zur Bühne befindet sich natürlich jederzeit in war es, daß der Bearbeiter in den Schlachtberichten des ersten Berlin eine große Anzahl tüchtiger Schauspieler und Schau- Aftes energische Streichungen vorgenommen. spielerinnen von hiesigen wie von anerkannt guten auswärtigen Zu einer im Empfinden nachzitternden Wirkung brachte es das Bühnen ohne festes Engagement. Um diese Kräfte nicht künstlerisch Werk in dieser Darstellung so wenig wie in der des Schauspielbrach liegen zu lassen und ihnen eine würdige Existenzmöglichkeit hauses. Das liegt zu einem Teil an der unausgeglichenen, durch zu bieten, plant" das Präsidium der Genossenschaft Deutscher feine inneren Notwendigkeiten zusammengehaltenen Struktur des Bühnenangehöriger, mit diesen Künstlern während der kommenden Dramas selbst. Immerhin Frau Poppes hochragende, königlich dreinWintersaison in einer Reihe von Berliner Theatersälen Volksschauende Benthesilea fam dem Bild der Heldin, wie es in unvorstellungen zu veranstalten, deren Ertrag, den Darstellern bestimmtem Umriß aus dem Gewog der Kleistschen Verse auftaucht, augute tommen soll. Die Verwaltung liegt in den Händen der erheblich näher als Gertrud Eyjoldts fleiner Kobold. Ins Teilnehmer selbst, unter Leitung der Bühnengenossenschaft. Sorg- Grenzenlose gesteigertes Kraftgefühl durchströmt das ganze Wesen der sam vorbereitete Vorstellungen sollen zu kleinen Eintrittspreisen jungfräulichen Kriegerin, und dies Gefühl muß sich in der Erscheinung demjenigen Teil der Bevölkerung geboten werden, der sich den Be- ipiegeln; man muß glauben, daß sie im Waffenstreite Männer - Frank Wedekind versendet von München aus eine Rundsuch der ständigen Theater versagen und sein Unterhaltungsbedürf- niederzwingen kann. Gestalt und Organ der ausgezeichneten Schau- frage. Er will ergründen, was die öffentliche Meinung und welche nis in billigen Rinos, Singspielhallen und bei sonstigen fragwürdi- spielerin legten einer solchen Nachschöpfung unübersteigbare Hem- Bartei gegen ihn oder seine Dramen etwas hat. Das zu wissen ist gen Theaterveranstaltungen befriedigen muß. mungen in den Weg. Sie war ein schwärmerisch verzücktes, wildes doch wirklich nicht schwer. Und da Wedekind es auch weiß, so brauchte Mädchen, keine vom Sagenſchimmer umflossene Amazonenfönigin; er ja nur die Partei benennen. Warum tut.er's nicht? Weil's mehr im Stil eines Hauptmannschen Märchensdramas, als Kleijtsche dann keinen Effekt macht. Dämonin. Auch die zarte Lyrit in der großen Liebesszene kam nicht zu adäquatem Ausdruck. Die träumerische Versonnenheit, mit der soll gegen Oftobers Mitte in Kopenhagen tonzertmäßig aufgeführt -Wagners Bühnenweihfestspiel Parsifal" Frau Poppe, wie unter dem Zwange einer aufsteigenden Vision, werden. dem Liebsten vom Amazonenreich erzählte, ließ die bedeutsamen Blüthner- Orchester in Stärke von 85 Musikern gewonnen Für den instrumentalen Teil ist das Berliner Einzelzüge phantasievoll plastischer hervortreten, als Gertrud Eysoldts worden. nüancierter, unruhig hins und herhuschender " Benthefilea." Trauerspiel naturalistisch Der Verein, Freie Wolfsbühne" in Wien , der in dieser Partie. Freilich den bon Heinrich von Kleist ." Die Juszenierung des Kleistichen Vortrag Ton jubelnd zurzeit gegen 30 000 Mitglieder zählt, will jegt ein eigenes Theater Amazonendramas im Deutschen Theater Herr Holländer beschwingter Sehnsucht und dann der tödlichen Berzweiflung bei dem errichten. Schon im Oftober 1912 soll der neue Bau fertig sein.
Künstler, die auf Beschäftigung rechnen, werden gut tun, sich rechtzeitig bei der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger , Berlin SW., Charlottenstraße 85, anzumelden. Allerdings sollen nur solche Kräfte berücksichtigt werden, die bereits eine drei jährige erfolgreiche Bühnentätigkeit hinter sich haben. Theater.
Deutsches Theater:
führte an Reinhardts Stelle und in seinem Geiste die Regie
Humor und Satire. Reichsverbandsrezept.
dt.
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Notizen.
Autorenschuß in Rußland . Der Ministerrat in Rußland hat seine Zustimmung zu einem französisch- russischen Abtommen literarischer Art gegeben, demzufolge fremde Autoren fünftig dieselben Rechte wie die einheimischen Autoren genießen sollen. Das Ueberfeßungsrecht ist auf zehn Jahre vorbehalten. Ausgenommen find wissenschaftliche und technische Werke.
Erwachen nach der furchtbaren Tat, den macht ihr keine andere nach. Das Theater, von einem Konsortium finanziert, foll 1200 Personen arbeitete das Malerische in den Hintergründen und der Anordnung Moissi spielte den Achill, dem Staegmann im Schauspielhause das Fassungsraum enthalten. Für 80 Proz. der Besucher garantiert der der Massen noch eindrucksvoller als Lindaus Aufführung im Schau- Gepräge männlich gelassener Ueberlegenheit gegeben, als brause- Berein. Die Direktion werden der gegenwärtige artistische Leiter spielhaus herans. Bortrefflich wirkte- ein auch sonst schon auf föpfigen Jüngling, nicht so Kleiſtiſch wie jener, aber mit fort- der Freien Boltsbühne Schriftsteller Stefan Großmann und der der Reinhardtbühne wiederholentlich erprobter Effektgleich in reißender Verve. Die wichtigsten Amazonenrollen wurden von den Berliner Schriftsteller Dr. Rumpf führen. Die Kosten des Theaters der ersten Szene die Gruppierung um die gewölbte Brücke, auf der Damen Kupfer, Neustädter und Dietrich repräsentiert, den Odysseus dürften sich auf 1 Million Kronen ſtellen. die Konturen er griechischen Strieger fich in wuchtiger Größe vom agierte Herr Danegger . Das Publikum applaudierte mit anscheinend sonnenhellen Himmel abhoben. Und ähnliche Bildmotive, der großer Begeisterung. Stimmung des Werkes mit sicherem Instinkte angepaßt, begleiteten das Ganze. Glücklich war auch die Anwendung der Drehbühne bei offenem Vorhang; so gelang es, in den Schlachtenszenen die Bewegung der stürmenden Scharen lebendig vorzuführen und zugleich ohne störendes Auseinanderreißen des Verbundenen die Unglaubwürdigkeit, daß sich die wechielvolle Handlung auf einem einzigen Schauplatz abipielt, zu umgehen. Am Schlusse störte eine arg fenfationelle Geschmadlosigkeit, die dadurch, daß sie sich auf den Wortlaut des Kleistschen Tertes berufen kann, nicht besser wird. Die Hundemeute, die Penthefilea in der Ekstase ihres schäumenden Saffes wider Achill herbeiruft, erschien leibhaftig auf der Bühne und hätte, wenn es ihr gerade eingefallen wäre, der Heldin Leidet
Bon weitem schon als Schwindel kenntlich, erzählst du eine Moritat
( in gutem Glauben selbstverständlich), die angeblich ein Sozi tat.
Du reizest flüglich die Genossen, auf deren Häupter tapfer du den Unratkübel ausgegossen- Und siehe da, sie hauen zu.
Schlußergebnis vom Karlsbader Schach. turnier. Reihenfolge der Preisträger vom Karlsbader Turnier: Teichmann, Rubinstein, Schlechter, Notlewi, Marshall, Niemzowitsch, Bidmar, Alechin , Tartakower, Duras, Leonhardt, Spielmann, Perlis. Ein Druckfehler hat in der Besprechung von Bahrs amüsanter Josephine" Anerkennung ins Gegenteil verkehrt. Es soll im ersten Saz natürlich heißen:„ Die Wiederaufnahme der Komödie war ein( statt fein) glücklicher Griff.",
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